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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 139

1888 - Habelschwerdt : Franke
139 bürg leiten ließ, wollte der aufstrebende Bischof Hanno von Köln die Regentin und ihren Günstling durch einen Gewaltstreich stürzen. Der Knabe wurde der Mutter entführt und nun von Hanno streng erzogen. Indes mußte letzterer bald die Erziehung dem Erzbischöfe Adalbert von Bremen überlassen, der einen unheilvollen Einfluß auf den Kuabeu ausübte und ihm namentlich einen unversöhnlichen Haß gegen die Sachsen einflößte. Zugleich benutzte Adalbert seine Stellung als Erzieher, sich von dem jungen Könige seine Güter vergrößern zu lassen, und erbitterte dadurch, sowie durch sein hochfahrendes Wesen die Fürsten. Im Alter von 15 Jahren wurde der König für mündig erklärt. 2. Der Sachsenkrieg, 1073—1075. Um die Politik seines Vaters fortzusetzen, sah sich Heinrich vor zwei Aufgaben gestellt, a) die Fürsten in Abhängigkeit zurückzudrängen, b) die Sachsen zum Gehorsam zu bringen, welche ein lebhaftes Stammesbewußtsein noch hatten und die Regierung der Franken als eine Zwingherrschaft ansahen, seitdem das kaiserliche Hoflager in ihr Land verlegt worden war. Zugleich waren die Sachsen durch den Bau vieler Burgen in ihrem Gebiete und durch die Gefaugenhaltung ihres Herzogs Magnus erbittert, der mit Otto von Bayern in eine Verschwörung verwickelt gewesen war. Sie erhoben daher einen Aufstand und belagerten in der Harzburg den König, der nach Hessen fliehen mußte, und, um den Hauptgrund des Aufruhrs zu heben, den Herzog Magnus frei ließ. Zugleich verhandelten die Sachsen mit den Fürsten über die Absetzung des Königs. Heinrich schloß daher zu Gerstungen mit ihnen Frieden und versprach, die Burgen zu schleifen. Aber die blinde Zerstörungswut der Sachsen beim Abbruche der Burgen führte einen Umschwung in der Stimmung der Fürsten herbei, und mit ihrer Hilfe siegte der König über die Sachsen bei Hohenburg an der Unstrut. Letztere wandten sich nun an den Papst um Hilfe. 3. Heinrichs Streit mit dem Papste Gregor Vii., 1073 bis 1085. a) Lebensgang Gregors Vii. Angeblich zu Sovaua geboreu und ursprünglich Hildebrand geheißen, trat er in das berühmte Kloster Clngny ein, von dem damals die kirchlichen Reformen ihren Ausgang nahmen. Hier lernte Papst Gregor Vi. den

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 222

1888 - Habelschwerdt : Franke
222 vermied auf den Reichstagen die Erörterung der religiösen Angelegenheiten. Wie schon unter seinem' Vorgänger, so bedrohten auch unter seiner Regierung die Türken das Reich. Dieselben wurden aber durch Zrinys tapfere Verteidigung der Festung Szigeth ausgehalten und durch einen Tribut beschwichtigt. 3. Rudolf Ii., 1576—1612, zeigte wenig Befähigung für die Regierung und gab sich lieber astronomischen und alchymistischen Studien hin. An seinem Hose lebten Keppler und Tycho de Brahe. Die während seiner Zeit ausbrechenden Streitigkeiten im Hause Habsburg, mit denen sich religiöse Bestrebungen vermischten, trugen dazu bei, den Gegensatz der Parteien Wiederaufleben zu lassen. Der Kaiser ging in diesem Streite (siehe unten Ii 1) aller Länder verlustig und starb verlassen 1612. Es folgte sein Bruder 4. Matthias, 1612—19. Während seiner Regierung brach der dreißigjährige Krieg aus, nachdem schon manche Ereignisse unter seinen Vorgängern auf einen gewaltsamen Austrag des religiösen und politischen Parteistreites hingedeutet hatten. Ii. Vorbereitende Ereignisse. Verschiedene Ereignisse unter den letzten Kaisern zeigten, daß die katholische Partei im Reiche wieder erstarkt und überhaupt der religiöse Gegensatz nur scheinbar erloschen war. 1. Der Streit im Hause Habsburg. Unter der schwachen Regierung Rudolfs Ii., die den Protestanten nicht geneigt war, kam es dieserhalb in Siebenbürgen und Ungarn zu Aufständen. Daher wurde die Regierung dieser Länder dem Bruder des Kaisers, Matthias, übertragen, der, auf den protestantischen Adel in Österreich und Ungarn gestützt, auch Mähren für sich erwarb. Uni wenigstens Böhmen für sich zu retten, bewilligte Rudolf Ii. in dem sogenannten Majestätsbriefe 1609 den Anhängern der Augsburgifchcn Konfession Religionsfreiheit und das Recht, Kirchen und Schulen zu errichten. Die Auslegung des Majestätsbriefes war aber bei Katholiken und Protestanten eine verschiedene. 2. Die Kölner Wirren, 1583. In Köln wollte der Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg die Reformation einführen. Er

