TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Konrad_Iv. Konrad_Iv. Manfred Jnnoeenz_Iv. Konrad Konrad Ludwig_von_Bayern Ludwig Manfred Karl_von_Anjou Karl Manfred Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Konradin Konradin Giovanni_Frangi-pane
«I in 11 I i
Naturlehre. Kompaß, Wind, Nebel, Thau, Reif. 69
Wochen die Sonne und die Sterne nicht sehen; aber dann hilft
ihnen der Kompaß die Gegend finden, nach welcher die Rich-
tung ihres Schiffes gebt.
§. 3. Der Nutzen des Windes.
91 Fritz wünschte, dass kein Windsein möchte: weil
seine Blumenäsche bei einem Sturm umgeworfen wur-
den. Aber sein Vater wies ihn zurecht. Wenn im heissen
Sommer, sprach er, dich ein sanfter Wind abkühlt, freut
dich diess nicht? Wenn er bei schwüler Hitze Regenwol-
ken herbeiführt und die Luft reinigt, oder wenn er bei an-
haltendem trüben Himmel die Wolken vertreibt und
Alles heiter wird, oder wenn er schwere Gewitter und
Wolken mit Schlossen und Hagel zertheilt und schnell
fortführt: istuns dieses nicht angenehm? Und, setzte der
Vater hinzu, wie-viel stehende Gewässer, Sümpfe und
Moräste würden stinkend werden und giftige, garstige
Dünste verbreiten, wenn sie nicht der Wind bewegte! Er
treibt Mühlen, er treibt die Schifte fort, und bringt uns
vielen Nutzen, freilich auch zuweilen Schaden: denn er
reisst auf dem festen Lande nicht selten Bäume und Häu-
ser um; er schleudert auf den Gewässern die Schiffe durch
die Wellen in die Höhe und senket sie in die Tiefe, zer-
schmettertem such wq! an Feisen, oder sie gehen in dem
Abgrundunter. Da fühlt der Mensch seine Schwachheit
und des Schöpfers Allmacht; aber darüber sollen wir
doch nicht das viele Gute vergessen, was uns Gott auch
durch die Bewegung der Luft, durch den Wind erzeigt.
§. 4. Vom Nebel, Thau und Reif.
92 Fritz wollte mit seinem Vater früh ausgehen, aber
man konnte wegen eines dichten Nebels nicht fünf
Schritte vor sich hin sehen. Esistkaltund feucht, sprach
Fritz, wir wollen zu Hause bleiben. Bist Du krank?
fragte der Vater. Nein, war die Antwort. Nun, sagte der
Vater, so brauchst Du Dich auch vor dem Nebel nicht zu
scheuen; wir wollen etwas essen, damit wir nichtnüchtern
ausgehen bei dem Nebel, aber es wird schon heiter wer-
den. Das geschah auch. Fritz fragte, wie es der Vater
hätte vermuthen können, dass die Sonne noch scheinen
uhhi
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Fritz Fritz Fritz Fritz
Naturgeschichte. Hund, Häring. 109
Hunden; besonders wenn J-hr sie nicht kennt, so greift sie nicht
an; schlagt nicht muthwillig nach ihnen, und wenn Ihr an einem
Hunde Kennzeichen von jener schrecklichen Krankheit bemerkt, so
zeigt es den Besitzern des Hundes an; sie werden, wenn sie ver-
ständig sind, lieber ein solches Thier mit Vorsicht todten und ver-
' scharren lassen, als daß sie warten, bis es so unbeschreibliches
Elend angerichtet hat. Weichet einem solchen Hunde, wenn er
Euch begegnet, schnell aus; gewöhnlich läuft er immer eilig ge-
rade aus; ist ein Thier von ihm gebissen, so sperre man es ein
und beobachte es eine Zeit lang, oder lasse es, um sicher vor der
Gefahr zu sein, lieber todten und tief verscharren, aber man be-
rühre es nicht mit bloßen Händen. Die*Wunden an dem Men-
schen müssen augenblicklich mit scharfer Lauge oder mit Salz-
wasser gereinigt und der Arzt muß schleunigst herbei gerufen
werden. Man sei nicht sorglos, die Wuth bricht, wenn man die
Heilung vernachlässigt, oft nach einigen Monaten noch aus.
