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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 278

1888 - Habelschwerdt : Franke
278 Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet. Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. ' Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740. Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch. 1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten. a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche. d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 191

1918 - Paderborn : Schöningh
Frankreich. 191 Die franzsische ftnigsfrone nutzte also nach seinem Tode Heinrich von Naoarra, dem Fhrer der Hugenotten, zufallen; er war nach dem Pariser Blutbad in der Gewalt des Knigs zum katholischen Bekenntnis bergetreten, entrann aber der Haft und kehrte wieder zu seinem evangelischen Glauben zurck. Um einem protestantischen Knigtum vorzubeugen, stiftete Heinrich von Guise unter den katholischen Groen die beiliae Liaue. Bei dem erbitterten Kampfe der beiden Parteien litt das Ansehen des Knigs, der sich der Ligue in die Arme geworfen hatte, am meisten. Von den Guisen fast aller Macht beraubt, suchte sich Heinrich Iii. durch ein schmachvolles Mittel zu helfen. Er lie &u-a-ub..von Guise und dessen Bruder (den Kardinal Ludwig) ermor^eri. Dann verband er sich mit Heinrich von Navarra und zog mit diesem vereint vor Paris. Im Lager vor der Haupstadt wurde Heinrich Iii. von einem sanatischen Dominikanermnch ermordet (1589). Mit Heinrich Iv. (15891610) bestieg das Haus Bourbon den Thron. Aber nicht sofort fand der Rntg allgemeine Anerkennung, sondern die Partei der Emsen setzte den Krieg gegen ihn fort. Sie wurde dabei von Philipp Ii. von Spanien untersttzt, der, berall bereit, die Sache des Katholizismus zu verfechten, nebenbei den Plan verfolgte, seiner Tochter (die von der franzsischen Prinzessin Elisabeth abstammte) den Thron Frankreichs zu verschaffen. Spanien gegenber fand Heinrich Iv. bei England und einigen protestantischen Fürsten in Deutschland Untersttzung. Um die Gegenpartei zu vershnen, trat der König zum katholischen Bekenntnisse der. Nun fand er bald allgemeine Anerkennung; Paris ffnete ihm die Tore, und der Papst sprach ihn vom Banne los. 5. Neuer Aufschwung Frankreichs. Zur Ausgleichung des Streites mit den Hugenotten erliefe Heinrich Iv. das Edikt von Wrrrttec; (1598). Dieses gewhrte den Protestanten freien Gottesdienst in allen Orten, wo er bisher gestattet war, und staatliche Gleichberechtigung mit den Katholiken; auerdem blieb eine Anzahl fester Pltze im sdlichen und westlichen Frankreich in ihren Hnden. Nach der Beendigung der Neligionsjtreitigfeiten wandte der König seine Aufmerksamkeit der Hebung der inneren Wohlfahrt zu. Mit Hilfe seines ^Finanzministers Su11u ordnete er die Finanzen, tilgte einen groen Teil der hochnmmrchftnen Staatsschuld und hob den Verkehr durch Anlage von Land- und Wasserstraen. In der auswrtig enpol itik nahm Heinrich wieder den Plan auf, das Haus Habsburg zu schwchen. Schon war er, um dieses Ziel zu er-reichen, mii'^enaemscheil Protestanten in Verbindung getreten; da traf

