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verlassen worden. In der auswärtigen Politik war der kühne und sichere Gang verloren gegangen; durch den Frieden zu Basel hatte sich Preußen vollends vom Reiche getrennt und sich darauf Frankreich zugeneigt. In der gesamten Staatsordnung war an die Stelle strenger Disziplin eine gewisse Schlaffheit getreten; die Finanzen waren ungeordnet; in Bürgertum und im Adel herrschten Frivolität und Genußsucht. Preußen ging schweren Zeiten entgegen.
(V.) Friedrich Wilhelm Iii., 1797—1840.
Er war 27 Jahre alt, als er den Thron bestieg, auf dem ihn eine der schwierigsten Regeutenansgaben erwartete. Die ersten Handlungen zeugten von einem redlichen und wohlwollenden Eifer. Er drang auf Entfernung träger, unfähiger Beamten, auf bessere Koutrolle in der Verwaltung und aus strenge Thätigkeit in allen Zweigen des Staatswesens. Dem Volke gab er mit seiner Gemahlin ein Beispiel inniger Zuneigung, großer Sittenstrenge und wahrer Religiosität. Doch entbehrte er häufig des Selbstvertrauens und rascher Entschlossenheit. Von der Friedensliebe, welche das Volk und die Armee beherrschte, ließ auch er in einer Zeit sich leiten, die nach außen eine mutige und konsequente Politik erforderte.
1. Preußens Weulrakiläl.
A. Borgünge in Frankreich.
a) Zug Napoleons nach Ägypten, 1798—1799. Nach der Rückkehr nach Frankreich forderte das Direktorium Napoleon auf, Ägypten zu erobern, um die Herrschaft Englands zur See zu brechen und einen Ersatz für die verlorenen Kolonieen zu gewinnen. Die geheime Absicht der Direktoren hierbei war, den mächtigen Feldherrn, der ihnen schon gefährlich erschien, so weit als möglich zu entfernen. Napoleon aber ergriff gern diese Gelegenheit, um sich 'neuen Ruhm zu erwerben und sein Heer an feine Person zu fesseln. Von bedeutenden Gelehrten begleitet, ging er 1798 unter Segel, enttarn glücklich der im Mittelmeer kreuzenden englischen Flotte und nahm den Johannitern Malta weg. Hierauf eroberte er Alexandria und siegte in der Schlacht bei Gizeh am Fuße der Pyramiden. Inzwischen wurde die französische Flotte von Nelson bei Abukir vernichtet. Als nun der Sultan, der die Oberhoheit über Ägypten führte, von Syrien aus einen Feldzug gegen Napoleon eröffnete, zog letzterer nach Syrien, konnte aber Acre nicht einnehmen und ging nach Ägypten zurück. Den hier ausgebrochenen Ausstand schlug er durch den Sieg bei Abukir nieder. Er beauftragte
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bürgertum Frankreich Frankreich Englands Malta Alexandria Syrien Syrien
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Habsburgischen Hauses. Die Kriege drehten sich besonders um Burgund, aus das Maximilian nicht dauernd Verzicht geleistet, um Mailand, welches eben erst Franz I. erobert hatte (siehe S. 188), Neapel und Navarra, wo Frankreich seinen Einfluß geltend machen wollte.
a) Erster Krieg, 1521—1526. Die Franzosen fielen in Italien ein, wurden aber von den deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg vertrieben. Der mächtigste Vasall des französischen Königs, Karl von Bourbon, tritt zu den Kaiserlichen über. Zwar scheitert der Einsall der letzteren in der Provence an dem Widerstände des Landvolkes, aber bei einem neuen Vordringen in der Lombardei werden die Franzosen bei Pavia 1525 völlig geschlagen. Franz geriet in Gefangenschaft und mußte im Frieden zu Madrid, 1526, eidlich auf Mailand und Neapel Verzicht leisten und Burgund herauszugeben versprechen.
b) Zweiter Krieg, 1527—29.