Groß und edel zeigte sich einst bei einem solchen Unglück eine
Magd. Es kam ein toller Hund in einen Bauerhof und fiel die
Magd an. Da es der Herr sah, wollte er ihr zu Hülfe eilen,
aber sie rief: Rettet erst die Kinder, die im Hofe sind, ich bin
einmal unglücklich. Während der Vater die Kinder in Sicherheit
brachte, hielt die Magd den Hund, der immer nach ihr biß, fest:
dann ließ sie ihn los und der Herr erschoß ihn. Die Magd ließ
sich in eine Kammer sperren; man wendete alle Mittel an, um
dem gefürchteten Uebel vorzubeugen, aber die Wuth brach nach
einigen Tagen aus, und sie starb in einem traurigen Zustande,
unvergessen von ihrer Herrschaft und allen guten Menschen, die
davon hörten; groß ist gewiß ihr Lohn bei Gott!
§. 50. Der Häring.
138 Auch sie vermehren sich sehr, sagte der Vater; die Men-
schen haben in Zeiten, wo der Häringsfang nicht gestört wurde,
jährlich, wie man behauptet, über tausend Millionen gefangen,
und die Raubfische mögen wol eben so viele verzehren. Unsre
gewöhnlichen Häringe leben mehr in nördlichen Gewässern, und
kommen aus der Nordsee und Ostsee zuweilen in die Elbe und in
andere Flüsse. Sie erschien manchmal so häufig, daß die Schiffe
kaum durchkommen konnten, wo man sie dann mit Kellen aus-
schöpfte. Sie sind von Natur weichlich und fett, und würden uns
wenig nützen, wenn nicht die Holländer das Einsalzen und Ein-
pökeln erfunden hätten, wodurch sie schmackhaft werden und leicht
l Bbi ím
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
215
Einige historische Merkwürdigkeiten.
Stückchen besetzt. Dieneger haben alle die Gewohnheit,
sich gewisse Figuren in die Haut, besonders in das Ge-
sicht zu zeichne;!. Man nimmt dazu ein Messer, schnei-
det die Haut, oder sticht mit einer Nadel Punkte, und
reibt Schiesspulver oder Kohlenstaub mit Oel hinein.
Dieses nennt man tätowiren. Sie haben von den Hand-
werkern nur Weber und Schmiede; diese Schmiede wan-
dern mit ihrer kleinen Werkstatt von einem Ort zum
andern, und arbeiten im Freien. ,
§. 15. Beschluss.
221 Von diesennegern kauften die Europäer viele, und
gebrauchten sie als Sklaven in ihren Besitzungen in
Asien, Afrika und Amerika. Die verschiedenen Neger-
stämme verkaufen einander selbst. Oft entsteht blos da-
rum unter ihnen ein Krieg, damit man Gefangene erhält
und sie als Sklaven verkaufen kann. Ein gesunder Sklave
wird iür 70, 80 bis 100 Thaler verkauft, oft in andere
Welttheile geschafft, und mit Gewalt von den Seinen ge-
rissen. Manche haben zwar bei ihrem neuen Herrn ein
erträgliches,auchn ol gutes Schicksal, aber den meisten
geht es schlimm. Schon bei ihrer Versendung werden sie
gefesselt auf Schiffe zusammen gedrängt, dass sie sich
nur auf eine Seite legen können; und der dritte Theil
stirbt, ehe sie zum Beispiel nach Amerika kommen. Viele
stürzen sich aus Verzweiflung ins Meer, oder hungern
sich zu Tode; manche entlaufen, aber dafür werden sie
hart gezüchtigt, öderes wird ihnen wohl gar ein Fuss ab-
gehackt. Oft werden sie von Menschen, die sich Christen
nennen, schlechter als das Vieh behaüdelt. Und diess ge-
schieht, um in den Zucker-, Kaffee- und andern Pflan-
zungen wohlfeile Arbeiter zu haben. Längst arbeiteten
edle Engländer an der Aufhebung des schändlichen Han-
dels. '1814 auf dem Congress zu Wien wurde die allge-
meine Abschaffung desselben beschlossen, aber das
Gute wird, wenn der schnöde Eigennutz dabei leidet,
sehr langsam ausgeführt. Doch haben die Engländer
1838glückliche Versuchegemacht, dringen auch bei an-
dern Nationen auf Nachfolge.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Weber
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Amerika Amerika Wien
278
Achte Ab theilung.
oder Ständen verliehen, oder mit gewissen Oertern und Grund-
stücken verbunden sind.
