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1. Das Mittelalter - S. 134

1893 - Leipzig : Dürr
ihn so günstig, daß er daran denke sonnte, einen entscheidenden Schlag zu wagen. Da führte ihn der Tod von der dornenvollen Laufbahn hinweg. In Fiorentino in Apulien starb er im Dezember 1250. 12. Untergang der Hohenstaufen. Nach dem Tode des letzten großen hohenstanfischen Kaisers trat sogleich eine vollständige Auflösung der staatlichen Verhältnisse ein. Friedrichs Sohn, der deutsche König Konrad Iv., konnte sich kaum noch ein Jahr im Reiche halten. Er begab sich nach Italien, um sich seines sicilianischen Reiches zu versichern, das sein Bruder Manfred nach des Vaters Tode für 'ihn verwaltete. Aber nach wenigen Jahren schon ereilte ihn der Tod, er starb im Mai des Jahres 1254 in Lavello in Unteritalien, in demselben Jahre schied der erbitterte Gegner der Hohenstaufen, Jnnoeenz Iv., aus dem Leben. Seinen kleinen Sohn hatte König Konrad in Deutschland zurückgelassen, wo derselbe unter der Obhut seines Oheims, des Herzogs Ludwig von Bayern heranwuchs. In ©teilten ward nun Manfred zum König gekrönt. Aber auch der neue Papst ruhte nicht, bis er die Hohenstaufen aus Neapel und Sicilien Vertrieben hatte. Er bot dem habgierigen Bruder des französischen Königs, Karl von Anjou, die Krone von Sieilien an. Dieser ging ans das Anerbieten ein und landete mit Heeresmacht in Unteritalien. Bei Beuevent (1266) rangen die Hohenstaufen mit hohem Mute aber mit sinkender Kraft um den Besitz des schönen Landes. In heißer Schlacht wurde Manfred überwunden und fiel. Die Seinen errichteten ihm ein Grabmal mit einem Steinhügel unweit des Meeresufers. Zwei Jahre später kam Konradin mit seinem Freunde, dem Markgrafen Friedrich von Baden, um sein Erbe wieder zu erobern. In ihm lebte die Ritterlichkeit des hohenstaustfchen Geschlechtes noch einmal auf, aber auch das tragische Geschick desselben erreichte in ihm seinen Höhepunkt. Anfangs nahm fein Abenteuer einen günstigen Verlaus. Die Ghibellinen aus allen Teilen Italiens schlossen sich ihm an, sogar Rom öffnete ihm seine Thore. Aber als er 1268 nach Unteritalien hinabzog, sah ihm selbst der Papst von der Engelsburg aus mit einem wehmütigen Blicke nach, er erkannte in ihm das Opfer, das zur Schlachtbank geführt ward. Bei Tagliagozzo erfolgte der Zusammenstoß der feindlichen Heere. Die Deutschen waren den Franzosen an Zahl etwas überlegen, dennoch verlor Konradin die Schlacht. Er floh nach der Küste und bestieg ein Schiff, das ihn nach Pisa bringen sollte, aber ein italienischer Edler Giovanni Frangi-pane holte ihn mit einem Schnellrudrer ein und lieferte ihn an Karl

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 385

1888 - Habelschwerdt : Franke
385 negriner, die in den schluchtenreichen Bergen ihres Landes die türkischen Angriffe abwiesen. Fürst Milan von Serbien wandte sich daher an den Zaren mit der Bitte um schleunige Einstellung der Feindseligkeiten, und der Sultan mußte einen zweimonatlichen Waffenstillstand bewilligen. Der Friedensschluß sollte auf einer Konferenz in Konstantinopel stattfinden. C. per russisch-türkische Krieg, 1877. 1. Veranlassung. Die Konferenz in Konstantinopel scheiterte an der Hartnäckigkeit der Pforte. Schon hatte Rußland umfassende Rüstungen vorgenommen, als es in einem von den übrigen Mächten unterzeichneten Protokolle sich noch einmal auf Vermittelungsvorschlage einließ. Als auch diese die Türkei ablehnte, eröffneten die Russen den Krieg. Im Verlaufe desselben traten Serbien und Montenegro in ein Bündnis mit Rußland. 2. Der Krieg. Bei Galatz und Simuitza gingen die Russen über die Donan, nahmen Sistowo und besetzten ohne besondere Schwierigkeiten die Balkanpässe, namentlich den wichtigen Schipkapaß. Hier aber wurden sie von Norden und Süden her heftig angegriffen. Osman Pascha verschanzte sich in Plewna, Suleiman bedrohte im Süden den Schipkapaß und suchte dann von Osten her die russische Linie, die ihn von Plewna trennte, zu durchbrechen. Mehrere Monate vergingen unter vergeblichen Kämpfen, und erst der Fall Plewnas (10. Dezember 1877) gestattete den Russen ein weiteres Vordringen. Der Vormarsch der Russen auf Adrianopel und die Bedrohung der türkischen Hauptstadt beschleunigten die Friedensverhandlungen, die in San Stefano ihren Abschluß fanden. Auch in Asien waren die Waffen des Zaren siegreich gewesen. Dorthin waren 4 Heere gezogen, welche die Festungen Batum, Ardagan, Kars, das stärkste der türkischen Bollwerke, und Bajaset bezwangen. 3. Der Friede. Im Frieden zu San Stefano wurde die Türkei auf Rumelien, die Halbinsel Saloniki, Thessalien, Epirus und Albanien beschränkt und mußte 1400 Millionen Rubel Kriegskosten zahlen, für beren teilweise Abtragung sie noch die Dobrudscha und die Festungen Ardagan, Kars, Batum und Bajaset an Rußland überließ. Die völlige Auslösung der Türkei hatte England verhindert, das gegen die brohenbe Übermacht Rußlanbs zu ihrem Schutze auftrat und eifrig rüstete. Es brängte auch die Türkei zu einem Vertrage, wonach es gegen die Ge- 25

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 268

1904 - Habelschwerdt : Franke
268 16971698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Knstler und Handwerker fr sein Land und begann bald nach seiner Rckkehr mit den inneren Reformen. Die Verwirklichung seiner zweiten Absicht mute Peter in Kriege mit den Schweden und Trken verwickeln. 3. Kriege. A. Den Trken entri Peter der Groe während des zweiten Trken-krieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere. 17001721 L. Der Nordische Krieg, 17001721. .-Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Knigs Karl Xii. veranlagte Rußland, Polen und Dnemark zu einem Angriff auf Schweden, um Teile desselben an sich zu reien. d. Karls Xii. Kriegsglck, 17001709. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Travendal (westlich von Lbeck), in welchem Dnemark vom Kriege zurcktrat. Nun wandte sich Karl Xii. gegen das ungleich strkere Heer der Russen an der Kste von Livland und schlug es bei Narwa zurck. Anstatt aber diesen Sieg weiter auszuntzen, wollte er den schwcheren Polenknig ent-thronen. Er besiegte in zwei Schlachten die Polen an der Dna und ein polnisch-schsisches Heer bei Fraustadt (in der heutigen Provinz Posen). Hierauf suchte er August Ii. in seinem Erbreiche Sachsen auf und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstdt (westlich von Leipzig). August ver-zichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Leszczynski, bestieg. Von Kaiser Joseph erzwang Karl Xii. grere Freiheiten fr die fchlesischen Protestanten (1707). Es wurden ihnen der 100 Kirchen, die von den Katholiken wieder in Besitz genommen worden waren, ein-gerumt, und der Bau von 6 neuen Kirchen, der sog. Gnadenkirchen, wurde gestattet. c. Karls Xii. Uuglcksjahre. aa. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter Eroberungen an der Ostseekste gemacht. Er befestigte diese durch Grndung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, und bereitete sein Heer im Kleinkriege auf den Entscheidungskampf vor. Karl lie sich durch die Aussicht, die Hilfe der Kosaken zu erlangen, zu einem Zuge in das sdliche Rußland verleiten. Hier geriet er in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Pouwa, 1709, geschlagen. Er floh nach der Trkei. bb. Karl in der Trkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militrischen bungen in -

4. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 91

1911 - Leipzig : Dürr
— 91 — ist, und binnen kurzem wird die Hauptstadt Kabul Verbindung mit dem indischen Bahnnetz erlangen. Die politische Bedeutung Afghanistans beruht darauf, daß es als „Pufferstaat" zwischen Gebieten zweier Weltreiche, des russischen und des britischen, eingeschoben liegt. In den Längstälern der persischen Randgebirge und sonst, wo künstliche Bewässerung stattfinden kann, werden allerhand tropische und subtropische Gewächse gebaut; manches Kulturgewächs hat hier seine Heimat, wie der nach Persien benannte Pfirsich. Bedeutend ist auch die Zucht der Seidenraupe. Die Bewohner der persischen Steppen find Nomaden, die vom Ertrage ihrer Schaf-, Ziegen-, Kameloder Pferdeherden leben. Unter den Gewerben der Städtebewohner ist wichtig die Teppichweberei. Der Handel mit dem Auslande findet über das Kaspische Meer (Rescht), dessen Südufer fruchtbar ist, oder aus den Häfen am Persischen Meerbusen (Abu-schehr, Bender Abbas), in geringerm Maße durch Armenien (über Täbris) nach dem Schwarzen Meer statt. Der Herrscher Persiens, das dreimal so groß wie das Deutsche Reich ist*), führt den Titel Schah und residiert in Teheran. Welcher hohe Berg liegt in der Nähe der Hauptstadt? 2. Armenien. Welche Ströme entspringen in Armenien, und welche drei Staaten grenzen am Ararat aneinander? Die Viehzucht und Ackerbau treibenden Armenier haben viel unter den Einfällen der irrt südlichen Randgebirge wohnenden räuberischen Kurden und unter der Bedrückung durch die Beamten zu leiden. (Im Gegensatz zu diesen fleißigen und nüchternen Leuten find die Armenier des Auslandes, besonders in den Hafenstädten der Türkei, wegen ihres betrügerischen Sinnes verrufen.) 3. Das Kaukasusgebiet, zum Russischen Reiche gehörig. Über den gletscherreichen, die Alpen an Höhe übertreffenden Kaukasus sührt die Straße von Wladikawkas von Rußland nach Transkaukasien. Durch große Fruchtbarkeit zeichnet sich die Tallandschaft am Südfuße des Gebirges aus; wichtigste Stadt Tiflis^). Auf einer kleinen, gegen das Kaspische Meer vorspringenden Halbinsel liegt die an Naphtha reiche Gegend von Baku; sie liefert nächst den Vereinigten Staaten von Nordamerika das meiste Petroleum. Dieser Leucht- und Heizstoff gelangt nach Batum, dem Ausfuhrhafen am Schwarzen Meer, teils auf der Eisenbahn in Tankwagen, teils in einer längs dieser Bahn angelegten Röhrenleitung. Die Bewohner des Kaukasusgebietes sind zum größten Teil Judogermaneu und zerfallen, besonders in dem schwer zugänglichen Gebirge, in viele Stämme, unter denen sich einige durch schönen Körperbau auszeichnen. 4. Kleinasien oder Anatolien, d. h. Land des Aufgangs. Wie heißen das nördliche und das südliche Randgebirge Kleinasiens? Da diese einrahmenden Gebirge Übergänge nach dem Bosporus, nach Armenien und Syrien zu haben und die zwischen ihnen gelegene Hochfläche des Innern keine beträchtlichen Bodenhinderniffe enthält, ist die Halbinsel öfters in Kriegs- Die Zahl der Bewohner betrögt aber nur den 6. Teil der des Deutschen Reiches. 2) = Warmbrunn; vergl. Teplitz.

5. Volksschulenfreund - S. 338

1860 - Leipzig : Dürr
338 Dritter Anhang. Juden; ist reich an Korn, Viehzucht, Holz. Warschau, Haupt- stadt, 170,000 E., an der Weichsel, mit der Vorstadt Prag«, hat eine Universität und eine Messe. Grodno, 5000 E. und Wilna, 60,000 E., in Litthauen. — Polen ist jetzt in 8 Woi- wodschaften eingetheilt. Krakau, 1815 mit einem kleinen Ge- biet von 123,000 E., 23 □ M., zum Freistaat erklärt, kam aber 1847 an Oestreich. In diesen Ländern wie in Galizien haben die Juden sehr viele Gewerbe, Wirthshäuser (Krüge) und vielen Handel. §. 13. 303 14. Die europäische Türkei, von dem Eingänge oder der Pforte in das auf 10,000 Menschen umfassende Serails d. i. in den Palast des Sultans (Kaisers), auch die hohe Pforte genannt, begriff bis 1829 auch das ganze berühmte Griechen- land in sich, und ist warm, fruchtbar an Südfrüchten, Rosinen, Oliven, Wein, Getreide, Baumwolle, türkischen Weizen oder Mais, Färbekräutern, Seide und Tabak; reich an Eisen, Mar- mor, Pferden und Eseln. Der oberste Minister oder Großvezier, der oberste Priester oder der Mufti und der Großadmiral der Flotte bilden den geheimen Rath oder den Divan; die Pascha's oder Bassa's sind die Statthalter der Provinzen. Die Türken sind Muhamedaner, haben ihre eigene Sprache, sind stolz, ernst- haft, wohlthätig, Freunde der Pracht, der Ruhe, des Kaffees und Tabaks; die vornehmen Männer halten den Tanz für unanstän- dig. Die europ. Türket hat jetzt gegen 9600 □ 2)?. und 15^ Mill. E., mit den Ländern in Afrika und Asien etwa 42,000 □ M. und 23 Mill. Einw. Die Donau nimmt den Pruth auf und fällt ins schwarze Meer. Die Türkei gränzt an Rußland, Ungarn und an das mittelländische Meer, wo man durch den Archipelagus (viele Inseln), dann durch den Hellespont oder die Dardanellen (eine Meerenge, auf jeder Seite mit zwei die Durch- fahrt erschwerenden Schlössern) in das Meer von Marmora und endlich durch eine Meerenge bei Constantinopel in das schwarze Meer segelt, was Alles die Türkei begränzt. Das große Reich blieb hinter der europäischen Cultur bisher zurück: die unwissen- den und dabei stolzen Türken wollten von den Ungläubigen (Ghauren), wie sie die Christen nennen, Nichts lernen; in der despotischen Regierung, bei welcher die Pascha's erpreßten und mit dem Sultan theilten, und bei der türkischen Bequemlichkeits- liebe blieb das Land unruhig und unglücklich. Der strenge Re- flormator Mahmud Ii.. geb. 1785, starb 1839. Nachfolger: Ab-

6. Die neueste Zeit - S. 202

1897 - Leipzig : Dürr
— 202 — die ja ohnedies bisher im Anschluß an Rußland ihre gegenseitige Eifersucht beschwichtigt hatten. Von den Westmächten allein glaubte Nikolaus nicht ernstlich bedroht zu sein, da ihm ein Zusammengehen Englands mit Frankreich nicht wahrscheinlich dünkte. Deshalb that er rasch den ersten Schritt. Der Admiral Fürst Menzikow ging im Aufträge des Kaisers nach Konstantinopel und verlangte das Protektorat Rußlands über die grichisch-katholischen Unterthanen des Sultans. Hätte die Psorte sogleich nachgegeben, so wäre der russische Kaiser Mitregent des Sultans geworden, und die Vertreibung der Türken war nur noch eine Frage der Zeit. Aber der Sultau verwarf die trotzige Forderung. Rußland schien aus diese Antwort gefaßt zu fein, denn alsbald zog es eine starke Flotte im Schwarzen Meer zusammen und schob ein beträchtliches Heer bis an deu Pruth vor. Am 2. Juli 1853 überschritten zwei russische Armeecorps unter dem Oberbefehl des Fürsten G o r t s ch a k o w den Pruth und rückten iu die Douaufürstentümer ein. Kurz vorher war ein englisches und ein französisches Geschwader am Eingänge der Dardanellen erschienen, doch hofften die Großmächte den Streit noch in Güte beilegen zu können. Ihre Gesandten hielten unter Österreichs Vermittelung eine Konferenz in Wien ab, allein die Verwicklung war schon zu weit fortgeschritten. Die Pforte befand sich bereits mit Rußland auf dem Kriegsfuß. Omer Pascha nahm mit dem türkischen Hauptheere am linken Donauufer Aufstellung. Während er dort den Russen kräftig Widerstand leistete, überfielen diese die türkische Flotte im Hafen von Sinope und vernichteten sie fast gänzlich. Infolgedessen fühlten sich auch die Westmächte zu einem rascheren Vorgehen bewogen. Napoleon Iii. hatte dies schon lange gewünscht, denn es lag ihm daran, daß Frankreich sogleich im Anfange des wiedererstandenen Kaisertums ein bedeutendes Gewicht in die Wagfchale der europäischen Politik legen könnte, und Lord Palm ersten, der neue englische Premierminister, war einem Zusammengehen mit ihm geneigt. Im März 1854 schlossen die beiden Mächte ein Bündnis mit der Türkei ab und erklärten Rußland den Krieg. Österreich und Preußen blieben neutral, doch kamen sie überein, die Gegner Rußlands zu unterstützen, falls dieses die Donau- fürstentümer für sich behalten oder feine Truppen den Balkan überschreiten würden. Auch ließ sich Österreich von der Türkei die Erlaubnis erteilen, die Moldau und Walachei bis zum Frieden zu besetzen. Frankreich und England machten außerordentliche Anstrengungen. Gewaltige Truppenmassen, mit vielem Geschütz versehen, wurden nach dem

7. Die fremden Erdteile - S. 54

1903 - Leipzig : Dürr
54 Nordwestasien, ein meist ödes Tiefland. mongolische Nomaden mit ihren Renntieren, Hirten- und Jägervölker, die meist noch Heiden sind, im Westen und in den Gebirgen Russen, meist als Sträflinge Verschickte, aber auck> freie Ackerbauer, in Turan mongo- lische Völker. Politisch gehört das ganze Gebiet den Russen unmittelbar mit Ausnahme der beiden Chanate Chiwa und Buchara um den Amn, die russische Vasallenstaaten sind, beide zusammen nur 3/5 s0 groß als Deutschland. Die Siedlungen sind klein. In Sibirien liegen die be- deuteudsten Ortschaften längs der Bahn, welche das Japanische Meer mit Rußland verbinden soll. T o b 6 l s k, eine kleine Mittelstadt am Einflüsse des Tobol in den Jrtisch, treibt Handel mit Holz und Pelzen. Omsk am Jrtisch ist eine Mittelstadt mit Getreide-, Pelz- und Viehhandel. Bei Barnaul am oberen Ob, einer Mittelstadt, werden Gold, Silber, Blei, Eisen und Kupfer gegraben. Tomsk, eine Mittelstadt östlich vom Ob, handelt mit Holz, Pelzen und verfertigt Lederarbeiten. I r k u t s k an der oberen Angara ist eine Mittelstadt mit Handel nach Ostsibirien und nach China. I a k u t s k am Lenaknie, eine Kleinstadt, handelt mit Pelzen und sibirischem Elfenbein (Mammut). N e r t s ch i n s k ist auch nur eine Kleinstadt mit Berg- und Getreidebau. Die Kleinstadt Kiachta ist Grenzstation gegen China. In Turan liegen die bedeutendsten Orte im Stufenlande. Taschkent, eine Großstadt in fruchtbarer Ebene in der Nähe des Syr, verfertigt sehr viel Seiden-, Baumwoll-, Leder- und Filzwaren. K 6 k a n am oberen Syr und Samarkänd sind Mittelstädte mit lebhaftem Handel. In den Vasallenstaaten liegen die gleichnamigen Städte Chiwa (fitoa), eine Mittelstadt mit Getreide-, Baumwoll-, Seiden- Handel und Industrie, Buchara, eine große Mittelstadt nördlich des Amu, gleichfalls mit Seiden-, Baumwoll- und Lederindustrie. Kleine Oasen ziehen sich am Nordabhange der Iranischen Grenzgebirge hin. Sie werden von der Transkaspischen Eisenbahn berührt. In einer dieser Oasen liegt die Kleinstadt M e x w. — So ist Nordwestasien ein gewaltiges, meist ödes Tiefland. § 20. Ostasien, ein Gebiet alter Kultur. Ostasien umsaßt das östlich vou Zentralasien gelegene Gebiet, das vom Stanowoi-, Jablonoi-, Chingangebirge mit südwestlicher Fortsetzung, den Tanglaketten (ungefähr den 104 Meridian entlang) und Hinterindien begrenzt wird. Es gliedert sich in die Mandschurei mit dem Amurgebiete, China, Korea und Japan.

8. Volksschulenfreund - S. 342

1819 - Leipzig : Dürr
342 Dritter Anhangs Mirau, in Kurland, i?roo Cnnw. ^»5«, an der Düna in Tiefland, einer Kornkamnier, 12,000 Einw., treibt ansehn- lichen Handel. Smolensk, 12.000 Einwohner. P ölen, ein Königreich, das aber 1772,1793 — 1795 mancherley Theilungen erfuhr, und nach seiner jetzigen N Verfassung unter Rußland steht, ist reich an Korn, Vieh- zucht, Holz. Warschau, die Hauptstadt, 53,000 Einw., an der Weichsel mit der Vorstadt Praga hat eine Universität und eine Messe. Groüno, 500s E. und Wilna 2 i,ooo E. in Litthauen.^ Das Reich ist jetzt in 8 Woiwodschaften eingetheilt. Lrakau ist j 815 mit einem kleinen Gebiet mit 49,000 E. zum Freystaat erklärt. In Rußland, Polen und Galizien wohnen sehr viele Ju- den, welche meistens den Handel,, die Wirthshäuser, oder Krüge und gndere einträgliche Gewerbe inne haben. "■:! „ §♦ lz. . it , 003 13. Die Europäische Türkey, das ehemalige Grie- chenland, ist sehr warm, fruchtbar, reich an Südfrüchten, Rosinen, Oliven \ Wein, Getraide, Baumwolle, Seide, Tabak, Eisen. Marmor, Pferden und Eseln, Türcklschem Walzen oder Mais, Farbekräutern. Des Kaisers oder Sultans Palast heißt Serail, worin 10,000 Menschen wohnen könney. Der oberste Minister ist der Großvczier, der oberste Priester der Mufti, die mit dem Großadmiral der Flotte den Divaü, oder geheimen Rath, ausmachen. Die Statthalter in den verschiedenen Provinzen heißen Pa- schas oder Bassas. Das Reich heißt auch die hohe Pforte, von der Pforte oder dem Eingang ins Serail. Die Türken sind Mohammedaner, haben ihre eigene Sprache, sind wohlthätig, ernsthaft, Freunde der Ruhender Pracht, des Kaff e's und Tabaks: die vornehmen Männer halten .es für unanständig zu tanzen. Die Türken verachten alle Nicht- niohnnmedüner als Ungläubige , lernen daher auch wenig von klügern Völkern. Das schöne Land ist zu wenig ange- baut ; die strenge, oft grausame Regirung thut wenig für die Bildung des Volks, und die Statthalter schalten und erpres- sen gewöhnlich nach Wiltkühr. Die noch zahlreichen Grie- chen sind sehr gedrückt, und unwissend. Man rechnet für die Europäische Türkey «- Millionen, mit Inbegriff der Länder in Asien und. Afrika gegen 24 Mill. 70,000 C.

9. Volksschulenfreund - S. 367

1819 - Leipzig : Dürr
Kurze Geographie. 367 3. Lübeck, an der Trave, nicht weit von der Ostsee, 25,000 Eimv., hat ein Gebiet von 5^ lü Mei len, mit 40,650 Einwohnern in einer fruchtbaren Gegend ; handelt, wie Bremen, auch viel mit Getraide, fremden Weinen, besonders nach Rußland. Dazu 4. die freye Stadt Frankfurt am Mayn, mit einem Gebiete von 5 Omeilen mit 47,«5oe. 7000 Ju- den wohnen in einer besondern Gaffe. Sie hat jährlich zwey Messen, starken Handel, gute Schulanstalten, und liefert schöne Arbeiten in Seide, Baumwolle, Gold-und Silber- waaren. Sie wird durch, ine Brücke von dem gegenüberstehen- | den Sachsenhausen getrennt. Ehemals wurde hier der Deutsche Kaiser gewählt und gekrönt; jetzt ist es die Bundesstadt Deutschlands. §. 29. 319 Kurze Nachricht von den andern Erdtheilen. I. Afi e n, von wo aus sich das Menschengeschlecht zuerst verbreitete, wo die Religionsstifter Moses, Eonfuzius in Sina und Mu- hammed lebten, wo aber auch unser Erlöser Jesus auftrat, liegt gegen Morgen; wird von Europa durch das Uralische Gebirge und den Donfluß, und weiter südlich durch das schwarze und mittelländische Meer getrennt, hängt mit Afri, ka durch eine Erdenge zusammen, und wird übrigens von dem rothen Meer oder Arabischen Meerbusen, von dem In- dischen und von dem stillen Weltmeeer und endlich von dem nördlichen Eismeer begränzt. Es ist viermal sogroß als Eu- ropa und soll über 500 Mill Einwohner haben. 1. Das nördliche Asien ist das Asiatische Rußland und wird nach dem Eismeer hin immer kalter. Sibirien ist 20 mal so groß als Deutschland, aber wegen Kälte wenig be- völkert. Pelzthiere sind sein Reichthum. Rasan und Astra- chan am kasprschen Meere sind sehr fruchtbar. 9. Mittelasien enthalt mit die Latarey, wo dürre und schö- ne Gegenden abwechseln; auch wohnen Kalmücken, Basch- kiren Kirgisen, Bucharen, u. a. Nationen hier, die sich zum Theil zum Muhammedismus bekennen, oder Heiden sind. z. Südwen, das man Mittelasien auch wol den Orient oder das Morgenland nennt, enthält a. Die Asiatische Lürkey; sie ist sehr warm und frucht-

