Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
60 Das Post- und Telegraphenwesen, Telephon, Luftschiffahrt und Brieftauben.
Maschine gerichtet, man will die dem Vogel abgelauschte Kunst des
Schwebens ius Praktische übertragen, seit Pettigrew in England und
Marey in Frankreich den Vogelflug in seine Elemente zerlegten. Auto-
ritäten der Physik, selbst ein Helmholtz, wagten an der Möglichkeit des
freien Fluges nicht mehr zu zweifeln, Techniker von hohem Ruf haben
mit Eifer an der Lösung der praktischen Schwierigkeiten gearbeitet, Be-
obachter von rühmenswerter Zähigkeit den Flng des Vogels nach und nach
aller Geheimnisse entkleidet, aber der Lösung endgültig näher gekommen
scheint man trotzdem noch nicht zu sein. — In Kriegszeiten, wenn die Tele-
graphenlinien zerstört oder im feindlichen Besitz waren, haben sich vor-
trefflich die Brieftauben bewährt, sodaß Brieftaubeiiposten auch heute
von einer Reihe von Staaten für Kriegszwecke unterhalten werden. Dabei
sei denn auch noch auf die gelungenen Hersuche hingewiesen, Huude beim
Aufsuchen von Verwundeten und zur Überbringung von Meldungen (von
den Vorposten aus) zu verwenden.
Zum Schluß sei noch eine vergleichende Übersicht der Tele-
graphenlinien der Welt gegeben. Eine kürzlich ans Grund amtlicher
Quellen angefertigte Aufstellung ergiebt für das Telegraphenuetz der Erde
eine Ausdehnung von etwas über 1710000 km. Davon kommen auf
Europa 612700, auf Amerika 878100, anf Asien 108600, auf Afrika
34700 und auf Australien 76500 km. Von den einzelnen Ländern
nehmen die Vereinigten Staaten von Amerika mit 650000 die erste Stelle
ein; es folgen Rußland mit 130000, Deutschland mit 118000, Frank-
reich mit 96000, Österreich-Ungarn mit 69200, Britisch-Indien mit63000,
Mexiko mit 61000, Großbritannien und Irland mit 55000, Kanada
mit 52000, Italien mit 39000, die Türkei mit 33000, Argentinien mit
30000, Spanien mit 26000 km. Ein ganz anderes Bild ergiebt sich
aber, wenn man die Dichtigkeit des Telegraphennetzes in Betracht zieht.
Auf 1000 qm kommen dann in Belgien, das hier an erster Stelle steht,
254 km Telegraphenlinien, in Deutschland 217, in den Niederlanden 182,
Frankreich, der Schweiz und der Türkei 180, Großbritannien, und Jr-
land 174, Italien 136, Dänemark 126, Griechenland 117, Osterreich-
Ungarn 102, in den Vereinigten Staaten 84, Spanien 52, Mexiko 31,
Rußland 26, Britisch-Indien 12, Argentinien 11. Kanada 61/2 km.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Pettigrew Marey
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Europa Amerika Asien Afrika Australien Amerika Deutschland Britisch-Indien Mexiko Irland Kanada Italien Argentinien Spanien Belgien Deutschland Niederlanden Frankreich Italien Dänemark Griechenland Osterreich-
Ungarn Spanien Mexiko Rußland Britisch-Indien Argentinien Kanada
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
— 11 —
teile und Vorteile. Je mehr Nachbarn ein Land hat, desto mehr
Gelegenheit zu Zwist und Krieg ist gegeben, desto notwendiger ist
es auch, beständig zur Abwehr bereit zu sein. Unaufhörliche Kriegs-
gefahr ist zwar sehr unangenehm für ein Land, )ie hat aber auch
recht gute Wirkungen. Sie weckt in dem bedrohten Volke Mut
und Tapferkeit, zwingt es zur Einigkeit und stärkt in ihm das National-
bewußtsein; sie nötigt es zu steter Kriegsbereitschaft, zur aufmerk-
samen Verfolgung der Begebenheiten in der Nachbarschaft und zur
Anspannung seiner Kräfte. Dadurch wird es vor Verweichlichung
und Erschlaffung bewahrt und erhält mancherlei Anregungen, die
es zu beständigem Fortschritt nötigen.
