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1. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 127

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
12? Peter Hi- (Herzog von Holstein Gottorp) regieret keine 6 Monate. Friede mir Preußen weit der Kaiser der größte Bewunderer Friedrich Ii. war, und Verbindung mit diesem gegen Oesireich Neuerungen wegen vertiehrt er Thron und Leben durch seine Gemahlin Katharina, Prinzessin von Anhalt-Zerbst. H. 245. Katharina n. (regieret von 1762 bis 1796) mit Rer gentenfählgkeitcn, setzt die Kultur des Reiches iu jeder Hinsicht fort: — Günstlinge: Orlow , Pan in, Potemkiu. — Eingriffe in die polnische Königswahl, daher Poniatowski König von Polen 1764 — Krieg mit den Türken durch Ro- manzow geführet und durch den Frieden zu Kutschuck-Kai' nardge »774 geenbiget; Rußland gewinnt Afow, Distrikte zwischen dem Bog nnbdneper; die Krimm wird Unabhängig. Gestillte Empörung deskofacken Pngatschew Erste Thei- lung Polens. Besitznahme derkrimm. Der Czar Herakljus von Georgien unterwirft sich Rußland. §. 246. ^ Zweiter Krieg gegen die Türken , mit welchen die Schwe- den sich verbinden 1767. Joseph Ií. unterstützt seine Ver- bündete. (Snwarow, Ko bürg, Laudon.) In dem Frieden zu Jassy '791, der Dniéster, die südliche Gränze. — Zweite Tbeilung Polens ,795, und zwei Jahre darauf die dritte. — Kathari n a ll. starb 1796. §. 247. Pauli, (regieret von 1796 bis 1801.) Große Verände- rungen in Rußland aus Besorgmß vor Frankreich's Beispiel. >797 nimmt Rußland thütigen Antheil an dem Kriege gegen Frankreich; — Snwarow in Italien und in der Schweiz. »796 Paul l., Großmeister von Malta , verläßt die Allianz mit Oestreich und verbindet sich mit Frankreich. Gewaltsamer Tod des launenhaften Kaisers itícu, §. 248. ' v Alexander I. (regieret von 1801 —) mild und men- schenfreundlich ; die Kultur des Reiches wieder befördert.. Ver- bindung mitoestreich gegen Frankreich i8oö, die.schlacht der drei Kaiser bei Austerlitz '— Verbindung mit Preußen gegen Frank- reich, ebenso unglücklich, wiedievorige 1806. — Schlacht bei Friedland; doch vvrtheilhafter Friede für Rußland zu Tilsit. (Ein District von Neu - Ostpreußen kömmt zu Rußland). Der Krieg gegen Schweden 1808 gewinnt Finnland; und die neue Verbindung mit Frankreich gegen Oestreich einen Theil Gali- ziens 1809. — Der Krieg gegen die Pforte wird mit Glücke noch forrgeführer.

