Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 16

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 16 — 1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte (13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8), Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw. Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab- geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen- handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt. Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt- städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz. Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe, Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an- steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern {Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten, und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.), dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste, Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville (27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E). 4. Tunesien. (120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm). Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost- feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be- sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W. des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg- züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel- bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis 20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl- reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen. Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor- züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 170

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 170 — des Geschäftsverkehrs, und die Mandschustadt, in der sich die mandschurischen Eroberer niedergelassen haben, die 1644 China eroberten. In ihr liegt wieder als ein Quadrat die gartenreiche Kaiserstadt, in der die Beamten und die Dienerschaft des Hofes wohnen, und mitten in dieser, wieder von Mauern umrahmt, die Verbotene Stadt, der Wohnsitz des Kaisers, mit prächtigen Palästen, Tempeln und Gartenanlagen. .Alle Dächer sind hier mit gelbglasierten Ziegeln gedeckt, die in der Sonne wie Gold glänzen. Nur bei kaiserlichen Bauten dürfen solche Ziegel verwendet werden. Ein besonderes, stark befestigtes Stadtviertel bewohnen auch die fremden Gesandten. Seit der Belagerung und teilweisen Zerstörung während des Boxeraufstandes im Jahre 1900 hat sich dieses sehr verändert. Es ist jetzt mit Soldaten aller Völker angefüllt, und die Entschädigungssummen, die China hat zahlen müssen, hat man dazu verwandt, stattliche Botschaftspaläste, andere öffentliche Gebäude und Baracken für die Truppen zu errichten. Deutschland hat sich sogar eine kleine förmliche Festung mit Wällen, Gräben und Geschützen geschaffen. Tientsin (800000 E.) am Peiho und Endpunkte des Kaiserkanals, 200 km von Peking, 80 vom Meere entfernt, ist der Hasen Pekings und eine sehr lebhafte Handelsstadt. Ein großer Stadtteil wird nur von Europäern bewohnt und gliedert sich in eine französische, englische und deutsche Ansiedlung. Von der letzteren schreibt ein Reisender: „Zum dritten- male wechselte das Bild, und durch ein Städtchen der Heimat glaubte ich jetzt zu fahren. Da war der blaue Briefkasten der Reichspost und über ihm ein blaues Straßenschild mit deutschem Namen. Hier war eine deutsche Kunsthandlung, dort eine deutsche Bäckerei und hier wieder ein deutsches Schneidergeschäft. Dann begann ein Villenviertel, wie ich es so schmuck in ganz Asien noch nicht gesehen hatte. Alle Häuser waren im Stil deutscher Landhäuser gehalten, alle glänzten vor Sauberkeit, alle waren mit Gärten umgeben und mit Efeu oder Weinlaub umrankt. Die deutsche Konsulatsflagge flatterte lustig in ihrer Mitte, und ein Denkmal aus Erz schloß ihre Reihen wie ein Sinnbild ihrer Gemeinschaft harmonisch ab. Wir stiegen aus und traten an den erzenen Gesellen heran. Der deutsche Roland blickte uns ins Angesicht; die Inschrift zu seinen Füßen aber belehrte uns, daß er hier stehe zum Gedächtnis der deutschen Soldaten, die in den Kämpfen von 1900 gefallen sind" (I. Dittmar). — Am Mündungstrichter des Jaugtsekiang liegt Nanking (270000 E.) mit bedeutender Seiden- und Baumwollindustrie. Bedeutend größer ist das nahe der Mündung gelegene Schanghai (650000 E.), der erste Hafen Chinas und Hauptplatz für den Seiden- und Teehandel. Auch hier befindet sich eine umfangreiche Europäerstadt mit großen Kaufhäusern, Banken und Niederlassungen der großen Schiffahrtsgesellschaften. W. davon Sutschou (500000 E.). Inmitten des Landes, in höchst fruchtbarer Ebene am Jangtfekiang, Hankon (825000 E.), dem sich noch zwei andere Großstädte mit zusammen 600000 E. unmittelbar anschließen. An einer Bucht s. von Schanghai die Hafenstadt Hangtfchou (350000 E.); endlich ganz im S., an einem Mündungsarm des Sikiang, Kanton (900000 E.), die erste Industrie- und zweite Handelsstadt Chinas. Fremde Besitzungen in China. An den Küsten haben vier fremde Mächte Besitzungen von zusammen 6000 qkm und 1 Miß. E. a) Deutsch ist Kiautschou auf der Südostseite der Halbinsel Schantung (Siehe: Deutsche Kolonien). d) Englisch: Die kleine Felseninsel Hongkong vor der Bucht von Kanton und der Kriegshafen Waihaiwai an der Nordostseite von Schantung. Hongkong wurde 1839—42 während des Opiumkrieges von England besetzt und dann festgehalten. Es hat einen vorzüglichen Hafen, an dem unter der englischen Herrschaft die Stadt Viktoria (170000 E.) entstanden ist. Diese ist jetzt der Mittelpunkt des ausgedehnten englischen Handels mit China und Japan und eine „Militär- und Flottenstation ersten

