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bürg leiten ließ, wollte der aufstrebende Bischof Hanno von Köln die Regentin und ihren Günstling durch einen Gewaltstreich stürzen. Der Knabe wurde der Mutter entführt und nun von Hanno streng erzogen. Indes mußte letzterer bald die Erziehung dem Erzbischöfe Adalbert von Bremen überlassen, der einen unheilvollen Einfluß auf den Kuabeu ausübte und ihm namentlich einen unversöhnlichen Haß gegen die Sachsen einflößte. Zugleich benutzte Adalbert seine Stellung als Erzieher, sich von dem jungen Könige seine Güter vergrößern zu lassen, und erbitterte dadurch, sowie durch sein hochfahrendes Wesen die Fürsten. Im Alter von 15 Jahren wurde der König für mündig erklärt.
2. Der Sachsenkrieg, 1073—1075. Um die Politik seines Vaters fortzusetzen, sah sich Heinrich vor zwei Aufgaben gestellt,
a) die Fürsten in Abhängigkeit zurückzudrängen,
b) die Sachsen zum Gehorsam zu bringen, welche ein lebhaftes Stammesbewußtsein noch hatten und die Regierung der Franken als eine Zwingherrschaft ansahen, seitdem das kaiserliche Hoflager in ihr Land verlegt worden war.
Zugleich waren die Sachsen durch den Bau vieler Burgen in ihrem Gebiete und durch die Gefaugenhaltung ihres Herzogs Magnus erbittert, der mit Otto von Bayern in eine Verschwörung verwickelt gewesen war. Sie erhoben daher einen Aufstand und belagerten in der Harzburg den König, der nach Hessen fliehen mußte, und, um den Hauptgrund des Aufruhrs zu heben, den Herzog Magnus frei ließ. Zugleich verhandelten die Sachsen mit den Fürsten über die Absetzung des Königs. Heinrich schloß daher zu Gerstungen mit ihnen Frieden und versprach, die Burgen zu schleifen. Aber die blinde Zerstörungswut der Sachsen beim Abbruche der Burgen führte einen Umschwung in der Stimmung der Fürsten herbei, und mit ihrer Hilfe siegte der König über die Sachsen bei Hohenburg an der Unstrut. Letztere wandten sich nun an den Papst um Hilfe.
3. Heinrichs Streit mit dem Papste Gregor Vii., 1073 bis 1085.
a) Lebensgang Gregors Vii. Angeblich zu Sovaua geboreu und ursprünglich Hildebrand geheißen, trat er in das berühmte Kloster Clngny ein, von dem damals die kirchlichen Reformen ihren Ausgang nahmen. Hier lernte Papst Gregor Vi. den
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vermied auf den Reichstagen die Erörterung der religiösen Angelegenheiten.
Wie schon unter seinem' Vorgänger, so bedrohten auch unter seiner Regierung die Türken das Reich. Dieselben wurden aber durch Zrinys tapfere Verteidigung der Festung Szigeth ausgehalten und durch einen Tribut beschwichtigt.
3. Rudolf Ii., 1576—1612, zeigte wenig Befähigung für die Regierung und gab sich lieber astronomischen und alchymistischen Studien hin. An seinem Hose lebten Keppler und Tycho de Brahe. Die während seiner Zeit ausbrechenden Streitigkeiten im Hause Habsburg, mit denen sich religiöse Bestrebungen vermischten, trugen dazu bei, den Gegensatz der Parteien Wiederaufleben zu lassen. Der Kaiser ging in diesem Streite (siehe unten Ii 1) aller Länder verlustig und starb verlassen 1612. Es folgte sein Bruder
4. Matthias, 1612—19. Während seiner Regierung brach der dreißigjährige Krieg aus, nachdem schon manche Ereignisse unter seinen Vorgängern auf einen gewaltsamen Austrag des religiösen und politischen Parteistreites hingedeutet hatten.
Ii. Vorbereitende Ereignisse.
Verschiedene Ereignisse unter den letzten Kaisern zeigten, daß die katholische Partei im Reiche wieder erstarkt und überhaupt der religiöse Gegensatz nur scheinbar erloschen war.