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1918 - Paderborn : Schöningh
Der niederschsisch-dnische Krieg. 203 Sldnerfhrer voll Leichtsinn und bermut. Er war Administrator des Bistums Halberstadt und entschied sich auch darum fr die Sache des pflzischen Kur-frsten, weil er frchtete, der Kaiser knne ihm sein skularisiertes Bistum nehmen. Der Markgraf von Baden-Durlach war der einzige Fürst der Union, der den Kurfrsten nicht preisgab; doch trat er, bevor er sein Sldnerheer in den Kampf fhrte, die Regierung seinem Sohne ab. Tilly erlitt durch Mansfeld eine Niederlage, besiegte aber den Markgrafen von Baden-Durlach und den Halberstdter Chri-stian (1622). Durch diese Siege machte er dem Kriege in der Pfalz ein Ende. Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh der Kaiser (1623) dem Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur. Die bei der Eroberung Heidelbergs erbeutete Bibliothek mit wert-vollen Handschriften schenkte Maximilian dem Papste. Christian von Braunschweig, welcher ebenso wie Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war, rckte bald wieder der die deutsche Grenze in Niedersachsen ein. Tilly zog darauf gleichfalls nach Norddeutschland und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, dah er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623); dann blieb der ligistische Feldherr mit seinem Heere in Niedersachsen stehen. Ii. Der niederschsisch-dnische Krieg (16251630.) 8 114- 1. Der niederschsische Kreis und das Ausland. Durch die Siege Tillys wurde die Macht der Liga und des Kaisers so gehoben, da viele norddeutsche protestantische Fürsten sich im Besitze der skularisierten geistlichen Stifter bedroht fhlten und auch mehrere auswrtige Staaten sich dem Wachstum der kaiserlichen Macht entgegenwarfen. Mit eng lischem Gelde konnten Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig zum Schutze der verbndeten Fürsten des niederschsischen Kreises neue Truppen anwerben, und Eng -lartd, die Niederlande und Dnemark verpflichteten sich durch ein Bndnis im Haag, gemeinschaftlich ein Heer gegen den Kaiser zu unterhalten (1625). Die Fhrung dieses Heeres bernahm Chri-st i a n Iv., König von Dnemark und Kreis ob erster des niederschsischen leises, um so bereitwilliger, weil er seinen Sohn in der Behauptung der skularisierten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. 2. Wallensteins erstes Auftreten. In dieser Verlegenheit und imt nicht bestndig von dem Herzoge von Bayern abzuhngen, dem er noch sr die aufgewandten Kriegskosten Obersterreich verpfndet hatte, wnschte der Kaiser ein eigenes Heer aufzustellen. Da er bei der schpfung des Staatsschatzes selbst keine Mittel zur Ausrstung einer

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 110

1913 - Paderborn : Schöningh
110 Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. der die Berechtigung zur Wahl und der die Form der Wahl keine gesetzlichen Bestimmungen. Tatschlich verengerte sich stetig der Kreis derer, welche die Wahl vornahmen, so da am Ende der Kaiserzeit nur 7 Fürsten als Rurfrsten" die Wahl vollzogen. Der Gewhlte pflegte von einem deutschen Bischfe (dem Erzbischofe von Cln oder Mainz) zum Könige gesalbt und gekrnt zu werden. Die Erhebung zum deutschen Könige gab zugleich den Anspruch auf die Herr-schaft der die Knigreiche Italien und Burgund und auf die Kaiserwrde. Einer frmlichen Krnung bedurfte es fr die Besitzergreifung der italienischen und der burgundischen Krone nicht, wenn diese auch in Italien hufiger erfolgte; unumgnglich blieb sie aber fr die Erwerbung der Kaiserwrde. Die Rechte des Knigs waren der Form nach dieselben wie vor alters. Er war 1. der hchste Richter, da die richterliche Gewalt aller Beamten sich von ihm herleitete, 2. der oberste Heerfhrer im Kriege, 3. der Inhaber der hchsten Re-gierungsgewalt, welcher alle unteren Regierungsgewalten, Herzge wie Grafen, Bischfe wie Abte, mit ihrem Amte betraute. Aber ihrem Wesen nach hatten sich diese kniglichen Rechte durch die Selbstndigkeit, welche die Organe der Regierung gewonnen hatten, durchaus gendert und verringert. Der Schmlerung der kniglichen Gewalt im Innern zur Seite ging eine reiende Abnahme der kniglichen Einknfte. Die wichtigsten regelmigen Einknfte waren noch immer die Geflle der lange Zeit sehr umfangreichen kniglichen Domnen, Raturalertrge, die der knigliche Hof, ohne bestndige Residenz von Pfalz zu Pfalz reisend, meist an Ort und Stelle verzehrte. Indem der Hof zeitweise auch auf anderen, namentlich geistlichen Gtern verweilte, zog er auch diese zu gleichen Leistungen heran. Indessen nahmen, besonders seit Heinrichs Vi. Tode, die kniglichen Domnen oder ihre Ertrge durch Verschenkung und Belehnung unaufhaltsam ab. Einen vollen Ersatz fr diesen Ausfall konnte der König durch die erhhten Einnahmen gewinnen, welche mit der Zunahme des Gewerbes und Handels die sog. Regalien brachten, wie die Abgaben aus den Bergwerken, das Mnzrecht, die Markt- und Durchgangszlle. Aber es gelang Friedrich I. nicht, sie in dem wirtschaftlich hher entwickelten Oberitalien zu behaupten, und mit der Vergebung dieser nutz-