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 120

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 120 — Außer den schon genannten Erzeugnissen wird Weizen, Gerste, Mais, Wein Opium, Krapp und mancherlei Obst gebaut, insbesondere Pfirsiche, die von Persien den Namen haben, Aprikosen, Mandeln, Walnüsse, im S. auch Datteln. Berühmt ist die Rosenzucht bei Schiras zur Gewinnung von Rosenöl. (Vergl. Iii, S. 95). Ein wichtiger Erwerbszweig ist die Viehzucht. Gute Erträge liesert die Seidenzncht. Bodenschätze sind reichlich vorhanden, werden aber noch wenig ausgebeutet. Die Industrie ist hauptsächlich Hausgewerbe. Einige Bedeutung hat die Herstellung von seinen Teppichen, besonders in Kurdistan und Meschhed, von kostbaren Schals in Kirman und von Seidenwaren und Seidenstickereien. Der Handel leidet unter dem Mangel an geeigneten Ver- kehrsmitteln. Es gibt nur wenige Fahrstraßen, und die Waren werden daher hauptsächlich mit Kamelkarawanen befördert. Nur eine kleine, 13 km lange Eisenbahn zwischen Teheran und einem Vororte ist im Betrieb. Doch planen die Russen große Bahnlinien von Kankasien aus, und die deutsche Bagdadbahn- gesellschast hat eine Zweiglinie nach Persien ins Auge gefaßt. Der Außenhandel hatte 1910—11 einen Wert von 317 Mill. Mk. (A. 133, E. 184). Ausgeführt wurden u. a. Baumwolle (27 Mill. Mk.), Früchte (24), Teppiche (18), Reis (11), Häute und Felle (8), Seide (6,7), Opium (5), Klebegummi (4,5), Wolle (4). Am Handel sind in erster Linie Rußland (56°/0), England (17 °/0) und Britisch-Indien (12 °/0) beteiligt, Deutschland nur mit 1,8 °/0. Siedlungen. Die Häuser sind meist aus lufttrockenen Ziegeln erbaut und zeigen die übliche morgenländische Bauart: einen Hof in der Mitte, der häufig Blumenbeete und ein Wasserbecken enthält, flache Dächer, fensterlose Wände nach der Straße zu. Die Haupt- stadt Teheran (280000 E.) liegt auf einer baumlosen, im Sommer verbrannten Hochebene am Fuße des Elbursgebirges. „Die mit Mauer und Graben versehene Stadt hat außer dem durch seine herrlichen Gärten berühmten Palast des Schah und den Palästen einiger seiner Günstlinge kaum ein anständiges Bauwerk auszuweisen. Die Straßen sind meist eng, krumm und schlecht gepflastert und die Wohnräume in den Häusern niedrig, winklig und fast durchweg nur spärlich ausgestattet. In den Basaren dagegen fehlt es nicht an ge- schmackoollen Gebrauchs- und Luxusgegenständen". Im Sommer verläßt die wohlhabende Bevölkerung die nur auf Zisternenwasser angewiesene und vom Fieber heimgesuchte Stadt und sucht das benachbarte Gebirge auf. Sw. von Teheran Hamadan (30000 E.), das alte Egbatana, 340 km s. Jspahan (70000 E.), die frühere Hauptstadt, ein Hauplsitz der Gewerbetätigkeit und des Handels. Zur Zeit seiner Blüte soll es 3/4 Mill. E. gehabt haben, wovon noch großartige Ruinen in der Umgebung zeugen. Schiras (32000 E.), in einem Hochtale der s. Randgebirge, ist berühmt durch seine Rosenpflanzungen. Es hatte seine Glanzzeit im 13. und 14. Jahrhundert und war damals der Sitz der neupersischen Literatur und Kunst, der Wohnort der Dichter Saadi und Hasiz. Nö. von ihr die Ruinen der alten Königsstadt Persepolis. Mehr in der Mitte des Landes Jesd (45000 E.) und Kirman (00000 E.), im N.-O., in der Landschaft Chorassan, Meschhed (130000 E.), die heilige Stadt der Perser, mit dem Grabe eines Nachkommen des Kalifen Ali, berühmter Wall- fahrtsort und bedeutend durch seinen Handel mit Turan. In Persisch-Armenien Täbris (200000 E., S. 94). Von Küstenstädten kommen in Betracht Abuschehr (25000 E.) am Persischen Busen und Barfernsch l50000 E.) und Rescht (40000 E.) am Kaspischen Meere.