2. Bd. 2 - S. 114

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
114 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. gen Nord-Westen Britannien vor, das die Nordwest-Stürine abhält. Gegen Norden hat es Holland selbst, das die erste Wuth der Meeres- windc abkühlt. Gegen Osten erstrecken sich längs der Maas die Arme des Ardennenwaldes und weiter hin scheiden die mitteldeutschen Gebirge, die sich im Norden mit dem Harze enden, sowohl das ganze mittlere Rheinland als anch Belgien mehr vom Osten und umfangen es, einen schützenden Wall gegen die slawischen Steppen bildend. Das Scheldeland (Flämisch-Belgien) erscheint ans diese Weise dem allseitig cxponirten Batavien gegenüber lvie in einem schützenden Busen geborgen, und diese Umstände haben einen größeren Contrast zwischen den klimatischen Verhältnissen beider Nachbarländer hervorgebracht, als der geringe Unterschied in der geographischen Breite, der höchstens einen bis zwei Grad betrügt. Schon diese klimatischen Verschiedenheiten spiegeln sich gleich in allen Zuständen des Landes und seiner Bevölke- rung ab, in der Flora, in dem Ackerbau, in dem Charakter der Land- schaft, in der Kleidung und den Sitten und Eigenthümlichkeiten der Bewohner. — Die Flora von Belgien ist viel reicher, nicht nur au Gattungen, sondern auch au Individuen. Der Garten- und Ackerbau hat hier eine Menge von Bäumen und Gewächsen einheimisch gemacht, die das Klima von Holland nicht mehr ertragen. Holland ist unvergleichlich viel „oceanischer" und insularischer, Belgien weit continentaler. Die Strecke Küstenlandes, mit welcher Belgien unmittelbar an das Meer stößt, ist mindestens 12 Mal ge- ringer als die ganze Küsteu-Entwickelung Hollands. Der bäum- und pflanzenlose Landstrich, der sich hier überall in der Nähe des Meeres zeigt, ist daher bei Belgien nur sehr unbedeutend, während er im Nor- den, in Holland, von allen Seiten her eingreift und fast das ganze Land waldlos nmcht. Belgien erscheint daher dem kahlen Holland ge- genüber als ein wahres Baum- und Waldland. Die Flamländer sind freilich vielfach von südlichen (romanischen) Volkselementen durchsetzt, allein vermuthlich haben sie nicht nur in Folge davon, sondern eben anch deswegen, weil sie in einem genießba- reren, minder rauhen und stürmischen Klima wohnen, jenen Anstrich von größerer Heiterkeit, Lebenszufriedenheit, jenes leichtere, gcsanglustigere und mehr poetische, mit Einem Worte: mehr südliche Wesen, welches sie vor ihren Brüdern, den Holländern, auszeichnet. Wie in ganz Europa der Norden jünger ist als der Süden, so ist er es auch in den Nieder- landen, und anch dieser Umstand trügt dazu bei, die ganze Physiognomie von Holland so sehr verschieden zu machen von der von Belgien. Die Cultur ging überall aus dem Süden zum Norden, wo sic langsamer reifte. Eben so wie sie im Süden Italiens oder Deutschlands um eine ganze Reihe von Jahrhunderten älter ist als im Norden dieser Länder, so ist sie auch in Belgien unvergleichlich viel älter als in Holland. Es dauerte sehr lange, bis Herkules alle Augiasställe des Landes Batavien gereinigt hatte, bis die Holländer Meister ivnrden

3. Bd. 2 - S. 331

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
239. Nordost-Sibirien. 331 d. Kamtschatka. Die Halbinsel Kamtschatka gehört zu den eben nicht seltenen Ländern, für welche die Natur viel, der Mensch nur wenig gethan hat. Die kalten Seewinde verhindern zwar den Baumwuchö an der östlichen Küste, doch weiter hinauf ins Innere sind die Bergabhänge und Thäler mit großen Waldungen bedeckt, in welchen der kostbare Zobel, das Renn- thier, das Hermelin, der Bär und der blaue Wolf, den man für viel gefährlicher, als den Bären selbst hält, in großer Menge vorkommen. Der kamtschadalische Winter ist nicht so streng, als der im Innern Sibiriens, wogegen aber der Sommer viel weniger Hitze erzeugt. Späte und frühe Nachtfröste und häufiger Nebel und Regen sind dem Ge- treidebau hinderlich, doch kommen Hafer und Sommergerste ziemlich gut fort. Dem Gras- und Wiesenwuchs ist die feuchte Luft äußerst zuträglich, und sogar das holländische Rindvieh würde eine Sehnsucht nach Kamtschatka bekommen, wenn es hörte, wie üppig sein Futter dort gedeiht. Sowohl an den Flüssen und Landseen als mitten im Lande in den Wäldern und Feldbüschen wächst das Gras über 12 Fuß hoch, und namentlich entwickeln sich manche Doldengewächse zu einer kolossa- len Größe. Bei diesem Ueberfluß ist es nicht zu verwundern, daß sowohl die Pferde, als das Rindvieh, die von Iakutsk eingeführt worden sind, sich ihrer Güte und Größe nach dergestalt verändern, daß man sie nach Verlauf eines Jahres nicht mehr für dieselben Thiere erkennt. Die Weiden sind so vortrefflich, daß die Gräser und andere Krantgewüchse meist drei Mal in einem Sommer gemäht werden können, und in Folge des hohen Wuchses liefern schon ungewöhnlich kleine Waldblößen oder Grasflecken den Wintervorrath für das Vieh einer Ortschaft. Kein Land der Welt hat größeren Ueberfluß an den besten und schmackhaftesten Fischen, aus welchen auch die Hauptnahrung der Kamtscha- dalen besteht. Im Frühjahr steigen die Lachse in so unbeschreiblicher Menge die Flüsse hinauf, daß dieselben anschwellen und mit lebendigen Wellen aus den Ufern treten. Wenn man mit einem Spieß ins Wasser stößt, geschieht es selten, daß man nicht einen Fisch bekommen sollte, und Steller*) behauptet, daß Bären, Hunde und andere Thiere hier an den Ufern mehr mit ihrem Mund und Füßen sangen, als Menschen an- derer Orte mit allen zur Fischerei gehörigen Werkzeugen. So wie die verschiedenen Zugvögel nicht alle zugleich nach Norden ziehen, son- dern zum Besten der Menschen einer dem andern folgt, so hat auch eine jede Art von Fischen, die eine früher, die andere später, ihre Wan- derungszeit, so daß den ganzen Sommer der größte Ueberfluß herrscht. Es fehlt also in dem 4000 Ouadratmeilen großen Kamtschatka durchaus nicht an Nahrung für eine bedenkende Bevölkerung: leider steht aber letztere in gar keinem Verhältniß zum Reichthum der Fluren und des Meeres. Ganz Kamtschatka zählt kaum mehr Menschen als *) E. W. Steller aus Franken unternahm 1738 eine Reise nach Kamtschatka.

