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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 279

1888 - Habelschwerdt : Franke
279 Koalition der nordischen Mächte gegen ihn. Nach dem Tode des Schwedenkönigs behauptete er im Frieden zu Stockholm, 1720, Vorpommern von der Oder bis zur Peene und die Inseln Usedom und Wollin. Der Erwerb der Odermündnngen und Stettins gab deu vereinigten Landen eine hohe Bedeutung für Europa. c) Verhältnis zum Kaiser. Der ehrliche, biedere König, mit den Feinheiten der damaligen Diplomatie unbekannt und von echt deutscher Gesinnung durchdrungen, glaubte jederzeit treu zu Österreich halten zu müssen; doch ist er vom Wiener Hofe bitter getäuscht worden, aa) Da das Aussterben des Hauses Pfalz-Neuburg bevorstand, hoffte der König, die zur kleveschen Erbschaft gehörigen Herzogtümer Jülich und Berg an sich zu bringen. In einem Bertrage mit dem Kaiser erkannte er die pragmatische Sanktion an, während ihm der Kaiser Berg zusicherte, bb) Obgleich aber der König auch im polnischen Erbfolgekriege (1733—38) dem Kaiser die zugesagte Hilfe gestellt hatte, schloß doch der Kaiser nicht bloß ohne Wissen des Königs Frieden, sondern nahm auch seine Zusage in der belgischen Angelegenheit zurück. 2. Die innere Verwaltung. Größere Erfolge als in den diplomatischen Verhandlungen hat der König in der inneren Verwaltung erzielt; denn hier kam seine Persönlichkeit, in der sich rastlose Thätigkeit und Sparsamkeit in fast schroffer Weise ausprägten, zur vollsten Geltung. Den strengsten Absolutismus, der in ihm verkörpert war, hat er zum Besten des Volkes ausgeübt. Die Geschichte erkennt daher in ihm den Eigentlichen Gründer des brandenburgisch-preußischen Staates. Die Ziele, welche er im Auge hatte, waren: a) dem Staate durch ein zahlreiches, tüchtiges und schlagfertiges Heer Achtung und Halt zu verschaffen, b) die Mittel zur Unterhaltung des Heeres im Lande selbst zu gewinnen. ad a) Das Heerwesen. Friedrich Wilhelm I. brachte das Heer von 38 000 bis aus 83000 Mann. Die Rekrutierung geschah durch Werbung, die oft nicht ohne Härte ausgeführt wurde und große Summen verschlang. Eigentümlich war die Vorliebe des Königs für lange Soldaten. Um die Ausbildung des Heeres hat der auch in

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 230

1888 - Habelschwerdt : Franke
230 die Verträge mit bcn Schweden, stellte ein Heer ins Felb und erklärte dem Kaiser bcn Krieg. Bernharb von Weimar trat förmlich in französische Dienste. Die Feldzüge arteten nun immer mehr in ein zweckloses Verwüsten und Morben aus. Inzwischen starb der Kaiser, und sein Sohn Ferdinand Iii., 1637—1657, folgte ihm. Der Krieg bewegte sich jetzt auf zwei Schauplätzen: 1. In Südwestdeutschland kämpften die Franzosen unter Bernharb von Weimar gegen das ligistischc Heer unter Johann von Werth. Bernharb von Weimar eroberte das Elsaß und den Breis-gau und gebachte sich am Oberrhein ein Fürstentum zu gründen, starb aber Plötzlich. Die Franzosen bemächtigten sich sofort seiner Eroberungen. 2. In Nordostdeutschland kämpften die Schweden unter Bauer, Torstenfon, Wraugcl und Königsmark gegen die Kaiserlichen, deren Führer Gallas war. Der Sieg der Schweden bei Wittstock (1636) hatte ihr Übergewicht in Deutschland wiederherge-stellt. Nach dem Siege bei Jankan in Böhmen bebrohten sie sogar bic österreichische Hauptstabt. Die letzte Waffenthat war die Eroberung der Klein-Seite Prags durch den General Königsmark. E. Per Ariede, 1648. Der langwierige Krieg fand fein Ende im westfälischen Frieden, der 1648 in Münster mit den Franzosen, zu Osnabrück mit den Schweden und bcn evangelischen Stäuben abgeschlossen würde. 1. Politische Bestimmungen. a) Schweden erhielt Vorpommern nebst Rügen, Wismar, die säkularisierten Gebiete von Bremen (ohne die Stadt) und Verden als Herzogtümer, bic Stellung eines deutschen Reichsfürstentums und 5 Millionen Thaler Kriegsentschädigung. b) Frankreich bekam das österreichische Elsaß, bic Laudvogtei über 10 Rcichsstäbtc am Oberrhein und die Anerkennung der Souveränität über die Stifter Metz, Toul und Verbuu. c) Brandenburg, dessen Kursürst Friedrich Wilhelm im letzten Teile des Krieges durch Beobachtung einer bewaffneten Neutralität eine gebieteude Stellung eingenommen hatte, erhielt Hinter-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 184