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 81

1904 - Habelschwerdt : Franke
81 um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen. 4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel. Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig. Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites. 5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz. Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare. 6

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 115

1904 - Habelschwerdt : Franke
115 der inneren Verhltnisse infolge der Kmpfe Karls mit den Wittels-bachern in Bayern und Brandenburg kam noch das Auftreten der orientalischen Beulenpest. Man nannte sie damals den Schwarzen Tod" oder das groe Sterben". Die Krankheit forderte zahlreiche Opfer. Es starben z. B. in Erfurt 16 000, in Lbeck 9000, in Danzig 13 000 Menschen. Anfangs schob man die Schuld auf die Judeu und klagte sie der Brunnenvergiftung an. Sie wurden deshalb grausam verfolgt, obgleich der Papst bei Strafe des Bannes ihre Verfolgung verbot. Whrend sich in jener Schreckenszeit viele dem Simiengenu Hingaben, um das bedrohte Leben auszuntzen, hielten andere die Pest fr eine Strafe Gottes. Es taten sich Scharen von Benden zusammen, die von Ort zu Ort zogen, Bulieder saugen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten. Gegen^die Aus-schreitungen dieser Geielbrder oder Flagellanten ging7fchlielich die Kirche vor. 3. Karls Zug nach Italien. Ans einem Zuge nach Italien erwarb Karl die lombardische und die Kaiserkrone. Doch erfllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu vershnen und Recht und Ordnung herzustellen. Er begngte sich mit der uerlichen Anerkennung der Kaiserwrde, die ihm in Deutsch-land und den europischen Fürsten gegenber ein hheres Ansehen verlieh. 4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien ver-handelte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz mit den Fürsten der die Verfassung des Reiches. Das Ergebnis dieser Ver-Handlungen war das Reichsgrundgesetz von 1356, das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bnlle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden. Die Wahl des Knigs sollen unter dem Vorsitz des Erzbifchofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. die sieben Kurfrsten, nmlich die Erzbifchfe von Mainz, Clu und Trier, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgras von Brandenburg vollziehe. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 50. Die Goldene Bulle. Atzler, a. a. O. Nr. 51. 8*

