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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 137

1888 - Habelschwerdt : Franke
137 3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen. 4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden. Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein. 1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.) 2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.) Dritter Abschnitt. Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125* I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen. 1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru- dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland. 2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand. 3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen. 4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 75

1904 - Habelschwerdt : Franke
75 Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. Don Frankreich hatte sich schon vorher zur Teilnahme am Kreuzzuge entschlossen. Das gemein-same Unternehmen scheiterte aber gnzlich, da das Heer durch Huuger und Durst furchtbar zu leiden hatte und von den Trken fast ganz aufgerieben wurde. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unter-nommene Kreuzzug gegen die Slawen hatte nicht den erwarteten Erfolg. Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt uach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er. Knttnrznstnde in der Zeit des Kampfes um die Keichs-und Kirchenverfassung. 1. Politisches und wirtschaftliches Leben. Beim Ausgange der frnkischen Kaiser stand das Kaisertum nicht mehr auf der Hhe, die es unter Konrad Ii. und Heinrich Iii. erreicht hatte. Der Jnvestiturstreit hatte nicht blo das Ansehen des Kaisers geschwcht, sondern auch Vernderungen in alleu Verhltnissen der abendlndischen Welt hervorgebracht. Vor allem hatten die deutschen Fürsten neben dem Kaiser eine fast selbstndige Stellung gewonnen. Denn die Herzogtmer waren wie die kleineren Lehen erblich geworden, und die Bistmer wurden nicht mehr durch kaiserliche Erneuuuug, sondern durch die Wahl des Domkapitels besetzt. Deshalb waren die Kaiser jetzt auf ihre eigene Hausmacht und das inzwischen erstarkte Brgertum angewiesen. Whrend der Brgerkriege des 11. Jahrhunderts begann die selbstndige Entwicklung der deutschen Städte. In wirtschaftlicher Beziehung luuchs ihre Bedeutung dadurch, da sie das Marktrecht erhielten, und da ihnen die Kaiser, die ihre Bundesgenossen zu schtzen begannen, Zollfreiheiten verliehen, wie dies Heinrich Iv. zuerst 1074 Worms gegenber tat. Je mehr mit der beginnenden Geldwirtschaft, die durch die neuentdeckten Silberlager der deutschen Gebirge und den lebhafter werdende Handel gefrdert wurde, die wirtschaftlichen Verhltnisse der Städte sich besserten, desto mehr strebten sie nach rechtlicher Selbstndigkeit. Den in einer Gilde" vereinigten Kauf-leuten wurde zuweilen die Marktpolizei bertragen, und es entstand ans diese Weise ein Stadtgericht, ans dem sich nach und nach der stdtische Rat" entwickelte. Doch gehen die Ansichten der die Entstehung der Ratsgewalt auseinander. Erst im 12. Jahrhundert kam fr burghnlich befestigte Orte die Bezeichnung Stadt" auf, die sich ursprnglich mit dem allgemeinen Begriff Statt, Sttte" deckte; der Ausdruck Brger" aber erhielt sich. Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 54

