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1. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

2. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 509

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Karagwe, Balonda. 509 6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira). Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. — Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun- gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio- dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c ) ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren. Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß- zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba- londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi- ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor. Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais, und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind- vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel- farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor- zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit *) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z. B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan- zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen. Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und Kaffee.

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 663

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neubritannien. 663 Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro- päische Bevölkerung aufzunehmen. Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri- sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei- bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan- des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai- rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei- chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne, rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären, Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz- thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere, Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt- speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch- und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller Art. Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri- tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus 240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer, Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han- delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört, und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be- trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De- partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan- des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es, eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 496

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
496 Sudan. auch den herrlichsten Schmetterlingen um die Fülle der Blumen. Gebaut werden Durrah, Walzen, Mais und Reis, Bohnen und Linsen, Uams und Pfeilwurzeln, Zwiebel- rind Gurkengewächse, Wassermelonen, Erdnüsse, rother Pfeffer; in den Küstenländern auch Citronen, Orangen, Feigen, Zuckerrohr, Baumwolle, Taback, Indigo. Den Ackerbau haben die Weiber zu besorgen. Ein halbes Jahrhundert pflanzt man alljährlich sein Korn, aus der- selben Stelle, ohne dem Erdreich einen Ersatz zu geben, und von Pflug ist keine Rede. Wiesen fehlen; meist brennt man das hohe sonnverbrannte Gras ab, worauf rasch ein frisches Grün aufschießt, und zugleich die Luft wieder gesünder wird. — Als Hausthier hat das Kameel auf- gehört, den 13. Grad überschreitet es so wenig als die Dattel- palme; doch zieht man im Innern Rinder, Schafe, Zie- gen, vortreffliche Esel und Pferde. — Ausgeführt wird hauptsächlich Gold in Staub und Ringen rc., Gummi, Baumwolle, Elephantenzähne und Rhinoceroshörner, Straußenfedern, Leder, Indigo, prächtige Hölzer, Arznei- stoffe, Gewürze, Räuchwerk, Palmöl, Baumbutter, Wachs, Matten, im W. vortrefflicher Kaffee. Die Ge- werbe (des. Weberei) sind bei manchen Völkern von Be- deutung; die Neger haben dazu ungemeines Geschick, auch Gewandtheit im Handel. § 560. Die westlichen Länder gehören zum Theil schon dem Islam an, so I. Senegambien, das wohl 18,000 Q.m. große Stromgebiet des vielleicht 250 M. langen Senegal, des Gambia imb des Rio grande, einer der heißesten Striche der Erde durch den fast achtmonatl. Wüstenwind, im Tiefland mit furchtbaren Gewitterstürmen und Ueberschwemmungen in der nassen ungesunden Jahrs- zeit (Juni bis Nov.) Der Senegal bildet eine Grenze zwischen den nomadischen Mauren und Berbern in N. und ansäßigen Negerstämmen in S. Bei der großartigen Fruchtbarkeit dieses Erdstrichs ist Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebornen mehr Viehzucht und Gewerbe

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 472

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
472 Nordafrika. riete Pferde nährt. Weiter westlich dringt die Wüste tief ins Land herein; im Sert, an dem wegen Untiefen und sehr heftiger Seewinde gefürchteten Busen von Sydra (der „großen Syrte"), sogar bis ans Meer, wo nur Sanddünen und Salzsümpfe den Boden bedecken; ja bis zur Hauptstadt, an deren Wällen der Sand der Wüste beginnt. Es hat daher auch keine Flüsse, nur zahlreiche Wadi. Im W. erscheinen die letzten Ausläufer des Atlas, doch mehr mit Steppencharakter. In dem Kreidegebirg des Dschefren steigt der Phonolithkegel Tekut zu 2800' auf. Die südliche Stufe dieser Hochsteppen, das Tafel- land Hamada hat über 1000' Mittelhöbe, und ist wasser- lose Wüste, bis auf die hochgelegene Oase Ghadames. Südwärts fällt dann die Hamada zu der Mulde Fessan ab. Der Winter ist an der Küste ein herrlicher Früh- ling, im Innern dagegen streng, während der Sommer durch die Wüstenwinde eine glühende Hitze hat. — Den Seehandel betreiben türkische, englische und italienische Schiffe, die für 3% Mill. fl. Korn, Oel, Elfenbein, Sklaven, Gummi, Wolle und Goldstaub ausführen. Der Karawanenhandel geht bis jenseits der Wüste nach Bornu, Wadai und Darfur, woher Negersklaven, Straußfedern, Gold und Elfenbein kommen. Der Handel der Hauptstadt Tripoli (10,000 E.) liegt meist in den Händen der Juden; die Stadt wird gegenwärtig reinlich gehalten, hat sogar Straßenbeleuchtung und liegt zwischen blühenden Gärten. Fast ebensoviele Einwohner haben Mesurata, auch Hafen-und Handelsstadt, und Be ngh asi. Biele römische Alterthümer. —Bewohner auf 11,600q..M. nur I^Mill. fast lauter Araber unter einem türkischen Pascha, der mit einem Diwan regiert und dem Lande zu ziemlicher Blüthe, jedenfalls zu Sicherheit des Verkehrs geholfen hat. Ihm ist auch Fessan im S. von Tripoli untergeordnet, ein 4600 Q..M. großes Oasenland mit etwa 100,000 Bew. unter einem Pascha; völlig kahler Felsboden glänzend schwarzen Sandsteins oder Wüstensand, und in den Ver- tiefungen die Fruchtstellen der Oasen; Städte: Sokn a und