Deutschland hat das alles in reichem Maße erlebt. Durch seine zentrale
Lage ist es auch ein geschichtlicher Mittelpunkt geworden. Wenig Staaten haben
soviel Rriegsnot auszustehen gehabt wie Deutschland. Oft sind die Geschicke
der Völker auf deutschem Boden entschieden worden. Die Ungarnkämpfe, der
Dreißigjährige und Siebenjährige Rrieg und ein Hauptteil der Feldzüge Napo-
leons haben deutsches Gebiet zum Schauplatz gehabt. Manche Grenzgebiete
sind Deutschland in seinen zahlreichen Kriegen verloren gegangen (Niederlande,
Schweiz), andere konnten nur mit schweren Opfern wieder gewonnen werden
(Pommern, Preußen, Schleswig, Elsaß-Lothringen).
Die zentrale Lage hat Deutschland auch zum Marktplatz ge-
macht, auf dem nicht nur materielle sondern auch geistige Güter
ausgetauscht werden.
Schon im Mittelalter war Deutschland der Mittelpunkt des europäischen
Handels. Unsere Raufleute beherrschten ganz Nordeuropa. Die deutschen Städte
blühten auf und wurden reich. Der vielfache Verkehr mit den Nachbarstaaten
brachte den Deutschen viel fruchtbare Gedanken, durch welche ihr Fleiß und
ihre Geschicklichkeit angestachelt und zu tüchtigen Werken befähigt wurden. £itte
Reihe von Erfindungen verdankt die Welt den Deutschen' unsere großen Dichter
und Denker, Forscher und Künstler haben namhaften Anteil an dem hohen
Stand der europäischen Kultur.
Deutschlands Grenzen.
Dieser lebhafte Güteraustausch ist durch die Beschaffenheit der
deutschen Grenzen sehr begünstigt worden. Deutschland hat viel
offene Grenzstellen, die dem friedlichen Verkehr kein Hindernis bieten.
Nur im Süden ist es durch die gewaltige ^ochgebirgsmauer der
Alpen abgeschlossen, welche aber schon von einigen Schienenwegen
durchbrochen ist. Von Frankreich und Belgien trennen uns zwar
auch einige niedrige Gebirgsrvälle (U?asgenwald, Hardt, Hunsrück, Lifel
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Hardt
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Niederlande Schweiz Pommern Schleswig Elsaß-Lothringen Deutschland Deutschland Nordeuropa Deutschlands Deutschland Frankreich Belgien
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
— 13 —
23 Armeekorps, wovon Greußen mit den kleinen Bundesstaaten 16, Bayern 3,
wachsen 2, Württemberg und Baden je stellen.
Unsere Flotte entspricht der Größe Deutschlands und der Be-
deutung unseres Handels noch nicht ganz. Während Deutschland
unter den fjctrtd eismächten den zweiten Rang einnimmt, steht seine
Kriegsflotte erst an vierter Stelle. England, die vereinigten Staaten
von Nordamerika und Frankreich sind uns über und auch Japan
wird uns bald überholt haben.
Gegenwärtig geben wir jährlich etwa 200 Millionen Mark ($05: $9 2tuu-
Mark? $06: 2^,5 Mill, Mark; $07: 233 Nm. Mark) für unsere Marine
ans. Die Rosten, welche die Kriegsflotten verursachen, betrugen im Jahre $05
für den einzelnen Einwohner in England 1(5,83 M, in Frankreich 6,5h M,
in den Vereinigten Staaten H,?3 Jk, in Deutschland 3,32 Mo, in Italien o,2\ M,
in Rußland \fy2 Md.. verglichen mit dem Auswand anderer Staaten, kann unsere
Ausgabe sür die Flotte nicht besonders groß genannt werden.
In einem Punkte aber sind wir fast allen Großmächten über-
legen: nämlich in der Leichtigkeit, mit welcher wir die für die Kriegs-
schiffe notwendige Bemannung aufzubringen vermögen. Das hat
seinen Grund in der Größe der deutschen Bevölkerung.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Württemberg Baden Deutschlands Deutschland England Nordamerika Frankreich Japan England Frankreich Vereinigten_Staaten_H,?3 Deutschland Italien Rußland
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Kuropa.
Deutschland.
o£age, Grenzen, Grüße, Zzodengestattung.
Deutschland liegt in der Mitte von Europa. Dasselbe grenzt
im Osten an Rußland, im Norden an die Ostsee*), Dänemark und
an die Nordsee, im Westen an die Niederlande, Belgien,.. Luxemburg
und an Frankreich, im Süden an die Schweiz und an Österreich.
