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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 280

1888 - Habelschwerdt : Franke
280 wirtschaftlichen Fragen dem Könige gleichgesinnte Fürst Leopold von Dessau sich große Verdienste erworben. Er führte die eisernen Ladestöcke, den Gleichschritt, das Bajonett und eine weniger tiefe Aufstellung der Truppen ein. ad b) Für die Unterhaltung des Heeres war die größte Ordnung iu deu Staatseinnahmen und die Hebuug der Kräfte des Landes notwendig. A. Die Finanzen. Die Einnahmen bestanden ans den Kriegs-gefallen njib Domänengefällen. Zu ersteren gehörten die Kavalleriegelder der ländlichen Bevölkerung, die Accise der Städte, die Ritterpferdegelder der Ritterschaft, die Kontributionssteuer (eine Grundsteuer iti Stadt und Land) und Rekrutenkassengelder (für Beförderung im Amte). Letztere umfaßten die Erträge der Stempelsteuer, Zölle, der Post-, Domänen- und Forstverwaltung und des Salzhandels, der königliches Monopol war. B. Die Verwaltung der Finanzen erhielt das „General-Direktorium," dessen Präsident der König war, der auch für dasselbe selbst eine Instruktion ausgearbeitet hatte. Mit der Einrichtung dieser Kontrollbehörde war die innere Einheit des Staates vollendet. C. Die Hebung"der Kraft des Landes. Die Spuren des dreißigjährigen Krieges waren im Lande noch nicht ausgetilgt. 1. Um die Zahl der Bewohner zu vergrößern, nahm der König böhmische Einwanderer und 17 000 vertriebene Salzburger auf, die er in Preußen ansiedelt^ Daselbst entstanden 12 neue Städte und 332 Dörfer. 2. Das Havelländifche Luch ließ er austrocknen; in „Holländereien" wurde die Butter- und Käsebereitung gründlich gelehrt. 3. Um die inländischen Fabriken zu schützen, erhöhte er den Steuersatz für ausländische Waren. Die auf dem Lande lebenden Handwerker wurden in die Städte versetzt, in deueu sie notwendig waren. Die Einführung gleichen Maßes und Gewichtes kam ebenfalls dem Handel zu gute. Der König scheute es nicht, persönlich das Volk zur äußersten Arbeitsamkeit anzuhalten. 4. Die geistigen Interessen fanden an dem nur auf praktischen Nrttzen bedachten König wenig Pflege. Doch gab er dem Medizinalwesen eine neue Gestaltung, und vor allem hat er deu Grund zur preußischen Volksschule gelegt.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 295

1888 - Habelschwerdt : Franke
295 Friedens. Dem Grundsätze gemäß: „Der König ist der erste Diener des Staates," lebte Friedrich ganz dem Wohle seines Staates und Volkes. Die leitenden Gesichtspunkte in Friedrichs Politik waren: a) den Staat durch die Bildung eines tüchtig geübten, disziplinierten und stets schlagfertigen Heeres in der Lage zu erhalten, die so rasch errungene Großmachtstellnng gegen die Eifersucht größerer Mächte verteidigen zu können; b) die Mittel hierfür durch die möglichste Belebung und Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte des Landes zu gewinnen. Bei der Universalität des großen Königs, der alles selbst ordnete und leitete, hat die Ausführung dieser Prinzipien Verbesserungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zur Folge gehabt. A. Das Heerwesen. Friedrich brachte die preußische Armee bis auf 200 000 Mann, deren Erhaltung etwa 2/3 der Staatseinkünfte in Anspruch nahm. Zur Aufbringung dieses starken Heeres wurde das Werbe- und Kantonsystem beibehalten. Friedrichs eigenstes Verdienst ist namentlich die vortreffliche Ausbildung der Reiterei und die Einführung der reitenden Artillerie. Die Offiziere wurden in Kadettenaustalteu ausgebildet und fast nur aus den Reihen des Adels entnommen, den der König überhaupt, besonders aber wegen seiner Opferfreudigkeit im siebenjährigen Kriege, begünstigte. B. Die Finanzen. Die reinen Staatseinnahmen erhöhte Friedrich von 7 Millionen Thalern bis auf 20 Millionen; während seiner Regierung sammelte er einen Schatz von 55 Millionen. Die Hauptquelle der Einnahmen waren die indirekten Steuern, deren Eintreibung er nach französischer Art ordnete und auch Franzosen übertrug (Regie). Die Sparsamkeit des Königs schien die Mittel des Staates gleichsam zu verdoppeln. Er selbst verbrauchte von seinem Etat nur 1j6 und verwandte das Übrige für das Gemeinwohl. C. Handel und Industrie. Um aus der Aeeise und den Zöllen größere Mittel zu gewinnen, richtete Friedrich seine volle Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbthätigkeit und des Handels. a) Dem General-Direktorium wurde eine Abteilung für Manufakturen, Fabriken und Handel eingefügt. b) Industrielle Unternehmungen wurden durch staatliche Beihilfen

3. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 38

1906 - Leipzig : Dürr
38 Das Zeitatter des Absolutismus 80 km von dem Meere entfernt ist. Die nicht ohne Anstrengung zu hebenden wertvollen Bodenschtze zwingen den Englnder zu ernster, zher Arbeit: das rauhe Klima, der Kampf mit Nebel und Sturm, Wellen und Wind ziehen eine stahlharte, arbeitskrftige Bevlkerung groß. Den Keltoromauen der Urzeit gesellte sich das germanische Element hinzu, dem seit 1100 noch ein normannischer Einschlag sich einfgte, und dieses Mischvolk, durch seine maritime Lage an sich schon abgeschloffen und in stolzer Selbstgengsamkeit nach auen hin immer mehr sich ab-schlieend, entwickelt in bewuter Inzucht den ausgesprochenen klaren Rasfentypns des Englnders. Selbstndigkeit und Zhigkeit find des Briten Grundeigenfchaften. Voll mnnlicher Wrde, darum auch rcksichtslos, selbstschtig und stolz, arbeitet er in seinem Haus, seiner Stadt: my house is my Castle, zieht er hinaus in die Welt und auf die See, um, auf sich selbst stehend und nicht nach der Staatskrippe schielend, sein Glck sich zu schaffen. Sein Harter, kraftvoller Wille, der in politischen und geschftlichen Dingen keinen Gefhlston kennt, schreckt vor nichts zurck, um im Daseinskampf zu siegen, zu Macht und Reichtum zu gelangen. So wird er der Kaufmann, der Gewaltige zur See, der Herrfcher der Kolonien. Mit diesem ausgesprocheneu Gefhl aber fr die mnnliche Wrde, fr den Stolz der in sich geschlossenen, selbstbewuten Persnlichkeit ver-bindet sich ein willigessichfgen in die gesetzlicheordnung, in die Interessen der Nation. Der Englnder ist gleichsam instinktiv ein politisches Wesen. Weil er, der so stolz auf feine Freiheit und Unabhngig-feit ist, wei, da nur im Zusammenhalten des ganzen Volkes sein Glck, sein Weg zu Macht und Reichtum gesichert ist, weil ihm die nationale Selbstsucht und das starke Gefhl des Rassezusammenhanges angeboren sind, ordnet er alles persnliche Gefhl dem nationalen unter: right or wrong, my country. Stolz und oft auch anmaend fhlt er sich drauen als der Sohn des mchtigen Albions, der dem der Union Jack stets schtzend schwebt, und wo Deutschlands Shne oft zu schnell nur heimische Sprache, nationales Denken schmhlich dahingehen, wei der Brite mit kraftvollem, und wenn auch manchmal sich berhebendem, fo doch immer bewundernswertem Stolze feine vlkische Eigenart zu behaupten und durchzusetzen. Das glorreiche England" ist das Zeichen, bei dem selbst des nchternsten Briten Herz warm wird. J) Dr. Karl Peters, wohl einer der vorzglichsten deutschen Englandkenner, weist einmal auf folgende, fr die Bolkseigenart ganz charakteristische Einzelheit hin: in Deutschland steht an dem Bahnkrper eine Tafel mit der Inschrift: Beim Heran-nahen des Zuges ist das Betreten der Geleise verboten!", in England heit es: Look out for the trains", in Amerika: Eailway-crossing."

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 309

1904 - Habelschwerdt : Franke
309 Handwerk konnte sich infolge des sehr strengen Zunftzwanges nicht frei entwickeln. Der Adel hatte im Gensse des Hoflebens jeden Einflu anf die lndliche Bevlkerung verloren. In der vornehmen Welt nahmen die Sittenlosigkeit und der Unglaube berhand. Die Heiligkeit der Ehe wurde nicht mehr geachtet. Mauu und Frau gingen dem Vergngen nach und berlieen die Kindererziehung fremden Personen. Die hchsten kirchlichen Wrden waren den Mitgliedern adliger Familien vorbehalten. Wahrend die ans dem hohen Adel hervor-gegangenen Erzbischse und Bischfe Hunderttausende von Frank als Jahreseinkommen hatten und meist ein ganz weltliches Leben fhrten, war das Gehalt der Pfarrer und Vikare so gering, da viele auf milde Gabeu augewiesen waren. b. Die verderblich e Regierung Ludwigs Xv. Der König selbst hatte durch seiu unwrdiges, sittenloses Leben die Achtung vor der monarchischen Wrde im Volke vernichtet. Er lie sich von schamlosen Weibern beherrschen, die Offiziers- und Beamtenstellen ihren Gnstlingen bertrugen und ungeheure Summen verschwendeten. Die uere Politik war vou den Maitressen des Knigs beeinflut. Die unntze Beteiligung an Kriegen, die zum Teil der geschichtlichen Vergangenheit Frankreichs widersprachen, wie der sterreichische Erb-folgekrieg, der Siebenjhrige Krieg und der Seekrieg mit England, hatten die S ch u l d e u l a st des Landes vermehrt und das Ansehen der Armee erschttert. In der inneren Politik hatte die Aufrichtung einer unumschrnkten kniglichen Gewalt und die staatliche Bevormundung alle Selbst-Verwaltung und mit ihr den Sinn fr politisch e Freiheit und Selbstndigkeit vernichtet. Die indirekten Steuern wurden an Gesellschaften verpachtet. Die Steuerpflichtigen waren der Willkr der habgierigen Steuereintreiber berliefert. Es fehlte eine unparteiische Rechtspflege. Die Richterstellen waren kuflich. Geheime Haftbefehle, die den Gnstlingen des Hofes berlassen wurdeu, machten es mglich, miliebige Personen ohne An-gbe der Grnde verhaften zu lassen. Das Heer bestand aus den Shnen der armen Landbevlkerung und aus angeworbenen Auslndern. Die Osfizierssteien waren kuflich, wurden aber nur au Adlige vergeben. Unter den schlecht bezahlten Soldaten herrschte Zgellosigkeit; die Disziplin war gelockert, und die Regierung konnte sich auf die Offiziere nicht verlassen. c. Der Einflu der sogenannten Philosophen. Die allgemeine Unzufriedenheit fand ihren Ausdruck in zahllosen Schriften. Die Werke der Philosophen waren voll von Spott und scharfen Oncken, Das Zeitalter der Revolution, des Kaiserreichs und der Befteiungs-kriege. 1. Bd. Berlin 1884.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 335

1904 - Habelschwerdt : Franke
335 vernderte Verfassung der obersten Verwaltungsbehrden" (1808) hervor. Bis znm Frieden von Tilsit hatten einige Geheime Kabinettsrte den entscheidenden Einflu auf die Regiernngsangelegen-heiten ausgebt. Sie standen zwischen den obersten Behrden und dem Kuig und hielten diesem der die Vorschlge und Berichte der Provinzialminister Vortrge. Deshalb fielen die kniglichen Ent-scheidnngen gewhnlich in ihrem Sinne aus. Nachdem der Kabinetts-rat beseitigt worden war, nahm Stein eine Neuordnung der Verwaltung vor. Der König sollte mit den Beamten, die an der Spitze der einzelnen Verwaltnngszweige standen, unmittelbar in Verbindung treten, und diese sollten fr ihre Ratschlge und die Ausfhrung der Regieruugsverorduuugeu verantwortlich sein. Das Generaldirektorium wurde aufgehoben, imd die Verwaltungsgeschfte wurden nicht mehr nach Provinzen, sondern nach Gegenstnden behandelt. Fnf Fach-minister, je einer fr die auswrtigeil Angelegenheiten, das Innere, die Finanzen, die Justiz und das Kriegswesen, leiteten jetzt die Staats-geschfte. An die Spitze der Provinzen traten Ober Prsidenten und an die Stelle der Kriegs- und Domnenkammern Regierungen. Die Regierungsbezirke wurden in Kreise eingeteilt, die der Leitung der Landrte unterstellt blieben. Die Rechtspflege wurde von der Verwaltung getrennt. e. Die Regelung des Finanzwesens. Diese gehrte zu Steius Hauptsorgeu; beim nur durch die pnktliche Zahlung der groen Kontribution konnte der Staat von be franzsischen Truppen befreit werden. Napoleon forderte drohend die Erlegung der Kriegssteuern, aber der Staat war schon ausgesogen und hatte den Kredit verloren. Durch Verpfndung und Verkauf etiles Teiles der Domnen, durch Einziehung der geistlichen Gter und neue Steuern gelang es spter Hardenberg, die Kriegssteueru zu bezahlen; aber es mute auch Papier-geld zu Zwangskurs ausgegeben und in allen Teilen der Verwaltung die grte Sparsamkeit^eingeshrt werden. C. Die Reform des Heerwesens. Bald nach dem Frieden von Tilsit begann der König mit der Nenordmmg des Heerwesens, dessen Mngel in dein unglcklichen Kriege berall deutlich hervorgetreten waren. Aus den tchtigsten und begabtesten Offizieren wurde eine Militr-Reorganisations-Kommission" gebildet, dereil hervorragendste Mitglieder Scharnhorst, Gneifenau, Boyeu, Clausewitz und Graf Gtzen waren. Scharnhorst, geboren 1757, stammte aus Hannover und war der Sohn eines Gutspchters. In der Kriegsschule zu Wilhelmsstein (im Stein-huder Meer) legte er den Grund zu einer reichen wissenschaftlichen und soldatischen Bildung. Im Kriege gegen die Revolutionsheere lernte er 1793 als hannoverischer Offizier die neue Kampfweise der Franzosen kennen (S. 319).

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 392

1904 - Habelschwerdt : Franke
392 gehalten. Deshalb blieb ein groer Teil dienstfhiger junger Leute militrfrei. Wollte Preußen im Falle einer Mobilmachung ein Heer aufstellen, das au Gre der Militrmacht der Nachbarstaaten gewachsen war, so reichten die Mannschaften der Linie und Reserve nicht aus, sondern es mute vou vornherein die Landwehr ersten Aufgebots (25. bis 32. Lebensjahr) mit herangezogen werden. Dieser fehlte es nicht blo an der notwendigen militrischen Schulung und straffen Disziplin, sondern es gehrten ihr auch viele Familienvter an, während leichter abkmmliche junge Leute zu Hause blieben, weil sie keine militrische Ausbildung erhalten hatten. Nach der neuen Heeresreform sollten jhrlich 63 000 Mann ausgehoben werden, die in der Linie drei, in der Reserve fnf und in der Landwehr neun Jahre zu dienen htten. Die Friedensprsenzstrke wre dadurch auf 212 000 Mann erhht worden. Diese bedeutenden Verstrkungen ermglichten im Kriegsfalle in kurzer Zeit eine Armee von 400 000 Mann aufzustellen, und die Gesamtzahl aller verfgbaren Truppen stieg auf mehr als 3/4 Millionen. Zur Durchfhrung der Heeresreorganisation berief der Prinz-regent den General von Roon (180379), der schon 1858 in seinem Auftrage eine Denkschrift der die preuische Wehrverfassung ausgearbeitet hatte, au die Spitze des Kriegsministeriums (1859). Das Abgeordnetenhaus, in welchem die auf Gruud der liberalen Forderungen gebildete Fortschrittspartei" die Entscheidung besa, weigerte sich aber, die Mittel zur Durchfhrung der Heeresreorganisation, die einen Mehr-aufwand von 9 V2 Millionen Talern erforderte, 1860 und 1861 auf lnger als je ein Jahr zu bewilligen. Alle Bemhungen des Kriegs-Ministers vou Roon, die Mehrheit des 1862 neugewhlten Abgeordnetenhauses von der Notwendigkeit der Reform zu berzeugen, waren vergeblich. Der König; der unter diesem Zwiespalt schwer litt, dachte schon daran, zugunsten seines Sohnes abzudanken, da fand er den Staatsmann, der seine Plne durchzufhren imstande war. Auf Betreiben Roons ernannte Wilhelm I. 1862 den preuischen Gesandten in Paris, Otto von Bismarck, zum Ministerprsidenten. Bismarck war 1859 als Gesandter nach Petersburg geschickt worden und war fr seine die Zukunft Preuens betreffenden Plne bei Kaiser Alexander ttig gewesen. Als Gesandter in Paris (seit 1862) hatte er die politischen Verhltnisse Frankreichs kennen gelernt. Nach-dem sich Bismarck wiit dem aufs tiefste erschtterten Könige der die nchsten politischen Manahmen verstndigt hatte (22. September 1862), bernahm er den Vorsitz im preuischen Ministerium. Das Abgeordnetenhaus, das der die Ernennung des als Junker" per-schrienen Bismarck emprt war, lehnte auch jetzt die Bewilligung der Gelder fr die Heeresreform ab. Der Landtag wurde zweimal geschlossen, ohne da ein Gesetz der den Staatshaushalt zustande

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 486

1904 - Habelschwerdt : Franke
486 Zweiten Aufgebots. Zum Dienst in der Marine ist die gesamte see-mnnische Bevlkerung des Deutschen Reiches verpflichtet; doch knnen in die Schiffsjuugenabteiluug auch junge Leute der Landbevlkerung eintreten. Die Einjahrig-Freiwilligen haben an Bord der in Dienst gestellten Schiffe Unterkunst und Verpflegung frei. c. Gliederung. Die Kriegsmarine ist einheitlich geordnet und steht unter dem Oberbefehl des Kaisers. Die Verwaltungsbehrden der Marine sind: der Admiralstab, der fr die Kriegsflotte eine hnliche Aufgabe hat wie der Generalstab fr die Armee, das Reichs marineamt. das fr die Einrichtung, Erhaltung und Ent-Wicklung der Flotte sowie fr den Bau der Kriegsschiffe zu sorgen hat und die Flotteuausgabeu verwaltet, und das Marinekabinett, das die Personalverhltuisse der Seeoffiziere bearbeitet. Nach dem Zwecke, dem die Kriegsschiffe dienen, teilt man sie ein in: aa. Schul- und Versuchsschiffe zur Ausbildung des Personals; bb. Schiffe fr den politischen Dienst; Kreuzer, die sich im Frieden in auslndischen Gewssern befinden, um politische und Handels-interessen zu vertreten, und die im Kampse zum Kreuzerkrieg" benutzt werden; Cc. Schlachtschiffe; es sind dies Panzerschiffe, welche die Hauptmacht der Flotte bilden und im Verein mit Kreuzern, Avisos und Torpedobooten Seeschlachten liefern; . Schiffe fr die Kstenverteidiguug; kleinere Panzerschiffe und fr den Aufklrungs- und Nachrichtendienst bestimmte Avisos. Der Marine sind die Kstenbefestigungen des Kieler Hafens, der Elbe, Helgolands, der Weser und des Jadebusens zu-geteilt, während die brigen Befestigungen der deutschen Ksten mit Fuartillerie besetzt sind. Durch die Flottengesetze von 1898 und 1900 ist die deutsche Kriegsmarine bedeutend verstrkt worden (<S. 457). Das Marinepersonal wird dem Range nach eingeteilt in: aa. Seeoffiziere: 1. Flaggoffiziere: Admiral (im Range des Kommandierenden Generals), Vize-Admiral (Generalleutnant), Konter-Admiral (Generalmajor); 2. Stabsoffiziere: Kapitn zur See (Oberst), Fregatteu-Kapitn (Oberstleutnant), Korvetteu-Kapitn (Major); 3. Kapitnleutnants und Subalternoffiziere: Kapitnleutnant (Hauptmann), Oberleutnant zur See, Leutnant zur See; bb. Seekadetten: Fhnrich zur See, Seekadett;

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 83

1904 - Habelschwerdt : Franke
8g 3. Erwerbung der Kaiserkrone und Ausshnung mit den Welsen. Als der König Wilhelm Ii. von Apnlien und Sizilien gestorben war, erhob Heinrich Vi. Ansprche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aus Ha gegen die deutsche Herrschaft whlten die Normannen jedoch einen unechten Nachkommen des Knigsstammes, Tankred von Secce (lettsche), zum Herrscher. Der Papst erkannte ihn an, und Richard Lwenherz, der Schwager Heinrichs des Lwen und des verstorbenen Knigs Wilhelm, verband sich mit Tankred gegen Heinrich Vi. Dieser erwarb zwar aus seinem ersten Rmerzuge die Kaiserkrone, wurde aber in Unteritalien durch Seuchen zur Umkehr gezwungen. In Deutsch-land war inzwischen unter dem Einflsse der Welsen eine Frsten-Verschwrung gegen den Kaiser entstanden. Aus dieser Gefahr rettete ihn die Gefangennahme von Richard Lwenherz. Als dieser nach dem Kreuzzuge verkleidet durch Deutschland nach England gelangen wollte, wurde er vom Herzog Leopold von sterreich, den er in Palstina schwer beleidigt hatte, gesangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Heinrich gab Richard erst frei, nachdem dieser ein hohes Lsegeld (etwa 31 Millionen Mark) gezahlt und England ans der Hand des Kaisers zu Lehen genommen hatte. Jetzt fand auch die Ausshnung mit Heinrich dem Lwen statt, nachdem sich dessen Sohn heimlich mit einer nahen Verwandten des Kaisers vermhlt hatte. Der greise Welfenfrst starb bald darauf und liegt neben seiner Gemahlin im Dom zu Braunschweig begraben. 4. Erwerbung des Normaunenreiches. Inzwischen war König Tankred gestorben. Der Kaiser eroberte in kurzer Zeit mit einem ge-waltigen Heere und der Flotte von Genua und Pisa das ganze Normannenreich. Er lie den unermelichen Knigsschatz nach Deutsch-land schaffen und bte mit Hilfe deutscher Ministerialen eine strenge Herrschaft der Italien aus. 5. Heinrichs Weltmachtspolitik. Nach feiner Rckkehr nach Deutschland verfolgte Heinrich Vi. den Plan, den deutschen Thron in seinem Haufe erblich zu machen. Trotzdem er den Frsteu dafr die Erb-lichkeit der Sehen auch in weiblicher Linie anbot und den Bischfen gegenber auf bestimmte Rechte verzichten wollte, vermochte er sie nicht fr feinen Plan zu gewinnen, doch erreichte er die Wahl feines zwei-jhrigen Sohnes Friedrich zum König. Da sich in Unteritalieu eine Verschwrung gegen den Kaiser gebildet hatte, verlie dieser Deutschland und bestrafte die Emprer mit furchtbarer Grausamkeit. Heinrich sandte hierauf eilte Flotte mit 60000 Kreuzfahrern zur Eroberung des Heiligen Landes ab und stand jetzt aus der Hhe seiner Macht. Nicht blo England war von Deutschland lehnsabhngig geworden, auch Nordafrika, Cyperit, Kleinarmenien und Ostrom zahlten Heinrich Vi. Tribut. Durch die Eroberung des byzantinischen Kaiserreichs hoffte 6*

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 182

1904 - Habelschwerdt : Franke
182 der den Markgrafen und bei Hchst (am Main in der Nhe von Frankfurt) der Christian. Auf dem Kurfrstentage zu Negensburg 1623 erhielt Herzog Maximilian b ort Bayern die pflzische Kur wrde und der Kurfürst von Sachsen die Ober- und Niederlausih. Christian von Braunschweig rckte noch einmal von Holland her gegen Deutschland vor, wurde aber (1623) bei Stadtlohn in Westfalen von Tilly gnzlich geschlagen. Dcrs Keertvesen tm Dreiigjhrigen Kriege. Im Dreiigjhrigen Kriege bestanden die Heere aus Sldnern. Diese und ihre Anfhrer, sowie die Fürsten waren es, die Krieg fhrten, nicht aber das Volk. Die Sldner waren meist Gesindel aus allen Lndern. Je lnger der Krieg dauerte, desto mehr fremdlndische Soldaten nahmen an ihm teil. (Vgl. Schiller, Wallensteins Lager.) Weder Vaterlandsliebe, noch eine bestimmte Parteistellung, sondern nur die Persnlichkeit des Fhrers hielt die Truppen zusammen. Verlie den Feldherrn aber das Glck, so traten ganze Scharen seines Heeres zum Sieger der. Die Sldner machten das Kriegshandwerk zu ihrem Lebensberuf und hatten Weib und Kind im Lager. Darum war der Tro, der dem Heere folgte, gewhnlich so groß wie dieses selbst. Hierin, wie in dem hohen Solde, den die Krieger und ganz besonders die Fhrer (Generale erhielten 2000 bis 10000 Gulden monatlich) beanspruchten, liegt der Grund, da selbst die grten Heere hchstens 4050000 Mann an kampffhigen Truppen zhlten. Deshalb war es den Feldherren des Dreiigjhrigen Krieges auch nicht mglich, groe Gebiete lngere Zeit militrisch zu beherrschen und Festungen rasch zu erobern. Die Schwierigkeit der Verpflegung groer Menschenmafsen und die zunehmende Verwstung Deutschlands zwangen die Truppenfhrer zu schnellen Mrschen. Darum wurde die Reiterei so vermehrt, da sie gegen Ende des Krieges so stark war wie das Fuvolk. Anfnglich erhielten die Sldner alle Bezge in barem Gelbe; aber die Gelbverlegenheiten der Kriegsherren und die Unredlichkeit der Offiziere fhrten bald zur Quartierverpflegung, d. h. die Gemeinden muten Quartier, Sold und Lebensmittel fr die Mannschaften und Pferde auf-bringen. Auch plnderten und raubten die zgellosen Scharen berall, wohin sie kamen. Besonders hatten die Drfer zu leiben. Wer nicht freiwillig gab, was er besa, wurde in entsetzlicher Weise, gemartert. Auch von Stdten und Klstern wurden hohe Geldsummen und groe Lieferungen von Lebens-Nutteln erpret. Whrend die unglcklichen Bewohner hungerten, verpraten Offiziere und Soldaten das geraubte Gut. Schlug das Heer ein Lager auf, so wurde zuerst ein Raum fr die Zelte des Feldherrn und der Offiziere Moscherosch, Philanders von Sittewald wunderliche und wahrhaftige Gesichte: Soldatenleben im Dreiigjhrigen Kriege. Atzler, Du. u, 8.1. Nr. 78. Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder: Lagerleben im Dreiigjhrigen Kriege.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 348

1904 - Habelschwerdt : Franke
348 Kalisch ein Vertrag zwischen Rußland und Preußen unterzeichnet, der die Unabhngigkeit Europas und die Wieder-Herstellung Preueus in dem Umfange von 1806 als Ziel des Krieges bezeichnete. Nachdem der König am 10. Mrz den Orden des Eisernen Kreuzes" gestiftet hatte, sandte er am 16. Napoleon die Kriegserklrung und erlie am 17. den Aufruf: Au mein Volk!" Mit ergreifenden Worten forderte der König zum letzten entscheidenden Kampfe" auf fr die heiligen Gter, fr die wir streiten und siegen mssen, wollen wir nicht aufhren, Preußen und Deutsche zu sein." b. Die Erhebung des Volkes. Der Erfolg, den dieser Aufruf hatte, ist beispiellos in der Geschichte. Jnglinge, die kaum wehrhaft waren, Männer mit grauen Haaren und wankenden Knieen, Offiziere, die wegen Wunden und Verstmmelungen lange ehrenvoll entlassen waren, reiche Gutsbesitzer und Beamte, Vter zahlreicher Familien und Verwalter weitlufiger Geschfte, in Hinsicht jedes Kriegsdienstes entschuldigt, wollten sich selbst nicht entschuldigen; ja selbst Jungfrauen (wie Eleonore Prochaska und Charlotte Krger) drngten sich unter mancherlei Verstellungen und Verlarvuugeu zu den Waffen." (E. M. Arndt.) Wer die Waffen nicht tragen konnte, der gab Geld und Geldes-wert fr die Ausrstung der Truppen. Manche Witwe opferte ihre Pension; Beamte und Offiziere gaben einen Teil ihres Gehaltes. Viele Frauen schenkten ihre Schmucksachen; auch eine groe Anzahl von goldenen Trauringen wurden bei den ffentlichen Sammelstellen eingeliefert; die Geber erhielten dafr eiserne Ringe mit der Inschrift: Gold gab ich fr Eisen." Am 17. Mrz 1813 erlie Friedrich Wilhelm Iii. die von Scharnhorst entworfene Verordnung der die Errichtung der Landwehr und des Landsturms". Zurlaudwehr gehrten alle waffenfhigen Preußen vom 17. bis 41. Lebensjahre, die nicht in die Linientruppen eingereiht worden waren. Die Bemittelten hatten fr ihre Ausrstung selbst zu sorgen, während fr die Unbemittelten der Heimatkreis eintreten mute. Die Gewehre, den Schiebedarf und die Reitersbel lieferte der Staat. Jeder Landwehrmann trug au der Mtze ein weies Kreuz mit der Inschrift: Mit Gott fr König und Vaterland!" Der Landsturm, der aus alleu noch dienstfhigen Mnnern vom 15. bis 60. Lebensjahre gebildet wurde, hatte das Der Aufruf Friedrich Wilhelms Iii. vom 17. Mrz 1813. Atzler, Qu. u> L. Ii. Nr. 85. Treitfchke, Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert: Die Erhebung des preuischen Volkes im Jahre 1813. Atzler, a. a. O. Nr. 88. Verordnung der die Errichtung der Landwehr und des Landsturms. Atzler, a. a. H. Nr. 8.
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