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1. Geschichte der frühesten Staaten - S. 75

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
§. *77* Otreus, ein Zeitverwandter des Priamus von Troja, thatenlos. Der Schwelger Lityerses, ein unersättlicher Fresser: — wurde von Herkules getödtet. Midas 11x kam bei Gelegenheit eines Opfers zu dem Throne. Auf ihn Gordiushi. Mr das Iv. der erste ausländische Fürst. Merkwürdig sind die Geschenke, welche er nach Delph schickte. r M idas V. Die Kurierter fielen in Phrygien ein, > ^ und zwangen den König Ochsenblut zu trinken. Sein Sohn Adrast tödtete unglücklicher Weise seinen Bruder, und wurde verbannt. Er wandte sich nach Lydien und hatte hier mit Krösus Sohne Atty s auf der Jagd das nämliche Unglück. Aus Verzweiflung brachte er sich selbst um. 555. Krösus machte Phrygien zur lydischen Provinz , und 648. mit Lydien kam es an die Perser. L. M y s e r. - 1. Mysiens physikalische und geographische Beschaffen heit. §. 178. Mysien hatte unbestimmte Gränzen; es lag zwischen dem Propontis, Bithynien, Phrygien, Lydien und dem ägeifchen Meere. Berge: Ida und Olympus. Flüsse: Rhyndakus, Granikus, und Kaikus. Das Klima war weniger mild, als in den Südprovinzen Kleinasiens Das Land wasserreich und daher fruchtbar. Hauprprodukte: Getreide, Wein und treffliche Viehzucht. (Gangarus, der Gipfel des Berges Ida, statt Uiberfluß.) §. 179. Man theilte dieses Land in Kleine und Großmysien. s) Städte in Kleinmysien: Zyzikum, auf einer Insel des Propontis. Parium, in deren Nähe mehrere Tempel

2. Geschichte der frühesten Staaten - S. 78

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
73 der Branchiden. — Thales.) My us an der Mündung des Mäanders. Ephesus (Handelsstadt — Tempel der Diana). Kolophon, Lebidus, Tcos (Anakrron). Klazomene (Anaxagoras). Phozäa (hier wurden die öo rudrigerr Schiffe erfunden), Erythra (die kumariifche Sibylle), Priene (Bias). Hierzu noch die Inseln Samos (Pythagoras). Chios. Der Versammlungsort warpanionium an dem Vorgebirge Mykale. §. i85. 3) Doris — an der Küste Kariens. V orgebirg Triopmm. Sechs Städte: Haly karnaß (mit dem Mausoleum der Artemisia.) Kn i dus (Venus des Praxiteles.) Li n d u s, Kamirus, Jalyssus auf Rhodus. Versammlungsort Triopium. Hierzu die Inseln Rhodus, Kos u. a. H. 186. Der Boden voll sanfter Anhöhen, lieblicher Thaker, üppiger Ebenen, von Flüssen und Bächen durchschnitten, außer- ordentlich fruchtbar. Das Klima mild, heiterer Himmel, gesunde Luft, welche durch Seewinde adgekühler wurde Die Lage zwischen drei Erdethellen für den Handel äußerst günstig. Produkte: Auf dem testen Lande Mineralien aller Art- Metalle und Steine zum Nutzen und zur Zierde. Getreide, Baumfrüchte, treffliche Viehzucht, - Schaafe, Ziegen, Binder, Kameele, Seidenraupen. Auf den Inseln z. B. L es bos, Getreide, Oelbaume und Feigengarten. Auf Samos Obst. Auf Kos Zitronen- Auf Rhodus Schiffbauholz u.s.w. 2. A r ch a 0 l 0 g i e. §. 167. Religionsverfassung. Griechischer Polytheismus (sieh zweites Heft). Vorr kiehmsie Götter: Zeres, Apollo, Diana und Neptnm. Bei den Ionern die Eleusinischen Feierlichkeiten; dasorakel der Branchiden zu Milet. — Bei dem Feste der Diana triklaria wurden zwei Kinder> ein Knabchen und ein Mädchen, jährlich geopfert.

3. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 127

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
12? Peter Hi- (Herzog von Holstein Gottorp) regieret keine 6 Monate. Friede mir Preußen weit der Kaiser der größte Bewunderer Friedrich Ii. war, und Verbindung mit diesem gegen Oesireich Neuerungen wegen vertiehrt er Thron und Leben durch seine Gemahlin Katharina, Prinzessin von Anhalt-Zerbst. H. 245. Katharina n. (regieret von 1762 bis 1796) mit Rer gentenfählgkeitcn, setzt die Kultur des Reiches iu jeder Hinsicht fort: — Günstlinge: Orlow , Pan in, Potemkiu. — Eingriffe in die polnische Königswahl, daher Poniatowski König von Polen 1764 — Krieg mit den Türken durch Ro- manzow geführet und durch den Frieden zu Kutschuck-Kai' nardge »774 geenbiget; Rußland gewinnt Afow, Distrikte zwischen dem Bog nnbdneper; die Krimm wird Unabhängig. Gestillte Empörung deskofacken Pngatschew Erste Thei- lung Polens. Besitznahme derkrimm. Der Czar Herakljus von Georgien unterwirft sich Rußland. §. 246. ^ Zweiter Krieg gegen die Türken , mit welchen die Schwe- den sich verbinden 1767. Joseph Ií. unterstützt seine Ver- bündete. (Snwarow, Ko bürg, Laudon.) In dem Frieden zu Jassy '791, der Dniéster, die südliche Gränze. — Zweite Tbeilung Polens ,795, und zwei Jahre darauf die dritte. — Kathari n a ll. starb 1796. §. 247. Pauli, (regieret von 1796 bis 1801.) Große Verände- rungen in Rußland aus Besorgmß vor Frankreich's Beispiel. >797 nimmt Rußland thütigen Antheil an dem Kriege gegen Frankreich; — Snwarow in Italien und in der Schweiz. »796 Paul l., Großmeister von Malta , verläßt die Allianz mit Oestreich und verbindet sich mit Frankreich. Gewaltsamer Tod des launenhaften Kaisers itícu, §. 248. ' v Alexander I. (regieret von 1801 —) mild und men- schenfreundlich ; die Kultur des Reiches wieder befördert.. Ver- bindung mitoestreich gegen Frankreich i8oö, die.schlacht der drei Kaiser bei Austerlitz '— Verbindung mit Preußen gegen Frank- reich, ebenso unglücklich, wiedievorige 1806. — Schlacht bei Friedland; doch vvrtheilhafter Friede für Rußland zu Tilsit. (Ein District von Neu - Ostpreußen kömmt zu Rußland). Der Krieg gegen Schweden 1808 gewinnt Finnland; und die neue Verbindung mit Frankreich gegen Oestreich einen Theil Gali- ziens 1809. — Der Krieg gegen die Pforte wird mit Glücke noch forrgeführer.