Das Glück des Kaisers veranlaßte eine Änderung in der Parteistellung der Mächte. Der Papst Klemens Vii., Heinrich Viii. von England, Venedig, Mailand und Florenz traten aus die Seite Franz' I. und schlossen gegen den Kaiser die Ligue von Cognac. Der Kaiser begünstigte daher in Deutschland, dem Papste zum Trotze, die Reformation.
Die schlecht bezahlten kaiserlichen Truppen drangen in Italien vor, erstürmten und plünderten gegen den Willen des Kaisers Rom. Neapel aber, das von den Franzosen und einer genuesischen Flotte eingeschlossen war, konnten sie nicht einnehmen, bis der genuesische Admiral Andreas Doria ans die Seite der Kaiserlichen übertrat. Im „Damenfrieden" zu Kambray verzichtete Franz I. auf Mailand, behielt aber Burgund. Mailand erhielt Franz Sforza, Genua Andreas Doria.
c) Dritter Krieg, 1536—38. Das Ableben des kinderlosen Franz Sforza veranlaßte Franz I., seine Ansprüche auf Mailand zu erneuern und zu dem Zwecke mit den Türken in Verbindung zu treten. Aber der Papst Paul Iii. vermittelte den Waffenstillstand zu Nizza, nach welchem jeder das besetzte Gebiet behalten sollte.
(1) Vierter Krieg, 1542—44. Noch einmal machte Franz I. den Versuch, die alten Ansprüche geltend zu machen, als eine Expedition des Kaisers nach Algier mißlungen war. Aber Karl drang mit dem ihm verbündeten Heinrich Viii. von England in Frankreich vor, eine Teilung Frankreichs als gemeinsames Ziel ins Auge fassend. Franz ging auf den Frieden von Krespy ein, in dem im wesentlichen der frühere Zustand bestätigt wurde.
B. Die Kämpfe gegen die Seeräuber.
a) Zug nach Tunis, 1535. Ehaireddin Barbarossa, ein kühner Seeräuber, hatte an der Nordküste Afrikas einen mächtigen Piratenstaat gegründet und sich in die Dienste des mächtigen Sultans Soliman Ii. gestellt. An der Spitze der türkischen Flotte beunruhigte er die Küsten Spaniens und Italiens und schleppte viele Christen in die Sklaverei. Karl unter-
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_I. Georg_Frundsberg Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Klemens_Vii Heinrich_Viii Heinrich Andreas_Doria Franz_I. Franz_Sforza Franz Andreas_Doria Franz_Sforza Franz Franz_I. Franz_I. Franz_I. Karl Karl Heinrich_Viii Heinrich Franz Krespy Ehaireddin_Barbarossa Barbarossa Karl
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Mailand Neapel Navarra Frankreich Italien Pavia Madrid Mailand Neapel Burgund England Venedig Mailand Deutschland Italien Rom Neapel Mailand Burgund Mailand Genua Mailand Nizza Algier England Frankreich Frankreichs Tunis Afrikas Spaniens Italiens
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Neutralität beobachten. Dagegen trat Sardinien 1855 der Verbindung der Westmächte bei.
2. Der Krieg.
a) Bis $und Tode des Kaisers Jlikoloiis. Das Signal zum Ausbruche des Krieges ward gegeben, als Rußland die Moldau und Walachei besetzte und eine Flotte nach der Halbinsel Krim sandte. Die Türken aber wehrten tapfer den Übergang der Russen über die Donau ab; hin gegen wurde die türkische Flotte im Hafen von Sinope nach heldenmütigem Widerstände von der russischen vernichtet. Nun traten England, das mit Neid die maritime Leistung eines anderen Volkes sah, sowie Frankreich thätig in den Krieg ein und beschlossen, um die russische Macht rasch und empfindlich zu treffen, eine Expedition nach der Krim. Sewastopol wurde hier von den Russen als Verteidigungspunkt gewählt und stark befestigt. Durch die Schlacht an der Alma wurden die Russen in die Festung geworfen, bereit Belagerung nun begann. Das feisige Erdreich erschwerte aber bieselbe; Klima, Entbehrungen, Anstrengungen und Krankheiten rafften außerdem viele Tausende der Krieger hinweg.
b) Bis {um Kieöen. Am 2. März 1855 starb der Zar Nikolaus, und es folgte Alexander Ii. Derselbe war zwar zum Frieden geneigt, doch war ohne die Einnahme von Sewastopol die Beendigung des Krieges für die Westmächte eine moralische Unmöglichkeit. Die Belagerung wurde daher in energischer Weise betrieben, und am 8. September 1855 erstürmten die Franzosen, von Mac Mahon geführt, den Malakowturm, dessen Verlust das Ausgeben der Stadt bedingte.
Der Krieg wurde auch in Asien geführt, wo die Russen glücklicher waren und die türkische Festung Kars in Armenien eroberten.
3. Der Friede. Da alle Teile zum Frieden bereit waren, so wurde im Februar 1856 zu Paris, durch dessen Wahl man der Eitelkeit Frankreichs schmeichelte, ein Kongreß eröffnet und der Friede unterzeichnet. Rußland trat die Donaumündungen an die Türkei ab, entsagte den Ansprüchen auf das Protektorat^über die christlichen Unterthanen der Türkei und über die Donau-fürstentümer und gab Kars wieder heraus. Es hatte eine Demütigung erlitten,swährend Napoleons Ansehen groß war.
Ii. Der italienische Krieg, 1859.
a) Sardinien und Österreich. Nach der Unterwerfung der Lombardei 1848 (siehe S. 351) übte Radetzky daselbst eine strenge Herrschaft aus. Den Bewohnern wurden hohe Steuern aufgelegt und Strafgelder oon denjenigen Personen erpreßt, die an der Erhebung beteiligt waren. Dadurch wurde die Abneigung gegen die österreichische Regierung nur noch vergrößert. Als nun Sardiniens großer Minister Cavour, dem von dem französischen Kaiser ausgestellten Grundsätze des Nationalitätsprinzips huldigend, die nationale Einigung Italiens als feine Lebensaufgabe bezeichnet, das italische Volk dafür begeistert
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Extrahierte Ortsnamen: Sardinien Donau England Frankreich Sewastopol Alma Sewastopol Asien Armenien Paris Frankreichs Türkei Kars Sardinien Italiens
360
tiche Waffenruhe, während welcher Friedenskonferenzen stattfanden. Als dieselben erfolglos waren, führte der General Herwarth von Bittenfeld in der Nacht zum 29. Juni seine Truppen, wenig behelligt von dem in der Nähe liegenden dänischen Panzerschiffe Rolf Krake, über den Alsensund und nötigte "das 'dänische Heer zur Flucht nach Fünen.
Auch zur See waren die Dänen nicht besonders glücklich.
e) Der Friede. Der Eindruck, den der Verlust Alsens und Jütlands in Kopenhagen machte, beschleunigte den Abschluß des Friedens, der endgültig am 30. Oktober 1864 zu Wieu vollzogen wurde. König Christian entsagte allen Ansprüchen auf die Herzogtümer und erkannte im voraus alle Verfügungen an, welche Preußen und Österreich bezüglich derselben treffen würden.
7. Zer preußisch - österreichisch - italienische Krieg, 1866.
Durch die erfolgreiche Wahrung der deutschen Interessen gegen Dänemark war der Wunsch aller Patrioten erfüllt worden. Bei der nun notwendig gewordenen Neuordnung der staatlichen Verhältnisse der Herzogtümer gingen aber die Ziele Preußens und Österreichs auseinander; die alte Eifersucht zwischen beiden Staaten veranlaßte einen neuen Krieg, der a) über das Schicksal der Herzogtümer entschied, b) eine Neugestaltung des Bundes zur Folge hatte.
A. Die Veranlassung zum Kriege, a) Die Verwickelung in Schleswig-Holstein. Durch den dänischen Krieg von 1864 waren Preußen und Österreich alleinige Besitzer von Schleswig-Holstein geworden. Während nun Österreich, das der Entsernuug wegen ein geringeres Interesse an den Herzogtümern hatte, dieselben dem Herzoge von Angnjtenburg überlassen wollte, glaubte Preußen in den Ländern eine Bürgschaft für die Sicherheit seiner eigenen und Deutschlands Grenzen finden zu müssen. Es verlangte darum von dem Prinzen von Angustenburg die Übergabe einiger fester Punkte, den Eintritt ins preußische Zollsystem, die Übergabe der Post und Telegraphie und die Unterordnung in Bezug auf Heer und Flotte. Da Österreich diese Forderungen ablehnte,
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Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeld Rolf_Krake Christian Angnjtenburg
Extrahierte Ortsnamen: Kopenhagen Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Deutschlands Angustenburg
Englands Machtstellung im 16. und 17. Jahrhundert 43
alle mit Ausnahme der grundstzlichen Intoleranten" (b. Schubert, Grundzge der Kirchengeschichte, S. 239 f.). So hat die glorreiche Revolution" mit der politischen Freiheit auch die religise zu einem Grundrechte des englischen Staates gemacht.
4. Die Entwicklung Englands zur weltbeherrschenden Seemacht.
The world is rapidly becoming english dies stolze Wort hat seine Berechtigung seit der Zeit, da die jungfruliche Knigin auf Eng-lands Thron sa. Wie einst die Perserkriege die Blte Athens, der Unab-hngigkeitskrieg Hollands Erstarken gezeitigt, so bewirkten die ungeheure Machtanspannung und der glorreiche Erfolg des Elisabethischen Zeitalters eine Blte geistiger Kultur, auf deren Wellen ein junger William der Eroberer im Reiche der Dichtkunst, der damals 24 jhrige, noch ruhmlose William Shakespeare" sich wiegte, und auch eine gewaltige wirtschaftliche Erstarkung Englands. Die Macht der Hanse, weil ungeschtzt vom deutschen Reiche, ging dahin; der Stahlhof in London ward geschlossen, die Vorrechte aufgehoben. Ja, ins Hansegebiet selbst, nach Hamburg, wandte sich der englischen Kaufleute Unternehmungsgeist und Weitblick; hier setzten sie fortan englische Waren, vor allem Tuche, ab; die Elb-mndnng ward der Mittelpunkt des englischen Handels von der Somme bis Skagen. Spaniens Flotte ward durch Sturm und Kampf ver-nichtet (1688), und schon vorher hatte khner Seefahrer und abenteuernder Kaufleute Unternehmungsgeist den Blick gelenkt auf die unermeliche Flle der Kolonien, deren wirtschaftlicher Ausnutzung die Spanier doch nicht gewachsen waren, deren reiche Silberbeute Freibeuter und Erwerbslustige lockte. So zogen sie denn, um dem papistischen Spanier Abbruch zu tun, Erwerbungen fr sich und vielleicht auch ihr Vaterland zu machen, hinaus in die weite See. Francis Drake ist der Held dieser Fahrten geworden, Seemann, Pirat, Krieger, wild und tapfer und in seiner tollen Verwegen-heit und Raublust doch nicht ohne einen groen Zug, der sogar etwas von nationalem Heldentume in sich trug. Seit den sechziger Jahren ging er in die Weiten hinaus; 15771580 unternahm er seine Weltumsegelung: den Atlantischen, den Stillen, den Indischen Ozean durchquerte er, um Afrika herum kehrte er zurck." Raleigh legte damals durch die Ent-deckung Virginiens den Grund zu Englands Kolonien in Nordamerika (1584), fuhr in die Sdsee und half den Weg nach dem Nordpol suchen; bis an sein Ende hat ihm der Goldglanz von Guyana vor den Augen ge-schimmert. Die englisch-ostindische Handelsgesellschaft erhielt 1600 ihren Freibrief. Wenn Elisabeth dem englischen Volke als die groe Knigin in dankbarer Erinnerung geblieben ist, so verdankt sie es dem Umstnde,
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38 Das Zeitatter des Absolutismus
80 km von dem Meere entfernt ist. Die nicht ohne Anstrengung zu hebenden wertvollen Bodenschtze zwingen den Englnder zu ernster, zher Arbeit: das rauhe Klima, der Kampf mit Nebel und Sturm, Wellen und Wind ziehen eine stahlharte, arbeitskrftige Bevlkerung groß.
