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ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie-
rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren.
3. Kriege.
a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke
mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem
bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482.
b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479.
c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben.
Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf.
Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit."
Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache.
1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-
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der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende.
3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400.
Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos.
Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt.
1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken.
a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396.
b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten.
2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg.
A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe:
a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409
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Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Mailand Mailand Brandenburg Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Nikopolis Angora Avignon Frankreich Rom Avignon Rom
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6. Säkularisation Preußens. Der lange Kampf hatte das blühende Land zur Einöde gemacht, und noch schien die Ruhe nicht gekommen zu sein, da der Orden nach Wiedergewinnung des Verlorenen trachtete. Um die Beihilfe des Reiches zu gewinnen, wählte derselbe den Markgrafen Albrecht von Brandenburg aus der fränkischen Linie zum Hochmeister. Derselbe kehrte aber von einer Reise nach Deutschland mit dem Plane zurück, Preußen in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, zumal sich die Reformation schon im Lande verbreitet hatte. Am :Uotiml-La25 wurde Albrecht zu Krakau durch den König Sigmund von Polen mit dem Herzogtume Preußen belehnt.
a) Albrecht, 1525—1568. Als Stützpunkt für die Reformation stiftete er die Universität Königsberg.
b) Albrecht Friedrich, 1568—1618. Nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore von Kleve verfiel er in unheilbaren Blödsinn, weshalb dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg die Regentschaft übertragen wurde. Durch die Vermählung seiner Tochter mit dem Kurfürsten war für Brandenburg das Erbrecht gesichert.
X. Georg Wilhelm, 1619—1640. Seine Regierung fällt in die auch für Brandenburg so traurige Zeit des dreißigjährigen Krieges, auf den das Land nicht so vorbereitet war, daß es während desselben eine seiner Bedeutung entsprechende Stellung hätte behaupten können. Die Mängel des Staates waren folgende:
a) Der Kurfürst selbst war ein Mann von geringer Energie.
k) Sein Ratgeber war der katholische Minister Adam von Schwarzenberg, der sich zwar manche Verdienste um Brandenburg erworben hat, für die bevorstehenden Kämpfe aber der nötigen Mittel entbehrte.
c) Es fehlte an einem tüchtigen Heere.
ä) Die Bevölkerung war mit dem Kurhause wegen dessen Übertritts zur reformierten Lehre zerfallen. Sie zeigte sich darum hartnäckig bei der Bewilligung der Gelder und hoffte von dem Kaiser mehr Schutz, als von der eigenen Kraft.
Die Folge davon war, daß die Mark von den streitenden Parteien in gleicher Weise bedrängt wurde.
1. Während des böhmisch-pfälzischen Krieges blieb Brandenburg
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Krakau Polen Brandenburg Brandenburg Brandenburg
278
Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet.
Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. '
Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740.
Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch.
1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten.
a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche.
d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Utrecht Schweden Stettin
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1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann.
B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner
Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um
die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die
Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das
Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg.
C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin
wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen.
Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte.
D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge.
a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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Preußens erhoben hatten, überließ bei seiner Geldnot dem Kurfürsten die Neumark für 40000 Gulden, 1455. c) Die Ansprüche auf Pommern konnte Friedrich Ii. bei der Unentschiedenheit des Kaisers nicht durchsetzen. Das pommersche
Wappen war der einzige Erwerb aus den langwierigen Händeln.
2. Thätigkeit im Innern. Hier war sein Bestreben, das kurfürstliche Ansehen den Städten gegenüber zu bewahren, durch deren Freiheiten er sich in seinen Rechten verkürzt sah. In der mächtigen Doppelstadt Berlin-Köln, die unter einer gemeinschaftlichen Verwaltung stand, wurde Friedrich von den Zünften, die auch hier im Kampfe mit den Geschlechtern lagen, zu Hilfe gerufen. Der Kurfürst trennte die Verwaltung der beiden Städte und sicherte seine Herrschaft durch eine Burg zwischen beiden Orten. Berlins Niederlage schreckte die übrigen Städte.
Friedrich Ii. überließ 1470 die Regierung seinem Bruder Albrecht und starb 1471.
Iii. Albrecht Achilles, 1470—1486. Da er alle seine Brüder überlebte, so vereinigte er die fränkischen und brandenbnrgischen Besitzungen wieder in einer Hand. Wie Maximilian steht er als Muster mittelalterlicher Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Scheide der Zeitalter.
1. Das Hohenzollersche Hausgesetz. Von Wichtigkeit für die Zukunft Brandenburgs war das Hausgesetz, welches Albrecht 1473 als Grundlage für künftige Erbteilungen aufstellte (Dispositio Acliillea). Danach sollte die Mark stets ungeteilt an den ältesten Sohn fallen, während jüngere Geschwister durch die fränkischen Besitzungen und Geld abgefunden werden sollten.
Bedeutung dieser Erbordnung: Dieselbe bewirkte, daß a) die Mark stets eine bedeutende Stelle unter den deutschen Ländern einnahm; b) daß ihre Herrscher eine selbständigere Politik führen konnten.
