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ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie-
rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren.
3. Kriege.
a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke
mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem
bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482.
b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479.
c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben.
Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf.
Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit."
Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache.
1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Hans_von_Sagan Albrechts Albrechts Matthias_von_Ungarn Albrecht Sommerfeld Albrecht Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl_dem_Kühnen_von_Burgund Karl Albrecht Albrecht Albrecht Maximilians Johann_Cicero Johann
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Westen war noch unabhängig, denn die halbkultivierten iberischen Stämme waren widerstandsfähiger als die abgelebten Völker des Ostens. Die harte und habsüchtige römische Verwaltung rief blutige Ausstände hervor.
a) Der Krieg mit Viriathus. Dieser Held war aus einem verräterischen Blutbade, das die Römer unter den Lnsitaniern angerichtet hatten, entkommen und führte gegen die Römer einen hartnäckigen Guerillakrieg, bis er 140 ermordet wurde.
b) Der Numantinische Krieg, 143—133. Nach vielen Mißerfolgen der Römer zog sich der Krieg um Numantia zusammen, das allen Angriffen der Römer trotzte, bis der Zerstörer Karthagos, P. Kornelius Scipio Asrikauus minor, die tapferen Verteidiger zur Übergabe zwang.
Reihenfolge der römischen Provinzen: Sizilien, Sardinien mit Korsika, Hispania, Gallia cisalpina, Jllyrikum, Macedonia, Achaia, Afrika, Asm.
Provincia (von provincere, obsiegen) = eigentlich das unterworfene Land, dann aber Geschäftskreis, Verwaltnngsbereich. Die Verwaltung der Provinzen geschah durch ehemalige Konsuln oder Prätoren, die dann den Namen Prokonsuln, Proprätoren erhielten. Sie vereinigten in ihrer Person die höchste Zivil- und Militärgeivalt. Die Städte der Provinzen hatten ein verschiedenes Maß von Freiheiten.
Rom umfaßte in dieser Zeit ein Gebiet von 1 400 000 qkm. Sein auffallend schnelles Wachstum findet seine Erklärung
a) in dem kriegerischen Geiste des Volkes,
b) in der freiwilligen Unterordnung der Bürger unter das Gesetz,
c) in der günstigen Lage Roms.
Pie Zustände im Innern.
Die wichtigsten Veränderungen im Innern des Staates waren:
1. Das Amt der Diktatur ging (202) ein. Ju Zeiten außerordentlicher Gefahr wurde fortan den Konsuln diktatorische Gewalt erteilt (videant consules ne quid detrimenti capiat respublica).
2. Die Einrichtung der ständigen Gerichtshöfe. Bisher waren alle Kapitalverbrechen (b. H. solche, welche die Freiheit und Sicherheit des Staates und seiner Bürger gesährben) den Centnriatkomitien vorbehalten. Da aber der Gang dieser Rechtspflege schleppenb war, so würden für berartige Verbrechen ftänbige Gerichtshöfe unter beut Vorsitz der Prätoren eingerichtet.
3. Der neue Amtsadel. Seitbem Rom durch die fast ununterbrochenen Kriege den Grnnb zur Weltherrschast gelegt hatte, machten
i
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Extrahierte Personennamen: P._Kornelius_Scipio_Asrikauus Scipio Hispania
Extrahierte Ortsnamen: Karthagos Sizilien Sardinien Korsika Jllyrikum Macedonia Achaia Afrika Rom Roms Rom
188
Tribun Rienzi das Volk vorübergehend für die alte Republik (1354). Erst die Päpste Alexander Vi., 1492—1503, und Julius Ii. (1505 bis 1513) stellten den Zusammenhang des Kirchenstaats wieder her.
B. Hinmischung Warimitians in die Kämpfe in Italien. Dieselbe war fruchtlos für ihn; ohne Kriegsruhm kehrte er zurück.
a) Als der französische König Karl Viii. als Erbe des Hauses Anjou Ansprüche auf Neapel machte, nahm Maximilian an einem Bunde teil, den Neapel, der Papst, Venedig und Mailand schlossen und dem die Vertreibung der Franzosen aus Italien gelang.
