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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 137

1888 - Habelschwerdt : Franke
137 3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen. 4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden. Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein. 1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.) 2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.) Dritter Abschnitt. Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125* I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen. 1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru- dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland. 2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand. 3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen. 4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 132

1888 - Habelschwerdt : Franke
Ergebnisse dieser Zeit: 1. Mit dem karolingischen Kaisertum fiel auch das fränkische Erbkönigtum; überall treten Wahlkönige an die Spitze der Staaten. 2. Es verminderte sich in jenen stürmischen Zeiten die Zahl der freien Männer, indem Unsicherheit und Not viele Freie zwangen, gegen Zins und Dienst sich Schutz und Sicherheit zu erwerben. 3. Da die einzelnen Stämme, deren Unterschiede noch nicht verwischt waren, am Reiche keinen Schutz mehr fanden, traten die alten Stammeshäupter, die Herzöge, wieder an die Spitze. Zweiter Abschnitt. Ms fum Airssterverr der- fääjftfdjen Könige- 911—1024. Konrad der Franke, 911—918. Nach Ludwigs Tode wählten vorzüglich die nördlichen Stämme (Franken und Sachsen), in denen das Bewußtsein der Einheit des Reiches noch lebte, Konrad, ans dem Stamme der Franken, zum Könige. Sein Streben ging dahin, die Macht der Herzöge zu brechen. Der Hauptgegner war Herzog Heinrich von Sachsen, den er selbst zu seinem Nachfolger empfahl. Die sächsischen Könige, 919—1024. I. Heinrich I., 919—936. Er war ein Mann von praktischem Blicke, immer nur das Nächste und Erreichbare erstrebend und namentlich auch die Mission der Deutschen gegen den Osten erkennend. 1. Einigung des Reiches. Die Herzöge von Schwaben und Bayern zwang er zur Anerkennung seiner Oberherrschaft, und auch Lothringen, das sich an Westfranken angeschlossen hatte, gewann er dem Reiche zurück. 2. Die Sicherung der Grenzen. A. Gegen die Ungarn. Dieselben hatten damals Sachsen verheert; aber durch die Gefangennahme eines Anführers erlangte Heinrich einen neunjährigen Waffenstillstand. Diese Zeit der Ruhe nützte er weise aus: a) er befestigte in Sachsen und Thüringen sichere Plätze und gab dadurch den Anstoß zu Städtegründungen; b) um den Ungarn gewachsen zu sein, gewöhnte er die Vasallen in Sachsen an den Reiterdienst und begründete

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 75

1904 - Habelschwerdt : Franke
75 Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. Don Frankreich hatte sich schon vorher zur Teilnahme am Kreuzzuge entschlossen. Das gemein-same Unternehmen scheiterte aber gnzlich, da das Heer durch Huuger und Durst furchtbar zu leiden hatte und von den Trken fast ganz aufgerieben wurde. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unter-nommene Kreuzzug gegen die Slawen hatte nicht den erwarteten Erfolg. Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt uach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er. Knttnrznstnde in der Zeit des Kampfes um die Keichs-und Kirchenverfassung. 1. Politisches und wirtschaftliches Leben. Beim Ausgange der frnkischen Kaiser stand das Kaisertum nicht mehr auf der Hhe, die es unter Konrad Ii. und Heinrich Iii. erreicht hatte. Der Jnvestiturstreit hatte nicht blo das Ansehen des Kaisers geschwcht, sondern auch Vernderungen in alleu Verhltnissen der abendlndischen Welt hervorgebracht. Vor allem hatten die deutschen Fürsten neben dem Kaiser eine fast selbstndige Stellung gewonnen. Denn die Herzogtmer waren wie die kleineren Lehen erblich geworden, und die Bistmer wurden nicht mehr durch kaiserliche Erneuuuug, sondern durch die Wahl des Domkapitels besetzt. Deshalb waren die Kaiser jetzt auf ihre eigene Hausmacht und das inzwischen erstarkte Brgertum angewiesen. Whrend der Brgerkriege des 11. Jahrhunderts begann die selbstndige Entwicklung der deutschen Städte. In wirtschaftlicher Beziehung luuchs ihre Bedeutung dadurch, da sie das Marktrecht erhielten, und da ihnen die Kaiser, die ihre Bundesgenossen zu schtzen begannen, Zollfreiheiten verliehen, wie dies Heinrich Iv. zuerst 1074 Worms gegenber tat. Je mehr mit der beginnenden Geldwirtschaft, die durch die neuentdeckten Silberlager der deutschen Gebirge und den lebhafter werdende Handel gefrdert wurde, die wirtschaftlichen Verhltnisse der Städte sich besserten, desto mehr strebten sie nach rechtlicher Selbstndigkeit. Den in einer Gilde" vereinigten Kauf-leuten wurde zuweilen die Marktpolizei bertragen, und es entstand ans diese Weise ein Stadtgericht, ans dem sich nach und nach der stdtische Rat" entwickelte. Doch gehen die Ansichten der die Entstehung der Ratsgewalt auseinander. Erst im 12. Jahrhundert kam fr burghnlich befestigte Orte die Bezeichnung Stadt" auf, die sich ursprnglich mit dem allgemeinen Begriff Statt, Sttte" deckte; der Ausdruck Brger" aber erhielt sich. Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 54