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 200

1904 - Habelschwerdt : Franke
200 Ende, und Albrecht erhielt die Nordmark und seine Stammluder wieder zurck (<3. 74). 4. Erhebung des Landes zur Mark Brandenburg. Albrecht war der den ungnstigen Ausfall dieser Kmpfe mimutig und begann schon neue Rstungen, da vershnte ihn der Kaiser dadurch, da er die Zauche und das Havelland zu einem neuen Reichsfrsten-tum erhob. Friedrich Barbarossa verlieh Albrecht die Erzkmmerer-wrde. Diese war vou groer Bedeutung, da sie deu Markgrafen das Anrecht gab, bei der Knigswahl mit zu stimmen, und so die sptere Erhebung der Mark zum Kurfrstentum vorbereitete. 5. Albrechts Sorge fr die Verbreitung des Christentums und die Germanisierung des Wendenlandes. In den langen Kmpfen mit den Wenden war die Mark entvlkert und verwstet worden. Albrechts Sorge war deshalb darauf gerichtet, das Land zu besiedeln und die Bewohner dem Deutschtum und der christlichen Religion zuzufhren. Er berief die Tempelherren und Johanniter, die er auf einer Pilgerfahrt nach Palstina kennen gelernt hatte, in sein Land und fhrte den Prmonstratenserorden (gestiftet 1119 durch deu hl. Norbert, den spteren Erzbischos von Magdeburg,) in die Mark ein. Die Mnche verbreiteten von ihren Klstern zu Brandenburg und Jerichow aus das Christentum mit groem Erfolge unter den Wenden und verbesserten den Landban. Die Bistmer Havelberg und Brandenburg wurden wiederhergestellt. Die stlichen Grenzburgen bergab Albrecht deutschen Kriegern. Aus Sachsen, Flandern, Seeland, Holland und Friesland zog er Ansiedler heran, die als freie Leute Grund und Boden erhielten, sumpfige und sandige Landstriche in Ackerland umwandelten, neue Gewchse und den Bau mit Ziegeln einfhrten. Durch Albrecht erhielten Brandenburg, Salzwedel, Tangermnde und einige andere Orte Stadtrecht. Deutsche Sitten und deutsche Sprache wurden nun in der Mark vorherrschend; schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts war Brandenburg ein grtenteils deutsches Land. Albrecht legte 1168 die Regierung nieder und starb 1170; er liegt in Ballenstdt begraben. Ii. Albrechts Nachfolger. Die Askanier wirkten alle im Geiste Albrechts und hielten wie er in ihrer Politik stets zum Kaiser. Auf Albrecht folgte sein Sohn 1. Otto I., 11681184. Er stiftete zur Befestigung des Christentums das Zisterzienserkloster Lehnin, das sich auch durch Hebung der Landwirtschaft groe Verdienste erwarb und lange Zeit das Erbbegrbnis der askanischen Familie war,

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 110

1904 - Habelschwerdt : Franke
110 2- Rudolfs Wahl und Persnlichkeit. Das Bedrfnis nach einer besseren staatlichen Ordnung und grerem Rechtsschutz, wie das Drngen des Papstes veranlagen nach dem Tode Richards von Cornwallis die Kurfrsten, _ einen neuen König zu whlen. Da sie frchteten, durch einen mchtigen König um ihre Vorrechte gebracht zu werden, whlten sie auf Betreiben des Erzbifchofs Werner von Mainz und des Burggrafen Friedrich Iii. von Nrnberg, eines Hohenzollern, den Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen Könige. Er besa reiche Gter in der Schweiz, im Elsa und im Schwarzwalde und zeichnete sich durch Tapferkeit, brgerliche Einfachheit und Gerechtigkeit-liebe aus. Seinein praktischen Sinn und seiner vorsichtigen Politik gelang es, die Ordnung im Reiche wiederherzustellen. 3. Krieg gegen Ottokar von Bhmen. Whrend der staufischen Wirren und des Interregnums hatte der tapfere Bhmenknig Ottokar Ii. ein groes Reich gegrndet. Zuerst erwarb er nach dem Aussterben der Babenberger (1246) die Ostmark, die unter dem sngerfrenndlichen Herzog Leopold dem Glorreichen (vgl. Walter von der Vogelweide) zu groem Wohlstande gelangt war. Spter vereinigte er damit anch Steiermark, Krnten und Kram. Ottokar brachte sein Erbland Bhmen zu groer Blte und begnstigte die deutsche Besiedlung. Auch den Deutscheu Ritterorden hatte er gegen die Preußen untersttzt. Im Bewutsein seiner Macht weigerte er sich, Rudolf als König anzuerkennen und die Reichsgter, die er widerrechtlich im Besitz hatte, herauszugeben. Deshalb wurde er iu die Acht erklrt. Er unter-warf sich zwar, emprte sich aber bald von neuem. 1278 wurde er von Rudolf in der Schlacht auf dem Marchfelde besiegt und verlor im Kampfe sein Leben. 4. Grndung der habsbnrgischen Hausmacht. Mit den eroberten Lndern, Osterreich, Steiermark und Krain, belehnte Rudolf seine beiden Shne Albrecht und Rudolf und legte dadurch, sowie durch glckliche Verheiratung seiner sechs Tchter den Grund zu der Macht des Hauses Habsburg. Krnten erhielt der Graf Meinhard von Tirol. Bhmen und Mhren blieben Wenzel, dem Sohne Ottokars. 5. Rudolfs Ttigkeit fr das Reich. Rudolfs Streben war darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. In Franken, am Rhein und in Thringen zerstrte er viele Ranbburgeu; in Erfurt lie er 29 Raubritter auf einmal hinrichten. Von den Reichsstnden forderte Rudolf eine Vermgenssteuer, stie damit aber auf groen Widerstand. Darum fand Dietrich Holzschuh (niederdeutsch Tile Kolup), der sich fr den zurckgekehrten Kaiser Friedrich Ii. ausgab, viele Anhnger. Rudolf lie den ihm ausgelieferten Betrger ver-brennen.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 170