Nicht lange darauf eroberte aber der Nachfolger Karls Viii., Ludwig Xii., Mailand.
b) Hieraus beteiligte sich Maximilian an der Ligue von Kambray (1508), welche gegen Venedig gerichtet war, aus das der Kaiser zürnte, da die Venetianer ihm aus dem Römerzuge hinderlich gewesen waren. Aber die schlaue Republik schloß mit den Gegnern einzeln Frieden.
c) Die heilige Ligue, 1512. Dieselbe ist die erste größere Verbindung europäischer Mächte. Es nahmen teil: der König von Neapel, der Papst, Maximilian, Venedig und der König von England. Ihr Zweck war, die Franzosen, deren Einfluß in Italien gefährlich zu werden drohte, zu vertreiben. Sie wurden in der „Sporenschlacht" bei Gnine-gate geschlagen (1513), siegten aber unter ihrem jungen Könige Franz I. bei Marignano 1515, und Mailand blieb in ihren Händen.
3. Vergrößerung der Hausmacht. Glücklicher war Maximilian in der Vergrößerung der habsbnrgischen Hausmacht.
a) Seinen Sohn Philipp vermählte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel, und der Jsabella von Kastilien.
Karl, der älteste Sohn Philipps und Johannas, erbte die gauze spanische Monarchie — Karl I. (V.).
b) Seinen Enkel Ferdinand, den 2. Sohn Philipps und Johannas, verheiratete er mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Böhmen, der 1526 gegen die Türken siel und Anna als Erbin hinterließ.
Sprichwort: Bella geraut alii, tu felix Austria uube.
4. Resultat seiner Regierung. Maximilian hinterließ das Reich in völliger Zerrissenheit. Die Reformen waren nur angebahnt; die neuen Rechtsformen hatten sich noch nicht eingelebt. Kaiser und Stände waren mit einander unzufrieden. Das Verlangen nach einer Reform der Kirche war unerfüllt. Verschiedene Erscheinungen
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi Alexander Julius_Ii B._Hinmischung_Warimitians Karl_Viii Karl Maximilian Maximilian Karls Ludwig_Xii Ludwig Maximilian Maximilian Kambray Maximilian Maximilian Franz_I. Maximilian Maximilian Philipp Philipp Johanna Ferdinands Karl Karl Philipps Philipps Johannas Karl_I. Ferdinand Ferdinand Philipps Philipps Johannas Anna Ludwigs_Ii Ludwigs Anna Maximilian Maximilian
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Habsburgischen Hauses. Die Kriege drehten sich besonders um Burgund, aus das Maximilian nicht dauernd Verzicht geleistet, um Mailand, welches eben erst Franz I. erobert hatte (siehe S. 188), Neapel und Navarra, wo Frankreich seinen Einfluß geltend machen wollte.
a) Erster Krieg, 1521—1526. Die Franzosen fielen in Italien ein, wurden aber von den deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg vertrieben. Der mächtigste Vasall des französischen Königs, Karl von Bourbon, tritt zu den Kaiserlichen über. Zwar scheitert der Einsall der letzteren in der Provence an dem Widerstände des Landvolkes, aber bei einem neuen Vordringen in der Lombardei werden die Franzosen bei Pavia 1525 völlig geschlagen. Franz geriet in Gefangenschaft und mußte im Frieden zu Madrid, 1526, eidlich auf Mailand und Neapel Verzicht leisten und Burgund herauszugeben versprechen.
b) Zweiter Krieg, 1527—29.
Das Glück des Kaisers veranlaßte eine Änderung in der Parteistellung der Mächte. Der Papst Klemens Vii., Heinrich Viii. von England, Venedig, Mailand und Florenz traten aus die Seite Franz' I. und schlossen gegen den Kaiser die Ligue von Cognac. Der Kaiser begünstigte daher in Deutschland, dem Papste zum Trotze, die Reformation.
Die schlecht bezahlten kaiserlichen Truppen drangen in Italien vor, erstürmten und plünderten gegen den Willen des Kaisers Rom. Neapel aber, das von den Franzosen und einer genuesischen Flotte eingeschlossen war, konnten sie nicht einnehmen, bis der genuesische Admiral Andreas Doria ans die Seite der Kaiserlichen übertrat. Im „Damenfrieden" zu Kambray verzichtete Franz I. auf Mailand, behielt aber Burgund. Mailand erhielt Franz Sforza, Genua Andreas Doria.
c) Dritter Krieg, 1536—38. Das Ableben des kinderlosen Franz Sforza veranlaßte Franz I., seine Ansprüche auf Mailand zu erneuern und zu dem Zwecke mit den Türken in Verbindung zu treten. Aber der Papst Paul Iii. vermittelte den Waffenstillstand zu Nizza, nach welchem jeder das besetzte Gebiet behalten sollte.
