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den übrigen Staaten ebenfalls vorausging, war die Sozialreform, d. H. die Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen teils durch Befreiung von drückenden Steuern, teils durch positive Maßregeln. Während der Kanzler die Entlastung von den direkten Steuern durch die weitere Ausdehnung des indirekten Steuersystems zu erreichen suchte (Aushebung der Klassensteuer für die beiden untersten Steuerstufen, teilweiser Erlaß für die nächsten Stufen in Preußen), trat mit dem 1. Dezbr. 1884 zunächst das Krankenversicherungsgesetz ins Leben. Ferner stimmte der Reichstag im Sommer 1884 dem Unfallversicherungsgesetze zu, das den industriellen Arbeitern bei Unfällen eine Rente sichert. Mehrere Abänderungen der Gewerbeordnung zielten darauf hin, dem Handwerkerstande durch Begünstigung der Innungen aufzuhelfen. Eine noch unerledigte Aufgabe iu der Sozialreform ist die von der Reichsregierung projektierte Altersversorgung der Arbeiter.
8. Auswärtige Politik. Die auswärtige Polüik des deutschen Kaisers und seines Kanzlers war seit 1871 unausgesetzt auf den Frieden gerichtet. Das Ansehen, welches sich Deutschland im deutschfranzösischen Kriege erworben, gewährte ihm das Recht, für die Erhaltung des Friedens thätig zu sein. Allerdings muß es, namentlich gegen das unruhige Frankreich, dauernd eine bedeutende Wehrkraft unterhalten, deren Stärke seit 1874 immer auf 7 Jahre festgesetzt wurde (Septeunat). Die guten Beziehungen Deutschlands zu Rußland und Österreich fanden im Jahre 1872 ihren Ausdruck in dem zu Berlin geschlossenen Dreikaiserbündnisse. ' Wenn auch seitdem das Verhältnis Deutschlands zu Rußland oft ein kühleres gewesen ist, so merkte doch gauz Europa namentlich zur Zeit der Wirren auf der Balkanhalbinsel den Einfluß der weisen Diplomatie des deutschen Reichskanzlers, und es entsprach der hervorragenden Stellung Deutschlands, daß in Berlin unter dem Vorsitze des Fürsten Bismarck der Kongreß stattfand, der die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel regelte (1878). Im übrigen haben die Monarchenzusammenkünfte zu Skier-uiewice (1884), Kremsier (1885) und Berlin (1887) den äußeren Beweis geliefert, daß die alten Beziehungen wieder erneuert worden sind. Trotzdem wiegt die Ansicht vor, daß der im Oktober 1887 erfolgte Beitritt Italiens zu dem festen deutsch--österreichische» Bündnisse wesentlich zur Erhaltung des europäischen Friedens beigetragen hat.
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Extrahierte Personennamen: Dezbr
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Deutschlands Berlin Deutschlands Europa Deutschlands Berlin Berlin Italiens
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vermied auf den Reichstagen die Erörterung der religiösen Angelegenheiten.
Wie schon unter seinem' Vorgänger, so bedrohten auch unter seiner Regierung die Türken das Reich. Dieselben wurden aber durch Zrinys tapfere Verteidigung der Festung Szigeth ausgehalten und durch einen Tribut beschwichtigt.
3. Rudolf Ii., 1576—1612, zeigte wenig Befähigung für die Regierung und gab sich lieber astronomischen und alchymistischen Studien hin. An seinem Hose lebten Keppler und Tycho de Brahe. Die während seiner Zeit ausbrechenden Streitigkeiten im Hause Habsburg, mit denen sich religiöse Bestrebungen vermischten, trugen dazu bei, den Gegensatz der Parteien Wiederaufleben zu lassen. Der Kaiser ging in diesem Streite (siehe unten Ii 1) aller Länder verlustig und starb verlassen 1612. Es folgte sein Bruder
4. Matthias, 1612—19. Während seiner Regierung brach der dreißigjährige Krieg aus, nachdem schon manche Ereignisse unter seinen Vorgängern auf einen gewaltsamen Austrag des religiösen und politischen Parteistreites hingedeutet hatten.
Ii. Vorbereitende Ereignisse.
Verschiedene Ereignisse unter den letzten Kaisern zeigten, daß die katholische Partei im Reiche wieder erstarkt und überhaupt der religiöse Gegensatz nur scheinbar erloschen war.
1. Der Streit im Hause Habsburg. Unter der schwachen Regierung Rudolfs Ii., die den Protestanten nicht geneigt war, kam es dieserhalb in Siebenbürgen und Ungarn zu Aufständen. Daher wurde die Regierung dieser Länder dem Bruder des Kaisers, Matthias, übertragen, der, auf den protestantischen Adel in Österreich und Ungarn gestützt, auch Mähren für sich erwarb. Uni wenigstens Böhmen für sich zu retten, bewilligte Rudolf Ii. in dem sogenannten Majestätsbriefe 1609 den Anhängern der Augsburgifchcn Konfession Religionsfreiheit und das Recht, Kirchen und Schulen zu errichten. Die Auslegung des Majestätsbriefes war aber bei Katholiken und Protestanten eine verschiedene.
2. Die Kölner Wirren, 1583. In Köln wollte der Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg die Reformation einführen. Er
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_Ii Rudolf Matthias Rudolfs Matthias Rudolf_Ii Rudolf Gebhard_Truchseß_von_Waldburg
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Das Zeitalter des Absolutismus
schwankenden Regierung gegenber versuchten die adligen Barone den alten Lehnsstaat aufleben zu lassen und ihre frhere Selbstndigkeit wieder zu gewinnen. Der Prinz von (Sonde, die Herzge von Bouillon, Guise, Eperuon. der Graf von Soissons gebrdeten sich innerhalb ihres Gebietes wie selbstndige Herrscher; oft genug mute die Krone ihre Bezge erhhen, vielfach kam es zu kriegerischen Wirren. Dieser politische Gegensatz zwischen Knigtum und Aristokratie war aber zugleich ein religiser. Die Hugenotten, denen das Edikt von Nantes (1598) Gleichberechtigung und persnliche Sicherheit (Besitz fester Pltze: la Rochelle, Montauban n. a.) verbrgt hatte, erstrebten nach dem Tode des ihnen ja nahestehenden Knigs Heinrich Iv. eine Erweiterung dieser Rechte; vor allem sollte ihnen gestattet werden, politische Versammlungen aller zum franzsischen Staate gehrenden Reformierten abzuhalten, d. h. einen Staat im Staate zu bilden. Trotz mehrfacher Kmpfe (insbesondere 1620-22) gelang es der kniglichen Gewalt nicht, ihre Selbstndigkeit zu unterdrcken. Neben den Hugenotten und der Aristokratie des Schwertes" fand sich in Frankreich noch eine dritte, dem Absolutismus widerstrebende Einrichtung, die sog. Aristokratie der Robe", die Parla-mente. Diese Reichsgerichte waren aus dem alten Knigsgericht (curia regis seil palatii) hervorgegangen; das lteste war das zu Paris, das seit 1344 drei Prsidenten und 78 besoldete Rte hatte. Wurden diese Stellen anfnglich vom Könige besetzt, so bildete sich im Interesse des Staatssckels (seit Franz I.) die Kuflichkeit, ja sogar die durch Zahlung einer jhrlichen Steuer, der Paulette, zu erreichende Vererbbarkeit dieser Amter (seit Sully) heraus. Neben einer umfangreichen richterlichen Ttig-keit hatten die Parlamente auch einen nicht geringen politischen Einflu: erst dann erhielten knigliche Verordnungen Gesetzeskraft, wenn sie von diesen hchsten Gerichtshfen ( mit der Ausdehnung des Knigreiches wuchs natrlich die Zahl der Parlamente ) auf ihre Rechtmigkeit geprft und in ihre Register eingetragen worden waren, ein Akt, dessen Vor-nhme die Könige allerdings durch eine feierliche Sitzung (lit de justice) erzwingen konnten. Heinrich Iv. hatte ihr Eingreifen in die pottmchen Geschfte niemals geduldet: der Arm fhre nur aus, was der Kopf haben wolle. Whrend der Regierungszeit Marias und Ludwigs Xiii. wahrten sie jedoch eiferschtig und mit Geschick ihre verbrieften Rechte. Zu all diesen Zerklftungen kamen endlich noch soziale und finanzielle Notstnde. Obwohl die Einnahmen der Krone sich auf 10 Millionen Ecus beliefen (unter Franz I. 5 Millionen), reichten sie zur Zahlung der Staatsschuldenzinsen, zu den Gehltern, den Kriegskosten und dem fr den Hof ntigen Aufwand nicht hin; der jhrliche Fehlbetrag belief sich auf fast 6 Millionen. Da Adel und Geistlichkeit (letztere bis auf den Zehnten)
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Franz_I. Franz_I. Heinrich_Iv Heinrich Marias Ludwigs Franz_I. Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Nantes Frankreich Paris Marias
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der inneren Verhltnisse infolge der Kmpfe Karls mit den Wittels-bachern in Bayern und Brandenburg kam noch das Auftreten der orientalischen Beulenpest. Man nannte sie damals den Schwarzen Tod" oder das groe Sterben". Die Krankheit forderte zahlreiche Opfer. Es starben z. B. in Erfurt 16 000, in Lbeck 9000, in Danzig 13 000 Menschen. Anfangs schob man die Schuld auf die Judeu und klagte sie der Brunnenvergiftung an. Sie wurden deshalb grausam verfolgt, obgleich der Papst bei Strafe des Bannes ihre Verfolgung verbot. Whrend sich in jener Schreckenszeit viele dem Simiengenu Hingaben, um das bedrohte Leben auszuntzen, hielten andere die Pest fr eine Strafe Gottes. Es taten sich Scharen von Benden zusammen, die von Ort zu Ort zogen, Bulieder saugen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten. Gegen^die Aus-schreitungen dieser Geielbrder oder Flagellanten ging7fchlielich die Kirche vor.
3. Karls Zug nach Italien. Ans einem Zuge nach Italien erwarb Karl die lombardische und die Kaiserkrone. Doch erfllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu vershnen und Recht und Ordnung herzustellen. Er begngte sich mit der uerlichen Anerkennung der Kaiserwrde, die ihm in Deutsch-land und den europischen Fürsten gegenber ein hheres Ansehen verlieh.
4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien ver-handelte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz mit den Fürsten der die Verfassung des Reiches. Das Ergebnis dieser Ver-Handlungen war das Reichsgrundgesetz von 1356, das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bnlle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden.
Die Wahl des Knigs sollen unter dem Vorsitz des Erzbifchofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. die sieben Kurfrsten, nmlich die Erzbifchfe von Mainz, Clu und Trier, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgras von Brandenburg vollziehe. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes
Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 50.
Die Goldene Bulle. Atzler, a. a. O. Nr. 51.
8*
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karls Karl Karl Karl Karl Matthias_von_Neuenburg
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gehalten. Deshalb blieb ein groer Teil dienstfhiger junger Leute militrfrei. Wollte Preußen im Falle einer Mobilmachung ein Heer aufstellen, das au Gre der Militrmacht der Nachbarstaaten gewachsen war, so reichten die Mannschaften der Linie und Reserve nicht aus, sondern es mute vou vornherein die Landwehr ersten Aufgebots (25. bis 32. Lebensjahr) mit herangezogen werden. Dieser fehlte es nicht blo an der notwendigen militrischen Schulung und straffen Disziplin, sondern es gehrten ihr auch viele Familienvter an, während leichter abkmmliche junge Leute zu Hause blieben, weil sie keine militrische Ausbildung erhalten hatten.