4. Bd. 1 - S. 347

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
101. Nord- und Süddeutschland. 347 ist in Norddeutschland das Hauptgetreide, in Süddeutschland hat der Weizen mehr das Uebergewicht. Wenn man sowohl die wilde Naturflora als die Culturflora Süddeutsch- lands im Vergleich zu der des Nordens als mannichfaltig bezeichnen muß, so herrscht dagegen in der Flora Norddeutschlands, eben so wie in seinem Klima, eine große Einförmigkeit, und in den Verbreitungskreisen der Pflan- zen ein großartiges Umsichgreifen. Weit wuchernde, gesellige Haidekräuter und Moorpflanzen, große, massenhaft zusammenhangende Wälder und Ge- holze von Buchen, Tannen, Eichen, ebenso weit um sich greifende Wiesen (in den Marschen, in Pommern :c.) und ganze, bloß mit Kornwuchs gefüllte Landschaften von vielen Meilen im Umfange sind die charakteristischen Züge des Anblicks, den die Vegetation Norddeutschlands gewährt. Während in Süddeutschland Alles abgestuft, bunt, parcellirt ist, erscheint hier Alles mehr massenhaft, vergesellschaftet. Man kann Eiche und Buche als charakteristische Bäume von Norddeutschland, nicht so von Süddeutschland bezeichnen. Auch in der Thierwelt gibt es Erscheinungen genug, welche dem Norden oder Süden Deutschlands entweder nur allein oder nur Vorzugs- weise angehören, und zwar gilt dies sowohl von den wilden als von den gezähmten. Während die Alpen einzelne Thiergattungen beherbergen, welche man im Norden gar nicht kennt, so das Murmelthier, den Steinbock, die Gemse, kommen im Norden noch einige große Vierfüßer vor, die im Süden unbekannt sind, z. B. das Elenthier in Ostpreußen. Die Vierfüßer, die der Mensch fast überall zähmte und in seinen Haushalt aufnahm, sind im Norden und Süden ebenfalls auf verschiedene Weise verbreitet. Die Ziegen, die Esel und Maulesel sind im Süden häufiger als im Norden. Die Schafe, insbesondere auch die Zucht der feinen Merinoschafe, sind häufiger im Nor- den (Pommern, Sachsen und Schlesien) als im Süden. Die Hauptländer für deutsche Pferdezucht liegen im Norden (Ostpreußen, Holstein, Mecklen- bürg, Hannover). Die Schweinezucht wird am meisten im Norden, im Buchen- und Eichenlande (z. B. Sachsen und Westfalen) betrieben. — Unter den wilden Vögeln gibt es viele, die bloß im Norden vorkommen. Die wilden Gänse und Schwäne erscheinen fast nur auf den nördlichen Seen: die wilden Enten wandern in großen Massen fast nur längs der Meeresküsten und längs der großen Ströme und der wässerigen Niederungen des Nordens. Ueberhaupt sind alle Gattungen Wasservögel im Norden häufiger und für ihn charakteristisch. Die Reptilien dagegen und manche Arten von Jnsecten und Würmern, Schlangen, Eidechsen, Frösche und Schnecken sind im Süden häufiger als im Norden. Die Wanderheuschrecken erscheinen in Süd- deutschend zuweilen, in Norddeutschland fast nie; die Bienenzucht wird großartig fast nur in den Haidegegenden Norddeutschlands betrieben, die Zucht des Seidenwurmes umgekehrt einigermaßen bedeutend nur in Süddeutsch- land. Der Reichthum an Fischen bildet einen der Hauptunterschiede von

