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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 230

1888 - Habelschwerdt : Franke
230 die Verträge mit bcn Schweden, stellte ein Heer ins Felb und erklärte dem Kaiser bcn Krieg. Bernharb von Weimar trat förmlich in französische Dienste. Die Feldzüge arteten nun immer mehr in ein zweckloses Verwüsten und Morben aus. Inzwischen starb der Kaiser, und sein Sohn Ferdinand Iii., 1637—1657, folgte ihm. Der Krieg bewegte sich jetzt auf zwei Schauplätzen: 1. In Südwestdeutschland kämpften die Franzosen unter Bernharb von Weimar gegen das ligistischc Heer unter Johann von Werth. Bernharb von Weimar eroberte das Elsaß und den Breis-gau und gebachte sich am Oberrhein ein Fürstentum zu gründen, starb aber Plötzlich. Die Franzosen bemächtigten sich sofort seiner Eroberungen. 2. In Nordostdeutschland kämpften die Schweden unter Bauer, Torstenfon, Wraugcl und Königsmark gegen die Kaiserlichen, deren Führer Gallas war. Der Sieg der Schweden bei Wittstock (1636) hatte ihr Übergewicht in Deutschland wiederherge-stellt. Nach dem Siege bei Jankan in Böhmen bebrohten sie sogar bic österreichische Hauptstabt. Die letzte Waffenthat war die Eroberung der Klein-Seite Prags durch den General Königsmark. E. Per Ariede, 1648. Der langwierige Krieg fand fein Ende im westfälischen Frieden, der 1648 in Münster mit den Franzosen, zu Osnabrück mit den Schweden und bcn evangelischen Stäuben abgeschlossen würde. 1. Politische Bestimmungen. a) Schweden erhielt Vorpommern nebst Rügen, Wismar, die säkularisierten Gebiete von Bremen (ohne die Stadt) und Verden als Herzogtümer, bic Stellung eines deutschen Reichsfürstentums und 5 Millionen Thaler Kriegsentschädigung. b) Frankreich bekam das österreichische Elsaß, bic Laudvogtei über 10 Rcichsstäbtc am Oberrhein und die Anerkennung der Souveränität über die Stifter Metz, Toul und Verbuu. c) Brandenburg, dessen Kursürst Friedrich Wilhelm im letzten Teile des Krieges durch Beobachtung einer bewaffneten Neutralität eine gebieteude Stellung eingenommen hatte, erhielt Hinter-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 261

1888 - Habelschwerdt : Franke
261 vom Kriege noch unberührt. Als aber im niedersächsischen Kriege Mansfeld sich nach der Schlacht an der Dessauer Brücke und Christian von Dänemark nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge mit den geschlagenen gruppen nach Brandenburg zurückzogen, hatte das Land durch die Unterhaltung der Truppen und schwere Kriegssteuern viel zu leiden. 2. Bei dem Auftreten des Schwedenkönigs war der Kurfürst trotz seiner Verschwägerung mit demselben zu einem Bündnisse nicht zu bewegen; vielmehr war er gegen ihn wegen der Besetzung Pommerns mißgestimmt. Notgedrungen räumte er ihm dann die Festungen Spandau und Küstrin ein und trat 1635 dem Frieden zu Prag bei. Daher behandelten die Schweden Brandenburg als feindliches Land und besetzten nach dem Tode des letzten pommerschen Herzogs, 1637, Pommern, das nach früheren Verträgen an Brandenburg hätte fallen müssen. Ein förmliches Bündnis mit dem Kaiser konnte dem Kurfürsten Pommern nicht verschaffen. Zweite Periode. Die Zeit der unumschränkten Selbstherrschaft, 1648—1789» Erster Abschnitt. Die Zeit des frtmfirjwjm Kvevgewiclfts, 1648-1740. Allgemeiner Charakter der Zeit. Im dreißigjährigen Kriege war die österreichisch-spanische Monarchie erlegen, und Frankreich, dessen Macht Richelieu begründet hatte, erhielt das Übergewicht in Europa. Im politischen Verkehre wurde die französische Sprache üblich, wie auch in Sitten und Gebrauchen Frankreich das Vorbild abgab. Seine reichen Mittel machten ihm die Behauptung dieser Stellung aus längere Zeit möglich. Das Hauptziel der Politik der übrigen Staaten war dieser Übermacht gegenüber die Aufrechthaltung des europäischen Gleichgewichts. Die Kriege dieser Zeit haben darum die Bedeutung europäischer Kriege. Das deutsche Reich war jedem Angriffe bloßgestellt und hatte an Österreich nur einen ungenügenden Schutz. Seine Auslösung wäre eine natürliche Folge gewesen, wenn nicht unter der starken Hand des Großen Kurfürsten im Norden sich ein deutscher Staat gekräftigt hätte, der Deutschland zu verjüngen berufen war, nämlich Brandenburg.