1888 - Habelschwerdt : Franke
184 B. Ungarn. Auch hier siegte die nationale Wahlfreiheit: Matthias Korvinus wurde zum Könige erhoben. Nach dessen Tode folgte hier ebenfalls Wladislaw von Böhmen. Beide Lander fielen 1526 wieder an das Haus Habsburg. 6. Österreich. Die österreichischen Länder konnte Friedrich anfangs nicht vor der Teilung bewahren; erst später vereinigte er sie wieder. Sein Versuch, den Einfluß Österreichs in der Schweiz herzustellen, mißglückte ebenfalls. 2. Das Reich. Bei dem Mangel des Kaisers an Thatkraft gingen auch wichtige Teile des Reiches verloren. a) Das Ordensland Westpreußen geriet in die Gewalt der Polen. b) Mailand riß der Söldnerführer Franz Sforza an sich. c) Schleswig und Holstein stellten sich 1460 unter die Herrschaft des Königs Christian I. von Dänemark und Norwegen unter der Bedingung, daß die Verwaltung der Herzogtümer nicht getrennt werden sollte. Das Fehdewesen griff in Deutschland bedenklich um sich; der Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg führte in Verbindung mit dem Grafen Ulrich von Württemberg und dem Erzbischöfe von Mainz den zweiten großen Städtekrieg gegen die schwäbischen Städte, 1450, in dem letztere unterlagen. 3. Bedrohung Ungarns und Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Die Osmanen (s. S. 181) waren nach dem schnellen Zerfalle der Mongolenmacht wieder erstarkt und drangen erobernd in Ungarn vor. Johann Hunt)ab, der Reichsverweser Ungarns (unter Ladislaus), brachte ihnen mehrere Niederlagen bei; aber der König von Polen, Wladislaw Iii., fiel gegen sie bei Warna, 1444. Nun schien der Fall Konstantinopels unausbleiblich. 3 in Jahre 1453 wurde mit der Eroberung der Stadt dem oströmischen Reiche ein Ende gemacht. Der letzte Kaiser hieß Konstantin Ix. 4. Erwerbung Burgunds durch Österreich. Entschädigt wurde das Haus Habsburg für die Verluste unter Friedrich Iii. durch die Erwerbung Burgunds. A. Borgeschichte Burgunds. a) Das ältere Burgund. Bei dem Zerfalle des Karolingerreiches waren als selbständige Länder Niederburgund (auch das „cisjuranische" Burgund oder das arelatifche Reich genannt) und Hochburgund (das „transuranische" Burgund) hervorgegangen. Ersteres umfaßte alles Land von den Alpen bis über die untere Rhone hinaus, letzteres die Länder zwischen dein Jura und den Alpen. Beide Burgund wurden 934 als arelatisches Königreich vereinigt, das 1032 an Deutschland fiel (siehe S. 137). Der Zusammenhang mit Deutschland war aber