Den Keltoromauen der Urzeit gesellte sich das germanische Element hinzu, dem seit 1100 noch ein normannischer Einschlag sich einfgte, und dieses Mischvolk, durch seine maritime Lage an sich schon abgeschloffen und in stolzer Selbstgengsamkeit nach auen hin immer mehr sich ab-schlieend, entwickelt in bewuter Inzucht den ausgesprochenen klaren Rasfentypns des Englnders.
Selbstndigkeit und Zhigkeit find des Briten Grundeigenfchaften. Voll mnnlicher Wrde, darum auch rcksichtslos, selbstschtig und stolz, arbeitet er in seinem Haus, seiner Stadt: my house is my Castle, zieht er hinaus in die Welt und auf die See, um, auf sich selbst stehend und nicht nach der Staatskrippe schielend, sein Glck sich zu schaffen. Sein Harter, kraftvoller Wille, der in politischen und geschftlichen Dingen keinen Gefhlston kennt, schreckt vor nichts zurck, um im Daseinskampf zu siegen, zu Macht und Reichtum zu gelangen. So wird er der Kaufmann, der Gewaltige zur See, der Herrfcher der Kolonien.
Mit diesem ausgesprocheneu Gefhl aber fr die mnnliche Wrde, fr den Stolz der in sich geschlossenen, selbstbewuten Persnlichkeit ver-bindet sich ein willigessichfgen in die gesetzlicheordnung, in die Interessen der Nation. Der Englnder ist gleichsam instinktiv ein politisches Wesen. Weil er, der so stolz auf feine Freiheit und Unabhngig-feit ist, wei, da nur im Zusammenhalten des ganzen Volkes sein Glck, sein Weg zu Macht und Reichtum gesichert ist, weil ihm die nationale Selbstsucht und das starke Gefhl des Rassezusammenhanges angeboren sind, ordnet er alles persnliche Gefhl dem nationalen unter: right or wrong, my country. Stolz und oft auch anmaend fhlt er sich drauen als der Sohn des mchtigen Albions, der dem der Union Jack stets schtzend schwebt, und wo Deutschlands Shne oft zu schnell nur heimische Sprache, nationales Denken schmhlich dahingehen, wei der Brite mit kraftvollem, und wenn auch manchmal sich berhebendem, fo doch immer bewundernswertem Stolze feine vlkische Eigenart zu behaupten und durchzusetzen. Das glorreiche England" ist das Zeichen, bei dem selbst des nchternsten Briten Herz warm wird.
J) Dr. Karl Peters, wohl einer der vorzglichsten deutschen Englandkenner, weist einmal auf folgende, fr die Bolkseigenart ganz charakteristische Einzelheit hin: in Deutschland steht an dem Bahnkrper eine Tafel mit der Inschrift: Beim Heran-nahen des Zuges ist das Betreten der Geleise verboten!", in England heit es: Look out for the trains", in Amerika: Eailway-crossing."
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Extrahierte Personennamen: Karl_Peters Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland England Amerika
Im neuen Deutschen Reich
317
Form zurck (Pobodonoszew). Unterdrckung des Deutschtums in den Ostseeprovinzen, der Polen - Panslawismus. Niko-laus Ii. (seit 1894); Ausbruch der Revolution in Rußland (1904). Graf Witte und das russische Staatsgrundgesetz; Reichsrat und Reichsduma (1906).