2. Kampf mit den Ständen. Albrecht hatte von seinem Bruder von dem pommerschen Kriege her eine bedeutende Schuldenlast geerbt, die er zum Teil auf die Stände übertragen wollte. Die neue Besteuerung erregte aber lebhaften Widerspruch, und auswärtige Feinde benutzten diesen inneren Kampf zum Angriffe. Zwar erklärte sich ein Schiedsgericht zu Gunsten Albrechts, aber der prachtliebende Kurfürst täuschte sich nicht über die Abneigung der nüchternen Märker gegen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht Albrecht Albrecht_Achilles Albrecht Maximilian Maximilian Albrecht Albrecht Albrechts Albrechts
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b) Als Abgabe wurde neben dem Bierzins eine Hufenstcucr erhoben.
3. Geistige Bewegungen.
a) Nur langsam wurde es Joachim, der selbst hochgebildet war, möglich, wissenschaftliches Leben in der Mark heimisch zu machen. Die von seinem Vater in Aussicht genommene Universität wurde 1506 zu Frankfurt a. d. Oder eröffnet. Ihre Entwickelung wurde aber durch die Teilnahme an den religiösen Streitigkeiten, sowie durch die Nebenbuhlerschaft Wittenbergs gehindert.
b) Die Reformation fand trotz Joachims Widerstand Eingang in der Mark. Sogar feine Gemahlin bekannte sich zur neuen Lehre und mußte deswegen das Land verlassen. Auf dem Reichstage zu Augsburg, 1530, war der Kurfürst der Wortführer der Katholiken gegen die Protestanten.
4. Erwerbungen. Im Jahre 1524 zog Joachim die erledigte Grafschaft Rnppin ein. In neuen Streitigkeiten mit Pommern gewann er die Mitbelehnung und die Zusage der Erbfolge.
Joachims I. Wirksamkeit in der Mark hatte den Erfolg, daß er die widerstrebenden Elemente vereinigte und so zum Ausbau der Mark von einem fürstlichen Länderbesitze zum Staate beitrug.
Vi. Joachim Ii. Hektor und Markgraf Johann von Küstrin, 1535—1571. Entgegen dem Achilleischeu Hansgesetze hatte Joachim I. die Marken unter seine beiden Söhne geteilt. Joachim Ii. erhielt die Kurwürde. Den Beinamen hat er sich in einem Kriege gegen Soliman erworben. Obwohl beide Brüder ganz verschiedenen Charakters waren, regierten sie doch in Eintracht. t
1. Einführung der Reformation. Während der entschiedenere Markgraf Johann, der in den östlichen Landesteilen regierte und in Küstrin seinen Wohnsitz hatte, bald bei Beginn seiner Herrschaft die Reformation einführte, verhielt sich der Kurfürst Joachim, der den Frieden und einen ruhigen Lebensgenuß liebte, anfangs schwankend dagegen, und erst, als sich auch die Stände für die Reformation erklärt hatten, trat er am 1. November 1539 zu ihr über. Doch behielt er, seiner Neigung entsprechend, die äußeren Formen des Katholizismus bei. In politischen Angelegenheiten aber stand er auf seiten des Kaisers und unterstützte denselben gegen den schmalkaldischen Bund.
2. Aussichten auf die Vergrößerung des Staates.
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Extrahierte Personennamen: Joachim Joachim Joachim_Ii Johann_von_Küstrin Johann Achilleischeu_Hansgesetze Joachim_I. Joachim_Ii Johann Johann Joachim
46 Das Zeitalter des Absolutismus. 16481789
zusammengefgt haben; denn mehreremal war der brandenburgisch-preuische Staat dem vollstndigen Untergange nahe. Waldemars Tod, der Beginn des 30 jhrigen Krieges und die Schlacht bei Jena bezeichnen die Wende-punkte der Entwicklung, die Zeiten tiefen Verfalls, nach denen stets ein neuer Anfang, ein neues Auswrtsstreben, ein Aufschwung in den gesamten Lebensbettigungen des Staates eintrat. Aber niemals ist das geschehen mit dem bewuten Ausblick der Fürsten auf das hohe Ziel, das 1871 erreicht wurde. Mit dem Eintritt des 30 jhrigen Krieges, seit dem Regierungsantritte des Groen Kurfrsten ist jenes Aufwrtsstreben der brandenburgischen Herrscher kraftvoller, zielbewuter als in den frheren Jahrhunderten. Erst durch diese Helden und Staatsmnner wurde ein Grund gelegt, zu dem Stein auf Stein gefgt wurde, bis der groe Bau des Deutschen Reiches vollendet ward. Auch Kurfürst Friedrich Wilhelm mute von vorn anfangen, wie sein Ahnherr Friedrich I. und wie einst Albrecht der Br. Aber seine Schpfungen und Taten sind grer und bedeutungs-voller gewesen als die jener beiden Fürsten und erst mit ihm beginnt die Geschichte von Preuens Gre und Deutschlands langsamer Genesung. Wir betrachten deshalb die Zeit vor dem Groen Kurfrsten als einen in sich abgeschlossenen Zeitraum des brandenburgischen Staates und bezeichnen sie kurz als dessen Vorgeschichte. Im Zeitalter des Absolutismus lassen sich dann deutlich zwei Abschnitte in der Entwicklung des preuischen Staates erkennen, deren erster ihn als einen kraftvoll sich entwickelnden Mittel-staat von 16401740 zeigt, während der zweite von 17401786 feinen Ausbau zur Gromacht durch Friedrich den Groen umfat.
