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wirtschaftlichen Fragen dem Könige gleichgesinnte Fürst Leopold von Dessau sich große Verdienste erworben. Er führte die eisernen Ladestöcke, den Gleichschritt, das Bajonett und eine weniger tiefe Aufstellung der Truppen ein.
ad b) Für die Unterhaltung des Heeres war die größte Ordnung iu deu Staatseinnahmen und die Hebuug der Kräfte des Landes notwendig.
A. Die Finanzen. Die Einnahmen bestanden ans den Kriegs-gefallen njib Domänengefällen. Zu ersteren gehörten die Kavalleriegelder der ländlichen Bevölkerung, die Accise der Städte, die Ritterpferdegelder der Ritterschaft, die Kontributionssteuer (eine Grundsteuer iti Stadt und Land) und Rekrutenkassengelder (für Beförderung im Amte). Letztere umfaßten die Erträge der Stempelsteuer, Zölle, der Post-, Domänen- und Forstverwaltung und des Salzhandels, der königliches Monopol war.
B. Die Verwaltung der Finanzen erhielt das „General-Direktorium," dessen Präsident der König war, der auch für dasselbe selbst eine Instruktion ausgearbeitet hatte. Mit der Einrichtung dieser Kontrollbehörde war die innere Einheit des Staates vollendet.
C. Die Hebung"der Kraft des Landes. Die Spuren des dreißigjährigen Krieges waren im Lande noch nicht ausgetilgt.
1. Um die Zahl der Bewohner zu vergrößern, nahm der König böhmische Einwanderer und 17 000 vertriebene Salzburger auf, die er in Preußen ansiedelt^ Daselbst entstanden 12 neue Städte und 332 Dörfer.
2. Das Havelländifche Luch ließ er austrocknen; in „Holländereien" wurde die Butter- und Käsebereitung gründlich gelehrt.
3. Um die inländischen Fabriken zu schützen, erhöhte er den Steuersatz für ausländische Waren. Die auf dem Lande lebenden Handwerker wurden in die Städte versetzt, in deueu sie notwendig waren. Die Einführung gleichen Maßes und Gewichtes kam ebenfalls dem Handel zu gute. Der König scheute es nicht, persönlich das Volk zur äußersten Arbeitsamkeit anzuhalten.
4. Die geistigen Interessen fanden an dem nur auf praktischen Nrttzen bedachten König wenig Pflege. Doch gab er dem Medizinalwesen eine neue Gestaltung, und vor allem hat er deu Grund zur preußischen Volksschule gelegt.
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Dessau Leopold C.
164
4. Das Rittertum.
A. Entstehung. Der Ursprung des Rittertums lag in der zunehmenden Bedeutung des Reiterdienstes, indem dieser die durch das Geburtsrecht bedingten Standesnnterschiede in den Hintergrund
drängte und ein Band bildete, das die bisher getrennten Stände des hohen Adels und der Ministerialen zu einer neuen Einheit vereinigte. Allmählich bildeten die Ritter einen abgeschlossenen Stand.
B. Ritterliche Erziehung. Die Erhaltung der Eigenart des Standes beruhte vor allem auf der standesmäßigen Erziehung; außerdem erforderte das Wasfenhandwerk an und für sich eine lange Übung. Man unterschied in der Ausbildung drei Stufen:
a) Bis zum 7. Jahre stand der Knabe unter mütterlicher Obhut und kam dann an einen fremden Hof, um in höfischer Sitte unterrichtet zu werden. Sein Dienst galt hier besonders der Herrin; doch trieb er namentlich auch Leibesübungen.
b) Mit Beginn des 15. Jahres wurde er mit Überreichung des
Schwertes Knappe. Er trat in die Dienste des Ritters und
-begleitete denselben zum Turnier, auf die Jagd, in die Schlacht. Sein Herr, gewöhnlich der Lehnsherr, hatte die Ehrenpflicht, ihn zierlich zu kleiden.
c) Mit dem 21. Jahre wurde er unter feierlichen Ceremonien zum Ritter geschlagen. Er mußte schwören, die Religion zu achten, die Kirche zu ehren, Kinder, Witwen, Waisen und Unschuldige zu beschützen, dem Kaiser zu gehorchen.
