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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 280

1888 - Habelschwerdt : Franke
280 wirtschaftlichen Fragen dem Könige gleichgesinnte Fürst Leopold von Dessau sich große Verdienste erworben. Er führte die eisernen Ladestöcke, den Gleichschritt, das Bajonett und eine weniger tiefe Aufstellung der Truppen ein. ad b) Für die Unterhaltung des Heeres war die größte Ordnung iu deu Staatseinnahmen und die Hebuug der Kräfte des Landes notwendig. A. Die Finanzen. Die Einnahmen bestanden ans den Kriegs-gefallen njib Domänengefällen. Zu ersteren gehörten die Kavalleriegelder der ländlichen Bevölkerung, die Accise der Städte, die Ritterpferdegelder der Ritterschaft, die Kontributionssteuer (eine Grundsteuer iti Stadt und Land) und Rekrutenkassengelder (für Beförderung im Amte). Letztere umfaßten die Erträge der Stempelsteuer, Zölle, der Post-, Domänen- und Forstverwaltung und des Salzhandels, der königliches Monopol war. B. Die Verwaltung der Finanzen erhielt das „General-Direktorium," dessen Präsident der König war, der auch für dasselbe selbst eine Instruktion ausgearbeitet hatte. Mit der Einrichtung dieser Kontrollbehörde war die innere Einheit des Staates vollendet. C. Die Hebung"der Kraft des Landes. Die Spuren des dreißigjährigen Krieges waren im Lande noch nicht ausgetilgt. 1. Um die Zahl der Bewohner zu vergrößern, nahm der König böhmische Einwanderer und 17 000 vertriebene Salzburger auf, die er in Preußen ansiedelt^ Daselbst entstanden 12 neue Städte und 332 Dörfer. 2. Das Havelländifche Luch ließ er austrocknen; in „Holländereien" wurde die Butter- und Käsebereitung gründlich gelehrt. 3. Um die inländischen Fabriken zu schützen, erhöhte er den Steuersatz für ausländische Waren. Die auf dem Lande lebenden Handwerker wurden in die Städte versetzt, in deueu sie notwendig waren. Die Einführung gleichen Maßes und Gewichtes kam ebenfalls dem Handel zu gute. Der König scheute es nicht, persönlich das Volk zur äußersten Arbeitsamkeit anzuhalten. 4. Die geistigen Interessen fanden an dem nur auf praktischen Nrttzen bedachten König wenig Pflege. Doch gab er dem Medizinalwesen eine neue Gestaltung, und vor allem hat er deu Grund zur preußischen Volksschule gelegt.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 20

1888 - Habelschwerdt : Franke
20 3. Der Adel wurde durch reiche Freigebigkeit in das Hofleben gezogen; der Zutritt zum Könige war durch ein genau vorgeschriebenes Zeremoniell erschwert. 4. Die Leibwache des Königs bildete die 10000 Mann starke Schar der „Unsterblichen." 5. Zur schnellen Beförderung der königlichen Befehle waren auf der 2500 km langen Straße von Susa bis Sardes iu einer Entfernung von 20 bis 30 km Reit- und Fahrposten aufgestellt. (Die weitere Geschichte der Perser ist iu der der Griechen enthalten.) ^ -Die indischen Arier (Inder oder Hindu). Das Land der Inder. Die Inder bewohnten die Halbinsel Vorderindien. 1. Grenzen Vorderindien ist im N. vom Himalaya, im 0. und W. vom Indischen Ocean umschlossen, war daher vorzüglich geeignet, ein ganz eigentümliches Kulturleben zu entwickeln. 2. Bodengeslalt und Flüsse. Man unterscheidet in der Boden-gestalt drei Teile: das Alpeuland (am Fuße des Himalaya), ein Tiefland und ein Hochland. Das Tiefland ist vom Indus, Ganges und Brahmaputra bewässert. Der Indus erhält von der rechten Seite den Kabul; das Gebiet seiner 5 linken Nebenflüsse heißt Pentschab (Fünfstromland). Der Ganges befruchtet durch seine regelmäßigen Überschwemmungen das ^and und wird daher der „Heilige Strom" genannt. Das südliche Hochland von Dekan war von Ariern nicht bewohnt und gehört auch der Geschichte nicht an. 3. Bodenbeschaffenheit. Indien ist das fruchtbarste Laud der Erde. Der Boden gestattet eine dreifache Ernte. Diese üppige Triebkraft der Natur regte die Phantasie des Volkes mächtig an, während der Verstand weniger in Anspruch genommen wurde. Geschichte der Inder. Die Besitznahme Indiens durch die Inder geschah unter fortwährenden Kämpfen mit der charnitischen Urbevölkerung, welche in die Berge gedrängt wurde. Die Einwanderer selbst führten dann vielfache Streitigkeiten unter sich um die Weideplätze.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 158