B. berblick der die brandenburgisch-preuische Geschichte bis 1640.
1. Tie erste Periode der Blte und des Verfalls in Branden-brg von 1134 bis 1415.
a) Vorgeschichte der Mark in staatenlosem Zustande bis 1134. Krieg Karls d. Gr. gegen die Wenden 789. Heinrich I. erobert Brennaburg (928) und schlgt die nrdlichen Slawen bei Lenzen (929); Zerstrung der Lausitzer Festung. Lebusa. Otto I. unterwirft die Wenden bis zur Oder; Her-mann Billuug und Markgraf Gero; die Bistmer Havelberg und Brandenburg; Nord-, Ostmark, Meien. Nach der Schlacht von Cotrone Aufstand und Abfall der ostalbingifchen Wenden.
b) Grndung der Markgrafschaft Brandenburg durch Belohnung Albrechts des Bren mit der Nordmark 1134. Er erobert die Priegnitz und erbt das Havelland (Jazko v. Kpe-nick); Johanniter, Tempelherren, Prmonstratenfer und Zister-zienser in der Mark.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_I. Friedrich_I. Albrecht Friedrich Friedrich Karls Heinrich_I. Lebusa Otto_I. Gero Cotrone Albrechts
Extrahierte Ortsnamen: Jena Deutschlands Karls Brandenburg Ostmark
48
Das Zeitalter des Absolutismus
gebietes unter den drei ersten Hohenzollern. Friedrich I. (14151440; 1411 zum Statthalter ernannt) kmpft gegen die Pommern am Kremmer Damm (1412); bezwingt den aufstndischen Adel, wird Kurfürst und Erzkmmerer (1417 Belehnung); 1432 die Hussiten vor Bernau. Friedrich Ii. (Eisenzahn; 14401470) bricht die Macht Berlin-Kllns; er-wirbt die Neumark, Wernigerode, Kottbns, Peitz. Albrecht Achilles (14701486) erwirbt durch den Vertrag von Kamenz Krossen, Zllichau, Sommerfeld, Bobersberg; sichert die Unteilbarkeit des Staatsgebietes durch die dispositio Achillea (1473).
d) Fortgang der inneren Entwicklung und der Ver-grerung des Staates unter den nchsten drei Hohenzollern bis 1571. Johann Cicero (14861499) erwirbt Zossen; die Bierziese. Joachim I. Nestor (1499 bis 1535) kmpft mit den Raubrittern; Judenverfolgungen; Uni-versitt Frankfurt a. O. (1506); Hof- und Kammergericht in Berlin; Vertrag zu Grimnitz (1529): Erbrecht auf Pommern; Gegner der Reformation. Joachim Ii. Heftot (153571) und Johann von Kstrin treten zum Luthertum der (1. Nov. 1539); 1537 Erbvertrag mit dem Herzog Friedrich von Lieg-nitz, Brieg und Wohlau; 1569 Mitbelehnung mit dem Herzog-tum Preußen (Lampert Diestelmeier).
c) Bltezeit des Staates unter den nchsten drei Kur-srsten bis 1619. Johann Georg (157198) ist sparsam; Grnder des Gymnasiums zum Grauen Kloster. Joachim Friedrich (15981608); Geraer Hausvertrag (1598); Gymnasium zu Joachimstal; das Geheimratskollegium. Johann Sigismund (16081619), vermhlt mit Anna v. Preußen, tritt zum reformierten Bekenntnis der; 16091614 der jlich-klevesche Erbfolgestreit; 1614 Vertrag zu Xanten (Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein an Brandenburg); 1618 die Erwerbung Preuens.
d) Verfall des Staates durch den Dreiigjhrigen Krieg unter Georgwilhelm (16191640). Schwche und Abhngigkeit der Regierungsgewalt vom Kaiser (Adam v. Schwarzenberg); Verstndnislosigkeit der Stnde. Mans-felb, Tilly, Wallenstein, Gustav Adolf, Schweden und Kaiser-liche abwechselnd verwsten das Land, Entvlkerung und Ver-nichtung des wirtschaftlichen Lebens. Pommern und die Neu-mark in den Hnden der Schweden, die klevifchen Besitzungen in denen der Hollnder.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Peitz Albrecht_Achilles Albrecht Sommerfeld Johann_Cicero Johann Joachim_Ii Johann_von_Kstrin Johann Friedrich_von_Lieg-nitz Friedrich Lampert_Diestelmeier Johann_Georg_( Johann Joachim_Friedrich_( Friedrich Johann_Sigismund_( Johann Anna_v Adam Schwarzenberg Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf