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Für alle diese Bedrängnis hatte Friedrich Ii. nichts als Ver-
sprechungen gehabt. Jetzt überließ er das ebenfalls in eine kaiserliche und eine päpstliche Partei gespaltene Deutschland seinem Sohne Konrad und blieb in Italien, denn hier nur konnte die Entscheidung fallen. Anfangs waren die kaiserlichen Waffen vom Glück begünstigt, aber mehr und mehr nahm der Krieg den Charakter unerhörter Wildheit an. Der Papst forderte die Absetzung des Kaisers als eines ruchlosen Ketzers und Antichrists, der Kaiser verlangte die Verzichtleistung des Papstes ans alle weltliche Macht und bezeichnete seinerseits Innocenz als den Antichrist. Der Kampf wogte hin und her, große Vorteile wurden nicht errungen, doch blieb der Kaiser in der Hauptsache unbesiegt. Dies verdankte er hauptsächlich der kräftigen Unterstützung des
schrecklichen Ezzelino, des Statthalters von Verona, und dann der Mithilfe seines Sohnes, des tapferen Enzio. Die ghibellinischen Städte Cremona, Pavia, Parma, Reggio, Modena und andere standen ihm bei, alle Alpenpässe waren in seiner Hand. Der Kamps drehte sich hauptsächlich um Parma, wo es auch eine starke gnelfische Partei gab, und um Ravenna.
In Deutschland hatten die päpstlichen Aufwiegelungen den Erfolg, daß ein Gegenkönig, Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen, aufgestellt wurde. Aber er fand keinen Anhang; nach kurzem Siegeslaufe zog er sich von Ulm aus, das er vergeblich belagerte, nach der Wartburg zurück, wo ihn bald darauf, 1247, der Tod abrief. Da er kinderlos war, so fiel seine Landgrafschaft Thüringen an seinen Neffen, den Markgrafen Heinrich den Erlauchten von Meißen.
Nun sollte Wilhelm von Holland als Gegenkönig auftreten, aber dieser gewann noch weniger Anerkennung. Um dieselbe Zeit starb der letzte Babenberger Friedrich der Streitbare von Östreich. Aus einem Gegner des Kaisers war er zuletzt ein eifriger Verteidiger desselben geworden. In das verwaiste Erbe rückte sogleich König Ottokar (Ii.) von Böhmen ein.
Unterdessen konnte der Kampf in Italien nur mit äußerster Anstrengung weiter geführt werden. Den Kaiser traf ein schwerer Schlag, als fein tapferer Sohn Enzio in einem Gefecht von den guelfisch gesinnten Bolognesen ergriffen wurde. Diese gaben ihn trotz aller Versprechungen, die ihnen Friedrich machte, nicht wieder heraus; 22 Jahre, bis zu seinem Tode, mußte er in der Gefangenschaft schmachten. Der Kaiser selbst entging nur durch einen glücklichen Zusall einem Vergiftungsversuche, den der, wie er meinte, vom Papste bestochene Kanzler Petrus Vinea gegen ihn unternahm. Trotzdem lagen die Dinge für
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truppen aus Deutschland herangezogen werden. Besonders rechnete der Kaiser auf Heinrichs des Löwen Hilfe. Allein diese gerade blieb aus. Heinrich der Löwe hatte kein Verlangen, Zeit, Gut und Blut in den alles verschlingenden Rachen der fruchtlosen Römerzüge zu werfen; in der Begründung einer ansehnlichen Hausmacht, in der Kolonisierung und Christianisierung der weiten Slavenländer an der Ostsee, in der Hebung des nationalen Wohlstandes durch Förderung des Bürgertums tu seinen Ländern sah er seine Aufgabe, und immer kriegsbereit schlug er sich mit den