Nach der neuen Heeresreform sollten jhrlich 63 000 Mann ausgehoben werden, die in der Linie drei, in der Reserve fnf und in der Landwehr neun Jahre zu dienen htten. Die Friedensprsenzstrke wre dadurch auf 212 000 Mann erhht worden. Diese bedeutenden Verstrkungen ermglichten im Kriegsfalle in kurzer Zeit eine Armee von 400 000 Mann aufzustellen, und die Gesamtzahl aller verfgbaren Truppen stieg auf mehr als 3/4 Millionen.
Zur Durchfhrung der Heeresreorganisation berief der Prinz-regent den General von Roon (180379), der schon 1858 in seinem Auftrage eine Denkschrift der die preuische Wehrverfassung ausgearbeitet hatte, au die Spitze des Kriegsministeriums (1859). Das Abgeordnetenhaus, in welchem die auf Gruud der liberalen Forderungen gebildete Fortschrittspartei" die Entscheidung besa, weigerte sich aber, die Mittel zur Durchfhrung der Heeresreorganisation, die einen Mehr-aufwand von 9 V2 Millionen Talern erforderte, 1860 und 1861 auf lnger als je ein Jahr zu bewilligen. Alle Bemhungen des Kriegs-Ministers vou Roon, die Mehrheit des 1862 neugewhlten Abgeordnetenhauses von der Notwendigkeit der Reform zu berzeugen, waren vergeblich. Der König; der unter diesem Zwiespalt schwer litt, dachte schon daran, zugunsten seines Sohnes abzudanken, da fand er den Staatsmann, der seine Plne durchzufhren imstande war. Auf Betreiben Roons ernannte Wilhelm I. 1862 den preuischen Gesandten in Paris, Otto von Bismarck, zum Ministerprsidenten.
Bismarck war 1859 als Gesandter nach Petersburg geschickt worden und war fr seine die Zukunft Preuens betreffenden Plne bei Kaiser Alexander ttig gewesen. Als Gesandter in Paris (seit 1862) hatte er die politischen Verhltnisse Frankreichs kennen gelernt. Nach-dem sich Bismarck wiit dem aufs tiefste erschtterten Könige der die nchsten politischen Manahmen verstndigt hatte (22. September 1862), bernahm er den Vorsitz im preuischen Ministerium. Das Abgeordnetenhaus, das der die Ernennung des als Junker" per-schrienen Bismarck emprt war, lehnte auch jetzt die Bewilligung der Gelder fr die Heeresreform ab. Der Landtag wurde zweimal geschlossen, ohne da ein Gesetz der den Staatshaushalt zustande
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Otto_von_Bismarck Otto Bismarck Alexander Alexander Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Paris Petersburg Paris Frankreichs
170
Deutschland in her Seit Ott 1556 is zum Dreiigjhrigen Kriege.
1556-1564 1. Ferdinand I., 15561564. Er hielt religise Duldsamkeit fr politisch notwendig und beobachtete sie auch in seinen Erblanden, wo der Protestantismus sich auszubreiten begann.
1564-1576 2. Maximilian Ii., 15641576, vermied auf den Reichstagen die Errterung der religisen Angelegenheiten.
fr- Wie schon unter se.inem Vorgnger, so bedrohten auch unter seiner Regierung die Trken das Reich. Dieselben wurden aber durch Zriuys (srihnji) tapfere Verteidigung der Festung Szigeth (igt) aufgehalten und durch eilten Tribut beschwichtigt. (Th. Krner, Zriny.)
1576-1612 3. Rudolf Ii., 1576 1612, zeigte wenig Befhigung fr die Regierung und gab sich lieber astronomischen und alchymistischen Studien hin. An seinem Hofe lebten Kepler und Tycho Brahe. Unter seiner Regierung bereiteten mehrere Ereignisse den blutigen Kampf der Religionsparteien vor.
a. Die Ekner Kirren. Whrend Rudolfs Regierung erstarkte der Katholizismus wieder im Reiche. Das zeigte sich zuerst 1583, als der Erzbischof Gebhard Truchse von Waldburg sich vermhlte und in Cln den Kalvinismus einzufhren suchte. Er wurde abgesetzt, und au seine Stelle trat ein katholischer Bischof, der Sohn des Herzogs Maximilian von Bayern.
b. Als die Protestanten in Donauwrth (1606) eine katholische Prozession strten, wurde die Reichsacht der die Stadt verhngt und Maximilian von Bayern mit ihrer Ausfhrung betraut.
