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1. Das Mittelalter - S. 134

1893 - Leipzig : Dürr
ihn so günstig, daß er daran denke sonnte, einen entscheidenden Schlag zu wagen. Da führte ihn der Tod von der dornenvollen Laufbahn hinweg. In Fiorentino in Apulien starb er im Dezember 1250. 12. Untergang der Hohenstaufen. Nach dem Tode des letzten großen hohenstanfischen Kaisers trat sogleich eine vollständige Auflösung der staatlichen Verhältnisse ein. Friedrichs Sohn, der deutsche König Konrad Iv., konnte sich kaum noch ein Jahr im Reiche halten. Er begab sich nach Italien, um sich seines sicilianischen Reiches zu versichern, das sein Bruder Manfred nach des Vaters Tode für 'ihn verwaltete. Aber nach wenigen Jahren schon ereilte ihn der Tod, er starb im Mai des Jahres 1254 in Lavello in Unteritalien, in demselben Jahre schied der erbitterte Gegner der Hohenstaufen, Jnnoeenz Iv., aus dem Leben. Seinen kleinen Sohn hatte König Konrad in Deutschland zurückgelassen, wo derselbe unter der Obhut seines Oheims, des Herzogs Ludwig von Bayern heranwuchs. In ©teilten ward nun Manfred zum König gekrönt. Aber auch der neue Papst ruhte nicht, bis er die Hohenstaufen aus Neapel und Sicilien Vertrieben hatte. Er bot dem habgierigen Bruder des französischen Königs, Karl von Anjou, die Krone von Sieilien an. Dieser ging ans das Anerbieten ein und landete mit Heeresmacht in Unteritalien. Bei Beuevent (1266) rangen die Hohenstaufen mit hohem Mute aber mit sinkender Kraft um den Besitz des schönen Landes. In heißer Schlacht wurde Manfred überwunden und fiel. Die Seinen errichteten ihm ein Grabmal mit einem Steinhügel unweit des Meeresufers. Zwei Jahre später kam Konradin mit seinem Freunde, dem Markgrafen Friedrich von Baden, um sein Erbe wieder zu erobern. In ihm lebte die Ritterlichkeit des hohenstaustfchen Geschlechtes noch einmal auf, aber auch das tragische Geschick desselben erreichte in ihm seinen Höhepunkt. Anfangs nahm fein Abenteuer einen günstigen Verlaus. Die Ghibellinen aus allen Teilen Italiens schlossen sich ihm an, sogar Rom öffnete ihm seine Thore. Aber als er 1268 nach Unteritalien hinabzog, sah ihm selbst der Papst von der Engelsburg aus mit einem wehmütigen Blicke nach, er erkannte in ihm das Opfer, das zur Schlachtbank geführt ward. Bei Tagliagozzo erfolgte der Zusammenstoß der feindlichen Heere. Die Deutschen waren den Franzosen an Zahl etwas überlegen, dennoch verlor Konradin die Schlacht. Er floh nach der Küste und bestieg ein Schiff, das ihn nach Pisa bringen sollte, aber ein italienischer Edler Giovanni Frangi-pane holte ihn mit einem Schnellrudrer ein und lieferte ihn an Karl

2. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 45

1904 - Habelschwerdt : Franke
45 Sparta besa aber im Innern selbst nicht mehr die alte Festig-feit. Gegen Ende des Peloponnesischen Krieges drang auch hier das Gold, gegen das man sich so lange gewehrt hatte, in vollen Strmen ein. Damit schwand aber allmhlich die Gleichheit des Besitzes der alten Herrenkaste, die im 4 Jahrhundert bis auf etwa 1000 Mitglieder sank. ppigkeit und Sittenlostgkeit machten sich in der Herr-schenden Klasse breit; die Bestechlichkeit griff um sich, und auch die Ephoreu, beien Rechte man den Knigen und der Gerusia gegenber erweitert hatte, hielten sich hiervon nicht frei. Persisches Gold war es auch, das die spartanische Regierung veranlate, sich an einer Unter-nehmung nach Persien zu beteiligen. Der Krieg des jngeren Cyrus, 401. Nach dem Tode des Perser-knigs Darms Ii. (424405) wollte seine Gemahlin Parhsatis ihrem Lieblingssohne Cyrus mit Zurckdrngung des lteren Artaxerxes Ii. den Thron verschaffen. Cyrus versammelte neben 100000 Mann asiatischer Truppen eine hellenische Sldnerschar von 13000 Mann, meist peloponnesische Hopliten. Bon Sardes ging der Zug durch Kleinasien, durch die zilizischen Tore nach Syrien und von da der den Enphrat. Auf dem alten Schlachtfelde, wo sich die Zwillings-strme nhern, traf Cyrus auf den Gegner. Bei Cnnaxa fand der Entscheidungskampf statt, in dem Cyrus fiel; seine Asiaten wurden geschlagen, während die Griechen auf dem rechten Flgel gesiegt hatten. Das Unternehmen war gescheitert, und die Griechen waren in einer verzweifelten Lage. In der Not zeigte sich aber ihre geistige und sittliche Spannkraft. Der Athener Xeuophou fhrte sie in einem denk-wrdigen Zuge, den er selbst beschrieben hat (Anbasis), unter un-sglichen Beschwerden und Kmpfen den Tigris aufwrts und quer der das armenische Hochland an die Kste des Schwarzen Meeres. Das Meer, das Meer!" riefen sie, als sie bei Trapezunt die ihnen vertraute Salzflut wiedersahen. Die Erhebung Athens. Nur 8 Monate hatte in Athen die Herrschaft der Dreiig, die gewhnlich die 30 Tyrannen genannt werden, gedauert. Gleichwohl haben sie in dieser kurzen Zeit alle Hupter der Demokratie hinrichten lassen oder verbannt. Gegen das Verbot der Spartaner fanden die Flchtlinge in den Stdten Aufnahme und schrten den Ha gegen das bermtige Sparta. Einer der Verbannten, Thrasyblus, der in Thebcn Zuflucht gefunden hatte, bemchtigte sich mit 70 Anhngern der die Strae von Botien nach Attika beherrschenden kleinen Bergseste Phyle. Die geringe Schar vergrerte sich schnell auf 1000 Mann, zog vor den Pirns und lieferte den Tyrannen ein Treffen. Bei der Beerdigung der Gefallenen nherten sich aber die Brger; die gemigte Partei der Dreiig erhielt die Oberhand, und der spartanische König Pausanias vermittelte einen Frieden. Die Athener stellten die solonische Verfassung mit einigen zeitgemen