3) So gibt es landesherrliche Rechte, die nur dem Für-
sten geboren, als: obrigkeitliche Personen, Aerzte, Prediger,
Schullehrer anzustellen. Würden und Titel zu ertheilen;
Münzen zu prägen; Maß und Gewicht zu bestimmen; Posten,
Zölle, Mühlen, Bergwerke anzulegen; das Recht zur Jagd,
so wie zur Fischerei in Flüssen; herrenlose Grundstücke und
Verlassenschaften, wo keine gesetzmäßigen Erben sind, einzu^
ziehen; Abgaben aufzulegen und Gesetze zu geben, an welchen
beiden Rechten jedoch in vielen Landern Abgeordnete von
dem ganzen Lande (Repräsentanten des Volks, Landstände)
Antheil haben. Die Ausübung dieser Rechte überträgt der
Landesherr seinen Landeseollegien, zuweilen auch Privatper-
sonen, so wie manche Gutsbesitzer die hohe und niedere Jagd,
die Gerichtsbarkeit (Patrinionialgerichte) und das Recht haben,
geistliche Stellen zu besetzen (das Patronatrecht).
b) So haben Städte und Marktflecken, auch nianche
Dörfer das Recht, Jahrmärkte zu halten; manche Oerter
liefern allein das Bier innerhalb eines gewissen Bezirkes;
nianche Handwerker ihre Arbeiten, mit Ausschluß der
Arbeiten von andern Oertern. So haben Rittergüter und
Freigüter manche Befreiung von Abgaben und andern Lasten;
und dagegen nianche Gerechtsame auf Triften, Frondienste
und dergleichen. In diesen Vorrechten, so bald wir sie
rechtmäßig besitzen, schützt rins der Regent, er kann sie er-
theilen, jedoch auch sie beschränken und aufheben, wenn es
das Wohl das Ganzen fordert; doch hat dagegen dieses
auch die Verbindlichkeit, denjenigen zu entschädigen, der
dadurch verliert. So haben viele Frohndicnste und Trift-
gerechtigkeiten gegen Vergütung aufgehört; aber kein Mit-
glied des Staates hat ein Recht, dem andern ein solches
Vorrecht gewaltsam zu rauben, oder seine Pflichten, die ihm
dabei obliegen, zu verweigern.
Anmerkung 1. Ich darf von meinen Rechten, wenn ich einen
vernünftigen Zweck habe. Etwas veräußern und hingeben; Man,
ches ohne Bedingung, wenn ich z. B. von meinem Eigenthum
Etwas verschenke; oder mit Bedingung, wenn rch mein Haus,
G»t, meine Gerechtsame verkaufe, vertausche, vervachte, ver-
miethe. Aber diese Beränßerung hat ihre Schranken durch das
bürgerliche und durch das Sittengesctz. Ich darf mein Men-
schenrecht meinem Gewissen zu folgen, Gott nach meinem Glau-
den zu verehren, nicht aufgeben; darf nie meine Freiheit und
,1
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
— 156 —
allein sollen 25 000 gefallen sein. Einige Jahre vergingen noch, ehe es Fabins Maximus und seinem tapfern Sohne gleiches Namens gelang, die letzten verzweifelten Anstrengungen der Samniter zu brechen. Erst im Jahre 290 kam es zu einem Frieden, in dem die Völker Mittel- und Unteritaliens die römische Oberhoheit anerkannten und als Bundesgenossen sich dem römischen Oberbefehle unterordneten. Die Samniter hatten in dem langen, blutigen Kampfe doch so viel erreicht, daß sie, im Vergleich mit den übrigen Italikern, eine gewisse Selbständigkeit behielten, die sie freilich noch in späterer Zeit zu hartnäckigen Auflehnungen gegen das Joch der Römer benutzten.
b) Krieg mit Tarent.