4. Bd. 2 - S. 114

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
114 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. gen Nord-Westen Britannien vor, das die Nordwest-Stürine abhält. Gegen Norden hat es Holland selbst, das die erste Wuth der Meeres- windc abkühlt. Gegen Osten erstrecken sich längs der Maas die Arme des Ardennenwaldes und weiter hin scheiden die mitteldeutschen Gebirge, die sich im Norden mit dem Harze enden, sowohl das ganze mittlere Rheinland als anch Belgien mehr vom Osten und umfangen es, einen schützenden Wall gegen die slawischen Steppen bildend. Das Scheldeland (Flämisch-Belgien) erscheint ans diese Weise dem allseitig cxponirten Batavien gegenüber lvie in einem schützenden Busen geborgen, und diese Umstände haben einen größeren Contrast zwischen den klimatischen Verhältnissen beider Nachbarländer hervorgebracht, als der geringe Unterschied in der geographischen Breite, der höchstens einen bis zwei Grad betrügt. Schon diese klimatischen Verschiedenheiten spiegeln sich gleich in allen Zuständen des Landes und seiner Bevölke- rung ab, in der Flora, in dem Ackerbau, in dem Charakter der Land- schaft, in der Kleidung und den Sitten und Eigenthümlichkeiten der Bewohner. — Die Flora von Belgien ist viel reicher, nicht nur au Gattungen, sondern auch au Individuen. Der Garten- und Ackerbau hat hier eine Menge von Bäumen und Gewächsen einheimisch gemacht, die das Klima von Holland nicht mehr ertragen. Holland ist unvergleichlich viel „oceanischer" und insularischer, Belgien weit continentaler. Die Strecke Küstenlandes, mit welcher Belgien unmittelbar an das Meer stößt, ist mindestens 12 Mal ge- ringer als die ganze Küsteu-Entwickelung Hollands. Der bäum- und pflanzenlose Landstrich, der sich hier überall in der Nähe des Meeres zeigt, ist daher bei Belgien nur sehr unbedeutend, während er im Nor- den, in Holland, von allen Seiten her eingreift und fast das ganze Land waldlos nmcht. Belgien erscheint daher dem kahlen Holland ge- genüber als ein wahres Baum- und Waldland. Die Flamländer sind freilich vielfach von südlichen (romanischen) Volkselementen durchsetzt, allein vermuthlich haben sie nicht nur in Folge davon, sondern eben anch deswegen, weil sie in einem genießba- reren, minder rauhen und stürmischen Klima wohnen, jenen Anstrich von größerer Heiterkeit, Lebenszufriedenheit, jenes leichtere, gcsanglustigere und mehr poetische, mit Einem Worte: mehr südliche Wesen, welches sie vor ihren Brüdern, den Holländern, auszeichnet. Wie in ganz Europa der Norden jünger ist als der Süden, so ist er es auch in den Nieder- landen, und anch dieser Umstand trügt dazu bei, die ganze Physiognomie von Holland so sehr verschieden zu machen von der von Belgien. Die Cultur ging überall aus dem Süden zum Norden, wo sic langsamer reifte. Eben so wie sie im Süden Italiens oder Deutschlands um eine ganze Reihe von Jahrhunderten älter ist als im Norden dieser Länder, so ist sie auch in Belgien unvergleichlich viel älter als in Holland. Es dauerte sehr lange, bis Herkules alle Augiasställe des Landes Batavien gereinigt hatte, bis die Holländer Meister ivnrden

5. Bd. 1 - S. 119

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
30. Südgriechenlaud (der Peloponnes oder Morea). N9 zugänglich ist, konnte für die Bevölkerung nicht ausreichen, welche in dem Innern der Halbinsel in wiederholten Zügen zuströmte und wäh- rend langer Friedenszeiten sich ungestört vermehrte. Das Meer leitete den Schiffsverkehr wie die Auswanderung nach Westen. Schon die älteste der griechischen Städte in Unteritalien, Cumü, wird durch die Sage mit dem achäischen Tritaia in Verbindung gesetzt. Eine Eidgenossenschaft kleiner, gleichgeordneter Stadtgebiete ist zur Theilnahme an den auswärtigen Begebenheiten wenig geeignet. Deßhalb nahmen auch die Achäer während der wichtigsten Periode der hellenischen Geschichte eine neutrale Stellung ein. Als Griechenland sich aber in der Bildung einzelner Gemeinden und besonderer Staatsvcrfassuugen erschöpft hatte, da war es Achaja, wo die Form des Bundesstaats, welche hier sich neu ausbildete, dem allgemeinen Bedürfniß so entgegen kam, daß er unter Aratoö' kluger Leitung rasch in der Halbinsel Boden gewann, so daß an den Achäerbund sich der ganze Inhalt des letzten Jahrhunderts der griechischen Geschichte anschloß und die kleine Küsten- landschaft ant Ende dem ganzem Lande den Namen gab, unter welchem es den Römern dienstbar wurde. 3. Elis. Elis ist nur ein Vorland von Westarkadien. Alle an- dern Landschaften des Peloponnes lösen sich in freierer Gliederung vom arkadischen Gebirgskern ab; Elis allein ist nur Abdachung; cs hat kein eigenes Gebirge, nur Hügelland und Ebene. Darum gibt es in der ganzen Halbinsel für den menschlichen Fleiß keinen dankbareren Boden; denn wenn Elis auch keine Flußthäler hat, welche an Ueppigkeit des Pflanzenlebens mit den Eb-.nen des Pamisos und Enrotas wetteifern können, so hat doch keine peloponnesische Landschaft so zusammenhangende und ausgedehnte Ackerflnrcn, keine ist einer so gleichmäßigen Benutzung fähig. Obwohl Elis vorzugsweise Küstenland ist, so ist doch die Bildung seiner Küste unvortheilhast. Meer und Gebirge berühren sich nicht; achthundert Stadien lang zieht sich von Norden nach Süden ein flacher Strand, dem cs an natürlichen Hafenplätzen gänzlich fehlen würde, wenn nicht eine zerstreute Gruppe naher Felsinseln sich durch Anschwemmung mit dem Festlande verbunden hätte. Wie für die Seefahrt war auch für selbständige Staatcnentwicklnng die Lage des Landes nicht glücklich, denn keine Landschaft der Halbinsel ist gegen äußere Angriffe weniger geschützt. Ein breites Stromthal führt, wie eine offene Thorstraße, ans dem Binnenlande mitten in Elis hinein; die Gebirge im Rücken der Landschaft gewähren geringen Schutz, weil sie nur die Abstufungen höherer Gebirge sind. Der flache Kü- stcnsanm bietet den bequemsten Zugang von Norden und von Süden; die Fluren und Dörfer sind allen Landungen feindlicher Flotten bloß- gestellt. Unter diesen Umständen mußte Elis, wenn es eine selbstän- dige Landschaft sein sollte, eine ganz besondere Stellung unter den peloponnesischcn Staaten einnehmen. Dies wurde in vollkommenster Weise dadurch erreicht, daß zu der Zeit, als die Staatenordnung der

