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daß der Feind bei dem Feinde austauschte, und so mußte sich
der eine Teil an der Sauce genügen lassen, während der andere
die trockenen Klöße verschluckte. Die Schulknaben von Glienecke
und Stolpe blieben aber auch nicht hinter dem Ofen hocken,
wenn die Prinzen Manöver hatten; sie kamen auch nicht, um
nur müßig zuzusehen, sondern jeder nahm Partei, der eine für
Fritz, der andere für Friedrich Karl. Sie waren die Franktireurs,
die denn auch für ihre Heldenthaten den Rest der Mahlzeit be-
kamen, also je nachdem sie das Glück oder Unglück geleitet,
Mehlklöße ohne Sauce oder Sauce ohne Mehlklöße.
Daß aber die Erziehung der Prinzen nicht eine einseitige,
nur eine militärische wurde, dafür sorgte die vortreffliche Mutter.
Wir finden sie immer emsig bemüht, alle Anlagen des Sohnes,
auch für die friedliche Thätigkeit, für die Künste und Wissen-
schaften und deren Förderung zu verwerten, soweit nnr irgend
eine solche Verwertung möglich gemacht werden konnte, seine
Neigungen dafür stets wachzuerhalten, sie zu erweitern; und so
sehen wir denn den Soldaten und den Beschützer und Freund
der schönen Künste und Erzeugnisse des Friedens zugleich sich in
dem Prinzen entwickeln, dessen ausgezeichnete Fähigkeiten ihm die
Studien wesentlich erleichterten. Der Prediger Godet und seit
1844 der Professor Curtius wurden die Erzieher des Prinzen.
Eine Reihe anderer Lehrer unterrichteten ihn in den verschiedensten
Fächern. Die Musikstudien leitete der Musikdirektor Taubert,
während Rohrlich und Reichardt, der Komponist des Liedes:
„Was ist des Deutschen Vaterland?" Gesangstunde gaben. Der
Religionsunterricht wurde in die Hände des Rektors Bormann
gelegt, Geschichte lernte der Prinz bei dem Professor Heydemann,
Erdkunde beim Hauptmann von Ratzmer vom Kaiser-Franz-Garde-
Grenadier-Regiment, Mathematik beim Professor Schellbach.
Auch einer alten Sitte im Hohenzollernhause wurde genügt,
welche vorschreibt, daß jeder preußische Prinz ein Handwerk lernen
müsse. So wurde denn der Prinz dem Hoftischler Kunath in die
Lehre gegeben. In einem Zimmer des Schlosses Babelsberg ist
noch ein Gartenstuhl zu sehen, welchen der Prinz seinem Vater
zum Geburtstage angefertigt hatte. Doch er hat es bei einem
Handwerk nicht bewenden lassen, sondern vielmehr bei dem Hof-
buchbinder Meßner auch noch die Buchbinderei erlernt. Als er
einst als Kronprinz in Berlin eine Fortbildungsschule besuchte,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Stolpe Fritz Friedrich Godet Curtius Taubert Reichardt Heydemann Schellbach Hoftischler_Kunath
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Diese mit ungezwungener Freimütigkeit gesprochenen Worte ver-
fehlten, als sie bekannt wurden, beim Volke ihre Wirkung nicht,
und als nun gar gelegentlich des 40 jährigen Gedenktages der
Schlacht bei Großbeeren, am 23. August 1853, Prinz Friedrich auf
dem ehemaligen Schlachtfelde eine schwungvolle, von hoher Vater-
landsliebe getragene öffentliche Rede hielt und unter Bürgern und
Landleuten sich mit echt hohenzollernscher Leutseligkeit bewegte, da
hatte er sich die Herzen des Volkes im Sturm erobert, und diese
Liebe ist ihm treu geblieben bis ans Grab und über das Grab hinaus.
In blühender Jngend.
Kurze Zeit nach seiner Großjährigkeitserklärung hatte der
Prmz die Universität zu Bonn bezogen. Er sollte hier nicht nur
seine wissenschaftlichen Studien abschließen, sondern vor allem auch
das deutsche Studentenleben, das einen wesentlichen Teil des
deutschen Volkslebens in sich schließt, durchnrachen. Er studierte
das Staatsrecht, die Geschichte und die neueren Sprachen mit
regem Fleiß und Eifer, daneben aber gab er sich auch der un-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich Friedrich
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Iii.
Wansevzayve.
ine unwiderstehliche Wanderlust beseelte den Prinzen Fried-
rich von seiner frühen Jugend an. Schon von Potsdam
aus trieb es ihn hinaus in die märkische Schweiz bei Ebers-
walde, in den Thüringer Wald, in die sächsische Schweiz, in
das Riesengebirge, dann hin nach der Insel Rügen, nach Trave-
münde und Lübeck, um die großartige Schönheit des Meeres zu
bewundern, und hinüber über dasselbe nach Kopenhagen, Schweden
und Norwegen.
Während seiner Studienzeit aber in Bonn wanderte er den
Rhein entlang, suchte den Komersee auf, die Schweiz, Tirol,
Italien, das südliche Frankreich und gelangte im April 1851
zuerst nach England, welches Land ihm später eine zweite Heimat
werden sollte.
Diese vorerwähnten Reisen wurden jedoch mehr oder weniger
nur des Vergnügens wegen unternommen, wenn wir auch nicht
unerwähnt lassen wollen, daß dem Prinzen bereits in seinen
frühen Lebensjahren auf seinen Reisen die Schönheiten der Natur
und der Kunst, besonders hervorragende Werke der Baukunst, der
Malerei und Bildhauerei anzogen. In seinem späteren Leben
war hierin fast einzig und allein der Zweck seiner Reisen zu suchen,
ja seine Vorliebe für das Schöne in der Natur und der Kunst
war so groß, daß er dann und wann plötzlich, nachdem seine
Arbeit gethan war, vom Manöverfelde verschwand, um allein.
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Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Ebers- Kopenhagen Schweden Norwegen Bonn Rhein Italien Frankreich England