3. Das Altertum - S. 67

1893 - Leipzig : Dürr
— 67 — 4. pte Werserkriege. a) Das Perserreich unter Darius Hystaspis und der Zug gegen die Skythen. Das von Cyrus begründete Perserreich hatte nicht nur die früher zum assyrischen Reiche gehörigen Länder in sich ausgenommen, sondern sich auch über Kleinasien und Ägypten ausgedehnt Aber immer weiter und weiter wollte es seine Grenzen nach Westen vorschieben. Dadurch kam es mit Griechenland in feindliche Berührung, und dies führte zu den ewig denkwürdigen Perserkriegen. Als Darius Hystaspis der Ausstände im Innern seines Reiches Herr geworden war, ging er zunächst daran, das Reich zu ordnen. Er teilte es in zwanzig Satrapien (Statthalterschaften) ein und legte jeder Satrapie eine bestimmte jährliche Reichssteuer auf, die au sich nicht zu hoch war, denn sie betrug im ganzen Reich 66 Millionen Mark nach unserem Gelde. Doch wurden infolge dieser Einteilung die griechischen Kolonien an der kleinasiatischen Küste (Jonien) dem Perserreiche völlig einverleibt. Darius ließ auch Reichsmünzen in Gold prägen, die insofern für uns noch von Interesse sind, als ein Stater (Dareikos) nach unserem Gelde einem Zwanzigmarkstück gleich kam, und Silbermünzen im Werte von einer Mark, Siglen genannt. Nun wollte er auch gleich seinen Vorfahren als Mehrer des Reichs, als Eroberer auftreten. Im Jahre 514 unternahm er einen Zug gegen die Skythen im Norden des Schwarzen Meeres. Wahrscheinlich reizten ihn der Kornreichtum dieser Gegenden und die griechischen Handelsstädte daselbst. Erst ließ er über den Bosporus eine Brücke bauen, dann brach er von Susa auf und überschritt, im Sommer 513, den Meeresarm. Das Landheer bestand aus mindestens einer halben Million Streiter, die Flotte, welche den Auftrag hatte, vom Schwarzen Meer aus in die Donau einzufahren und an einer geeigneten Stelle eine Brücke über den Strom zu schlagen, zählte 700 Schiffe. Der König zog, ohne Widerstand zu finden, durch Thrakien, überschritt den Balkan, besiegte die tapferen Geten und kam an die Donau, wo er die Brücke vorfand. Zur Bewachung derselben ließ er die kleinasiatischen Ionier zurück, dann drang er in das Land der Skythen ein. Dort wohnten nomadische Volks-.stamme, die bei dem Herannahen des Feindes mit ihren Zelten und ihren Herden tief in das Innere des Landes zurückwichen. Mühsam drang das große persische Heer in den unwegsamen Gegenden nach, immer von feindlichen Reitern umschwärmt, ohne Rast und ohne Lebensmittel. Der König sah das Vergebliche seines Unternehmens ein und gab den Befehl zum Rückzüge. Viele Taufende fielen noch unter den 5*

4. Das Altertum - S. 117

1893 - Leipzig : Dürr
— 117 — 7. Aekopidas und Opaurirrondas. Sparta hatte nun die Oberherrschaft (Hegemonie) in Griechenland; alle griechischen Staaten ordneten sich ihm unter, so schwer es ihnen mich ward, mir Böotien mit der Hauptstadt Theben wollte sich nicht fügen. Dies führte bald zu dem böotischen Kriege. Zunächst aber war die spartanische Kriegsmacht in Kleinasien beschäftigt. Der Oberstatthalter von Kleinasien versuchte, die griechischen Städte an der Westküste zu unterwerfen. Die kleinasiatischen Griechen baten Sparta um Hilfe und erhielten sie auch, doch richteten die Spartaner anfangs nicht viel aus. Anders wurde es, als ihr König Agefilaos auf dem Kampfplatze erschien, 397. Dieser kluge und unternehmende Mann hätte ant liebsten ganz Griechenland zum Kampfe gegen Persien vereinigt, er wollte den Ruhm erneuern, den Griechenland einst im Kampfe gegen Persien erworben hatte, ebenso bewahrte er für seine Person die alte Einfachheit der Lebensweife. Obgleich er hinkte, fo war er doch allen im Kampfe voran und wußte die Tapferkeit seiner Krieger zu entstammen. Bürgerkriege waren ihm zuwider, er schätzte alle Griechen gleich hoch. Wie einst Agamemnon, als er gegen Troja zog, so brach auch er von Aulis aus nach Asien auf, nachdem er vorher den Göttern geopfert hatte, aber die Böotier stießen feinen Altar um, als er abgefahren war. Mit ihm ging Ly fand er, mit diesem hochfahrenden Manne vertrug er sich jedoch nicht lange, er sandte ihn nach dem Hellespont, damit er dort auf seinem alten Kampfgebiete neue Lorbeern erwerbe. Agefilaos durchzog nun siegreich Lydien und Phrygien und wäre sicher in Persien eingedrungen, als er auf Befehl der Ephoren nach Sparta zurückkehren mußte. Tissaphernes, der Lehren eingedenk, die Alkibiades ihm gegeben, hatte, um die Spartaner aus Asien zu vertreiben, die Böotier zum Kriege gegen Sparta gereizt, wußte er doch, daß persisches Geld in Griechenland alles vermochte! Damm sagte auch Agesilaos spottend, als er Persien verlassen mußte, der persische König habe ihn mit 30 000 Bogenschützen aus Asien Vertrieben. Die persischen Münzen erkannte man nämlich an dem darauf geprägten Bogenschützen, und Tissaphernes hatte den Thebanern und Athenern etwa zusammen 30 000 Dariken in Gold gespendet. Für das persische Geld warben die griechischen Staaten Söldner, denn ihre Bürger, so viel davon nach dem großen Kriege übrig geblieben waren, verweichlichten immer mehr, wurden immer bequemer und endlich kriegsuntüchtig. Das Söldnerwesen nahm schnell überhand, Sold und Beute lockten die armen Leute zu den gefährlichsten und abenteuerlichsten Unternehmungen, wie wir an dem Zuge der 13 000 griechischen Söldner im Heere des Cyms gesehen haben.

