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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 69

1907 - Leipzig : Dürr
Das Königreich der Niederlande. 69 werden nach den Niederlanden verfrachtet und dort nach ganz Europa, besonders Westdeutschland verhandelt. Der lebhafte Schiffsverkehr hat bedeutenden Schiffbau hervorgerufen, für den das Holz eingeführt wird. Die beiden großen Zentren des Seehandels sind Amsterdam und Rotter- dam, die beide in den Marschen liegen und bei dem feuchten, losen Boden auf Pfählen erbaut sind und wozu die süddeutschen Waldgebirge das Holz liefern. Amsterdam, die Hauptstadt des Landes mit über 1/2 Million Einw., liegt am Ij (ei) und ist durch den für große Seeschiffe zugäug- lichen Nordseekanal mit dem offenen Meere verbunden. Die Fahrstraßen werden durch Kanäle vertreten. Das Trinkwasser wird aus einem Sammel- becken in den Dünen 30 km weit hergeleitet. Die Verteilung der Waren über das Land erfolgt durch Eiseubahnen oder Kanäle. Außerdem treibt die Stadt Schiffbau, Zigarrenfabrikation und Schleiferei von Diamanten, die aus Borneo eingeführt werden. Der wichtigste Hasen für das Rhein- gebiet ist Rotterdam mit x/3 Mill. Einw. am Lek. Es führt außer den Erträgnissen der Kolonien auch Getreide aus der Union und Rumänien, amerikanische Baumwolle, Holz aus Skandinavien ein, die Erzeugnisse Deutschlands aus, und ihre Güterbewegung beträgt 12 Mill. t, das ist 2/3 des Rheinverkehrs. Ganz im Süden an der Scheldemündung ver- mittelt die kleine Mittelstadt Vüssingen den Personenverkehr mit England. Die Marschen werden im Westen durch die Dünen begrenzt, die mit Strandhafer (Schafzucht) und Wald bedeckt sind und klares Quellwasser besitzen. Hier (wozu auch die Westfriesischen Inseln gehören) wird daher vornehmlich Seesischerei (Hering, Kabeljau) und Austernfang betrieben. Am inneren Saum der Dünen, nordwestlich von Rotterdam und zwischen anmutigen Gärten und Parkanlagen liegt die Residenzstadt Haag mit über 200000 Einw. und Eisenindustrie, wozu die Kohlen aus dem nahen England herbeigeschafft werden können. Außerhalb des Dünenwalles liegt das Weltbad Scheveningen (s-chsseningen), nördlich vom Haag, gleich- falls am Jnnenrande der Dünen, die Mittelstadt Haarlem (Mittelpunkt der Blumengärtnerei, ferner Leinenweberei und -bleichere: und -färberei). Die eigentliche Grundlage des Wohlstandes der Niederlande ist der Handel, der teils auf der eigenen Landwirtschaft, teils auf den Kolonien beruht. Unter den Ländern, auf die sich der Handel erstreckt, steht Deutschland an erster Stelle mit einer Einfuhr von gegen 900, einer Ausfuhr von gegen 1500 Mill. Mark. So sind die Niederlande ein kleiner, aber bedeutender Handelsstaat.

2. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 79

1907 - Leipzig : Dürr
Dänemark. 79 2. Die Bevölkerung. Die Bewohner des Königreichs (das im 11. Jahrhundert gegründet), sind der Abstammung nach Germanen (den Norwegern verwandt), der Religion nach mit wenigen Ausnahmen evangelisch, die Volksbildung steht auf hoher Stufe. Unter den Erwerbsquellen steht obenan die Landwirtschaft. Die Dünenküste liefert ödes Heideland für Schafe und Ziegen. Die Marschen werden ähnlich wie in Deutschland zur Viehzucht verwandt. In der sandigen Geest breiten sich endlose, daher wenig bewohnte Heiden und Moore aus. Schafzucht und Torfstich er- nähren die Bewohner. Aber auf dem hügeligen Lehmboden im Osten wechseln Äcker, Wiesen und Buchenwälder. Die Förden laden zur Schiff- fahrt ein; hier ist die Bevölkerung daher am dichtesten. Der Hauptort ist die Mittelstadt Aarhuus (örhüs), die lebhafte Schiffahrt treibt. Auf den fruchtbaren Inseln breiten sich Gemüse- und Obstgärten, Hafer-, Gersten- und Zuckerrübenfelder aus. Dazwischen weiden Rinder, Schweine, Pferde, die nur in den kältesten Monaten Stallfütterung gebrauchen. Auch Ge- flügel wird sehr viel gehalten. Im ganzen Königreich kommen vom Boden nur 7% auf Wald, 44% auf Äcker und Gärten, über 40% auf Wiese und Weide, gegen 20% sind unproduktiv (Heiden). Die Industrie ist, da die Kohlen fehlen, gering. Sie erstreckt sich, außer ans Schiffbau, auf solche Zweige, die sich an die Landwirtschaft anschließen (Handschuhe, Porzellan und Ton, Bier, Branntwein, Zucker). Auch die Fischerei ist unbedeutend, dagegen die Landwirtschaft bei rationeller Be- Handlung sehr lohnend, so daß mit ihren Erzeugnissen ein lebhafter Handel getrieben werden kann. Eingeführt werden vornehmlich Getreide, Kohle Fabrikate und Holz, ausgeführt Butter (140 Mill. Mark), Fleisch, Eier, Tiere und Häute (besonders nach England). Bezüglich der Einfuhr nach Dänemark steht Deutschland mit 166 Millionen Mark (meist Fabrikate), an erster, hinsichtlich der Ausfuhr mit 80 Mill. Mark an zweiter Stelle. Der bedeutendste Ort auf Fünen ist Odense mit Zucker-, Branntwein- und Handschuhfabrikation. Die Hauptstadt des Königreichs, Kopenhagen am Sund, der für Kauffahrer wichtigsten Fahrstraße, ist mit */2 Mill. Einw. die einzige Großstadt. Sie treibt Handel, Schiffbau, Maschinen- und Zuckerindustrie und vermittelt den Übergang nach Schweden. Die Hauptstadt der vielbesuchten Insel Bornholm ist das kleine Rönne. Die Dichte der Bevölkerung beträgt 64. So ist Dänemark ein kleiner Landwirtschaftsstaat.

3. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 75

1907 - Leipzig : Dürr
Das Britische Jnselreich. 75 über einen Raum von l3/4 Kreis aus. Wenn es auch nicht in einem Kohlen- und Erzbezirk liegt, so sind die Rohstoffe doch bequem durch Eisenbahnen und Kanäle (von denen einer über Birmingham nach Liver- Pool, ein anderer nach Bristol, ein dritter nach Portsmouth gehen) sowie die Themse hinauf herzuschaffen. Sodann können die Seeschiffe bis hierher gelangen. Außerdem ist der Themsebusen der beste Hafen der Ostküste, der zudem noch der Rheinmündung gegenüber liegt. Bei dieser überaus günstigen Lage ist London als natürlicher Mittelpunkt des Landes nicht bloß Residenz des Königs und Sitz der höchsten Behörden, sondern die erste Handelsstadt der Welt (ihre Handelsflotte faßt 1,7 Mill. Register- tonnen ; der Handel erstreckt sich auf alle Produkte und auf alle Länder) und ein bedeutender Jndustrieort, der wichtig ist in Schiffbau, Maschinen-, Textil-, Glas- und Porzellanindustrie, Bier- und Zuckerbereitung. Unter- halb Londons liegt an der Themse die Großstadt Greenwich (grinitsch) mit einer Sternwarte, deren Meridian jetzt meist als Nullmeridian ange- nommen ist. Den Übergang nach dem Festlande vermittelt besonders die Mittelstadt Dover am Fuße von Kreideklippen. Südlich von London ist die Großstadt Brighton (breitn) an der Kreideküste ein Luxusseebad mit bedeutender Fischerei. Der schönen, daher auch vielbesuchten Insel Wight (weit) gegenüber mit herrlichen Parks und Schlössern liegt Eng- lands größter Kriegshafen Portsmouth (pvrtsmis) mit Schiffbau und 200 000 Einw. Im Hintergrunde der Bucht, daher nicht zuweit von London entfernt, ist die Großstadt Southamtou (ßaußämptn) Ausgangs- Punkt vieler Dampferlinien, besonders nach Ost- und Westindien. Am Bristolkanal treibt die Seestadt Bristol (^ Mill. Einw.) Handel mit Irland (Einfuhr von Rindvieh) Gerberei, Zucker-, Glas- und Tonwaren- industrie. Weiter nördlich liegen in der Talfurche die Großstädte (jede 3/4 Mill.) 2 ei c est er (lestr) und Nottingham (nöttingäm) mit Textil- industrie. Der Humber ist der erste große Hafen nördlich von der Themsemündung und die Eingangspforte für den sich westlich daran an- schließenden gewaltigen Jndnstriebezirk. Daher entwickelte sich Hull zum Haupthafen, treibt daneben auch Leinenindustrie, wozu der Flachs aus Rußland eingeführt wird. In dem Tieflande sind die Haupterwerbsquellen Landwirtschaft und Handelsverkehr. Daher verdichtet sich die Bevölkerung an der Küste und um London. Die durchschnittliche Dichte beträgt über 200. — Im Gebirgslande sind die Höhen meist mit Mooren, Heide und dürftiger Schafweide bedeckt, daher von großer Eintönigkeit. Nur

4. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 76

1907 - Leipzig : Dürr
76 Europa. in den Tälern wird Gartenbau getrieben, in den größeren Senken Wiesenbau mit Rindviehzucht. Die Haupterwerbsquellen sind Bergbau und Industrie. Auf der Halbinsel von Cornwall ist der bedeutendste Ort die Großstadt Plymouth (plimis), ein starker Kriegs- und Handelshafen, der viel Porzellanerde ausführt, während die Erzlager nahezu erschöpft sind. An der Südküste von Wales ist Cardiff (kärdifs) mit gegen 200000 Einw- der größte Kohlenhafen der Erde. An der Westseite des Penninischen Gebirges bildet die Großstadt Manchester (800000 Einw.) den Mittel- Punkt der Baumwollenindustrie. Sie ist durch einen Kanal mit Liver- Pool, dem größten Baumwollenmarkt der Erde und ihrem Haupthaseu (700000 Einw.) verbunden. Südlich davon führt die Mittelstadt Ehester (tschestr) Käse aus; in ihrer Umgegend werden Porzellan und Steinsalz gewonnen. Birmingham (börming'äm) mit über ^ Mill. Einw. südlich vom Penninischen Gebirge ist der Hauptsitz der britischen Eisenindustrie. Am Ostrande des Gebirges liegen die Großstädte (jede mit über 400000 Ein- wohnern) Sheffield (scheffield) mit Eisen- und Stahlindustrie und Leeds (lieds), der Hauptsitz der Tuch- und Wollindustrie. Für die Ausfuhr von Kohlen nach den Nord- und Ostseehäfen ist wichtig Newkastle mit fast x/4 Mill. Einw., das zugleich großartigen Schiffbau treibt. Die Dichte im Gebirgslaude beträgt einschließlich der Höhen doch noch über 200, in den Jndustriebezirken allein über 600. — In Schottland wird das südliche Bergland meist als Schasweide verwertet; daher beträgt hier die Dichte bloß 24. In der Senke dagegen gedeiht noch Weizen um Edin- bürg (eduböro), weiter nördlich kommen in dem Tieflande nur Gerste und Hafer (das Brotkorn der Schotten) und Futterpflanzen fort; daher wird hier auch noch Rindviehzucht getrieben. Die Haupterwerbsquelle ist in der Senke die Industrie. Hier leben daher 3/4 aller schottischen Bewohner und die Dichte beträgt 250. Glasgow am Elyde mit 3/4 Mill. Einw. treibt Schiffbau, Textil-, Maschinen- und Zuckerindustrie. Ästlich davon liegt Edinbnrg mit 1/3 Mill. Einw., der Hauptsitz des britischen Buch- Handels nächst London. Nördlich davon, noch in der Senke gelegen, ist Duudee (döndi), eine Großstadt, Mittelpunkt des britischen Walfisch-, Stockfisch- und Heringsfanges. Auch treibt es ebenso wie die Großstadt Aberdeen (äbberdin) Jute- und Leinenindustrie. Die Schottischen Hoch- lande und die Inseln sind öde und unwirtlich, leben fast nur von Schaf- zucht und Fischerei und sind deshalb (10—30) dünn bevölkert. — Auf der „grünen Insel" Irland sind 50°/0 des Bodens Wiese und Weide,

5. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 84

1907 - Leipzig : Dürr
84 Europa. fchlungenes, reichbewässertes Hochland mit verschiedenem Klima. 2. Die Bevölkerung. ^Jm Norden wohnt das zu den Mongolen gehörige finnische Nomadenvolk der Lappen als Rest der Urbevölkerung. Von Süden drangen zu Beginn der historischen Zeit die germanischen Stämme der Norweger und Schweden, die 1397 mit Dänemark durch die Kalmarische Union zu einem Reiche vereinigt wurden. Diese Union wird in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts schon wieder gelöst. Damals nahmen die Bewohner auch die Reformation an. Von 1814 an waren Schweden und Norwegen durch eine Personalunion verbunden, die aber 1905 gelöst worden ist, so daß seitdem 2 Reiche bestehen.] Das K önig- reich Norwegen (320000 qkm groß) nimmt vornehmlich das westliche Hochland ein, greift aber im Südosten, um den Kristianiafjord, in das Flachland über. Das Innere wird ausgefüllt von ausgedehnten Schnee- und Eisfeldern, Felsblöcken oder nacktem Fels, dürftigem Gras, Sümpfen und Mooren, Moosen und Flechten, kleinen Sträuchern, ist also eine nn- endliche Öde, daher fast menschenleer. Nur in den schluchtenartigen Tälern leben in Einzelgehöften Bauern, die sich von Viehzucht ernähren. Im nördlichen Teile des Hochlandes halten 1200 nomadisierende Lappen un- gefähr 10000 Renntiere. Noch nicht 20000 andere sind seßhaft und leben an der Nordküste von Fischfang. Hier liegt das kleine, 2000 Ein- wohner zählende Hammerfest, das von Reisenden, die die Mitternachts- sonne sehen wollen, aufgesucht wird. An den Fjorden, wo bis zum Nordkap hin Hafer, Gerste und Kartoffeln gedeihen, daneben sich saftige Weiden sür das Vieh finden, ladet das Meer zu Fischsang, Schiffahrt, Schiffbau ein; dazu locken die Schönheiten der Küste jährlich viele Fremde her. Das Becken um Trondhjem ist gut angebaut; darüber erheben sich herrliche Nadelwälder. Die Stadt Trondhjem, eine Mittelstadt aus Holz erbaut, treibt Handel mit Fischen, Holz und Holzwaren, ferner mit Kupfererzen aus dem am oberen Glommentale gelegenen kleinen Röros. Südwestlich davon liegt das durch seine Naturschönheiten berühmte kleine Molde am gleichnamigen Fjord. Hier kommen schon Sommerweizen und Obstbäume fort, finden sich schon gemischte Wälder mit Eichen, Fichten und Kiefern. Bergen ist eine große Mittelstadt mit Fischhandel, Reederei und Schiffbau, Stavanger eine kleine Mittelstadt mit denselben Erwerbs- quellen. Der südliche Teil des Landes ist sehr reich bewaldet. Hier treibt das kleine Arendal Bergbau auf Eisen neben Holzausfuhr, das

6. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 85

1907 - Leipzig : Dürr
Skandinavien. 85 kleine Kongsberg Bergbau auf Silber. Der Mittelpunkt aber des ganzen Landes ist die Hauptstadt Kristiania mit fast x/4 Mill. Einw. am Nordende des gleichnamigen Fjords, in fruchtbarer, wald- und seen- reicher Gegend. Die Stadt treibt Maschinen-, Möbelfabrikation, Holz- und Erzausfuhr. So liegen die bedeutendsten Orte alle an der Küste, der Verkehr geschieht meist zu Schiffe. Von dem Boden sind 71% un- produktiv, 24% Wald, 3% Wiese und Weide, 2% Ackerland. Daher beträgt die Volksdichte nur 7. Die Haupterwerbsquellen sind Fischerei (Hering, Lachs, Dorsch; Hummer, Seehund und Walfische), Schiffbau und Viehzucht. Eingeführt werden besonders Getreide, Fabrikate, Kohlen und Kolonialwaren, ausgeführt Tiere, Holz und Holzwaren. Deutschland steht bei der Einfuhr an 1., bei der Ausfuhr an 2. Stelle. Die Volksbildung ist sehr bedeutend. Das Königreich Schweden (450000 qkm groß) nimmt haupt- sächlich das Flach- und Stufenland ein. Im Norden breiten sich endlose Nadelwälder, Sümpfe und Moore aus, in denen vereinzelt Sägemühlen, Holzstoff- und Papierfabriken vorkommen. An der Küstenniederung ge- deihen auch Hafer und Kartoffeln. Hoch im Norden hat das ganz kleine, noch nicht 2000 Einw. zählende Haparanda eine meteorologische Station). Lulea (6000 Einw.) führt Eisenerze von dem Magnetberge Gellivara aus- Um den Dal, wo die Landschaft fruchtbarer wird, Sommerweizen und Obst fortkommen, breitet sich ein großer Erzbezirk aus, der Eisen (Danne- mora), Blei und Silber (Sala), Kupfer (Faluu) liefert, die in der kleinen Mittelstadt Gesle neben Holz ausgeführt werden, weil die Kohlen zur Verarbeitung fehlen. Am Ostrande des Mälarsees liegt auf vielen kleinen Inseln oder Holmen die Hauptstadt Stockholm mit 1js Mill. Einw. in- mitten von Wasser, Fels und Feldern. Sie treibt alle Zweige der Industrie und Schiffahrt. Am andern Ende der Senke, durch Eisen- bahnen und Wasserstraßen mit Stockholm verbunden, treibt Göteborg, die 2. Großstadt des Landes, Baumwoll--, Maschinenindustrie und Schiff- bau. In dem Lande südlich von der Senke dehnen sich wieder große Wälder aus; daher ist die Gegend bis auf die Küstenstreifen dünn be- völkert. Am Ostrande stellt die Mittelstadt Norrköping Tuch- und Baumwollwaren, Schiffe her. In dem fruchtbaren Süden, wo auch Buchen- Wälder vorkommen, ist Malmö eine große Mittelstadt mit Handel nach Dänemark, Maschinen-, Leder- und Zündholzwaren, während das kleine Trelleborg den Verkehr nach Deutschland (über Saßnitz) vermittelt.

7. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 91

1907 - Leipzig : Dürr
Rußland, 91 Getreide ein, ebenso die nordwestlich davon gelegene Mittelstadt Abo. b) Die Nordrussische Abdachung mit der nördlichen Hälfte des Ural ist in ihrem nördlichen Teile (halb so groß als Deutschland) öde Tundra, Eis- und Schneewüste, deren Boden in dem kurzen Sommer nur an der Oberfläche etwas auftaut. An den Küsten läßt sich der Eisbär, landeinwärts auch der Polarfuchs sehen. Neben Renntiernomaden und Jägern gibt es an der Küste kleine Fischerniederlassungen. Nach Süden geht die Tundra allmählich in ein endloses Waldgebiet über, das von Sümpfen und moorigen Tundren durchsetzt ist und aus Nadel- und Birken- Wäldern besteht. Darin hausen neben Hirschen, Rehen, Hasen noch Wölfe, Bären und viele marderartige Pelztiere. Der Winter mit starkem Frost und reicher Schneedecke dauert noch 1j2 Jahr; im Sommer fallen Regen. Aber der Anbau von Gerste, Rüben, Kohl usw. ist wie auch die Viehzucht unbedeutend. Die Ausbeutung des Waldes (Holz, Wild, Felle) und Fischerei sind die wichtigsten Erwerbsquellen. Daher ist die Volksdichte sehr gering, beträgt nur 1, und die Siedlungen liegen an den Strömen, wo allein sich das Holz fortschaffen läßt. Der Hauptort für Ausfuhr von Holz und Fischen ist die kleine Mittelstadt Archangelsk an der Dwina- mündung. c) Die Baltische Abdachung. Im östlichen Teile werden die Wälder, in denen sich zu den Nadelbäumen Eiche und Linde gesellen, und zwischen denen sich noch sehr große Sümpfe erstrecken, immer lichter; Roggen-, Hafer-, Buchweizenfelder und Wiesen für Viehzucht nehmen einen größeren Raum ein, bis in den Ostseeprovinzen und in Polen Ackerbau und Viehzucht überwiegen. Hier werden Getreide, Flachs, Kartoffeln, Obst, Zuckerrüben und Gemüse in großen Mengen angebaut; die Viehzucht liefert gute Erträge. Der Anteil Polens an dem Kohlen- und Erzreichtum (Blei und Zink) der Tarnowitzer Platte ermöglicht Industrie. Auch die Landbevölkerung beschäftigt sich in den langen Winterabenden mit Haus- gewerbe (Weberei, Schnitzen von Haus- und landwirtschaftlichen Geräten). Daher beträgt die Volksdichte über 50. Im Nordosten breitet sich auf Inseln an der Mündung der Newa die Hauptstadt St. Petersburg aus. Sie ist mit fast l'/2 Mill. Einw. der erste Handelshafen des Reiches, der die Einfuhr von Westeuropa und die Ausfuhr dorthin ver- mittelt. Ein weites Kanal- und Flußsystem verbindet die Stadt mit dem großen Hinterlande. Außerdem ist sie bedeutende Fabrikstadt (Maschinen, Textil-, Gummiwaren). Gegen die Seeseite wird sie durch die Festung Kronstadt (eine Mittelstadt) geschützt. Am Finnischen Busen führt die

8. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 108

1906 - Leipzig : Dürr
Deutschland. haften Schiffsbau, Eisen- und Baumwollindustrie treibt. — Die großen Handels- und Jndnstrieorte liegen an der See oder an den Flüssen; auf dem Höhenlande kommen sogar nur sehr wenige kl. Mittelstädte vor; die Hauptverkehrsadern sind die Flüsse und das Meer. Das Eisenbahnnetz ist sehr weitmaschig. So bilden die deutschen Ostseeländer ein weites Landwirtschaftsgebiet, dessen Industrie und Handel sich auf die Küstenorte beschränkt. § 27. Das Westelbische Tiefland. 1. Der Boden. Das Westelbische Tiefland erstreckt sich von der Elbe bis zur niederländischen Grenze, von der Nordsee bis an den Harz, das Wesergebirge, den Teutoburger Wald und südlich von diesem als Münsterbucht bis an das Sauerland. Den Nordsaum bilden die See- marschen, von denen die Flußmarschen die Flußtäler so weit hinauf- gehen, als sich Ebbe und Flut bemerkbar machen. Das Land reichte ursprünglich weit ins Meer hinaus und wurde ähnlich dem Ostelbischen Tieflande von einer Dünenkette geschützt, deren Reste die Friesischen Inseln sind. Diese Dünenkette wurde vom Meere durchbrochen, das von dem dahinterliegenden Lande große Stücke fortriß. Daher ist die Küste noch heute flach, sehr zerrissen und hafenarm. Später aber haben die Fluten des Meeres den auf dem Meeresboden ruhenden tonigen Schlamm wieder aufgewühlt und in Schichten an das User gelegt. Auch haben die Flüsse Schlamm mit sich geführt, der, bei der Ebbe mitgenommen, von der Flut angesetzt wurde. Die Fruchtbarkeit dieses Bodens wird noch erhöht durch die Verwesungsstoffe der Meerestiere, die als fetter Dung von der Flut angesetzt werden. So besteht der Marschboden aus tonigem Schlamm oder Schlick und aus tierischen Stoffen, die stellenweise bis zu 50% vor- handen sind. Den Marschen vorgelagert sind als Reste der alten Dünen- reihe die Ostfriesischen Inseln, deren wichtigste Borkum und Norderney sind. Sie bestehen zum großen Teile aus Dünensand, ent- halten aber im Schutze derselben auch fruchtbaren Marschboden. Wie ein Fremdkörper zwischen den Ost- und Nordfriesischen Inseln erscheint das kleine Helgoland, ein etwas über 1ji qkm großer Sandsteinfels, der steil abfällt und dem nach Südosten das Unterland vorgelagert ist, beide durch eine Treppe verbunden. Weiter nach Südosten, davon ge- trennt, dient die Düneninsel als Badeort. — Die fruchtbaren Marschen mit ihrem dunkeln Boden gehen nach Süden unvermittelt in ein ein-

9. Die fremden Erdteile - S. 24

1903 - Leipzig : Dürr
24 Die Vereinigten Staaten von Nordamerika oder die Union :c. Arkansas und der Red River. Diese Nebenflüsse, unter denen der Missouri der gewaltigste ist, haben nicht so große Wassermengen, da sie von dem trockneren Felsengebirge oder den Vorstufen kommen und in dem öden Lande, das sie durchfließen, viel Wasser durch Verdunstung verlieren. Bedeutend wasserreicher ist der Ohio (oheio), der von dem nordwestlichen Teile der Alleghanies kommt, unterwegs den Tenessee (tenneffi) aufnimmt und unterhalb S. Louis mündet. Nun durchfließt der vergrößerte Mississippi ein Tiefland, das er öfters überschwemmt, daher sumpfige Niederungen bildend; endlich mündet er in einem frucht- baren großen Delta, das er immer weiter ins Meer hinausschiebt. Die Atlantische Küstenebene wird durch eine Menge kleinerer, aber schiffbarer Flüsse entwässert, darunter sind besonders wichtig der Hudson (hödsn), der Delaware (delatmr) und der Potomac, die in tiefe, hafenreiche Buchten münden. — 4. Der landschaftliche Charakter. Weite Strecken sind von Urwäldern eingenommen, in denen im Norden blattwechselnde Laub- bäume, im Süden Palmen vorherrschen. Im Westen reicht der Urwald bis über den Mississippi, geht dann allmählich in Steppenland über, das nur an den Flüssen schmale Wälder aufweist. Im Süden nimmt der Wald noch über die Hälfte, in der Mitte ungefähr die Hälfte, im Norden '/^ bis 1j6 ein. Zwischen den Wäldern breiten sich ungeheure Felder aus, die im Nordosten Hafer, im Norden Weizen, in der Mitte Mais und Tabak, im Süden Baumwolle und auch Zuckerrohr liefern. Auch die Zucht der Rinder, Schafe, Schweine und Pferde ist bedeutend. Große Herden davon beleben die Steppen südwestlich vom Red River, werden ferner zwischen Missouri und oberem Mississippi, sodann östlich vom oberen Mississippi und um den Ohio gehalten. In der Atlantischen Küstenebene wird sehr viel Obst gewonnen. So liesert der Boden ver- schiedenartige Produkte und diese in großen Mengen. — 5. D i e Bevölkerung beschäftigt sich daher hauptsächlich mit Ackerbau, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Letztere erstreckt sich auf Bearbeitung der Metalle, der Baumwolle, der Wolle, Gewinnung des Petroleums. Da die Produkte in ungeheuren Mengen gewonnen werden, findet nicht bloß ein lebhafter Binnenhandel statt, vielmehr werden sehr viel Waren ausgeführt. Den bedeutenden Handel betreiben hauptsächlich die Orte an der Ostküste, die Europa am nächsten liegen. Begünstigt wird der Handelsverkehr durch die vielen schiffbaren Flüsse und die zahl-

10. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 214

1896 - Leipzig : Dürr
214 Auf des Sirocco Ruf sich schart Und in Gewittergu und Flammen Hernieder ftrzt auf Land und Meer: Auf meine Ladung fo ringsher Zog dies Geschwader sich zusammen, Und an des Bosporus Gestaden Soll sich sein Kriegsorkan entladen Um deine Frevel voll und ganz Zu strafen, schndliches Byzanz." Obschon Pisaner und Genueser in ihrem eiferschtigen Hasse gegen die Venetianer frhzeitig von den Absichten Venedigs sichere Kunde nach Konstantinopel hatten gelangen lassen, so hatten es doch Unfhigkeit und Pflichtvergessenheit, Habsucht und Nichtsnutzigkeit bei den Griechen dahin gebracht, da so gut wie nichts geschehen war, dem kommenden Unheil zu begegnen, selbst als man es als ein unabwendbares anerkennen mute. Gerade die Ersten im Reiche hatten die grbsten Fehler, die schlimmsten Pflichtverletzungen gehuft. Die Kriegsschiffe lagen halb verfault da; die Schiffsvorrte waren verschleudert oder verschachert; die Flotte war so spottete das Volk in Silber verwandelt worden. 70000 Krieger standen zur Hand; unter ihnen konnten neben einer stattlichen Anzahl Pisaner, welche der Ha gegen Venedig und die Sorge fr ihren Besitz in die Reihen der Griechen fhrte, nur noch die nordischen Gardetruppen als kriegstchtig und zuverlssig gelten. Kaiser Alexius trug bald hohnvolle stolze Verachtung zur Schau gegenber der winzigen Zahl der Angreifer; bald versank er in stumpfe Gleichgltigkeit, wie nur das Gefhl der eignen Ohnmacht sie erzeugt. Vielleicht mochte auch das Schuldbewutsein ihn mit Ahnungen des nahen Zusammenbruchs erfllen und ihm den Willen lhmen. Seine Augenblicke waren geteilt zwischen prahlerischem Mute, der ihn den Thatsachen selbst Gewalt anthun lie, und feiger Niedergeschlagen-heit, die jede geistige und krperliche Kraft hemmt. Er vermochte sich nicht einmal zu dem Entschlsse aufzuraffen, feinem Schwieger-shne, dem ungemein befhigten Theodor Laskaris, freien Spielraum zu gewhren fr die geplante Verteidigung, welche bei der kriege-rischen Begabung desselben und bei dem Vertrauen des Heeres allen Erfolg versprach. Das Volk der Hauptstadt hatte sich anfnglich in lrmenden Kundgebungen gefallen. Bei der Wildheit der Massen brach ihre Wut gar bald in Thaten rohester Gewalt hervor. In der Stadt wurden die Huser der Fremden gestrmt, geplndert, zerstrt. Die Auslnder selbst wurden in ihrer Freiheit verkmmert, an ihrem Leben geschdigt. Am meisten litten die Venetianer von dem Ha
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