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1. Das Mittelalter - S. 134

1893 - Leipzig : Dürr
ihn so günstig, daß er daran denke sonnte, einen entscheidenden Schlag zu wagen. Da führte ihn der Tod von der dornenvollen Laufbahn hinweg. In Fiorentino in Apulien starb er im Dezember 1250. 12. Untergang der Hohenstaufen. Nach dem Tode des letzten großen hohenstanfischen Kaisers trat sogleich eine vollständige Auflösung der staatlichen Verhältnisse ein. Friedrichs Sohn, der deutsche König Konrad Iv., konnte sich kaum noch ein Jahr im Reiche halten. Er begab sich nach Italien, um sich seines sicilianischen Reiches zu versichern, das sein Bruder Manfred nach des Vaters Tode für 'ihn verwaltete. Aber nach wenigen Jahren schon ereilte ihn der Tod, er starb im Mai des Jahres 1254 in Lavello in Unteritalien, in demselben Jahre schied der erbitterte Gegner der Hohenstaufen, Jnnoeenz Iv., aus dem Leben. Seinen kleinen Sohn hatte König Konrad in Deutschland zurückgelassen, wo derselbe unter der Obhut seines Oheims, des Herzogs Ludwig von Bayern heranwuchs. In ©teilten ward nun Manfred zum König gekrönt. Aber auch der neue Papst ruhte nicht, bis er die Hohenstaufen aus Neapel und Sicilien Vertrieben hatte. Er bot dem habgierigen Bruder des französischen Königs, Karl von Anjou, die Krone von Sieilien an. Dieser ging ans das Anerbieten ein und landete mit Heeresmacht in Unteritalien. Bei Beuevent (1266) rangen die Hohenstaufen mit hohem Mute aber mit sinkender Kraft um den Besitz des schönen Landes. In heißer Schlacht wurde Manfred überwunden und fiel. Die Seinen errichteten ihm ein Grabmal mit einem Steinhügel unweit des Meeresufers. Zwei Jahre später kam Konradin mit seinem Freunde, dem Markgrafen Friedrich von Baden, um sein Erbe wieder zu erobern. In ihm lebte die Ritterlichkeit des hohenstaustfchen Geschlechtes noch einmal auf, aber auch das tragische Geschick desselben erreichte in ihm seinen Höhepunkt. Anfangs nahm fein Abenteuer einen günstigen Verlaus. Die Ghibellinen aus allen Teilen Italiens schlossen sich ihm an, sogar Rom öffnete ihm seine Thore. Aber als er 1268 nach Unteritalien hinabzog, sah ihm selbst der Papst von der Engelsburg aus mit einem wehmütigen Blicke nach, er erkannte in ihm das Opfer, das zur Schlachtbank geführt ward. Bei Tagliagozzo erfolgte der Zusammenstoß der feindlichen Heere. Die Deutschen waren den Franzosen an Zahl etwas überlegen, dennoch verlor Konradin die Schlacht. Er floh nach der Küste und bestieg ein Schiff, das ihn nach Pisa bringen sollte, aber ein italienischer Edler Giovanni Frangi-pane holte ihn mit einem Schnellrudrer ein und lieferte ihn an Karl

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 340

1888 - Habelschwerdt : Franke
340 Nach der Rückkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Don Pedro, dein Sohne Johanns Vi., selbständig, 1821. 4. Der griechische Befreiungskampf, 1821—1829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfassungskämpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Türkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetäria, arbeitete schon längst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Süden zugleich vorbereitet. a) Im Norden rückte Alexander Upsilanti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar an die Donauländer vor und ries die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Türken auf. Aber er fand wenig Anklang; von den Türken besiegt, flüchtete er nach Österreich, wo er auf Munkatfch gefangen gehalten wurde. b) Im Süden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstürmten Tripolitza. Der Nationalkongreß zu Piada verkündigte die Unabhängigkeit des hellenischen Volkes und wählte einen Präsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Türken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. Überall bildeten sich Griechenvereine, welche Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. c) Die Griechen in Not. Die Lage der Griechen wurde aber eine verzweifelte, als Mehemed Ali von Ägypten, der mächtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte. Die Festung Missolungi mußte sich ergeben, und schon schickte sich das ägyptische Heer an, Messenien, das Bollwerk der griechischen Macht, zu erobern. d) Die Rettung. Da traten England, Rußland und Frankreich für die Griechen ein und zwangen durch den Sieg von Navarin den Sultan, die Feindseligkeiten einzustellen. Griechenland wurde unabhängig und erhielt in Otto, dem Sohne des kunstsinnigen Königs Ludwig von Bayern, einen König. Ende der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. 7. I)ie Zeit des Ariedens, 1815—1840. a) Die heilige Allianz, 1815. Um für die Folge ähnliche Zustände zu verhüten, wie sie die Zeiten der Revolution herbeigeführt, beschlossen die Monarchen, noch als sie in Paris anwesend waren, in der sogenannten heiligen Allianz, fortan durch Gerechtigkeit und Liebe den Frieden der Völker aufrecht zu erhalten.

3. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 76

1911 - Leipzig : Dürr
— 76 — Aus der Anordnung der Inseln, die der Küste Kroatiens und Dal- matiens vorgelagert sind (Unterbrechung der Reihe nördlich von Lissa), und die man als Dalmatische Inseln zusammenfaßt, kann man erkennen, daß sie die Reste der ins Meer hinabgesunkenen westlichen Ketten der Dinarischen Alpen sind. Nur kleine Hafenstädte besitzt Dalmatien, da die Schmalheit der Küste keine größere Ansiedlung zuläßt und der Verkehr mit dem Hinterlande durch das steil aufsteigende Gebirge erschwert wird. Die einzige Bahn, die von Dalmatien nach Bosnien führt, benutzt das Tal der Nareuta, welche die Herzegowina [Herzegowina] durchzieht. Während in dieser Berglandschaft, in die im Narentatale warme Luft eindringen kann, und an der adriatischen Küste von Istrien südwärts Klima und Anbau als südländisch zu bezeichnen sind, hat die nach dem Save- und Morawa-tale geneigte Abdachung des westlichen Gebirgslandes mitteleuropäisches Klima, das in den Tälern ergiebigen Getreidebau (besonders Weizen- und Maisbau) und Obstbau (vor allem Pflaumen) ermöglicht. Aus den ausgedehnten Eichenwaldungen wird viel Holz ausgeführt; die Eicheln dienen zur Mästung der Schweine, die in großen Herden gezüchtet werden. Den Verkehrsmittelpuukt Bosniens bildet Sarajewo [stmijewo]. Die Bewohner des Königreichs Montenegro ( = Schwarzer Berg), die sich das in den langjährigen Kämpfen mit den Türken erworbene kriegerische Wesen bewahrt haben, treiben Viehzucht (Ziegen und Schafe) und in den tiefern Lagen Ackerbau. Der vou den „Schwarzen Bergen" umrahmte Teil des Landes steht mit dem Ausland in Verkehr über den österreichischen Hasen Cattaro [fattaro], weil die dahin führende Straße kürzer ist als der Weg von der nur einige tausend Einwohner zählenden Hauptstadt Cetiuje [zetinje] nach dem montenegrinischen Hasen Antiban. Noch unzugänglicher für Kultnreinflüffe erweisen sich die zum größten Teile mohammedanischen Bewohner von Albanien, dessen westliche, von Schwemmland gebildete Küste sich nicht zitr Anlegung größerer Häsen eignet. Der Verkehr zwischen dem einzigen nennenswerten Küstenplatz, Durazzo, und Apulien ist geringfügig. Welcher See ist der Quellsee des Schwarzen Drin? Über welchen See geht die Grenze zwischen Montenegro und Albanien? Griechenland eigentümlich sind die tief einschneidenden, paarweise einander entsprechenden Einschnitte der West- und Ostküste, die die Gliederung in Nord-griechenland (Epirus und Thessalien), Mittelgriechenland (Hellas im engern Sinne) und Südgriechenland (Peloponnes, jetzt Morea [morea], d. i. Land am Meere) bewirkt haben. Der die Verbindung zwischen Mittel- und Südgriechenland bildende, jetzt von einem Kanal durchzogene Isthmus von Korinth ist au der schmälsten Stelle nur 6 km breit. An den Küsten und in den Ebenen und Hügelländern Griechenlands sowie der politisch dazu gehörenden Inselgruppen (Jonische Inseln, Nördliche Sporaden, Kykladen) herrscht subtropisches Klima (trockne Sommer, feuchte Wiuter), in dem Wein, Oliven und Südfrüchte vortrefflich gedeihen. Dagegen tritt der Getreidebau zurück. Da mit zunehmender Höhe die Wärme ab- und der Niederschlag zunimmt, hat die Pflanzenwelt in den (im Winter schneereichen) Gebirgen Griechenlands mitteleuropäischen Charakter.

