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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Konrad_Iv. Konrad_Iv. Manfred Jnnoeenz_Iv. Konrad Konrad Ludwig_von_Bayern Ludwig Manfred Karl_von_Anjou Karl Manfred Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Konradin Konradin Giovanni_Frangi-pane
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Titel König von Jerusalem" fiel spterhin durch Heirat an das Haus der Habsburger, und der Kaiser von Osterreich fhrt ihn noch heute.
Vergeblich suchte der König Ludwig der Heilige von Frankreich das Heilige Land noch durch Angriffe auf die sarazenische Nordkste von Afrika zu schtzen. Auf dem s e ch st e n groen Kreuz-zuge, 1248, geriet er in gypten in mehrjhrige Gefangenschaft, auf dem siebenten und letzten starb er in Tunis, 1270;
Im Jahre 1291 fiel der letzte christliche Platz, A k k o n , in die Hnde der Trken, und diese beherrschen Palstina noch heute; die Bedrckungen der Christen aber haben lngst aufgehrt.
Wer heutzutage in bequemer Fahrt auf Eisenbahn und Dampf-schiff nach dem Heiligen Lande reist, kann sich schwerlich vorstellen, wie es einst auf den groen Kreuzfahrten des Mittelalters ausgesehen hat. Alle Nationen, Trachten und Waffen wimmelten durcheinander. Ritter und reisige Knechte, Brger und Bauern, ergraute Männer und zarte Knaben zogen in ungeordneten Haufen dahin, während Not und Tod ihre Scharen furchtbar lichteten.
Und viele Hunderte von Schiffen, normannische Drachenschiffe, italienische Galeeren", friesische Koggen", in deren Wimpeln und Flaggen das rote Kreuz leuchtete, schwammen von dem Sammel-punkte Venedig aus in Sturm und Wetter regellos der See; fromme Lieder singend, segelten die Meerfahrer der Kste Syriens und den Schrecken des Trkenschwertes entgegen.
Unzhlige Menschen setzte der groe Gedanke der Kreuzzge in Bewegung; unzhlige verschlang der Tod.
128. Die Folgen. Von grter Bedeutung war die Kreuzzugs-bewegung in ihren allgemeinen Folgen; sie brachte die Blte des mittelalterlichen Lebens hervor.
Das religise Leben erhielt eine mchtige Frderung, und Kirche und Papsttum, die im Mittelpunkte der Bewegung standen, gewannen an Einflu und Ansehen. Die Bildung er-weiterte sich, denn die Kreuzfahrer lernten voneinander und brachten mancherlei Kenntnisse aus der Ferne heim. Krftig blhten die Wissenschaften auf. Die Lnder und Völker des Morgen-landes wurden nher bekannt, Erdkunde und Naturwissen-s ch a f t bereicherten sich, und auch Medizin und Sternkunde erhielten einen mchtigen Ansto.
Von den Knsten frderte der religise Geist der Kreuzzge be-sonders die kirchliche Baukunst. Reichen Stoff gewann auch die Dichtung; wie in Frankreich, so erlebte sie jetzt in Deutschland eine herrliche Bltezeit durch den Minnesang.
Alle Stnde hoben sich. Das Rittertum, das auf den Kreuzzgen die grte Rolle spielte, gewann hohen Glanz, im
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Heilige_von_Frankreich Ludwig Palstina
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Osterreich Afrika Tunis Venedig Syriens Frankreich Deutschland
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ja bis 3500 m hoch die wetterharten Schützen auf Pässen, Gletschern
und Firnen, bei brennender Sonne und eisiger Kälte, treue Wacht
für das Land Tirol. Der Geist Andreas Hofers war wieder lebendig geworden.
