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ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie-
rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren.
3. Kriege.
a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke
mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem
bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482.
b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479.
c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben.
Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf.
Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit."
Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache.
1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Hans_von_Sagan Albrechts Albrechts Matthias_von_Ungarn Albrecht Sommerfeld Albrecht Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl_dem_Kühnen_von_Burgund Karl Albrecht Albrecht Albrecht Maximilians Johann_Cicero Johann
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
137
3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen.
4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden.
Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein.
1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.)
2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.)
Dritter Abschnitt.
Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125*
I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen.
1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru-
dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland.
2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad
die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum
Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand.
3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen.
4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die
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Extrahierte Personennamen: Roswitha Ottos Bernward_von_Hildesheim Konrad_Ii Konrad Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Heinrichs Werner_von_Kibnrg Rudolfs Konrad Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Deutschland Ottos Burgunds Schwaben Burgund Rudolfs Deutschland Italien Mailand Deutschland Italien Italien
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. Don Frankreich hatte sich schon vorher zur Teilnahme am Kreuzzuge entschlossen. Das gemein-same Unternehmen scheiterte aber gnzlich, da das Heer durch Huuger und Durst furchtbar zu leiden hatte und von den Trken fast ganz aufgerieben wurde. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unter-nommene Kreuzzug gegen die Slawen hatte nicht den erwarteten Erfolg.
Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt uach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er.
Knttnrznstnde in der Zeit des Kampfes um die Keichs-und Kirchenverfassung.
1. Politisches und wirtschaftliches Leben. Beim Ausgange der frnkischen Kaiser stand das Kaisertum nicht mehr auf der Hhe, die es unter Konrad Ii. und Heinrich Iii. erreicht hatte. Der Jnvestiturstreit hatte nicht blo das Ansehen des Kaisers geschwcht, sondern auch Vernderungen in alleu Verhltnissen der abendlndischen Welt hervorgebracht.
Vor allem hatten die deutschen Fürsten neben dem Kaiser eine fast selbstndige Stellung gewonnen. Denn die Herzogtmer waren wie die kleineren Lehen erblich geworden, und die Bistmer wurden nicht mehr durch kaiserliche Erneuuuug, sondern durch die Wahl des Domkapitels besetzt. Deshalb waren die Kaiser jetzt auf ihre eigene Hausmacht und das inzwischen erstarkte Brgertum angewiesen.
Whrend der Brgerkriege des 11. Jahrhunderts begann die selbstndige Entwicklung der deutschen Städte. In wirtschaftlicher Beziehung luuchs ihre Bedeutung dadurch, da sie das Marktrecht erhielten, und da ihnen die Kaiser, die ihre Bundesgenossen zu schtzen begannen, Zollfreiheiten verliehen, wie dies Heinrich Iv. zuerst 1074 Worms gegenber tat. Je mehr mit der beginnenden Geldwirtschaft, die durch die neuentdeckten Silberlager der deutschen Gebirge und den lebhafter werdende Handel gefrdert wurde, die wirtschaftlichen Verhltnisse der Städte sich besserten, desto mehr strebten sie nach rechtlicher Selbstndigkeit. Den in einer Gilde" vereinigten Kauf-leuten wurde zuweilen die Marktpolizei bertragen, und es entstand ans diese Weise ein Stadtgericht, ans dem sich nach und nach der stdtische Rat" entwickelte. Doch gehen die Ansichten der die Entstehung der Ratsgewalt auseinander. Erst im 12. Jahrhundert kam fr burghnlich befestigte Orte die Bezeichnung Stadt" auf, die sich ursprnglich mit dem allgemeinen Begriff Statt, Sttte" deckte; der Ausdruck Brger" aber erhielt sich.
Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii.
Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vii Ludwig Albrecht_dem_Bren Albrecht Heinrich_dem_Lwen Heinrich Konrads Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Lohmeyers Konrads Konrads
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7. Ottos Versuche zur Erwerbung Unteritaliens. Nach der Er-Werbung Oberitaliens gehrte das Kaiserreich zu den Mittelmeerstaaten. Deshalb suchte Otto mit dem byzantinischen Kaiser, der in Apnlien und Kalabrien herrschte, in Beziehungen zu treten. Aus einem dritten Zuge nach Italien lie er seinen vierzehnjhrigen Sohn Otto zum Kaiser krnen und nahm die langobardischen Fürsten von Kapua und Benevent in Lehnspflicht. Um die den Griechen gehrigen sdliche Landschaften zu gewinnen, wollte Otto seinen Sohn mit der oft-rmischen Kaisertochter vermhlen. Aber nur gegen Verzichtleistung ans jene Gebiete kam die Vermhlung des Sohnes mit der griechischen Prinzessin Thephano zustande.
Nach der Rckkehr aus Italien hielt der Kaiser in Quedlinburg, wo er das Grab seiner Mutter besuchte, eine glnzende Reichs-versnmmlnng nb. Hier zeigte sich, da das deutsche Reich durch Otto den Groen die Vorherrschaft im Abendlande erlangt hatte. Der König von Dnemark und die Herzge von Polen und Bhmen sandten Tribut; Gesandte von Rom, Benevent, Konstautinopel, von den Russen, Bulgaren und selbst von den Ungarn waren erschienen. Nicht lange darauf starb der Kaiser zu Memleben, 973. Er wurde in dem vou ihm erbauten Dome zu Magdeburg begraben.
973983 Otto Il, 973983.
1. Persnlichkeit. Otto Ii., der eine gelehrte Erziehung erhalten hatte, war erst 18 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Obgleich er klein von Gestalt war, wute er die Waffen geschickt zu führen und war rasch zur Tat und unerschrocken in der Not. Es fehlte ihm jedoch oft an Festigkeit und Bestndigkeit; auch war er fremden Ein-flssen leicht zugnglich.
2. Die Glcksjahre Ottos Ii, In den ersten sieben Jahren gelang es dem jungen Kaiser, nicht nur deu inneren Zwist zu schlichten, sondern auch uere Feiude des Reiches zurckzuweisen Herzog Heinrich von Bayern, der Znker genannt, emprte sich; er wurde aber besiegt und verlor sein Herzogtum. Krnten wurde vou Bayern getrennt und zu einem selbstndigen Herzogtum erhoben; es umfate das heutige Krnten, Steiermark, Krain und Verona.
Als sich Otto im Jahre 978 in Aachen aufhielt, fiel der franzsische König Lothar Iii. in Lothringen ein, um es von Deutschland loszureien. Er zwang den Kaiser zur Flucht und lie den Deutschen zum Spott den Adler auf der kniglichen Pfalz zu Aachen nach Westen drehen. Da wurde der Reichskrieg gegen Frankreich beschlossen. Otto drang mit einem Heere bis Paris vor, konnte die Stadt aber nicht einnehmen. Lothar mute jedoch beim Friedensschlu auf Lothringen verzichten.
Richers vier Bcher Geschichte. - Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 37. und 39. Bd.
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Extrahierte Ortsnamen: Oberitaliens Apnlien Kalabrien Italien Italien Quedlinburg Polen Rom Ungarn Memleben Magdeburg Ottos Krain Verona Aachen Lothringen Deutschland Aachen Frankreich Paris Lothringen Merseburg
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Unt Vasallen zu gewinnen, hatten die Groen in den Brgerkriegen weite Gebiete ihres Grundbesitzes zu Lehen geben mssen. Sie juchten sich fr das Verlorene zu entschdigen, indem sie die riesigen Waldungen der Berglandschaften roden und die Sumpfgebiete urbar machen lieen. So wurden in dieser Zeit das Erzgebirge, die Gebiete an der March, Leitha, Mur und Drau von deutschen Kolonisten besetzt, und es begann die Germanisierung der Wendenlande. In der Urbarmachung dieser Gebiete zeichneten sich besonders die Zisterzienser und Prmoustrateuser aus.