(1) Vierter Krieg, 1542—44. Noch einmal machte Franz I. den Versuch, die alten Ansprüche geltend zu machen, als eine Expedition des Kaisers nach Algier mißlungen war. Aber Karl drang mit dem ihm verbündeten Heinrich Viii. von England in Frankreich vor, eine Teilung Frankreichs als gemeinsames Ziel ins Auge fassend. Franz ging auf den Frieden von Krespy ein, in dem im wesentlichen der frühere Zustand bestätigt wurde.
B. Die Kämpfe gegen die Seeräuber.
a) Zug nach Tunis, 1535. Ehaireddin Barbarossa, ein kühner Seeräuber, hatte an der Nordküste Afrikas einen mächtigen Piratenstaat gegründet und sich in die Dienste des mächtigen Sultans Soliman Ii. gestellt. An der Spitze der türkischen Flotte beunruhigte er die Küsten Spaniens und Italiens und schleppte viele Christen in die Sklaverei. Karl unter-
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_I. Georg_Frundsberg Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Klemens_Vii Heinrich_Viii Heinrich Andreas_Doria Franz_I. Franz_Sforza Franz Andreas_Doria Franz_Sforza Franz Franz_I. Franz_I. Franz_I. Karl Karl Heinrich_Viii Heinrich Franz Krespy Ehaireddin_Barbarossa Barbarossa Karl
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Mailand Neapel Navarra Frankreich Italien Pavia Madrid Mailand Neapel Burgund England Venedig Mailand Deutschland Italien Rom Neapel Mailand Burgund Mailand Genua Mailand Nizza Algier England Frankreich Frankreichs Tunis Afrikas Spaniens Italiens
392
den übrigen Staaten ebenfalls vorausging, war die Sozialreform, d. H. die Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen teils durch Befreiung von drückenden Steuern, teils durch positive Maßregeln. Während der Kanzler die Entlastung von den direkten Steuern durch die weitere Ausdehnung des indirekten Steuersystems zu erreichen suchte (Aushebung der Klassensteuer für die beiden untersten Steuerstufen, teilweiser Erlaß für die nächsten Stufen in Preußen), trat mit dem 1. Dezbr. 1884 zunächst das Krankenversicherungsgesetz ins Leben. Ferner stimmte der Reichstag im Sommer 1884 dem Unfallversicherungsgesetze zu, das den industriellen Arbeitern bei Unfällen eine Rente sichert. Mehrere Abänderungen der Gewerbeordnung zielten darauf hin, dem Handwerkerstande durch Begünstigung der Innungen aufzuhelfen. Eine noch unerledigte Aufgabe iu der Sozialreform ist die von der Reichsregierung projektierte Altersversorgung der Arbeiter.
8. Auswärtige Politik. Die auswärtige Polüik des deutschen Kaisers und seines Kanzlers war seit 1871 unausgesetzt auf den Frieden gerichtet. Das Ansehen, welches sich Deutschland im deutschfranzösischen Kriege erworben, gewährte ihm das Recht, für die Erhaltung des Friedens thätig zu sein. Allerdings muß es, namentlich gegen das unruhige Frankreich, dauernd eine bedeutende Wehrkraft unterhalten, deren Stärke seit 1874 immer auf 7 Jahre festgesetzt wurde (Septeunat). Die guten Beziehungen Deutschlands zu Rußland und Österreich fanden im Jahre 1872 ihren Ausdruck in dem zu Berlin geschlossenen Dreikaiserbündnisse. ' Wenn auch seitdem das Verhältnis Deutschlands zu Rußland oft ein kühleres gewesen ist, so merkte doch gauz Europa namentlich zur Zeit der Wirren auf der Balkanhalbinsel den Einfluß der weisen Diplomatie des deutschen Reichskanzlers, und es entsprach der hervorragenden Stellung Deutschlands, daß in Berlin unter dem Vorsitze des Fürsten Bismarck der Kongreß stattfand, der die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel regelte (1878). Im übrigen haben die Monarchenzusammenkünfte zu Skier-uiewice (1884), Kremsier (1885) und Berlin (1887) den äußeren Beweis geliefert, daß die alten Beziehungen wieder erneuert worden sind. Trotzdem wiegt die Ansicht vor, daß der im Oktober 1887 erfolgte Beitritt Italiens zu dem festen deutsch--österreichische» Bündnisse wesentlich zur Erhaltung des europäischen Friedens beigetragen hat.
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Extrahierte Personennamen: Dezbr
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Deutschlands Berlin Deutschlands Europa Deutschlands Berlin Berlin Italiens
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Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet.
Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. '
Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740.
Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch.