Seit Anfang Juli versuchten die Italiener am I s o n z o den Durchbruch nach Trieft. Aber auch hier hielten die Verteidiger unerschütterlich stand. Wochen- und monatelang trieb Cadorna seine Sturmtruppen vor; die Soldaten wurden wohl gar trunken gemacht oder im Falle des Zurückgehens mit Pulver und Blei bedroht. Immer wieder ging es gegen die Brückenköpfe von Tolmein und Görz sowie gegen die benachbarte Höhe von Doberdo, und die Geschütze spien Hunderttausende von Granaten hinüber: mit furchtbaren Verlusten wurden alle Angriffe der Italiener in diesen stehenden „Jsonzo-schlachten", besonders in der vierten, zurückgewiesen. Daß sie die „unerlöste" Stadt Görz schließlich zusammenschössen, war ihr einziger, trauriger Ruhm. Dabei steigerten sich ihre Verluste zur See durch den Wagemut der österreichischen Tauchboote, und wiederholt wurden an der Küste von Albanien, wo die Italiener die Häfen Durazzo und Walona besetzten, Transportschiffe in den Grund ae-bohrt. 0
Die kriegerische Tätigkeit Italiens erlahmte seit Ende Januar 1916; auf 800 000 Tote, Verwundete und Vermißte berechnet man bis jetzt seine Verluste. Daheim aber wuchs die Not. Der steigende Mangel an Kohlen aus England, die zu ungeheuren Preisen stiegen, legte die Fabriken still und nahm Zehntausenden von Arbeitern das Brot. Inzwischen haben die italienischen Truppen am 7. Februar Durazzo vor der Österreichern räumen müssen, und schon stehen diese Ende März auch vor den Toren von Walona.
Viertes Kapitel.
Der Seekrieg.
28. Über See. Erwartungsvoll sah man der Entwicklung der Dinge auf dem Meere entgegen; denn hier gebot das flottenmächtige Albion. Mit ein paar Schlägen, fo prahlte man in London, würde die Seemacht Deutschlands zertrümmert sein. Ja, der Minister Churchill hatte vermessen gedroht, England würde die deutsche Flotte „ausgraben wie Ratten aus dem Loche". Aber es kam anders.
Am 2. August 1914 donnerten die Schiffsgeschütze des Kreuzers „Augsburg" gegen den russischen Ostseehafen Libau, und die Oftseeflotte der Russen sicherte sich nur durch Minen im Finnischen Meer-
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofers Cadorna Tolmein Durazzo Churchill August
Extrahierte Ortsnamen: Albanien Walona Italiens England London Deutschlands England Libau
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schwer bedrängt worden; ein neuer Stern schien ihm jetzt zu leuchten. Rücksichtslos hatten die Engländer am Suezkanal aus türkischem Gebiet Truppen zusammengezogen, und am 31. Oktober 1914 donnerten ohne Kriegsansage die Schiffskanonen der Russen gegen die türkische Flotte im Schwarzen Meer. Da erhob sich der entschlossene Padischah am 11. November 1914 zur Kriegserklärung gegen die verbündeten alten Erbfeinde, deren begehrliche Blicke seit Menschenaltern auf die Eroberung der Stadt am Goldenen Horn gerichtet waren, und des Kalifen Ruf folgte die islamitische Welt in den „heiligen Krieg".
Die deutschen Generäle von Liman und von der Goltz, der bisherige Gouverneur von Belgien, erschienen an der Spitze der türkischen Truppen, und deutsche Soldaten und Matrosen tauchten als Fezträger in Konstantinopel auf. Im Kaukasus, an der persischen Grenze, im Irak, d. h. dem uralten ehrwürdigen Babylonien, entbrannte der große Kampf; von Syrien aus schweiften Türken und Beduinen drohend gegen den Suezkanal, den Nerv des englischen Welthandels, und am Wüstensaum des Pharaonenlandes regte sich der Haß der Senussen gegen das englische Joch. Große feindliche Streitkräfte wurden durch den türkischen Eintritt in den Krieg von Österreichs und Deutschlands Oftgrenzen ferngehalten.
Durch die Sperre der Dardanellenstraße verhinderten die Türken die Ausfuhr russischen Getreides besonders nach England und die Einfuhr von Kriegsmaterial nach Rußland. Die Bezwingung der Dardanellen, die zugleich den Fall von Konstantinopel bedeutet hätte, war daher das Ziel der Verbündeten Rußlands. Vergebens hatte man die Griechen und Rumänen zur Teilnahme zu verlocken gesucht, und so begannen denn die beiden Großmächte Frankreich und England allein nach dem Plane des englischen Ministers Grey Anfang 1915 den Kampf um die berühmte Meeresstraße.