5. Das Altertum - S. 200

1893 - Leipzig : Dürr
— 200 — Unterdessen suchte und fand Pompejns neue Lorbeern. Neben der Sklavenplage war die schlimmste die Seeräuberplage, die übrigens mit dem Sklavenwesen auf das engste zusammenhing. Denn die Seeräuber, welche die Schiffe anfielen und die Küstenstädte plünderten, versorgten auch die Sklavenmärkte mit der Menschenware. Kein Handelsschiff war sicher; die Passagiere wurden, wie die Güter, als Bente betrachtet; wer sich nicht loskaufen konnte, verfiel der Sklaverei. An der eilici-fchen Küste in Kleinasien und in den Schluchten des Taurus hatten sie ihre Schlupfwinkel; vou da aus beherrschten sie das ganze Mittelländische Meer und gingen in ihrem Übermute soweit, daß sie die nach Rom bestimmten Getreideschiffe anhielten und dadurch eine große Teuerung in der Hauptstadt verursachten. Nun mußte der Senat energische Maßregeln ergreifen, und wieder war es Pomp ejus, der am geeignetsten erschien, der Retter des Staates zu werden. Seine Freunde schlugen ihn vor und die Volksversammlung versah ihn mit außerordentlichen Vollmachten. Er wurde zum Diktator auf drei Jahre erwählt, mit freier Verfügung über den Staatsschatz, das Heer und die Flotte. Der Senat hatte zwar Bedenken, einem Manne eine so große Macht anzuvertrauen, aber er mußte sich dem Volke fügen, das seinen Liebling nicht hoch genug stellen zu können glaubte. Diesmal rechtfertigte Pompejns dieses Vertrauen auf die glänzendste Weise. Mit 500 Schiffen, einem Heere von 170 000 Mann und 13 Unterfeldherren (Legaten) ging er an das Werk. Während er selbst mit der Hauptmacht von Westen nach Osten auf dem Mittelländischen Meere vorrückte, durchsuchten seine Feldherren alle Buchten sowie die Küsten, und so trieb er die Seeräuberschiffe vor sich her bis an die Küste von Cilicieu. Hier lieferte er ihnen die Hauptschlacht und besiegte sie gänzlich. Die Räuber mußten ihre Waffen, ihre Schiffe und ihre Gefangenen herausgeben, die meisten Schiffe wurden verbrannt, alle Widerstrebenden getötet. Dann drang er in das Land ein, nahm alle Burgen und Städte, die den Piraten gehörten, und erst, nachdem er das Räuberwesen bis in die geheimsten Schlupswinkel verfolgt und überall ausgerottet hatte, ließ er Milde walten. Die, welche sich unbedingt unterwarfen, dursten sich in der Stadt Soloi, die fortan Pompejopolis heißen sollte, ansiedeln und ein friedliches Gewerbe treiben. Der ganze Krieg hatte nur einige Monate gedauert; er fällt in das Jahr 67. Pompejns hatte sich damit in der That um das Vaterland hochverdient gemacht und sich als geschickter Feldherr bewährt. Aber er hatte nur geeilt, diesen Krieg zu beendigen, um aus einem größeren Schauplatze noch größeren Ruhm zu ernten.