C. Die Union, 1608, und die iga, 1609. Der Sieg der Katholiken in Donauwrth veraulate die Protestanten znm Abschlsse eines Schutzbndnisses, der Union, deren Zweck die gemeinsame Verteidigung gegen einen Angriff war. Es traten ihr vorzugsweise die kalviuistischen Fürsten und Städte des sdwestlichen Deutschland bei. Ihr Haupt war Friedrich Iv. von der Pfalz, ihre Sttze Heinrich Iv. von Frankreich.
Als Gegenbund grndete Herzog Maximilian von Bayern 1609 zu Mnchen die katholische Liga. Die beiden Parteien waren zum Kampfe gerstet, und es fehlte nur der Ansto zum Kriege.
d. Der streit im Kaufe Kah&urg. Unter der schwachen Regierung Rudolfs Ii., der ein Gegner der Protestanten war, wurde in den habsburgischen Lndern die Gegenreformation begnstigt. Es kam deshalb in Siebenbrgen und Ungarn zu Ausstnden. Matthias, der ehrgeizige Bruder des Kaisers, bentzte die Unruhen, um die Herrschaft in den sterreichischen Erblanden au sich zu reien. Er sttzte sich dabei auf den protestantischen Adel in sterreich und Ungarn.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tycho_Brahe Rudolfs Donauwrth Donauwrth Deutschland Frankreich Kaufe_Kah&urg Rudolfs Ungarn Ungarn
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sterreich den Abzug der Bundestruppen aus Holstein. Ju den von der Herrschaft der Dnen befreiten Herzogtmern verblieben sterreichische und preuische Besatzungstruppen, und es wurde eine gemeinschaftliche Verwaltung eingerichtet. Bei den Verhandlungen, die hierauf zwischen der preuischen und der sterreichischen Regierung zum Zwecke einer Verstndigung der die Zukunft der Herzogtmer gepflogen wurden trat bald eilt scharfer Widerstreit der Interessen hervor. Whrend sterreich die Herzogtmer, die fr dieses wegen ihrer Lage nur von geringem Wert waren, dem Prinzen von Angnstenbnrg berlassen wollte, glaubte Preußen nach den blen Erfahrungen, die es mit den Mittel- und Kleinstaaten des Deutschen Bundes gemacht hatte, fr alle Zukunft verhindern zu mssen, da die Regenten der Elbherzog-tmer eine prenenfeindliche Politik treiben knnten. Es machte daher die Anerkennung des Prinzen von Augustenburg als Herzog von Schleswig-Holstein von der Abtretung einiger festen Punkte (z. B. des Kieler Hafens), von dem Eintritt der Herzogtmer in das preuische Zollsystem, der Ubergabe von Post und Telegraphie und der Unter-ordnuug in bezng auf Heer und Flotte abhngig. Da sterreich die Forderungen ablehnte, so drohte schon im Jahre 1865 ein Krieg zwischen beiden Mchten auszubrechen.
b. Der Vertrag von Gastein. Da aber in sterreich schwere innere Wirren durch die nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn und Slawen entstanden waren, und der Staat wegen seiner schlechten Finanzlage einen Kampf nicht wagen konnte, gab der Kaiser nach, und der Krieg wurde noch einmal abgewendet. Im Vertrage zu 1865 Gast ein (Badeort in Salzburg) am 14. August 1865 vereinigten steh Preußen und sterreich darber, die zu Zerwrfnissen fhrende gemeinschaftliche Verwaltung Schleswig-Holsteius aufzuheben und bis auf weitere Vereinbarung" die Ausbung der im Wiener Frieden erworbenen Rechte geographisch zu teilen". Unbeschadet der Fort-dauer dieser Rechte an die Gesamtheit beider Herzogtmer", sollte Schleswig in preuische, Holstein in sterreichische Ver-waltuug bergehen. Seinen Mitansprchen auf Lauebrg ent-sagte der Kaiser vou sterreich zugunsten Preuens gegen eine Ent-schdignng von 2 V2 Millionen dnischen Talern (11% Millionen Mark).
c. Das Knni Preuenz mit Italien unck das Verkokten Napoleons Iii.