Die griechische Stadt Tarent in Süditalien am Golf gleichen Namens hatte mit Verdruß die Ausbreitung der römischen Macht beobachtet, aber nichts gethan, um sie aufzuhalten. Sie hatte zwar die Samniter unterstützt, aber nur unzureichend, und selbst mit den benachbarten Griechenstädten stand sie nur in sehr lockrer Verbindung. Die Einwohner waren reich durch Handel und den Anbau des fruchtbaren Landes, aber auch so verweichlicht, daß sie das Kriegswesen ganz vernachlässigt hatten. Dennoch fehlte es ihnen nicht an Übermut und dünkelhaftem Trotze, wodurch sie die Feinde reizten. So geschah es, als eine römische Flotte von zehn Schiffen im Jahr 283 zufällig in ihren Hafen eingelaufen war. Sie nahmen fünf Schiffe weg, töteten einen Teil der Mannschaft und verkauften die Überlebenden in die Sklaverei; die andern fünf Schiffe entgingen dem gleichen Schicksal nur durch die Flucht. Die Römer wollten den Krieg nicht unüberlegt herbeiführen, sondern schickten Gesandte nach Tarent, die Genugthuung fordern sollten. Aber die Tarentiner, die gerade im Rausche des Dionysosfestes waren, verhöhnten die Gesandten, die im Theater von der Bühne aus zu ihnen sprachen, und ein übermütiger Bube soll dem einen beim Herausgehen sogar das Kleid mit Straßenschmutz
besudelt haben. „Den Flecken sollt ihr mit eurem Blute abwascheu",
sagte der Römer.
Der Krieg war nun unvermeidlich. Die Tarentiner waren unbesorgt, sie riefen einen griechischen Heerführer, den König
Pyrrhus aus Epirus, zu Hilfe, und dieser nahm das Aner-
bieten an. Pyrrhus, der Sohn des Molofferfürsten Äacides, hatte nach dem Tode seines Vaters ans der Heimat fliehen müssen, weil eine feindliche Partei ihm nach dem Leben trachtete, und seitdem ein abenteuerliches Leben geführt. Unter den Nachfolgern Alexanders
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 18 —
daneben den besonderen Wunsch, daß einmal ein tüchtiger Rechtsgelehrter aus ihm werden möchte. Unter harten Entbehrungen, sich mit Singen vor den Thüren sein Brot erwerbend, besuchte er, nachdem er das Vaterhaus verlassen, die lateinischen Schulen zu Magdeburg und Eisenach; hier, im Thüringerlande, nahm sich eine Kaufmannsfrau, die Witwe Cotta, seiner an, gab ihm Wohnung und beköstigte ihn. 1501 bezog er die Universität Erfurt, um Rechtswissenschaft zu studieren, aber schon nach kurzer Zeit wandte er sich der Theologie zu. Ein tiefes religiöses Bedürfnis und außerdem eine heftige Gemütserschütterung, hervorgerufen durch den plötzlichen Tod eines Freundes, reiften den Entschluß in ihm, Mönch zu werden. Im Jahre 1505 trat er in das Augustinerkloster zu Erfurt ein. Mit strengster Gewissenhaftigkeit unterzog er sich jeder Anforderung des abgelegten Gelübdes, betete unzählige Male den Rosenkranz ab, fastete, ging betteln, kasteite sich, aber bald sah er ein, daß er in dieser Werkheiligkeit den Frieden der Seele nicht finden würde. Durch das Studium der Kirchenväter und der heiligen Schrift gelangte er zu der, das innerste Wesen des Christentums erfassenden Einsicht, daß nicht die Werke, sondern der Glaube gerecht und selig mache, und die väterliche Teilnahme des Ordensvorstehers Dr. Staupitz gab ihm auch die Thatenlust und Lebensfreudigkeit zurück; unumwunden sprach er aus, was ihn bewegte. Bald sollte er auf einem größeren Schauplatze thätig sein. Sein hoher Gönner Dr. Staupitz empfahl ihn dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen, dieser berief ihn an die 1502 gegründete Universität zu Wittenberg als Professor und übertrug ihm außerdem das Predigeramt an der Schloßkirche. 1511 unternahm er im Aufträge seines Ordens eine Reise nach Rom; dort lernte er die Verweltlichung der Geistlichkeit und die äußere Frömmigkeit der Menge an erster Stelle kennen. Empört darüber kam er zurück, der Zorn schärfte fortan sein Auge für die Mißbräuche in der Kirche.