C. Turniere. Die Lieblingsbelustigung der Ritter, zugleich ein Vorrecht ihres Standes, waren die Turniere, feierliche Kampfspiele zur Übung und zu dem Zwecke, Geschicklichkeit und Kraft zu beweisen.
D. Wohnung. Die Burgen der Ritter lagen auf Bergen oder an einer von Wasser umgebenen Stelle in der Ebene. Sie waren mit langen Umfassungsmauern umgeben, innerhalb deren der Zwinger und Burghof lagen. Im Burghofe stand das Herrenhaus (Palast) und das Frauenhaus (Kemenate). Ein oder mehrere Türme (Bergfried) gewährten weiten Ausblick.
Iotgen der Kreuzzüge.
Die Kreuzzüge haben ihren eigentlichen Zweck, die Befreiung des
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ähnlicher Form aufstreben und oben in der Kreuzblume ihren Abschluß finden. (Dom zu Köln, 1248 begonnen, Münster zu Straßburg, Stephansdom in Wien.)
Synchronistische Akersicht über die Geschichte Frankreichs und Englands.
Frankreich.
Der Grundstamm des Volkes war die romanisierte keltische Bevölkerung; römische Sprache und römisches Recht waren vorherrschend. Daneben gab es noch andere Volkselemente: in der Bretagne die britischen Kelten, im Süden die Iberer, im Osten germanische Stämme. Hierzu kamen die gleichfalls germanischen Normannen, die sich an der untern Seine eigenmächtig niederließen. Eine einheitliche Nationalität bildete sich daher in Frankreich nur langsam aus.
I. Die letzten Karolinger, 877—987.
Dieselben waren schwache Könige, unter denen die Vasallen säst unabhängig wurden und die Normannen Einfälle machten.
Karl der Einfältige trat dem Normannenführer Rollo förmlich die „Normandie" ab, 911.
Ludwig V., der letzte Karolinger, hatte den Beinamen „der Faule," t 987.
Ii. Die Kapetinger, 987—1328.
Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Hugo, Herzog v. Fran-cien, mit dem Beinamen Kapet, zum Könige ernannt. (Das Herzogtum Francien war eines der vier großen Reichslehen und umfaßte vorzüglich die Grafschaften Paris und Orleans.) Die ersten Kapetinger mußten oft unter schweren Kämpsen die königliche
England.
I. Angelsächsische Könige, 827—1016.
Egbert von Wesser hatte 827 die sieben angelsächsischen Reiche (siehe S. 112) vereinigt und England genannt.
Seine Nachfolger hatten von den Normannen viel zu leiden, die sich hier Dänen nannten und den größten Teil des Landes in Besitz nahmen.
Alfred der Große, 871—901. Er war kriegsmutig, mußte sich aber doch vor den Dänen flüchten. Als Harfenspieler verkleidet, spähte er das dänische Lager aus und schlug sie bei | Eddington. Den Dänen blieben nur Ostangeln und Nordhumberland. Mit Einsicht ordnete Alfred das Reich, indem er es auf Grundlage der alt-sächsischen Verfassung in Gaue teilte,
; die von Grasen verwaltet wurden.
Um die geistige Bildung zu heben,
S gründete er Kirchen und Schulen (Oxford), übersetzte selbst lateinische Werke ins Angelsächsische und ließ die Heldenlieder sammeln (Sagen des Jüten-königs Beowulf).
Seine Nachkommen kämpften wieder unglücklich gegen die Dänen, die schließlich ganz England unterwarfen.
Ii. Dänische Könige, 1016—1041.
Kannt der Große, 1016—1035, war ein gemäßigter Herrscher. Er trat zum Ehristentume über und begünstigte die Verschmelzung der Normannen und Angelsachsen. Seine
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_V. Ludwig_V. Hugo Egbert_von_Wesser Alfred_der_Große Alfred
Extrahierte Ortsnamen: Wien Frankreichs Englands Frankreich Bretagne Frankreich Paris England England England
21______
Die eigentliche Geschichte beginnt erst mit dem Auftreten Buddhas, eines Königssohnes, der dem Volke eine neue Religion brachte. Durch auswärtige Unternehmungen wurden die Inder in ihrer ruhigen Entwickelung wenig gestört. Erst Alexander der Große überschritt den Indus und eroberte das Pentschab. Aber die Herrschaft der Mace-donier war nur von kurzer Dauer.
Kultur der alten Inder.