38. An den Dardanellen. Seit dem 19. Februar 1915 versuchte die verbündete Flotte von 60 Schiffen durch fast ununterbrochene Beschießung der türkischen Küstenbefestigungen den Durchgang durch die enge Straße zu erzwingen. Aber die schweren türkischen Geschütze sandten Tod und Verderben von den Höhen herab; Felder von Minen sperrten das Gewässer, und 4 große feindliche Kampfschiffe gingen samt ihrer Besatzung auf den Grund. Ergebnislos mußten die Angreifer ihre Schiffe zurückziehen.
Das Vordringen nach Konstantinopel sollte jetzt zu Lande über die 600 qkm große Halbinsel Gallipoli versucht werden. Von griechischen Inseln aus, die mit Gewalt besetzt wurden, landeten Engländer und Franzosen Ende April 1915 unter dem Schutze ihrer großen Schiffskanonen starke Truppenmassen bei Seddil Bahr und Art Burun, im August sodann bei Kaba Tepe und in der Suvla-Bai. Aber auf den Höhen, von denen die Halbinsel durchzogen wird, hielten
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Extrahierte Personennamen: Liman Goltz Seddil_Bahr August
Extrahierte Ortsnamen: Goldenen_Horn Belgien Konstantinopel Kaukasus Babylonien Syrien Deutschlands England Rußland Konstantinopel Rußlands Frankreich England Konstantinopel Gallipoli Suvla-Bai
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Macht gegen den Johanniterorden auf Malta an. Aber Helden-mutig verteidigten sich die Ritter gegen den Halbmond. Nun brach Soliman zum zweitenmal auf die Kaiserstadt an der Donau los. Aber die kleine ungarische Festung S ! geth gebot seinem Bor-dringen Halt, 1566.
Ihr Befehlshaber war d'er von Krner verherrlichte Graf N i k l a s Z r i n y , der ungarische Leonidas. Mit geringer Mann-schaft verteidigte er die Feste einen Monat lang aufs tapferste. Soliman wtete, aber da er sich eben zum letzten gewaltigen Sturme rstete, mute er sterben. Sein Tod wurde dem trkischen Heere ver-heimlicht. Als Zriny sah, da er sich nicht mehr halten konnte, strzte er sich, festlich gekleidet, an der Spitze seiner letzten Getreuen in die feindlichen Schwerter. Siegestrunken drangen die Trken in die Burg; da flammte die Pulvermine auf, die Zriny gelegt hatte, und sprengte Tausende in die Luft. 20 000 Mann waren bei der Belage-ruug gefallen. Entmutigt strmten die Scharen des toten Sultans der die Donau zurck.
39. Lepnto. Fnf Jahre fpter rstete der Papst mit Spanien und Venedig gegen den Halbmond eine stattliche Flotte. Art ihre Spitze trat Karls V. ritterlicher Sohn Johann von Oster-reich. Bei Lepanto, am Eingange des korinthischen Meer-bnsens, stie der unerfahrene Knabe", wie der Sultan Selim ihn 1 ^71 mannte, an einem Oktobersonntage auf die Trkenflotte von 300 Schiffen. Hei war die Schlacht; auch Spaniens groer Dichter Cervantes kmpfte mit. Als die Sonne unterging, war der Sieg der Christen entschieden. Todeswund sank der trkische Admiral ins Meer: seine beiden Knaben wurden gefangen. Nur zwanzig feindliche Segler entkamen. Ungeheurer Jubel ging durch das Abend-land; in Paris legte man den Grundstein zu der Gedchtniskirche Notre Dame de la Victoire". Der Sultan aber raste in ohnmchtiger Wut; Bitte Allah," schrieb er an den Kaisersohn, da er dich vor unserrn Zorn bewahre?"