1904 - Habelschwerdt : Franke
170 Deutschland in her Seit Ott 1556 is zum Dreiigjhrigen Kriege. 1556-1564 1. Ferdinand I., 15561564. Er hielt religise Duldsamkeit fr politisch notwendig und beobachtete sie auch in seinen Erblanden, wo der Protestantismus sich auszubreiten begann. 1564-1576 2. Maximilian Ii., 15641576, vermied auf den Reichstagen die Errterung der religisen Angelegenheiten. fr- Wie schon unter se.inem Vorgnger, so bedrohten auch unter seiner Regierung die Trken das Reich. Dieselben wurden aber durch Zriuys (srihnji) tapfere Verteidigung der Festung Szigeth (igt) aufgehalten und durch eilten Tribut beschwichtigt. (Th. Krner, Zriny.) 1576-1612 3. Rudolf Ii., 1576 1612, zeigte wenig Befhigung fr die Regierung und gab sich lieber astronomischen und alchymistischen Studien hin. An seinem Hofe lebten Kepler und Tycho Brahe. Unter seiner Regierung bereiteten mehrere Ereignisse den blutigen Kampf der Religionsparteien vor. a. Die Ekner Kirren. Whrend Rudolfs Regierung erstarkte der Katholizismus wieder im Reiche. Das zeigte sich zuerst 1583, als der Erzbischof Gebhard Truchse von Waldburg sich vermhlte und in Cln den Kalvinismus einzufhren suchte. Er wurde abgesetzt, und au seine Stelle trat ein katholischer Bischof, der Sohn des Herzogs Maximilian von Bayern. b. Als die Protestanten in Donauwrth (1606) eine katholische Prozession strten, wurde die Reichsacht der die Stadt verhngt und Maximilian von Bayern mit ihrer Ausfhrung betraut. C. Die Union, 1608, und die iga, 1609. Der Sieg der Katholiken in Donauwrth veraulate die Protestanten znm Abschlsse eines Schutzbndnisses, der Union, deren Zweck die gemeinsame Verteidigung gegen einen Angriff war. Es traten ihr vorzugsweise die kalviuistischen Fürsten und Städte des sdwestlichen Deutschland bei. Ihr Haupt war Friedrich Iv. von der Pfalz, ihre Sttze Heinrich Iv. von Frankreich. Als Gegenbund grndete Herzog Maximilian von Bayern 1609 zu Mnchen die katholische Liga. Die beiden Parteien waren zum Kampfe gerstet, und es fehlte nur der Ansto zum Kriege. d. Der streit im Kaufe Kah&urg. Unter der schwachen Regierung Rudolfs Ii., der ein Gegner der Protestanten war, wurde in den habsburgischen Lndern die Gegenreformation begnstigt. Es kam deshalb in Siebenbrgen und Ungarn zu Ausstnden. Matthias, der ehrgeizige Bruder des Kaisers, bentzte die Unruhen, um die Herrschaft in den sterreichischen Erblanden au sich zu reien. Er sttzte sich dabei auf den protestantischen Adel in sterreich und Ungarn.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 90

