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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 22

1906 - Leipzig : Dürr
22 Das Zeitalter des Absolutismus die endlich den franzsischen Staat mit in die Wogen der Revolution hineinstrzen sollte. c) (Solbert gedachte vor allem den Finanzen Frankreichs aufzuhelfen durch Neuregelung des Wirtschaftslebens; er hat den franzsischen Merkantilismus begrndet. Der Grundsatz der Merkantilisten be-sagt, da der Reichtum eines Landes in seinem Vorrate baren Geldes oder Edelmetalles liegt. Es ist demnach notwendig, die Ausfuhr dieser Werte, also den Import fremdlndischer Waren, mglichst zu verhindern, die Einfuhr des Geldes, also den Export einheimischer Waren, mit allen Mitteln zu frdern. Zu diesem Zwecke mu der Staat ein einheitliches Wirtschaftsgebiet bilden, an dessen Grenzen nur Zlle erhoben werden, das einheimische Gewerbe mu leistungsfhig gemacht, das auslndische mglichst ausgeschaltet werden, so da eine gnstige Handelsbilanz erreicht wird, der Wert der Ausfuhr den Wert der Einfuhr bersteigt. Aus den Zeiten der Stadtwirtschaft her bestanden auch in Frankreich die Binnenzlle, mit denen sich die einzelnen Landschaften und Provinzen (so noch unter (Solbert die Provence) gegeneinander abschlssen. Durch sie wurde ein ganz Frankreich umfassender gewerblicher Verkehr beraus ge-hemmt, wo nicht gar unterbunden. 1664 wurden sie ausgehoben und nur ein allgemeiner Eingangs- und Ausgangszoll an der Grenze erhoben. Nun galt es, dies so von anderen Nationen abgegrenzte Land auch mit Verkehrsmglichkeiten auszustatten: Kunststraen wurden angelegt, der Kanal du midi gebaut. Innerhalb dieses nationalen Wirtschaftsgebietes aber wurde das heimische Gewerbe gefrdert durch staatliches Kapital oder Monopole, wurden neue Herstellungsweisen aufgebracht. So waren bis-her alljhrlich nach Venedig 100 000 Litires fr Spiegel, 300000 Livres fr Spitzen gegangen. (Solbert zog von Murano her Glasarbeiter nach Frankreich, um Spiegel herzustellen; inlndische Arbeiter wurden von ihnen angelernt, und bald waren die franzsischen Spiegel fhig zum Wett-bewerb. Jetzt legte er an der Landesgrenze auf veuetiauische Glaswaren einen so hohen Zoll, da die im Jnlande gefertigten erheblich billiger waren; der auslndische Wettbewerb verschwand. Um gleichzeitig einen inlndischen nicht aufkommen zu lassen, gab er dieser Fabrik das Allein-verkaufsrecht (Monopol) fr Spiegel. In hnlicher Weise frderte er die Spitzenindustrie in Reims und anderswo die Strumpfwirkerei, Tuch-bereitung, Blech- und Messingindustrie; ja, soweit ging das frsorgliche Eingreifen des Staates, da Tuchmachern und Frbern sogar Breite und Lnge der Stcke vorgeschrieben wurden. Durch hohe Eingangszlle wurden also fremdlndische Erzeugnisse abgehalten; durch finanzielle Untersttzung, Monopole usw. krftigte der Staat im staatlichen Interesse sein

2. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 359

1906 - Leipzig : Dürr
Der Ausbau des neuen Deutschen Reiches 359 Der Fortschritt der Naturwissenschaften und der Technik hatte die Erfindung zahlloser Maschinen, diese die Durchfhrung einer bis ins kleinste sich verzweigenden Arbeitsteilung und die Einrichtung zahlreicher Fabriken, letztere wieder im Zusammenhang mit der die bisher gebunden liegenden wirtschaftlichen Krfte entfesselnden Gewerbefreiheit eine ungeheure Entwicklung der Industrie zur Folge. Das geschah aber nicht nur in Deutschland, sondern war bereits frher in England und Frankreich geschehen , trat dann auch in Amerika und fchlielich in allen Kulturvlkern der Welt ein. Damit war das bis dahin geltende System der Volkswirtschaft durchbrochen, nach dem jedes Volk fr alle seine Bedrfnisse selbst sorgte (vgl. 46, 2c); die Zeit der Weltwirt-schoft war gekommen. Was der Deutsche heutzutage braucht, ist gar oft in Amerika verfertigt oder doch wenigstens im Auslande als Rohstoff er-zeugt, und umgekehrt kauft das Ausland deutsche Erzeugnisse. So ist mit der Volkswirtschaft eine Steigerung der Einfuhr verbunden, die uns die Produkte der fremden Lnder als zu verarbeitende Rohstoffe oder als fertige Waren darbietet; Deutschland fhrte 1904 fr 6864,3 Mill. Mark ein, an Tabak z. B. fr 106 Millionen, Felle fr 270 Millionen, Baumwolle fr 319 Millionen, Seide fr 149 Millionen Mark. In gleicher Weise ist aber auch die Ausfuhr gewachsen; sie betrug 1904 fr 5315,4 Millionen Mark; an Eisenwaren z. B. wurden ausgefhrt fr 393 x/3 Millionen Mark, an Glas fr 39 Millionen, an Spielwaren fr 55 V Millionen, an Zucker fr 159 Millionen Mark. Dadurch ist die Mglichkeit gegeben, zahlreiche Fabriken zu unterhalten und groe Mengen von Arbeitern zu beschftigen. Diesen Segnungen der neuen Wirtschaftsform stehen aber auch Ge-fahren gegenber. Angenommen, Deutschland wre in den Bahnen des Freihandels geblieben und htte z. B. seine Landwirtschast nicht durch hohe Eingangszlle auf Getreide geschtzt, so knnte der russische Roggen zu viel billigeren Preisen der die Grenze kommen, da er dort bei der groen Latifundienwirtschaft, den geringen Ansprchen der Bauern, dem z. T. auch jungfrulichen Boden viel billiger hergestellt werden kann. Die Folge wre eine Verarmung des deutschen Bauern, der fr seinen besseren, aber teueren Roggen geringere Preise bekme und schlielich gezwungen wre, den Ge-treidebau berhaupt einzustellen, sein Gut loszuschlagen, als Heimat-loser, besitzloser Mann in die Stadt zu ziehen und dort das Proletariat zu vermehren. Ein wirtschaftlich strkerer Produktionszweig des Auslandes kann also einen wirtschaftlich schwcheren des Inlandes vernichten. Deutschland fhrt nach England fr ungefhr 120 Millionen Mark

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 288

1904 - Habelschwerdt : Franke
288 auf jeden! dieser Felder einen langen schmalen Streifen und war bei der Bestellung des Ackers und bei der Ernte von den anderen abhngig. Dadurch wurde der Aufschwung der Landwirtschaft gehemmt. Der König wollte, da die einzelnen Ackerstcke jedes Besitzers zusammen-gelegt wrden. Dieses schwierige Unternehmen konnte jedoch erst im 19. Jahrhundert zu Ende gefhrt werden. Der besonderen Frsorge des Knigs erfreute sich der Adel, der w den Feldzgen groe Opfer gebracht hatte und vielfach sehr'ver-schuldet war. Friedrich grndete Kreditanstalten, b^e Landschaften (zuerst die Schleiche Landschaft"), durch die viele Adelsfamilien vom Untergange gerettet wurden. Smtliche Rittergutsbesitzer vereinigten sich zu einer Leihkasse und leisteten mit ihren Gtern fr dieselbe Brgschaft. Die Gter wurden abgeschtzt und bis zur Hlfte ihres Wertes von der Landschaft beliehen. Diese gab Schuldverschreibungen aus. die Pfandbriefe" genannt und im Verkehr wie Wertpapiere behandelt wurden. Die Pfandbriefe wurden gern gekauft: denn sie boten dem Glubiger eine groe Sicherheit und die Gewhr pnktlicher Zinsenzahlung. Die Gutsbesitzer aber erhielten von der Landschaft gegen mige Zinsen Geld und brauchten nicht mehr Wucherern in tie Hnde zu fallen. Friedrich berlie der neuen Kreditanstalt in Schlesien 200 000 Taler zu 2% als ein ewiges Darlehn. c. Gewerbe und Handel. Friedrich Ii. ist einer der hervorragendsten Vertreter des Merkantilsystems (vgl. S. 232). Whrend seiner ganzen Regierungszeit war Friedrich bemht, die Gewerb-ttigfeit seines Landes durch Natgrudung von Fabriken, durch Ausfuhrverbote fr die Rohstoffe und hohe Eingangszlle fr' fertige Waren zu heben. Auf seinen Reisen bezeichnete der König die Orte, in denen neue Erwerbszweige einzufhren feien. In Berlin wurde eine Porzellanfabrik gegrndet; in den schleichen Gebirgen fhrte er die Lein Wandindustrie ein. Industrielle Unternehmungen, wie Spinnereien, Kattnndruckereien und Tuchfabriken, wurden gefrdert und staatlich untersttzt. Infolge dieser unablssigen Bemhungen erlebte es der König noch, da die junge preuische Industrie in die vierte Stelle in Europa einrckte. Fr den Bergbau richtete der König eine neue Abteilung in der obersten Verwaltungsbehrde ein. Um das oberschlesische Berg-und Httenwesen erwarb sich besonders der Graf von Reden groe Verdienste. Er schlo die groen Steinkohlenlager auf und fhrte aus England die ersten Dampfmaschinen ein. Steinkohlen und Eisenerze wurden bald in Menge gefrdert. Bei Tarnowitz wurde die Friedrichsgrube erffnet, die silberhaltiges Bleierz liefert. Grnhagen, Schlesien unter Friedrich dem Groen: Die Griindunq der Schleichen Landschaft. Atzler, Qu. u. L. Il Nr. 61.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 242