1904 - Habelschwerdt : Franke
54 7. Ottos Versuche zur Erwerbung Unteritaliens. Nach der Er-Werbung Oberitaliens gehrte das Kaiserreich zu den Mittelmeerstaaten. Deshalb suchte Otto mit dem byzantinischen Kaiser, der in Apnlien und Kalabrien herrschte, in Beziehungen zu treten. Aus einem dritten Zuge nach Italien lie er seinen vierzehnjhrigen Sohn Otto zum Kaiser krnen und nahm die langobardischen Fürsten von Kapua und Benevent in Lehnspflicht. Um die den Griechen gehrigen sdliche Landschaften zu gewinnen, wollte Otto seinen Sohn mit der oft-rmischen Kaisertochter vermhlen. Aber nur gegen Verzichtleistung ans jene Gebiete kam die Vermhlung des Sohnes mit der griechischen Prinzessin Thephano zustande. Nach der Rckkehr aus Italien hielt der Kaiser in Quedlinburg, wo er das Grab seiner Mutter besuchte, eine glnzende Reichs-versnmmlnng nb. Hier zeigte sich, da das deutsche Reich durch Otto den Groen die Vorherrschaft im Abendlande erlangt hatte. Der König von Dnemark und die Herzge von Polen und Bhmen sandten Tribut; Gesandte von Rom, Benevent, Konstautinopel, von den Russen, Bulgaren und selbst von den Ungarn waren erschienen. Nicht lange darauf starb der Kaiser zu Memleben, 973. Er wurde in dem vou ihm erbauten Dome zu Magdeburg begraben. 973983 Otto Il, 973983. 1. Persnlichkeit. Otto Ii., der eine gelehrte Erziehung erhalten hatte, war erst 18 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Obgleich er klein von Gestalt war, wute er die Waffen geschickt zu führen und war rasch zur Tat und unerschrocken in der Not. Es fehlte ihm jedoch oft an Festigkeit und Bestndigkeit; auch war er fremden Ein-flssen leicht zugnglich. 2. Die Glcksjahre Ottos Ii, In den ersten sieben Jahren gelang es dem jungen Kaiser, nicht nur deu inneren Zwist zu schlichten, sondern auch uere Feiude des Reiches zurckzuweisen Herzog Heinrich von Bayern, der Znker genannt, emprte sich; er wurde aber besiegt und verlor sein Herzogtum. Krnten wurde vou Bayern getrennt und zu einem selbstndigen Herzogtum erhoben; es umfate das heutige Krnten, Steiermark, Krain und Verona. Als sich Otto im Jahre 978 in Aachen aufhielt, fiel der franzsische König Lothar Iii. in Lothringen ein, um es von Deutschland loszureien. Er zwang den Kaiser zur Flucht und lie den Deutschen zum Spott den Adler auf der kniglichen Pfalz zu Aachen nach Westen drehen. Da wurde der Reichskrieg gegen Frankreich beschlossen. Otto drang mit einem Heere bis Paris vor, konnte die Stadt aber nicht einnehmen. Lothar mute jedoch beim Friedensschlu auf Lothringen verzichten. Richers vier Bcher Geschichte. - Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 37. und 39. Bd.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 76