Die panslawistische Partei unzufrieden mit dem Berliner Kongre und mit Deutschland (Gortschakowjgnatiew). Ihre Whlarbeit immer noch unschdlich gemacht durch Bis-marck. Hinneigung zu Frankreich (seit 1889: Kronstadt Toulon). Abschlu des Zweibundes (1891); Nikolaus Ii. in Paris (1896), Faure in Petersburg (1897). Die Haager Friedenskonferenz (1899).
Seit 1873 starkes Hervortreten Rulands in Asien: Einflu in Mittelasien. Bau der sibirischen Eisen-bahn (18911903). Russische Kolonisation in der Mand-schret. Port Arthur. Spannung mit England wegen Tibet, Afghanistan, Persien, mit Japan wegen Korea. Englisch-japanisches Bndnis. Russisch-japanischerkrieg. ber-fall von Port Arthur. Schlacht am Jalu (Mai 1904), bei Liaujang (29. Aug. bis 3. Sept.). Kuropatkin und Oyama. bergabe Port Arthurs. Schlacht bei Mukden (24. Febr. bis 10. Mrz 1905). Seeschlacht bei Tsnschima. Friede zu Ports-mouth (Roosevelt und Kaiser Wilhelm Ii.). Japan, die vorherrschende Macht im fernen Osten. Englands Einflu in Tibet.
) sterreich.
Kaiser Franz Joseph (seit 1848). Unglck in der Familie: Kronprinz Rudolf f am 30. Jan. 1889, Kaiserin Elisabeth ermordet am 10. Sept. 1898.
Auswrtige Politik unter dem Zeichen des Drei-bundes (Marokkokonferenz) und des Einvernehmens mit Ru-land: energisches Aufrechterhalten des status quo auf dem Balkan.
Innere Politik zeigt religise (Klerikalismus Los von Rom-Bewegung), nationale (Deutsche Tschechen May-garen) und wirtschaftliche Zerissenheit. Kmpfe um die Sprach-Verordnungen und das Wehrgesetz, Ungarns gegen sterreich.
c) England und Frankreich.
) England.
Englands innere Politik steht unter dem Zeichen des
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Deutschland im Zeitalter der Weltmachtpolitik
377
da es nun genug sei aller Mhen und Anstrengungen, da es fortan nur noch glte, das Landheer schlagfertig zu halten, um jedem Angriff des Persers zu widerstehen. Und wenn Themistokles seinem Volke dann den Weg aufs Wasser wies, wenn er sie warnte: die Perser kommen wieder, sie kommen mit zehnfacher Macht, sie kommen mit ihrer groen Seemacht; deshalb mssen wir einen Hafen und eine starke Flotte bauen, so fand er fr seine berspannten Ideen, seine uferlosen Flottenplne nur ein unglubiges Lcheln. Kurz, es bedurfte fr ihn des Einsatzes seiner ganzen berlegenen Persnlichkeit, um seine lieben Mitbrger zur Erbauung der Flotte zu zwingen, ja, er durfte selbst vor gewaltsamen Maregeln nicht zurckscheuen, und es mute ein so ehrenwerter, staatserhaltender Mann wie Aristides, weil er in seiner Philistrositt den notwendigen Flottenbau fr berstrzt hielt, Jahr und Tag das Vaterland meiden. Und der Erfolg? Des Ostens stolze Flotte sank dahin, Griechenland blieb frei, Themistokles war sein Retter.
Reichsgewalt bedeutet Seegewalt. Bitter not tut uns eine starke Flotte" so klingt es mahnend durch unseres kaiserlichen Herrn Reden, und was einst in Sdafrika und Samoa, was in diesen Tagen am Ostseestrand (Besuch der englischen Flotte) sich ereignet, es ist ein ernstes Memento:
Nicht mehr hemme der Ozean Deiner Hoffnung strebende Bahn
Deutscher Aar, deutscher Aar,
Prfe die mchtigen Schwingen!
der rollende Meere Ruft Dich der Feinde drohende Schar;
Deutsches Leben ist in Gefahr.