Deutschland hat einen Flächeninhalt von 540622 qkm und
56,3 Millionen Einwohner. In Europa übertreffen nur Rußland,
Skandinavien und Österreich das Deutsche Reich an Größe; Rußland
auch in Bezug auf Bevölkerung.
Die Bodenfläche Deutschlands dacht sich von S. nach N. ab,
und man kann drei Höhenstufen unterscheiden:
1. das Alpengebiet im Süden;
2. die deutschen Mittelgebirge und
3. das norddeutsche Tiefland.
Aas Ktpengeöiet.
Die Alpen, 150 Meilen lang, sind das mächtigste Hochgebirge
Europas. Sie werden nach Westen, Norden und Osten nur nach
und nach niedriger und fallen nach Süden zu steil ab. Wege, welche
über die Alpen führen, nennt man Pässe; es giebt deren dreierlei.
*) Der Name „Ostsee" paßt nicht in Bezug auf Deutschland, die
Bezeichnung „Ostsee" ist von den Dänen entlehnt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Kuropa Deutschland Deutschland Europa Rußland Dänemark Nordsee Niederlande Belgien Luxemburg Frankreich Schweiz Deutschland Europa Skandinavien Deutschlands Europas Deutschland
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— 142 —
Auswärtige Besitzungen.
Unter den europäischen Kolonialstaaten nehmen die Niederlande
nach England die erste Stelle ein. Der ganze auswärtige Besitz ist
mehr als 50 mal so groß als das Mutterland und hat etwa 7 mal
so viel Einwohner als dieses.
In Asien: Die Sunda-Jnseln und Molucken mit Aus-
nähme von Nord-Borneo und Ost-Timor.
In Australien: Westhälfte von Neu-Guinea.
In Amerika: Niederländisch-Ganana und Curaoao (kleine
Antillen).
Beantworte schriftlich folgende Fragen!
1. In wieviel Provinzen wird a) die Schweiz, b) Belgien,
c) Holland eingeteilt? 2. Welche Kantone der Schweiz grenzen
a) an den Rhein, b) an Frankreich? 3. Welche niederländischen Pro-
vinzen grenzen a) an das Meer, b) an Deutschland? 4. Wodurch
unterscheiden sich Franzosen und Holländer? 5. Welche Gegensätze
bieten Schweiz und Holland? 6. Welche Flüsse haben Belgien und
Holland gemeinsam? 7. Welche belgischen Provinzen liegen an der
französischen Grenze? 6. Welche Seen sind in der Schweiz vorge-
kommen? 9. Nenne die Badeorte a) in Holland, b) in Belgien,
c) in Frankreich, d) in der Schweiz! 10. Welche Küstenstädte am
atlantischen Ozean sind bisher erwähnt? 11. Wo liegen: Jnterlaken,
Brüssel, Amsterdam, Antwerpen, Rotterdam, Gent, Haag, Lüttich,
Utrecht, Groningen, Haarlem, Arnheim, Brügge, Leyden, Mecheln,
Verviers, Maastricht, Namur, Möns, Ostende, Luxemburg, Spaa,
Scheveningen, Iverdun, Rorschach?
Königreich Dänemark.
38300 qkm, 2,4 Millionen Einwohner.
Lage und Grenzen: Dänemark besteht aus der Halbinsel
Jütland und den zwischen Jütland und der schwedischen und
deutschen Küste liegenden Inseln. Es wird somit begrenzt im N.
vom Skager-Rak, im O. vom Kattegat, Sund und der Ostsee, im
S. von Deutschland und im W. von der Nordsee.
Boden: Mit geringer Ausnahme ist das ganze Königreich ein
Flachland; nur in Jütland bildet im Süden der baltisch-uralische
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande England Asien Ost-Timor Australien Amerika Schweiz Belgien Holland Rhein Frankreich Deutschland Holland Belgien Holland Schweiz Holland Belgien Frankreich Amsterdam Antwerpen Rotterdam Gent Utrecht Groningen Haarlem Arnheim Mecheln Maastricht Namur Luxemburg Spaa Scheveningen Rorschach Jütland Jütland Ostsee Deutschland Nordsee Jütland
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
42
Gewalt: kurz, ein achter Sprößling des Stammes
der Hohenzollern verborgen fei.