sächsischen Fürsten, die viel von ihm zu leiden hatten, herum, besonders mit den Erzbischöfen von Magdeburg und Bremen, mit dem Markgrafen Albrecht dem Bären, mit dem Markgrafen von Meißen und dem Landgrafen von Thüringen, und so wichtig erschien ihm das Verbleiben in seinen Landen, daß er dem Kaiser den Zuzug verweigerte. Friedrich berief ihn zu einer Unterredung nach Chiavenna am Comersee oder, wie ein anderer Bericht sagt, nach Partenkirchen, aber auch seine dringendsten Bitten waren unwirksam. So mußte denn Friedrich mit den wenigen Truppen, die noch zu ihm gestoßen waren, den Kampf gegen den Lombardenbund aufnehmen. Die Schlacht bei Leguauo (1176) endigte, wie zu erwarten war, mit der Niederlage der Kaiserlichen. Das eine verlorene Treffen würde indes schwerlich den Ansschlag gegeben haben, aber das Friedensbedürfnis ans beiden Seiten führte zu Verständigungen. In Venedig begannen Verhandlungen zwischen den kaiserlichen Gesandten unter der Führung Christiaus von Mainz und dem Papste Alexander, der sich selbst in Venedig aufhielt. Nach längerem Zögern gab der Kaiser nach und willigte in einen Waffenstillstand, dem bald der Friede mit dem Papste folgte (zu Venedig). Friedrich erkannte Alexander als den rechtmäßig erwählten Papst an, und dieser löste ihn vom Banne. Ans dem Markusplatze fand die feierliche Begegnung und Umarmung der beiden Häupter der abendländischen Christenheit statt. Erst das Jahr 1183 brachte die vollständige Ausgleichung mit den Lombarden im Frieden zu Konstanz, Friedrich verzichtete ans alle Beschränkungen der städtischen Freiheit, überließ den Bürgern die Wahl ihrer Obrigkeiten, ihre Wege, Mühlen und Wälder, nur die Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit, die Berufung des kaiserlichen Hofrichters in zweifelhaften oder sehr wichtigen Fällen und eine geringe Abgabe behielt er sich vor. Die Stadt Alessandria, mit welcher der Kaiser anfangs durchaus nicht Frieden schließen wollte, änderte ihren Namen in Cäsarea, nachdem deutsche Beamte sie feierlich noch einmal gegründet hatten, und wurde dann zu Gnaden angenommen.
Als Friedrich im Herbst des Jahres 1178 nach Deutschland zurückkehrte, mochte er wohl wünschen, daß er so viele Macht nicht in
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Umkehr. Auf dem heiligen Stuhle saß damals Gregor Ix., ein Greis, aber voll rastlosen Eifers wie ein Jüngling. Er war so ergrimmt über das Scheitern des Kreuzzuges, daß er den Kaiser in den Bann that und nicht nur Italien, sondern auch Deutschland gegen ihn aufwiegelte. Aber auch Friedrich drohte mit Gewaltmaßregeln. Unbekümmert um den Bann und ohne den Papst zu fragen, unternahm er im folgenden Jahre den Kreuzzug von neuem. Nicht mit Waffengewalt, sondern durch geschickte Unterhandlungen mit dem Sultan Kamil von Ägypten gewann er das Gebiet von Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, sowie den Küstenstrich von Joppe bis Sidon und krönte sich selbst zum König von Jerusalem, obgleich der Patriarch im Auftrage des Papstes die Stadt mit dem Interdikt belegte. Über Brindisi kehrte er zurück. Rasch eroberte er die von den päpstlichen Truppen besetzten Gebiete Unteritaliens und wollte schon in den Kirchenstaat einrücken, als der Papst die Hand zum Frieden bot.