Keinen glorreicheren Sieg hat das sechzehnte Jahr-hundert erlebt; aber die Uneinigkeit der Verbndeten hinderte es, ihn auszunutzen.
Der Abfall der Niederlande.
40. Die Niederlande. Fast das ganze Mittelalter hindurch gehrten die schnen Lande, die im allgemeinen die heutigen Staaten Holland und Belgien umfaten, zum Deutschen Reiche. Sie bestanden im 16. Jahrhundert aus 17 blhenden Provinzen. Die freiheit-liebenden Einwohner waren durch Schiffahrt, Handel und Gewerbe
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die ja ohnedies bisher im Anschluß an Rußland ihre gegenseitige Eifersucht beschwichtigt hatten. Von den Westmächten allein glaubte Nikolaus nicht ernstlich bedroht zu sein, da ihm ein Zusammengehen Englands mit Frankreich nicht wahrscheinlich dünkte. Deshalb that er rasch den ersten Schritt. Der Admiral Fürst Menzikow ging im Aufträge des Kaisers nach Konstantinopel und verlangte das Protektorat Rußlands über die grichisch-katholischen Unterthanen des Sultans. Hätte die Psorte sogleich nachgegeben, so wäre der russische Kaiser Mitregent des Sultans geworden, und die Vertreibung der Türken war nur noch eine Frage der Zeit. Aber der Sultau verwarf die trotzige Forderung. Rußland schien aus diese Antwort gefaßt zu fein, denn alsbald zog es eine starke Flotte im Schwarzen Meer zusammen und schob ein beträchtliches Heer bis an deu Pruth vor. Am 2. Juli 1853 überschritten zwei russische Armeecorps unter dem Oberbefehl des Fürsten G o r t s ch a k o w den Pruth und rückten iu die Douaufürstentümer ein. Kurz vorher war ein englisches und ein französisches Geschwader am Eingänge der Dardanellen erschienen, doch hofften die Großmächte den Streit noch in Güte beilegen zu können. Ihre Gesandten hielten unter Österreichs Vermittelung eine Konferenz in Wien ab, allein die Verwicklung war schon zu weit fortgeschritten. Die Pforte befand sich bereits mit Rußland auf dem Kriegsfuß. Omer Pascha nahm mit dem türkischen Hauptheere am linken Donauufer Aufstellung. Während er dort den Russen kräftig Widerstand leistete, überfielen diese die türkische Flotte im Hafen von Sinope und vernichteten sie fast gänzlich. Infolgedessen fühlten sich auch die Westmächte zu einem rascheren Vorgehen bewogen. Napoleon Iii. hatte dies schon lange gewünscht, denn es lag ihm daran, daß Frankreich sogleich im Anfange des wiedererstandenen Kaisertums ein bedeutendes Gewicht
in die Wagfchale der europäischen Politik legen könnte, und Lord Palm ersten, der neue englische Premierminister, war einem Zusammengehen mit ihm geneigt. Im März 1854 schlossen die beiden Mächte ein Bündnis mit der Türkei ab und erklärten Rußland den Krieg. Österreich und Preußen blieben neutral, doch kamen sie überein, die Gegner Rußlands zu unterstützen, falls dieses die Donau-
fürstentümer für sich behalten oder feine Truppen den Balkan überschreiten würden. Auch ließ sich Österreich von der Türkei die Erlaubnis erteilen, die Moldau und Walachei bis zum Frieden zu besetzen.
Frankreich und England machten außerordentliche Anstrengungen. Gewaltige Truppenmassen, mit vielem Geschütz versehen, wurden nach dem
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus Fürst_Menzikow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Konstantinopel Wien Frankreich Frankreich England
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mißlang denselben die mit großen Mitteln ins Werk gesetzte Belagerung von Gibraltar, das von Elliot aufs ruhmvollste verteidigt wurde. Entscheidend aber wirkten die erfolgreichen Kämpfe Georg Washingtons, der in Verbindung mit Lafayette das chm gegenüberstehende Heer des Generals Lord Eorn-wallis im Jahre 1781 bei Iorktown zur Ergebung nötigte. Auf eine Änderung der dadurch geschaffenen Lage durste England nicht rechnen, und so schloß es 1783 den Frieden zu Versailles, in welchem es sich zu einigen Abtretungen an Frankreich und Spanien verstand und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Vier Jahre später gaben sich die letzteren eine eigene Verfassung und erwählten Washington zu ihrem ersten Präsidenten.