Nicht lange darnach zog der Ablaßkrämer Tetzel unter dem Schutze des Erzbischofs von Mainz durch Thüringen und bot an allen Orten Briefe oder Zettel aus, die für die verschiedensten Sünden Vergebung zusicherten. Tetzel verkaufte sie nach einer gewissen Taxe, so bezahlte z. B. der Kirchenräuber 9 Dukaten, der Totschläger 7, der Hexenmeister 6, der Eltern- oder Geschwistermöder 4. Der Erzbischof Albrecht von Mainz hatte nämlich einen großen Sündenerlaß (Ablaß) ausgeschrieben und betrachtete die Angelegenheit zugleich als Geldgeschäft, indem er von den Spenden der Gläubigen und Büßenden die Schulden tilgen wollte, in die er durch die Abgaben an den Papst bei seinem Amtsantritte geraten war. Um, wie es Sitte und Vorschrift war, das
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Cotta Friedrich Friedrich Albrecht_von_Mainz Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Eisenach Erfurt Wittenberg Rom Mainz
— 184 —
achte Altrussen seine Neuerungen verabscheuten. In einer Nacht wollten sie eine Feuersbrunst anstiften, weil sie wußten, daß der Zar bei solchen Gelegenheiten immer selbst zur Stelle war und Hand anlegte. Im Getümmel wollten sie ihn erschlagen und Sophie auf den -L-hron erheben. Schon waren die Verschworenen im Hause des Staats-rato ^okownin, der ihr Vorhaben billigte, versammelt, als Peter plötzlich unter sie trat. Aus Versehen kam er eine Stunde eher, als der Hauptmann mit der Wache laut des an ihn ergangenen Besehles zu erscheinen hatte. Aber Peter wußte sich zu helfen. Er führte sich ganz harmlos ein und zechte mit ihnen, bis einer der Verschworenen dem Staatsrat zuflüsterte, daß es wohl Zeit fei, das Werk zu beginnen. Da sprang er aus und rief wütend nach der Wache. Glücklicherweise traf der Hanptmann in diesem Augenblicke ein, und die Verschwörer konnten verhaftet werden. Mit furchtbarer Strenge wurden sie und alle, die darum gewußt hatten, dem Tode überliefert. Im Frühjahr besuchte Peter Brandenburg, Hannover und gelangte nach Amsterdam. Ter lebhafte Handelsverkehr, der Hasen mit den Schiffen, die Werkstätten, der §uxus dieser bedeutenden Stadt machte auf ihn einen tiefen Eindruck. Er wollte alles sehen, alles ergründen, daher gab er sich und feine Begleiter für russische Gesandte aus und duldete ev nicht, daß man ihn als Herrscher behandelte. In dem Torfe Saar-dant (Znandam) arbeitete er selbst als Schiffszimmermann aus dfnr Werkplatze, studierte dann Mathematik und Naturkunde und übte sich ^ chirurgischen Operationen. Die Stadt Amsterdam schenkte ihm das schiff, an welchem er mitgearbeitet hatte; er belud es mit Werkzeugen und Kunst erzeug nissen aller Art, dann warb er eine Menge Künstler, Handwerker und Schiffsleute an und sandte sie mit der Galiote zugleich nach Rußland. Nachdem er noch England besucht und in London das großartige Schauspiel eines Flottenmanövers bewundert hatte, kehrte er über Dresden und Wien in die Heimat zurück. In Polen traf er mit August Ii. zusammen. Dieser gab ihm einen Beweis seiner gewaltigen Körperkraft, indem er einem Ochsen mit einem einzigen Säbelhiebe den Kops abschlug. Da bat sich Peter die Waffe aus, er wollte, sagte er, dieselbe Kunst an Russenköpsen probieren. Er hatte nämlich die Nachricht bekommen, daß abermals ein Aufstand der Btrelitzen ausgebrochen fei. In der That waren vier Regimenter im Einverständnis mit den Gegnern der neuen Einrichtungen Peters von der polnischen Grenze aus gegen die Hauptstadt gezogen, um die Regierung zu stürzen. Aber General Gordon hatte sie besiegt, ehe Peter ankam, und 4000 Gefangene gemacht. Die Rache des Zaren übertraf alles bisher dagewesene. Aus die entsetzlichsten Folterqualen