10. Die heilige Elisabeth.
Unter den Fürsten, die Friedrich Ii. auf seinem ersten Kreuzzuge begleiteten, war der Landgraf Ludwig (der Heilige) von Thüringen. Auch er erkrankte, ging mit dem Kaiser in Otranto ans Laud und ist dort gestorben. Seine Gemahlin hat noch größere Berühmtheit erlangt, als er, jeder Deutsche kennt sie unter dem Namen der heiligen Elisabeth. Sie war die Tochter des Königs Andreas von Ungarn; schon als vierjähriges Kind hatte sie ihre südliche Heimat mit der Wartburg vertauschen müssen, damit sie dort für ihre künftige Bestimmung, die Gemahlin des jungen Landgrafen zu werden, die passende Erziehung genösse. Ihr Sinn war ganz dem religiösen Leben zugewandt, ihre Wohlthätigkeit gegen die Armen kannte keine Schranken, so daß Ludwig, der selbst ein überaus frommer Herr war, fürchtete, sie möchte zuletzt all ihren fürstlichen Reichtum in Almosen verwandeln. Bekannt und berühmt ist die schöne Wartburgsage, nach der die Brode, die sie in ihrer Schürze hinab zu den Armen trug, in Rosen verwandelt wurden, als ihr Gemahl sie dabei überraschte. Nach dem Tode des Landgrafen verließ sie die Wartburg und zog nach Marburg, um dort unter der Aufsicht ihres Beichtvaters, des Bischofs Konrad, einzig und allein frommen Werken zu leben. Der Bifchof war ein harter Eiferer im Dienste der Kirche. Er quälte sie mit Fasten, Bußen und Kasteiungen mehr als ihr zarter Körper ertragen konnte. Nach ihrem Tode (sie starb 1231) wurde sie kanonisiert, d. h. vom Papste zur Heiligen erhoben.
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Siege bei Kortenuovo, 1237, stellte aber den oberitalischen Städten so harte Bedingungen, daß der alte Streit zwischen Ghibellinen (Anhängern des Kaisers) und Gnelfen (Anhängern des Papstes) um so heftiger entbrannte. Der gefürchtetste Bundesgenosse des Kaisers war der Markgraf von Verona, Ezzelino da Romano. Als der Kaiser seinem unehelichen Sohne Enzio Sardinien gab, sprach Papst Gregor Ix. den Bann über ihn aus. Sein Nachfolger Innocenz Iv. entzog sich der kaiserlichen Macht durch die Flucht nach Lyon, erneuerte von hier aus deu Bann über Friedrich und entband die Unterthanen vom Gehorsam.
3. Unglücklicher Ausgang. Jetzt wandte sich das Glück des Kaisers. In Deutschland wählten die Bischöfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenkönige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma; sein Sohn Enzio geriet in Gefangenschaft, Ezzelino siel von ihm ab, und selbst sein Kanzler Petrus a Viueis kam in den Verdacht einer Verschwörung. Unter neuen Rüstungen überraschte den Kaiser der Tod, 1250.
7. Einfall der Mongolen. Während der Kämpfe in Italien waren die
Mongolen, welche Dfchingischan zu einem mächtigen, von den Grenzen Chinas bis in das südliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien leistete ihnen bei Liegnitz 1241 tapferen Widerstand.
Vi. Konrad Iv., 1250—54. Er gewann in Deutschland nur geringes Ansehen, kämpfte aber glücklich für sein Erbe in Italien. Doch starb er schon 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes Konrad, genannt Konradin.
Knde des staufischen Geschlechts.
a) Karl von Anjou. In Italien verteidigte nun Manfred, ein
Halbbruder Konrads Iv., die Rechte der Staufer. Aber der
Papst Urban Iv., der das sizilische Reich den Staufern entreißen wollte, lud Karl von Anjou, deu Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, zur Besitznahme ein, und dieser gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel, 1266.