10. Neuzeit - S. 226

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 226 — mißlang denselben die mit großen Mitteln ins Werk gesetzte Belagerung von Gibraltar, das von Elliot aufs ruhmvollste verteidigt wurde. Entscheidend aber wirkten die erfolgreichen Kämpfe Georg Washingtons, der in Verbindung mit Lafayette das chm gegenüberstehende Heer des Generals Lord Eorn-wallis im Jahre 1781 bei Iorktown zur Ergebung nötigte. Auf eine Änderung der dadurch geschaffenen Lage durste England nicht rechnen, und so schloß es 1783 den Frieden zu Versailles, in welchem es sich zu einigen Abtretungen an Frankreich und Spanien verstand und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Vier Jahre später gaben sich die letzteren eine eigene Verfassung und erwählten Washington zu ihrem ersten Präsidenten. Der Verlust, welchen England durch den Abfall Nordamerikas erlitt, wurde durch seine in Asien gemachten Erwerbungen so gut wie ausgewogen. Nachdem im Jahre 1600 die ostindische Handelskompanie gegründet worden, ließ sich dieselbe 1652 in Bengalen nieder, setzte sich 1698 in Ealcutta fest und dehnte mit Hilfe geworbener Truppen ihre Herrschaft auch nach Dekan aus. Jetzt geriet sie in Streit mit den Franzosen, welche von dem ihnen gehörigen Pondich er y aus ihr Machtgebiet ebenfalls zu erweitern suchten, und mit dem Nabob von Bengalen, der sich als Statthalter des einst gewaltigen Großmoguls eine fast völlige Unabhängigkeit errungen hatte und die Fortschritte der Briten mit gerechter Besorgnis betrachtete. Gegen beide Teile gewann die Kompanie durch die Tapferkeit und Entschlossenheit ihres Heerführers Lord E l i v e den Sieg, indem dieser von Madras, dem Felde seiner bisherigen rühmlichen Thätigkeit, nach Ealcutta eilte, den Nabob zurückschlug und. zugleich die in derselben Richtung vorgedrungenen Franzosen zum Aufgeben ihrer Eroberungspläne nötigte. Die letzteren mußten froh sein, im Frieden von 1762 Pondichery zu behalten, Bengalen aber kam 1765 gänzlich unter die Oberhoheit der englischen Handelsgesellschaft, die dafür dem Titular-Großmogul eine jährliche Rente von 1 Million Pfund Sterling (20 Millionen Mark) zahlte. Hierauf brachte die Kompanie den König von Aude zur Abtretung der Provinz Benares und wurde dann in einem langen Krieg mit dem Sultan Hyder Alt von Myfore, dem Nizam von Gol-konda und den Marattenstaaten verwickelt, aus dem sie trotz der gleichzeitigen Feindseligkeiten der Franzosen durch die ihr günstigen Friedensschlüsse von 1782 und 1784 mit einem neuen Zuwachs an Macht und An sehn hervorging. Hyder Alis Sohn Tippo Sahib nahm den Kampf wieder auf, verlor aber im Jahre 1799 nach heftigem Ringen Reich und Leben, womit der
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