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 216

1913 - Paderborn : Schöningh
216 den Markgrafen von Baden-Durlach und den Halberstdter Christian (1622). Durch diese Siege machte er dem Kriege in der Pfalz ein Ende. Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh der Kaiser (1623) dein Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur. Die bei der Eroberung Heidel-berge erbeutete Bibliothek mit Wertvollen Handschriften schenkte Maximilian dem Papste. Christian von Braunschweig, welcher ebenso rote Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war, rckte bald roieder der die deutsche Grenze in Niedersachsen ein. Tilly zog nun gleichfalls nach Norddeutschland und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, da er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623); dann blieb der ligistische Feldherr mit seinem Heere in Niedersachsen stehen. Ii. Der niederschsisch-dnische Krieg (16251630). 1. Der niederschsische Kreis und das Ausland. Durch die Siege Tillys rourde die Macht der Liga und des Kaisers so ge-hoben, da viele norddeutsche protestantische Fürsten sich im Besitze der skularisierten geistlichen Stifter bedroht fhlten und auch mehrere auswrtige Staaten sich dem Wachstum der kaiserlichen Macht entgegenroarfen. Mit englischem (Selbe konnten Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschroeig zum Schutze derverbndeten Fürsten des niederschsischen Kreises neue Truppen anwerben, und England, die Nieder-lande und Dnemark verpflichteten sich durch ein Bndnis im Haag, gemeinschaftlich ein Heer gegen den Kaiser zu unter-halten (1625). Die Fhrung dieses Heeres bernahm Chri-stian Iv., König von Dnemark und Kreisoberster des nieder-schsischen Kreises, um so bereitwilliger, roetl er seinen Sohn in der Behauptung der skularisierten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. 2. Wallensteins erstes Auftreten. In dieser Verlegenheit und um nicht bestndig von dem Herzoge von Bayern abzu-hngen, dem er noch fr die aufgewandten Kriegskosten Ober-sterreich verpfndet hatte, wnschte der Kaiser ein eigenes Heer aufzustellen. Da er bei der Erschpfung des Staatsschatzes selbst keine Mittel zur Ausrstung einer Streitmacht besa, so kam