1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten.
a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche.
d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Utrecht Schweden Stettin
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nun den General Kleber mit der Verwaltung Ägyptens und ging nach Frankreich zurück.
b) Sturz der Direktorialregierung, 1799. In Frankreich hatten indessen die Direktoren durch Uneinigkeit, Bestechlichkeit der Beamten und die Unfähigkeit, die Parteien zu versöhnen, an Achtung verloren, und man erwartete von dem zurückkehrenden Napoleon eine kräftigere Regierung. Es fiel daher letzterem nicht schwer, das Direktorium aufzulösen. Er ließ durch seine Grenadiere den Sitzungssaal der 500 räumen und sich von seinen Anhängern zum ersten Konsul auf 10 Jahre ernennen. Zwei Mitkonsuln hatten nur eine beratende Stimme. Das Konsulat bestand von 1799 bis 1804.
B. Der 2. Koalilionskrieg, 1798—1802.
a) Die Veranlassung zu demselben war der Sturz bestehender Staaten und Dynastieen durch die französische Regierung, die allenthalben gewaltsam republikanische Gemeinwesen zu gründen strebte. Der Kirchenstaat wurde in eine römische Republik verwandelt und Papst Pius Vi. nach Valence gebracht, wo er starb. Die Schweiz wurde zur helvetischen und Neapel zur parthenopeischen Republik erklärt. ■—- Die treibende Macht bei der Gründung der Koalition war England, das nur durch die Besiegung Napoleons den für den Handel so notwendigen Frieden erwartete.
b) Die Teilnehmer an der Koalition waren England, der Zar Paul I., der, von absoluter Fürstengewalt durchdrungen, aus Haß gegen die Republik der Verbindung sich anschloß und von den Johannitern zum Hochmeister ernannt worden war, die Pforte, Österreich und Neapel.
c) Der Krieg.
1. Das Glück der fjcrbiinbctcn. Der österreichische Erzherzog Karl drang in Süddeutschland vor, schlng die Franzosen bei Stockach in Baden und verfolgte sie bis Rastadt, wo der hier tagende Kongreß, welcher die Ansprüche der deutschen Fürsten wegen Verlustes der überrheinischen Besitzungen regeln sollte, nun aufgelöst wurde. Die Ermordung der heimkehrenden französischen Gesandten trug hier viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die Österreicher die Franzosen in Italien über die Etsch zurück, und der tapfere russische General Snwarow -drängte sie bis an die Küste von Genua. Die rücksichtslose Behandlung Snwarows durch deu Wiener Hof und die Be<
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Koalilionskrieg Napoleons Paul_I. Karl Karl Snwarow
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Valence Neapel England Napoleons England Neapel Stockach Baden Italien Genua Wiener_Hof
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und dem aufstrebenden Staate durch ^Beteiligung am Krimkriege auch die Gunst Frankreichs erworben hatte, gelang es ihm, Napoleon Iii. gegen das Versprechen der Abtretung von Savoyen und Nizza für eine kriegerische Unternehmung gegen Österreich zu gewinnen.
b) Der Krieg. Die Österreicher begannen den Krieg, versäumten ober, rechtzeitig Turin zu besetzen und den Franzosen die Alpenpässe zu verriegeln. Die Verbündeten zwangen dann durch die Schlacht bei Magenta die Österreicher, sich über den Mincio zurückzuziehen, und als der Kaiser Franz Joseph mit Verstärkungen heranrückte, ward er selbst bei Solserino geschlagen und in das Festungsviereck zurückgeworfen. Da nun aber die 3 neutralen Großmächte über eine Friedensver-mittelung unterhandelten, knüpfte Napoleon zu Villafranka Unterhand-lungen an, die zum Frieden führten. Der Abschluß besfelben fanb im November in Zürich statt.
c) Die Fried ensbedingungen. Österreich trat die Lombardei ab, die Napoleon Sardinien gab. Im folgenden Jahre erklärten sich auch die mittelitalischen Staaten Toskana, Modena und Parma für die Einverleibung in Sardinien. Savoyen und Nizza fielen an Frankreich.
Nach dem italienischen Kriege stand Napoleon im Zenith seines Glückes. Der „gekrönte Demokrat" galt als der Schiedsrichter Europas. Er unternahm noch in Verbindung mit England zwei Expeditionen gegen China und verschaffte den Nationen Handelserleichterungen im Verkehre mit den halsstarrigen Chinesen; ferner machte er in Hinterasien (Cochinchina) Frankreich zu einer bedeutenden Kolonialmacht. Außer kleineren Niederlagen feiner Politik brachten namentlich folgende drei Umstände seinen Stern zum Sinken: a) die Unternehmung gegen Mexiko, b) die Emanzipation Italiens von seinem Einflüsse und c) die sich vollziehenbe Einigung Deutschlanbs.