b) Tod Konradins, 1268. Von der ghibellinifchen Partei ein-
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Extrahierte Ortsnamen: Verona Enzio_Sardinien Lyon Deutschland Holland Italien Ezzelino Italien Chinas Deutschland Liegnitz Deutschland Italien Italien Frankreich Konradins
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die ja ohnedies bisher im Anschluß an Rußland ihre gegenseitige Eifersucht beschwichtigt hatten. Von den Westmächten allein glaubte Nikolaus nicht ernstlich bedroht zu sein, da ihm ein Zusammengehen Englands mit Frankreich nicht wahrscheinlich dünkte. Deshalb that er rasch den ersten Schritt. Der Admiral Fürst Menzikow ging im Aufträge des Kaisers nach Konstantinopel und verlangte das Protektorat Rußlands über die grichisch-katholischen Unterthanen des Sultans. Hätte die Psorte sogleich nachgegeben, so wäre der russische Kaiser Mitregent des Sultans geworden, und die Vertreibung der Türken war nur noch eine Frage der Zeit. Aber der Sultau verwarf die trotzige Forderung. Rußland schien aus diese Antwort gefaßt zu fein, denn alsbald zog es eine starke Flotte im Schwarzen Meer zusammen und schob ein beträchtliches Heer bis an deu Pruth vor. Am 2. Juli 1853 überschritten zwei russische Armeecorps unter dem Oberbefehl des Fürsten G o r t s ch a k o w den Pruth und rückten iu die Douaufürstentümer ein. Kurz vorher war ein englisches und ein französisches Geschwader am Eingänge der Dardanellen erschienen, doch hofften die Großmächte den Streit noch in Güte beilegen zu können. Ihre Gesandten hielten unter Österreichs Vermittelung eine Konferenz in Wien ab, allein die Verwicklung war schon zu weit fortgeschritten. Die Pforte befand sich bereits mit Rußland auf dem Kriegsfuß. Omer Pascha nahm mit dem türkischen Hauptheere am linken Donauufer Aufstellung. Während er dort den Russen kräftig Widerstand leistete, überfielen diese die türkische Flotte im Hafen von Sinope und vernichteten sie fast gänzlich. Infolgedessen fühlten sich auch die Westmächte zu einem rascheren Vorgehen bewogen. Napoleon Iii. hatte dies schon lange gewünscht, denn es lag ihm daran, daß Frankreich sogleich im Anfange des wiedererstandenen Kaisertums ein bedeutendes Gewicht
in die Wagfchale der europäischen Politik legen könnte, und Lord Palm ersten, der neue englische Premierminister, war einem Zusammengehen mit ihm geneigt. Im März 1854 schlossen die beiden Mächte ein Bündnis mit der Türkei ab und erklärten Rußland den Krieg. Österreich und Preußen blieben neutral, doch kamen sie überein, die Gegner Rußlands zu unterstützen, falls dieses die Donau-
fürstentümer für sich behalten oder feine Truppen den Balkan überschreiten würden. Auch ließ sich Österreich von der Türkei die Erlaubnis erteilen, die Moldau und Walachei bis zum Frieden zu besetzen.
Frankreich und England machten außerordentliche Anstrengungen. Gewaltige Truppenmassen, mit vielem Geschütz versehen, wurden nach dem
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus Fürst_Menzikow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Konstantinopel Wien Frankreich Frankreich England
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Kreuzzug, 1228, wirklich aus, und es gelang ihm, durch Vermag mit dem trkischen Sultan Jerusalem, Bethlehem und Nazareth nebst einem wichtigen Kstenstrich des heiligen Landes in seine Hand zu bekommen und sich die Krone Jerusalems aufs Haupt zu setzen. Dann eilte Friedrich Ii. nach dem Abendlande zurck. Denn hier hatten in-zwischen ppstliche Truppen Unteritalien besetzt und Bettelmnche das Kreuz gegen den Kaiser gepredigt. Schnell vertrieb Friedrich die Feinde, und 1130 mute ihn der Papst im Frieden zu San Ger-mano vom Banne lsen.