*5*3 Dem Meister in Livland erließ er eigenmächtig,
gegen Zahlung einer Tonne Goldes, die jährliche Steuer,
und begab sich seiner Reckte über ihn als Hochmei-
ster. Der Orden, sonst Mitgebieter, erschien durch
diesen Schritt als Unterthan des Markgrafen, dem
solches Gelingen eine Bürgschaft für die auch zu-
künftig geltende Macht seines fürstlichen Vnsehens
gab. Als Kaiser Maximilian sich für des Markgra-
fen Sache wider Polen kalt und unschlüssig zeigte,
rüstete der Orden; Brandenburgs Beistand ward
1517 durch vollständiges Abtreten der Neumark an dasselbe
gewonnen, in einer Fürftenversammlung zu Berlin
15*8 der freie Durchzug deutscher Ordenssöldner nach Preu-
ßen und die Theilnahme der livlandischen Ritter ge-
sichert.
Den Ausbruch des Krieges führte Kaiser
Karls V. Mahnung zum Ableisten des Huldkgungs-
»5>9 eides an Polen herber. Auf dem Reichstage zu't h 0 rn
beschloß König Sigismund einen Feldzug gegen
den Orden, und ein Heer von 20,000 Mann rückte
in Preußen ein. Unter den gewöhnlichen, beiderseits
mit gleicher Wuth geförderten Verheerungen schwankte
das Kriegsglück in mehrern Gefechten, die zwar nichts
entschieden, den Hochmeister aber als einen tapsern und
kriegskundigen Heerführer bewahrten. Mehrfach ange-
knüpfte Unterhandlungen entschieden eben so wenig; doch
152« konnten weder die dänischen Hülfstruppen (2500 Mann)
noch die 1,4000 von allem Kriegsbedarf entblößten
deutschen Hülfsstreiter dem Orden ein Uebergewicht
verschassen, und immer schlimmer gestalteten sich des-
sen Angelegenheiten. Des Markgrafen Plan, den
Orden aufzureiben, und sich, wie seiner Familie, Preu»
ßcn zu gewinnen, trat bereits klar hervor; denn war
es ihm Ernst um des Ordens Sache, so hätten schwer-
lich die im Werder gelagerten' Z000 Polen ihm den,
Uebergang über die Weichsel gewehrt. Im Frieden
sollte die klüglich in zween Feldzügen ausgestreute
Saat ihm zum Segen aufgehn; darum mußten die
Verheerungen und die endlose Aussicht nach Entschei.
düng Adel und Städte Preußens zur Sehnsucht nach
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Karls_V. Karls_V. Sigismund Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Livland Brandenburgs Neumark Berlin Polen Polen
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
I 1 2
Dem zufolge begnügte sich der Kurfürst damit, den
unter Schwarzenbergs Statthalterschaft, theils
durch der Rache Trägheit, theils auch durch des Grafen
1641 Lust am Alleinherrschen eingegangnen Geh. Staatsrath
in festerer Form wieder herzustellen, den preußischen
Regimentsrathen aber und einzelnen Standeglredern,
deren Uebermuth oder Kleinlichkeit zu sehr auöartete,
nach und nach fühlbar zu machen, daß er nicht Wil-
lens sei irgend eine seiner Fürstlichkeit widerstreitende
Ungebühr zu dulden. Die drei vor dem westph ä'rschen
Frieden gehaltenen Landtage der märkischen Stande
1641, wurden mit Vorschlägen und Bewilligungen zu Gun-
^643, sten des Landes selbst ausgefüllt; der erste zeichnete
1646 sich aus durch die Bewilligung der Stande, für den
Unterhalt der Kriegsmacht jährlich 110,000 Thaler,
zur Hälfte in Getreide zu zahlen, wahrend der Kur-
fürst die Bekleidung derselben übernahm; das Wich-
tigste auf dem zweiten war die Bewilligung eines drei-
jährigen Jndults (Zahlungs-Verzugs) für diedurch
den Krieg zu Grunde gerichteten Gutsbesitzer; auf
dem dritten ward dieser Jndult, Mißbrauchs wegen,
wieder aufgehoben und den Standen vom Kurfür-
sten die Bestätigung ihrer alten Vorrechte gegeben.
Alles dieses war indeß nur vorläufig; an das Werk
der so nothwendigcn Umgestaltung des Staats konnte
ernstlich und durchgreifend nicht gedacht werden, be-
vor das Ergebniß des Friedens-Kongresses die innern
und äußern Verhältnisse der aus allen seinen Fugen
gerissenen deutschen Staatsgemeinschaft fest-
gestellt hatte.