6. Bd. 1 - S. 122

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
122 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. innere Lakonicn, welchem sich das äußere in zwiefacher Form anschließt; zuerst die Fortsetzung des Taygetos, die mittlere und mächtigste der drei peloponnesischen Südhalbinseln, itnb zweitens das breit gelagerte Bergland des Parnon, so weit cs einerseits gegen das östliche Meer abfüllt und sich andererseits nach Süden in eine hafenreiche Halbinsel und die Insel Kythera verzweigt. Ein Land von sieben und achtzig Quadratmeilen Umfang und darin nur eine beschränkte Culturebene, welche, nue der weiche Kern einer Frucht, von einer harten und dicken Schale rings umschlossen ist — ein solches Land mußte im Vergleiche mit den andern Landschaften und namentlich mit Messenien als ein nn- gemein rauhes und der Cultur widerstrebendes angesehen werden. Die eine Tiefebene aber ist durch Fruchtbarkeit und Sicherheit der Lage in dem Grade von der Natur bevorzugt, daß dadurch die ganze Landschaft den Charakter der Concentration erhält, welcher mehr als alles Andere ihre geschichtliche Eigenthümlichkeit ausmacht. Man denke sich das Mit- telland in alleinigem und zusammenhangendem Besitze eines erobernden Kriegsstammes, welcher durch Leibeigene Saat und Aerate bestellen läßt, während das umliegende Bergland an die unterworfenen Urbewohner ausgetheilt wird, welche in zerstreuten Ansiedelungen unter Noth und Arbeit kümmerlichen Unterhalt gewinnen, so sehen wir in Lakonicn alle natürlichen Bedingungen zu einem auf Grundbesitz beruhenden, aristo- kratischen Bürgerstande vereinigt. Dieses Mittelland war daher zu allen Zeiten das Kernstück Lakoniens, der Sitz der Macht und Herr- schaft. Von hier erhielt die ganze Landschaft Namen und Bedeutung, von hier aus eroberten sich die Dorier allmählig das Gebiet, das wir Lakonicn nennen. Ja, sie griffen sogar über die natürlichen Marken im Westen hinüber, sobald es ihrer Krastfülle in dem schmalen Bergthate zu eng wurde, so daß sie ihre Landschaft über den ganzen Süden der Halbinsel erweiterten, und daß der Taygetos, statt die Grenze zu bil- den, jetzt die Mitte des dichtbevölkerten Lakoniens durchzog. Nachdem das künstliche Gebäude des dorischen Staatslebens zerfal- len war, hat keine bedeutende Entwicklung im Eurotasla.de Statt ge- funden. Mit der einbrechenden Barbarei veränderten sich wesentlich Natur und Bewohnung des Enrotaslandes. Die Ufer des Flusses ver- sumpften; die Ucbcrrcste der alten Bewohner zogen sich ihrer Gesund- heit und Sicherheit wegen in das Hochgebirge, neue Völker drangen ein. Alarich zerstörte, was von der Stadt der Spartaner noch übrig war, und später besetzten slawische Stämme, durch Tapferkeit und Volks- zahl ausgezeichnet, das entvölkerte Land. 6. Argolis. Der nordöstliche Theil des Peloponnes hat die reichste Gliederung. Hier lös't sich das Land am freiesten vom arkadi- schen Gcbirgökcrnc ab und springt als langgestreckte Halbinsel mit größter Küstenentwicklung, hafenreich und von nahen Inseln umgeben, in das Meer vor. Die gemeinsame Basis des ganzen Landestheilcs ist der östliche Gebirgsrand von Arkadien, welcher seinen Höhenpunkt im Artemision zwischen Mantineia und Argoö hat. Von dieser Westwand