6. Das Altertum - S. 202

1893 - Leipzig : Dürr
— 202 — feines Heeres die Frucht feiner Siege. Hervorgerufen worden war die Unzufriebenheit der Soldaten durch die lange Dauer und die Beschwerlichkeit des Krieges, aber absichtlich genährt würde sie durch die dem Ritterstaube augehörigen Wucherer, die das Heer begleiteten und den eroberten Städten ober Provinzen die Summen zur Bezahlung der Kriegskosten vorfchosfen, sie durch übermäßige Zinsen um das brei-uub vierfache vergrößerten und dann mit barbarischer Härte eintrieben. Männer, Weiber und Kinder würden in die Sklaverei versauft, wenn die aufgesogenen Lanbfchaften das Gelb nicht aufbriugeu konnten. Lueullus ließ solche Bebrückungen nicht zu, verbot einen zu hohen Zinsfuß und fetzte selbst solche Schulbsummeu auf die Hälfte herab, die noch von Sullas Zeit herrührten. Aus Rache hetzten die Wucherer die Soldaten auf, die nun ihrerseits barüber klagten, daß der Felbherr ihnen nicht genug Städte zum Plünbern überließe, währenb er sich selbst bereichere. Am Ende verweigerten sie ihm gerabezu den Gehorsam, weil sie, wie sie vorgaben, einen anbeten Felbherrn erwarteten. Dieser Felbherr war Pompejus; seine Anhänger hatten es bei dem Volke ohne Mühe burchgesetzt, daß ihm die Fortsetzung des Mithri-batischen Krieges übertragen würde. Mit den ausgebehutesteu Vollmachten versehen übernahm er das Heer, Lueullus ging nach Rom ititb zog sich, nachbem ihm, wenn auch spät, ein Triumphzug bewilligt worben war, auf feine Güter zurück, wo er feinen ungeheueren Reichtum bazn verwaubte, sich mit allem Luxus und allen feineren Genüssen des Lebens zu umgeben. Pompejus aber hatte in Kleinasien leichtes Spiel. Obgleich Mithribates und Tigranes die Zerwürfnisse im römischen Heere bazn benutzt hatten, neue Streitkräfte zu sammeln, so waren bies boch nur schwache Versuche. Mithribates würde iit einer nächtlichen Schlacht am Euphrat gänzlich geschlagen und von Tigranes, zu dem er abermals fliehen wollte, zurückgewiesen (66). Ohne Heer, ohne Hoffnung kehrte er in fein Reich am Bosporus zurück. Aber auch hier fanb er keine Ruhe. Sein Sohn Pharnaees empörte sich gegen ihn und schloß ihn in seinem Palaste ein. Da ließ sich der 68jährige König von einem keltischen Sölbner mit dem Schwerte erstechen, nachbem er vergebens versucht hatte, sich durch Gift zu töten. Unterdessen burchzog Pompejus Kleinasien, überall die römische Macht wieber ausrichtend dann nahm er säst ohne Schwertstreich Syrien und Palästina ein. Hier schlichtete er den Streit der Maccabäer, inbem er den weltlichen Herrscher Aristobnlus besiegte und bessen Bruder, den Hohenpriester Hyrcauus, als tributpflichtigen Regenten einsetzte. Im Lager bei Jericho erreichten ihn die Boten ans dem pontifchen Reiche, nielbeten ihm den Tod des Mithribates und überbrachten ihm