Dieser Kongreß aber gab bei seiner Eröffnung
wenig Aussicht zum Frieden. Seine Erscheinung war
an sich schon neu; sein Umfang ward durch die Ver-
wickelungen der' Verhältnisse mehrerer Hauptmächte
für den damaligen Maßstab ungeheuer; nie hatte man
in Europa politische Verhandlungen der Art gesehen.
Jeder Theilnehmer am Kriege trat mit ungemeffenen
Forderungen hervor; Alle wollten entschädigt sein,
gewinnen, Frankreich und Schweden sich an Deutsch-
land bezahlt machen, weder Katholiken noch -Prote-
stanten nachgeben, die Reichsfürsten ihre Unverletzlich-
keit an Gebiet behaupten; wogegen Oesterreich nicht
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schwarzenbergs Alleinherrschen Europa Frankreich Schweden Oesterreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
besschuld übernehmen. Schweden erhielt in jenem
Frieden außerdem: Wismar, Bremen und Ver-
den, das Recht der Reichsstandschaft und 5 Millio-
nen Thaler an Kriegskosten, wozu auch der Kurfürst
beisteuern mußte. Frankreich bekam den Elsas,
soweit er Oesterreichs Eigenthum war, mit Brei-
sach , die Hoheit über Metz, Toul, Verdun und
Pignerol, endlich das Besatzungsrecht in Phi-
lippsburg. Sachsen behielt das im Frieden zu
Prag Erworbene: die Lausitz nämlich und die
säkularisirten geistlichen Güter. Hessen gewann
Hirschfeld, vier Aemter und eine Geldentschadi-
gung von 600,000 Thalern; an Meklenb urg sie-
len Schwerin und Ratzeburg; Braun schweig-
Lüneburg erwarb die Alternative in Osnabrück und
einige Klöster. Außerdem ward die Unabhängigkeit
Hollands von Spanien und dem deutschen Reich
anerkannt; von letzterem auch die der Schweiz.
Als Normaljahr in Ansehung der geistlichen Güter
und der Religionsübung erkannten alle Theilhaber am
Frieden das Jahr »624 an. Für die thcilweise wie-
der hergestellte Pfalz ward, weil Baiern deren
einmal gewonnene Kur zugleich mit der Oberpfalz
behielt, eine neue Kur (die achte) errichtet.
Dieß sind die Hauptpunkte des westphali-
schen Friedens, der, in so fern aus ihm das
allgemeine Anerkennen der für Europa's Ruhe noth-
wendigen Erhaltung der Selbstständigkeit Deutsch-
lands hervorgkng, allerdings für eine Grundlage des
europäischen Staatensystems gelten kann. Jndeß darf
nicht geleugnet werden, daß durch die Ertheilung völ-
liger Landeshoheit an jeden Reichsstand und das Hin-
einbringen auswärtiger Interessen in die heimische
Politik, des Kaisers Macht und zusammenhaltendes<
Wirken geschwächt und somit der Grund zur späte-
ren Auflösung des Staatskörpers gelegt worden ist.
Eben so verderblich hat es auf den Gemeinsinn ge-
wirkt, daß den Fürsten des Reichs verstattet wurde mit
fremden Mächten in Bündnisse zu treten. Ward
auch der Reichstag als Band für die Theile des viel-
artigen Ganzen hingestellt, so mußte doch allein
schon das Gesetz, laut welchem Religkonssachen nicht
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
fordert wurden mußte das Wort schweigen wie
billig.
1649 Die Belehnung über Preußen ward demnach
mit Vortheil, jedoch nicht ohne bedeutende Geldspen-
den gewonnen. Die Bestätigung der früheren Frei-
heiten des Herzogthums, die freie Haltung des refoc-
mirten Gottesdienstes und einige Annehmlichkeiten beim
Belehnungsakte waren das Ecgebniß, gewonnen durch
des Kurfürsten Mitwirkung zur Wahl des Prinzen
Johann Kasimir und durch eine Spende von
200,000 Gulden.
Schwieriger und weitlauftiger zeigten sich die
Umstande bei der immer noch streitigen Erbschaftssache
von Jülich-Kleve, deren Erledigung, ihres frühe-
ren Ursprungs wegen, der Friedens-Kongreß adge.
lehnt hatte. Durch mehrere Vergleiche war Einzel-
nes im Besitzstände verändert worden, die Hauptsache
jedoch unentschieden geblieben. Jndeß gab der blinde
Verfolgungseifer des katholischen Herzogs von Pfalz-
Neu bürg, bald nach dem Schluffe der Verhandlun-
gen zu Münster und Osnabrück, dem Kurfürsten
einen erwünschten Anlaß, auch hier einen Theil sei-
ner Truppen zur Verpflegung wie zur Aufrechthal-
tung des landesherrlichen Ansehens unterzubringen.