1. Die Religion.
a) Der Brahmaismus. Ursprünglich war die Religion der Inder eine Verehrung der Naturkräfte. Diese wurde von den Priestern zu einer bestimmten Lehre umgestaltet. Danach war Brahma das höchste Wesen, dessen Ausfluß die Welt ist. Später erweiterte sich Brahma zu einer dreifachen Gestalt, indem neben ihm, dem Schöpfer, Vischnu, der Erhalter, und Silva, der Zerstörer, besteht.
b) Der Buddhaismus. Buddha, ein Königssohn, der den Thron verschmäht und in der Einsamkeit ein Büßerleben geführt hatte, wurde der Stifter einer neuen Religion, welche Dogmen und religiöse Zeremonieen verwarf uitb alles Gelvicht auf die geistige und sittliche Vervollkommnung legte. Die buddhistische Lehre wurde weniger in Indien angenommen, verbreitete sich aber in Ceylon, China und Japan.
2. Die Verfassung. Indien zerfiel in viele unabhängige Königreiche. Der König hatte einen Beirat. Seine wichtigste Pflicht war die Rechtspflege; als Beweismittel galten die Gottesurteile.
Das Volk teilte sich in 4 Kasten: 1. die Brahmanen oder Priester, 2. die Krieger, 3. die Ackerbauer, Handwerker und Kaufleute, 4. die Sudra oder Unterworfenen. Der Teil der Urbevölkerung, welcher mit Gewalt unterworfen worden war, hieß die Paria und war eine gänzlich verachtete Menschenklasse.
3. Die Litteratur. Die Sprache, in der die Werke der altindischen Litteratur verfaßt sind, ist das Sanokrit, ein Zweig des indogermanischen Sprachstammes. Es hörte früh auf, lebende Sprache zu sein, machte daher zu seinem späteren Studium die Wissenschaft der Grammatik notwendig.
Das phantasiereiche Volk hat in seiner Litteratur alle Hanptdichtungs-arten hinterlassen. Auch die verschiedenen Wissenschaften sind als Lehrdichtung behandelt worden. Die Heldensage ist in 2 Werken vertreten, im Mahab-barata und Ramajana.
4. Die Kunst. Unter den Zweigen der Kunst war besonders die Baukunst ausgebildet. Ihre Denkmäler sind die an Großartigkeit den ägyptrsstm Bauwerken gleichkommenden Felsentempel und die freistehenden Pagoden („Heil. Häuser").
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Extrahierte Personennamen: Alexander Brahma
Extrahierte Ortsnamen: Buddhas Indien Ceylon China Japan Indien Mahab-barata
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Dritte Periode.
Das Zeitalter der Kreuzzüge, 1096—1373,
Der erste Kreuzzug, 1096—1099.
1. Iie Lage des Hrrents. A. Das oströmische Reich. Dasselbe war seit Justinians Zeiten ohne Bedeutung für die geschichtliche Entwickelung; denn der unbedingteste Absolutismus und ein harter Steuerdruck verhinderten jede freie geistige Regung. Es erfüllte aber die doppelte Aufgabe, a) die Araber aufzuhalten, b) die Schütze der alten Litteratur zu retten. Einer Fortentwickelung der griechischen Bildung waren aber die griechischen Gelehrten nicht fähig.
Von den Nachfolgern Justinians, die verschiedener Herkunft waren und oft von den Feldherren zu Kaisern erhoben wurden, sind zu nennen:
Heraklius (610—641), der glücklich gegen die Perser kämpfte, aber Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten an die Araber verlor.
Leo der Jfaurier (718—741), der nebst seinem Sohne und Nachfolger Konstantin V. Kopronymus den langwierigen Bilderstreit veranlaßte.
Michael Iii. (856—867), unter dem der gelehrte Photius den Versuch der Trennung der griechischen Kirche von der römischen machte.
Basilius begründete 867 die Dynastie der Macedonier, die bis 1056 regierte. Im Jahre 1056 kam mit dem tapfern Isaak I. die Familie der Koittnenen zur Herrschaft, aus der zu merken sind: Alexius I., 1081 bis 1118, welcher die Finanzen regelte und gegen die Araber und Kreuzfahrer eine überlegene Politik beobachtete. Manuel I. (1143—80), dessen Person die Romantik sich bemächtigt hat. Mit seinem Tode beginnt eine Zeit der Greueln und der Verwirrung.