7. Die neueste Zeit - S. 202

1897 - Leipzig : Dürr
— 202 — die ja ohnedies bisher im Anschluß an Rußland ihre gegenseitige Eifersucht beschwichtigt hatten. Von den Westmächten allein glaubte Nikolaus nicht ernstlich bedroht zu sein, da ihm ein Zusammengehen Englands mit Frankreich nicht wahrscheinlich dünkte. Deshalb that er rasch den ersten Schritt. Der Admiral Fürst Menzikow ging im Aufträge des Kaisers nach Konstantinopel und verlangte das Protektorat Rußlands über die grichisch-katholischen Unterthanen des Sultans. Hätte die Psorte sogleich nachgegeben, so wäre der russische Kaiser Mitregent des Sultans geworden, und die Vertreibung der Türken war nur noch eine Frage der Zeit. Aber der Sultau verwarf die trotzige Forderung. Rußland schien aus diese Antwort gefaßt zu fein, denn alsbald zog es eine starke Flotte im Schwarzen Meer zusammen und schob ein beträchtliches Heer bis an deu Pruth vor. Am 2. Juli 1853 überschritten zwei russische Armeecorps unter dem Oberbefehl des Fürsten G o r t s ch a k o w den Pruth und rückten iu die Douaufürstentümer ein. Kurz vorher war ein englisches und ein französisches Geschwader am Eingänge der Dardanellen erschienen, doch hofften die Großmächte den Streit noch in Güte beilegen zu können. Ihre Gesandten hielten unter Österreichs Vermittelung eine Konferenz in Wien ab, allein die Verwicklung war schon zu weit fortgeschritten. Die Pforte befand sich bereits mit Rußland auf dem Kriegsfuß. Omer Pascha nahm mit dem türkischen Hauptheere am linken Donauufer Aufstellung. Während er dort den Russen kräftig Widerstand leistete, überfielen diese die türkische Flotte im Hafen von Sinope und vernichteten sie fast gänzlich. Infolgedessen fühlten sich auch die Westmächte zu einem rascheren Vorgehen bewogen. Napoleon Iii. hatte dies schon lange gewünscht, denn es lag ihm daran, daß Frankreich sogleich im Anfange des wiedererstandenen Kaisertums ein bedeutendes Gewicht in die Wagfchale der europäischen Politik legen könnte, und Lord Palm ersten, der neue englische Premierminister, war einem Zusammengehen mit ihm geneigt. Im März 1854 schlossen die beiden Mächte ein Bündnis mit der Türkei ab und erklärten Rußland den Krieg. Österreich und Preußen blieben neutral, doch kamen sie überein, die Gegner Rußlands zu unterstützen, falls dieses die Donau- fürstentümer für sich behalten oder feine Truppen den Balkan überschreiten würden. Auch ließ sich Österreich von der Türkei die Erlaubnis erteilen, die Moldau und Walachei bis zum Frieden zu besetzen. Frankreich und England machten außerordentliche Anstrengungen. Gewaltige Truppenmassen, mit vielem Geschütz versehen, wurden nach dem

