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ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie-
rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren.
3. Kriege.
a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke
mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem
bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482.
b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479.
c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben.
Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf.
Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit."
Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache.
1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Hans_von_Sagan Albrechts Albrechts Matthias_von_Ungarn Albrecht Sommerfeld Albrecht Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl_dem_Kühnen_von_Burgund Karl Albrecht Albrecht Albrecht Maximilians Johann_Cicero Johann
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3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen.
4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden.
Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein.
1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.)
2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.)
Dritter Abschnitt.
Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125*
I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen.
1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru-
dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland.
2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad
die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum
Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand.
3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen.
4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die
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Extrahierte Personennamen: Roswitha Ottos Bernward_von_Hildesheim Konrad_Ii Konrad Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Heinrichs Werner_von_Kibnrg Rudolfs Konrad Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Deutschland Ottos Burgunds Schwaben Burgund Rudolfs Deutschland Italien Mailand Deutschland Italien Italien
für die Nation sein können. Seinen durchdringenden Verstand, seine rastlose Thätigkeit haben selbst seine Feinde anerkannt.' Die Hanptnrsache seines Mißgeschickes war, daß er gegen die geistlichen Mächte kämpfen mußte, welche seine Zeit beherrschten und deren volle Bedeutung er selbst kaum erfaßte.
Iv. Heinrich V., 1106—1125. Er war ein Mann festen Willens und rascher That, aber herzlos und ungerecht. Seine Regierung bewegt sich um den Austrag des Jnvestitnrstreites.
1. Erster Römerzug. Aus demselben schloß Heinrich mit dem Papste Paschalis Ii. einen Vertrag, wonach der Kaiser die Investitur aufgeben wolle, und die Bischöfe auf die Regalien (Grafschaften, Reichs-vogteien, Dörfer, Zölle, Münzrecht) verzichten sollten. Indes die Bischöfe widerstrebten demselben und auch einem zweiten, der dem Könige ebenfalls Zugeständnisse gewährte.
2. Streit mit den sächsischen Fürsten. Unterdessen ward dem Kaiser Veranlassung gegeben, den von seinem Vater ererbten Kampf gegen die sächsischen Fürsten fortzusetzen. Er hatte erledigte sächsische Erbgüter eingezogen, ward aber von den darüber unzufriedenen Fürsten am Welfesholze bei Eislebeu besiegt. Die hohenstausischen Brüder Friedrich und Konrad hielten jedoch in Süddeutschland seine Partei aufrecht.
3. Beendigung des Jnvestiturstreites. Da des Paschalis zweiter Nachfolger, Calixtns Ii., die Investitur durch Kaiserhand von neuem verdammte, so verstand sich Heinrich endlich zu dem Konkordate von Worms, das 1122 geschlossen wurde: a) Der Kaiser verzichtet auf die Belehnung mit Ring und Stab und läßt sich bei der Wahl der Bischöfe und Äbte durch einen Bevollmächtigten vertreten; b) den Gewählten belehnt der Kaiser durch das Scepter mit den fürstlichen Rechten.
Heinrich V. starb 1125 kinderlos.
Politik der Kaiser aus dem fränkischen Hause. Auch sie hatten das Bestreben, die Königsmacht zu stärken, und wandten außer den von den sächsischen Kaisern gebrauchten Mitteln vorzüglich folgende an: 1. Sie suchten in den kleineren Lehnsträgern eine Stütze gegen die größeren; 2. sie ließen erledigte Herzogtümer unbesetzt oder verwalteten sie selbst; 3. sie suchten durch den Wechsel der Herzöge das alte Stammherzogtum zu brechen.
Indes wurde das angestrebte Ziel, dem Heinrich Iii. nahe war, durch die Kämpfe Heinrichs Iv. mit dem Papste in Frage gestellt, und beim Aussterben der fränkischen Kaiserfamilie stand die päpstliche Macht höher als die kaiserliche.