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 473

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Tunis. 473 Hauptstadt Mursuk, Karawanencentrum zwischen Salz- sümpfen, schon tief im S. — Ini O. die Oase Aud- schila mit Stadt, auf der Karawanenstraße von Tripoli über die Oase Siwah nach Kairo. In W- die Oase G ha dam es, Karawanen-Knotenpnnkt am Rande der Wüste, von 7000 Berbern bewohnt. § 551. Das türkische Paschalik Tunis begreift das Ostende des Atlaslaudes am Syrtcumeer, und besteht, doch nicht sehr geschieden, aus einem Tell und einer Sahara, deren ausnehmend dattelreicher Bezirk in Sw. vorzugsweise das Dattelland hieß. Getrennt ist das Tunesische im W. von Algerien durch willkürliche Grän- zen, auf denen lange fast unabhängige Stämme wohnten. — Das Gebirgssystem des Atlas verzweigt sich hier in fünf Hauptketten, die in der Mitte des Landes eine, von 3000—3900' h. Gipfeln beherrschte Hochebene bilden und im S. über 4500' h. aufsteigen. Der N.o. des Landes ist der bergigste Theil,- im O., S.o. und S. finden sich mehr ausgedehnte Ebenen. Auf der Südgrenze liegt der Sebcha-Salzsee, vielleicht der letzte Rest des Meerarms, der einst das Atlasland vom Negerland trennte, ehe sich die Sahara erhob. Tie zahlreichen Flüsse sind wilde Gebirgsströme im Winter, im Sommer sehr be- scheidene Bäche, und Vorrichtungen zum Aufsparen des Wassers für den Ackerbau gibt es nicht. — Der Boden jedoch ist von seltener Furchtbarkeit, von den Zeiten der Karthager her sind die „lybischen Aernten" berühmt; auch die Olive spendet ungemeinen Ertrag; und Baumwolle ließe sich leicht anbauen, wenn nicht aller Fortschritt fehlte. Das reiche Land von 2150 Q.m. hat nur 600,000 Bew.; die Ausfuhr beträgt 4'/* Mill. Thlr. (Datteln, Oel, Wolle, Waizen, Südfrüchte, rothe Feß), und der Handel ist wenig lebhaft. T. war nämlich auch ein Seeräuberstaat, und feine Geschichte besteht fast nur in Palastrevolutionen, Janiischarenanfständen und Hofränken. Die letzte Regie- rung suchte durch liberale Gesetze und Reformen (1857 sogar Konstitution) das Land zu heben; der jetzige Pascha 20**