1904 - Habelschwerdt : Franke
54 7. Ottos Versuche zur Erwerbung Unteritaliens. Nach der Er-Werbung Oberitaliens gehrte das Kaiserreich zu den Mittelmeerstaaten. Deshalb suchte Otto mit dem byzantinischen Kaiser, der in Apnlien und Kalabrien herrschte, in Beziehungen zu treten. Aus einem dritten Zuge nach Italien lie er seinen vierzehnjhrigen Sohn Otto zum Kaiser krnen und nahm die langobardischen Fürsten von Kapua und Benevent in Lehnspflicht. Um die den Griechen gehrigen sdliche Landschaften zu gewinnen, wollte Otto seinen Sohn mit der oft-rmischen Kaisertochter vermhlen. Aber nur gegen Verzichtleistung ans jene Gebiete kam die Vermhlung des Sohnes mit der griechischen Prinzessin Thephano zustande. Nach der Rckkehr aus Italien hielt der Kaiser in Quedlinburg, wo er das Grab seiner Mutter besuchte, eine glnzende Reichs-versnmmlnng nb. Hier zeigte sich, da das deutsche Reich durch Otto den Groen die Vorherrschaft im Abendlande erlangt hatte. Der König von Dnemark und die Herzge von Polen und Bhmen sandten Tribut; Gesandte von Rom, Benevent, Konstautinopel, von den Russen, Bulgaren und selbst von den Ungarn waren erschienen. Nicht lange darauf starb der Kaiser zu Memleben, 973. Er wurde in dem vou ihm erbauten Dome zu Magdeburg begraben. 973983 Otto Il, 973983. 1. Persnlichkeit. Otto Ii., der eine gelehrte Erziehung erhalten hatte, war erst 18 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Obgleich er klein von Gestalt war, wute er die Waffen geschickt zu führen und war rasch zur Tat und unerschrocken in der Not. Es fehlte ihm jedoch oft an Festigkeit und Bestndigkeit; auch war er fremden Ein-flssen leicht zugnglich. 2. Die Glcksjahre Ottos Ii, In den ersten sieben Jahren gelang es dem jungen Kaiser, nicht nur deu inneren Zwist zu schlichten, sondern auch uere Feiude des Reiches zurckzuweisen Herzog Heinrich von Bayern, der Znker genannt, emprte sich; er wurde aber besiegt und verlor sein Herzogtum. Krnten wurde vou Bayern getrennt und zu einem selbstndigen Herzogtum erhoben; es umfate das heutige Krnten, Steiermark, Krain und Verona. Als sich Otto im Jahre 978 in Aachen aufhielt, fiel der franzsische König Lothar Iii. in Lothringen ein, um es von Deutschland loszureien. Er zwang den Kaiser zur Flucht und lie den Deutschen zum Spott den Adler auf der kniglichen Pfalz zu Aachen nach Westen drehen. Da wurde der Reichskrieg gegen Frankreich beschlossen. Otto drang mit einem Heere bis Paris vor, konnte die Stadt aber nicht einnehmen. Lothar mute jedoch beim Friedensschlu auf Lothringen verzichten. Richers vier Bcher Geschichte. - Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 37. und 39. Bd.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 76