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 278

1888 - Habelschwerdt : Franke
278 Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet. Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. ' Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740. Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch. 1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten. a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche. d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 226

1888 - Habelschwerdt : Franke
226 5. Der niedersächfische Krieg. Christian von Braunschweig rückte noch einmal von Holland her gegen Deutschland vor, wurde aber bei Stadtlohn in Westfalen von Tilly entscheidend geschlagen. B. I>er dänische Krieg, 1625—1630. 1. Anlaß. Die Siege Tillys erregten die Besorgnis der norddeutschen protestantischen Fürsten und der auswärtigen Mächte über das Wachstum der kaiserlichen Macht. Daher schlossen England, die Niederlande und Dänemark unter Richelieus Einflüsse ein Bündnis und beschlossen, ein Heer ins Feld zu stellen, dessen Führung Christian Iv. von Dänemark übernahm, der als Herzog von Holstein deutscher Fürst und Kreisoberster des niedersächsischen Kreises war. Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig traten in seine Dienste. 2. Wallenstem. Der Kaiser, dem die Abhängigkeit von dem Herzoge von Bayern und der Liga längst lästig war, nahm in dieser Verlegenheit das Anerbieten des böhmischen Edelmannes Albrecht von Wallenstein an, ein Heer auf eigene Kosten auszurüsten. Lebeusgang Wallensteins. Geboren 1583 zu Hermanic in Böhmen von protestantischen Eltern, kam er, früh verwaist, durch einen katholischen Oheim auf die Jesuitenschule zu Olmütz, machte dann große Reisen und studierte in Padua. Durch Erbschaft und Heirat reich geworden, erwarb er sich in Böhmen große Liegenschaften, die er musterhaft verwaltete. Sein Schicksal glaubte er in den Sternen zu lesen; auf die Gemüter übte seine Persönlichkeit eine eigentümliche Gewalt aus. 3. Siegeszug Wallensteins und Tillys. Mansfeld machte einen Angriff auf Wallensteins Befestigungen bei Dessau an der Elbe, erlitt aber eine Niederlage an der Dessauer Brücke. Walleustein verfolgte den Flüchtigen bis Ungarn. Letzterer starb bald darauf in Dalmatien; nicht lange vorher hatte auch Christian von Braunschweig der Tod ereilt. Unterdessen hatte sich Christian von Dänemark mit Tilly in eine Schlacht eingelassen, war aber bei Lutter am Barenberge 1626 vollständig geschlagen worden. Der zurückkehrende Wallenstein eroberte nun Mecklenburg, Holstein und durchzog in Verbindung mit Tilly die jütische Halbinsel. 4. Friede zu Lübeck, 1629. Eifrig bestrebt, auf Grundlage der alten Hansaflotte eine neue deutsche Seemacht zu gründen,

