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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 7

1892 - Dresden : Huhle
— 7 Auf deiner Elbe Spiegel fliehn Nicht Flotten auf und nieder; Doch bunte Gondeln seh ich ziehn, Draus schallen frohe Lieder. In deiner Städte regem Schoß Erglänzen nicht Paläste, In deines Königs kleinem Schloß Ist Raum für wenig Gäste; Und doch ein Frieden wohnt darin, So groß und so bescheiden, So schön, daß alle Kaiser, ihn Um Land und Thron beneiden. Und dann dein schönstes, höchstes Die Perl in deiner Krone, [Gut, Sie ist dir Schirrn und treue Hut Herab vorn Fürstenthrone; Die Perle ist das goldne Buch Der Weisheit im Gesetze. Nun, Freunde, ratet diesen Spruch Und deutet euch die Schätze! Drum Sachsenland, mein Vaterland, Ich bleibe dir ergeben; Für deine Not hier meine Hand Und für dein Glück mein Leben. 14. Wie heißt das Land — (Fritzsche.) Wie heißt das Land, durch dessen Gau Die Silberader zweigt; Wo sich aus weiter Segensau Die volle Ähre neigt; An dessen waldumkränzte Höhn Sich Blumenmatten reihn; Aus Traubenhügeln, wunderschön, Erblüht der goldne Wein? Glück auf, das ist mein Sachsenland! Mit Leib und Leben, Herz und Hand Bin ich dir ergeben, Mein teures Vaterland! Wie heißt das Volk, das Bienen gleich Am trauten Herde schasst; Das Volk an Ruhm und Ehren reich Und reich au Geist und Kraft; Das, ob es Kunst, ob Wissen pflegt, Ob es das Feld bebaut, Allwärts die Hände wacker regt Und freudig Gott vertraut? — Glück auf, du deutscher Edelstein, Du Sachsenvolk nur kannst es sein! O Volk, treu und bieder, Mit Stolz nenn ich mich dein! Wie heißt der Fürst im Sachsenland Der Thron und Krone ziert; Mit hohem Geist, mit milder Hand Ein glücklich Volk regiert?

2. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 6

1892 - Dresden : Huhle
I — 6 — Heil dir, mein Sachsenland, mein Sachsenlandl Seh ich, wie mächtig die Geister sich regen, Wie sich die Hände so rührig bewegen, Seh ich, wie Künste und Wissenschaft blühen, Rust meine Seele mit stolzem Erglühen: Heil dir, mein Sachsenland, mein Sachsenland! Heil dir, mein Sachsenland, mein Sachsenland! Seh ich den Weisesten tragen die Krone, Segnende Liebe vom fürstlichen Throne Nieder sich neigen zu Trauer und Schmerzen, Ruf ich aus dankbarem, seligen Herzen: Heil dir, mein Sachsenland, mein Sachsenland! 12. Sachsenland, ein liebes Wort. (August Lansky.) Sachsenland, ein liebes Wort, Wahr und treu, im Waudel schlicht Weithin hält man dich in Ehren, Ist das Volk auf deinen Gauen, Fern in Ost, Süd, West und Zucht und Sitte, Recht und Sicht, Nord, Fürstenweisheit, Gottvertrauen Überall kann ich es hören: Sind dein Schild, dein Stolz, dein Sachsenland ist hoch beglückt, Ruhm, Herz und Auge sühlt's entzückt! Deine Kraft, dein Heiligtum. Reich an Pracht und Herrlichkeit Deine Kinder schwören dir, Lachst du freundlich mir entgegen, Treue Liebe bis ans Ende, Deiner Auen buntes Kleid „Gott und Recht!" bleibt ihre Zier Zeigt mir deines Gottes Segen, Und sie reichen sich die Hände: Deine Thäler, Wälder, Höhn „Für die Wahrheit stets vereint, Sind voll Reiz, sind ewig schön. Ewig jeder Lüge Feind!" Daruni wirst du fröhlich blühn In dem Wogendrang der Zeiten, Glänzen wird dein Weiß und Grün Und für deine Wohlfahrt streiten; Mir steht fest in Herz und Sinn: Heil, daß ich ein Sachse bin! 13. O Sachsenland, mein Vaterland. (Dr. Herz.) O Sachsenland, mein Vaterland, Daß Aug undherz,demzauber gleich, Wie bin ich dir ergeben! Sich, Kleinod, an dir laben. Für deine Not hier meine Hand Wohl küssen deine Berge nicht Und für dein Glück mein Leben! Die wetterfeuchte Wolke, Du bist so schön, du bist so reich, Doch reich in Bergestiefen bricht An Wunderschmuck und Gaben, Das Silber deinem Volke.

3. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 47

1892 - Dresden : Huhle
— 47 — Sie baten innig um die Gunst, Daß er mit seiner Heilgen Kunst Zn Wittenberg ans Schloßkirchthor Anschreiben dürste, was empor Die Christen zög zu Fried und Ruh. So schrieb er denn — ich gab es zu — Wohl eine Schrift mit Zeichen groß, Daß ich sie las von diesem Schloß; Und seine Feder war so lang, Daß bis nach Rom die Spitze drang, Durchdrang des großen Leuen Ohr Und hub die dreifach Krön empor Auf Papstes Haupts) Die wankte sehr, Und alle Fürsten sprangen her, Die Kardinäle liefen zu; Anliefen wir auch, ich und du. Und wie ich meinen Arm ausreckt, War ich — vom Schlummer aufgeweckt. Ich saß in kummervollem Mut Ob all dem, was das Mönchlein thut, Bald saßt ich mich — es war nur Schaum! Da nahte sich aufs neu der Traum. Denn als ich wieder ruhig schlief, Da hört ich brüllen voll und tief Den Leu ob jener Feder Stich, Daß Rom und alle Stände sich Nun scharten um das große Haupt, Das fast sich sah der Krön beraubt. Der Papst rief sie zum Kampfe gleich Und mich voran, in dessen Reich Der freche Mönch hätt freien Lauf. Da wacht ich wieder jammernd auf; Ein Paternoster betet ich, Daß Gott in Gnaden väterlich Des Papsts Beschützer wolle sein. So schlief zum drittenmal ich ein. Und wieder sah ich Fürsten ziehn Des Heilgen Reichs zum Papste hin. Sie faßten all die Feder an, Doch sie zerbrach auch nicht ein Mann; Sie krachte schrill, wie Eisen klingt, ^Das Mannesmark erschöpft und zwingt. 1) Papst Leo X. 1513 — 1521.

4. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 24

1892 - Dresden : Huhle
Priestermacht zu stürzen wagte, Seinen überlegnen Gegner, Dessen Bannstrahl ihn getroffen, Dessen Heerkraft bei Legnano^) Jetzt zum Frieden ihn bewogen, Reuvoll sich ihm auszusöhnen: Als die Stufen er hinaufeilt, Niederfällt vor Alexander Und den Fuß ihn küßt in Demut. Stolz verächtlich, trotzig schweigsam Sieht's der Papst und läßt gewährend Den gebeugten Hohenstaufen In dem Staube vor sich liegen, Hebt den Fuß mit kalter Ruhe, Setzt ihn auf des Kaisers Nacken Und beginnt gemessnen Tones Mit den Worten des Psalmisten: „Ja! auf Ottern wirst du gehen, 24 — Dreien wirst du auf die Löwen, Auf die wilde Brut der Drachen!" Markgraf Dietrich hört die Rede, Gleich als schnitten grimme Dolche Durch das Herz bei jedem Laute, Wütend rollt fein dunkles Auge, Starrt wie sinnlos auf den Papst hm, Seme Rechte zuckt am Schwerte, Und sein Mund schreit ungebänbigt: „Papst! du wagst des Kaisers Hoheit, Wagst den Stolz des deutschen Adlers Also schmachvoll zu beflecken" — ^ Alexander fühlt die Blicke, Sieht den unerschrocknen Sachsen — Bleich verstummt der heilge Vater, Hebt den Kaiser auf vom Boden, Drückt und schließt ihn in die Arme, Küßt ihn mit geweihtem Munde. 34. Wie die Raute in das Wappen der Wettiner kam. (1180.) (Friedrich v. Boüenstrdt.) „Da mir Heinrich der Löwe die Treue brach/) Um in eigener Herrschaft zu wachsen: Gab ich Bayern an Otto von Wittels6ach,2) Du aber sollst herrschen in Sachsen! Stets treu hielt der Wittelsbacher zum Reich In Welschland wie in Germanien; Du, Bernhard, warst ihm in Treue gleich Als Herzog von Askanien. Nun sollst du Herzog von Sachsen sein2) Und stark bekämpfen helfen — Mit Bayerns Herzog im Verein — Heinrich den stolzen Welfen!" Tief neigt sich bei des Kaisers3) Wort Der Sohn Albrechts des Bären: „Meine Treue wird sich immerfort In deinem Dienst bewähren! l) 1176. 2) 1180. 3) Friedrich I. Barbarossa 1152 — 1190.

5. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 79

1892 - Dresden : Huhle
— 79 — — Und der Meister verneigt sich gemütlichen Blicks, Rückt näher sodann sich den Stuhl ans Klavier, Sitzt nieder und lockt aus den Saiten den Klang, Mit begeistertem Sinn Verloren ins magische Tonmeer. Das Präludium steigt in gemessenem Takt, Mit verdoppeltem Griff so gewaltig und hehr, Und die feindlichsten Gäng umschlingen sich traut, Daß im Saal es erschallt, Als wären die Stimmen nur Eine. Unermüdlich bewegt sind die Finger im Spiel, Leicht schwebend, als glitt sanft Perle zu Perl, Als verschlänge sich Well in der Well behend — Doch den Tasten entrauscht Der Zauber melodischer Rede. Nun wechselt der Takt — Allemande, Menuett, Sie umschmeicheln das Ohr mit harmonischem Reiz; Unbegreiflich dem Geist, wie der Meister zugleich Mit der trillernden Hand Die liebliche Melodie fortführt. Der letzte Ton verstummt — beendet ist das Spiel, Bach steht vom Sessel auf, sorglos, ob er gefiel. Das Unerhörte doch reißt fort mit Allgewalt, Daß die Begeistrung laut im Saale widerhallt. August der Starke winkt Beifall und Dank ihm zu, Naht sich ihm selber dann voll majestätscher Ruh: „Sprecht, Zauberkünstler Bach, wie mußt es euch gelingen, Die Tiefe der Musik so kunstvoll zu erringen?" Bach lächelt scheu, als wollt ihm derlei Lob nicht passen, Verlegen wie ein Kind erwidert er gelassen: „(£nr Majestät! Durch Fleiß ward mir die Fertigkeit, Wer auch so fleißig ist, der bringt es auch so weit!" 76. Gellert vor Friedrich dem Großen. (Dezember 1760.) (Adolf Böttger.) Dezember war's und windstill, auch rings im Kriegsrevier, Denn Preußens König Friedrich zog sich ins Hauptquartier: Da saß am Pulte Gellert im Stübchen eng und schlicht, Im „schwarzen Brett" zu Leipzig und schrieb ein fromm Gedicht.

6. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 8

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
8 zukaufen haben, wären uns nicht, durch Luxus und Ge- wohnheit, fremde Erzeugnisse und Maaren zum Bedarf geworden. Den üppigsten Boden, besonders für Korn, Weizen, Gerste rc. enthalten die Pflegen von Lommatzsch, Leißnig, Pegau, Budissin und Zittau. Längs der nörd- lichen Preussischen Grenze liegen zwar ungeheure Sand- flachen, die aber nichts weniger, als unfruchtbar sind. Der schlechteste, meist steinige Boden, welcher, in Verbin- dung mit dem rauhesten Klima, selten Getreide, noch selt- ner Obst reifen läßt, deckt die höchsten Gebirgskämme an der Böhmischen Grenze; der feuchteste, aber deshalb nicht unfruchtbarste Boden die Niederungen der Elster und Pleisse. Nächst den gewöhnlichen Feldfrüchten, die freilich nicht ganz den Bedarf geben, erbauen wir auch Hci- dekorn, besonders auf der rechten Elbseite; Schwa- den oder Manna in der Budissi'ner Pflege; Linsen nur hie und da. Wir bauen ferner, besonders im Erz- gebirge und in der Oberlausi'tz, Lein, der unsere Oel- stampfen beschäftigt, unsre Weber mit Flachs versorgt; Hopfen, besonders in der Sächs. Schwe-z; Cichorie, meist bei Dresden und Borna; Farbekräuter, vor- züglich Krapp zum Roth-, und Scharte zum Gelb- färben, in der Gegend von Dahlen. Die meiste Scharte aber wächst wild, besonders bei Zwickau. Unser Rübsen- bau, sonst nur im flachen Lande heimisch, reicht jetzt schon bis ins höhere Gebirge, und wird immer lebendi- ger, seitdem die mit Rüböl gespeisete, stets ruhig und gleichbrennende Lampe das Lalglicht täglich mehr ver- drängt und sich sogar zum Prunkgeräth erhoben hat. Un- ser Futterkräuterbau, besonders auf Spanischen Klee, nimmt mit jedem Jahre zu. Küchengewach- se zieht man als Handelsartikel besonders bei Dresden, Grosenhain, Zittau und Leipzig, dessen Kohlgärten berühmt sind. In Dresden hat man oft schon Kürbis- se von 116 bis 160 Pfund gezogen. Können auch unsre Wiesen mit den Holsteinern sich nicht messen, sind sie doch üppig genug zur Beförderung der

7. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 11

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
\\ I r Holz im Ueberfluß f)at, empfangt es doch auch viel aus Böhmen, weil die Elbe den Transport erleichtert- Da- gegen wird aber auch auf letztrer viel Nutzholz zu Schiff- und Häuserbau. ausgeführt. Der Forsthaushalt, in der Vorzeit nur zu sehr vernachlässigt, wird, jetzt mit der größten Umsicht und Sorgfalt betrieben, und alles, was darauf sich bezieht, in der König!. Forstakademie zu Lharand gelehrt, Holz selbst aber bedeutend erspart durch unsere Ungeheu- ern Steinkohlen- und Torflager, welche erste- re man zwar schon seit dem l6ten, letztere seit dem 17ten Jahrhundert als Feuerftoffe kennt, aber nur in der neuern Zeit erst gehörig benutzt. Mit unserm Acker-, Obst- und Waldbau halt gleichen Schritt die Viehzucht, deren Verbesserung im 16ten Jahrhundert vom Ostravorwerke zu Dresden aus- ging; denn dort war es, wo der unvergeßliche Vater August zuerst Niederländer und Holsteiner Vieh hielt, uin »eine e'genthümlichen Besitzungen oder Kanrmcrgüter un ganzen Lande damit zu belegen — dort, wo seine sorg- liche Hausfrau, die gute Mutter Anne, für ihn selbst butterte, und damit das erweckliche Beispiel einer ämsi- gen Wirtschafterin gab. Unter der jetzigen Regierung sind die Kammergüter ebenfalls mit dem besten ausländi- schen Vieh besetzt worden, welches auf die gesamrnte Vieh- zucht nicht wenig gewirkt hat. Jetzt wird letztere überall, wo Fütterung sie begünstigt, mit musterhafter Thätigkeit betrieben und Erzgebirgische Butter, so wie Voigtländisches Mastvieh, haben eine Art von Berühmtheit erhalten. Was das Ostravorwerk im 16ten Jahrhundert für die Rindviehzucht, das ward im 18ten der ehemalige Thier- garten zu Stvlpen für die Schafzucht. Die Schlecbt- heit der inländischen Wolle nämlich, welche nur Fertigung grober Tücher erlaubte, veranlaßte 1765 den Prinzen ^aver, welcher, während der Minderjährigkeit unsers Königs, Sachsen regierte, den Hof zu Madrid um Ue- berlaffung Spanischer Schüfe oder Merinos zu bitten; und

8. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 23

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
2z cher wichtigen Erfindung, wie des Porzellans, der blauen Farbe, der weissen Eisenbleche, der Zwirnspitzen, der Grosenhainer grünen Far- be und vieler Bergwerks - und Münzmaschinen. — Auch sind bei uns mehrere Anstalten und Zweige des Gewerbfleises besser und blühender, als anderwärts. Kein europäischer Staat besitzt ein Am a lg am ir w e r k von der Größe und trefflichen Einrichtung des bei Hals- brücke. — Unsere blaue Farbe ist die gesuchteste in der ganzen Welt und wird sogar von den Chinesen ge- kauft. Keine Porzellanfabrik in Europa liefert weisseres und dauerhafteres Geschirr, als die Meisner. — Unser Gros schön au er Damast ist bis jetzt noch nicht übertroffen — und selbst England, das fremde Produkte und Fabrikate soviel nur möglich von sich ent- fernt, kann doch unsre seine Schafwolle, unsre blaue Farbe, unfern Arsenik, unser Porzellan, unfern Damast nicht entbehren. Auch der größte Fabrikfleis ermüdet ohne Absatz. Diesen bewirkt nur der Handel, welcher in Sach» sen selbst Provinz mit Provinz, Stadt mit Stadt, ja Haus mit Haus, das ganze Land aber mit dem Auslande verbindet. Viel Produkte und Maaren werden von den Erbauern und Fabrikanten selbst versendet, viel auf mehr als 500 Jahrmärkten in allen Städten Sach- sens vertrieben. Unser wahres Handelserz aber, wo alle Adern des Verkehrs und Gewerbfleises Zusam- mentreffen, und wieder Geld, oder Gelegenheit, es zu gewinnen, durchs ganze Land verbreiten, ist Leipzig, dessen Messen weltberühmt sind und Sachsen mit den fernsten Landern in Verbindung setzen. Ihre Stif- ter Otto der Reiche im 12ten, welcher die Oster- und Michaelmesse; und Friedrich der Sanft- müthige, imiten Jahrhundert, welcher die Neu- jahrmesse gründete, müssen daher ewig leben im dank- baren Andenken unsrer Fabrikanten und Kaufleute; und doch giebt es gewiß viele, die weder den erstern, noch den letzter» kennen. Un-

9. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 25

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
25 Reichthum an Produkten, womit die Natur unser Vaterland gesegnet hat — der Reichthum an Maa- ren, welche Fleis und Geschick unsrer Brüder fertigen. Zur Beförderung der Gewerbe werden von Zeit zu Zeit Prämien ausgesetzt. Auch unterstützt der König oft un- bemittelte Fabrikanten durch Vorschüsse, ehrt solche, die neue Erwerbzweige erfinden, alte verbessern, oder leichter fer- tigen lehren, durch Gnadengeschenke oder Denkmünzen, und laßt durch eine besondre Behörde — die Landes- Oekonomie-Manufaktur- und Commerzien- Deputation — die genaueste Aufsicht führen über alles, was auf Handel und Gewerbe sich bezieht. Un- sere Strafen, sonst als die schlechtesten verrufen', sind grosentheils, und werden immer mehr, in Kunftstra- ßen oder Ehausseeen verwandelt; Wegweiserund Ortstafeln nennen dem Wandrer Wege und Dör- fer; viel Orte, sonst fern von Poststraßen, sind jetzt durch neue Posten damit in Verbindung gesetzt. Der Verkehr ist durch Eilpostwagen befördert und wer es für nöthig hält, seine Waaren anzupreisen, findet in öffentlichen Blättern, besonders in der Leipziger Zeitung, die wohl überall in Sachsen gelesen wird, eine Art von Posaune oder Anschlagbret, wovon unsre gewerbtreibenden Väter vor 30 — 40 Jahren keinen Be- griff hatten. Die Kunst verschönert und erleichtert das Leben und stets war Sinn dafür in Sachsen lebendig. Theils zur Zier, theils zum Bedarf dienen die Maler-, die Kupferstecher-, die Bildhauer-, die Baukunst — zur Unterhaltung, die Kunst der Musik und des Schauspiels. Zu Dresden und Leipzig giebt es Kunftakademieen, oder Anstalten, wo junge Leute, auf Kosten des Königs, zu Malern, Kupferste- chern, Bildhauern und Baukünstlern gebildet werden; in Meissen eine Zeichnenschule zur Bildung guter Porzellan maler; und mit der Dresdner Kunstakademie ist eine Bau - und Industrieschule verbunden, wo junge Handwerker solchen Unterricht im Zeich-

10. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 4

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
4 ge, davon einige Spuren ehemaliger Vulkane zeigen, ler- nen wir da kennen, wo sie sich erheben- Die meisten und größten Höhlen enthalt die Sächsische Schweiz. Mit den herrlichsten Gegenden hat die Natur unser Vaterland gesegnet. Die sanftesten, durch Dörfer, Berg« und Landhäuser lebendigsten, enthält das Elb- thal von Pirna bis Meissen. Nicht minder schön, nur weniger Raum umfassend, gestalten sich die Lhäler von Waldheim, Rochlitz, Chemnitz, Frankenberg, Lichtewalde, Kreyscha, Weesenstein rc. Der Plauensche Grund bei Dresden und die Sächsische Schweiz sind selbst im Auslande so berühmt, daß nicht leicht ein Fremder Dresden verlassen wird, ohne sie gesehen zu haben. Auch das höhere Erz-, das Voigtländer- und Lausi- tzer G ebirge enthalten herrliche, besonders wild-roman- tische Gegenden, nur daß sie, ihrer Entfernung wegen von Dresden, weniger bekannt und besucht sind. Sachsen hat über 40 Flüsse und Flüßchen, da- von manche mit Kähnen befahren werden, aber nur ei- nen grosen, durchaus schiffbaren iltrom, nur eine große Wasser strafe für Handel und Reisen, welche uns südöstlich mit Böhmen, nordwestlich mit Magdeburg und Hamburg in Verbindung bringt — die Elbe. — Diese entspringt auf dem höchsten Kamme des Schlesischen Riesengebirgs, wird beileitmeritz in Böhmen schiffbar, berührt unser Vaterland zuerst oberhalb Schandau, durchströmt es in den mannichfachsten Krümmungen fast 14 Meilen lang, verläßt es unterhalb Strehla, geht dann ins Preussische und fällt bei Cuxhaven unter Ham- burg in die Nordsee. Die Elbe t heilt das Land in das östliche und westliche Sachsen, oder in das des rechten und linken Elbufers, welches letztere we- nigstens 3mal gröser ist, als ersteres; denn auf jenem liegt nur die Oberlausitz und ein Theil des Meißner Krei- ses, auf diesem der etwas gröseretheil des letzter», wie auck der Erzgebirgische, Voigtlandische und Leipziger Kreis. Elbbrücken giebt es nur bei Dresden und Meissen; Elbfähren wenigstens 40, Elbschiffmühlen 25-
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