Der Verlust, welchen England durch den Abfall Nordamerikas erlitt, wurde durch seine in Asien gemachten Erwerbungen so gut wie ausgewogen. Nachdem im Jahre 1600 die ostindische Handelskompanie gegründet worden, ließ sich dieselbe 1652 in Bengalen nieder, setzte sich 1698 in Ealcutta fest und dehnte mit Hilfe geworbener Truppen ihre Herrschaft auch nach Dekan aus. Jetzt geriet sie in Streit mit den Franzosen, welche von dem ihnen gehörigen Pondich er y aus ihr Machtgebiet ebenfalls zu erweitern suchten, und mit dem Nabob von Bengalen, der sich als Statthalter des einst gewaltigen Großmoguls eine fast völlige Unabhängigkeit errungen hatte und die Fortschritte der Briten mit gerechter Besorgnis betrachtete. Gegen beide Teile gewann die Kompanie durch die Tapferkeit und Entschlossenheit ihres Heerführers Lord E l i v e den Sieg, indem dieser von Madras, dem Felde seiner bisherigen rühmlichen Thätigkeit, nach Ealcutta eilte, den Nabob zurückschlug und. zugleich die in derselben Richtung vorgedrungenen Franzosen zum Aufgeben ihrer Eroberungspläne nötigte. Die letzteren mußten froh sein, im Frieden von 1762 Pondichery zu behalten, Bengalen aber kam 1765 gänzlich unter die Oberhoheit der englischen Handelsgesellschaft, die dafür dem Titular-Großmogul eine jährliche Rente von 1 Million Pfund Sterling (20 Millionen Mark) zahlte. Hierauf brachte die Kompanie den König von Aude zur Abtretung der Provinz Benares und wurde dann in einem langen Krieg mit dem Sultan Hyder Alt von Myfore, dem Nizam von Gol-konda und den Marattenstaaten verwickelt, aus dem sie trotz der gleichzeitigen Feindseligkeiten der Franzosen durch die ihr günstigen Friedensschlüsse von 1782 und 1784 mit einem neuen Zuwachs an Macht und An sehn hervorging. Hyder Alis Sohn Tippo Sahib nahm den Kampf wieder auf, verlor aber im Jahre 1799 nach heftigem Ringen Reich und Leben, womit der
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zahl zu erdrücken. Doch der Vicekönig kam den Gegnern zuvor, ließ die Verschanzungen von Panane erstürmen, die feindliche Flotte in Brand stecken und den Hafenplatz erobern. Diese Fortschritte veranlaßten den Sultan von Ägypten, welcher mit Unruhe auf den sich vollziehenden Wechsel des Verkehrs blickte und einer daraus entspringenden Verminderung seiner Zolleinkünfte entgegensah, den bedrohten Glaubensgenossen auf Malabar und dem lästerlichen Freunde derselben die längst erbetene Hilfe zu senden. Ein beträchtliches Geschwader segelte durch das rote Meer, vereinigte sich mit den Streitkräften des Beherrschers von Gudscherat und zwang die den Küstendienst versehende kleine Abteilung der portugiesischen Flotte zu einem ungleichen Kampfe, in welchem der tapfere Sohn des Vicekönigs den
Heldentod fand. Da zog Almeida alle seine Fahrzeuge zusammen und griff mit 19 Schiffen die mehr als 200 Segel
1509 starke feindliche Seemacht vor Diu mit solchem Nachdruck an,
daß die Gegner nach kurzem Widerstande versprengt und aufgerieben wurden. Die Folge davon war, daß die indischen Fürsten in immer größerer Zahl ihren Frieden mit den Fremden schlossen und den Handelsbestrebungen derselben keine weiteren Hindernisse in den Weg legten.