Die Vereinbarung von Gastein war keine Lsung der Streitsrage, sondern nur eine Vertagung der Entscheidung. Da vorauszusehen war,
Qu n^"lll^ ^orbenm9en an den Prinzen von Augustenburg. Atzler,
Friedjung, Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland. 4. Aufl. Stuttgart. 1900. 2 Bde.
Der Gasteiner Vertrag. Atzler, a. a. O.
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Extrahierte Personennamen: Augustenburg August Napoleons Augustenburg
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Schleswig-Holstein Gastein Salzburg Holstein Italien Napoleons Deutschland Stuttgart
Vi. Zeitalter der sinkenden Hierarchie zc. Erstes Kapitel. 265
konnten, erlitt die Gerichtsbarkeit der Reichsstnde der ihre Unter-thanen durch das Kammergericht keine Beeintrchtigung. Maximi-lian selbst erffnet zu Frankfurt am Main das neue Kammergericht, zu dessen erstem Prsidenten der Graf Eytel Friedrich von Zollern ernannt worden war. Zum Zwecke der Handhabung des Landfriedens und der Vollziehung der Kammergerichtsurteile kam eine neue Eintei-lung desreiches in zehn Kreise zu stnde, und in jedem derselben 1512' wurde ein Hauptmann, ein Kreisoberster, mit einigen Rten ange-stellt." (Lorentz.) Mit der Errichtung des deutschen Kammergerichts schied die Schweiz aus dem deutschen Reichsverbande vollstndig aus, da die Schweizer den ewigen Landfrieden nicht annahmen und auch die Jurisdiktion des Kammergerichts nicht anerkannten. Man knnte das Reich nach diesen Einrichtungen eine stndische Monarchie mit einem Kaiser und den um ihn versammelten Reichsstnden an der Spitze nennen,
aber da diese, Fürsten, Reichsritter und Reichsstdte, ihre Territorien bereits vollstndig als selbstndiges Eigentum ansahen, so nahm das Reich mehr und mehr die wunderliche Gestalt einer Staatenrepublik" an, an deren Spitze ein Kaiser stand, der Herrscher eines besonderen, des mchtigen habsbnrgisch-sterreichischen Reiches war.
Aber auch die Fürsten fanden eine Schranke ihrer Gewalt in ihren Landstnden, den nicht reichsfreien Stdten, Adligen und Geist-liehen, denn es wiederholte sich in den Territorien derselben das im kleinen, was im Reiche im groen geschehen war. Die Fürsten boten selbst die Gelegenheit dazu; denn diese brauchten, um mit angemessenem Glnze aufzutreten, oft auch um die Kosten eines wsten Hoflebens bestreiten zu knnen, um Kriege zu führen oder ihren Tchtern Hochzeiten auszurichten und Mitgiften zu geben, Geld, das mehr und mehr eine Macht wurde. Abgaben in Geld aber hatte das frhere Mittelalter nicht gekannt, es kannte nur persnliche Dienst-leistungen; die Fürsten hatten mithin weder die Macht, noch das Recht,
ohne weiteres solches zu erheben, und muten sich an den guten Willen ihrer Landstnde wenden, muten ihnen mit einer Bitte (Bede in Nord-deutschend genannt) kommen, um von ihnen Geld zu erhalten. Dieses gewhrten sie, aber nicht ohne Bedingungen fr sich auszumachen, und so geschah es, da sie sich fter, zuletzt regelmig versammelten; da die Landstnde als erstes Recht die Steuerbewilligung in Anspruch nahmen, dann hufig auch noch eine Aufsicht der die Verwendung der bewilligten Gelder forderten; ja, da sie zu jeder Abschlieung neuer Bndnisse oder Vertrge, zu jeder neuen Landesteilung (damals bei den Fürsten sehr im Schwange) gefragt sein wollten, geschweige bei Verkauf oder Verpfndung einzelner Landesteile, was auch vorkam. So war also die Frstengewalt nach unten hin ebenso gebunden, wie sie selbst nach oben hin die Reichsgewalt band. Fr Gelder, welche die Landstnde bewilligten, lieen sich diese schlielich die landesherrlichen Rechte, Gerichtsbarkeiten, Zlle bertragen und somit fielen fast alle Lasten ans die armen Seut", vorzugsweise auf die Bauern, die allmhlich