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 229

1888 - Habelschwerdt : Franke
Böhmen vertrieb und sich dann gegen Gustav Adolf in Bayern wandte. Bei Nürnberg lagen sich die beiden großen Feldherren zehn Wochen gegenüber. Als nun Gustav Adolf nach Süden, Wallenstein aber nach Norden abzog, war der Schwedenkönig um deu Rückzug besorgt und nötigte den Gegner zur Schlacht bei 8ützeu, in welchem er fiel, sein Heer aber das Schlachtfeld behauptete, 1632. Folgen: Der Tod Gustav Adolfs hatte auf den weiteren Verlauf des Krieges einen großen Einfluß. Während in der Person des Schwedenkönigs religiöse und politische Interessen vereinigt waren und er sich vielleicht schon als Kaiser des protestantischen Deutschland gedacht hatte, traten jetzt bei den Schweden die politischen Absichten, die Eroberung eines deutschen Landes, ein-seitig hervor. Indem ferner der Kanzler Oxenstierna die Oberleitung der Staatsangelegenheiten, Bernhard von Weimar und Horn die Führung des Heeres übernahmen, ging die Einheit des Handelns in der protestantischen Partei verloren. Im übrigen fingen selbst die protestantischen Fürsten bereits an, den Druck der Schweden als eines fremden Volkes zu fühlen; denn mit dem Zurückweichen der religiösen Ursachen arteten auch die Züge der Schweden in wüste Verheerungen aus. Hingegen trat Frankreich nun thätig ein, um den Schweden die Machtstellung zu erhalten. 6. Walleusteius Tod, 1634. Wallenstein war nach der Schlacht bei Lützen nach Böhmen gezogen und lagerte hier in Unthätigkeit, obwohl die Schweden Schlesien verheerten und Bernhard von Weimar sich ein Herzogtum Franken gegründet hatte und Bayern bedrohte. Geheime Unterhandlungen mit den Schweden, mit Frankreich und Sachsen machten den Generalissimus bei dem Kaiser, der durch Octavio Piccolomini darüber benachrichtet wurde, verdächtig, und Ferdinand, über die Eigenmächtigkeit Wallensleins überdies schon gereizt, übergab dem Generale Gallas den Oberbefehl mit dem Auftrage, sich Wallensteins zu bemächtigen. Im Jahre 1634 wurde dieser zu Eger ermordet. 7. Schlacht bei Nördlingen und Friede zu Prag. Die Kaiserlichen erfochten nun den Sieg bei Nördlingen, 1634, der Franken wiedergewann und den Kurfürsten von Sachsen zu einem Frieden bestimmte, der 1635 zu Prag abgeschlossen wurde. Der Kaiser verzichtete in Sachsen und Brandenburg auf die Durchführung des Restitutionsediktes. Diesem Frieden traten die meisten protestantischen Reichsstände bei. D. Der schwedisch-französische Krieg, 1635—1648. Schon war der Krieg seinem Ende nahe, da erneuerte Frankreich