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 511

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kasemba. Barotse. 511 und liefern für den Handel außer Wachs fast bloß Sklaven, die als geschickt, tapfer und entschlossen weithin in Südafrika verschleppt werden. In Osten von Moluwa, aber getrennt durch eine dreißig Tagreisen große, meist unbewohnte Gras- und Sumpfwildniß, folgt um 8—10° südl. Br. das Reich Kasemba, eine große, mächtige und wohlgeordnete Mo- narchie mit gut bewaffnetem und eingeübtem Heere, und großem Handel mit Sklaven, Elfenbein, Kupfer rc. nach Mosambik mittelst der tributpflichtigen M'biza; Lucenda, Hauptst. im S. des Tanganyika. Merkwürdig im Gegen- satz gegen die Dürre Nordafrika's, sind hier die unge- heuern Süßwasserseen, deren Ausdehnung noch nicht erforscht ist: der Ukerewe oder Nyanza, der größte und innerste, vomaequatoran südlich, der Tanganyika; süd- licher der Njassa, von S. nach N. 90 M. lang; mit Schirwa u. a. Das Centralplateau fällt dann im N. zu dem großen inneren Tieslande, in W. und O. zu Küstenterrasffn ab. Hauptstrom ist der Zambesi (Liam- bey, Setscheke), selbst in der trockenen Jahreszeit sehr wasserreich, mit zahlreichen Inseln, die mit Wäldern be- deckt sind, und herrlichem Wasserfall. Ueberall herrscht große Fruchtbarkeit des Bodens, der meist wellenförmig mit kurzem Gras bewachsen, sich zur Viehzucht und Ackerbau eignet. Daher auch große Gebiete dicht bevölkert. Bei den Makololo und im Reiche Barotse, einer 20 M. breiten Thallandschast am Liambey, mit den Hauptorten Nariele, Libebe, Lin- janti, Sescheke fand Livingstone die Frauen nickt un- terdrückt, sondern einflußreich. Unter den Mangandscha am Schirwasee herrscht ausgedehnte Baumwollenkultur, mit Spinnerei und Weberei. Allein der einzige Handel, den sie treiben, und der auch sie auffrißt, ist der Sklaven- handel; und der erste Missionsversuch des engl. Bischofs Mackenzie scheiterte 1863, nachdem er bewiesen hatte, welchen Einfluß hier Europäer in Bälde gewinnen könnten.

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 249

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Finland. 249 gestreckten Seen, der 75 Q.m. große „Schaima"-See, der dnrch unzählige Wasseradern fast mit dem ganzen Inneren in Verbindung steht, wurde 1856 (nach zehn- jähriger Arbeit) mittelst eines durch die Granitberge ge- gebrochenen Kanals mit dem Finnischen Meere verbun- den. — Die Flusse stürzen oft mit Stromschnellen und prächtigen Wasserfällen aus dem Rande der Felsregion in das niedrige Userland heraus. Am unfruchtbarsten ist Karelien, im S.o., um Wiborg, wo überall Schutt und Felsgesteine den Loden überdecken. — Und doch, so wenig fruchtbarer Boden übrig bleibt, ist der Ackerbau noch bedeutend, auch die Viehzucht im S. nicht unbeträcht- lich. Gerste und Roggen, auch Buchwaizen, selbst Wal- zen im S.w., und Hafer, Erbsen und Kartoffeln, und trefflicher Flachs; dann Holz. Theer und Bretter, und eine ungeheure Menge von allerlei Waldbeeren; Eisen- bergwerke, auch Moor- und See-Eisen; Pelz, Wildbret und Fische, Butter und Wolle; 140 Fabriken und bedeutender Schiffbau. Die Finnen oder Suomalainen (Sumpfbewobner, russ. Tschuden, Fremde) sind zwar ein armes, aber die- deres und offenherziges, gastfreundliches, arbeitsames und tapferes, abgehärtetes Volk, dem aber auch der starre Eigensinn, die Widersetzlichkeit und heimlich brütende Rach- sucht der Rasse anklebt, die sich leicht in Gewaltthaten Luft macht. Zugleich geben sie einen gewichtigen Ernst und eine Bedachtsamkeit kund, die sich oft seltsam ans- nimmt. „Beim Wort den Mann, beim Horn den Och- sen," sagt das sinn. Sprüchwort. Die Sitten des Volkes sind noch ziemlich rein und unverdorben, es ist religiös, ffdoch auch zu Schwärmerei und Aberglauben geneigt. Schon lange knltivirt, hatten sie eine Blüthezeit, da sie selbständige Reiche bildeten (Jugrien, Bjärmien k.) Sie haben starke Neigung zum Gesang, besitzen schöne Volks- lieder von wehmüthig kindlichem Charakter, und dickten solche noch im Stegreif, oft zwei zusammen einander gegen- übersitzend, namentlich die Karelen. Ihre Gesänge sind