1904 - Habelschwerdt : Franke
76 Unt Vasallen zu gewinnen, hatten die Groen in den Brgerkriegen weite Gebiete ihres Grundbesitzes zu Lehen geben mssen. Sie juchten sich fr das Verlorene zu entschdigen, indem sie die riesigen Waldungen der Berglandschaften roden und die Sumpfgebiete urbar machen lieen. So wurden in dieser Zeit das Erzgebirge, die Gebiete an der March, Leitha, Mur und Drau von deutschen Kolonisten besetzt, und es begann die Germanisierung der Wendenlande. In der Urbarmachung dieser Gebiete zeichneten sich besonders die Zisterzienser und Prmoustrateuser aus. 2. Geistiges Leben. Der Jnvestitnrstreit ries in Deutschland groe Bewegung hervor. Da es Gegenppste, Gegenknige und Gegen-bischse gab, so suchte sich jeder ein selbstndiges Urteil zu bilden, und es entstanden viele Streitschriften. Die Geschichtschreiber dieser Zeit treten einseitig entweder fr die ppstliche oder die kaiserliche Sache ein. Die geistlichen Dichter behandeln jetzt immer hufiger weltliche Stoffe in der Muttersprache. So entstanden das Annolied und die Kaiserchronik. Aus dem Franzsischen entlehnten ihre Stoffe die Dichter des Rolandsund des Alexanderliedes; in letzterem zeigt sich schon der Einflu der durch die Kreuzzge vermittelten Wundergeschichten des Orients. Neben diesen geistlichen Sngern gab es zahlreiche weltliche Spielleute, welche die alten Sagen aus der Zeit der Vlkerwanderung fortpflanzten. Auf dem Gebiet der bildenden Knste herrschte der romanische Stil, der sich immer reicher entfaltete. berblick der die ltere Geschichte Irankreichs und Englands. Frankreich. Nach dem Aussterben der Karolinger (987) kamen mit Hugo mit dem Beinamen Kapet, dem Herzog von Francien, die Kapetinger auf den Thron des Westfrankeureiches. Dieses befand sich damals in vlliger Zerrttung, da die groen Vasallen unbotmig waren und der auch sprachlich vom Norden verschiedene Sden sich ganz von der Krone losgerissen hatte. Die ersten Kapetinger sttzten sich nur aus ihr Herzogtum und ihre Vasallen. Da ihnen eine lange Regierungszeit beschieden war und sie den ltesten Sohn schon bei ihren Lebzeiten krnen lieen und zum Mitregenten annahmen, verhteten sie Throustreitigkeiten- Die Groen konnten ihr Wahlrecht nicht ausben, und so wurde die Krone nach und nach erblich. In kluger, vor-sichtiger Politik vereinigten die Kapetinger allmhlich alle Franzsisch sprechenden Bewohner des Frankenreiches und wurden so die eigentlichen Schpfer der franzsischen Nation. Eine groe Gefahr erwuchs ihnen aber, als Wilhelm der Eroberer, Herzog von der Normandie, ihr grter Vasall, 1066 England eroberte und ein unabhngiger König wurde. England. Nach 800 wurden die sieben angelschsischen Knigreiche durch Egbert, der als Verbannter am Hofe Karls des Groen dessen staatsmnnische Ttigkeit kennen gelernt hatte, zu einem Gesamtreich vereinigt. Die an gel-schsischen Könige regierten bis 1016- Der bedeutendste von ihnen ist Alsred der Groe (871901). Er baute zerstrte Städte und Burgen wieder ans,

7. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 136

1903 - Leipzig : Dürr
136 Die Geschichte des Mittelalters b) Er besiegt endgültig den Erbfeind. c) Er schafft eine geordnete Reichsverwaltung durch ein geistliches Beamtentum. d) Er erneuert das Kaisertum *) (drei Züge nach Italien). 3. Unsicheres Bestehen des Reiches durch Wirren im Innern und Angriffe von außen unter Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. von 973—1024. a) Ottos ü. Erfolg in der inneren Politik (Heinrich der Zänker); sein Mißerfolg in Italien. b) Otto Iii., der phantastische Schwärmer. c) Heinrich Ii., ein Herr über Staat und Kirche. 4. Höchste Macht und Blüte des deutschen Reiches unter Konrad Ii. und Heinrich Iii. 1024—1056. a) Konrad Ii. vergrößert das Reich nach außen (Burgund, Lausitz), regiert mit starker Hand (die niederen Lehen werden erblich, dadurch die Macht der großen Vasallen geschwächt, Herzog Ernst von Schwaben), beherrscht die Kirche. b) Heinrich Iii., mächtig wie sein Vater in seiner äußeren, inneren und Kirchenpolitik; aber bereits beeinflußt von den Reformideen (Gottesfriede). *) Über die Bedeutung der Erneuerung des Kaisertums sagt Giesebrecht: „Es scheint der vollständige Sieg zu sein, den jemals das Germanentum über Rom davongetragen hatte. Und doch waren es gerade jene politischen und kirchlichen Ideen, welche in Rom erwachsen waren und die Blicke der Welt immer von neuem dorthin lenkten, die in diesem sächsischen Edling und durch ihn ein neues, frisches Leben gewannen. Denn was wollte er anders gründen, als eine Weltmacht gleich den Cäsaren? Kaiser der Römer und Angustus nannte er sich und hatte zu Rom seine Kaiserkrone empfangen. Und war ihm nicht das Grab des h. Petrus zu Rom die geweihteste Stelle des Erdkreises? War nicht dieser Sachse in Kriegsrüftnng ein ebenso eifriger Apostel der römischen Kirche, als jener angelsächsische Mönch, der als Dienstmann des Papstes im deutschen Norden das Christentum angepflanzt hatte? Indem Otto die Macht seines Reiches bis zu den äußersten Völkern des noch unerschlossenen Nordens und Ostens ausbreiten wollte, beabsichtigte er zugleich das Christentum in der Form, die Rom ihm gegeben hatte, bis an das Ende der Welt zu tragen. Die Gebeine der römischen Märtyrer holte er über die Alpen, und durch den Glauben an sie wirkte er Wunder: Wälder wurden gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet, Städte erbaut, Siege gewonnen über die gefährlichsten Feinde. Die Sprache Roms tönte nicht allein an den Altären Sachsens wieder, sie war zugleich die Geschäftssprache in der Kanzlei des Kaisers; in ihr gingen noch immer die Machtgebote des Augustns in alle Welt hinaus. So lebte Otto, obwohl ein sächsischer Kriegsmann von altem Schlage durch und durch, doch zugleich ganz in jenen römischen Ideen, die einst seine Vorfahren bekämpft hatten; die gewaltigsten Gegensätze, welche die Weltgeschichte bewegt haben, begegneten sich in ihrer vollen Schroffheit in seiner Persönlichkeit und glichen sich doch in ihr ebenso aus, wie in dem großen Gange der Dinge."