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Siege bei Kortenuovo, 1237, stellte aber den oberitalischen Städten so harte Bedingungen, daß der alte Streit zwischen Ghibellinen (Anhängern des Kaisers) und Gnelfen (Anhängern des Papstes) um so heftiger entbrannte. Der gefürchtetste Bundesgenosse des Kaisers war der Markgraf von Verona, Ezzelino da Romano. Als der Kaiser seinem unehelichen Sohne Enzio Sardinien gab, sprach Papst Gregor Ix. den Bann über ihn aus. Sein Nachfolger Innocenz Iv. entzog sich der kaiserlichen Macht durch die Flucht nach Lyon, erneuerte von hier aus deu Bann über Friedrich und entband die Unterthanen vom Gehorsam.
3. Unglücklicher Ausgang. Jetzt wandte sich das Glück des Kaisers. In Deutschland wählten die Bischöfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenkönige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma; sein Sohn Enzio geriet in Gefangenschaft, Ezzelino siel von ihm ab, und selbst sein Kanzler Petrus a Viueis kam in den Verdacht einer Verschwörung. Unter neuen Rüstungen überraschte den Kaiser der Tod, 1250.
7. Einfall der Mongolen. Während der Kämpfe in Italien waren die
Mongolen, welche Dfchingischan zu einem mächtigen, von den Grenzen Chinas bis in das südliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien leistete ihnen bei Liegnitz 1241 tapferen Widerstand.
Vi. Konrad Iv., 1250—54. Er gewann in Deutschland nur geringes Ansehen, kämpfte aber glücklich für sein Erbe in Italien. Doch starb er schon 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes Konrad, genannt Konradin.
Knde des staufischen Geschlechts.
a) Karl von Anjou. In Italien verteidigte nun Manfred, ein
Halbbruder Konrads Iv., die Rechte der Staufer. Aber der
Papst Urban Iv., der das sizilische Reich den Staufern entreißen wollte, lud Karl von Anjou, deu Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, zur Besitznahme ein, und dieser gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel, 1266.
b) Tod Konradins, 1268. Von der ghibellinifchen Partei ein-
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Extrahierte Ortsnamen: Verona Enzio_Sardinien Lyon Deutschland Holland Italien Ezzelino Italien Chinas Deutschland Liegnitz Deutschland Italien Italien Frankreich Konradins
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Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet.
Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. '
Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740.
Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch.
1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten.
a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche.
d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Utrecht Schweden Stettin
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1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann.
B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner
Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um
die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die
Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das
Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg.
C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin
wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen.
Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte.
D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge.
a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
Vorgeschichte des brandenburgisch-preuischen Staates von 11341640 55
30 jhrigen Kriege zu erkennen. Johann Cicero war der erste der hohen-zollernschen Kurfrsten, der sich heimisch in der Mark fhlte und sich in-folgedessen den friedlichen Arbeiten der Staatsverwaltung widmete. Seitdem Albrecht Achilles durch das nach ihm genannte Hausgesetz das Kur-srstentnm vor Zerstcklung gerettet hatte, konnte sein Sohn nebst seinen Nachfolgern die Ordnung der Verwaltung beginnen, soweit das unter den stndischen Vorrechten berhaupt mglich war. Naturgem trachtete Johann Cicero nach einer Hebung der Einnahmen; denn nur mit Geld-Mitteln konnte dem Staate geholfen werden. Die Domnen, vor allem aber die wiedereingefhrte unmittelbare Vermgenssteuer der Bede und die mittelbare Steuer der Bierziese wie auch das vom Kurfrsten beanspruchte Zollregal muten neue Einnahmen liefern. Joachim I. brachte die jhr-liehen Einknfte auf 80000 Goldgulden (ca. 560000 Mk.); er hat auch die stdtische Verwaltung geordnet und Einheit in die Mannigfaltigkeit t)er stdtischen Verwaltungsformen geschaffen (zwei Brgermeister, sechs Ratsherren, Befestigung der Städte, Bewaffnung der Brger). Unter Joachim Ii. ist die von Johann angebahnte Finanzverwaltung wieder ver-fallen. Seine glnzende Hofhaltung und Verschwendungssucht brachten den Staat in Schulden, deren Bezahlung die Stnde des Landes nach langer Weigerung erst bernahmen, als ihnen vom Kurfrsten Zugestndnisse ge-macht wurden, unter denen am wichtigsten fr die Zukunft das Recht der eigenen Verwaltung der neuaufgelegten Steuern wurde. Die Beseitigung dieser Zersplitterung der Finanzverwaltung durch die stndischen Kassen ist dem Groen Kurfrsten besonders schwer geworden. Johann Georg mute den Gutsherren und Magistraten Zugestndnisse machen, um sie zu neuen Steuern heranzuziehen, mit denen er die Schulden seines Vaters tilgen wollte. Einen groen Fortschritt in der Verwaltung fhrte Joachim Friedrich durch die Schpfung des Geheimen Rats herbei, der zum Mittel-Punkt der gesamten Landesverwaltung wurde, eine Art Ministerium, das die Oberaufsicht der Finanzen, Handel und Gewerbe und das Kriegswesen führen sollte.