5. Bd. 1 - S. 55

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
13. Die Eulturstusen der Menschheit. 55 Don Nutzpflanzen und irgend ein größeres zahmbares Thier zur Verfügung gestellt worden wären. Außer dem nuu dem Aussterben zueilenden Australier gibt es wohl kaum eine Menschenrace, die auf einer so tiefen Stufe materieller und geisti- ger Entwicklung stände, daß man sie, falls sie keine Sprache und die darauf basirte gesellschaftliche Entwicklung hätte, kaum vom Thiere unterscheiden könnte. Die Bedürfnisse des Australiers sind rein thierischer Natur. Seine Wohnung ist von den Lagerstätten der Thiere, den Nestern der Vögel wenig verschieden. Er baut weder Nutzpflanzen noch sammelt er irgend welche Vorräthe ein. Er jagt und fischt mit den einfachsten und primitivsten Werk- zeugen, sobald ihn der Hunger quält! ist dieser befriedigt, so hat die Arbeit auch ihr Ende. Außer der natürlichen Zuneigung zu den Kindern und zum Weibe, welche allen Thieren gemein ist, sinden sich bei ihm wenige Elemente irgend eines Familienlebens vor. Auf einer bedeutend höhern Stufe stehen die Fischer- und Jäger- Völker Amerika's und Nordasiens. Wenn auch die Bedürfnisse vorwiegend sinnlicher Art sind, so haben sie doch schon einen Zweck — den der Bequem- lichkeit. Die Wohnung wird meistens derart aufgebaut, daß sie dem Sturm und Regen Trotz bietet und gegen dieselben hinreichenden Schutz gewährt. Man richtet sie wohnlich ein und verbirgt in derselben seine Gerätschaften. Meistens ist der Sinn nicht nur auf die Nützlichkeit, sondern auch auf die Schönheit gerichtet: die Wohnung wird in verschiedenartiger Weise geziert. Obschon der Jäger und Fischer in seltenen Fällen — und dies nur nebenbei -- sich auf den Anbau von Nutzpflanzen einlassen, so sammeln sie doch meistens Vorräthe verschiedener Art ein. Schon auf dieser Stufe yffen- bart die Arbeit ihren veredelnden Einfluß. Sie stählt den Menschen und gibt ihm ein gewisses Selbstvertrauen. Sie erhöht seine physische Kraft und verleiht ihm gegenüber seinen Genossen einen gewissen Adel. Durch das Zusammenwohnen in größeren Gemeinschaften entwickeln sich die Familien- Verhältnisse immer mehr und mehr und stellen sich auch bestimmte sittliche und religiöse Begriffe ein. Auf einer höhern Stufe der Entwicklung stehen die verschiedenen No- madenvölker. Jägerei und Fischerei sind ein unsicheres Gewerbe. Sie reiben des Menschen Kraft zu viel auf, ohne ihm immer ausgiebige Nah- rung zu bringen. Sie machen ihn wild und trotzig; nicht nur das Wild, welches er verfolgt, sondern alle seine Mitmenschen, die unmittelbar den Ertrag seiner Jagd schmälern, sind seine Feinde. Mit wilder Brutalität ent- ringt er der Natur seinen Unterhalt. Anders der Nomade. Dieser hat das Thier eingefangen, durch sanfte Behandlung an sich gewöhnt und gezähmt. Dieses Thier treibt er auf die besten Weiden, und da der Boden, auf welchem er wohnt, diese nicht immer bietet, so zieht er mit denselben umher. Der Umgang mit dem zahmen Thiere macht ihn selbst milder und mitleidsvoller.

