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1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 226

1896 - Leipzig : Dürr
226 sichtlich der berfahrtskosten gedeckt sind, zur Verteilung noch 500000 Mark Silber klnischen Gewichtes (nach dem Geldwerte unserer Zeit etwa 70 Millionen Mark). Diese Beute, welche dem siebenfachen Jahreseinkommen des Knigs von England zur dama-ligen Zeit gleichkam, schien den Siegern auch mit der Hlfte ihres Heeres nicht zu teuer erkauft. Ehedem hatte man den Kreuzfahrern Konstantinopel geschildert, wie es wetteifere mit Rom an Wrde, mit Jerusalem an Heilig-tmern, mit Babylon an Pracht und Glanz; jetzt lag es da aus-geraubt und zur Hlfte zerstrt durch Feuer und Schwert, kaum noch ein Schatten ehemaliger Herrlichkeit. Als dann die Kaiserwahl vorgenommen wurde, vereinigten sich die Stimmen der Whler, da Dandolo ablehnte, auf Balduin von Flandern. Ein Reich sollte er regieren, von welchem er zunchst nur die Hauptstadt sein nannte, ein Reich zerfahren im Innern, bedroht von auen. Die geringfgigen Machtmittel, welche sich dem neuen Herrscher zu Gebote stellten, muten sich bei der wachsenden Eifersucht der einzelnen Fhrer zersplittern und in sich selbst ver-zehren. Die Unterthanenschaft und der neue Herrenstand waren und blieben einander fremd in Sprache und Sitte, in Glauben und Volks-tum, im ganzen Denken und Fhlen. Es fehlte der neuen Herr-schast an Einsicht, Wille und Kraft, auf den Trmmern des Reiches einen Dauer versprechenden Staat aufzubauen. Dandolo erfreute sich nicht lange seines Triumphes. Er war in Konstantinopel zurckgeblieben, um die Ordnung der heillos ver-wirrten Zustnde anzubahnen, um die weitreichenden Ansprche seiner Vaterstadt zu wahren. In dem Palaste, woselbst er Wohnung ge-nommen, starb er am 1. Juni 1205. Viii. us der Jett der Reformation. a. Ein Deutsches Bauernparlament. Das Wort Bauernkrieg" ruft bei dem Hrer zumeist die Vorstellung von Rechtsverletzung und Emprung hervor; es lt vor seinem Blicke auftauchen Bilder der Plnderung und Zerstrung;

2. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 76

1896 - Leipzig : Dürr
76 nehmlich um den Wirkungen des groben Geschtzes mit Erfolg zu begegnen. Diese Werke sind spter von Urban Viii. (16231644) entsprechend den Fortschritten der Geschtzkunde und der Belagerungs-kunst weiter ausgedehnt worden. Etwa hundert Jahre vor Urban Viii. war dann die Engels-mals gewissermaen in den Mittelpunkt gerckt worden in dem Streite zwischen Papst und Kaiser. Ein Heer Kaiser Karls V. (15191556) war unter dem Herzog Karl von Bourbon gegen Rom herangerckt, um Vergeltung an dem Papst Clemens Vii. (15231534) zu den, welcher, bisher dem Kaiser befreundet, nach der Schlacht bei Pavia 24. Februar 1525 sich den Feinden des Kaisers angeschlossen hatte. In der Morgendmmerung des 6. Mai 1527 liefen die kaiserlichen Scharen zum Sturm an auf Rom; ehe es Abend ge-worden, war die ganze Stadt mit Ausnahme der Engelsburg in ihren Hnden. Clemens Vii. war durch das Eindringen der Feinde berrascht worden, als er sich anschickte, in der Peterskirche Messe zu lesen. Vor seinen Augen wurden seine Leibwchter niederge-hauen; mit genauer Not rettete er sich durch den-bedeckten Gang in die Engelsburg; hier kam er an wie ein Augenzeuge berichtet mit Schwei bedeckt, wie wenn er mit Wasser bergossen worden". Von der Engelsburg aus konnte er Zeuge sein, welch wste Greuel die zuchtlosen Kriegsscharen der die unglckliche Stadt brachten. Fnfzehn Tage war in der Stadt keine Ordnung, kein Gesetz, keine Gerechtigkeit, keine Religion", so verlautet es bei einem Zeitgenossen. Die Engelsburg wurde belagert. Am 5. Juni ent-schlo sich Papst Clemens zu einem Vertrage, nach welchem er gegen Sicherung seines Leben sich zur Zahlung von 400 000 Dukaten verpflichtete: 100 000 sollten sogleich gezahlt werden; 50000 nach 20 Tagen; 250000 in 2 Monaten. Bis zur Aufbringung der ersten und zweiten Rate sollte der Papst in Haft bleiben. Kaiser-liches Kriegsvolk besetzte die Engelsburg. Die einrckenden deutschen Landsknechte fanden den Papst wie einer ihrer Feldhauptleute, Sebastian Schrtlin berichtet hat mit zwlf Cardinlen in einem engen Saal (die Grabkammer Hadrians?), es war groer Jammer unter ihnen und sie weinten sehr". Wir aber, setzt Sebastian Schrtlin mit bezeichnender Krze hinzu, wurden alle reich". Die Bedeutung dieses lakonischen Zusatzes wird klar, wenn wir erfahren, da die Beute, welche die kaiserlichen Kriegsknechte aus Rom fortschleppten, nach der niedrigsten Schtzung einen Wert von 30 Millionen Dukaten gehabt hat. Aus den Landsknechten wurden 200 der schnsten ausgewhlt, beim Papste Dienste zu thuu, d. h. denselben in der Engelsburg als

3. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 208

1896 - Leipzig : Dürr
208 erneute Kreuzfahrt zu erwrmen. Im Kreise der franzsischen Kreuz-fahrer, welche den Grafen Bonifaz von Montferrat, einen persnlich hoch hervorragenden Fürsten Italiens zum Leiter und Fhrer des Kreuzzuges erkoren, hatte man sich, gesttzt auf die Erfahrungen frherer Zge, mit dem Plane befreundet, zur See nach dem heiligen Lande zu fahren. Franzsische Edelleute waren in Venedig er-schienen, um Unterhandlungen anzuknpfen hinsichtlich der berfhrung des Kreuzheeres nach Asien. Zwischen dem Dogen von Venedig, Heinrich Dandolo (11921205), und den franzsischen Abgesandten war ein Vertragsentwurf vereinbart worden, nach welchem sich die Republik bereit erklrte, gegen vorherige Entrichtung von 85 000 Mark Silber klnischen Gewichts (d. i. nach dem heutigen Mnzfue etwa 3 400000 Mark, nach dem heutigen Geldwerte ungefhr 10 Million Mark) dem Kreuzheere in der Strke von 4500 Rittern, 9000 Knappen, 20000 Fugngern Schiffe zur berfahrt zu stellen und den Unterhalt des gesamten Heeres auf neun Monate zu bernehmen. Sollte der Vertrag rechtskrftig werden, so bedurfte es der Zu-stimmung des groen Rates wie auch der Billigung der Volks-Versammlung. Wiewohl nmlich das venetianische Gemeinwesen namentlich seit der groen Umgestaltung des Jahres 1172 in immer bestimmteren Zgen der ausgesprochensten Geschlechterherrschast hnlich wurde, so blieb doch neben dem Rate der 480, welcher sich aus den vornehmen Familien bildete, auch der Volksversammlung ein gewisser Anteil bei bedeutsamen Entscheidungen gewahrt, weniger nach dem Wortlaut der Verfassung als infolge scheuvoller Beobachtung des Herkommens. Bei dem groen Rate erzielte Dandolo leicht die Beipflichtung. Schwieriger lie sich das Volk gewinnen fr ein Unternehmen, welches dem eignen Lebensinteresse fremd erschien. Wollte Dandolo die besonderen Ziele, in welchen seine Bestrebungen gipfelten, sich erreichbar erhalten, so muten dieselben zunchst noch sein Geheimnis bleiben. Durch Veranstaltungen rein uerlicher Art gedachte er das Volk zu bestimmen. Er entbot dasselbe in die Markuskirche zur Versammlung. Die Wrde des Ortes sollte auf die Stimmung einwirken und den Sinn empfnglicher machen fr die schwebende Vereinbarung. Die franzsischen Gesandten erschienen selbst als Bittflehende vor dem Volke. Ehe die entscheidende Frage gestellt wurde, trat Gottfried von Villehardouin als Sprecher der Franzosen vor und hob in einfachen markigen Worten Zweck und Notwendigkeit des Vertrages hervor, seine Bedeutung fr die hchsten Pflichten eines christlichen Volkes, seinen Wert fr Venedigs wachsen-den Ruhm. Die hchsten und mchtigsten Edelleute Frankreichs so schlo er haben uns zu euch gesandt; sie rufen durch uns

4. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 209

1896 - Leipzig : Dürr
209 euch um Gnade und Mitleid fr die Stadt Jerusalem an, die den Trken in die Hand gegeben ist; ihr sollt ihnen im Namen Gottes beistehen, die Schmach Jesu Christi zu rchen. Sie haben sich durch uns an euch gewandt, weil sie wissen, da kein Volk so kundig des Meeres ist wie ihr, die ihr stark an Zahl und reich an Schtzen gleichsam wie im Meere wohnet; weil sie wissen, da kein Volk ge-schickter ist in der Leitung der Schiffe und tchtiger zum Seekampfe. Sie haben uns befohlen, euch zu Fen zu fallen und nicht eher aufzustehen, bis ihr zugesagt habt, euch des heiligen Landes der dem Meere zu erbarmen." Da warfen sich Villehardonin und seine Gefhrten, sie alle Zierden der franzsischen Ritterschaft, auf die Kuiee vor dem Volke und riefen unter demutsvoll bittenden Geberden das Gefhl des Mitleids, der Ehre, der Pflicht an. Und unter dem Nachklang jener Worte und ergriffen von dem seltsamen Schauspiel und hingerissen von dem mchtig aufwallenden Selbstbewutsein einigten sich die Anwesenden alle in dem Rufe: Wir willigen ein!" Da erfllte sich des Domes hochragender Bau mit ungeheurem Ge-tse, gleich als ob die Erde selbst von gewaltigem Beben erzitterte. Die Franzosen freuten sich ihres Erfolges; stolzere Freude noch empfand Venedigs Doge. Mit unverkennbarer Absichtlichkeit hatte Dandolo, der sich den Franzosen gegenber als den berlegenen ziel-bewuten Staatsmann bewiesen, aus dem Vertrage jede unwider-legbare Angabe darber fern zu halten gewut, gegen welchen Feind das Unternehmen gerichtet sei, nach welchem Orte die Fahrt ziele. Damit war der besondere Plan des Papstes, die Kreuzfahrer zur Landung in gypten und zum Angriff auf Alexandria und Kairo zu vermgen, vereitelt. Denn die Venetianer, deren Entschlieungen zumeist durch die Rcksicht auf Venedigs Machtstellung beherrscht wurden, standen in viel zu freundschaftlichen Beziehungen mit den Herr-schern gyptens, als da sie ein gegen dieses fr ihren Handel hoch-wichtige Land gerichtetes Kriegsuuteruehmeu auch nur durch ihren Rat htten untersttzen wollen. Als nun die Kreuzfahrerscharen sich in Venedig einstellten und auf dem Jnselchen San Nicol dt Lido Lager bezogen, zeigte es sich, da von der Entschdigungssumme nur 51000 Mark Silber aufgebracht werden konnten, trotzdem selbst viele der edelgebornen Kreuz-fahrer ihre ganze Habe verpfndeten. Da machten nun die Venetianer mit einer geflissentlich zur Schau getrageneu Gromut den Pilgern den Vorschlag, sie sollten zur Deckung des Restbetrages sich im Sinne der Venetianer an einem Kriegsunternehmen gegen die Stadt Zara an der dalmatischen Kste beteiligen, deren Brger sich der Botmigkeit Venedigs entzogen und zudem durch ihre Seerubereien Freundg en, Beitrge zum Unterricht in der Geschichte. 14

5. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 218

1896 - Leipzig : Dürr
218 Markgraf Bonifaz hat inzwischen die Franzosen von der Nord-ostseite her zum Sturm gegen die Stadt gefhrt. Seine Sturm-Haufen haben den Fu der Mauer erreicht und beginnen, die Bresche zu erkmpfen, die Mauer zu ersteigen. Da tauchen pltzlich in der rechten Flanke Scharen der Feinde auf, die sich in prchtigem Ans-marsch bermchtig entwickeln und in wuchtigem Anprall die Reihen der Franken verwirren und vor sich her treiben. Kaiser Alexius hat sich in letzter Stunde die Zustimmung zu einem Ausfall in Masse entreien lassen. Die geschwtzige Tadelsucht des hauptstdtischen Volkes hatte dem Kaiser die Schuld der sich hufenden Unglcksflle gegeben. Je hher die Not stieg, um so erbitterter uerte sich der Unmut und bedrohte den Kaiser mit einem Ausbruch der Volkswut. So hatte denn neben den eindringlichen Vorstellungen des wackeren Theodor Laskaris, die in ihrer ruhigen Sachlichkeit auch den Zag-haften von der Notwendigkeit kraftvollen Eingreifens htte berzeugen mssen, das Grauen vor der Bolksleidenfchaft, welche vor keiner Scheulichkeit zurckbebte, den Kaiser zu einer solchen Entschlieung gebracht. Vor dem Anmarsch der Ausfalltruppen weichen die Fran-zosen und sammeln die aufgelsten Reihen des Fuvolks in dichten Haufen; ihr Widerstand gewinnt damit allgemach an Festigkeit; sie finden Rckhalt namentlich an den Schlachthaufen der fchwergersteten Ritter, deren Eifenseiten" die Griechen nicht zu lockern vermgen. So bringt die franzsische Schlachtlinie freilich mit Aufbietung aller verwendbaren Krfte den Vormarsch der Feinde zum Stehen. Ver-standen es nun die Griechen, von ihrer bermacht Gebrauch zu macheu, fhrten sie die frischen Truppen, die zahlreich zur Hand waren, ins Gefecht: der Gegner htte bei seiner ersichtlichen Er-schpsung das Feld nicht behaupten knnen. Dem kaiserlichen Schwchling indes, der sich darin gefallen hat, im Herrscherschmucke inmitten glnzenden Gefolges sich den Truppen zu zeigen, versagt sich im Augenblicke der Entscheidung der Mut, alles zu wagen, um alles zu gewinnen. Der halbe Erfolg dnkt ihn groß genug. Die Schlacht wird abgebrochen, die Truppen werden zurckgezogen. Rhmlich hatte der Ausfall begonnen; er endete klglich. Ein halber Erfolg aber htte, wie er seinem Urheber Schande brachte, der Stadt zum Unheil werden mssen. Und doch hatte der Ausfall Groes erzielt; er schien das Un-glck noch einmal abgewandt zu haben. Im ersten Augenblick der Verwirrung hatten die Franzosen sich mit der Unglcksnachricht zu-gleich um Hilfe an die Venetianer gewandt. Dandolo erkannte, da sein Sieg bei der Vernichtung, die der die Franzosen hereinzubrechen drohte, ein unfruchtbarer, vielleicht gar ein verderblicher werden

6. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 219

1896 - Leipzig : Dürr
219 wrde. Frische Truppen, die er htte zur Untersttzung entsenden knnen, standen ihm nicht zur Hand. So gab er den Befehl, den Straenkampf abzubrechen. Fechtend wichen die Seinigen aus ihren Stellungen und rumten die Stadt. Zur Sicherung ihres Rck-zuges warfen die Venetianer Feuer in die Huser und entfachten damit einen Brand, welches von den vierzehn Vierteln der Stadt eines vollstndig und die angrenzenden zum Teil in Asche legte. Die Scharen, welche den Franzosen zu Hilfe eilten, fanden den Feind hier bereits abgezogen. Die Franzosen hatten in ihrer Erschpfung den Abmarsch desselben nicht einmal belstigen knnen. An beiden Stellen war den Franken aller Erfolg verloren gegangen. Schwere, unersetzliche Opfer hatte der Tag gefordert; um so schmerzlicher wurden sie empfunden, da sie vergeblich gebracht worden waren. Niedergeschlagen, doch nicht hoffnungslos und verzagend, zogen die frnkischen Scharen zu ihren Standorten ab. Die Nacht brachte erwnschte Ruhe. Am andern Morgen sahen sie mit frischem Mute der Erneuerung des Kampfes entgegen. Da kommt ihnen die unglaubliche Kunde, da der alte Isaak An-gelus wieder den Thron bestiegen habe. Die Haltung des Kaisers Alexius war gegenber dem furchtbaren Ingrimm des Volkes ganz gebrochen. In der Nacht hatte er sich, seine Tochter Irene, den kaiserlichen Schmuck, eine Unmenge Goldes zu Schiffe gebracht und war geflohen; die Stadt und das Reich hatte er dem Schicksale berlassen. Abgesandte der Kreuzfahrer, welche Einla in die Stadt erhielten, fanden den alten Isaak Angelus bereits im kaiserlichen Schmucke in seinem Palaste. Einer der ersten Hofbeamten, welcher der vernderten Sachlage schlau und gewandt Rechnung zu tragen wute, hatte ihn aus seinem Kerker befreit und die Garden durch reichliche Geldspenden zu seiner Anerkennung vermocht. Isaak erfuhr von dem Vertrage, den sein Sohn Alexius mit den Kreuzfahrern eingegangen. Wider seine bessere Einsicht gab er demselben seine Zustimmung. Er zweifelte freilich daran, ob das Reich bei dem Niedergange seiner Wehrkraft die zugesagte Kriegshilfe zu leisten vermochte; er ahnte es, da bei der jmmerlichen Finanzlage die bermig hohen Entschdigungssummen ihm unerschwinglich bleiben wrden; er wute es mit voller Bestimmtheit, da die verheiene Vereinigung der griechischen Kirche mit Rom trotz aller Schmieg-samkeit des Patriarchen von Konstantinopel an dem nnbesieglichen Widerwillen des Volkes in all seinen Teilen scheitern mute. Dennoch bernahm er dieselben Verpflichtungen wie sein Sohn; er wollte Zeit gewinnen, um einen Ausweg aus dieser vielseitigen Not aus-zukunden.

7. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 220

1896 - Leipzig : Dürr
220 Die Kreuzfahrer lieen sich bewegen, bis Ostern nchsten Jahres zu bleiben, um die Auszahlung der vertragsmigen Summen ab-zuwarten. Ihr Heer, dessen Unterhalt der Kaiser bernahm, bezog ans seinen Wunsch Lager in Galata. Prinz Alexius wurde mit Zustimmung der Franken als Alexius Iv. zum Mitregenten gekrnt. Er durchzog darauf die europischen Provinzen des Reiches um durch berredung oder Gewalt Anerkennung fr sich selbst und den Vater zu erzielen. Frnkische Scharen begleiteten ihn dienstbereit. Der lebhafte Verkehr zwischen Franken und Griechen bessert das Verhltnis zwischen den Nationalitten nicht. Es mifllt ihnen wechselseitig eben alles aneinander. Mit unverhohlenem Wider-willen haben die Griechen von Anfang an den freundschaftlichen Verkehr des neuen Kaisers mit den Franken angesehen; sie entsetzen sich darber, da Alexius die feinen hfischen Formen abstreift und bei den Gelagen der Franken es mit ihnen im Schmausen und Zechen aufnimmt. Die Abneigung gegen Alexius uerte sich so bedenklich, da eine Abteilung Franzosen ihn in seinem Palaste gegen seine eigenen Landsleute schtzend bewachte. Die Griechen empfinden es unwillig, da die Fremden in Angelegenheiten des griechi-schen Reiches die magebende Stimme führen; sie verwnschen die-selben wegen der neuen unerschwinglichen Steuern, die sie zur Deckung der Schuld an die Fremden aufzubringen haben; sie fluchen ihnen, Werl selbst die Kirchen manche ihrer Kostbarkeiten hergeben muten,' den Forderungen der kaiserlichen Steuerbeamten zu gengen. Als dann das Gercht immer greifbarere Gestalt annimmt, da durch die Vertrge mit eben jenen Fremden das besondere Bekenntnis des Volkes gefhrdet sei, da wchst die Erregung malos an und achtet nicht mehr der Schranken, wie Vernunft und Notwendigkeit sie ge-zogen. Die Franken ihrerseits sehen nur List und Tcke, Lge und Bosheit, Verrat und Gewalt bei den Griechen, die sie in ihrer Eigengeartung miachteten, die sie als Ketzer verabscheuten. Im August bereits war die gegenseitige Erbitterung in Thaten der Gewalt und Vernichtung zum Ausdruck gekommen. Franken, welche im Weinrausche die Straen Konstantinopels durchlrmten, brachen in einer pltzlichen Anwandlung religisen Eifers mit dem Mute der Trunkenheit in ein mohamedanifches Bethaus ein, welches ehedem schon unter Kaiser Isaak Angelus die Mohamedaner hatten errichten drfen; sie zerstrten dasselbe und gaben es den Flammen preis. Einmal im Zuge drangen sie auch in Kauflden trkischer Hndler plndernd ein. Den an Leben und Gut bedrohten Moha-medanern eilten ungerufen als Helfer herbei Griechen in hellen Haufen, die Glut der Leidenschaft zu khlen im Blute der Fremd-
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