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Peter Peter Peter_Brandenburg August Peter Peters Gordon Peter
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Amsterdam Amsterdam Rußland London Dresden Wien Polen
— 202 —
die ja ohnedies bisher im Anschluß an Rußland ihre gegenseitige Eifersucht beschwichtigt hatten. Von den Westmächten allein glaubte Nikolaus nicht ernstlich bedroht zu sein, da ihm ein Zusammengehen Englands mit Frankreich nicht wahrscheinlich dünkte. Deshalb that er rasch den ersten Schritt. Der Admiral Fürst Menzikow ging im Aufträge des Kaisers nach Konstantinopel und verlangte das Protektorat Rußlands über die grichisch-katholischen Unterthanen des Sultans. Hätte die Psorte sogleich nachgegeben, so wäre der russische Kaiser Mitregent des Sultans geworden, und die Vertreibung der Türken war nur noch eine Frage der Zeit. Aber der Sultau verwarf die trotzige Forderung. Rußland schien aus diese Antwort gefaßt zu fein, denn alsbald zog es eine starke Flotte im Schwarzen Meer zusammen und schob ein beträchtliches Heer bis an deu Pruth vor. Am 2. Juli 1853 überschritten zwei russische Armeecorps unter dem Oberbefehl des Fürsten G o r t s ch a k o w den Pruth und rückten iu die Douaufürstentümer ein. Kurz vorher war ein englisches und ein französisches Geschwader am Eingänge der Dardanellen erschienen, doch hofften die Großmächte den Streit noch in Güte beilegen zu können. Ihre Gesandten hielten unter Österreichs Vermittelung eine Konferenz in Wien ab, allein die Verwicklung war schon zu weit fortgeschritten. Die Pforte befand sich bereits mit Rußland auf dem Kriegsfuß. Omer Pascha nahm mit dem türkischen Hauptheere am linken Donauufer Aufstellung. Während er dort den Russen kräftig Widerstand leistete, überfielen diese die türkische Flotte im Hafen von Sinope und vernichteten sie fast gänzlich. Infolgedessen fühlten sich auch die Westmächte zu einem rascheren Vorgehen bewogen. Napoleon Iii. hatte dies schon lange gewünscht, denn es lag ihm daran, daß Frankreich sogleich im Anfange des wiedererstandenen Kaisertums ein bedeutendes Gewicht
in die Wagfchale der europäischen Politik legen könnte, und Lord Palm ersten, der neue englische Premierminister, war einem Zusammengehen mit ihm geneigt. Im März 1854 schlossen die beiden Mächte ein Bündnis mit der Türkei ab und erklärten Rußland den Krieg. Österreich und Preußen blieben neutral, doch kamen sie überein, die Gegner Rußlands zu unterstützen, falls dieses die Donau-
fürstentümer für sich behalten oder feine Truppen den Balkan überschreiten würden. Auch ließ sich Österreich von der Türkei die Erlaubnis erteilen, die Moldau und Walachei bis zum Frieden zu besetzen.
Frankreich und England machten außerordentliche Anstrengungen. Gewaltige Truppenmassen, mit vielem Geschütz versehen, wurden nach dem
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus Fürst_Menzikow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Konstantinopel Wien Frankreich Frankreich England
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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