Deutsches Gut und Ehre.
Brausend um deutscher Schiffe Bug,
Lenke zrnend den stolzen Flug,
Deutscher Aar, deutscher Aar,
der rollende Meere!"
Deutschland mchtig am Fels wie im Meere des mahnt uns der Sedantag im Zeitalter der Weltpolitik, in Erwartung der der die Weltenzukunft entscheidenden Kmpfe. Einst haben sie Gold fr Eifen gegeben feien wir der Vter wert. Navigare necesse est, vivere non necesse est!
der all diesen Zusammenhngen, gewordenen, bestehenden und werdenden, lenkt Gott der Herr die Geschicke der Welt. Vor ihn treten wir mit dankbarem Herzen und hoffendem Vertrauen: Sei gndig deinem Volk und fegne dein Erbe."
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Aristides Griechenland Sdafrika Samoa Deutschland Weltpolitik
86 Das Zeitalter des Absolutismus
gewesen, wenn Friedrich Wilhelm sich an eine der groen Handelsmchte England, Holland oder Frankreich angeschlossen htte, gegen die er bei seiner vereinzelten Stellung stets kampfbereit und gerstet sein mute, so da die fortwhrenden Feindseligkeiten und die Kriegsgefahr eine dauernde Ver-teidigungsstellung in der Kolonie bedingte, wodurch die gesunde Wirtschaft-liche Entwicklung sehr gehemmt wurde. Die afrikanische Handelskompanie wollte nicht aufblhen. Die afrikanischen Schiffsdukaten", aus dem afrikanischen Gold geprgt, von denen jeder, wie der Groe Kurfürst selbst gesagt haben soll, ihm selber zwei Dukaten kostete, gingen nur sprlich um. Die an dem Unternehmen beteiligten Aktionre waren unzufrieden und warteten auf hohe Gewinnanteile. Als sie ausblieben, bernahm Friedrich Wilhelm fremde Geschftsanteile auf eigene Rechnung, indem er fo Ver-trauen, Mut und Unternehmungslust der vermgenden Geschftsleute frdern wollte. Aber die Kapitalarmut und der mangelnde Unternehmungs-geist seiner Zeitgenossen traten ihm berall hindernd entgegen, eine Haupt-Ursache fr den Rckgang der kolonialen Entwicklung.^) Am bedenklichsten war aber der Mangel einer eigenen brandenburgischen Kriegs- und Handelsflotte; der Groe Kurfürst hat zuerst die Kolonialpolitik nur mit gemieteten Schiffen betrieben. Die Schaffung einer eigenen Flotte (Raule Generaldirektor der Marine) kam der die Anfnge nicht hinaus.
Trotzdem ist die Handels- und Kolonialpolitik Friedrich Wilhelms von groer Bedeutung fr die Entwicklung des brandenburgischen Staates gewesen. Zwar waren die materiellen Erfolge sehr gering; desto grer war aber der moralische Gewinn. Wie hoch mute das Ansehen des brandenburgischen Staates in Deutschland und in Europa steigen, der nicht blo mit einem tapferen Heere siegreiche Schlachten zu fchlagen wute, fondern auch feine Flagge in fernen Erdteilen aufpflanzte und die Erzeugnisse Afrikas nach Deutschland brachte! Wie hoch mute die Lebenskraft eines solchen Staates, der Unternehmungsgeist und die Tapfer-fett eines folchen Monarchen geschtzt werden, wie sehr mute man seine Untersttzung und Bundesgenossenschaft schtzen lernen. Wie mute man sich hten, den Absichten und Plnen des tapferen brandenburgifchen Herrfchers zu widerstehen! Was fo der Groe Kurfürst gest, das hat fein Sohn geerntet. Der moralische Eindruck der Taten des Groen Kurfrsten wurde die Grundlage fr die Knigskrone.