4. Die neueste Zeit - S. 202

1897 - Leipzig : Dürr
— 202 — die ja ohnedies bisher im Anschluß an Rußland ihre gegenseitige Eifersucht beschwichtigt hatten. Von den Westmächten allein glaubte Nikolaus nicht ernstlich bedroht zu sein, da ihm ein Zusammengehen Englands mit Frankreich nicht wahrscheinlich dünkte. Deshalb that er rasch den ersten Schritt. Der Admiral Fürst Menzikow ging im Aufträge des Kaisers nach Konstantinopel und verlangte das Protektorat Rußlands über die grichisch-katholischen Unterthanen des Sultans. Hätte die Psorte sogleich nachgegeben, so wäre der russische Kaiser Mitregent des Sultans geworden, und die Vertreibung der Türken war nur noch eine Frage der Zeit. Aber der Sultau verwarf die trotzige Forderung. Rußland schien aus diese Antwort gefaßt zu fein, denn alsbald zog es eine starke Flotte im Schwarzen Meer zusammen und schob ein beträchtliches Heer bis an deu Pruth vor. Am 2. Juli 1853 überschritten zwei russische Armeecorps unter dem Oberbefehl des Fürsten G o r t s ch a k o w den Pruth und rückten iu die Douaufürstentümer ein. Kurz vorher war ein englisches und ein französisches Geschwader am Eingänge der Dardanellen erschienen, doch hofften die Großmächte den Streit noch in Güte beilegen zu können. Ihre Gesandten hielten unter Österreichs Vermittelung eine Konferenz in Wien ab, allein die Verwicklung war schon zu weit fortgeschritten. Die Pforte befand sich bereits mit Rußland auf dem Kriegsfuß. Omer Pascha nahm mit dem türkischen Hauptheere am linken Donauufer Aufstellung. Während er dort den Russen kräftig Widerstand leistete, überfielen diese die türkische Flotte im Hafen von Sinope und vernichteten sie fast gänzlich. Infolgedessen fühlten sich auch die Westmächte zu einem rascheren Vorgehen bewogen. Napoleon Iii. hatte dies schon lange gewünscht, denn es lag ihm daran, daß Frankreich sogleich im Anfange des wiedererstandenen Kaisertums ein bedeutendes Gewicht in die Wagfchale der europäischen Politik legen könnte, und Lord Palm ersten, der neue englische Premierminister, war einem Zusammengehen mit ihm geneigt. Im März 1854 schlossen die beiden Mächte ein Bündnis mit der Türkei ab und erklärten Rußland den Krieg. Österreich und Preußen blieben neutral, doch kamen sie überein, die Gegner Rußlands zu unterstützen, falls dieses die Donau- fürstentümer für sich behalten oder feine Truppen den Balkan überschreiten würden. Auch ließ sich Österreich von der Türkei die Erlaubnis erteilen, die Moldau und Walachei bis zum Frieden zu besetzen. Frankreich und England machten außerordentliche Anstrengungen. Gewaltige Truppenmassen, mit vielem Geschütz versehen, wurden nach dem