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 276

1888 - Habelschwerdt : Franke
276 in der auswärtigen Politik dem Minister Dunkelmann zu, den sein ungünstiges Verhältnis zu anderen angesehenen Männern am Hofe und ein andauerndes Mißverständnis mit der Kurfürstin ohnehin schon in eine schiefe Stellung gebracht hatte. Daher wurde derselbe 1697 entlassen. Auf das ernftlichste aber ergriff der Kurfürst jetzt die Absicht, die Königskrone zu erwerben. Wenn schon die Macht seines Staates ihn hierzu veranlaßt hat, so wirkten noch folgende Umstände mit: a) Die Rangstreitigkeiten, welche in dem damaligen Verhältnisse der europäischen Staaten zu einander begründet waren, wirkten oft in nachhaltiger Weise aus die Unterhandlungen in den großen Fürstenversammlungen zurück; b) von einer angemessenen Rangstellung mußte auch die Weiterentwickelung des Staates abhängen; c) durch die Vermittelung Friedrichs war Wilhelm Iil auf den englischen, Kurfürst August Ii. von Sachsen auf den polnischen Thron gekommen (1697); das Haus Hannover hatte durch sein Bemühen die neunte Kurwürde erhalten; d) durch den Besitz des souveränen Herzogtums Preußen war die Erreichung seines Zieles ermöglicht; — (Als nur deutscher Fürst hätte er den Königstitel nicht beanspruchen können.) e) die beiden drohenden großen europäischen Kriege boten ihm die Gelegenheit, seine Bestrebungen durchzusetzen. Nach langen Verhandlungen kam im November 1700 der sogenannte Krontraktat mit dem Kaiser Leopold I. zu stände, in dem letzterer die Zustimmung gab, daß Friedrich sich fortan König in Preußen nenne. Friedrich versprach hierfür unter anderem dem Kaiser, 10000 Mattn im spanischen Erbsolgekriege zu stellen. Am 18. Januar 1701 setzte sich Friedrich in Königsberg mit eigener Hand die Krone aufs Haupt, nachdem er am Tage vorher den Schwarzen Adlerorden mit der Inschrift „suum cuique“ („Jedem das Seine") gestiftet hatte. Friedrich Iii. hat durch die Erwerbung der Königswürde seinen Nachfolgern den Sporn gegeben, zu dem Titel auch die Macht zu erwerben.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 277

1888 - Habelschwerdt : Franke
Dritter Zeitraum der brandenburgifch-preußischen Geschichte. Bon der Entstehung des Königreichs Preußen bis zur Gründung des neuen deutschen Reiches, 1701—1871, I. Friedrich I., 1701—1713. (B.) Friedrich als König, 1701—1713. 1. Teilnahme am spanischen Erbfolgekriege, 1701 bis 1713. Seinem Versprechen gemäß stellte er in dem Kriege um das spanische Erbe, auf welches nach dem Tode Karls Ii. Kaiser Leo- pold I. und König Ludwig Xiv. Ansprüche erhoben, 10000 Mann dem Kaiser zur Verfügung. Das preußische Heer zeichnete sich in siegreichen Schlachten und im Festungskriege rühmlich aus. 2. Verhalten im nordischen Kriege, 1701—1720. Zn gleicher Zeit tobte an den Ostgrenzen des Staates der nordische Krieg, in dem sich Rußland, Polen und Dänemark gegen Schweden verbunden hatten. Der König hatte aber durch seine Teilnahme am Kriege gegen Frankreich die Möglichkeit aus der Hand gegeben, im Osten, wo seine Besitzungen mehr gefährdet waren, entscheidend auf- zutreten. 3. Erwerbungen. a) Die Mißgunst der Fürsten gegen den König, wie sie nachträglich im spanischen Erbfolgekriege hervortrat, zeigte sich namentlich auch im Streite um die Erbschaft des Hauses Orauieu. Die Ansprüche Friedrichs darauf gründeten sich aus ein Testament seines Großvaters mütterlicher Seite, nachdem König Wilhelm Iii. von Großbritannien ohne Erben gestorben war. Friedrich konnte sich nur in den Besitz von Mors, Lingen und Nenchatel setzen. b) Außerdem erwarb der König durch Kauf 1707 die Grafschaft Tecklenburg. 4. Innere Verhältnisse. Nach dem Sturze Daukelmauus hatte der Reichsgraf Kolb von Wartenberg die Regierungsgeschäfte geleitet, der seiu Amt zwar zur eigenen Bereicherung ausgebeutet hat, doch auch klug genug war, andere tüchtige Männer zu den Staats- geschäften heranzuziehen. a) Abgaben. Die Kriege, Erwerbungen und Ausgaben für den