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 48

1906 - Leipzig : Dürr
48 Das Zeitalter des Absolutismus gebietes unter den drei ersten Hohenzollern. Friedrich I. (14151440; 1411 zum Statthalter ernannt) kmpft gegen die Pommern am Kremmer Damm (1412); bezwingt den aufstndischen Adel, wird Kurfürst und Erzkmmerer (1417 Belehnung); 1432 die Hussiten vor Bernau. Friedrich Ii. (Eisenzahn; 14401470) bricht die Macht Berlin-Kllns; er-wirbt die Neumark, Wernigerode, Kottbns, Peitz. Albrecht Achilles (14701486) erwirbt durch den Vertrag von Kamenz Krossen, Zllichau, Sommerfeld, Bobersberg; sichert die Unteilbarkeit des Staatsgebietes durch die dispositio Achillea (1473). d) Fortgang der inneren Entwicklung und der Ver-grerung des Staates unter den nchsten drei Hohenzollern bis 1571. Johann Cicero (14861499) erwirbt Zossen; die Bierziese. Joachim I. Nestor (1499 bis 1535) kmpft mit den Raubrittern; Judenverfolgungen; Uni-versitt Frankfurt a. O. (1506); Hof- und Kammergericht in Berlin; Vertrag zu Grimnitz (1529): Erbrecht auf Pommern; Gegner der Reformation. Joachim Ii. Heftot (153571) und Johann von Kstrin treten zum Luthertum der (1. Nov. 1539); 1537 Erbvertrag mit dem Herzog Friedrich von Lieg-nitz, Brieg und Wohlau; 1569 Mitbelehnung mit dem Herzog-tum Preußen (Lampert Diestelmeier). c) Bltezeit des Staates unter den nchsten drei Kur-srsten bis 1619. Johann Georg (157198) ist sparsam; Grnder des Gymnasiums zum Grauen Kloster. Joachim Friedrich (15981608); Geraer Hausvertrag (1598); Gymnasium zu Joachimstal; das Geheimratskollegium. Johann Sigismund (16081619), vermhlt mit Anna v. Preußen, tritt zum reformierten Bekenntnis der; 16091614 der jlich-klevesche Erbfolgestreit; 1614 Vertrag zu Xanten (Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein an Brandenburg); 1618 die Erwerbung Preuens. d) Verfall des Staates durch den Dreiigjhrigen Krieg unter Georgwilhelm (16191640). Schwche und Abhngigkeit der Regierungsgewalt vom Kaiser (Adam v. Schwarzenberg); Verstndnislosigkeit der Stnde. Mans-felb, Tilly, Wallenstein, Gustav Adolf, Schweden und Kaiser-liche abwechselnd verwsten das Land, Entvlkerung und Ver-nichtung des wirtschaftlichen Lebens. Pommern und die Neu-mark in den Hnden der Schweden, die klevifchen Besitzungen in denen der Hollnder.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 55

1906 - Leipzig : Dürr
Vorgeschichte des brandenburgisch-preuischen Staates von 11341640 55 30 jhrigen Kriege zu erkennen. Johann Cicero war der erste der hohen-zollernschen Kurfrsten, der sich heimisch in der Mark fhlte und sich in-folgedessen den friedlichen Arbeiten der Staatsverwaltung widmete. Seitdem Albrecht Achilles durch das nach ihm genannte Hausgesetz das Kur-srstentnm vor Zerstcklung gerettet hatte, konnte sein Sohn nebst seinen Nachfolgern die Ordnung der Verwaltung beginnen, soweit das unter den stndischen Vorrechten berhaupt mglich war. Naturgem trachtete Johann Cicero nach einer Hebung der Einnahmen; denn nur mit Geld-Mitteln konnte dem Staate geholfen werden. Die Domnen, vor allem aber die wiedereingefhrte unmittelbare Vermgenssteuer der Bede und die mittelbare Steuer der Bierziese wie auch das vom Kurfrsten beanspruchte Zollregal muten neue Einnahmen liefern. Joachim I. brachte die jhr-liehen Einknfte auf 80000 Goldgulden (ca. 560000 Mk.); er hat auch die stdtische Verwaltung geordnet und Einheit in die Mannigfaltigkeit t)er stdtischen Verwaltungsformen geschaffen (zwei Brgermeister, sechs Ratsherren, Befestigung der Städte, Bewaffnung der Brger). Unter Joachim Ii. ist die von Johann angebahnte Finanzverwaltung wieder ver-fallen. Seine glnzende Hofhaltung und Verschwendungssucht brachten den Staat in Schulden, deren Bezahlung die Stnde des Landes nach langer Weigerung erst bernahmen, als ihnen vom Kurfrsten Zugestndnisse ge-macht wurden, unter denen am wichtigsten fr die Zukunft das Recht der eigenen Verwaltung der neuaufgelegten Steuern wurde. Die Beseitigung dieser Zersplitterung der Finanzverwaltung durch die stndischen Kassen ist dem Groen Kurfrsten besonders schwer geworden. Johann Georg mute den Gutsherren und Magistraten Zugestndnisse machen, um sie zu neuen Steuern heranzuziehen, mit denen er die Schulden seines Vaters tilgen wollte. Einen groen Fortschritt in der Verwaltung fhrte Joachim Friedrich durch die Schpfung des Geheimen Rats herbei, der zum Mittel-Punkt der gesamten Landesverwaltung wurde, eine Art Ministerium, das die Oberaufsicht der Finanzen, Handel und Gewerbe und das Kriegswesen führen sollte. d) Die Hebuug des materiellen Wohlstandes und der Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens sind ebenfalls ein Be-weis von dem Aufblhen der Mark unter den Hohenzollern bis zum Dreiigjhrigen Kriege. Mit sachkundigem Blicke haben die Kurfrsten Gewerbe und Handel und besonders diejenigen gewerblichen Erwerbszweige in ihrem Staate gefrdert, die den Wohlstand heben konnten (Tuchindustrie, Eisenwerke, Kupferhmmer, Papiermhlen). Durch hohe Besteuerung aus-lndischer Erzeugnisse wurde das einheimische Gewerbe wesentlich untersttzt. Die Einfhrung gleicher Mae und Gewichte durch Joachim I. war dem Aufschwung des Handels besonders frderlich, wie auch die Herstellung