5. Die neueste Zeit - S. 140

1897 - Leipzig : Dürr
— 140 — und wie auf dem Festlande, so sagte sich aus den Inseln die griechische Bevölkerung von ihren Bedrückern los. Der Bruder des Fürsten Alexander Dpsilanti, Demetrius, stellte sich an die Spitze der Freiheitskämpfer in Morea und berief einen Nationalkongreß nach Argos, verlor aber bald das Vertrauen der Griechen, weil ihm doch das rechte Feldherrntalent fehlte, und endlich mußte er dem Fürsten Alexander Maurokordato Platz machen, der fortan den Aufstand leitete. Der Kongreß, der nach Piada (unweit des alten Epidanrus) übersiedelte, entwarf für das neue, freie Griechenland eine Verfassung, nach welcher die gesetzgebende Gewalt der Nationalversammlung und die vollziehende einem Ausschuß von fünf Mitgliedern übertragen wurde. Leider entstanden unter deu Griechen bald Parteiungen, die das Befreiungswerk hemmten. Im Jahr 1822 konnte die Türkei mit größeren Heeresmassen gegen die Aufständischen vorgehen, da der Pascha von Janina ermordet worden war. Die Insel Chios wurde erobert und furchtbar verwüstet. Die wildeu türkischen Scharen wüteten mit entsetzlicher Grausamkeit. 25 000 Menschen fielen ihren Schwertern zum Opfer, 45000, meist Frauen und Kinder, wurden als Sklaven nach Kleinasien und Ägypten versandt. Der tapfre Widerstand der Griechen und noch mehr ihre Leiden fanden in Europa allgemeine Teilnahme, obgleich Metternich in dem griechischen Freiheitskampfe nur eine Auflehnung gegen die legitime Macht sah und ihn ans alle Weise zu hindern suchte. Viele Griechenfreunde (P hil h elle uen) aus allen westlichen Ländern zogen als Freiwillige in das klassische Land, um an der Erlösung und Wiedergeburt desselben teilzunehmen. Unter diesen waren der britische Dichter Byron und der Württembergische General Normann. Sie folgten Maurokordato uach Akaruauien, um diese Provinz den Türken zu entreißen. Bei Peta kam es 1824 zu einer blutigen Schlacht, in der die Türken siegten. Byron faud deu Heldentod, General Normann wurde schwer verwundet. So wechselten Sieg und Niederlage. Anderwärts hatten die Griechen die Oberhand und vergalten Grausamkeit mit Grausamkeit. Der Kampf schien ein zweckloses Ringen zu werden, das nur durch die gänzliche Ermüdung der beiden Gegner beendet werden konnte. Da bewog der Sultan Mehemed Ali, den Vieekönig von Ägypten, ihm mit seinen nach europäischem Muster eiuexercierteu Truppen zu Hilfe zu kommen. Der Vicekönig schickte seinen Sohn, den wegen wilder Grausamkeit berüchtigten Ibrahim Pascha, mit einem großen Heere, zahlreichem Geschütz und einer ansehnlichen Flotte. Nun begauu das Gemetzel vou neuem. Die Ägypter eroberten N av ariu o, nahmen

6. Neuzeit - S. 226

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 226 — mißlang denselben die mit großen Mitteln ins Werk gesetzte Belagerung von Gibraltar, das von Elliot aufs ruhmvollste verteidigt wurde. Entscheidend aber wirkten die erfolgreichen Kämpfe Georg Washingtons, der in Verbindung mit Lafayette das chm gegenüberstehende Heer des Generals Lord Eorn-wallis im Jahre 1781 bei Iorktown zur Ergebung nötigte. Auf eine Änderung der dadurch geschaffenen Lage durste England nicht rechnen, und so schloß es 1783 den Frieden zu Versailles, in welchem es sich zu einigen Abtretungen an Frankreich und Spanien verstand und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Vier Jahre später gaben sich die letzteren eine eigene Verfassung und erwählten Washington zu ihrem ersten Präsidenten. Der Verlust, welchen England durch den Abfall Nordamerikas erlitt, wurde durch seine in Asien gemachten Erwerbungen so gut wie ausgewogen. Nachdem im Jahre 1600 die ostindische Handelskompanie gegründet worden, ließ sich dieselbe 1652 in Bengalen nieder, setzte sich 1698 in Ealcutta fest und dehnte mit Hilfe geworbener Truppen ihre Herrschaft auch nach Dekan aus. Jetzt geriet sie in Streit mit den Franzosen, welche von dem ihnen gehörigen Pondich er y aus ihr Machtgebiet ebenfalls zu erweitern suchten, und mit dem Nabob von Bengalen, der sich als Statthalter des einst gewaltigen Großmoguls eine fast völlige Unabhängigkeit errungen hatte und die Fortschritte der Briten mit gerechter Besorgnis betrachtete. Gegen beide Teile gewann die Kompanie durch die Tapferkeit und Entschlossenheit ihres Heerführers Lord E l i v e den Sieg, indem dieser von Madras, dem Felde seiner bisherigen rühmlichen Thätigkeit, nach Ealcutta eilte, den Nabob zurückschlug und. zugleich die in derselben Richtung vorgedrungenen Franzosen zum Aufgeben ihrer Eroberungspläne nötigte. Die letzteren mußten froh sein, im Frieden von 1762 Pondichery zu behalten, Bengalen aber kam 1765 gänzlich unter die Oberhoheit der englischen Handelsgesellschaft, die dafür dem Titular-Großmogul eine jährliche Rente von 1 Million Pfund Sterling (20 Millionen Mark) zahlte. Hierauf brachte die Kompanie den König von Aude zur Abtretung der Provinz Benares und wurde dann in einem langen Krieg mit dem Sultan Hyder Alt von Myfore, dem Nizam von Gol-konda und den Marattenstaaten verwickelt, aus dem sie trotz der gleichzeitigen Feindseligkeiten der Franzosen durch die ihr günstigen Friedensschlüsse von 1782 und 1784 mit einem neuen Zuwachs an Macht und An sehn hervorging. Hyder Alis Sohn Tippo Sahib nahm den Kampf wieder auf, verlor aber im Jahre 1799 nach heftigem Ringen Reich und Leben, womit der