Whrend der folgenden Jahre baute nun Friedrich Ii. sein unter-italisches Reich vollends aus; in Deutschland dagegen fhrte des Kaisers Sohn Heinrich die Regierung, geriet aber wegen seiner Politik in Streit mit dem Vater und verband sich deshalb sogar mit den Lom-barden. Infolgedessen gewhrte Friedrich Ii. den weltlichen Fürsten des Reiches alle kniglichen Hoheitsrechte in ihren Gebieten und brachte dann mit ihrer Hilfe den ungehorsamen Sohn zur Unterwerfung. Darauf erffnete er den Kampf gegen die Lombarden. Bei Corte-nuova unterlagen diese 1237 dem Kaiser. Da aber Friedrich Ii. jetzt seinem Sohne Enzio Sardinien bertrug, so schlo sich Papst Gregor Ix. den lombardischen Gegnern des Kaisers an, und bald tobte wieder der Kampf zwischen Papst und Kaiser durch ganz Italien, bis vor die Thore Roms hin.
Whrenddem aber brachen von Osten her die Mongolen in das deutsche Reich ein, nachdem sie zuvor einen groen Teil Asiens und Rulands ihrer Barbarei unterworfen hatten. Der Kaiser bekmmerte sich nicht um das bedrohte Reich; Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien aber und seine kleine Schar deutscher Krieger lenkten durch ihren Heldentod in der Schlacht bei Liegnitz, 1241, die Mongolengefahr von Deutschland ab.
In demselben Jahre starb Papst Gregor Ix. Sein Nachfolger Innocenz Iv. schien anfnglich geneigt, Frieden mit dem Kaiser zu schlieen. Bald aber entwich er nach Lyon, sprach hier die Absetzung des Kaisers aus, entband die Unterthanen ihres Treueids und forderte die deutscheu Fürsten zur Neuwahl eines Knigs auf. Diese erhoben denn auch den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen baldigem Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknig. Mit immer grerer Erbitterung setzten der Kaiser und seine Verbndeten, die Ghibellinen, den Kampf gegen den Papst und seinen Anhang, die Gnelsen, fort. Aber
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Extrahierte Ortsnamen: Bethlehem Nazareth Jerusalems Unteritalien Deutschland Sardinien Italien Asiens Liegnitz Deutschland Lyon Holland
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mißlang denselben die mit großen Mitteln ins Werk gesetzte Belagerung von Gibraltar, das von Elliot aufs ruhmvollste verteidigt wurde. Entscheidend aber wirkten die erfolgreichen Kämpfe Georg Washingtons, der in Verbindung mit Lafayette das chm gegenüberstehende Heer des Generals Lord Eorn-wallis im Jahre 1781 bei Iorktown zur Ergebung nötigte. Auf eine Änderung der dadurch geschaffenen Lage durste England nicht rechnen, und so schloß es 1783 den Frieden zu Versailles, in welchem es sich zu einigen Abtretungen an Frankreich und Spanien verstand und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Vier Jahre später gaben sich die letzteren eine eigene Verfassung und erwählten Washington zu ihrem ersten Präsidenten.