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 74

1907 - Paderborn : Schöningh
74 Erdmannsdrffer: Die Grndung des stehenden Heeres. Kontributionslast ledig, begannen wieder aufzuatmen, die Baulust erwachte, die wsten Stellen in den Stdten wurden wieder angebaut, nach langer Frist sah man wieder neue Huser sich erheben. Zuzug von auen her stellte sich ein, Handel und Wandel regten sich freier. Im Laufe der beiden nchsten Jahrzehnte war in allen Stdten der Mark, auch in den ritter-schaftlichen und stiftischen Landstdten und Flecken, die Akzise eingefhrt. Der weitere Verlauf war, da die ursprnglich den stdtischen Behrden zustehende Verwaltung der Akzise von vornherein auch unter die Aufsicht kurfrstlicher Steuerkommissare gestellt wurde, und da aus dem landes-herrlichen Kontrollrecht sich allmhlich die volle landesherrliche Selbstverwaltung entwickelte. Die Akziseverwaltung wurde die hohe Schule des preuischen Finanzbeamtentums. Von Ansang an aber waren die Ertrge derselben vorzglich fr die Erhaltung der Truppen bestimmt; das Bestehen und das Wachstum des stehenden Heeres ist in dem brandenburgisch-preuischen Staat aufs engste verknpft mit der Einfhrung der Akzise und mit den stetig wachsenden Einnahmen, die durch sie dem Staate zuflssen, so da fr den preuischen Beamtenstaat, wie fr den preuischen Militrstaat diese neue Steuerordnung von gleich grundlegender Bedeutung geworden ist. Gegen Ende der Regierung des Kurfrsten Friedrich Wilhelm war das neue System in dem ganzen Umfang des Staates in der Hauptsache zur Durchfhrung gebracht und der bergang von landstndischer zu landes-herrlicher Steuerverwaltung vollzogen. Die ritterschaftlichen Verbnde hielten an den meisten Stellen ihre Proteste aufrecht und behaupteten ihre Sonder-stellung durch Beibehaltung ihrer alten direkten Besteuerung; aber da die Akzise in den Stdten sehr bald aus einer provisorischen zu einer dauernden Steuereinrichtung wurde, so konnte auch der Adel sich der Notwendigkeit einer regelmigen Kontributionsleistung nicht mehr lange entziehen, und das Recht ihrer Bewilligung wurde mehr und mehr zu einer bedeutungs-losen Formalitt. Die Zeit der Landtage und der stndischen Ausschsse, obwohl man sich htete, sie formell zu beseitigen, war vorber. Von Zeit zu Zeit bumte sich auch in der Folge noch der Trotz des alten landstn-bischen Selbstgefhls zu heftigen Konflikten mit dem Fürsten und seiner Regierung empor; aber die Staatssouvernitt war auf die Monarchie, das Beamtentum und das Heer fest gegrndet, und jene Mchte vermochten nicht mehr sie zu erschttern. I

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 141

1907 - Paderborn : Schöningh
Aus der Instruktion sr den Gesandten in Wien. 141 2. Ich werde zu diesem Zweck ein enges Bndnis mit dem Wiener Hofe, demjenigen von Rußland und den Seemchten eingehen. 3. Ich werde meinen ganzen Einflu aufbieten, um dem Herzog von Lothringen die Kaiserwrde zu verschaffen, und seine Wahl gegen jeden unter-sttzen. Ich kann sogar sagen, ohne zuviel zu behaupten, da ich des Er-folges sicher bin. 4. Um den Wiener Hof in guten Verteidigungszustand zu setzen, werde ich ihm zunchst zwei Millionen Gulden in Silber auszahlen; ich wrde sogar bis zu drei gehen, was im Anfang jedoch zu verschweigen und worum soviel als mglich zu handeln (marchander) ist. Sie fhlen wohl, da es fr so wichtige Dienste wie die, zu welchen ich mich durch die hier niedergelegten, sehr lstigen Bedingungen verpflichte, einer entsprechenden Belohnung und einer angemessenen Sicherheit bedrfe fr alle Gefahren, in die ich mich begebe, und sr die Last, die ich auf mich lade. Mit einem Wort, ich verlange zunchst als Lohn fr die Mhen und Gefahren, in die ich mich zum Dienst des Hauses Osterreich begebe, die vollstndige Abtretung von ganz Schlesien. Die wertvollen Dienste, die meine Vorfahren diesem Hause geleistet, und die nicht belohnt, sondern mit Undank bezahlt worden sind, fordern durchaus, da ich mich im voraus eines Pfandes der Dankbarkeit von feiten eines Hofes versichere, fr den ich bereit bin. alles zu opfern, und fr den ich mit allen Krften die Nachfolge gewhrleiste. Meine Meinung ist also, da Sie, sobald Sie erfahren haben werden, meine Truppen seien in Schlesien eingerckt, zunchst um eine Privataudienz bei dem Herzog von Lothringen bitten, ihm den Inhalt dieser Depesche getreulich mitteilen und ihm von meiner Seite versichern, da es bei den Erfahrungen, die meine Vorfahren mit der Unentfchlossenheit des Wiener Hoses gemacht haben, ntig gewesen ist, ohne ihn vorher zu fragen, diesen Weg einzuschlagen, zu seinem eigenen Wohle und besonders demjenigen des Herzogs von Lothringen, den ich unendlich wertschtze und achte, und dem zuliebe ich mich zu diesem khnen Schritt entschlossen habe. Darum habe ich kurz alle Verzgerungen einer langen, unfruchtbaren Verhandlung in einer Angelegenheit abgeschnitten, bei der es sich nicht weniger um das Heil Europas als um dasjenige des Hauses sterreich und um das Glck des Herzogs von Lothringen handelt. Am 26. Dezember teilt Friedrich seinem Bevollmchtigten, dem Grafen Gotter, in Wien mit (Politische Korrespondenz 1. Bd. S. 157), da er sich auch mit einem guten Teile von Schlesien zufrieden geben werde, vorausgesetzt, da es der Knigin von Ungarn gefalle, mit ihm einen billigen und aufrichtigen Vergleich einzugehen und zu unserem gegenseitigen Interesse ein enges und angemessenes Bndnis zu schlieen".