1. Der Streit im Hause Habsburg. Unter der schwachen Regierung Rudolfs Ii., die den Protestanten nicht geneigt war, kam es dieserhalb in Siebenbürgen und Ungarn zu Aufständen. Daher wurde die Regierung dieser Länder dem Bruder des Kaisers, Matthias, übertragen, der, auf den protestantischen Adel in Österreich und Ungarn gestützt, auch Mähren für sich erwarb. Uni wenigstens Böhmen für sich zu retten, bewilligte Rudolf Ii. in dem sogenannten Majestätsbriefe 1609 den Anhängern der Augsburgifchcn Konfession Religionsfreiheit und das Recht, Kirchen und Schulen zu errichten. Die Auslegung des Majestätsbriefes war aber bei Katholiken und Protestanten eine verschiedene.
2. Die Kölner Wirren, 1583. In Köln wollte der Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg die Reformation einführen. Er
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um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen.
4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel.
Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig.
Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites.
5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge
Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz.
Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare.
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Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Ungarn Mainz Deutschland Frankreich England Italien Spanien Rhein Italien Mailand Sizilien Jerusalem Frankreich England Mainz
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der inneren Verhltnisse infolge der Kmpfe Karls mit den Wittels-bachern in Bayern und Brandenburg kam noch das Auftreten der orientalischen Beulenpest. Man nannte sie damals den Schwarzen Tod" oder das groe Sterben". Die Krankheit forderte zahlreiche Opfer. Es starben z. B. in Erfurt 16 000, in Lbeck 9000, in Danzig 13 000 Menschen. Anfangs schob man die Schuld auf die Judeu und klagte sie der Brunnenvergiftung an. Sie wurden deshalb grausam verfolgt, obgleich der Papst bei Strafe des Bannes ihre Verfolgung verbot. Whrend sich in jener Schreckenszeit viele dem Simiengenu Hingaben, um das bedrohte Leben auszuntzen, hielten andere die Pest fr eine Strafe Gottes. Es taten sich Scharen von Benden zusammen, die von Ort zu Ort zogen, Bulieder saugen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten. Gegen^die Aus-schreitungen dieser Geielbrder oder Flagellanten ging7fchlielich die Kirche vor.
3. Karls Zug nach Italien. Ans einem Zuge nach Italien erwarb Karl die lombardische und die Kaiserkrone. Doch erfllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu vershnen und Recht und Ordnung herzustellen. Er begngte sich mit der uerlichen Anerkennung der Kaiserwrde, die ihm in Deutsch-land und den europischen Fürsten gegenber ein hheres Ansehen verlieh.
4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien ver-handelte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz mit den Fürsten der die Verfassung des Reiches. Das Ergebnis dieser Ver-Handlungen war das Reichsgrundgesetz von 1356, das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bnlle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden.
Die Wahl des Knigs sollen unter dem Vorsitz des Erzbifchofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. die sieben Kurfrsten, nmlich die Erzbifchfe von Mainz, Clu und Trier, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgras von Brandenburg vollziehe. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes
Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 50.
Die Goldene Bulle. Atzler, a. a. O. Nr. 51.
8*
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karls Karl Karl Karl Karl Matthias_von_Neuenburg
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2- Rudolfs Wahl und Persnlichkeit. Das Bedrfnis nach einer besseren staatlichen Ordnung und grerem Rechtsschutz, wie das Drngen des Papstes veranlagen nach dem Tode Richards von Cornwallis die Kurfrsten, _ einen neuen König zu whlen. Da sie frchteten, durch einen mchtigen König um ihre Vorrechte gebracht zu werden, whlten sie auf Betreiben des Erzbifchofs Werner von Mainz und des Burggrafen Friedrich Iii. von Nrnberg, eines Hohenzollern, den Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen Könige. Er besa reiche Gter in der Schweiz, im Elsa und im Schwarzwalde und zeichnete sich durch Tapferkeit, brgerliche Einfachheit und Gerechtigkeit-liebe aus. Seinein praktischen Sinn und seiner vorsichtigen Politik gelang es, die Ordnung im Reiche wiederherzustellen.