d) Die Hebuug des materiellen Wohlstandes und der Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens sind ebenfalls ein Be-weis von dem Aufblhen der Mark unter den Hohenzollern bis zum Dreiigjhrigen Kriege. Mit sachkundigem Blicke haben die Kurfrsten Gewerbe und Handel und besonders diejenigen gewerblichen Erwerbszweige in ihrem Staate gefrdert, die den Wohlstand heben konnten (Tuchindustrie, Eisenwerke, Kupferhmmer, Papiermhlen). Durch hohe Besteuerung aus-lndischer Erzeugnisse wurde das einheimische Gewerbe wesentlich untersttzt. Die Einfhrung gleicher Mae und Gewichte durch Joachim I. war dem Aufschwung des Handels besonders frderlich, wie auch die Herstellung
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Geschichte des brandenburgisch-preuischen Mittelstaates von 16481740 81
nnb Pflicht hielten, die Krfte der Brger heranzuziehen zur Erhaltung des Staates und selbst mit Zwangsmitteln Abgaben von ihren Untertanen zu forbern. Der Groe Kurfürst und Friedrich Wilhelm I. suchten die klar erkannten Ziele ihrer Politik auch baburch zu erreichen, ba sie ihre Untertanen steuerkrftig machten. Die als notwenbig erkannten Aus-gaben wuten sie sich zu beschaffen, inbem sie die erforberlichen Einnahmen erreichten. Inbem sie berblickten, was der Staat fr seine bevorzugte Stellung in der Welt, fr seine rechtlichen Orbnungen und seine Kulturaufgaben brauche, muten sie oft mit den grten Schwierigkeiten auch die Gelbmittel dazu aus ihrem Volke zusammenbringen. So ver--traten sie den richtigen Stanbpunkt der Finanzverwaltung, ba im Staate sich die Einnahmen nach den Ausgaben richten mssen und nicht umgekehrt. Am schwersten ist es dem Groen Kurfrsten geworben, sich die Einnahmen zu verschaffen, bereu er fr feine Ziele beburfte. Wie er der Schpfer des preuischen Heeres geworben ist und seinen Nachfolgern Plan und Weg der Weiterarbeit berlie, so hat er auch die einheitliche Finanzwirtschaft in Preußen angebahnt, auch auf biesem Gebiete ein Vorlufer Friedrich Wilhelms I. Die Unter-Haltung des siehenben Heeres ntigte ihn zur wieberholten Besteuerung seiner Untertanen; benn die Hilfsgelber, die ihm von seinen Verbnbeten -gezahlt wrben, reichten nicht aus und bahin wenigstens ging das Streben des Monarchen muten ganz entbehrt werben knnen, weil sie ihn in der Freiheit seiner Politik beeinfluten; die alten sprlichen Gelbquellen aber waren nicht ausreichend Es ist bekannt, welche Schwierigkeiten die Stube in Branbenburg, Kleve und namentlich in Preußen dem Kurfrsten bereiteten, als er sie zum Steuerzahlen zwingen wollte. Die bliche unmittelbare Kopf- und Grunbsteuer, die Kontribution", die immer von neuem mit Bewilligung der Stnbe erhoben werben mute, war eine groe Last sr die Brger und Bauern. Die Einknfte aus den Domnen, den Kammergtern, waren bei der bamaligen Art der Gterverwaltung nur gering. So ging des Groen Kurfrsten Streben auf eine Steuerreform, auf eine Vergrerung der Staatseinnahmen. Die Einrichtungen, die er traf, finb wieber nur Anfnge; aber sie finb Don der grten Bebeuwng gewesen und haben seinen Nachfolgern die Wege gewiesen und geebnet.