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 489

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Bewohner. 489 Das dritte Volk der Wüste, von diesen nordsüdl. Ge- birgen bis *ur Libyschen Wüste, sind die Tebu; sie sind die ausäßigsten, ein dunkelschwarzer, munterer, wohlge- bauter und begabter, gewandter Stamm, der den Ueber- gang zu den eigentlichen Negern bildet, z. Th. Heiden, auch Muhammedaner; mitunter Diebe und Räuber; gleichfalls verschiedene Zweige, in Bilma, Borgu rc. Die kräftigsten unter diesen Völkern sind die Nomaden, auch erreichen sic durch ihre Mäßigkeit und das gesunde Klima der Wüste (gegenüber den Fieberstätten der Oasen) ein sehr hohes Alter. Ihre Waschungen verrichten sie mit Sand, heilen auch damit. Seit uralter Zeit besteht der Binnenhandel der Saharabewohner in Austausch ihrer beiden Hauptartikel, Vieh und Salz, an die Sndanbewohner gegen Getraide für sich, sowie gegen Goldstaub, Sklaven, Elfenbein und andern Erzeugnisse» Junerafrika's, die sie, nebst eigenen Artikeln, wie Straußfedern, Gummi, Alaun, in die Küstenländer des W. und N. bringen, wo sie sich mit Waffen und Pulver, und mit Kleidnngsstoffen, haupt- sächlich aus Frankreich und England, versorgen. Gegen N. stehen die Wanderstämme mit den ansäßigen Berbern in regelmäßigem Verkehr. Sie streifen den Winter hin- durch in der Wüste herum, so lange und wo ihre Heer- den Waide finden. Am Ende des Frühlings ziehen sie den Oasen des Dattellandes zu, wo sie in den Dörfern sksur) ihre Habe aufbewahren oder auch ein Stück Land gekauft haben, das ihnen der Berber baut, wogegen dieser ihnen einen Hammel rc. zum Waiden anvertraut. Hier nun beladen sie ihre Kameele mit den Datteln und Woll- gewändern der Oase, und ziehen nordwärts dem „Tell" zu. Daselbst treffen sie gerade zur Ernte ein, und tau- schen ihre Ladung gegen Getraide aus, das eben die niedrigsten Preise hat. Ist der lebhafte Tauschhandel vorüber, so läßt der Berber gern seine Felder vom No- maden bewaiden, bis der Herbst herannaht, der das Zeichen zum Aufbruch gibt. Mit Freuden tritt Mensch

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 495

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Klima und Natur. 495 bis Sept.) zu großen ungesunden Sümpfen voll Wild, gibt vielleicht den Volta als seinen rechten Arm ab, und ist da und dort von unzähligen Fahrzeugen belebt, die eigentliche Wasserstraße Westafrika's. Sein Gebiet ist eine unermeßliche Ebene, zur Regenzeit prächtiges Waide- land, in der trockenen Dürre rothe Steppe, mit Baum- gruppen und Waldung wechselnd, auch von Bergzügeu überragt, die im Quellgebiet des Senegal ein Plateau bilden, an den Quellen des Rio grande (im Sundamali wohl 9000' h. aufsteigen, als Kong(-Gebirg) sich der Küste entlang hinziehen, und im S. des Tschadda sich wieder stark erheben (Alantika 9000'). Das Klima, so nahe am Aequator, ist freilich äußerst heiß, und wenn der Wüstenwind, der glühende Harmat- tan weht, wird die Hitze fast unerträglich. Doch auf dem Gebirge herrscht meist frische gesunde Lust; an den flachen Küsten oft tödtliche Fieberhitze. Der tropische Pflauzenwuchs gibt sich besonders in den Riesenbäumen unserer Erde kund, den Adansonien saffenbrodbäumen, Baobab) mit 20—30' dicken Stämmen und waldähulicheu Kronen (ein Malvenbaum mit eßbaren Früchten), die überall an Wohnplätzen wachsen; dann in baumstammähnlichen Wolfsmilcharten, den prachtvollsten Palmen, Baumwollbäumen u. s. f. Ueppig sind die Waldungen von Tamarinden, Mimosen, Eben-, Eisenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-, Butter- und einer Menge anderer Bäume mit Kolossen von Stämmen und Kronen, durch Schlingpflanzen von Baumdicke undurch- dringlich. Und welche Menge von Früchten! Palmnuß, Kokosnuß, Schihnuß, Erdnuß, Kolanuß rc. rc. Im feuchten Lande Elephanten in Heerden, ein- und zwei- hörnige Nashörner, Löwen, Panther, Büffel, Schlangen, rc. auf den Hochebenen Giraffen, Antilopen, Straußen, wilde Esel, in den Flüssen Krokodile, Nilpferde, Fische aller Art, — überall eine von Leben strotzende Thierwelt, des. von Insekten, namentlich stechenden und quälenden, aber
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