3. Krieg gegen Ottokar von Bhmen. Whrend der staufischen Wirren und des Interregnums hatte der tapfere Bhmenknig Ottokar Ii. ein groes Reich gegrndet. Zuerst erwarb er nach dem Aussterben der Babenberger (1246) die Ostmark, die unter dem sngerfrenndlichen Herzog Leopold dem Glorreichen (vgl. Walter von der Vogelweide) zu groem Wohlstande gelangt war. Spter vereinigte er damit anch Steiermark, Krnten und Kram. Ottokar brachte sein Erbland Bhmen zu groer Blte und begnstigte die deutsche Besiedlung. Auch den Deutscheu Ritterorden hatte er gegen die Preußen untersttzt. Im Bewutsein seiner Macht weigerte er sich, Rudolf als König anzuerkennen und die Reichsgter, die er widerrechtlich im Besitz hatte, herauszugeben. Deshalb wurde er iu die Acht erklrt. Er unter-warf sich zwar, emprte sich aber bald von neuem. 1278 wurde er von Rudolf in der Schlacht auf dem Marchfelde besiegt und verlor im Kampfe sein Leben.
4. Grndung der habsbnrgischen Hausmacht. Mit den eroberten Lndern, Osterreich, Steiermark und Krain, belehnte Rudolf seine beiden Shne Albrecht und Rudolf und legte dadurch, sowie durch glckliche Verheiratung seiner sechs Tchter den Grund zu der Macht des Hauses Habsburg. Krnten erhielt der Graf Meinhard von Tirol. Bhmen und Mhren blieben Wenzel, dem Sohne Ottokars.
5. Rudolfs Ttigkeit fr das Reich. Rudolfs Streben war darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. In Franken, am Rhein und in Thringen zerstrte er viele Ranbburgeu; in Erfurt lie er 29 Raubritter auf einmal hinrichten. Von den Reichsstnden forderte Rudolf eine Vermgenssteuer, stie damit aber auf groen Widerstand. Darum fand Dietrich Holzschuh (niederdeutsch Tile Kolup), der sich fr den zurckgekehrten Kaiser Friedrich Ii. ausgab, viele Anhnger. Rudolf lie den ihm ausgelieferten Betrger ver-brennen.
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Extrahierte Personennamen: Rudolfs Richards_von_Cornwallis Werner_von_Mainz Friedrich_Iii Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Ottokar_von_Bhmen Ottokar Ottokar_Ii Ottokar Leopold Leopold Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf Meinhard_von_Tirol Ottokars Rudolfs Rudolfs Rudolfs Rudolfs Rudolf Rudolf Dietrich_Holzschuh Friedrich_Ii Friedrich Rudolf Rudolf
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Deutschland in her Seit Ott 1556 is zum Dreiigjhrigen Kriege.
1556-1564 1. Ferdinand I., 15561564. Er hielt religise Duldsamkeit fr politisch notwendig und beobachtete sie auch in seinen Erblanden, wo der Protestantismus sich auszubreiten begann.
1564-1576 2. Maximilian Ii., 15641576, vermied auf den Reichstagen die Errterung der religisen Angelegenheiten.
fr- Wie schon unter se.inem Vorgnger, so bedrohten auch unter seiner Regierung die Trken das Reich. Dieselben wurden aber durch Zriuys (srihnji) tapfere Verteidigung der Festung Szigeth (igt) aufgehalten und durch eilten Tribut beschwichtigt. (Th. Krner, Zriny.)
1576-1612 3. Rudolf Ii., 1576 1612, zeigte wenig Befhigung fr die Regierung und gab sich lieber astronomischen und alchymistischen Studien hin. An seinem Hofe lebten Kepler und Tycho Brahe. Unter seiner Regierung bereiteten mehrere Ereignisse den blutigen Kampf der Religionsparteien vor.
a. Die Ekner Kirren. Whrend Rudolfs Regierung erstarkte der Katholizismus wieder im Reiche. Das zeigte sich zuerst 1583, als der Erzbischof Gebhard Truchse von Waldburg sich vermhlte und in Cln den Kalvinismus einzufhren suchte. Er wurde abgesetzt, und au seine Stelle trat ein katholischer Bischof, der Sohn des Herzogs Maximilian von Bayern.
b. Als die Protestanten in Donauwrth (1606) eine katholische Prozession strten, wurde die Reichsacht der die Stadt verhngt und Maximilian von Bayern mit ihrer Ausfhrung betraut.