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 284

1888 - Habelschwerdt : Franke
284 gleich stärkere Heer der Russen an der Küste von Livland und schlug es zurück. Anstatt aber diesen Sieg weiter zu verfolgen, wollte er vorher den schwächeren Polenkönig entthronen. Er besiegte die Polen in zwei Schlachten an der Düna und ein polnisch-sächsisches Heer bei Fraustadt. Hieraus suchte er August Ii. in seinem Erdreiche Sachsen aus und zwang ihn zum Frieden von Altranstädt, 1706. August verzichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Lesziuski, bestieg. Ii. Die Wendung. 1. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter die russischen Eroberungen an der Ostseeküste erneuert und durch Gründung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, befestigt, sowie sein Heer im kleinen Kriege eingeübt. Karl, der sich in der Aussicht, die Verbindung mit den Kosaken zu erreichen, zu einem Zuge in das südliche Rußland hatte verleiten lassen, geriet dort in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Poltawa 1709 entscheidend geschlagen. Er flüchtete nach der Türkei. 2. Karl in der Türkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militärischen Übungen in gewohnter Weise fortsetzte. Er reizte die Pforte zu einem Kriege gegen Rußland, und der Zar mußte sich durch Abtretung Afows freien Abzug erkaufen. Des unruhigen Gastes endlich müde, ließ der Sultan fein Lager stürmen; doch erst der ihm in Schweden drohende Verlust der Regierungsgewalt veranlaßte ihn zu schleuniger Rückkehr in sein Land. 3. Fortschritte der Verbündeten. Unterdessen hatten August Ii. von Sachsen und Friedrich Iv. von Dänemark den Frieden wieder gebrochen und ihr Bündnis erneuert. Unter Vermittelung der Seemächte wurde aber im „Haager Konzert" die Neutralität des deutschen Reiches festgestellt, und Preußen besetzte zur Sicherung der schwedischdeutschen Länder Stettin. Peter eroberte die schwedischen Ostseeprovinzen. 4. Karls Rückkehr und Tod. Nach seiner Rückkehr verlangte Karl die sofortige Herausgabe Stettins. Deshalb schloß sich Friedrich Wilhelm I. von Preußen feinen Feinden an, und die Schweden wurden gänzlich aus Deutschland vertrieben. Die letzten Kräfte der Nation verwandte Karl, um den Dänen Norwegen zu entreißen. Aber in den Laufgräben vor Friedrichshall traf ihn eine tödliche Kugel, 1718. Trotz feiner hohen Befähigung als Feldherr und feiner persönlichen Tapferkeit hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine Leidenschaftlichkeit Schweden von seiner Großmachtstellung herabgestürzt. Iii. Friede. Der schwedische Reichsrat, der mit Karls Schwester Ulrike Eleonora die Regierung führte, schloß nun den Frieden zu Stockholm, 1720. 1. Preußen gewann Stettin und Vorpommern zwischen Oder und Peene;