2. Geistiges Leben. Der Jnvestitnrstreit ries in Deutschland groe Bewegung hervor. Da es Gegenppste, Gegenknige und Gegen-bischse gab, so suchte sich jeder ein selbstndiges Urteil zu bilden, und es entstanden viele Streitschriften. Die Geschichtschreiber dieser Zeit treten einseitig entweder fr die ppstliche oder die kaiserliche Sache ein. Die geistlichen Dichter behandeln jetzt immer hufiger weltliche Stoffe in der Muttersprache. So entstanden das Annolied und die Kaiserchronik. Aus dem Franzsischen entlehnten ihre Stoffe die Dichter des Rolandsund des Alexanderliedes; in letzterem zeigt sich schon der Einflu der durch die Kreuzzge vermittelten Wundergeschichten des Orients. Neben diesen geistlichen Sngern gab es zahlreiche weltliche Spielleute, welche die alten Sagen aus der Zeit der Vlkerwanderung fortpflanzten.
Auf dem Gebiet der bildenden Knste herrschte der romanische Stil, der sich immer reicher entfaltete.
berblick der die ltere Geschichte Irankreichs und Englands.
Frankreich. Nach dem Aussterben der Karolinger (987) kamen mit Hugo mit dem Beinamen Kapet, dem Herzog von Francien, die Kapetinger auf den Thron des Westfrankeureiches. Dieses befand sich damals in vlliger Zerrttung, da die groen Vasallen unbotmig waren und der auch sprachlich vom Norden verschiedene Sden sich ganz von der Krone losgerissen hatte. Die ersten Kapetinger sttzten sich nur aus ihr Herzogtum und ihre Vasallen. Da ihnen eine lange Regierungszeit beschieden war und sie den ltesten Sohn schon bei ihren Lebzeiten krnen lieen und zum Mitregenten annahmen, verhteten sie Throustreitigkeiten- Die Groen konnten ihr Wahlrecht nicht ausben, und so wurde die Krone nach und nach erblich. In kluger, vor-sichtiger Politik vereinigten die Kapetinger allmhlich alle Franzsisch sprechenden Bewohner des Frankenreiches und wurden so die eigentlichen Schpfer der franzsischen Nation. Eine groe Gefahr erwuchs ihnen aber, als Wilhelm der Eroberer, Herzog von der Normandie, ihr grter Vasall, 1066 England eroberte und ein unabhngiger König wurde.
England. Nach 800 wurden die sieben angelschsischen Knigreiche durch Egbert, der als Verbannter am Hofe Karls des Groen dessen staatsmnnische Ttigkeit kennen gelernt hatte, zu einem Gesamtreich vereinigt. Die an gel-schsischen Könige regierten bis 1016- Der bedeutendste von ihnen ist Alsred der Groe (871901). Er baute zerstrte Städte und Burgen wieder ans,
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Extrahierte Personennamen: Hugo Wilhelm Egbert Karls
Extrahierte Ortsnamen: Leitha Deutschland Englands Frankreich England England
136
Die Geschichte des Mittelalters
b) Er besiegt endgültig den Erbfeind.
c) Er schafft eine geordnete Reichsverwaltung durch ein geistliches Beamtentum.
d) Er erneuert das Kaisertum *) (drei Züge nach Italien).
3. Unsicheres Bestehen des Reiches durch Wirren im Innern und Angriffe von außen unter Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. von 973—1024.
a) Ottos ü. Erfolg in der inneren Politik (Heinrich der Zänker); sein Mißerfolg in Italien.
b) Otto Iii., der phantastische Schwärmer.
c) Heinrich Ii., ein Herr über Staat und Kirche.
4. Höchste Macht und Blüte des deutschen Reiches unter Konrad Ii. und Heinrich Iii. 1024—1056.
a) Konrad Ii. vergrößert das Reich nach außen (Burgund, Lausitz), regiert mit starker Hand (die niederen Lehen werden erblich, dadurch die Macht der großen Vasallen geschwächt, Herzog Ernst von Schwaben), beherrscht die Kirche.
b) Heinrich Iii., mächtig wie sein Vater in seiner äußeren, inneren und Kirchenpolitik; aber bereits beeinflußt von den Reformideen (Gottesfriede).