C. Die Union, 1608, und die iga, 1609. Der Sieg der Katholiken in Donauwrth veraulate die Protestanten znm Abschlsse eines Schutzbndnisses, der Union, deren Zweck die gemeinsame Verteidigung gegen einen Angriff war. Es traten ihr vorzugsweise die kalviuistischen Fürsten und Städte des sdwestlichen Deutschland bei. Ihr Haupt war Friedrich Iv. von der Pfalz, ihre Sttze Heinrich Iv. von Frankreich.
Als Gegenbund grndete Herzog Maximilian von Bayern 1609 zu Mnchen die katholische Liga. Die beiden Parteien waren zum Kampfe gerstet, und es fehlte nur der Ansto zum Kriege.
d. Der streit im Kaufe Kah&urg. Unter der schwachen Regierung Rudolfs Ii., der ein Gegner der Protestanten war, wurde in den habsburgischen Lndern die Gegenreformation begnstigt. Es kam deshalb in Siebenbrgen und Ungarn zu Ausstnden. Matthias, der ehrgeizige Bruder des Kaisers, bentzte die Unruhen, um die Herrschaft in den sterreichischen Erblanden au sich zu reien. Er sttzte sich dabei auf den protestantischen Adel in sterreich und Ungarn.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_I. Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Rudolfs Gebhard_Truchse_von_Waldburg Maximilian_von_Bayern Maximilian Maximilian_von_Bayern Maximilian Friedrich_Iv Friedrich Heinrich_Iv Heinrich Maximilian_von_Bayern Maximilian Rudolfs Matthias
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tycho_Brahe Rudolfs Donauwrth Donauwrth Deutschland Frankreich Kaufe_Kah&urg Rudolfs Ungarn Ungarn
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In den deutschen Thronstreit mischten sich auch Richard Lwenherz, der die Welsen untersttzte, und Philipp August von Frankreich, der sich fr die Staufer erklrte. Der Papst, der sich anfangs abwartend verhalten hatte, trat fr Otto ein, als dieser auf die Reichsrechte im Kirchenstaate verzichtete. Im Kampfe mit der staufischen Partei unterlagen jedoch die Welsen, und Philipp vershnte sich auch mit Innozenz. Ehe aber sein Sieg ganz entschieden war, wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach 1208 zu Bamberg aus Rachsucht ermordet.
2. Otto als Kaiser. Nach der Ermordung Philipps fand Otto gegen neue Zugestndnisse an die Fürsten allgemeine An-Erkennung. So verzichtete er darauf, im Erzstifte Magdeburg und in dem fr Deutschland neuerworbenen Nordosten Abgaben zu erheben, und lockerte dadurch die Verbindung dieser Gebiete mit dem Reiche. Um die staufische Partei zu vershnen, verlobte er sich mit Beatrix, der elfjhrigen Tochter Philipps, und lie desssn Mrder hinrichten. In Mailand erhielt er die lombardische Krone; auch die Kaiserwrde gewann er.
3. Ottos Streit mit Friedrich dem Staufer. Als aber Otto bald nach seiner Krnung das kaiserliche Ansehen in Italien wieder-herstellen wollte, den Kirchenstaat angriff und in Unteritalien einfiel, sprach der Papst der ihn den Bann aus. Daher boten die deutschen Fürsten dem 18jhrigen Friedrich, dem (Sohne Heinrichs Vi., die Krone an. Friedrich kam ans Italien nach Deutschland, fand viele Anhnger und wurde 1212 zu Mainz gekrnt. Auch Innozenz Iii., sein Vormund, begnstigte ihn, da der junge König dem Papste versprochen hatte, die Lehnsherrlichkeit des ppstlichen Stuhles der Sizilien anzuerkennen. Otto, zu dem nur noch die Askanier hielten, kmpfte im Bunde mit England gegen die Franzosen, welche die Staufer untersttzt hatten. Nach der Niederlage der Englnder (1214) bei Bonvines in Flandern verlor Otto allen Anhang. Friedrich wurde 1215 noch einmal in Aachen gekrnt und von den Fürsten anerkannt. Otto starb verlassen aus der Harzburg, 1218.