Der Verlust, welchen England durch den Abfall Nordamerikas erlitt, wurde durch seine in Asien gemachten Erwerbungen so gut wie ausgewogen. Nachdem im Jahre 1600 die ostindische Handelskompanie gegründet worden, ließ sich dieselbe 1652 in Bengalen nieder, setzte sich 1698 in Ealcutta fest und dehnte mit Hilfe geworbener Truppen ihre Herrschaft auch nach Dekan aus. Jetzt geriet sie in Streit mit den Franzosen, welche von dem ihnen gehörigen Pondich er y aus ihr Machtgebiet ebenfalls zu erweitern suchten, und mit dem Nabob von Bengalen, der sich als Statthalter des einst gewaltigen Großmoguls eine fast völlige Unabhängigkeit errungen hatte und die Fortschritte der Briten mit gerechter Besorgnis betrachtete. Gegen beide Teile gewann die Kompanie durch die Tapferkeit und Entschlossenheit ihres Heerführers Lord E l i v e den Sieg, indem dieser von Madras, dem Felde seiner bisherigen rühmlichen Thätigkeit, nach Ealcutta eilte, den Nabob zurückschlug und. zugleich die in derselben Richtung vorgedrungenen Franzosen zum Aufgeben ihrer Eroberungspläne nötigte. Die letzteren mußten froh sein, im Frieden von 1762 Pondichery zu behalten, Bengalen aber kam 1765 gänzlich unter die Oberhoheit der englischen Handelsgesellschaft, die dafür dem Titular-Großmogul eine jährliche Rente von 1 Million Pfund Sterling (20 Millionen Mark) zahlte. Hierauf brachte die Kompanie den König von Aude zur Abtretung der Provinz Benares und wurde dann in einem langen Krieg mit dem Sultan Hyder Alt von Myfore, dem Nizam von Gol-konda und den Marattenstaaten verwickelt, aus dem sie trotz der gleichzeitigen Feindseligkeiten der Franzosen durch die ihr günstigen Friedensschlüsse von 1782 und 1784 mit einem neuen Zuwachs an Macht und An sehn hervorging. Hyder Alis Sohn Tippo Sahib nahm den Kampf wieder auf, verlor aber im Jahre 1799 nach heftigem Ringen Reich und Leben, womit der
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zahl zu erdrücken. Doch der Vicekönig kam den Gegnern zuvor, ließ die Verschanzungen von Panane erstürmen, die feindliche Flotte in Brand stecken und den Hafenplatz erobern. Diese Fortschritte veranlaßten den Sultan von Ägypten, welcher mit Unruhe auf den sich vollziehenden Wechsel des Verkehrs blickte und einer daraus entspringenden Verminderung seiner Zolleinkünfte entgegensah, den bedrohten Glaubensgenossen auf Malabar und dem lästerlichen Freunde derselben die längst erbetene Hilfe zu senden. Ein beträchtliches Geschwader segelte durch das rote Meer, vereinigte sich mit den Streitkräften des Beherrschers von Gudscherat und zwang die den Küstendienst versehende kleine Abteilung der portugiesischen Flotte zu einem ungleichen Kampfe, in welchem der tapfere Sohn des Vicekönigs den
Heldentod fand. Da zog Almeida alle seine Fahrzeuge zusammen und griff mit 19 Schiffen die mehr als 200 Segel
1509 starke feindliche Seemacht vor Diu mit solchem Nachdruck an,
daß die Gegner nach kurzem Widerstande versprengt und aufgerieben wurden. Die Folge davon war, daß die indischen Fürsten in immer größerer Zahl ihren Frieden mit den Fremden schlossen und den Handelsbestrebungen derselben keine weiteren Hindernisse in den Weg legten.
Während diese Kämpfe auf Malabar stattfanden, machten die portugiesischen Waffen auch an den westlicher gelegenen Gestaden des indischen Oceans siegreiche Fortschritte. Albu-q u e r q u e, welcher zum Nachfolger Almeidas in der Statthalterwürde bestimmt war, faßte auf Kap Gnard afui und auf der Insel Socotora festen Fuß, unterwarf Maskat und andere Städte an der arabischen Ostküste und zwang den Beherrscher des reichen Ormuz zu einem Vertrage, vermöge dessen derselbe die Schutzhoheit Portugals anerkannte, einen jährlichen Tribut zu entrichten versprach und die Anlegung einer Faktorei mit einem Fort zugestand. Nach Übernahme des vtceköniglichen