*) Über die Bedeutung der Erneuerung des Kaisertums sagt Giesebrecht: „Es scheint der vollständige Sieg zu sein, den jemals das Germanentum über Rom davongetragen hatte. Und doch waren es gerade jene politischen und kirchlichen Ideen, welche in Rom erwachsen waren und die Blicke der Welt immer von neuem dorthin lenkten, die in diesem sächsischen Edling und durch ihn ein neues, frisches Leben gewannen. Denn was wollte er anders gründen, als eine Weltmacht gleich den Cäsaren? Kaiser der Römer und Angustus nannte er sich und hatte zu Rom seine Kaiserkrone empfangen. Und war ihm nicht das Grab des h. Petrus zu Rom die geweihteste Stelle des Erdkreises? War nicht dieser Sachse in Kriegsrüftnng ein ebenso eifriger Apostel der römischen Kirche, als jener angelsächsische Mönch, der als Dienstmann des Papstes im deutschen Norden das Christentum angepflanzt hatte? Indem Otto die Macht seines Reiches bis zu den äußersten Völkern des noch unerschlossenen Nordens und Ostens ausbreiten wollte, beabsichtigte er zugleich das Christentum in der Form, die Rom ihm gegeben hatte, bis an das Ende der Welt zu tragen. Die Gebeine der römischen Märtyrer holte er über die Alpen, und durch den Glauben an sie wirkte er Wunder: Wälder wurden gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet, Städte erbaut, Siege gewonnen über die gefährlichsten Feinde. Die Sprache Roms tönte nicht allein an den Altären Sachsens wieder, sie war zugleich die Geschäftssprache in der Kanzlei des Kaisers; in ihr gingen noch immer die Machtgebote des Augustns in alle Welt hinaus. So lebte Otto, obwohl ein sächsischer Kriegsmann von altem Schlage durch und durch, doch zugleich ganz in jenen römischen Ideen, die einst seine Vorfahren bekämpft hatten; die gewaltigsten Gegensätze, welche die Weltgeschichte bewegt haben, begegneten sich in ihrer vollen Schroffheit in seiner Persönlichkeit und glichen sich doch in ihr ebenso aus, wie in dem großen Gange der Dinge."
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Extrahierte Personennamen: Otto_Ii Otto Otto_Iii Otto Heinrich_Ii Heinrich Ottos Heinrich Heinrich Otto_Iii Otto Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Konrad_Ii Konrad Ernst_von_Schwaben Ernst Heinrich_Iii Heinrich Giesebrecht Apostel Otto Roms Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Ottos Italien Burgund Lausitz Rom Rom Rom Rom Rom Sachsens
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sichtlich der berfahrtskosten gedeckt sind, zur Verteilung noch 500000 Mark Silber klnischen Gewichtes (nach dem Geldwerte unserer Zeit etwa 70 Millionen Mark). Diese Beute, welche dem siebenfachen Jahreseinkommen des Knigs von England zur dama-ligen Zeit gleichkam, schien den Siegern auch mit der Hlfte ihres Heeres nicht zu teuer erkauft.
Ehedem hatte man den Kreuzfahrern Konstantinopel geschildert, wie es wetteifere mit Rom an Wrde, mit Jerusalem an Heilig-tmern, mit Babylon an Pracht und Glanz; jetzt lag es da aus-geraubt und zur Hlfte zerstrt durch Feuer und Schwert, kaum noch ein Schatten ehemaliger Herrlichkeit.
Als dann die Kaiserwahl vorgenommen wurde, vereinigten sich die Stimmen der Whler, da Dandolo ablehnte, auf Balduin von Flandern. Ein Reich sollte er regieren, von welchem er zunchst nur die Hauptstadt sein nannte, ein Reich zerfahren im Innern, bedroht von auen. Die geringfgigen Machtmittel, welche sich dem neuen Herrscher zu Gebote stellten, muten sich bei der wachsenden Eifersucht der einzelnen Fhrer zersplittern und in sich selbst ver-zehren. Die Unterthanenschaft und der neue Herrenstand waren und blieben einander fremd in Sprache und Sitte, in Glauben und Volks-tum, im ganzen Denken und Fhlen. Es fehlte der neuen Herr-schast an Einsicht, Wille und Kraft, auf den Trmmern des Reiches einen Dauer versprechenden Staat aufzubauen.