7. Neuzeit - S. 26

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 26 — zahl zu erdrücken. Doch der Vicekönig kam den Gegnern zuvor, ließ die Verschanzungen von Panane erstürmen, die feindliche Flotte in Brand stecken und den Hafenplatz erobern. Diese Fortschritte veranlaßten den Sultan von Ägypten, welcher mit Unruhe auf den sich vollziehenden Wechsel des Verkehrs blickte und einer daraus entspringenden Verminderung seiner Zolleinkünfte entgegensah, den bedrohten Glaubensgenossen auf Malabar und dem lästerlichen Freunde derselben die längst erbetene Hilfe zu senden. Ein beträchtliches Geschwader segelte durch das rote Meer, vereinigte sich mit den Streitkräften des Beherrschers von Gudscherat und zwang die den Küstendienst versehende kleine Abteilung der portugiesischen Flotte zu einem ungleichen Kampfe, in welchem der tapfere Sohn des Vicekönigs den Heldentod fand. Da zog Almeida alle seine Fahrzeuge zusammen und griff mit 19 Schiffen die mehr als 200 Segel 1509 starke feindliche Seemacht vor Diu mit solchem Nachdruck an, daß die Gegner nach kurzem Widerstande versprengt und aufgerieben wurden. Die Folge davon war, daß die indischen Fürsten in immer größerer Zahl ihren Frieden mit den Fremden schlossen und den Handelsbestrebungen derselben keine weiteren Hindernisse in den Weg legten. Während diese Kämpfe auf Malabar stattfanden, machten die portugiesischen Waffen auch an den westlicher gelegenen Gestaden des indischen Oceans siegreiche Fortschritte. Albu-q u e r q u e, welcher zum Nachfolger Almeidas in der Statthalterwürde bestimmt war, faßte auf Kap Gnard afui und auf der Insel Socotora festen Fuß, unterwarf Maskat und andere Städte an der arabischen Ostküste und zwang den Beherrscher des reichen Ormuz zu einem Vertrage, vermöge dessen derselbe die Schutzhoheit Portugals anerkannte, einen jährlichen Tribut zu entrichten versprach und die Anlegung einer Faktorei mit einem Fort zugestand. Nach Übernahme des vtceköniglichen 1510 Amtes schritt Allmquerque zum Angriff auf Goa, die wichtigste Handelsstadt des malabarischen Küstenlandes, mit einem trefflichen Hafen und guten Verteidignugsanstalten. Er bemächtigte sich ihrer durch einen Handstreich, wurde aber bald wieder verdrängt, um erst nach einem zweiten Sturme, in welchem er mit 1800 Mann die 9000 Mann starke Besatzung überwand, den Platz dauernd in feine Gewalt zu bringen. Dieser glänzende Erfolg erhöhte sein Ansehen bei den indischen Fürsten im bedeutendsten Maße, so daß von allen Seiten Gesandte mit Friedensanträgen und Geschenken erschienen und selbst der Samorin sich nicht länger weigerte, den Portugiesen‘den Markt in Calicut zu öffnen und ihnen die Erbauung eines Forts zu gestatten. Nun wandte Albuquerque feine Blicke nach der ma*