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1901 - Leipzig : Teubner
76 Das Mittelalter. Lwenherz, Heinrichs des Lwen Schwager, auf der Heimreise be-Richard gefangen, griffen, von Herzog Leopold von sterreich gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert wurde (1192). Derselbe behandelte ihn, der mit den Welfen und Normannen verbndet war, als Feind. Erst als der Frstenbund sich aufgelst, der König aber eine ungeheure Summe Richard deutscher als Lsegeld gezahlt und sich als Lehnsmann des Kaisers bekannt hatte, tismann. murbe der Gefangene aus der Haft entlassen (1194). Nach Tankreds Tode glckte auch die Eroberung des sicilischen Reiches. Weihnachten 1194 wurde Heinrich Vi. zu Palermo gekrnt. Wer sich wider ihn erhob, wurde mit furchtbarer Strenge bestraft. Heinrichs Doch selbst mit dieser Steigerung seiner Macht nicht zufrieden, ^ a"e fate er den Plan, sich zum Oberherrn der ganzen Christenheit zu machen. Zugleich versuchte er, freilich ohne Erfolg, die Erblichkeit der deutschen Krone durchzusetzen. Durch einen Kreuzzug gedachte er das heilige Land zu erobern. Schon sammelten sich die Pilger in den sditalischen Hfen, schon verstand sich der ostrmische Kaiser zu einem Jahreszins, Heinrich vi. schon war Cypern in Besitz genommen, da starb pltzlich Kaiser + 1197' Heinrich Vi. zu Messina (1197). 23. Innocenz Iii. Das deutsche Doppelknigtmn: Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto der Weise (11981215), Der vierte Kreuzzug (12021204) 1. Ter Verlust Italiens. Ganz Italien erhob sich wider die Deutschen. Die lombardischen Städte beseitigten die Reichsgewalt. Die Kaiserin-Witwe Konstanze, in der allgemeinen Verwirrung nur darauf bedacht, ihrem dreijhrigen Sohne Friedrich die steilische Krone zu erhalten, verbannte alle Deutschen aus dem Lande und suchte einen Rckhalt am rmischen Stuhle. Innocenz in. Innocenz Iii. (11981216), mit weltlichem Namen Lothar von Segni, war damals im Besitz der Tiara. Weltlichem Treiben abhold, ein Mann von seltenen Geistesgaben und gewaltiger Herrscherkraft, hatte er nur ein Ziel vor Augen: die Herrschaft der die Welt, wie sie Gregor Vii. erstrebt hatte, zu erringen und zu behaupten. Jetzt, wo der mchtige Staufer Heinrich Vi. mit Hinterlassung eines Kindes ins Grab gesunken war, hielt er den Augenblick fr gekommen, seine Plne zu verwirklichen. Innocenz Iii. Schnell entschlossen, stellte sich Jnnoeenz Iii. an die Spitze der Kirchenstaat, deutschfeindlichen Bewegung. Jegliche Einmischung Fremder hielt er fern. Dagegen trat er mit den tnseischen und lombardischen Stdten in Verbindung. Mit groer Thatkraft schuf er sich eine bedeutende weltliche Macht, welche die Pippinsche Schenkung weit bertraf. Zu-gleich erkannte Konstanze die von ihrem Gemahl zurckgewiesene ppst-