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 288

1888 - Habelschwerdt : Franke
288 Albrecht Ii.; aber nach dem Tode dessen Sohnes, Ladislaus Posthumus, weigerten sich die Schlesier, namentlich die Stadt Breslau, Georg Podiebrad als König anzuerkennen, von dessen energischer Regierung man den Verlust mancher Freiheiten befürchtete. Schlesien schloß sich daher an Ungarn an und fiel bei dem Tode Ludwigs Ii., 1526, an Österreich (siehe 11. 195). Vierter Zeitraum. Schlesien unter österreichischer Herrschaft, 1526—1740. Während der Lehnsherrschaft Böhmens über Schlesien fielen bei dem Aussterben der einzelnen Piastenlinien allmählich fast sämtliche Fürstentümer der Krone Böhmen zu. Die Herzöge vou Liegnitz gewannen nebst einigen anderen Fürsten von seiten Ungarns das Recht, in Ermangelung männlicher Nachkommen ihre Länder testamentarisch auf andere zu übertragen. Deshalb hielt sich Herzog Friedrich von Liegnitz, Brieg und Schlau für berechtigt, mit Joachim Ii. von Brandenburg 1537 eine Erbverbrüderung zu schließen (siehe S. 253). Die Zeit der Reformation und des dreißigjährigen Krieges brachte für Schlesien schwere Wirren, da die Herzöge der Reformation häufig nicht abgeneigt waren, die Kaiser aber Gegenbestrebungen geltend machten. Übersicht: Erster schlesischer Krieg, 1740—1742. Österreichischer Erbfolgekrieg, 1741—1748. Zweiter schlesischer Krieg, 1744—1745. A. Werankassung zu den schlesischen Kriegen. a) Die Thronfolge Maria Theresias, welche Kaiser Karl Vi. durch die „pragmatische Sanktion" durchzusetzen sich bemüht hatte, wurde von Bayern, Sachsen, Spanien und Frankreich beanstandet. Da Preußen die „pragmatische Sanktion" nur unter der Bedingung, Berg zu erhalten, anerkannte, der Kaiser aber selbst diese Verbindlichkeiten gebrochen hatte, indem er Berg bei dem Aussterben der regierenden Linie (1738) an Pfalz-Sulz-bach gegeben, so glaubte Friedrich kein Bedenken tragen zu dürfen, sich den Feinden Maria Theresias anzuschließen und Ansprüche seines Hauses auf schlesische Gebiete, nämlich ans Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jägerndors, geltend zu machen. b) Die Ansprüche auf Liegnitz, Brieg und Wohlau gründen sich auf die von Joachim Ii. mit Friedrich Ii. von Liegnitz 1537 geschlossene Erbverbrüderung (siehe S. 253). Als im Jahre 1675 die Piastenlinie von Liegnitz ausstarb, zog Kaiser Leo-

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 260

1888 - Habelschwerdt : Franke
260 6. Säkularisation Preußens. Der lange Kampf hatte das blühende Land zur Einöde gemacht, und noch schien die Ruhe nicht gekommen zu sein, da der Orden nach Wiedergewinnung des Verlorenen trachtete. Um die Beihilfe des Reiches zu gewinnen, wählte derselbe den Markgrafen Albrecht von Brandenburg aus der fränkischen Linie zum Hochmeister. Derselbe kehrte aber von einer Reise nach Deutschland mit dem Plane zurück, Preußen in ein weltliches Herzogtum umzuwandeln, zumal sich die Reformation schon im Lande verbreitet hatte. Am :Uotiml-La25 wurde Albrecht zu Krakau durch den König Sigmund von Polen mit dem Herzogtume Preußen belehnt. a) Albrecht, 1525—1568. Als Stützpunkt für die Reformation stiftete er die Universität Königsberg. b) Albrecht Friedrich, 1568—1618. Nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore von Kleve verfiel er in unheilbaren Blödsinn, weshalb dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg die Regentschaft übertragen wurde. Durch die Vermählung seiner Tochter mit dem Kurfürsten war für Brandenburg das Erbrecht gesichert. X. Georg Wilhelm, 1619—1640. Seine Regierung fällt in die auch für Brandenburg so traurige Zeit des dreißigjährigen Krieges, auf den das Land nicht so vorbereitet war, daß es während desselben eine seiner Bedeutung entsprechende Stellung hätte behaupten können. Die Mängel des Staates waren folgende: a) Der Kurfürst selbst war ein Mann von geringer Energie. k) Sein Ratgeber war der katholische Minister Adam von Schwarzenberg, der sich zwar manche Verdienste um Brandenburg erworben hat, für die bevorstehenden Kämpfe aber der nötigen Mittel entbehrte. c) Es fehlte an einem tüchtigen Heere. ä) Die Bevölkerung war mit dem Kurhause wegen dessen Übertritts zur reformierten Lehre zerfallen. Sie zeigte sich darum hartnäckig bei der Bewilligung der Gelder und hoffte von dem Kaiser mehr Schutz, als von der eigenen Kraft. Die Folge davon war, daß die Mark von den streitenden Parteien in gleicher Weise bedrängt wurde. 1. Während des böhmisch-pfälzischen Krieges blieb Brandenburg