8. Neuzeit - S. 226

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 226 — mißlang denselben die mit großen Mitteln ins Werk gesetzte Belagerung von Gibraltar, das von Elliot aufs ruhmvollste verteidigt wurde. Entscheidend aber wirkten die erfolgreichen Kämpfe Georg Washingtons, der in Verbindung mit Lafayette das chm gegenüberstehende Heer des Generals Lord Eorn-wallis im Jahre 1781 bei Iorktown zur Ergebung nötigte. Auf eine Änderung der dadurch geschaffenen Lage durste England nicht rechnen, und so schloß es 1783 den Frieden zu Versailles, in welchem es sich zu einigen Abtretungen an Frankreich und Spanien verstand und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Vier Jahre später gaben sich die letzteren eine eigene Verfassung und erwählten Washington zu ihrem ersten Präsidenten. Der Verlust, welchen England durch den Abfall Nordamerikas erlitt, wurde durch seine in Asien gemachten Erwerbungen so gut wie ausgewogen. Nachdem im Jahre 1600 die ostindische Handelskompanie gegründet worden, ließ sich dieselbe 1652 in Bengalen nieder, setzte sich 1698 in Ealcutta fest und dehnte mit Hilfe geworbener Truppen ihre Herrschaft auch nach Dekan aus. Jetzt geriet sie in Streit mit den Franzosen, welche von dem ihnen gehörigen Pondich er y aus ihr Machtgebiet ebenfalls zu erweitern suchten, und mit dem Nabob von Bengalen, der sich als Statthalter des einst gewaltigen Großmoguls eine fast völlige Unabhängigkeit errungen hatte und die Fortschritte der Briten mit gerechter Besorgnis betrachtete. Gegen beide Teile gewann die Kompanie durch die Tapferkeit und Entschlossenheit ihres Heerführers Lord E l i v e den Sieg, indem dieser von Madras, dem Felde seiner bisherigen rühmlichen Thätigkeit, nach Ealcutta eilte, den Nabob zurückschlug und. zugleich die in derselben Richtung vorgedrungenen Franzosen zum Aufgeben ihrer Eroberungspläne nötigte. Die letzteren mußten froh sein, im Frieden von 1762 Pondichery zu behalten, Bengalen aber kam 1765 gänzlich unter die Oberhoheit der englischen Handelsgesellschaft, die dafür dem Titular-Großmogul eine jährliche Rente von 1 Million Pfund Sterling (20 Millionen Mark) zahlte. Hierauf brachte die Kompanie den König von Aude zur Abtretung der Provinz Benares und wurde dann in einem langen Krieg mit dem Sultan Hyder Alt von Myfore, dem Nizam von Gol-konda und den Marattenstaaten verwickelt, aus dem sie trotz der gleichzeitigen Feindseligkeiten der Franzosen durch die ihr günstigen Friedensschlüsse von 1782 und 1784 mit einem neuen Zuwachs an Macht und An sehn hervorging. Hyder Alis Sohn Tippo Sahib nahm den Kampf wieder auf, verlor aber im Jahre 1799 nach heftigem Ringen Reich und Leben, womit der

9. Neuzeit - S. 26

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 26 — zahl zu erdrücken. Doch der Vicekönig kam den Gegnern zuvor, ließ die Verschanzungen von Panane erstürmen, die feindliche Flotte in Brand stecken und den Hafenplatz erobern. Diese Fortschritte veranlaßten den Sultan von Ägypten, welcher mit Unruhe auf den sich vollziehenden Wechsel des Verkehrs blickte und einer daraus entspringenden Verminderung seiner Zolleinkünfte entgegensah, den bedrohten Glaubensgenossen auf Malabar und dem lästerlichen Freunde derselben die längst erbetene Hilfe zu senden. Ein beträchtliches Geschwader segelte durch das rote Meer, vereinigte sich mit den Streitkräften des Beherrschers von Gudscherat und zwang die den Küstendienst versehende kleine Abteilung der portugiesischen Flotte zu einem ungleichen Kampfe, in welchem der tapfere Sohn des Vicekönigs den Heldentod fand. Da zog Almeida alle seine Fahrzeuge zusammen und griff mit 19 Schiffen die mehr als 200 Segel 1509 starke feindliche Seemacht vor Diu mit solchem Nachdruck an, daß die Gegner nach kurzem Widerstande versprengt und aufgerieben wurden. Die Folge davon war, daß die indischen Fürsten in immer größerer Zahl ihren Frieden mit den Fremden schlossen und den Handelsbestrebungen derselben keine weiteren Hindernisse in den Weg legten. Während diese Kämpfe auf Malabar stattfanden, machten die portugiesischen Waffen auch an den westlicher gelegenen Gestaden des indischen Oceans siegreiche Fortschritte. Albu-q u e r q u e, welcher zum Nachfolger Almeidas in der Statthalterwürde bestimmt war, faßte auf Kap Gnard afui und auf der Insel Socotora festen Fuß, unterwarf Maskat und andere Städte an der arabischen Ostküste und zwang den Beherrscher des reichen Ormuz zu einem Vertrage, vermöge dessen derselbe die Schutzhoheit Portugals anerkannte, einen jährlichen Tribut zu entrichten versprach und die Anlegung einer Faktorei mit einem Fort zugestand. Nach Übernahme des vtceköniglichen 1510 Amtes schritt Allmquerque zum Angriff auf Goa, die wichtigste Handelsstadt des malabarischen Küstenlandes, mit einem trefflichen Hafen und guten Verteidignugsanstalten. Er bemächtigte sich ihrer durch einen Handstreich, wurde aber bald wieder verdrängt, um erst nach einem zweiten Sturme, in welchem er mit 1800 Mann die 9000 Mann starke Besatzung überwand, den Platz dauernd in feine Gewalt zu bringen. Dieser glänzende Erfolg erhöhte sein Ansehen bei den indischen Fürsten im bedeutendsten Maße, so daß von allen Seiten Gesandte mit Friedensanträgen und Geschenken erschienen und selbst der Samorin sich nicht länger weigerte, den Portugiesen‘den Markt in Calicut zu öffnen und ihnen die Erbauung eines Forts zu gestatten. Nun wandte Albuquerque feine Blicke nach der ma*