B. Die mohammedanischen Reiche. Die Herrschaft der Abbassiden (750—1258) hatte unter Harun al Raschid, f 819, dem Zeitgenossen Karls d. Gr., ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ging das Reich der Kalifen dem Untergange entgegen. Die Ursachen davon waren: a) Religionsstreitigkeiten, verursacht durch die Aufnahme indischer und persischer Anschauungen; b) Umwandlung des Charakters der Araber, indem diese als Kaufleute und Ackerbauer geordnete Zustände lieben gelernt hatten; c) die Aufnahme der Türken in den Heerdienst des Reiches, nachdem auch die arabischen Soldaten unzuverlässig geworden waren.
Die Türken, damals in der Tatarei hausend, waren ein einfaches Naturvolk, das sich durch Frische, Lebendigkeit, Thatkraft und Begehrlichkeit auszeichnete. Der erste Kalis, welcher den Türken Ausnahme gewährte, war Mutassim, der aus 70 000 als Sklaven aufgekauften Turkmenen (Mameluken) ein stehendes Heer bildete. Indes bald wurden die türkischen Truppenführer mächtiger als die Kalifen, und es entstanden in allen Teilen des Landes selbständige Herrschaften, deren bedeutendste das Reich der Fatimiden in Nord-asrika und Ägypten und das der Ghasnawiden zwischen dem Indus und
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Extrahierte Ortsnamen: Justinians Palästina Karls Nord-asrika
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e) Auch die bloße Veränderungslust hat viele zu dem Zuge in die weite Ferne verleitet.
C. Nähere Veranlassung des 1. Kreuzzuges. Der Einsiedler-Peter von Annens schilderte auf einer Reise durch Frankreich und Deutschland die Leiden, welche die Pilger in Jerusalem von den Türken zu erdulden hatten und predigte den Kampf gegen die Ungläubigen. Der thatkräftige Papst Urban Ii. berief nach Piacenza und Klermont Kirchenversammlungen, 1095, auf denen er eine zahlreiche Volksmenge für deu heiligen Kampf begeisterte. Von dem Abzeichen, einem roten Kreuze auf der rechten Schulter, erhielten die Teilnehmer den Namen Kreuzfahrer. Die Kirche gab neben der Idee zu deu Kreuzzügen häufig auch die Mittel, nahm die Gelübde ab, stellte die Pilger unter ihren Schutz und versündigte in der Heimat den Gottesfrieden.
3. Werlauf des 1. Kreuzzuges. A. Die Führer. Nachdem schon im Jahre 1096 Scharen von Proletariern, die vom Adel nicht geführt sein wollten, ausgezogen, aber in Ungarn zusammengehauen worden waren, setzte sich im folgenden Jahre das Hauptheer, an 600000 Mann stark, in Bewegung. Die hervorragendsten Führer desselben, die namentlich der französischen und normannischen Ritterschaft angehörten, waren: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringm, feine Brüder Balduin und Eustach, Herzog Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Gras Bohemund von Tarent, der Sohn Robert Guiskards, Tankred, der Neffe des vorigen.
B. Die Hauptdaten des 1. Kreuzzuges sind folgende:
a) Auf verschiedenen Wegen, teils an der Donaustraße entlang, teils zu Schiffe, wurde Konstantinopel als gemeinsames Ziel erstrebt.
b) Der griechische Kaiser Alexius, der die kriegerische Bewegung zu seinen Zwecken auszubeuten suchte, versprach nur unter der Bedingung Unterstützung, daß die Kreuzfahrer für alle zu erobernden Gebiete ihm den Lehnseid leisteten.
c) Zuerst wurde Nicäa erobert und dem griechischen Kaiser überlassen.
d) Hieraus erfocht das Heer einen glänzenden Sieg bei Dorylänm über den Emir von Jkonium.
e) Der Mangel eines einheitlichen Kriegsplanes hatte zur Folge, daß die Führer sich trennten und selbstsüchtige Zwecke verfolgten.
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295
Friedens. Dem Grundsätze gemäß: „Der König ist der erste Diener des Staates," lebte Friedrich ganz dem Wohle seines Staates und Volkes.
Die leitenden Gesichtspunkte in Friedrichs Politik waren:
a) den Staat durch die Bildung eines tüchtig geübten, disziplinierten und stets schlagfertigen Heeres in der Lage zu erhalten, die so rasch errungene Großmachtstellnng gegen die Eifersucht größerer Mächte verteidigen zu können;
b) die Mittel hierfür durch die möglichste Belebung und Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte des Landes zu gewinnen.
Bei der Universalität des großen Königs, der alles selbst ordnete und leitete, hat die Ausführung dieser Prinzipien Verbesserungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zur Folge gehabt.
A. Das Heerwesen. Friedrich brachte die preußische Armee bis auf 200 000 Mann, deren Erhaltung etwa 2/3 der Staatseinkünfte in Anspruch nahm. Zur Aufbringung dieses starken Heeres wurde das Werbe- und Kantonsystem beibehalten. Friedrichs eigenstes Verdienst ist namentlich die vortreffliche Ausbildung der Reiterei und die Einführung der reitenden Artillerie. Die Offiziere wurden in Kadettenaustalteu ausgebildet und fast nur aus den Reihen des Adels entnommen, den der König überhaupt, besonders aber wegen seiner Opferfreudigkeit im siebenjährigen Kriege, begünstigte.
B. Die Finanzen. Die reinen Staatseinnahmen erhöhte Friedrich von 7 Millionen Thalern bis auf 20 Millionen; während seiner Regierung sammelte er einen Schatz von 55 Millionen. Die Hauptquelle der Einnahmen waren die indirekten Steuern, deren Eintreibung er nach französischer Art ordnete und auch Franzosen übertrug (Regie). Die Sparsamkeit des Königs schien die Mittel des Staates gleichsam zu verdoppeln. Er selbst verbrauchte von seinem Etat nur 1j6 und verwandte das Übrige für das Gemeinwohl.
C. Handel und Industrie. Um aus der Aeeise und den Zöllen größere Mittel zu gewinnen, richtete Friedrich seine volle Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbthätigkeit und des Handels.
a) Dem General-Direktorium wurde eine Abteilung für Manufakturen, Fabriken und Handel eingefügt.
b) Industrielle Unternehmungen wurden durch staatliche Beihilfen
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Europas Kolberg
38 Das Zeitatter des Absolutismus
80 km von dem Meere entfernt ist. Die nicht ohne Anstrengung zu hebenden wertvollen Bodenschtze zwingen den Englnder zu ernster, zher Arbeit: das rauhe Klima, der Kampf mit Nebel und Sturm, Wellen und Wind ziehen eine stahlharte, arbeitskrftige Bevlkerung groß.
Den Keltoromauen der Urzeit gesellte sich das germanische Element hinzu, dem seit 1100 noch ein normannischer Einschlag sich einfgte, und dieses Mischvolk, durch seine maritime Lage an sich schon abgeschloffen und in stolzer Selbstgengsamkeit nach auen hin immer mehr sich ab-schlieend, entwickelt in bewuter Inzucht den ausgesprochenen klaren Rasfentypns des Englnders.
Selbstndigkeit und Zhigkeit find des Briten Grundeigenfchaften. Voll mnnlicher Wrde, darum auch rcksichtslos, selbstschtig und stolz, arbeitet er in seinem Haus, seiner Stadt: my house is my Castle, zieht er hinaus in die Welt und auf die See, um, auf sich selbst stehend und nicht nach der Staatskrippe schielend, sein Glck sich zu schaffen. Sein Harter, kraftvoller Wille, der in politischen und geschftlichen Dingen keinen Gefhlston kennt, schreckt vor nichts zurck, um im Daseinskampf zu siegen, zu Macht und Reichtum zu gelangen. So wird er der Kaufmann, der Gewaltige zur See, der Herrfcher der Kolonien.