1510 Amtes schritt Allmquerque zum Angriff auf Goa, die wichtigste Handelsstadt des malabarischen Küstenlandes, mit einem trefflichen Hafen und guten Verteidignugsanstalten. Er bemächtigte sich ihrer durch einen Handstreich, wurde aber bald wieder verdrängt, um erst nach einem zweiten Sturme, in welchem er mit 1800 Mann die 9000 Mann starke Besatzung überwand, den Platz dauernd in feine Gewalt zu bringen. Dieser glänzende Erfolg erhöhte sein Ansehen bei den indischen Fürsten im bedeutendsten Maße, so daß von allen Seiten Gesandte mit Friedensanträgen und Geschenken erschienen und selbst der Samorin sich nicht länger weigerte, den Portugiesen‘den Markt in Calicut zu öffnen und ihnen die Erbauung eines Forts zu gestatten. Nun wandte Albuquerque feine Blicke nach der ma*
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Reiches gebildeten Staaten von Epirus, Trapeznnt und Nieäa eine Stadt und eine Provinz nach der andern zurück, bis endlich Michael Paläologns von Nicäa auch das durch den unfähigen Balduin Ii schlecht verteidigte Constantinopel einnahm und damit dem lateinischen Kaisertum nach 57jährigem 1261 Bestehen den Untergang bereitete. Das Königreich Thessalonich war schon vorher erobert worden, und die übrigen Vasallenstaaten sahen sich bald von demselben Schicksal ereilt, so daß der durch die venetianischen Erwerbungen gesicherte und gesteigerte Handelsverkehr mit dem Osten die einzige dauernde Errungenschaft blieb, welche das Abendland aus dem ganzen Unternehmen davontrug.
Durch die Ablenkung nach Constantinopel hatte der Kreuzzug Balduins von Flandern und Bonifacius von Montferrat seinen eigentlichen Zweck verfehlt, und das heilige Land mußte nach wie vor der wirksamen Hilfe aus Europa entbehren. Wohl fühlten sich fortwährend fromme Gemüter angetrieben, für die Befreiung des Grabes Christi ihre Kräfte einzusetzen; doch die geringen Scharen, welche ohne Plan und Führung auf die gefahrvolle Unternehmung auszogen, waren nicht vermögend, zur Wiedergewinnung Jerusalems etwas zu thun. Im Jahre 1212 verließen auf Anregung eines französischen Hirtenknaben, Namens Stephan , welcher himmlische Erscheinungen zu haben 1212 glaubte, auch viele Tausende von Kindern ans Frankreich und Deutschland ihr elterliches Haus, um nach Palästina zu wallfahren und die Stadt des Herrn den Saracenen zu entreißen. In verschiedenen Abteilungen begaben sie sich nach Südfrankreich und Italien, von wo sie die Seereise nach dem fernen Osten antreten wollten, fanden aber, ohne das Ziel ihrer Sehnsucht erreicht zu haben, mit wenigen Ausnahmen einen traurigen Untergang. Von den deutschen Pilgerknaben erlag eine große Anzahl schon diesseits der Alpen dem Mangel und der Ermattung, andere fielen jenseits derselben in die Hände lombardischer Räuber, und die übrigen mußten froh sein, wenn sie bei den Einwohnern als Dienstleute eine dürftige Unterkunft erhalten oder hungernd und bettelnd in die Heimat zurückkehren konnten. Noch schlimmer erging es der französischen - Kinderschar. deren Anführer Stephan auf einem mit Teppichen gezierten Wagen einherzog: habgierige Kaufleute nahmen sie in Marseille auf ihre Schiffe und brachten sie nach Ägypten, wo die Bedauernswerten sämmtlich als Sklaven verkauft wurden.
Endlich gelang es Papst Honorins Iii, der sich unausgesetzt um das Zustandekommen eines größeren Kreuzzuges bemühte, den König Andreas von Ungarn, die Herzöge Leopold von Österreich und Otto von Meran, den Grafen
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Extrahierte Personennamen: Michael_Paläologns_von_Nicäa Stephan Stephan Honorins Andreas_von_Ungarn Leopold_von_Österreich Leopold Otto
Extrahierte Ortsnamen: Epirus Nieäa Constantinopel Thessalonich Constantinopel Flandern Europa Christi Jerusalems Frankreich Deutschland Palästina Italien Marseille Meran