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 180

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 180 — man aber in nenrer Zeit auf die Verbesserung der Wege bedacht gewesen ist, zeigt die Zunahme der Räderfahrzeuge, deren Zahl zu Steuerzwecken festgestellt wird. Sie stieg in der Zeit von 1875—1909 von 32 000 auf 2 056 000. Bezeichnend für Japan ist, daß die weitaus meisten Fuhrwerke nicht von Pferden und Ochsen, sondern von Menschen gezogen werden. Zur Personenbeförderung, besonders in den Städten, dient die Jinrikfcha, ein leichter, zierlicher zwei- rädriger Karren, in dessen Deichsel ein barfüßiger, mit einem blauen Kittel und einem breitrandigen Strohhute bekleideter Kuli mit großer Schnelligkeit und uu- glaublicher Ausdauer läuft. 1872 wurde zwischen Tokio und Iokohama die erste Eisenbahn erbaut; 1910 hatte das Schienennetz, Korea eingeschlossen, bereits eine Länge von 9800 km. Dazu kommen an andern Verkehrsmitteln noch 180 000 km Telegraphendrähte, 7500 km Unterseekabel und 6200 km Fern- sprechleitungen. Die Handelsflotte zählte Ende 1910 2518 Dampf- und 6337 Segelschiffe europäischer Bauart mit einem Gehalte von 1,7 Mill. t, doppelt soviel wie im I. 1900 (D. 2,9 Mill. t). Nichts veranschaulicht den gewaltigen Fortschritt, den Japan in den letzten 4 Jahr- zehnten gemacht hat, besser als die Entwicklung des Außenhandels. Dieser hatte 1868 einen Gesamtwert von nur 79 Mill. Mk., erreichte 1893, also nach 25 Jahren, bereits die Summe von 378 Mill. und stieg 1911 auf 1970 Mill. Mk. (A. 912, E. 1058). Er ist also in einem Zeitraum von 43 Jahren auf das 25 fache gestiegen. Ausgeführt werden u. a. Rohseide und Seidenwaren '337 Mill. Mk.), Baumwollgarn und Baumwollwaren (126), Kupfer (41), Kohlen (36), Tee (29), Strohwaren (21), Zündhölzchen (20). — Unter den Handelsländern stehen England und China an erster Stelle, jenes namentlich für die Einfuhr, dieses für die Ausfuhr. Der Handel Deutschlands mit Japan hatte 1911 einen Gesamt- wert von 150 Mill. Mk. Es bezog von dort für 37 Mill. Mk. Ware und führte dahin aus für 113 Mill., besonders Eisen und Eisenwaren, Maschinen und Farbstoffe. Siedlungen. Die japanischen Städte ähneln den chinesischen, haben aber meist keine Mauern, und die Straßen sind sauberer. Schön kann man sie nicht nennen. Die Häuser sind meist klein und unansehnlich und haben fast alle dieselbe Bauart (S. 175). Die schmalen, ungepslasterten Straßen werden durch die vorspringenden Dächer noch mehr verengt. „Schwarz und Grau sind die vorherrschenden Farben. Nichts ist trauriger, als eine solche Straßenansicht, aber man hat nicht Zeit, sich bei ihr aufzuhalten. Über dem lebhaften Verkehr in den Gassen vergißt man die Häßlichkeit der Häuser. Man wünscht, 100 Augen zu besitzen, um den Reichtum, die Abwechslung, die Sonderbarkeit der Gegen- stände zu betrachten, die feilgeboten werden, sowie die bunte, mannigfaltige Menge der Kauflustigen. Tokios Geschäftsstraßen erinnern an die belebtesten Teile europäischer Groß- städte, nur fehlt das laute Wagengerassel völlig, und selbst die Huse der Lasttiere sind mit Slrohschuhen bekleidet. Wie in vielen von unsern Hafenorten sind hier und in andern Seeplätzen Japans regelmäßig angelegte Straßen von breiten Kanälen durchzogen, auf denen ein lebhaftes Treiben von Booten herrscht" (Ratzel). a) Auf Hondo liegt Tokio (1,82 Mill. E.), die Hauptstadt Japans. Die weit- läufig gebaute Siedlung breitet sich in einer großen Ebene an der nach ihr benannten Bucht aus. Sie hat seit der Neugestaltung des Reiches eine große Umwandlung erfahren und ist jetzt mit allen Einrichtungen europäischer Großstädte versehen. Sie hat elektrische Straßenbahnen, Gas- und elektrisches Licht, Telegraphen- und Fernsprechleitungen, eine