7. Bd. 1 - S. 118

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
118 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. an der „Braue des Ufcrlandes," wie die Alten den nahe überragenden Gcbirgsrand nannten. Die gemeinsame Bundesstätte ist am Meere, die Hauptstraße des Landes ist die Küstenstraße. Obgleich nun fast alle Städte Achaja's Seestädte sind, so ist doch am ganzen Gestade, nicht nur, wo das Meer flachen Sand bespült, sondern auch wo es sich an schroffen Steilküsten bricht, kein guter Ha- fen zu finden. Im Gegensatz zu den tiefen Einschnitten der jenseitigen Küste zieht sich die peloponnesische ohne schützende Felsvorsprünge in einförmiger Linie hin, und das neugriechische Sprüchwort sagt mit Recht, „die moreaotische Küste habe das Wasser, die rnmeliotische die Häfen"; daher hat auch kein Theil des inneren Gelfes von einer achäischen Stadl seinen Namen erhalten. Für die geringe Breite des achäischen Küstenlandes bietet seine große Fruchtbarkeit einigen Ersatz. Die Nie- derung des angeschwemmten Landes, so weit sie nicht sandig oder felsig ist, hat einen höchst ergiebigen Boden, der aus natürlicher Kraft das Gestade mit einem dichten Gebüsch von Lorbcr, Myrthe, Tamariske u. s. f. bedeckt; die angebauten Küstenstreifen aber gehören zu den reich- sten und einträglichsten Fluren Griechenlands. Einen ganz besonderen Werth haben sie durch den seit dem sechszehnten Jahrhundert einge- führten Korinthenban, welcher unter allen Pflanzungen dem griechischen Landbesitzer den sichersten und reichsten Gewinn verbürgt. Die Landes- cultur war indeß nicht auf den schmalen Ufersaum beschränkt; die ver- schiedenen Stufen des Gebirges gaben mannichfachen Ertrag. Die nächsten Abhänge über dem Meere sind besonders für den Weinbau geeignet; noch jetzt haben die Patrüer oberhalb der Stadt ihre Wein- berge, welche einen vorzüglicheren Wein liefern, als die der feuchten Ebene. Noch höher hinauf als die Weinrebe gedeiht das Getreide in den erdreichen Thalschluchten deö Hochgebirgs und in den von geschmol- zenem Schnee angefeuchteten Bergfeldern. Hoch am Kyllene bei dem jetzigen Trikkala feierte man die gastliche Einkehr der Demeter; Achaja baute, wie Sicilien, den Weizen vorzugsweise im Gebirge. Grasige Weideflächen finden sich in den Quellthälern am Kyllene und Erymnn- thos, wohin im Juni die Heerden getrieben werden. Das schmale Land mit seiner Reihe von Meercbenen, welche, durch vorgeschobene Gebirgsarme getrennt, neben einander liegen, ist von Na- tur so deutlich zu einer Bundesverfassung bestimmt, daß sich die Achäer, als sie das Land eroberten, ganz der ionischen Gliederung anschlössen und nur die geschichtliche Entwicklung, welche die Ionier selbst nicht hatten vollenden können, fortsetzten. Darin aber besteht das Eigenthümliche der achäischen Landeögeschichte, daß kein durchgreifender Synoikismos der zwölf Theile, wie in Attika, zu Stande kam und daher auch keine Concentration des Cultus, der Verwaltung, der Rechtspflege in einer Hauptstadt; es blieben lauter einzelne gleichberechtigte Cantone, ein kleines Griechenland im großen. Die ältere Bedeutung der Achäer beruht hauptsächlich auf ihren Colonieen. Das schmale Küstenland, wo von achtunddreißig Qnadratmeilen kaum der siebente Theil dem Pfluge