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 144

1907 - Paderborn : Schöningh
144 Friedrichs des Groen Bericht an den Minister von Podewils. Art. 6. Die katholische Religion soll in Schlesien statu quo erhalten werden, jedoch ohne da die Religionsfreiheit der Protestanten und die Rechte des Souverns beeintrchtigt werden. Art. 7. Der König von Preußen verpflichtet sich, die bei englischen Kaufleuten aus Schlesien aufgenommene Summe zu bezahlen. Art. 11. In diesen Frieden werden eingeschlossen England mit Hannover, Rußland, Dnemark. Holland, das Haus Wolfenbttel und der König von Polen als Kurfürst von Sachsen unter der Bedingung, da er lngstens 16 Tage, nachdem ihm der Friedensschlu offiziell angezeigt ist, seine Truppen von der franzsischen Armee und aus den Staaten der Knigin von Ungarn und Bhmen zurckzieht. Unterzeichnet: Henry Comte de Podewils. Hyndford. 56. Friedrichs des Groen Bericht an den Minister von Podewils der die Schlacht bei Hohenfriedeberg. 1745. Politische Korrespondenz. 4. Bd. S. 181. bersetzung in Znrbonsen a. a. O. S. 208. Schlachtfeld bei Hohenfriedeberg, 4. Juni 1745. Lieber Podewils, ich berichte Ihnen in drei Worten, da wir foeben einen vollstndigen Sieg der den Feind davongetragen haben. Wir haben 5000 Gefangene gemacht, darunter dreiig Offiziere, fnf oder sechs Generale, sechsnndsechzig Fahnen, drei Standarten und acht Pauken erobert. sterreicher und Sachsen zusammen haben drei- bis viertausend Mann an Toten und Verwundeten auf dem Schlachtfelde gelassen. Unsere Kavallerie hat Wunder getan, ebenso die Infanterie, alle Truppenteile haben sich ausgezeichnet. Sie waren alle im Feuer; kurz, nichts hat versagt. Die Schlacht fing um vier Uhr an und dauerte auf der ganzen Linie bis um elf. Truchfe ist gefallen; der arme Oberst Kahlburg, Mafsow, von Hacke und Schwerin von meinem Regiment sind schwer verwundet; Bartikow ist gefallen. An Toten und Verwundeten betrgt unser Verlust zwlfhundert Mann. Sie wissen, wie Sie diese Nachricht verwerten knnen und sollen. Ich habe mein Wort gut eingelst. Alle anderen und meine Brder haben wie Lwen fr das Vaterland gekmpft. Niemals haben die alten Rmer etwas Glnzenderes geleistet. Leben Sie wohl. Gebe der Himmel, da ich Grund habe, ebenso zufrieden mit der Staatskunst zu sein wie mit den Waffen. Ich bin Ihr treuer Freund Friedrich.
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