Die unmittelbaren Einnahmen sollten erhht werben a) durch Umgestaltung der Domnenverwaltung. Es ivurbe ein Versuch dazu gemacht durch Vermittlung zwischen der bis bahin blichen Staatsverwaltung und der spter allgemein burchgeshrten Verpachtung der Domnen. So wrben die Beamten zum Teil an dem Gebeihen der Kammergter selbst beteiligt; aus dieser Verwaltung^
auffmann, Berndt nnb Tomujchat, Geschichtsbetrachtungen. Ii. 6
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Wilhelms_I. Berndt
84 Das Zeitalter des Absolutismus
standen gleichsam zwei Finanzministerien nebeneinander; zu ihrer ber-wachung richtete der König schon 1714 die Generalrechenkammer ein, jene wichtige Behrde, die die Blte des preuischen Finanzwesens mit herbeifhren sollte. Doch auch diese Einrichtungen bestanden nur bis zum Jahre 1728, als Friedrich Wilhelm I. die grte Reform in der Staatsverwaltung herbeifhrte. Die Zweiteilung brachte Unzutrglichkeiten und Prozesse mancher Art mit sich, und der Streit zwischen den beiden Behrden hrte nicht auf. So fate er sie denn in eine oberste Behrde, das General-Ober-Kriegs-, Finanz- und Domnendirektorium, zusammen. Weiterhin wird eine regelmige Aufstellung des Haushalts von ihm gefordert. Die Entwrfe dazu haben die Provinzialbehrden im Mrz dem Generaldirektorium ein-zureichen, das sie unter Mitwirkung der Generalrechenkammer durchsieht und den einzelnen der fnf Minister vorlegt, die fr den Haushalt ihres Amtsbereiches verantwortlich sind. Prfung und Besttigung liegen in der Hand des Knigs.
c) Um die Steuerkraft ihres Landes zu erhhen, haben die Mon-archen des brandenbnrgisch-preuischen Staates die Kolonisation, sowohl die innere wie die uere, gefrdert.
Es gengt hier ein Hinweis auf die innere Besiedlung, die ein dringendes Bedrfnis fr die entvlkerten Gaue der Mark Brandenburg und der Provinz Preußen waren (Einwanderung aus den Niederlanden, aus Schlesien nach dem Dreiigjhrigen Kriege; Einwanderung der Huge-notten nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes 1685; Einwanderung der Salzburger unter Friedrich Wilhelm I.; gnstige Bedingungen der Einwanderung; als segensreiche Folgen Hebung der Landwirtschaft und des Gewerbes).
Viel bemerkenswerter und fr die Gegenwart interessanter, weil sie nahe berhrend, sind die Plne berseeischer Kolonialgrndungen. Wenn wir in unseren Tagen die Mierfolge und die ungeheuren Verluste, die wir durch den Krieg in Deutsch-Sdwestafrika in der Entwicklung unserer Kolonie erleiden, tief beklagen, wenn wir berblicken, mit welchen Schwierig-feiten und Opfern unsere brigen Kolonien gegrndet worden sind und noch erhalten werden, so bewundern wir die Khnheit und den Unternehmungsgeist des Groen Kurfrsten mit Recht, der unter den damaligen schwierigen politischen und wirtschaftlichen Verhltnissen seines Staates seinen Blick in ferne Erdteile schweifen lie und Mhe und Kosten nicht scheute, mit den geringen Mitteln, der die er verfgte, berseeische Kolonien zu grnden.
Wie kam der Groe Kurfürst zu diesem Unternehmen, warum hatte es keinen Bestand und welche Bedeutung hat es fr die Entwickelung des Staates gehabt?
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.