8. Bd. 1 - S. 129

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
32. Die griechischen Inseln. 129 Schafe; die gewöhnlichen, in großer Zahl vorhandenen Hausthiere aller Inseln sind aber, wie aus Malta, Esel und Ziegen. — Ungeachtet alle Naturverhältnisse weniger günstig sind, als ans dem griechischen Fest- lande, so ist doch der Anbau auf den sieben Inseln, namentlich auf Zante, viel sorgsamer und häufiger, als dort; cs wohnen im Durch- schnitt über 400o, ans Zante 7800 Menschen auf einer Q.-M., und Ortschaften und zerstreute Wohnungen bedecken die kahle, felsige Ober- fläche dieser Inseln weit und breit, besonders an den Küsten. Auch für die Communicationeu ist, seit dem Beginn der britischen Verwaltung, wohl gesorgt, und mehrere schöne Landstraßen sind gebaut worden. o) Euböa oder Negropont umlagert in südöstlicher Richtung die Ostküstcn von Hellas. Bei einer Länge von 23 Meilen hat es in der entgegengesetzten Richtung sehr verschiedene Ausdehnung. Die Ober- fläche Euböa's nimmt etwa 60 O.-M. ein, ist fast durchaus gebirgig; mehrere Bergketten durchlängen sie und wechseln mit dürren Hochflä- chen; die Küsten sind zersplittert, mit gezahnten Felsenspitzcn umgürtet, und nähern sich am Euripus den Gestaden des Festlandes bis ans 100 Schritt. Der höchste Punkt der Insel, der Delphi-Berg, erreicht die bedeutende absolute Erhebung von 5357 Fuß. An Naturgabcn übertrifft sie die ionischen Inseln bei Weitem; ihr vulkanisches Erdreich ist überall ungemein fruchtbar, wo es angebaut wird, und schöne Wei- den und dichte Waldungen bedecken die Seiten ihrer Gebirge. Aber es fehlt an Bewohnern und Cultur, wie in ganz Griechenland; man zählt zwar 230 elende Ortschaften, aber die Bewohner wenden keinen Fleiß auf die Bebauung des Bodens, sondern leben von Raub und Viehzucht. Die kleinen Felsen-Inseln Salamis, Aegina, Poros, Hy- dra (Hydrea), Spezzia (Tiparenus) und einige andere, welche so wie Euböa ganz iu der Nähe griechischer Küsten liegen, theilen mit diesen alle Naturverhältnisse. Sie sind sämmtlich hoch, rauh, felsig, fast ganz ohne Fruchtboden und Vegetation, daher nur von Fischern und Schiffern bewohnt, die sich gelegentlich als Seeräuber furchtbar machen. Am höchsten ist Hydra, sein höchster Punkt 1805 Fuß über dem Meere; nur die vulkanische Insel Aegina hat im nordwestlichen Theile ebenere und angebaute Gegenden, und die berühmte Salamis ansehnlichen Baumwnchs. ck) Die Kykladen strecken sich in der Verlängerung von Euböa und Attika 28 Meilen südostwärts ans, als eine doppelte, zum Theil dreifache Reihe vou kleinen Eilanden. Andro (Andros), Tine (Te- nos) und Naxia (Naxos) in der östlichen, Syra (Syros) und Paro (Paros) in der mittleren, Zca (Ceos), Milo (Melos) und San- torin (Kaltiste oder Thera) in der westlichen Reihe sind die bedeu- tendsten. Alle diese Inseln sind hoch, felsig, steinig und tragen mehr oder minder deutlich das Gepräge ihres vulkanischen Ursprungs. Auf Santo rin ist eine Reihe immer thätiger Vulkane; in der Nähe die- ser Insel stiegen, in historischen Zeiten, mehrere kleine Eilande aus den Fluten empor; Delos ist, der Mythe zufolge, auf ähnliche Art ent- Pütz, Charakteristiken zur vergleichenden Erdkunde. I. 9
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