1888 - Habelschwerdt : Franke
158 auf Italien richten zu können, das der Mittelpunkt seiner Macht werden sollte. Den Erzbischof Engelbert von Köln bestellte er zum Reichsverweser. Dann trat er seinen Römerzug an und erhielt vom Papste Honorins Iii. die Kaiserkrone (1220), wofür er die Freiheiten der Kirche bestätigte und einen Kreuzzug gelobte. Zerwürfnisse mit dem Papste. Schon jetzt entwickelten sich zwischen Kaiser und Papst Differenzen a) wegen Übertragung der sizilischen Krone auf seinen Sohn Heinrich (nach einein Vertrage mit Innocenz Iii. sollten Sizilien und Deutschland nie vereinigt werden); b) wegen der mehrmaligen Ausschiebung des Kreuzzuges. Der friedliche Honorius Iii. nahm aber die Thatsache der Personalunion Siziliens und Deutschlands hin, mit nur seinen Lieblingsplan, einen neuen Kreuzzug, ausgeführt zu sehen. 2. Der 5. Kreuzzug, 1228—29. Nach dem vergeblichen 4. Kreuzzuge bewegte die Idee der Wiedergewinnung der heiligen Länder noch immer die Gemüter; dies zeigte sich a) in der beispiellosen Erscheinung des sogenannten Kinderkreuzzuges, 1212 (große Scharen von Knaben glaubten das Unternehmen wagen zu können und fanden meist einen elenden Untergang), b) in der zwecklosen Kreuzfahrt des Königs Andreas Ii. von Ungarn, 1217. Auch von Friedrich Ii. erwartete man einen neuen Kreuzzug. Der Kaiser hatte ihu bereits dem Papste versprochen und erhielt einen neuen Antrieb durch seine Vermählung mit der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem. Er unternahm endlich von Brundisinm ans die Kreuzfahrt, kehrte aber, erkrankt, zurück und wurde vom Papste Gregor Ix., dem Nachfolger des Honorius, der die Krankheit für Verstellung hielt, in den Bann gethan. Im Jahre 1228 trat er zum zweiteumale den Zug au, doch nicht, um als Sieger, souderu als geschickter Diplomat das heilige Grab zu erwerben. Er schloß einen Vertrag mit dem Sultan Kantel von Ägypten, wonach Jerusalem und die Straßen nach Joppe und Akkon den Christen überlassen wurden. 3. Aussöhnung mit deni Papste, 1230. Nach seiner Rückkehr kam zwischen dem Kaiser und den: Papste zu St. Germauo 1230 ein Friede zu stände, woraus die Aufhebung des Bannes erfolgte. 4. Ordnung des Königreichs Neapel. Die nun folgende Zeit der Ruhe verwandte Friedrich auf die Hebung seines unteritalischen Reiches.