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 281

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 281 — durch unterseeische Tunnel miteinander verbunden. Die neuste, 1903 eröffnete East-River- Brücke, die gewaltigste und stärkste Brücke der Welt, ist 2,2 km lang, 36 m breit und hat eine größte Spannweite von 488 m. Sie wird von zwei 100 m hohen Türmen gehalten, liegt 40 m über dem Wasserspiegel, so daß die höchstbemasteten Schiffe unter ihr durch- fahren können, und ist ganz aus Eisen gebaut. Über sie führen zwei Geleise der Hochbahn, vier Straßenbahnlinien, zwei Fahrstraßen, zwei Radfahrerwege und zwei Wege für Fuß- gänger. Uberhaupt sind die Verkehrseinrichtungen Neu-Aorks als wahrhaft großartig zu bezeichnen. Elektrische Straßen-, Hoch- und Untergrundbahnen durchziehen die Stadt, und an den Ufern des Hudson und des East River ziehen sich stundenweit die Landungsbrücken, Docks und Warenspeicher hin. Was aber dem Stadtbilde ein ganz eigenartiges Gepräge gibt, sind die turmhohen Riesenhäuser, die Wolkenkra Ker. deren Errichtung durch den Mangel an Bauplätzen und die ins Ungeheure gestiegenen Bodenpreise veranlaßt worden ist. Manche zählen 30—40 Stockwerke und übertreffen an Höhe den Kölner Dom, ja das letzterrichtete hat bei einer Höhe von 235 in gar 55 Stockwerke. Die Riesenhäuser enthalten Fabrik- und Geschäftsräume aller Art, Gasthausbetriebe und Wohnungen. Aufzüge, oft 10—12, vermitteln den Verkehr zwischen den einzelnen Stockwerken. Darunter sind solche, die an jedem Stockwerk halten, gleichsam Ortszüge, und wieder andere, v-Züge, die den Benutzer ohne Aufenthalt mit Pfeilgeschwindigkeit bis zu den obersten Räumen bringen. Hier, auf den Dächern, befinden sich meist Restaurationen, Theater, Konzerthallen und Gärten. Hierher, wo helles Licht, frische Luft und angenehme Kühlung herrscht, wo das Auge durch eine großartige Fernsicht über die Stadt, das Land und das Meer erquickt wird, eilt der Geschäftsmann aus dem dumpfen, lärmenden, nerventötenden Gewühl und der im Sommer oft herrschenden Gluthitze der Stadt, um sein Mittagsmahl einzunehmen; hier auch suchen am Tage wie besonders am Abend andre Bewohner Erholung und Vergnügen. Die zweite Stadt des Staates Neu-Aork ist Bnffalo (böffälo, 425000 E.) am Eriesee, bedeutend durch mannigfaltige Industrie, die ihre Triebkraft von dem großen Elektrizitäts- werk am Niagara bezieht, und durch seinen Handel, besonderen Getreide. In der Nähe des Ontariofees Rochester (r6tschest'r, 220000 E.), am Hudson Albany (1000^0 E.), der Sitz der Regierung. In Pennsylvanien ist Pittsbnrg (534000 E.) der Mittelpunkt eines gewal- tigen Jndustriebezirks mit Kohlen- und Erdöllagern^ Hüttenwerken und Fabriken. Größer noch ist Philadelphia (1,5 Mill. E.) am Delaware, in erster Linie Fabrikstadt, doch auch wichtig als Handelsplatz. In Maryland Baltimore (560000 E.) an der tiefeingreifenden Chesapeakebai (S. 263), eine ebenfalls bedeutende Handels- und Fabrikstadt. Die Bai ist der größte und ergiebigste Fangplatz der Erde für Austern. Washington (uoschiugt'n, 330000 E.>, im Bundesgebiet Kolumbia, ist die Regierungshauptstadt der V. St., eine freundliche, stille Stadt, die durch die zahlreiche Beamtenschaft ihr Gepräge erhält, während Handel und Industrie zurücktreten. Im „Weißen Hause" wohnt der Präsident, im „Kapitol" versammelt sich der Kongreß. c) Die nordöstlichen Binnenstaaten. Michigan (mischigän), Wisconsin, Ohio (oheio) Indiana, Illinois (illineuß), Westvirginien, Kentucky (kentöcki). Diese Staaten umfassen das weite Gebiet von den Appalachen bis zum Mississippi und von den großen Seen bis zur Breite der Ohiomündung. Sie bilden die wertvollsten Landschaften der Union. Ungeheure Mengen von Getreide werden hier geerntet, ver- arbeitet und versandt. Obst gedeiht in Fülle, am Eriesee wird viel Wein gebaut, am Ohio Tabak. Die Viehzucht,"vor allem die Schweinezucht, wird nirgends in solchem Umfange betrieben wie hier. Von O. her reichen die Kohlen- und Erdöllager weit in das Ge-

6. Die Alpen und Süddeutschland - S. 160

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 160 — sickert durch die vielen Risse und Spalten, und jeder dieser Durchgänge erweitert sich allmählich durch die Auflösung und Fortführung des seine Seiten bildenden Gesteins. Daher ist in Gegenden, wo der Kalkstein vorherrscht, wie im Jura, der Boden manchmal voller Löcher, die durch das tröpfelnde Regenwasser ausgehöhlt wurden, und die in zahl- reiche Kanäle und Kammern uuter der Erde führen. An manchen Stellen kann man das Wasser uuter der Erde rauschen hören. Hier und da erweitern sich die Gänge der durch- löcherten Gesteine zu großen Höhlen. So wird es erklärlich, daß das Regenwasser in den Kalkgebirgen sofort ini Boden verschwindet, und daß in ihren höheren Teilen Wasserarmut und Unfruchtbarkeit herrscht. Die Tropfsteine. Die Höhleu der Kalkgebirge sind besonders durch ihre oft prächtigen Tropfsteinbildungen ausgezeichnet. Betritt man eine solche Höhle, so sieht man überall von der Decke herab größere und kleinere schneeweiße Zacken, den Eiszapfen ähnlich, herab- hängen. Ähnliche Gebilde, die die Spitze nach oben richten, bedecken den Boden. Mitunter haben sich die von unten und oben kommenden Zapfen vereinigt und bilden schlanke Säulen. Auch die Wände sind mit einem weißen Überzuge bekleidet. Bei elektrischer oder bengalischer Beleuchtung gewähren die Tropfsteinhöhlen einen überaus prächtigen Anblick. „Die Wände, die Decke und die Tropfsteinfiguren glitzern und funkeln in lebhaftem Feuer, und der Besucher glaubt sich in die unterirdischen Zauberschlösser der Märchen, in die Wohnungen der Zwerge und Kobolde versetzt." Die Entstehung der Tropfsteine läßt sich an Vorgängen über der Erde, die man jederzeit beobachten kann, leicht erläutern. „Steht man unter einem Brückenbogen oder der Wölbung eines Kellers, so kann man oft wahrnehmen, daß der Mörtel um die einzelnen Steine des Mauerwerks eine Art Saum aus zarten, weißen, herabhängenden Zapfen bildet. Bei näherer Beobachtung sieht man, daß sich am Ende eines jeden dieser Zapfen ein klarer Wassertropfen befindet, der nach einiger Zeit zu Boden fällt und allmählich durch einen neuen Tropfen ersetzt wird. Falls der Boden unter dem Gewölbe unbetreten bleibt, wird man an der Stelle, wo die Tropfen auffallen, einen weißen Absatz vorfinden, dem an der Decke befindlichen ähnlich, der sich in kleinen Wölbungen erhebt, deren jede durch das beständige Tropfen des Wassers feucht gehalten wird. Diese weißen Ablagerungen sind mit der Fertigstellung des Bogens erschienen, und man kann sie von Jahr zu Jahr zunehmen sehen. Es ist klar, daß sie aus dem Gemäuer gekommen sind, und das jenes tropfende Wasser etwas mit ihrer Bildung zu tun hat. Da das Regenwasser Kohlensäure enthält, so besitzt es die Fähigkeit, Kalk aufzulösen. Der Mörtel, der das Gemäuer zusammenhält, besteht aus Kalk. Da er gewöhnlich poröser ist als die Steine oder Ziegel, die er znsammenkittet, so läßt er einen Teil des Regen- Wassers, das auf die Brücke füllt, durch die Furcheu und Spalten des Gemäuers hinab- sinken. Das Wasser nimmt auf seinem Wege von der oberen nach der unteren Seite des Gewölbes etwas Kalk auf und führt ihn gelöst mit sich fort. So wie ein jeder Tropfen an der Decke erscheint und dort eine Zeit lang hängen bleibt, ehe er hinabfällt, verliert er einen Teil seines Wassers durch Verdunstung und kann daher nicht mehr soviel Kalk gelöst enthalten. Folglich muß er den Überschuß als weißen Niederschlag auf dem Gewölbe ablagern. Dann fällt der Tropfen und wird durch den nächsten ersetzt, der dieselben Stadien durchläuft, und so wächst der ursprüngliche Kalkwall um die Ränder des ersten Tropfens durch Ablagerung immer neuer Teilchen zu einer schlanken Röhre an oder bildet einen Zacken, der wie ein steinerner Zapfen aussieht. Wenn dieser nicht gestört wird, kann er sich verlängern, bis er den Boden erreicht, und seine Seiten können sich durch weiteres tröpfelndes Wasser bis zu einer dünnen Säule verdicken oder selbst bis zu einem Pfeiler, der die Decke zu tragen scheint. Diese hängenden Zapfen oder Säulen aus Kalk nennt man Stalaktiten.

7. Die Alpen und Süddeutschland - S. 77

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 77 — Eine anschauliche Vorstellung dieser Straßenstrecke geben uns die beiden Bilder (Fig. 8 u. 9). Das erste zeigt nus den untern Teil der Schlucht, einen engen Felseuspalt, ans dessen Grunde der Bach schäumend über Felsblöcke dahin- strömt. Oben sehen wir den gewölbten Bogen einer Brücke, über die die Straße führt. Das zweite Bild ist die Fortsetzung des ersten nach der Höhe zu. Die Fig. y. Die Via mala: Der obere Teil der Schlucht. Felsen treten weiter auseinander, steigen aber noch immer sast senkrecht empor. Gesträuch und selbst stattliche Bäume haben sich an den steilen Abhängen an- gesiedelt. Die Straße, die oft dicht am Abgrund vorbeiführt, ist der Gefahr- Wegen mit einer Mauer umsäumt. Endlich treten die Felsen weiter auseinander, und vor unsern überraschten