Dandolo erfreute sich nicht lange seines Triumphes. Er war in Konstantinopel zurckgeblieben, um die Ordnung der heillos ver-wirrten Zustnde anzubahnen, um die weitreichenden Ansprche seiner Vaterstadt zu wahren. In dem Palaste, woselbst er Wohnung ge-nommen, starb er am 1. Juni 1205.
Viii.
us der Jett der Reformation.
a. Ein Deutsches Bauernparlament.
Das Wort Bauernkrieg" ruft bei dem Hrer zumeist die Vorstellung von Rechtsverletzung und Emprung hervor; es lt vor seinem Blicke auftauchen Bilder der Plnderung und Zerstrung;
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Extrahierte Personennamen: Dandolo Dandolo
Extrahierte Ortsnamen: England Konstantinopel Jerusalem Flandern Konstantinopel
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Nach dem Tode des letzten Herrschers aus dem Hause des Herodes, des Knigs Agrippa Ii. (gest. im Jahre 100), der durch seine Bundesgenossenschaft mit den Rmern sich den Bestand seiner Knigswrde auch der den Fall von Jerusalem hinaus gesichert hatte, schwand auch dieser Schein einer staatlichen Selbstndigkeit des Judenlandes. Palstina erscheint hinfort als ein Teil der Provinz Syrien. Maregeln dieser Art sollten die politische Macht des Judentums brechen. Allein das jdische Volk gab trotz der furchtbaren Verluste des letzten Kriges, trotz der planmigen Unter-drckung seiner staatlichen Selbstndigkeit und trotz seiner Zerstreuung durch die Provinzen des Rmerreiches seine hochgespannten Hoff-nungen nicht auf. Es hielt fest an dem Gedanken seines Gottes-reiches auf Erden. In der Begeisterung ihrer Messiashoffnungen griffen die Juden wiederholt zu den Waffen, so in gypten, in Cyrene, auf Cyperu, in den Enphratlndern, den Hauptfitzen der jdischen Diaspora". Alle diese Versuche scheiterten, trotz der an-fnglichen Erfolge, wie sie bei dem einen und dem andern mglich wurden. berall dann dasselbe Ergebnis: je schwerer dem Rmer die Mhe, den Aufstand zu unterdrcken, um so furchtbarer seine Strenge gegenber den Aufstndischen.
Bei der unbegrenzten Vielheit der gttlichen Gewalten, die das Heidentum anerkannte, war es in dem Wesen des Heidentums be-grndet, da es gegen Inhalt und Form der Religion bei Anders-glubigen sich duldsam erwies. So hatten auch die Rmer den Juden Lehre und Ausbung ihrer besondern Religion bisher nicht kein-trchtigen wollen. Wo dies etwa durch den bereifer einzelner Beamten geschah, erfolgte von Rom aus die Abhilfe. So bestanden in Palstina unter andern die Schulen der Schriftgelehrten auch jetzt noch nach wie vor, und die Thatigkeit der Rabbinen, der Gesetzeskundigen und Gesetzeslehrer bei den Juden, entfaltete sich unter den Augen der Rmer ungehindert und unbeschrnkt. Lediglich die Staatsidee der Inden war es, welche den Rmern unvereinbar erschien mit dem Frieden des Reiches und mit dem Zusammenschlu seiner weitverzweigten Teile.
Da wurden von Kaiser Hadrian (117138) Maregeln getroffen, welche die Juden als eine beabsichtigte Verhhnung ihres religisen Gefhls und als einen zielbewuten Angriff auf den Fortbestand ihrer Religionsgemeinschaft deuteten.
Die dritte groe Reise, die Hadrian als unermdlicher Fu-gnger durch die Provinzen des rmischen Weltreiches machte, fhrte ihn im Jahre 130 auch nach Palstina. Hier verfgte er die Grndung einer rmischen Kolonie zu Jerusalem und den Aufbau
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