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 295

1888 - Habelschwerdt : Franke
295 Friedens. Dem Grundsätze gemäß: „Der König ist der erste Diener des Staates," lebte Friedrich ganz dem Wohle seines Staates und Volkes. Die leitenden Gesichtspunkte in Friedrichs Politik waren: a) den Staat durch die Bildung eines tüchtig geübten, disziplinierten und stets schlagfertigen Heeres in der Lage zu erhalten, die so rasch errungene Großmachtstellnng gegen die Eifersucht größerer Mächte verteidigen zu können; b) die Mittel hierfür durch die möglichste Belebung und Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte des Landes zu gewinnen. Bei der Universalität des großen Königs, der alles selbst ordnete und leitete, hat die Ausführung dieser Prinzipien Verbesserungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zur Folge gehabt. A. Das Heerwesen. Friedrich brachte die preußische Armee bis auf 200 000 Mann, deren Erhaltung etwa 2/3 der Staatseinkünfte in Anspruch nahm. Zur Aufbringung dieses starken Heeres wurde das Werbe- und Kantonsystem beibehalten. Friedrichs eigenstes Verdienst ist namentlich die vortreffliche Ausbildung der Reiterei und die Einführung der reitenden Artillerie. Die Offiziere wurden in Kadettenaustalteu ausgebildet und fast nur aus den Reihen des Adels entnommen, den der König überhaupt, besonders aber wegen seiner Opferfreudigkeit im siebenjährigen Kriege, begünstigte. B. Die Finanzen. Die reinen Staatseinnahmen erhöhte Friedrich von 7 Millionen Thalern bis auf 20 Millionen; während seiner Regierung sammelte er einen Schatz von 55 Millionen. Die Hauptquelle der Einnahmen waren die indirekten Steuern, deren Eintreibung er nach französischer Art ordnete und auch Franzosen übertrug (Regie). Die Sparsamkeit des Königs schien die Mittel des Staates gleichsam zu verdoppeln. Er selbst verbrauchte von seinem Etat nur 1j6 und verwandte das Übrige für das Gemeinwohl. C. Handel und Industrie. Um aus der Aeeise und den Zöllen größere Mittel zu gewinnen, richtete Friedrich seine volle Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbthätigkeit und des Handels. a) Dem General-Direktorium wurde eine Abteilung für Manufakturen, Fabriken und Handel eingefügt. b) Industrielle Unternehmungen wurden durch staatliche Beihilfen

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 33

1888 - Habelschwerdt : Franke
33 3. Lesen und Schreiben lernten sie nicht; dagegen wurden sie in dem Gesänge kriegerischer Lieder und in kurzen („lakonischen") Antworten geübt. 4. Mit dem 18. Jahre traten sie aus der Abteilung der Knaben aus, und im 30. Jahre wurden sie vollberechtigte Männer. bb) Die Phiditien. Die spartanischen Männer speisten in gemeinsamen Mahlzeiten, Phiditien genannt. Das Mahl war einfach, aber nicht kärglich, cc) Die Kleidung war ein hemdartiges Untergewand und ein Mantel; in der Schlacht trugen sie purpurrote Kleider. (Id) Das Eiseugeld. Um die Bürger von Handel und Verkehr abzuhalten, soll Lykurg ihnen den Gebrauch eisernen Geldes befohlen haben. 66) Reisen. Zu Reisen ins Ausland mußte jeder Spartaner, der noch heerespflichtig war, Erlaubnis haben. Der Aufenthalt von Ausländern wurde beschränkt, ff) Heerwesen. Dasselbe wurde ganz besonders ausgebildet, und es wurde hierin die äußerste Kriegstüchtigkeit erzielt. Ier 1. messenische Krieg (743—724). Als den Spartanern das Thal des Enrotas nicht mehr genügte, begannen sie einen Krieg mit Messenien. Der Hauptheld des Krieges war der messenische König Aristodemus. Die Meffenier wanderten nach dem Fall ihrer Feste Jthome teils aus, teils wurden sie unterworfen. Jas Kphoral. Dieses Amt entstand wahrscheinlich zur Zeit des 1. meffenischen Krieges. Die 5 Ephoren waren ursprünglich Richter in Zivilsachen; später erweiterte sich ihre Befugnis dahin, daß sie a) die Polizeiaufsicht hatten, b) die Beamten zur Rechenschaft ziehen und sogar die Könige in den Anklagezustand versetzen konnten, c) die Volksversammlung berufen und Gesetze vorschlagen durften, d) die Feldherrn bestimmten, e) auch auf die auswärtige Politik Einfluß hatten. 3

6. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 186

1906 - Leipzig : Dürr
186 Das Zeitalter der franzsischen Revolution und Napoleons und mit dem Ausbruch der Revolution nach Korsika zurckkehrte; hatte doch Napoleon selbst einen Brief an sein Heldenideal geschrieben, in dem die Worte standen: Ich ward geboren, als das Vaterland verendete. Dreiigtausend Franzosen, auf unsere Kste hingespieen, den Thron der Freiheit mit Strmen von Blut besudelnd, das war der gehssige An-blick, den meine ersten Blicke trafen." Diesen Ha der Kindheit, der vllig unbegrndet war, da sein Vater viele Vorteile von den neuen Herrschern erlangt hatte, strkte und nhrte Napoleon als Schler der Kriegsschule in Brienne (von 177983), wo er eine besondere Vergnstigung eine knigliche Freistelle erhielt, und auf der Militrschule zu Paris (178385), in der er, durch knigliches Patent als Cadet-gentil-homme aufgenommen, als Artillerist ausgebildet wurde. Am 2. September 1785 trat er als Sekondeleutnant in das Artillerieregiment La Fere zu Valence ein. Nicht der franzsischen Sprache mchtig, war er ein Fremdling unter feinen Mitschlern, die ihn als Angehrigen einer unter-worfenen Nation ansahen. So stand er einsam in den Jahren der Kind-Heit da, und nach der Arbeit waren Lesen und Trumen feine Abwechslung. Unvertrglich, trotzig und verschlossen brachte er seine Schuljahre hin, und da er nicht in seine Heimat reisen durfte, malte er sie sich in seiner Phan-tasie viel schner aus. In Mathematik und Geschichte berragte er schnell seine Kameraden, wie er sie auch in seiner allgemeinen Bildung, im Umfang des Wissens und in der Belesenheit bertraf. Seiner politischen Anschauung nach war er begeisterter Republikaner und hielt auch in Paris und als Leutnant an dieser berzeugung fest. Die Schwermut und Melancholie, die sich zum Lebensberdru und zu Selbstmordgedanken steigerten, hatte er im Regiment und in der Garnison nach und nach ab-gestreift. Aber immer noch fhlte er sich als Korse, nicht als Franzose, und begrte den Ausbruch der Revolution in der freudigen Hoffnung, da nun fr feine geliebte Heimat die Zeit der Freiheit gekommen fei. Schon 1786 war er nach langer Zeit nach Korsika gekommen; 1789 eilte er dorthin, um an der Volkserhebung der Insel mitzuwirken. Die Verlngerung des Urlaubs wurde bei der damaligen Unordnung in der Heeresverwaltung leicht erreicht, ja, eine eigenmchtige Urlaubsberschreitung hatte schlielich keine Strafen oder Nachteile zur Folge. Napoleon wurde August 1792 trotz seines langen Fernbleibens vom Regiment zum Kapitn befrdert. In jener Zeit ging die groe Umwandlung in dem korsischen Patrioten vor sich, in der er sich nicht nur von seiner Heimat losmachte, sondern auch seine politische berzeugung nderte. Er hatte 1792 eine Stelle in der Nationalgarde von Korsika erhalten. Da zerfiel Paoli, der Korsika eine Selbstverwaltung geben wollte, mit dem Konvent, dessen Zugestndnisse ihm nicht gengten. Anders Napoleon und die Korsen!