8. Mittel- und Norddeutschland - S. 51

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 51 — Arme, machte den Ort zu einer bequemen Übergangsstelle. Die Bedeutung des Platzes wurde noch dadurch erhöht, daß eilte wichtige Verkehrsstraße, die am Nordrande der Ardennen entlang über Aachen führt, hier den Rhein erreicht. Außerdem bezeichnet Köln die Stelle des Flußlaufes, bis wohin noch die größeren Fahrzeuge des Unterrheins und selbst kleinere Seeschiffe gelangen können. So ist es erklärlich, daß schon die Römer hier eine starkbefestigte Niederlassung, Colcmia Agrippina, gründeten, die bald auch ein wichtiger Handelsplatz wurde. Kölns Glanzzeit fällt in das 13. und 14. Jahrhundert. Die Stadt war damals, wie noch heute, der Sitz eines Erzbischofs, eine Hauptpflegestätte der Kunst und bedeutend durch ihre Industrie und ihren Handel, der seine Arme bis zu den deutschen Kolonistenländern im O. und bis uach Mailand und Venedig ausstreckte. Aus dieser Zeit stammen die großen Bauwerke der Stadt, der Dom, das Rathaus und der Gürzenich, das Versammlungshaus der Kaufleute. Nach eiuer Zeit des Verfalls vom 15.—18. Jahrhundert ist dann Köln unter preußischer Herrschaft wieder zu neuem Leben erwacht. „Die aufblühende Rheinschiffahrt und ein Stern von neun hier zusammen- schießenden Bahnlinien regten Handel und Gewerbe zu nie gekannter Blüte an. Der alte Mauerring des 12. Jahrhunderts vermochte die wachsende Volkszahl nicht mehr zu fassen. Große industrielle Vororte entstanden außerhalb der Festungswerke. Endlich 1881 fiel dieser beengende Gürtel, die Stadt erwarb ihn und legte in einem halben Jahrzehnt um den alten Halbkreis ihres Grundrisses einen äußeren Halbring von schönen Straßen, Gärten, Bahnhofsanlagen. Auch die neun km lange Front der Stadt gegen den Strom ward vollkommen umgestaltet durch die Schöpfung eines neueu Hafens, der den rasch steigenden Verkehr (7—800000 t) aufnimmt und in direkter Dampferverbindung mit London und den wichtigsten Seeplätzen der Nord- und Ostsee steht." (Partsch.) Die Hauptsehenswürdigkeit Kölns ist sein Dom, die größte und schönste Kirche Deutschlands, eins der berühmtesten Bauwerke der Erde. 1248 wurde der Grund dazu gelegt, und nachdem man 250 Jahre daran gebaut hatte, mußte aus Mangel an Geld- Mitteln die Arbeit eingestellt werden. Das noch nicht zur Hälfte fertige Gebäude wurde mit einem Notdach versehen, geriet aber im Laufe der Jahrhunderte immer mehr in Verfall. In den Revolutionskriegen benutzten die Franzosen es eine Zeitlang als Heu- magazin. Im 19. Jahrhuudert endlich, gefördert durch König Friedrich Wilhelm Iv., wurde der Bau aufs neue iu Angriff genommen und nach 40jähriger Arbeit, mit einem Kostenaufwande von 181/2 Mill. Ji, 1880 vollendet. Der Grundriß des in gotischem Stile erbauten Domes hat die Form eines Kreuzes. Seine Länge beträgt 135 m, seine Breite 86 m, die Höhe bis zum Dachfirst 61 m, die beiden Haupttürme aber ragen bis zu einer Höhe von 156 in empor und werden unter allen Kirchen der Erde nur vom Turme des Ulmer Domes uoch um einige Meter über- troffen (161 m). Trotz dieser gewaltigen Größe hat der Bau nichts Plumpes an sich, da alle seine Teile im rechten Verhältnis zueinander stehen, und zahlreiche Türme und Giebel und Tausende von Verzieruugen ihm die reichste Gliederung geben. Geradezu überwältigend ist der Eindruck, den das erhabene Bauwerk auf den Beschauer macht, nicht nur von außen, sondern in höherem Grade wohl noch im Innern. „Das Gewölbe wird von 56 Pfeilern getragen, die in vier Reihen nebeneinander stehen, und von denen die der mittleren Reihen mehr als 9 in im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten Waldes stehen diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Äste ge- spalten, die sich mit ihren Nachbarn zu spitzen Bogen verbinden und dem Auge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die herrlichen alten Glasgemälde, die die un- geheuren Fenster bedecken, gehören zu den bewunderungswürdigsten Arbeiten der Glas- malerkunst. Nicht minder prachtvoll sind die neuen Glasgemälde an der Südseite, ein Geschenk König Ludwigs I. von Bayern. Das Tageslicht bricht sich in den bemalten 4*