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Zollern Friedrich
Xiv. Zeitalter der Reformation. Erstes Kapitel. 167
Hrten und beratenen Banernhausen unter dem tanotijdjen und un=
fhigen Mnzer vllig aufs Haupt; der feige Anfhrer ronrbe gefangen und hingerichtet. Nun erfolgten auf allen Seiten siegreiche griffe auf die Bauernhause.,, in bbeutfchtnnb b-sonbers brach den Hauptmann bes schwabischen Bundes, den furchtbaren Stach, e|
Georg von Waldburg, der Banern,rg genannt. An vielen Orten wurde von den siegreiche Herren gegen die niebergemorfenen Bauern unmenschlich gewtet, Wohl 100 000 Bauern sanden den Tod, aber die Sage des Bauernsianbes wrbe brach das wilbe Blutvergieen von beiben Seiten im allgemeinen nicht gebessert.
Stell,... der Stnde ,nr Mefomntion. Di- wichtigsten Kfcraatorifchro R,i-.ge die ugstmrgische n,'essin und der Rurnbe... Ret.g.ni,..ee.
R 107. Gleichzeitig mit dem Banernausn.hr wrbe in manchen Segenben Sbbeutschl-mbs die lutherische Lehre uterbrnckt. Es gelang dem ppstlichen Legaten, die Herzge vo Bayer, welchen ^'ap t die im Bauernkriege auf Kosten der eistl.chteit erlangte ..iadstoergri-ft tung belie, und den ruber des Kaisers, gerbmanb von sterreich, S 12 sddeutsche Bischfe zum Regeusburger Bunde gegen die Fortschritte der Reformation zu vereinigen. Ihm gegenber Moffeu Kurfürst Johann der Bestndige von Sachsen und Landgras Phipp der Gromtige von Hessen zur Verteidigung des gttlichen Tortes den Torgauer Bund, welchem die Herzge vonbr^nschwelg-Luneburg io-b. und von Mecklenburg, der Fürst von Anhalt der Gras von .Nansf ^ und die Stadt Magdeburg beitraten. Dte brandenburgychci 1 in Franken, die Reichsstdte Nrnberg. Augsburg. Ulm Stray rg und Basel, die Herzge von Schleswig-Holstem. 1525
sten fhrten die Reformation ein. Der Hochmeister Markgraf Albrecht von Brandenburg trat mit vielen Rittern des deutschen Ordens in den weltlichen Stand, wurde von dem ^omg von Polen als erblicher Herzog von Preußen unter polnischem ^ehnshohett anerkannt und fhrte die lutherische Lehre nn ehemaligen Or . s-
lande ein. Whrend der auswrtigen Kriege des Kayeiv und ange-sichts der drohenden Gefahr durch die bis Wien vorgedrungenen Trken erlangten die evangelischen Stnde auf dem ersten Reichstage zu Speier einen gnstigen Reichsabschied, der ihnen mbetren des 1526. Wormser Ediktes gestattete, so zu leben zu regieren und es zu hatten, wie sie es gegen Gott und Kaiserliche Mqestt zu verantworten stch getrauten." Auf dem zweiten Reichstage zu Speier aber unter dem 1529. Einflsse des wiederhergestellten guten Einvernehmens zwischen Kaiser und Papst hob die Majoritt den gnstigen Reichsabschied wieder auf und untersagte jede weitere kirchliche Neuerung in evangelischen Terr.-torien Dagegen legte die evangelische Minoritt feierlich Protesta-tion ein und erhielt daher den Namen Protestanten. Zu dem nun folgenden Reichstage in Augsburg erschien der siegreiche und mit >