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 58

1906 - Leipzig : Dürr
58 Das Zeitalter des Absolutismus schlu an den Kaiser zu finden meinte. Seinem Einflsse ist es zuzu-schreiben, da sich Georg Wilhelm von den protestantischen Bundes-genossen und den Schweden ganz lossagte und im Jahre 1635 zu Prag mit dem Kaiser endgltig Frieden schlo, wozu ihn die Aussicht auf eine kaiserliche Hilfeleistung bei der Erwerbung Pommerns lockte; denn im Jahre 1637 starb, wie lange erwartet, das pommersche Herzogsgeschlecht aus; aber trotz alter Erbvertrge gaben die Schweden die pommerschen Eroberungen nicht heraus. Der milungene Feldzug, den Georg Wilhelm im Jahre 1638 gegen die Schweden zur Eroberung Pommerns unternahm, ist nicht blo ein Beweis der Schwche und Hilflosigkeit des brandenburgischen Staates; er ist das traurigste kriegerische Unternehmen, das in Brandenburgs Ge-schichte aufgezeichnet ist, in dem auch nicht ein einziger Zug von dem fehlt, was spter in dem heldenmtigen, vortrefflich geschulten preuischen Heere unmglich, ja kaum denkbar gewesen ist. Ein an Zahl und Aus-rstuug mangelhaftes Heer, von unzuverlssigen Offizieren geleitet, die selbst vor den grbsten Veruntreuungen nicht zurckschrecken, flieht beim Anblick des Feindes und luft auseinander, weil ihm der Sold nicht ge-zahlt wird; es hlt sich schadlos und raubt und plndert die Bewohner des Landes, die es schtzen soll; es leistet gezwungen dem Kaiser den Eid des Gehorsams, nachdem der ursprngliche Herr, der Kurfürst, vom Kriegsschauplatze geflohen ist; nun in der eigentmlichen Lage, zwei Herren dienen zu mssen, gehorcht es keinem und macht sich selbst zum Herrn. So brachte schlielich die militrische Zuchtlosigkeit mit ihrer heillosen Verwirrung den brandenbnrgischen Staat an den Rand des Abgrundes; aber schon war der Retter da, der dem unglcklichen Lande Hilfe bringen konnte. eigener politischer Ohnmacht sei der Anschlu an sterreich notwendig gewesen, ja, angesichts der imperialistischen Plne Gustav Adolfs, wie sie sich im Winter 1631/32 in Frankfurt bei ihm entwickelten, sei das auf Schwarzenberg zurckzufhrende Ver-sagen Brandenburgs, der Verzicht auf die schwedische Heirat und der Prager Sonder-friede eine nationale Tat gewesen. Vgl. auch Bd. I, 43, S. 295.
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