9. Mittel- und Norddeutschland - S. 167

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 167 — der mächtige Felsblock aus dem Meere hervor, und schon aus weiter Ferne sind die schroff und steil aufstrebenden roten Sandsteinwände sichtbar. (Fig. 29 u. 30.) Einst hatte die Insel einen bedeutend größeren Umfang. Aber das Meer, dem so große Stücke der friesischen Küste zum Opfer gefallen sind, hat auch an Helgoland sein Zerstörungswerk getrieben und treibt es noch fort und fort. Freilich, der harte Fels leistet den Wellen stärkeren Widerstand als der lose Dünensand und der weiche Marsch- bodeu, aber unzerstörbar ist er nicht. Selbst das härteste Gestein verwittert mit der Zeit, und das bloße Gewicht der gewaltig anstürmenden Wogen genügt, um locker gewordene Gesteinsmasfen abzubröckeln und fortzuführen. Die so losgelösten Gesteinstrümmer dienen dann wieder als mächtiges Werkzeug zur weiteren Zerstörung der Küste. Sie werden von den Wellen erfaßt und mit gewaltiger Wucht gegen das Ufer geschleudert, wobei sie zwar immer mehr zerbröckeln und schließlich zu Sand werden, aber zugleich auch die Klippen abschleifen. Ein großartiges Bild solcher Zerstörung bietet besonders die Südwestküste der Insel. (Fig. 29 u. 30.) „Hier hat die rastlose Gewalt der brandenden Wogen den Stein wunderlich gestaltet. Da erblicken wir riesige Türme, vom Felsen losgetrennt, dunkle Höhlen und Klüfte, schlanke Säulen und zackige Klippen. Hohe Felsentore öffnen sich gleich gotischen Spitzbogen, und das Meer rauscht durch ihre mächtigen Hallen. Hier ragt ein Pfeiler empor, der im Innern ausgehöhlt, dem Himmelslichte von oben Eingang gestattet; dort ruht ein losgerissener Koloß auf vier Füßen im Meere. Mancherlei See- Vögel, Möwen, Enten und Seeadler, flattern um die roten Säulen und nisten in den dunklen Grotten; hin und wieder tauchen auch wohl Seehunde aus den Wellen empor, um sich auf den Klippen zu lagern." Die Insel besteht aus zwei Hauptteilen, dem sog. Unter- und dem Oberlande. Das Unterland ist ein flaches, sandiges Gestade an der Süd- Fig. 29. Die Insel Helgoland.