Er erklärte sich nämlich in einem sehr nachdrücklichen
1651 Manifeste zum Beschützer der dortigen Protestanten,
und rückte, mit einer Macht von Schwadronen
und 86 Fußkompagnien unter Anführung des Gene-
rals Spar re, in die Rheinlands, wo zwar des Kai-
sers Bemühung den Ausbruch offener Feindseligkeit
verhinderte, die gegenseitige Erbitterung aber, vor-,,
züglick durch die Schuld der Umtriebe des Herzogs ,
von Neuburg, stets höher stieg, wie eifrig auch die j
vom Reichsoberhaupt ernannte Kommission von Für- :
sten und Bischöfen einen festen Vergleich zu bewirken 1
strebte.
- Aug. Jndeß hatte Schwedens durch den Frieden zu ,
l645 Bromsebrö und den westpha lisch en Frieden ,
entscheidend gewordene Ucbermacht im Norden einen ,
neuen Zuwachs erhalten. Der Königin Christine, ,
die in einem Anfalle von weiblicher Sonderbarkeitj
die Krone 'niedcrgelegt hatte, war Karl Gustav,.,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Kasimir Johann Christine Karl_Gustav,. Karl Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz-
Neu Rheinlands Neuburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
117
Pfalzgraf von Zweibrücken (Karl X.) auf den Thron »054
gefolgt : ein Fürst voll unruhiger Thätigkeit, kriegs-
lustig und ehrgeizig, befangen in der damals nicht
unausführbaren Idee einer großen nordischen Univer-
salherrschaft. Polen, von aller Haltung im Inne-
ren entblößt, in einen nachtheiligen Krieg mit Ruß-
land verwickelt, schien dem Pyrrhus des Norden die
leichteste und zugleich belohnendfte Beute. Ungeachtet
am Ablaufe des 26jährigen Waffenstillstandes, dessen
oben gedacht ist, noch 7 Jahre fehlten, trat er mit
der Forderung gegen Johann Kasimir hervor,
daß er seinen Ansprüchen auf Schweden förmlich ent-
sagen und dieser Krone Livland vollständig abtreten
solle. Den Kurfürsten, dessen Absichten ihm nicht
unbekannt sein mochten, glaubte er leicht und sicher
gewinnen zu können.
Dieser aber erwog, wie viel schwerer das Her-
beiführen eines günstigen Augenblicks zur Befreiung
von der verhaßten Oberherrschaft sein dürfte, wenn
statt des falsch-monarchischen Unwesens in Polen die
feste Hand eines gleich kühnen und umsichtigen Kö-
nigs dort eine wirkliche Monarchie gründen würde;
er bemühte sich durch einen Hilfsvertrag mit den
Niederlanden und Verbindungsversuche mit England,
Frankreich und dem Kaiser, einem Bunde mit Schwe-
den austuweichen. Den Polen, die, nach Art solcher
zwitterhaft regierter Völker, eben so sorglos als
übermüthig waren, versagte er geradezu seinen Bei-
stand, und erklärte: sich innerhalb der Granzen einer
bewaffneten Neutralität halten zu wollen. Demgemäß
schlug er das Begehren des Schwedenkönigs, ihm die
Hafenplätze Pillan und Memel einzuräumen, in
bestimmten Ausdrücken ab, rüstete mit Eifer und An-
strengung sein Heer, in dessen stiller Vorbereitung
Karl Gustavs Ungestüm ihn unterbrochen hatte,
und begegnete dem wiederholten Andringen des Kö-
nigs ausweichend und zögernd.
Der indeß ließ ohne weitere Anfrage und Crklä- i6s¿
rung ein Truppenkorps unter dem General Wittem-
berg -durch die Neumark nach Polen vorrücken,
das nirgends aus Widerstand stieß. Warschau und
Krakau öffneten dem Feind in der ersten Ueberra-
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Extrahierte Personennamen: Karl_X. Karl_X. Johann_Kasimir Johann Karl_Gustavs_Ungestüm Karl Gustavs
Extrahierte Ortsnamen: Livland Polen England Frankreich Polen Warschau Krakau