8. Altertum und Mittelalter - S. 274

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 274 — Reiches gebildeten Staaten von Epirus, Trapeznnt und Nieäa eine Stadt und eine Provinz nach der andern zurück, bis endlich Michael Paläologns von Nicäa auch das durch den unfähigen Balduin Ii schlecht verteidigte Constantinopel einnahm und damit dem lateinischen Kaisertum nach 57jährigem 1261 Bestehen den Untergang bereitete. Das Königreich Thessalonich war schon vorher erobert worden, und die übrigen Vasallenstaaten sahen sich bald von demselben Schicksal ereilt, so daß der durch die venetianischen Erwerbungen gesicherte und gesteigerte Handelsverkehr mit dem Osten die einzige dauernde Errungenschaft blieb, welche das Abendland aus dem ganzen Unternehmen davontrug. Durch die Ablenkung nach Constantinopel hatte der Kreuzzug Balduins von Flandern und Bonifacius von Montferrat seinen eigentlichen Zweck verfehlt, und das heilige Land mußte nach wie vor der wirksamen Hilfe aus Europa entbehren. Wohl fühlten sich fortwährend fromme Gemüter angetrieben, für die Befreiung des Grabes Christi ihre Kräfte einzusetzen; doch die geringen Scharen, welche ohne Plan und Führung auf die gefahrvolle Unternehmung auszogen, waren nicht vermögend, zur Wiedergewinnung Jerusalems etwas zu thun. Im Jahre 1212 verließen auf Anregung eines französischen Hirtenknaben, Namens Stephan , welcher himmlische Erscheinungen zu haben 1212 glaubte, auch viele Tausende von Kindern ans Frankreich und Deutschland ihr elterliches Haus, um nach Palästina zu wallfahren und die Stadt des Herrn den Saracenen zu entreißen. In verschiedenen Abteilungen begaben sie sich nach Südfrankreich und Italien, von wo sie die Seereise nach dem fernen Osten antreten wollten, fanden aber, ohne das Ziel ihrer Sehnsucht erreicht zu haben, mit wenigen Ausnahmen einen traurigen Untergang. Von den deutschen Pilgerknaben erlag eine große Anzahl schon diesseits der Alpen dem Mangel und der Ermattung, andere fielen jenseits derselben in die Hände lombardischer Räuber, und die übrigen mußten froh sein, wenn sie bei den Einwohnern als Dienstleute eine dürftige Unterkunft erhalten oder hungernd und bettelnd in die Heimat zurückkehren konnten. Noch schlimmer erging es der französischen - Kinderschar. deren Anführer Stephan auf einem mit Teppichen gezierten Wagen einherzog: habgierige Kaufleute nahmen sie in Marseille auf ihre Schiffe und brachten sie nach Ägypten, wo die Bedauernswerten sämmtlich als Sklaven verkauft wurden. Endlich gelang es Papst Honorins Iii, der sich unausgesetzt um das Zustandekommen eines größeren Kreuzzuges bemühte, den König Andreas von Ungarn, die Herzöge Leopold von Österreich und Otto von Meran, den Grafen

9. Altertum und Mittelalter - S. 243

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 243 — schaft zur Unterwerfung, erbaute zum Schutze gegen sie eine Reihe neuer Burgen und besiegte in mehreren Feldzügen die muhammedanischen Eindringlinge, deren er eme beträchtliche Anzahl nach Apulien verpflanzte, wo sie fleißige und allezeit ergebene Unterthanen wurden, die zuverlässigsten Stutzen wider die Angriffe seiner Feinde. Sie stellten ihm 20000 streitbare Männer zur Leibwache, und ihre Verehrung für den „großen Sultan der Christen", dessen duldsamer Sinn sie gegen die Glaubenswut und den Bekehrungseifer der Geistlichkeit schützte, starb erst mit dem letzten der Hohenstaufen. Gleichzeitig war Friedrich bemüht, durch umsichtige Verwaltung die Kräfte des gesegneten Landes zu heben, das städtische Leben in Fluß zu bringen, Handel und Industrie zu fördern und durch die Pflege der Künste und Wissenschaften die Bildung des Volkes zu erhöhen. So wurden Ruhe und Gesetzmäßigkeit im sicr-lischen Reiche wieder heimisch, und friedliche, bürgerliche Thätigkeit trat an die Stelle des alten Raub- und Fehdeunfugs. Mittlerweile war der für den Kreuzzug bestimmte Zeitpunkt, das Johannisfest 1225, herangekommen, ohne daß indes das Unternehmen die wünschenswerte Beteiligung gefunden hätte. Dem Kaiser konnte dies nur lieb sein, da ihm dadurch die Möglichkeit geboten wurde, einen abermaligen Aufschub zu erlangen, der ihm gestattete, die skilischen Angelegenheiten vollends zu ordnen. Wirklich bewilligte ihm auch Honorius eine neue Frist, dock, mußte Friedrich mit einem Eide geloben, sich im August 1227 persönlich nach dem heiligen Lande begeben, während zweier Jahre tausend Bewaffnete dort unterhalten und allen nach Palästina ziehenden Rittern samt deren Mannen freie Überfahrt gewähren zu wollen. Die Nichterfüllung dieser Bedingungen sollte ohne weiteres die Ex-communication zur Folge haben, obwohl ein solcher Fall kaum zu befürchten stand, da sich der Kaiser um dieselbe Zeit in zweiter Ehe mit Jolantha (Jsabella), der Erbtochter des Königsreichs Jerusalem, vermählte und nun den Titel eines „Königs von Jerusalem" annahm. Einige Monate vor Ablauf der Frist, im März 1227, starb Honorius Iii, und Gregor Ix, der trotz seiner achtzig Jahre mit jugendlicher Kraft und Kühnheit die Pläne des siebenten Gregor durchzuführen strebte, bestieg den römischen Stuhl. Das erste Wort des neuen Papstes war der Kreuzzug, und Friedrich säumte auch nicht, den von ihm übernommenen Verpflichtungen nachzukommen. Große Scharen von Pilgern aus Deutschland, Frankreich und der Lombardei strömten im Sommer 1227 1227 nach den Sammelplätzen in Unteritalien, um auf einer zahl- 16*