10. Mittel- und Norddeutschland - S. 119

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 119 — kehrsplatze geworden ist. Nach Hamburg und Magdeburg hat es unter allen Elbehäfen den größten Güterumschlag, und der neue, 1890—97 mit einem Kostenanfwande von 85 Mill. Jl erbaute Hauptbahnhof, in dem alle in Dresden einlaufenden Bahnlinien sich vereinigen, gehört zu den größten Bahnhöfen Deutschlands. Infolge seiner militärisch wichtigen Lage ist Dresden mehrmals der Schauplatz kriegerischer Ereignisse geworden, namentlich in den Schleichen und den Napoleonischen Kriegen. In neuerer Zeit, besonders seit der Wiedererstehung des Deutschen Reiches, ist Dresden auch zu einer bedeutenden Industriestadt geworden. Sehr förderlich für die Entwicklung der Gewerbetätigkeit war neben der günstigen Verkehrslage insbesondere das w. der Stadt gelegene Kohlenbecken. (S. 110). In einigen Industriezweigen steht Dresden allen deutschen Städten voran, so in der Zigaretten-, Schokoladen- und Zucker- Warenfabrikation, in der Herstellung von Strohflechtereien (besonders Stroh- hüten), Federschmuck und künstlichen Blumen. Von Bedeutung sind ferner die Maschinenfabrikation, das Kunstgewerbe (feinere Möbel und Schlofscrarbeiten) und die Herstellung von Arzneimitteln. Guten Ruf haben auch die Kunst- und Handelsgärtnereien, deren es etwa 800 in der Umgebung Dresdens gibt. Ihren Ruhm verdankt die Stadt aber nicht dem Verkehre und der Industrie. Unter der Pflege eines prachtliebenden und kunstsinnigen Fürstenhauses, dem früher aus dem Bergbau des Erzgebirges reiche Geldmittel zuflössen, ist Dresden zu einer der schönsten Städte Deutschlands und zu einer Hauptpflege st ätte der Kunst geworden. Überaus prächtig ist die Lage zu beiden Seiten des Flusses, den fünf Brücken überspannen. Schöne Straßen, großartige Gebäude, herrliche Denkmäler und prächtige Gärten und Park- anlagen fesseln das Auge des Fremden. Eine berühmte Anlage ist die hochgelegene, 400 in weit an der Elbe sich hinziehende Brühlsche Terrasse, zu der eine breite Treppe hinaufführt. Wahrhaft entzückend ist der Blick von hier auf den Strom mit seinen Schiffen und belebten Brücken, anf die Uferstraßen mit ihren schönen Gebäuden und ihrem Menschengewühl und auf die malerischen Berghöhen, die den Talkessel um- schließen. Was aber die Fremden besonders anzieht, das sind die reichhaltigen Kunst- sammlungen, die nach Anzahl und Wert der Gegenstände zu den bedeutendsten der Welt gehören. Die Gemäldegalerie, die unter den Bildersammlungen Deutschlands den ersten Rang einnimmt, enthält gegen 3000 Bilder, darunter Meisterwerke von den ersten Künstlern aller Kulturvölker, so u. a. die berühmte Sixtiuische Madonna, die zu dem Vorzüglichsten gehört, was die Malerei hervorgebracht hat. Den Wert der Sammlung schätzt man auf über 30 Mill. Jl Das sog. Grüne Gewölbe, das sich im Erdgeschosse des königlichen Schlosses befindet, enthält eine wertvolle Sammlung seltener Schmuck- und Kunstarbeiten: kostbare Elfenbeinschnitzereien, kunstreiche getriebene Arbeiten in Silber und Stahl, prächtige Waffen aus verschiedenen Zeiten, Edelsteine aller Art, darunter einen Diamanten, der vor ungefähr 150 Jahren für 3600000 ^ angekauft worden ist, usw. Das Historische Museum birgt in seinen Räumen eine Sammlung von Waffen aus der ältesten Zeit bis zur Gegenwart, die an Reichhaltigkeit alle andern ähnlichen Sammlungen der Erde übertrifft. Diese und noch viele andere Sammlungen, die schöne Lage und Bauart der Stadt, dazu die Nähe der Sächsischen Schweiz sind drei unwiderstehliche Magnete, die alljährlich Hunderttausende von Fremden herbeilocken, nicht nur Durchreisende, sondern auch solche, die für längere Zeit oder dauernd in „Elb-Florenz", wie Herder Dresden genannt hat, ihren Aufenthalt nehmen. „Keine zweite deutsche Residenz, Berlin ausgenommen, hat diesen starken internationalen Fremdenzufluß aufzuweisen wie Dresden. Die Stadt besitzt große Fremdenkolonien mit eigenen Kirchen, Schulanstalten und Kasinos. Besonders stark sind Amerikaner, Engländer, Russen und Polen vertreten. Es gibt besondere Fremdenstadtteile, man spricht von einem englischen und amerikanischen
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 12
4 2
5 1
6 6
7 2
8 0
9 4
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 1
16 0
17 4
18 1
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 8
25 0
26 0
27 0
28 0
29 11
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 2
39 0
40 2
41 1
42 0
43 0
44 3
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 1
3 3
4 20
5 3
6 1
7 0
8 0
9 1
10 5
11 4
12 3
13 12
14 0
15 0
16 8
17 3
18 1
19 1
20 0
21 7
22 0
23 1
24 1
25 1
26 0
27 2
28 10
29 0
30 1
31 0
32 0
33 6
34 0
35 1
36 1
37 0
38 4
39 1
40 3
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 1
48 7
49 8
50 3
51 2
52 1
53 2
54 3
55 0
56 1
57 1
58 0
59 0
60 2
61 5
62 3
63 1
64 1
65 0
66 0
67 1
68 0
69 1
70 14
71 0
72 0
73 1
74 0
75 3
76 48
77 4
78 4
79 4
80 3
81 0
82 3
83 1
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 1
91 10
92 9
93 0
94 1
95 0
96 0
97 7
98 0
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 25
1 43
2 4
3 5
4 5
5 1
6 46
7 4
8 2
9 0
10 4
11 65
12 21
13 7
14 22
15 1
16 1
17 0
18 4
19 8
20 9
21 1
22 0
23 0
24 64
25 28
26 9
27 0
28 11
29 5
30 0
31 5
32 30
33 13
34 57
35 1
36 16
37 0
38 5
39 4
40 1
41 0
42 2
43 5
44 4
45 11
46 3
47 25
48 5
49 1
50 7
51 3
52 69
53 27
54 14
55 0
56 0
57 3
58 5
59 18
60 2
61 1
62 1
63 1
64 7
65 4
66 7
67 1
68 5
69 0
70 8
71 6
72 6
73 1
74 4
75 12
76 17
77 23
78 121
79 1
80 15
81 34
82 2
83 51
84 0
85 1
86 33
87 27
88 1
89 20
90 21
91 3
92 0
93 2
94 11
95 80
96 7
97 8
98 2
99 1
100 11
101 70
102 2
103 10
104 22
105 12
106 3
107 42
108 0
109 25
110 5
111 2
112 1
113 21
114 18
115 2
116 0
117 2
118 0
119 55
120 1
121 3
122 52
123 6
124 19
125 9
126 21
127 31
128 0
129 32
130 12
131 16
132 18
133 107
134 11
135 7
136 28
137 25
138 6
139 20
140 2
141 1
142 25
143 2
144 0
145 12
146 1
147 1
148 9
149 3
150 0
151 7
152 15
153 18
154 6
155 0
156 6
157 5
158 22
159 40
160 29
161 0
162 0
163 0
164 7
165 18
166 24
167 2
168 6
169 2
170 2
171 23
172 3
173 6
174 4
175 22
176 2
177 18
178 13
179 7
180 11
181 0
182 8
183 35
184 14
185 9
186 10
187 6
188 199
189 0
190 0
191 1
192 1
193 21
194 10
195 15
196 3
197 10
198 1
199 7