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 264

1888 - Habelschwerdt : Franke
264 durch Turenne bewog endlich das deutsche Reich zum Einschreiten gegen Frankreich, und auch der Große Kurfürst sandte wieder ein Heer an den Rhein. Ludwigs Diplomatie führte nun neue Mittel ins Feld: 1. Er unterstützte einen Abfall Messinas von Spanien, das gleichfalls zu seinen Gegnern zählte; 2. er bewog die Schweden zum Einfalle in Brandenburg. ä) Friede, 1678 und 1679. Die Erfolge des Großen Kurfürsten gegen die Schweden (Sieg bei Fehrbellin 1675, Vertreibung aus Preußen), sowie ein Bündnis zwischen Holland und England bewogen Ludwig zum Frieden, den er in kluger Berechnung mit den Feinden einzeln abschloß. Im Frieden zu Nymwegen, 1678, verlor Holland nichts, Spanien die Franche-Comte, das Reich Freiburg im Breisgau. Der von den Verbündeten verlassene Große Kurfürst mußte 1679 den Frieden zu St. Germain eingehen (siehe S. 273). 3. Iie Iieunionen, 1680—1684. Um bei der Schwäche des deutschen Reiches auch mitten im Frieden Eroberungen machen zu können, setzte Ludwig vier Reunionskammern, juristische Kommissionen, ein, welche untersuchen sollten, was ehemals zu den im westfälischen Frieden abgetretenen Landesteilen gehört hatte. Die bezeichneten Besitzungen stellte Ludwig sofort unter französische Herrschaft. Damals wurde auch die Reichsstadt Straßburg überfallen und in Besitz genommen, 1681. Der Kaiser, mit dem Türkenkriege beschäftigt, konnte diesem Verfahren nicht Einhalt thun. 4. Der pfälzische Krieg (dritter Wauökrieg), 1687-97. a) Veranlassung. Durch das Glück des Kaisers im Türkenkriege hielt Ludwig den Besitz der reunierten Länder für gefährdet. Darum brach er den Frieden und machte gegen den erbberechtigten Herzog von Pfalz-Neuburg auf Teile der Pfalz Anspruch, als der Kurfürst aus der Linie Pfalz-Simmern 1685 ohne Erben gestorben war. Die Schwester des verstorbenen Herzogs war Ludwigs Schwägerin. b) Verlauf. Gegen diese Forderung erhob sich das deutsche Reich in seltener Einmütigkeit. Die Pfalz und Baden nahmen zuerst den Widerstand auf. Daher begann der Krieg auf Louvois' Befehl mit einer furchtbaren Verheerung der Pfalz (Sprengung des Heidelberger Schlosses, Schändung der Kaisergräber). Trotzdem das Reich eine Verbindung mit England, Holland und Spanien einging, behaupteten doch die Franzosen zu Lande das Feld, während sie znr See geschlagen wurden. c) Friede. Die beiderseitige Erschöpfung und der bevorstehende Kampf um das spanische Erbe beschleunigten den Abschluß des Friedens zu Ryswijk, 1697, auf dem sich Ludwig mit unwesentlichen Vorteilen begnügte. 5. Der spanische Kröfolgekrieg, 1701—1714. a) Veranlassung. Auf Philipp Iv. war in Spanien Karl Ii. gefolgt,
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