6. Bd. 1 - S. 348

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
348 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. Geistes, ohne ihn zu verweichlichen, zu verhärten, zu verderben. Der Boden ist fähig zu jeglichem Anbau. Hier scheint sich die Zeugungs- kraft gesaminclt zu haben, die dort versagt ward. Unter dem bleibenden Schnee der Alpen dehnen sich die herrlichsten Weiden aus, von der Wärme doppelt belebt, die an jenem wirkungslos vorüberging. An der kahlen Felswand zieht sich ein üppiges Thal himoeg. Neben Moor und Haide, nur von der bleichen Binse und von der Vrombecrstaude belebt und menschlichem Fleiße nichts gewährend, als die magere Frucht des Buchweizens oder des Hafers, erfreuen das Auge des Menschen die kräftigsten Fluren, geeignet zu den schönsten Saatfeldern und zu den herrlichsten Erzeugnissen des Gartenbaues. Frnchtbäume prangen in unermeßlicher Menge und in jeglicher Art vom sauren Holzapfel bis zur lieblichen Pfirsiche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt, unter Buchen und Tannen, die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor und blickt über Abgänge und Hügel hinweg, welche den köst- lichsten Wein erzeugen, die Freude des Menschen, in der Ferne, wie in der Nähe gesucht und gewünscht von Hohen wie von Geringen. Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm droht, kein häßliches Ungeziefer quält. Aber Ueberflnß gewährt das Land an nützlichem Vieh, an kleinem wie an großein, für des Menschen Arbeit, Zweck und Genüsse. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst, der Stier verkündigt Kraft und Stärke in Ban ltitb Gestalt, das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier ausdauernd und dort. In ihrem Innern verbirgt die Erde große und reiche Schätze. Aus vielen und unerschöpflichen Quellen sprudelt sic freiwillig den Men- schen Heilung zu und Gesundheit und Heiterkeit. Den fleißigen Berg- mann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze, dem Salze, bald mit Silber und Gold, hinreichend für den Verkehr und die Verzierung des Lebens, bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zu Schutz und Schirm dem Volke. Ein solches Land, mit so reichen Gaben, Eigenschaften und Kräften ausgestattet, ist von der Natur unverkennbar bestimmt, ein großes und starkes Volk zu ernähren in Einfalt und Tugend, und eine hohe Bildung des Geistes in diesem Volke durch Uebung und Anstrengung zu erzeugen, zu erhalten, zu fördern. 94. Deutschlands Gewässer im Allgemeinen. (Nach W. H. Riehl, Land und Leute.) Das deutsche Tiefland ist vorwiegend Küstenland und schon hierdurch ganz besonders berufen zu Schifffahrt und Handel. Aber auch die Flußgänge bilden hier große, schiffbare Wasserstraßen. Fast in Parallel- linien ziehen Niederrhein, Ems, Weser, Oder und Weichsel in ruhigem

7. Bd. 1 - S. 458

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
458 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. sende Wiesen (in den Marschen, in Pommern rc.) und ganze, bloß mit Kornwuchs gefüllte Landschaften von vielen Meilen im Umfange sind die charakteristischen Züge des Anblicks, den die Vegetation Nord- deutschlands gewährt. Während in Süddeutschland Alles abgestuft, bunt, parcellirt ist, erscheint hier Alles massenhaft, langgedehnt, vergesellschaftet. Im nördlichen Deutschland wird der Ackerbau mehr im Großen betrieben, im Süden (namentlich im Südwesten) oft auf sehr kleinen Feldstückchen. Man kann Eiche und Buche als charakteristische Bäume von Norddeutschland, nicht so von Süddeutschland bezeichnen. Auch in der Thierwelt gibt cs Erscheinungen genug, welche den Norden und Süden Deutschlands, entweder nur allein, oder jeden von ihnen nur vorzugsweise angehen, und zwar gilt dies sowohl von den wilden, als von den gezähmten, von den großen, wie von den kleinen Thieren. Zunächst sind namentlich den Alpen viele Thiergattungen eigen, welche man im Norden gar nicht kennt, so das Mnrmelthier, der Sie- benschläfer, die Gemse. Die Bären sind im Norden überall ausgerottet, in den südlichen Alpen noch nicht. Dagegen kommen im Norden noch einige große Vierfüßer vor, die im Süden unbekannt sind, z. B. das Elen- thier in Ostpreußen. Die Vierfüßer, die der Mensch fast überall zähmte und in seinem Haushalte ansnahm, sind im Norden und Süden ebenfalls auf verschiedene Weise verbreitet. Die Ziegen, die Esel und Maulesel sind im Süden häufiger als im Norden. Die Schafe, insbesondere auch die Zucht der feinen Merinoschafe, sind häufiger im Norden (Sachsen und Schlesien) als im Süden. Die Hauptländer für deutsche Pferdezucht liegen im Norden (das holsteinische, mecklenbur- gische, hannoverische Pferd). Die Schweinezucht wird am meisten im Norden, im Buchen- und Eichenlande (z. B. Westfalen) betrieben. Unter den wilden Vögeln gibt es viele, die bloß im Süden, andere, die bloß im Norden vorkommen. Die wilden Gänse und Schwäne erscheinen fast nur auf den nördlichen Seen. Die wilden Enten wandern in großen Massen fast nur längs der Meeresküsten und längs der großen Ströme und der wässerigen Niederungen des Nordens. Ueberhanpt sind alle Gattungen Wasservögel im Norden häu- figer und für ihn charakteristisch, und alle deutschen Länder im Sü- den des hercynisch-karpathischen Rückens stehen ihm darin in hohem Grade nach. Die Reptilien sind im Süden häufiger als im Norden, nament- lich viele Gattungen von Schlangen, desgleichen die Eidechsen; Frösche und Schnecken werden im Süden gegessen, letztere auch gemästet, nicht so im Norden. Zahlreich sind die Arten der Jnsecten und Würmer, welche nur im Süden und nicht im Norden erscheinen. Ich hebe wegen ihrer Beziehung zum Menschen nur folgende hervor: die Wanderheu- schrecken, die in Süddcutschland in den Donaugegenden zuweilen, in Norddeutschland fast nie erschienen sind; die Bienen, deren Zucht großartig fast nur in den Haidegegeuden Norddeutschlands betrieben