1912 - Habelschwerdt : Franke
90_ In den deutschen Thronstreit mischten sich auch Richard Lwenherz, der die Welsen untersttzte, und Philipp August von Frankreich, der sich fr die Staufer erklrte. Der Papst, der sich anfangs abwartend verhalten hatte, trat fr Otto ein, als dieser auf die Reichsrechte im Kirchenstaate verzichtete. Im Kampfe mit der staufischen Partei unterlagen jedoch die Welsen, und Philipp vershnte sich auch mit Innozenz. Ehe aber sein Sieg ganz entschieden war, wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach 1208 zu Bamberg aus Rachsucht ermordet. 2. Otto als Kaiser. Nach der Ermordung Philipps fand Otto gegen neue Zugestndnisse an die Fürsten allgemeine An-Erkennung. So verzichtete er darauf, im Erzstifte Magdeburg und in dem fr Deutschland neuerworbenen Nordosten Abgaben zu erheben, und lockerte dadurch die Verbindung dieser Gebiete mit dem Reiche. Um die staufische Partei zu vershnen, verlobte er sich mit Beatrix, der elfjhrigen Tochter Philipps, und lie desssn Mrder hinrichten. In Mailand erhielt er die lombardische Krone; auch die Kaiserwrde gewann er. 3. Ottos Streit mit Friedrich dem Staufer. Als aber Otto bald nach seiner Krnung das kaiserliche Ansehen in Italien wieder-herstellen wollte, den Kirchenstaat angriff und in Unteritalien einfiel, sprach der Papst der ihn den Bann aus. Daher boten die deutschen Fürsten dem 18jhrigen Friedrich, dem (Sohne Heinrichs Vi., die Krone an. Friedrich kam ans Italien nach Deutschland, fand viele Anhnger und wurde 1212 zu Mainz gekrnt. Auch Innozenz Iii., sein Vormund, begnstigte ihn, da der junge König dem Papste versprochen hatte, die Lehnsherrlichkeit des ppstlichen Stuhles der Sizilien anzuerkennen. Otto, zu dem nur noch die Askanier hielten, kmpfte im Bunde mit England gegen die Franzosen, welche die Staufer untersttzt hatten. Nach der Niederlage der Englnder (1214) bei Bonvines in Flandern verlor Otto allen Anhang. Friedrich wurde 1215 noch einmal in Aachen gekrnt und von den Fürsten anerkannt. Otto starb verlassen aus der Harzburg, 1218. 12021204 Der vierte Kreuzzug, 12021204, der auf Veranlassung des Papstes Innozenz Iii. von franzsischen Rittern unternommen wurde, erreichte das Heilige Land nicht. Auf Betreiben der Venezianer, die dabei ihre Handelsinteressen verfolgten, segelten die Kreuzfahrer nach Konstantinopel, um den vertriebenen Kaiser wieder einzusetzen. Da ihnen aber der verheiene Lohn nicht gewhrt werden konnte, erstrmten sie Konstantinopel und grndeten das lateinische Kaisertum, das von 12041261 bestand. Graf Balduin von Flandern wurde Kaiser, erhielt aber nur einen Teil des Reiches. Die Venezianer bemchtigten sich aller fr den Handel mit der Levante
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