1904 - Habelschwerdt : Franke
76 Unt Vasallen zu gewinnen, hatten die Groen in den Brgerkriegen weite Gebiete ihres Grundbesitzes zu Lehen geben mssen. Sie juchten sich fr das Verlorene zu entschdigen, indem sie die riesigen Waldungen der Berglandschaften roden und die Sumpfgebiete urbar machen lieen. So wurden in dieser Zeit das Erzgebirge, die Gebiete an der March, Leitha, Mur und Drau von deutschen Kolonisten besetzt, und es begann die Germanisierung der Wendenlande. In der Urbarmachung dieser Gebiete zeichneten sich besonders die Zisterzienser und Prmoustrateuser aus. 2. Geistiges Leben. Der Jnvestitnrstreit ries in Deutschland groe Bewegung hervor. Da es Gegenppste, Gegenknige und Gegen-bischse gab, so suchte sich jeder ein selbstndiges Urteil zu bilden, und es entstanden viele Streitschriften. Die Geschichtschreiber dieser Zeit treten einseitig entweder fr die ppstliche oder die kaiserliche Sache ein. Die geistlichen Dichter behandeln jetzt immer hufiger weltliche Stoffe in der Muttersprache. So entstanden das Annolied und die Kaiserchronik. Aus dem Franzsischen entlehnten ihre Stoffe die Dichter des Rolandsund des Alexanderliedes; in letzterem zeigt sich schon der Einflu der durch die Kreuzzge vermittelten Wundergeschichten des Orients. Neben diesen geistlichen Sngern gab es zahlreiche weltliche Spielleute, welche die alten Sagen aus der Zeit der Vlkerwanderung fortpflanzten. Auf dem Gebiet der bildenden Knste herrschte der romanische Stil, der sich immer reicher entfaltete. berblick der die ltere Geschichte Irankreichs und Englands. Frankreich. Nach dem Aussterben der Karolinger (987) kamen mit Hugo mit dem Beinamen Kapet, dem Herzog von Francien, die Kapetinger auf den Thron des Westfrankeureiches. Dieses befand sich damals in vlliger Zerrttung, da die groen Vasallen unbotmig waren und der auch sprachlich vom Norden verschiedene Sden sich ganz von der Krone losgerissen hatte. Die ersten Kapetinger sttzten sich nur aus ihr Herzogtum und ihre Vasallen. Da ihnen eine lange Regierungszeit beschieden war und sie den ltesten Sohn schon bei ihren Lebzeiten krnen lieen und zum Mitregenten annahmen, verhteten sie Throustreitigkeiten- Die Groen konnten ihr Wahlrecht nicht ausben, und so wurde die Krone nach und nach erblich. In kluger, vor-sichtiger Politik vereinigten die Kapetinger allmhlich alle Franzsisch sprechenden Bewohner des Frankenreiches und wurden so die eigentlichen Schpfer der franzsischen Nation. Eine groe Gefahr erwuchs ihnen aber, als Wilhelm der Eroberer, Herzog von der Normandie, ihr grter Vasall, 1066 England eroberte und ein unabhngiger König wurde. England. Nach 800 wurden die sieben angelschsischen Knigreiche durch Egbert, der als Verbannter am Hofe Karls des Groen dessen staatsmnnische Ttigkeit kennen gelernt hatte, zu einem Gesamtreich vereinigt. Die an gel-schsischen Könige regierten bis 1016- Der bedeutendste von ihnen ist Alsred der Groe (871901). Er baute zerstrte Städte und Burgen wieder ans,

8. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 102

1903 - Leipzig : Dürr
102 Die Geschichte des Mittelalters verwandten umgesehen hätten. Aber eine Verbindung der Ost- und Westgoten war diesen wie jenen eine Unmöglichkeit. Sie sahen einander ihren Untergang, ohne einander zu helfen. Der Nationalstolz litt nicht eine Verbindung mit den andern. Bei den Vandalen, Sueben, Langobarden war es ebenso. Die Bewunderung des Fremden, die in Nachahmung südländischer Laster ausartete, führte eine Erschlaffung, Entnervung herbei. So brauste vernichtend die Woge der Geschichte über die germanischen Volksund Staatenbildungen dahin; und nur in Erinnerung, Sage und Dichtung leben sie fort, stolze Recken tief tragischen Geschicks, das sie vollenden, wie sie es begonnen hatten: mit zähem Stolz und trotziger Treue. — § 21. Äus der Zeit der Herrschaft des fränkischen Reiches von 481-911. A. Überblick. In dieser mehr als vier Jahrhunderte umfassenden Periode unterscheiden wir drei Hauptepochen: 1. Die Entwicklung des Frankenreiches unter den Merowingern. a) Dir Gründung des Reiches durch Chlodwig. Vereinigung der Frankenstämme. Die Eroberungen Chlodwigs; sein Übertritt zum Christentum. b) Die Teilung de? Reiches unter Chlodwigs Nachkommen. Äußere und innere Kämpfe. Das Emporkommen des Adels und die Macht der Hausmeier. e) Der Angriff der Araber. Die Kalifenreiche. (Siehe dazu Muhammeds Religion und die arabische Kultur § 24.) 2. Die Blüte des Frankenreichs unter den Karolingern bis 814. a) Die älteren Karolinger. Pippin der Ältere, Pippin der Mittlere, Karl Martell und Pippin der Jüngere.

9. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 105

1903 - Leipzig : Dürr
Aus der Zeit der Herrschaft des fränkischen Reiches von 481—911 105 2. Zeitgenössische Quellen aus der Karoliugerzeit. Karls des Großen Bemühungen um die Bildung seines Volkes konnten auch auf die Geschichtsschreibung seiner Zeit und der seiner Nachfolger nicht ohne Einfluß bleiben. Als er in Italien die Denkmäler der Geschichte, die Bildung des Volkes kennen und die wenigen Erzeugnisse der alten Literatur, die damals noch bekannt waren, schätzen gelernt hatte, umgab er sich an seinem Hofe mit einem Kreise von Gelehrten (Petrus von Pisa, Paulus Diakonus, Angelbert, Alkuin, Theodnls von Orleans, Einhard). Und wie der König für Grammatik und Dichtkunst Interesse hatte, so ist es seiner Anregung und seinem Einflüsse zu danken, daß auch die Geschichtsschreibung sich entwickelte. Die Lebensbeschreibung der Heiligen (z. B. der Apostel Wilibrord von Alkuin, der heilige Bonisatius von Wilibald) sind als geschichtliche Quellen anzusehen. Daneben die Annalen der erwähnten Klöster; die des Klosters Lorsch wahrscheinlich von Einhard überarbeitet. Einhard, der bedeutendste Geschichtsschreiber der karolingischen Zeit, lebte von 770—840 und ist auch als Baumeister berühmt. Eiu kluger, gelehrter Mann, treu und wahr, hat er das Vertrauen Karls des Großen wie Ludwigs des Frommen genossen. Er ist der Gründer des Klosters Seligenstadt, dessen Landbesitz er von Ludwig dem Frommen als Geschenk erhalten hatte. Am berühmtesten ist seine Lebensbeschreibung Karls des Großen, ein Panegyrikus auf den großen Herrscher. In schönem, fließendem Latein geschrieben, eine selbständige Darstellung, ist das Buch in seiner Form ein charakteristisches Denkmal dafür, wie die Bildung der Geistlichen im Karolingerreich gegen die des Merowingerreiches fortgeschritten ist. Ähnlich wie Einhard schreibt Nithard, was die Form anbetrifft, die Geschichte Ludwigs des Frommen. Regino, ein Mönch im Kloster Prüm in Lothringen, verfaßte die Geschichte der letzten Karolinger bis 906. Mit freiem Blick und gesundem Urteil berichtet er, was er selbst erfahren und erlebt hat. Paulus Diakonus schrieb die Geschichte seines Volkes, der Longo-barden, mit Wärme und Wahrheit; sein Buch ist eine unschätzbare Quelle nicht bloß für die Geschichte, sondern für einen reichen Schatz von Sagen. Nicht als Geschichtsquellen zu verwenden sind die Sagen von Karl dem Großen, Roland u. s. w. Sie stammen zum größten Teil aus späterer Zeit und tragen bereits den Charakter derselben, wie er sich im Rittertum und durch die Kreuzzüge kundgab, an sich.

10. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 139

1903 - Leipzig : Dürr
Gründung und Ausbau des deutsch-römischen Reiches 919—1056 139 6. Ein Leben Heinrichs Ii. hat Adalbert von Bamberg um 1140 verfaßt, auf dessen Darstellung die übertriebene Ansicht von Heinrichs Frömmigkeit beruht. 7. Wipo, ein burgundischer Priester, Hofkaplan der Kaiser Konrad Ii. und Heinrich Iii., ein Günstling der Kaiserin Gisela, hat außer poetischen Werken wie den Denksprüchen für Heinrich, dessen Erzieher er höchstwahrscheinlich gewesen ist, dem Tetralogus, einem Glückwunschgedicht auf die Thronbesteigung Heinrichs Iii., einer Totenklage auf Konrads Ii. Tod u. ct., eine Lebensbeschreibung Konrads Ii. verfaßt, die für uns die wichtigste Quellenschrift über die Regierung dieses Kaisers ist. Wipos Darstellung läßt den Dichter erkennen, der selbst in die Geschichtserzählung Verse entflicht, und wenn er auch den Stoff in der Weise der Annalen nach Jahren ordnet, so bringt er doch nicht eine trockene Auszählung von Tatsachen, sondern erzählt fließend und nicht ohne Schmuck. Daß er den Kaiser Konrad rühmt und feiert, ist aus seiner Stellung leicht erklärlich. Was er sagt, ist für wahr zu nehmen, wenn er auch aus höfischen Rücksichten wohl manches verschwiegen hat. 8. Über Heinrich Iii. berichtet am zuverlässigsten und genauesten Hermann, Mönch v on Reichenau, 1013 als Sohn eines schwäbischen Grasen Wolfrad geboren und schon als siebenjähriger Knabe dem Kloster Reichenau übergeben. Hermann ist eine der anziehendsten Gestalten unter den stillen, fleißig arbeitenden Mönchen dieses Zeitalters. Körperlich gebrechlich, verkrüppelt und von schwerer Zunge, hat er seine ganze Freude an dem Studium der Wissenschaft gehabt. Sein lernbegieriger Geist wurde durch die Schwäche seines Körpers nicht am Forschen gehindert, und so hat sich der kranke Mönch, festgebannt auf feinen Sessel, alles Wissen seiner Zeit angeeignet. Er verstand griechisch und arabisch und schuf in seiner Chronik ein Werk bewundernswürdigen Fleißes. „Ähnliches war schon früher unternommen worden, aber nie mit solcher Gründlichkeit und maßvollen Beschränkung. Hermanns Chronik wurde schnell ein beliebtes Kompendium der historischen Wissenschaft und verdiente es." 9. Von den modernen Darstellungen der deutschen Kaiserzeit unter den Ottonen ist vor allem Wilhelm Giesebrechts Geschichte der deutschen Kaiserzeit zu nennen, die auch das folgende Zeitalter der salischen und hohenstaufischen Kaiser umfaßt. Das Werk mit seiner prächtigen Ausführung, feiner Stoffülle, feiner patriotischen Wärme und Schönheit verfolgt eine Tendenz, die in folgenden Worten der Vorrede zu erkennen ist: „So groß und allgemein anerkannt die Wichtigkeit dieser Zeit für die weltgeschichtliche Entwicklung ist, hat sie doch für unser Volk noch eine ganz besondere, klar hervorstechende Bedeutung. Denn nicht allein, daß jene Kaiser aus dem deutschen Volke hervorgingen und Deutschland
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