8. Bd. 2 - S. 590

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
590 Iii. Länder- und Völkerkunde. D. Amerika. Auch wird die Eisersucht der Nachbarn es unmöglich machen, die Banda oriental ihrer Selbständigkeit zu berauben; das kleine Ländchen ist, so gut wie Paraguay, in seiner Existenz eben dadurch gesichert, daß jeder der mächtigen Nachbarn es haben möchte und dadurch keiner es bekommen wird. Mitten durch das Land strömt von Nordost nach Südwest, gleichsam wie eine Diagonale, der noch auf brasilianischem Boden entspringende Rio Negro, ein Fluß von der Größe unserer Oder, welcher die Banda oriental in zwei etwas ungleiche Hälften scheidet: die südliche, größere stößt an den Atlantischen Ocean und den Rio de la Plata, die nördliche, kleinere an den Rio Uruguay im Westen und beide im Norden an die brasilianische Provinz Rio grande. Das Ganze ist eine von schmalen Felsengebirgen mit geringer Erhebung durchzogene, terrassirte, grasbewachsene Fläche ohne Waldungen. Die Viehheerden, der Hauptbesitz des Orientalen Landmannes, bestehen aus 400—500 Häuptern: ja es gibt Landleute, deren Viehstand sich auf 2000 Köpfe und darüber beläuft, und diese gehören noch keineswegs zu den reichsten. Tausende von Schasen grasen auf den weiten Flächen in friedlicher Ruhe hier neben den Pferden, dort neben Rindvieh, aber nicht mit ihnen sich mengend; jedes Thier sondert sich ab von der andern Art und überläßt ihr den einmal eingenommenen Weideplatz. Gewöhnlich treibt der hiesige Landmann nur die Zucht einer einzigen Classe; alle drei lassen sich nicht gut mit Erfolg gleichmäßig behandeln. Namentlich bietet die Schafzucht viele Schwierigkeiten dar; sie verlangt viele Knechte zum Hüten der Heerden, die gerne fortlaufen, wenn heftige Stürme oder Ungewitter über die Fläche hinziehen, wo sie sich aushalten. Auch müssen sie bei Nacht in Gehege getrieben werden, damit nicht Raubthiere in die Heerde einbrechen. Alles das ist bei Pferde- und Rindviehzucht nicht nöthig; man überläßt die Thiere sich selber; sie kommen nie in einen Stall, leben unter ihres Gleichen ganz ungestört und werden nur in so weit überwacht, als man die jungen Thiere nach einiger Zeit mit einer Marke zeichnet und danach die Zahl abschätzt, welche man besitzt. Den reichlichsten Ertrag gewährt die Schafzucht der Wolle wegen; sie befindet sich größtenteils in den Händen von Ausländern, namentlich Engländern, welche die ersten besseren Racen einführten und die Wartung der Thiere kennen lehrten. — Ackerbau treibt man im Ganzen noch wenig und nicht einmal bis zum Ausreichen für den eigenen Bedarf. Die Hauptstadt S. Felipe del Puerto de Montevideos, wie sie nach ihrer Gründungsurkunde vollständig heißt, liegt auf einer frei in das Meer hinaustretenden, ziemlich schmalen, aber langen Felsenzunge, deren Mitte sich, buckelartig gewölbt, allmählich über den Meeresspiegel erhebt und *) Montevideo ist eine Aussprache im Volksdialekt statt Monte-vireo d. h. grüner Berg.
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