12021204 Der vierte Kreuzzug, 12021204, der auf Veranlassung des Papstes Innozenz Iii. von franzsischen Rittern unternommen wurde, erreichte das Heilige Land nicht. Auf Betreiben der Venezianer, die dabei ihre Handelsinteressen verfolgten, segelten die Kreuzfahrer nach Konstantinopel, um den vertriebenen Kaiser wieder einzusetzen. Da ihnen aber der verheiene Lohn nicht gewhrt werden konnte, erstrmten sie Konstantinopel und grndeten das lateinische Kaisertum, das von 12041261 bestand. Graf Balduin von Flandern wurde Kaiser, erhielt aber nur einen Teil des Reiches. Die Venezianer bemchtigten sich aller fr den Handel mit der Levante
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Extrahierte Personennamen: Richard_Lwenherz Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Otto Philipp Philipp Innozenz Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Philipps Philipps Otto Beatrix Philipps Philipps Ottos Ottos Friedrich Friedrich Otto Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Innozenz_Iii Otto Otto Friedrich Friedrich Otto Innozenz_Iii Balduin
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Deutschland Mailand Italien Unteritalien Italien Deutschland Mainz Sizilien England Flandern Aachen Harzburg Konstantinopel Konstantinopel
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der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i
6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt.
Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250.
7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen
* Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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Extrahierte Ortsnamen: Bornhved Friedrichs Deutschland Apulien Mainz Italien Sizilien Italien Oglio Sardinien Lyon Holland Italien Parma Italien Chinas Schlesien
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Adolf von Nassau, 12921298. 1292-1298
Da die Fürsten um ihre Selbstndigkeit Sorge hatten, whlten sie nicht den mchtigen Habsburger Albrecht, sondern den tapferen,
aber unbegterten Grafen Adolf von Nassau.
Um eine Hausmacht zu grnden, erhob er Anspruch auf die Mark Meien als erledigtes Reichslehen und kaufte Albrecht dem Entarteten, der mit seinen Shnen in Streit lag, die Nachfolge in Thringen ab. Es gelang ihm aber nicht, dieses Land zu erwerben. Den Bestrebungen seines Nebenbuhlers Albrecht, der seine Macht der einen Teil der Schweiz befestigen wollte, trat Adolf entgegen, indem er den Bund der drei Waldsttte Scrroys,
Uri und Uaterwaken anerkannte und ihre Reichsuumittelbarkeit besttigte. Adolfs Erfolge im Kampfe um Meien und sein Streben nach Selbstndigkeit machten ihm die Fürsten zu Feinden. Sie erklrten ihn fr abgesetzt und whlten Rudolfs Sohn Alb recht von sterreich. In dem nun ausbrechenden Brgerkriege fiel Adolf nach heldenmtiger Gegenwehr bei Gllheim, westlich von Worms, 1298.
Albrecht I. von sterreich, 12981308. 1298-1308
1. Albrechts Ttigkeit fr das Reich. Albrecht war ein statt-licher Mann und ein hochstrebender, tatkrftiger Herrscher. Er suchte im Reiche Ruhe und Ordnung herzustellen, indem er einen allge-meinen Reichsfrieden gebot und die Rckgabe der Reichsgter forderte, die seit Friedrich Ii. verloren gegangen waren. Nachdem er durch ein Bndnis mit dem ihm geistesverwandten König Philipp Iv. von Frankreich (S. 102) seine Stellung nach auen gesichert hatte, suchte er die Wahl seines Sohnes Rudolf zum rmischen König", d. h. zu seinem Nachfolger, durchzusetzen.
Als er hierbei auf Widerstand bei den rheinischen Kurfrsten stie,
zwang er sie mit Hilfe der Städte und des niederen Adels zur Aufhebung der Rheinzlle, die sie widerrechtlich und zum Nachteile des Handels errichtet hatten. Die Erwerbung der Kaiserkrone gelang Albrecht nicht.