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 82

1901 - Leipzig : Teubner
82 Das Mittelalter. und die Flotte zu vermehren vermochte. Mit voller Absicht whlte er die Mannschaften besonders aus den mohammedanischen Bezirken; diese ihrem Sultan Friedrich" treu ergebenen Leute folgten ihm ohne Ge-Gleichheit aller wisfensbisse auch gegen die Fürsten der Kirche. Alle Unterthanen waren vor dem Gesetz. Qr ^em Gesetz gleich; aller Pflichten, aller Leistungen waren genau be-Reichstage, stimmt. Auf den Reichstagen waren auch die Städte vertreten. 4. Deutschland. Einen starken Gegensatz zu diesem einheitlichen sicilischen Reiche Friedrichs bildeten die Zustnde Deutschlands. Um den Der Nordosten, von Dnemark gefhrdeten Nordosten kmmerte er sich nicht. Dort waren es die Fürsten und die Brger von Lbeck, welche Waldemars Il Herrschaft der Holstein und Mecklenburg brachen, indem sie in der Bornhved 1227. Schlacht bei Bornhved in Holstein das dnische Heer (1227) zertrmmerten. Nach Engelberts Ermordung hatte nach und nach der junge König Heinrich die Leitung der Geschfte selbst bernommen. Damals Die Laiensrsten wurden die Fürsten, wohl zum Danke fr ihre Haltung während der Rhenen Kmpfe mit dem Papste, durch das Wormser Privilegium" (1231) mit so bedeutenden Vorrechten bedacht, da sie nunmehr rechtlich gerade-zu die Stellung von Landesherren einnahmen. Unzufrieden wegen gelegentlicher Verwhnungen seitens seines Vaters, sann Heinrich auf Abfall. Friedrich Ii. durchkreuzte jedoch des Sohnes Plne, indem er die Laienfrsten fr sich gewann und wie schon lngst mit Frankreich, so auch mit England ein gutes Einvernehmen herzustellen wute. Als Ausstand König nun Heinrich wirklich einen Aufstand wagte, brach derselbe beim Heinrichs 1235. (j^^nen des Kaisers in Deutschland in sich zusammen (1235). Der treulose junge König wurde nach Unteritalien gebracht, wo er nach siebenjhriger harter Haft starb (1242). Friedrich Ii. benutzte seine Anwesenheit im Reiche, hier verhltnismig Ruhe und Ordnung zu schaffen. Nachdem er sich in Worms mit der englischen Prinzessin Jsa-bella vermhlt hatte, begab er sich nach Mainz, wo er das groe Landsriedens. Landfriedensgesetz^) erlie. Um die Welfen auszushnen, bergab fleie6 ms501""8 er Ottos Iv. Neffen Otto dem Kinde seinen Hausbesitz Braunschweig-Lneburg als Herzogtum. Vernichtung Damals wurde gegen die freien Stedinger Bauern, welche die 6cr$8racm8er Zahlung des Zehnten verweigerten und einen Geistlichen gettet hatten, der Kreuzzug gepredigt; nach tapferstem Widerstande wurden sie fast voll-stndig vertilgt. 5. Kampf mit den Lombarden und dem Papste, a. 12361241. Zu Mainz war der Reichskrieg gegen die Lombarden beschlossen worden, da Friedrich Ii. die kaiserliche Gewalt in Oberitalien wiederherstellen wollte. Mit wilder Begeisterung focht die Mehrzahl der Städte fr ihre l) S. Krmer S. 235f.

10. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte bis zum Beginn der Reformation - S. 87

1915 - Leipzig : Teubner
28. Heinrich Vi. g7 licher, Mark und Bein durchdringender Huf hat mich verwundet, da mir zum Leben alle Lust und Hoffnung vergangen ist. Denn ich habe vernommen, da jene unbewegliche Sule des Reichs, Deutschlands Grundfeste, und jener Morgen-stern, der alle brigen Sterne an Glanz bertraf, Zriedrich, im Grient das Leben geendigt. Nun ist jener starke Lwe nicht mehr, dessen majesttisches Angesicht und mchtiger flrm die wilden Tiere von Verwstungen abgeschreckt, die Hebel5 len unterworfen und die Huf)er zur Huhe gebracht hat." Emanuel Geibel, Friedrich Hotbart". Friedrich Rcfert, Barbarossa". Julius Sturm, Barbarossa". fc | 2. Heinrich Vi. 11901197. (Ebenso ritterlich wie sein Dater, aber rcksichtsloser, hochstrebender, plante er die Krnung des vterlichen Werkes durch zweierlei: a) Erblichkeit des Knigtums und b) Herstellung eines Ideltreiches durch Eroberung des ostrmischen (by- 4 zantinischen) Kaiserreiches. a) versuch der Umwandlung des deutschen Wahlreiches in ein Erdreich. Die Erreichung dieses Zieles wurde zunchst gehindert durch den flufstnnd h?* nach Deutschland zurckgekehrten Heinrich des Lwen, der unter dem Beistnde einiger deutscher Fürsten und Englands seine beiden Herzogtmer wiedergewinnen wollte. Heinrich Vi. bekam jedoch durch Leopold von sterreich den König Richard Lwenherz in seine Gewalt und gab ihn erst frei, nachdem Richard feine Gber-lehnshoheit anerkannt, ein groes Lsegeld gezahlt und sich zu jhrlichen Tributzahlungen verpflichtet hatte. Nun erst gab Heinrich der Lwe seinen Wider-stand auf. Sur das Zugestndnis der Erblichkeit der deutschen Knigskrone in seinem Geschlechte bot Heinrich Vi. den Reichsfrsten die Erblichkeit ihrer groen Reichslehen an die zwar gewohnheitsmig schon bestand, nicht aber recht-Iich vom Könige anerkannt war und zwar nicht nur fr die Shne der Reichs-surften, sondern auch fr ihre Tchter und sonstigen direkten verwandten. Den geistlichen Fürsten wurden finanzielle Erleichterungen in Aussicht gestellt. Die Brsten lehnten den Vorschlag ab. Sie verstanden sich nur zu der blichen Wahl des (damals zweijhrigen) Sohnes Heinrichs, des spteren Kaisers Friedrich Ii. b) versuch der (Errichtung einer Weltmonarchie. Nach schweren Kmpfen, in denen Heinrich Vi. verrat und Untreue mit Strenge ahndete, nahm Heinrich besitz vom unteritalienischen Erbe seiner Brau, lie sich zum rmischen Kaiser und zum König von Sizilien krnen und begann mit den Vorbereitungen zu einem Kreuzzug, in dessen Verlauf das ostrmische Kais er reich erobert werden sollte. Schon hatte der oftrmische Kaiser die Oberhoheit Heinrichs Vi. dadurch anerkannt, da er ihm einen jhrlichen Tribut entrichtete; und so groß war der Schenk-Gehmlich.gnther, Lehrb. d Gesch D I. 7
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