10. Altertum und Mittelalter - S. 279

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 279 — der dem Heere schon in Ägypten so verderblich gewesen: man ließ, um erst die Ankunft Karls von Anjou, de§_ Beherrschers von Neapel und Sicilien, zu erwarten, den günstigsten Augenblick zu einem Angriff vorübergehen, so daß die Tnnesen Zeit gewannen, Verteidignngsanstalten zu treffen und ihre Reihen durch die Beduinen der Wüste zu verstärken. _ Eine noch beklagenswertere Folge der erwähnten Unthätigkeit war es, daß sich im Lager der Christen böse Krankheiten einstellten, welche viele Grafen und Ritter und zuletzt auch, am 25. August 1270, den König Ludwig hinwegrafften. Einige Tage später traf Karl von Anjou mit Schiffen und Mannschaften in Afrika ein und beschloß in Übereinstimmung mit seinem Neffen Philipp, Ludwigs Sohne und Erben, dem unerträglichen Zustande durch eine Entscheidungsschlacht ein Ende zu machen. Der Plan gelang, die Saracenen wurden geschlagen, und der bestürzte Sultan knüpfte schleunigst Unterhandlungen an', auf welche die Könige, um nur schnell wieder heimkehren zu können, bereitwilligst eingingen. So wurde ein Friedensvertrag abgeschlossen, der den Angehörigen der beiderseitigen Staaten Sicherheit des Lebens und Eigentums und ungehinderte Niederlassung und freie Religionsübung in den betreffenden Ländern gewährte, und der außerdem den Tunesen die Zahlung der von den Franken aufgewandten Kriegskosten und die Entrichtung eines jährlichen Tributs an die Krone von Sicilien auferlegte. Nachdem dieser Vertrag von allen Teilen anerkannt und beschworen war, begaben sich die Pilger ohne Zögern zu Schiffe und traten die Rückfahrt nach Europa an, das sie vor kaum vier Monaten erst verlassen hatten. § 53. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Da die morgenländischen Christen bei dem immer mehr dahin schwindenden Eifer für die Kreuzzüge keine weitere namhafte Unterstützung aus der alten Heimat erlangen konnten, so brachen gar bald Jahre der Not und der äußersten Bedräuguis über dieselben herein. Von Norden her bedrohten die Tnrkomanen, von Osten her die Mongolen die fränkischen , Besitzungen, und als die streitbaren Hirtenvölker von den Ägyptern in blutiger Feldschlacht überwunden worden, warfen die Sieger ihre Augen auf die schwachen Reste des Königreichs Jerusalem. Sultan Bibars, der sich vom niedrigen Sklaven zum Beherrscher des Nillandes emporgeschwungen hatte, fiel mit beträchtlicher Heeresmacht in Palästina ein, zerstörte die Kirchen in Nazareth und auf dem Berge Tabor, brachte Cäsarea und Joppe in seine Gewalt und eroberte endlich Antiochien, die Hauptstadt des 1268 ersten von den Kreuzfahrern gegründeten Fürstentums. Zwanzig Jahre später bezwang Sultan Kelann, der nach Bibars' Tode
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