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 235

1906 - Leipzig : Dürr
Preuens Fall und Erhebung 235 aus gedankenlosem Pflichtgefhl oder angeborner Tapferkeit, sondern aus Liebe zu seinem Vaterlande. Mochten viele dabei auch nur ihre engere und engste Heimat oder gar nur ihre Scholle, der Landwehrmann dazu Weib und Kind im Sinne haben, gleichviel, auch dieser beschrnktere Stand-Punkt war ein idealer gegenber dem des Sldners. Es hat aber nicht nur das Heer einen ungeheuren Gewinn von dieser Einrichtung, sondern auch das ganze Volk. Das Heer ist fr unser Volk eine Erziehungsanstalt ersten Ranges geworden. Den jungen Leuten der hheren Stnde wird die Dienstzeit eine Schule der Pflicht-erfllung, der Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung, des Gehr-sams, der Einfachheit und Gengsamkeit, der Ausdauer, Strammheit und Festigkeit. Es schadet dem schneidigen und eleganten Corpsstudenten nichts, wenn er vor dem derben und ungebildeten Unteroffizier die Knochen zusammennehmen" mu. Es schadet dem verwhnten Mutter-shnchen nichts, wenn es als Korporalschaftsfhrer" wochenlang in der Kaserne schlafen oder im Biwak seinen Hunger mit Erbswurst und Kommibrot stillen mu; es schadet dem gelehrten Kandidaten nichts, wenn ihm bedeutet wird, da er keine Ahnung habe und von vorne, mit dem Gehenlernen", anfangen msse. Die harte, aber mann-hafte militrische Zucht ist bis jetzt noch jedem heilsam gewesen. Von noch grerer Bedeutung ist aber die militrische Schule sr den ge-meinen Mann. Aus ihm macht sie alles, was in zwei Jahren aus solchem Stoffe berhaupt gemacht werden kann. Sie weckt seine geistigen Krfte, die nach der Schulzeit hinter dem Pfluge und am Dngerhaufen oder in den Werksttten sanft eingenickt waren; sie lehrt ihn Umsicht, Geistes-gegenwart, Entschlossenheit, Beobachtung, Aufmerksamkeit, Regsamkeit und Findigkeit. Sie bildet auch seine krperlichen Krfte, die im Berufs-leben nur einseitig zur Geltung kommen, allseitig aus und bringt ihm Ausdauer, Gewandtheit, Strammheit und Sicherheit des Auges und der Hand bei. Das Dienstjahr wird aber dem gemeinen Manne auch in sittlicher Hinsicht zu einer Schule; es bildet seine Gesinnung und seinen Charakter, es weckt die nach der Schulzeit im Erwerbsleben verkmmerten idealen Gefhle und Willensregungen, soweit der Ungebildete solcher berhaupt fhig ist. Insbesondere erfhrt seine Vaterlandsliebe hierdurch eine be-deutende Steigerung, weil ihr durch das stolze Bewusein der Zugehrig-keit zu dem ruhmreichen Heere eine solide Grundlage gegeben wird. Da-neben lernt er auch kameradschaftliches Verhalten mit allen den Tugeu-den, die dazu gehren. Er nimmt dann das alles mit hinaus ins Leben, fhlt sich allen Nichtgedienten mit Recht berlegen und wird ihnen ein Vorbild.

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 38

1906 - Leipzig : Dürr
38 Das Zeitatter des Absolutismus 80 km von dem Meere entfernt ist. Die nicht ohne Anstrengung zu hebenden wertvollen Bodenschtze zwingen den Englnder zu ernster, zher Arbeit: das rauhe Klima, der Kampf mit Nebel und Sturm, Wellen und Wind ziehen eine stahlharte, arbeitskrftige Bevlkerung groß. Den Keltoromauen der Urzeit gesellte sich das germanische Element hinzu, dem seit 1100 noch ein normannischer Einschlag sich einfgte, und dieses Mischvolk, durch seine maritime Lage an sich schon abgeschloffen und in stolzer Selbstgengsamkeit nach auen hin immer mehr sich ab-schlieend, entwickelt in bewuter Inzucht den ausgesprochenen klaren Rasfentypns des Englnders. Selbstndigkeit und Zhigkeit find des Briten Grundeigenfchaften. Voll mnnlicher Wrde, darum auch rcksichtslos, selbstschtig und stolz, arbeitet er in seinem Haus, seiner Stadt: my house is my Castle, zieht er hinaus in die Welt und auf die See, um, auf sich selbst stehend und nicht nach der Staatskrippe schielend, sein Glck sich zu schaffen. Sein Harter, kraftvoller Wille, der in politischen und geschftlichen Dingen keinen Gefhlston kennt, schreckt vor nichts zurck, um im Daseinskampf zu siegen, zu Macht und Reichtum zu gelangen. So wird er der Kaufmann, der Gewaltige zur See, der Herrfcher der Kolonien. Mit diesem ausgesprocheneu Gefhl aber fr die mnnliche Wrde, fr den Stolz der in sich geschlossenen, selbstbewuten Persnlichkeit ver-bindet sich ein willigessichfgen in die gesetzlicheordnung, in die Interessen der Nation. Der Englnder ist gleichsam instinktiv ein politisches Wesen. Weil er, der so stolz auf feine Freiheit und Unabhngig-feit ist, wei, da nur im Zusammenhalten des ganzen Volkes sein Glck, sein Weg zu Macht und Reichtum gesichert ist, weil ihm die nationale Selbstsucht und das starke Gefhl des Rassezusammenhanges angeboren sind, ordnet er alles persnliche Gefhl dem nationalen unter: right or wrong, my country. Stolz und oft auch anmaend fhlt er sich drauen als der Sohn des mchtigen Albions, der dem der Union Jack stets schtzend schwebt, und wo Deutschlands Shne oft zu schnell nur heimische Sprache, nationales Denken schmhlich dahingehen, wei der Brite mit kraftvollem, und wenn auch manchmal sich berhebendem, fo doch immer bewundernswertem Stolze feine vlkische Eigenart zu behaupten und durchzusetzen. Das glorreiche England" ist das Zeichen, bei dem selbst des nchternsten Briten Herz warm wird. J) Dr. Karl Peters, wohl einer der vorzglichsten deutschen Englandkenner, weist einmal auf folgende, fr die Bolkseigenart ganz charakteristische Einzelheit hin: in Deutschland steht an dem Bahnkrper eine Tafel mit der Inschrift: Beim Heran-nahen des Zuges ist das Betreten der Geleise verboten!", in England heit es: Look out for the trains", in Amerika: Eailway-crossing."