J) Mit greren Summen waren beteiligt Friedrich Wilhelm, der Direktor Raule und der Kurfürst von Kln; unter den brigen Teilhabern waren die meisten hhere Militrs und brandenburgische Geheimrte, die dem Kurfrsten zu Gefallen mit einigen Tausend Talern das Unternehmen untersttzten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Raule Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Raule
Extrahierte Ortsnamen: England Holland Frankreich Deutschland Europa Deutschland
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aufwiesen Plan in der geheimen Absicht ein, den mchtigen Feldherrn, der ihnen schon gefhrlich erschien, so weit als mglich zu entfernen. Napoleon aber ergriff gern diese Gelegenheit, um sich neuen Ruhm zu erwerben und sein Heer an seine Person zu fesseln. Von bedeutenden Gelehrten begleitet, ging er 1798 unter Segel, entkam glcklich der im Mittelmeer kreuzenden englischen Flotte und nahm den Johannitern Malta weg. Hieraus eroberte er Alexandria und siegte in der Schlacht bei Gizeh (dshisk) am Fue der Pyramiden. Inzwischen wurde die franzsische Flotte von Nelson (nelln) bei Abuklr (nordstlich von Alexandria) vernichtet. Als nun der Sultan, unter dessen Oberhoheit gypten stand, Frankreich den Krieg erklrte und ein Heer gegen Napoleon schickte, zog dieser nach Syrien. Er konnte aber die Festung Acre nicht einnehmen und mute sein Heer, das durch die Pest sehr gelitten hatte, wieder nach gypten zurckfhren. Den hier ausgebrochenen Aufstand schlug er durch den Sieg bei Abukir nieder. Er beauftragte dann den General Kleber mit der Verwaltung gyptens und begab sich unter vielen Gefahren nach Frankreich zurck.
b. Sturz der Direktorialregieruug, 1799. In Frankreich hatten indessen die Direktoren durch Uneinigkeit, Bestechlichkeit der Beamten und die Unfhigkeit, die Parteien zu vershnen, an Achtung verloren, und man erwartete von dem zurckkehrenden Napoleon eine krftigere Regierung. Es fiel ihm daher nicht schwer, das Direktorium aufzulsen. Er lie durch feine Grenadiere den Sitzungssaal der 500 rumen und sich von seinen Anhngern zum ersten Konsul auf 10 Jahre ernennen. Durch diesen Staatsstreich wurde Napoleon Bonaparte der alleinige Beherrscher Frankreichs; deuu die beiden Mitkousulu hatten nur eine beratende Stimme. Das Konsulat bestand von 17991804.
1799-1802 B. Der 2. Koalitionskrieg, 17991802.
a. Veranlassung. Whrend noch die Gesandten in Rastatt der die Entschdigungen verhandelten, welche die deutscheu Fürsten fr ihre Verluste auf dem linken Rheinufer erhalten sollten, brach ein neuer Krieg gegen Frankreich los. Da der Kampf zwischen diesem und England unausgesetzt fortdauerte, suchten die Englnder Bundesgenossen ans dem Festlande zu gewinnen. sterreich, das seine verlorenen Gebiete wiederzugewinnen hoffte, schlo sich bald an, desgleichen Neapel und die Trkei. Auch der Zar Paul I., der, durchdrungen von dem Gefhl absoluter Frstengewalt, die Revolution hate, trat der zweiten Koalition bei und warf sich zum Rcher der vertriebenen Malteser aus, von denen er sich zum Gromeister hatte whlen lassen.
b. Die Verbndeten im Glck. Der Krieg begann mit einem voreiligen Einfall der Neapolitaner in die Rmische Republik, der die Verjaguug der Bourbouen aus Neapel und die Errichtung der
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Gizeh Nelson Napoleon Napoleon Napoleon Paul_I.
Extrahierte Ortsnamen: Malta Alexandria Alexandria Frankreich Syrien Frankreich Frankreich Frankreichs Rastatt Frankreich England Neapel Rmische_Republik Neapel