10. Altertum und Mittelalter - S. 78

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 78 — ewigen sollte. Hierauf setzte er seinen Eroberungszug bis an den Hyphasis fort und traf Anstalten, in das Herz von Indien vorzudringen und das ganze gesegnete Land seiner Botmäßigkeit zu unterwerfen. Da erklärten seine Macedonier, nicht weiter folgen zu wollen, ’ und was er auch that, diesen Entschluß wankend zu machen, sie beharrten bei ihrem Vorsatze und bewogen endlich durch ihre Festigkeit den König, den Befehl zur Umkehr zu erteilen. Im August 326 trat Alexander den Rückmarsch nach dem Hydaspes an, bestieg mit einem Teile seines Heeres die daselbst erbaute Flotte und fuhr den Fluß abwärts dem Süden zu, während die übrigen Truppen auf beiden Ufern die Schiffe begleiteten. Nach der Besiegung der im unteren Pendschab wohnenden Maller und der Einnahme ihrer festen Hauptstadt, bei deren Erstürmung der allzu kühne König schwer verwundet wurde, erreichte man glücklich den Indus, den man bis zu 325 seinen Mündungen hinab verfolgte. Pattala am Eingänge des Delta, dessen Fürst sich freiwillig unterwarf, wurde mit starken Bollwerken und mit Häfen und Schiffswerften versehen, um in Zukunft als einer der wichtigsten Stützpunkte der macedonischen Herrschaft in den Ländern des Ostens und zugleich als Mittelpunkt eines dorthin ins Leben zu rufenden großartigen Handelsverkehrs zu dienen. Um neue Straßen und Verbindungswege zwischen jenen fernen Gegenden und den vorderasiatischen Provinzen aufzufinden und zu erschließen, traf sodann Alexander die Anordnung, daß Kraterus mit 40000 Mann in nordwestlicher Richtung durch Arachosien und Drangiana ziehen, Nearch aber mit der Flotte und einer kleineren Truppenabteilung nach dem persischen Meerbusen segeln sollte, während er selbst mit der Hauptmacht seinen Marsch durch die Küstenebene Gedrosiens, des heutigen Beludschistan, nahm. Wie immer hatte er dabei die schwierigste Ausgabe für sich ausgewählt, denn das Land, durch das sein Zug ihn führte, war wenig mehr als eine öde, traurige Sandwüste, die oft viele Meilen weit weder Speise noch Trank, weder Schatten noch Obdach bot. Tiere und Menschen sanken ermattet zusammen, die Wagen mit den Kranken mußten im Stiche gelassen werden, und als man endlich nach sechzig schrecklichen Tagen in Pnra, der Hauptstadt Gedrosiens, anlangte, fand sich kaum noch ein Viertel des großen Heeres am Leben. Ohne fernere Beschwerden zog nun der König durch das fruchtbare Karamanten weiter, wo zuerst Kraterus und dann auch Nearch zu ihm stieß, der die Einfahrt in den persischen Meerbusen erkundet und am nördlichen Gestade der Straße von Ormnz gelandet war. 324 Zu Beginn des Jahres 324 traf Alexander in Susa ein,
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