Die Unternehmung gegen Mexiko, 1862—1867. Seit der Losreißung von Spanien (s. S. 339) war Mexiko eine Republik. Die Unruhen im Lande hörten aber nicht aus, imb beit Parteien gegenüber waren die schnell tvechselnben Präsibenten machtlos. Im Jahre 1861 würde Benito Juarez als Präsibent anerkannt. Auf seine Veranlassung beschloß der Kongreß wegen der beispiellosen Finanzzerrüttung die Suspendierung aller Zahlungen auf zwei Jahre. Infolge beffen vereinigten sich Frankreich, Spanien und (Snglanb zu einem gemeinsamen Unternehmen gegen Mexiko. Aber bei der Uneinigkeit der 33er-bünbeten blieb Frankreich balb allein im Felbe, und Napoleon, welcher der lateinischen Rasse jenseit des Oceans ihren Glanz ruieber verleihen wollte, bewog den Erzherzog Ferbinanb Maximilian von Österreich, die Kaiserwürbe von Mexiko anzunehmen. Derselbe konnte aber trotz unermüblicher Arbeit und des ebelften Wohlwollens feine Stellung nicht behaupten, und da auch die Union gegen das monarchische Regiment in Mexiko war, ließ Napoleon Maximilian fallen und zog feine Truppen zurück. Der unglückliche Fürst fiel in die Hände Juarez', der ihn trotz der Intervention der Mächte 1867 erschießen ließ.
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bürg leiten ließ, wollte der aufstrebende Bischof Hanno von Köln die Regentin und ihren Günstling durch einen Gewaltstreich stürzen. Der Knabe wurde der Mutter entführt und nun von Hanno streng erzogen. Indes mußte letzterer bald die Erziehung dem Erzbischöfe Adalbert von Bremen überlassen, der einen unheilvollen Einfluß auf den Kuabeu ausübte und ihm namentlich einen unversöhnlichen Haß gegen die Sachsen einflößte. Zugleich benutzte Adalbert seine Stellung als Erzieher, sich von dem jungen Könige seine Güter vergrößern zu lassen, und erbitterte dadurch, sowie durch sein hochfahrendes Wesen die Fürsten. Im Alter von 15 Jahren wurde der König für mündig erklärt.
2. Der Sachsenkrieg, 1073—1075. Um die Politik seines Vaters fortzusetzen, sah sich Heinrich vor zwei Aufgaben gestellt,
a) die Fürsten in Abhängigkeit zurückzudrängen,
b) die Sachsen zum Gehorsam zu bringen, welche ein lebhaftes Stammesbewußtsein noch hatten und die Regierung der Franken als eine Zwingherrschaft ansahen, seitdem das kaiserliche Hoflager in ihr Land verlegt worden war.
Zugleich waren die Sachsen durch den Bau vieler Burgen in ihrem Gebiete und durch die Gefaugenhaltung ihres Herzogs Magnus erbittert, der mit Otto von Bayern in eine Verschwörung verwickelt gewesen war. Sie erhoben daher einen Aufstand und belagerten in der Harzburg den König, der nach Hessen fliehen mußte, und, um den Hauptgrund des Aufruhrs zu heben, den Herzog Magnus frei ließ. Zugleich verhandelten die Sachsen mit den Fürsten über die Absetzung des Königs. Heinrich schloß daher zu Gerstungen mit ihnen Frieden und versprach, die Burgen zu schleifen. Aber die blinde Zerstörungswut der Sachsen beim Abbruche der Burgen führte einen Umschwung in der Stimmung der Fürsten herbei, und mit ihrer Hilfe siegte der König über die Sachsen bei Hohenburg an der Unstrut. Letztere wandten sich nun an den Papst um Hilfe.
3. Heinrichs Streit mit dem Papste Gregor Vii., 1073 bis 1085.
a) Lebensgang Gregors Vii. Angeblich zu Sovaua geboreu und ursprünglich Hildebrand geheißen, trat er in das berühmte Kloster Clngny ein, von dem damals die kirchlichen Reformen ihren Ausgang nahmen. Hier lernte Papst Gregor Vi. den
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Extrahierte Personennamen: Hanno_von_Köln Hanno Heinrich Heinrich Magnus Otto_von_Bayern Otto Magnus Magnus Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Gregor_Vii Gregor Gregors Gregor_Vi Gregor