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Extrahierte Personennamen: Georg_von_Waldburg Moffeu_Kurfürst_Johann Johann Landgras_Phipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Hessen Mecklenburg Magdeburg Nrnberg Basel Polen Wien
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Xvi. Zeitalter der Revolution. Fnftes Kapitel. 285
nach dem Heimgange des schwergeprften kniglichen Bruders trat der- 18(n ;eifce als Wilhelm I. seine Knigsregierung an. Im altpreui-2. Januar, schen Sinne strenger Pflichterfllung war er herangereift, dem Dienste im Heere hatte er seine Kraft gewidmet. In den Mrztagen war der von der Revolution gefrchtete streng soldatische Prinz durch eine Sendung nach England der Wut der Aufstndischen entzogen wor-den Bei seinem Regierungsantritte entlie er zwar das Ministerium der soaen Reaktionszeit unter Mantenffel. erklrte aber, da kein Bruch mit den berlieferungen des preuischen Knigtums in seiner Absicht liege, und bekrftigte dieses durch den symbolisch-be-
deutsamen Krnungsakt zu Knigsberg. Es kam ihm darauf an. 18. ctt6;.
bei freier ehrlich anerkannter geordneter Teilnahme des Volkes an der Gesevaebuuq den Fels uugeschwchter kniglicher Regierung nach preui-icker Tradition zu wahren. Zugleich bernahm er die Durchfhrung von Preuens deutscher Mission, welche Friedrich Wilhelm Iv mit Blut und Eisen nicht hatte durchzufhren vermocht. Wahrend bes italienischen Krieges (g 165) wies er die verlockendsten sran--iiicken Antrge zurck und beantragte die Mobilmachung einer Bnndesarmee unter preuischemoberbejehl, sterreich opferte im Stieben zu Villaftonea und Zrich den Franzosen aber lieber die Lombardei fr Italien, als Preußen um den Preis semer Hnlse eine einflureiche Stellung m Deutschland zu gewhren.
Zollte Wilhelm I. Preuens deutsche Einigungsbestre-bunaen sterreich und den deutschen Mittelstaaten gegenber durch-ieren so mute er auf einen groen Krieg gefat sein. Dazu bedurfte e aber einer Reorganisation der preuischen Armee, durch melcke dieselbe eine grere Zahl jngerer kriegstchtiger Leute erhielt, die lteren Wehrmnner dagegen eine Schonung erfahren konnten. Die (Mnmttnentoeit sollte daher von 19 auf 16 Jahre herabgesetzt werde die T'enstzeit in der Linie 3, in der Reserve 4, in der Land-web'r 9 lafire betragen. Es sollten jhrlich, entsprechend der seit 1815 gewachsenen Einwohnerzahl Preuens aber 63 000 statt wie bisher 40 000 Mann ausgehoben, die Friedensprasenzstarke der Armee von 150 000 auf oi3 000 Mann erhht werden. Der König bezeichnete diese Reorganisation als sein auf Mhriger Erfahrung beruhendes eigenstes Werk." Der Kriegsmmlster Roon. der ..Scharnhorst" der preuischen Armeereorganisation. begrndete dieselbe vor dem Ab-aeordnetenhause mit den Worten: ..Soll das groe Ziel, welches sich die Staatsregierung gesetzt hat. erreicht werden, so knnen allerdings dem oanbc bedeutende Opfer nicht erspart werden." Trotzdem gewahrte der Landtag die zu dem Zwecke verlangten Mehrkosten nur auf ein rv ln7 und der von der sogen. Fortschrittspartei" beherrschte fol-qende Landtag versagte seine Zustimmung zu den Mehrausgaben.
ohne welche die begonnene Reorganisation htte rckgngig gemacht und die Armee htte desorganisiert werden mssen. Da berief der König
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: England Knigsberg Italien Deutschland