2. Albrechts Sorge fr seine Hausmacht. Mit groem Eifer strebte Albrecht danach, seine Hausmacht durch Einziehung erledigter Reichslehen zu vergrern. Er wre dann imstande gewesen, den Schutz des Reiches nach auen zu bernehmen, die Kurfrsten zu bezwingen und die Krone in seinem Hause erblich zu machen. Die Mglichkeit hierzu bot sich ihm 1306 beim Tode Wenzels, des letzten Przemysliden. Albrecht gab Bhmen und Mhren seinem Sohne Rudolf und suchte auch Thringen und Meien
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Extrahierte Personennamen: Adolf Albrecht Albrecht Adolf_von_Nassau Adolf Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Adolf Adolf Scrroys Adolfs Adolfs Rudolfs Adolf Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Albrechts Albrechts Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Philipp_Iv Philipp Rudolf Rudolf Albrecht Albrechts Albrechts Albrecht Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Nassau Rudolfs Gllheim Worms Frankreich Rheinzlle Wenzels
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Die von Kolumbus entdeckten Inseln wurden (im Gegensatz zu Ostindien) Westindien, die Bewohner Indianer oder wegen ihrer roten Hautfarbe Rothute genannt.
d. Eine genaue Vorstellung von der Lage Amerikas zu Asien brachte der khne Ferdinand Magalhaens (machaljngs), ein Portugiese in spanischen Diensten. Er segelte 1520 durch die nach ihm benannte Strae um die Sdspitze von Sdamerika und kam bis zu den Philippinen, wo er er-schlagen wurde. (Erste Erdumseglung.)
Die Neue Welt reizte durch ihren Goldreichtum zu neuen Entdeckungs-
reisen.
c. Kerdinand Corte; eroberte 15191521 Mexiko, wo ein Reich unter der Herrschaft des Knigs Montezma bestand. Die zum Volke der Aztken gehrenden Bewohner besaen schon eine hohe Kultur, deren Fortschritt nur dadurch gehindert wurde, da sie das Eisen nicht kannten. Cortez entdeckte auch Kalifornien (1536).
d. Jjijarro (pikrro) entdeckte und eroberte (1532) Peru, das Reich der Inka. Hier hatte sich eine Kultur entwickelt, die der mexikanischen hnlich war. Den Eroberern fielen unermeliche Schtze von Gold und Silber in die Hnde. Pizarro grndete Lima.
In den amerikanischen Lndern legten die Spanier Städte an; sie stifteten Missionen und grndeten die Universitten Mexiko und Lima. Die eigenartige indianische Kultur wurde aber leider vernichtet. Um das Los der Eingeborenen, die durch die Sklaverei schwer bedrckt wurden, zu er-leichtern, schlug der edle Dominikaner Las Casas die Einfhrung der krftigeren Neger vor. Der Negerhandel, der schon frher betrieben worden war, entwickelte sich nun in furchtbarer Weise.
5. Die Folgen der Entdeckungen, a. Durch die Entdeckungen erhielt der Weltverkehr eine neue Richtung; denn die neu entdeckten Lnder lockten eine Menge Europer an, und bald entstand ein lebhafter Gter-auswusch zwischen der Alten und der Neuen Welt. b. Die italienischen Handelsstdte, die durch den Zwischenhandel mit den Erzeugnissen des Orients reich geworden waren, verloren jetzt an Bedeutung, während die westlichen Kstenstaaten, anfangs Spanien und Portugal, spter Holland und England, groe Macht und einen bestimmenden Einflu auf die europische Politik erlangten, c. Der Seehandel erhielt das bergewicht der den Landhandel, d. Amerika fhrte den europischen Lndern bisher unbe-kannte Erzeugnisse zu, wie Tabak und Kartoffeln, die bald unentbehr-liche Bedrfnisse wurden, e. Die Bergwerke Mexikos und Perus lieferten einen solchen berflu an Edelmetall, da sein Wert bis auf die Hlfte herabsank. Infolgedessen stiegen die Preise der Lebensbedrfnisse, und die Geldwirtschaft (S. 145) gelangte in den Staaten Europas vollstndig zur Herrschaft.
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus Ferdinand_Magalhaens Ferdinand Kerdinand Cortez Inka Las_Casas
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Westindien Amerikas Sdamerika Mexiko Kalifornien Peru Lima Mexiko Lima Spanien Portugal Holland England Amerika Mexikos Perus Europas