Während diese Kämpfe auf Malabar stattfanden, machten die portugiesischen Waffen auch an den westlicher gelegenen Gestaden des indischen Oceans siegreiche Fortschritte. Albu-q u e r q u e, welcher zum Nachfolger Almeidas in der Statthalterwürde bestimmt war, faßte auf Kap Gnard afui und auf der Insel Socotora festen Fuß, unterwarf Maskat und andere Städte an der arabischen Ostküste und zwang den Beherrscher des reichen Ormuz zu einem Vertrage, vermöge dessen derselbe die Schutzhoheit Portugals anerkannte, einen jährlichen Tribut zu entrichten versprach und die Anlegung einer Faktorei mit einem Fort zugestand. Nach Übernahme des vtceköniglichen
1510 Amtes schritt Allmquerque zum Angriff auf Goa, die wichtigste Handelsstadt des malabarischen Küstenlandes, mit einem trefflichen Hafen und guten Verteidignugsanstalten. Er bemächtigte sich ihrer durch einen Handstreich, wurde aber bald wieder verdrängt, um erst nach einem zweiten Sturme, in welchem er mit 1800 Mann die 9000 Mann starke Besatzung überwand, den Platz dauernd in feine Gewalt zu bringen. Dieser glänzende Erfolg erhöhte sein Ansehen bei den indischen Fürsten im bedeutendsten Maße, so daß von allen Seiten Gesandte mit Friedensanträgen und Geschenken erschienen und selbst der Samorin sich nicht länger weigerte, den Portugiesen‘den Markt in Calicut zu öffnen und ihnen die Erbauung eines Forts zu gestatten. Nun wandte Albuquerque feine Blicke nach der ma*
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Reiches gebildeten Staaten von Epirus, Trapeznnt und Nieäa eine Stadt und eine Provinz nach der andern zurück, bis endlich Michael Paläologns von Nicäa auch das durch den unfähigen Balduin Ii schlecht verteidigte Constantinopel einnahm und damit dem lateinischen Kaisertum nach 57jährigem 1261 Bestehen den Untergang bereitete. Das Königreich Thessalonich war schon vorher erobert worden, und die übrigen Vasallenstaaten sahen sich bald von demselben Schicksal ereilt, so daß der durch die venetianischen Erwerbungen gesicherte und gesteigerte Handelsverkehr mit dem Osten die einzige dauernde Errungenschaft blieb, welche das Abendland aus dem ganzen Unternehmen davontrug.
Durch die Ablenkung nach Constantinopel hatte der Kreuzzug Balduins von Flandern und Bonifacius von Montferrat seinen eigentlichen Zweck verfehlt, und das heilige Land mußte nach wie vor der wirksamen Hilfe aus Europa entbehren. Wohl fühlten sich fortwährend fromme Gemüter angetrieben, für die Befreiung des Grabes Christi ihre Kräfte einzusetzen; doch die geringen Scharen, welche ohne Plan und Führung auf die gefahrvolle Unternehmung auszogen, waren nicht vermögend, zur Wiedergewinnung Jerusalems etwas zu thun. Im Jahre 1212 verließen auf Anregung eines französischen Hirtenknaben, Namens Stephan , welcher himmlische Erscheinungen zu haben 1212 glaubte, auch viele Tausende von Kindern ans Frankreich und Deutschland ihr elterliches Haus, um nach Palästina zu wallfahren und die Stadt des Herrn den Saracenen zu entreißen. In verschiedenen Abteilungen begaben sie sich nach Südfrankreich und Italien, von wo sie die Seereise nach dem fernen Osten antreten wollten, fanden aber, ohne das Ziel ihrer Sehnsucht erreicht zu haben, mit wenigen Ausnahmen einen traurigen Untergang. Von den deutschen Pilgerknaben erlag eine große Anzahl schon diesseits der Alpen dem Mangel und der Ermattung, andere fielen jenseits derselben in die Hände lombardischer Räuber, und die übrigen mußten froh sein, wenn sie bei den Einwohnern als Dienstleute eine dürftige Unterkunft erhalten oder hungernd und bettelnd in die Heimat zurückkehren konnten. Noch schlimmer erging es der französischen - Kinderschar. deren Anführer Stephan auf einem mit Teppichen gezierten Wagen einherzog: habgierige Kaufleute nahmen sie in Marseille auf ihre Schiffe und brachten sie nach Ägypten, wo die Bedauernswerten sämmtlich als Sklaven verkauft wurden.