1912 - Habelschwerdt : Franke
242 staatliche Bevormundung stellten. Sie befolgten hierbei wie die Venezianer und Hanseaten hauptschlich kaufmnnische Grundsatze und suchten mglichst viel fr die Staatskasse zu gewinnen. Diese sog. Merkantilpolitik (merkantilisch = kaufmnnisch) wurde seit Karl V. bis in die Zeit Friedrichs des Groen fast von allen bedeutenden Staatsmnnern des 17. und 18. Jahrhunderts befolgt. Ihre voll-kommenste Ausbildung fand sie in Frankreich durch deu Minister Colbert (f 1683). Die Hauptstze des Systems sind folgende: 1. Das gesamte wirtschaftliche Leben ist ein Produkt der Re-gierungskunst. 2. Aller Reichtum und alles Vermgen der Staaten besteht in Gold und Silber; deshalb mu die Regierung jedes Staates alle Mittel anwenden, um den Geldvorrat zu vergrern. 3. Das Hauptmittel dieser Vergrerung ist der Handel, und zwar ein Handel, der mehr Waren ausfhrt als einfhrt und fr den berschu der Ausfuhr Gold ins Land bringt. 4. Zu diesem Handel gehren Ausfuhrartikel, die von den Gewerben der Stoffveredlung geliefert werden. Die gewerblichen Betriebe aber erfordern wieder viele menschliche Hnde; deshalb mu mglichste Steigerung der Bevlkerung erstrebt werden. Zur Durchfhrung der Merkantilpolitik wurden insbesondere folgende Maregeln empfohlen: 1. Es mu verboten werden, Gold, Silber und geprgtes Geld der die Grenze zu schaffen. 2. Es mu die technische Industrie durch Vorschsse, durch Verleihung von Vorrechten, durch zeitgeme Neugestaltung der Znfte, namentlich aber dadurch gefrdert werden, da der Staat die Einfuhr von Rohprodukten erleichtert und ihre Ausfuhr verbietet oder hoch mit Zllen belastet (Prohibitivsystem, von lat. prohibere = verhindern), dagegen die Ausfuhr der ein-heimischen Fabrikate begnstigt und die Einfuhr fremder Industrie-erzeugnisse verbietet oder durch Einfuhrzlle erschwert. 3. Zur Hebung der Reederei und des auswrtigen Handels sind Handelskompagnien und Seeversicherungsgesellschaften ein-zurichten. Der Verkehr fremder Fahrzeuge in den Landeshfen ist zu beschrnken (Navigationsakte S. 188). 4. Um Rohmaterialien mglichst billig zu beziehen und die fertigen Fabrikate vorteilhaft absetzen zu knnen, empfiehlt sich die Grndung und Beschtzung abhngiger Kolonien, sowie der Abschlu gnstiger Handels- und Schiffahrtsvertrge. 5. Da das Wachstum der Bevlkerung gefrdert werden mu. ist das Eingehen zahlreicher und frher Ehen zu begnstigen.
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