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 232

1906 - Leipzig : Dürr
232 Das Zeitalter der franzsischen Revolution und Napoleons teilen, um das Landvolk gegen die staatliche und kirchliche Autoritt auf-zureizen, werden von den Bauern einfach ausgelacht, nicht felten sogar grndlich verhauen. In den Kriegervereinen aber sind die Bauern die eifrigsten und treuesten Mitglieder. Mag man den Bauerndnkel, die Protzigkeit, den buerischen Eigensinn, den Eigennutz und Geiz tadeln, es steckt doch wie in unserem Brgertume so auch im Bauernstande eine urgesunde Kraft. Es ist allemal ein erfreuliches Bild, die behbigen Bauern zu sehen, tote sie am Sonntagmorgen auf stattlichen Fuhr-werken zur Kirche gefahren kommen mit ihrer ganzen Familie, darunter der Sohn in Uniform auf Urlaub, der Stolz der Familie, besonders wenn sein Vater es dazu hat, ihn als Dreijhrig-Freiwilligen bei der Kavallerie dienen zu lassen. Auf dem Bauernstande beruht vorzugsweise unsere vaterlndische Wehrkraft. So wurde denn mit der Schaffung eines freien Bauernstandes wie berhaupt mit der Beseitigung der trennenden Schranken und der Hervor-ziehung der verborgenen Krfte die geeignetste Grundlage gelegt fr das zuknftige Volks he er, wie es aus der schaffenden Hand Scharnhorsts hervorging. Wohl mssen wir es zugeben, da wir nicht nur unsere poli-tische Erziehung, sondern auch manche Knste des Krieges Napoleon ver-danken. Aber das Wesen der neuen Heeresverfafsung und der aus ihr sich entwickelnden Kriegskunst ist durchaus preuisch. Preuisch ist die Aus-dehnung und zugleich Beschrnkung der Wehrpflicht auf alle dienstfhigen Landeskinder, preuisch die Einrichtung der Landwehr, preuisch die theoretische Begrndung der Kriegskunst durch die Kriegswissenschaft, preuisch die Anregung der Selbstttigkeit zur Entwicklung der Selbstndig-feit bei der Ausbildung und Erziehung des Soldaten, und preuisch ist die glckliche Verbindung der alten strammen Manneszucht mit der Be-rcksichtigung der Eigenart und der Schonung des Ehrgefhls des Soldaten. Wenn unser Volk ein so durch und durch militrisches geworden ist, da * ein Franzose scherzweise behaupten konnte, in Preußen kmen die Knaben schon mit der Pickelhaube auf dem Kopfe zur Welt, so kommt es nur daher, weil durch diese neue Heeresverfassung der Soldatenstand als ein hoher Ehrenstand gekennzeichnet worden ist und weil die mannhaften Eigen-schasten unseres Volkes einer solchen Auffassung durchaus entsprechen. Die Einrichtung der Landwehr ist unserem Volke vllig in Fleisch und Blut bergegangen, zumal da sie sich sowohl in den Befreiungskriegen als auch 1870/71 so ausgezeichnet bewhrt hat. Wenn heutzutage alle Militr-mchte ihren Generalstab, ihre Kriegsschulen und -akademien, ihre Militr-schriftsteller, kurz ihre Kriegswissenschaft haben, so sind sie darin nicht etwa Napoleons, fondern Preuens Schler. Clausewitz ist der Mann, dem wir unsere ganze Kriegswissenschaft verdanken. Sein Buch der den

10. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 70

1904 - Habelschwerdt : Franke
70 Fortschritte im Kriegswesen zu machen begannen. Die Soldaten bezogen zum erstenmal Winterquartiere und erhielten Sold, die Rmer lernten die Belagerungskunst und gingen in der Aufstellung der Truppen zu einer leichteren Schlachtordnung der. Die aus der Knigszeit bernommene Schlachtreihe war die Phalanx, d. i. eine lange, ununterbrochene, 8 Mann tiefe Linie, auf deren Flanken die Reiterei stand; die Klassen (cf. die servianische Einteilung^ standen, nach ihrer Bewaffnung abgestuft, hinter einander. Im Vejenterkriege wurde das Klassenheer aufgehoben. Zunchst wurden drei Waffengattungen (hastati, prineipes, triarii) unterschieden, die in drei Treffen aufeinander folgten; die vorderen Treffen hatten als Hauptwaffe den Speer, der zum Sto und Wurf geeignet war, die Triarier trugen die Lanze. Sodann lste man die Phalanx in 10 kleinere Abteilungen, Manipel, (von manus Hand, manipulus eine Handvoll) auf, deren Stellung derart war, da die Manipel des zweiten Treffens die Lckeu des ersten, die Manipel der dritten Linie die Lcken des zweiten Treffens deckten. (Quincunx.) Dadurch erhielt die Schlachtreihe eine grere Beweglichkeit; zugleich aber rechnete man bei dem Angreifen der Manipel auf die Selbstndigkeit und Geistesgegenwart ihrer Fhrer. 389 3. Der Gallierkrieg, 389. Die Rmer warm noch in der Umbildung ihres Heerwesens^ begriffen, da brauste der Galliersturm der ihre Stadt hin. Durch bervlkerung veranlat, waren Stmme der Kelten damals auf einer Wanderung begriffen, die der ursprnglichen nach Westen gerichteten entgegengesetzt war. Sie hatten, aus ihrer Heimat Gallien kommend, die Alpen berschritten und die lombardische Ebene in Besitz genommen; der Stamm der Senonen aber drang bis Etrurien vor. Es wird erzhlt, da Rom drei Gesandte aus dem Geschlechte der Fabier geschickt habe, die dem Brennus, dem Fhrer der Gallier, die Frage vorgelegt htten, mit welchem Recht er auf fremde Lndereien Anspruch erhebe, da Brennus geantwortet Habe, das Recht trage er auf der Spitze des Schwertes, und da die Gesandten gegen das Vlkerrecht am Kampfe teilgenommen haben. Die Kelten brachen gegen Rom auf und vernichteten an der Allia, einem Nebenflchen des Tiber, das rmische noch in der Phalanx aufgestellte Heer vollstndig. Die Stadt wurde geplndert und durch Brand zerstrt, die Bevlkerung floh in die umliegenden Latinerstdte; nur aus dem Kapitol hielt sich eine Besatzung. Der Versuch, die Burg in einer Nacht zu ersteigen, ward durch Marcus Manlius (von seiner Heldentat spter Capitolinus genannt), der, wie die Sage berichtet, durch die der Juno geheiligten Gnse geweckt worden sein soll, vereitelt. Die Gallier knpften Verhandlungen an und begngten sich, 1000 Pfund Goldes zu erpressen; der Schrecken ihres Einfalls lebte aber noch lange in Rom fort. 343341 3. Der erste Samniterkrieg, 343341. Nicht ganz fnfzig Jahre nach diesem Unglck fhlte sich Rom wieder so gekrftigt, da es nach Sden der Latium hinaus, dessen Grenzflu der Liris war, seine Herrschast auszudehnen begann und die fruchtbare Ebene von
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