Endlich gelang es Papst Honorins Iii, der sich unausgesetzt um das Zustandekommen eines größeren Kreuzzuges bemühte, den König Andreas von Ungarn, die Herzöge Leopold von Österreich und Otto von Meran, den Grafen
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schaft zur Unterwerfung, erbaute zum Schutze gegen sie eine Reihe neuer Burgen und besiegte in mehreren Feldzügen die muhammedanischen Eindringlinge, deren er eme beträchtliche Anzahl nach Apulien verpflanzte, wo sie fleißige und allezeit ergebene Unterthanen wurden, die zuverlässigsten Stutzen wider die Angriffe seiner Feinde. Sie stellten ihm 20000 streitbare Männer zur Leibwache, und ihre Verehrung für den „großen Sultan der Christen", dessen duldsamer Sinn sie gegen die Glaubenswut und den Bekehrungseifer der Geistlichkeit schützte, starb erst mit dem letzten der Hohenstaufen. Gleichzeitig war Friedrich bemüht, durch umsichtige Verwaltung die Kräfte des gesegneten Landes zu heben, das städtische Leben in Fluß zu bringen, Handel und Industrie zu fördern und durch die Pflege der Künste und Wissenschaften die Bildung des Volkes zu erhöhen. So wurden Ruhe und Gesetzmäßigkeit im sicr-lischen Reiche wieder heimisch, und friedliche, bürgerliche Thätigkeit trat an die Stelle des alten Raub- und Fehdeunfugs.
Mittlerweile war der für den Kreuzzug bestimmte Zeitpunkt, das Johannisfest 1225, herangekommen, ohne daß indes das Unternehmen die wünschenswerte Beteiligung gefunden hätte. Dem Kaiser konnte dies nur lieb sein, da ihm dadurch die Möglichkeit geboten wurde, einen abermaligen Aufschub zu erlangen, der ihm gestattete, die skilischen Angelegenheiten vollends zu ordnen. Wirklich bewilligte ihm auch Honorius eine neue Frist, dock, mußte Friedrich mit einem Eide geloben, sich im August 1227 persönlich nach dem heiligen Lande begeben, während zweier Jahre tausend Bewaffnete dort unterhalten und allen nach Palästina ziehenden Rittern samt deren Mannen freie Überfahrt gewähren zu wollen. Die Nichterfüllung dieser Bedingungen sollte ohne weiteres die Ex-communication zur Folge haben, obwohl ein solcher Fall kaum zu befürchten stand, da sich der Kaiser um dieselbe Zeit in zweiter Ehe mit Jolantha (Jsabella), der Erbtochter des Königsreichs Jerusalem, vermählte und nun den Titel eines „Königs von Jerusalem" annahm. Einige Monate vor Ablauf der Frist, im März 1227, starb Honorius Iii, und Gregor Ix, der trotz seiner achtzig Jahre mit jugendlicher Kraft und Kühnheit die Pläne des siebenten Gregor durchzuführen strebte, bestieg den römischen Stuhl. Das erste Wort des neuen Papstes war der Kreuzzug, und Friedrich säumte auch nicht, den von ihm übernommenen Verpflichtungen nachzukommen. Große Scharen von Pilgern aus Deutschland, Frankreich und der Lombardei strömten im Sommer 1227 1227 nach den Sammelplätzen in Unteritalien, um auf einer zahl-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Honorius Honorius Friedrich Friedrich August Jsabella Honorius_Iii Honorius Gregor_Ix Gregor Gregor Gregor Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Apulien Palästina Jerusalem Jerusalem Deutschland Frankreich Unteritalien