Mit diesem ausgesprocheneu Gefhl aber fr die mnnliche Wrde, fr den Stolz der in sich geschlossenen, selbstbewuten Persnlichkeit ver-bindet sich ein willigessichfgen in die gesetzlicheordnung, in die Interessen der Nation. Der Englnder ist gleichsam instinktiv ein politisches Wesen. Weil er, der so stolz auf feine Freiheit und Unabhngig-feit ist, wei, da nur im Zusammenhalten des ganzen Volkes sein Glck, sein Weg zu Macht und Reichtum gesichert ist, weil ihm die nationale Selbstsucht und das starke Gefhl des Rassezusammenhanges angeboren sind, ordnet er alles persnliche Gefhl dem nationalen unter: right or wrong, my country. Stolz und oft auch anmaend fhlt er sich drauen als der Sohn des mchtigen Albions, der dem der Union Jack stets schtzend schwebt, und wo Deutschlands Shne oft zu schnell nur heimische Sprache, nationales Denken schmhlich dahingehen, wei der Brite mit kraftvollem, und wenn auch manchmal sich berhebendem, fo doch immer bewundernswertem Stolze feine vlkische Eigenart zu behaupten und durchzusetzen. Das glorreiche England" ist das Zeichen, bei dem selbst des nchternsten Briten Herz warm wird.
J) Dr. Karl Peters, wohl einer der vorzglichsten deutschen Englandkenner, weist einmal auf folgende, fr die Bolkseigenart ganz charakteristische Einzelheit hin: in Deutschland steht an dem Bahnkrper eine Tafel mit der Inschrift: Beim Heran-nahen des Zuges ist das Betreten der Geleise verboten!", in England heit es: Look out for the trains", in Amerika: Eailway-crossing."
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland England Amerika
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entweder in die Gefilde der Seligen oder an den Ort der Verdammnis. Der Glaube, da die Fortdauer der Seele von der Erhaltung des Leibes abhngig sei, und die Vorstellung, da die Seele sich einst wieder mit dem Leibe vereinigen werde, fhrte zur Einbalsamierung der Leichen und zur Aufbewahrung derselben in riesigen Grabdenkmlern.
Die Verfassung. Der König war der unumschrnkte Herr des Landes. Er wurde als Sohn der Sonne (Pharao) gttlich verehrt. Das Volk war in die Kasten der Priester, Krieger, Ge-wer betreibenden, Schiffer, Dolmetscher, Ackerbauer und Hirten eingeteilt. Die beiden ersten Kasten waren die vornehmsten, die letzte die verachtetste. Die Priester allein waren im Besitz hherer Kenntnisse; sie waren nicht blo Dimer der Gottheiten, sondern auch Lehrer, rzte und Richter des Volkes. Auerhalb der Kasten stand die groe Masse der Kriegsgefangenen, die unglcklichen Hersteller der groen Bauwerke.
Die Wissenschaften. Besonders wurden Mathematik und Astronomie getrieben. Auf erstere Wissenschaft wurden die gypter durch das Bedrfnis gefhrt, nach der berschwemmung die Grenzen der Felder aufs neue zu bestimmen, auf die Astronomie durch die regelmige Wiederkehr der Nilanschwellung. Die gypter berechneten zuerst das Jahr auf 365 Tage, erkannten aber auch schon das Fehlerhafte darin (Sosigeues). Ihre Schrift war eine dreifache: a) Die Hieroglyphenschrift. In ihr wurden Ding?, Begriffe und Buch-staben durch Abbildungen von Gegenstnden bezeichnet, b) Die hieratische Schrift. Diese bestand in einer Vereinfachung der Bildzeichen und wurde von den Priestern beim Schreiben auf Papyrusrollen be-nutzt, c) Die demotische oder Volks-Schrift war eine Kursiv-fchrist und kam erst spter in Gebrauch.
Die Kunst. Noch heute werden die Bauwerke der gypter be-wundert, zwar nicht wegen ihrer Schnheit, wohl aber wegen ihrer Gre und Dauerhaftigkeit. Die wichtigsten sind: die Pyramiden (Grabsttten der Könige; es sind ihrer 67 bekannt), die Obelisken (nach oben sich verjngende, aus einem Stein gefertigte Sulen, Fig. 2), die Katakomben (unterirdische Grabgewlbe) und die Tempel. Auch verdient der See Mris erwhnt zu werden, ein Wasserbassin von 825 km im Umfange, in das durch 6 Monate aus dem Nil Wasser geleitet wurde, um in der trockenen Zeit des Jahres dem Lande wieder zugefhrt zu werden, ferner das Labyrinth, ein kolossaler Palast mit 5'0 Zimmern der und eben so vielen unter der Erde.
Der bedeutendste berrest der Skulptur ist die 55 m lange Sphinx am Fue einer Pyramide bei Gizeh.
Die Malerei war wenig entwickelt, da den gyptern die Per-spektive unbekannt war.
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