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1. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 183

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 183 — vor Gott und der Geschichte, wenn das ganze herrliche Werk unserer Nation von 1866 und 1870 wieder in Verfall gerät und durch die Feder hier verdorben wird, nachdem es durch das Schwert geschaffen wurde. 83. Aus Bismarcks Rede über die Mililärvorlage, 6. Februar 1888. Vorbemerkung. Die Rede war bestimmt, die Militärvorlage vom Jahre 1888 in ihrer politischen Notwendigkeit darzustellen ; dem hier abgedruckten Schlüsse der Rede geht ein Überblick über die Kriegsgefahren voraus, denen Deutschland — oft ohne Wissen der Öffentlichkeit — in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt war; er gewährt einen packenden Einblick in die gewaltige Kunst, die Bismarck als Leiter der auswärtigen Politik zur Anwendung gebracht hat. Es ist unzweifelhaft, daß durch die Annahme dieses neuen Gesetzes das Bündnis, in dem wir stehen, außerordentlich an Kraft gewinnt, weil das durch das Deutsche Reich gebildete Mitglied seinerseits außerordentlich verstärkt wird. Tie Vorlage bringt uns einen Zuwachs an waffentüchtigen Truppen, einen möglichen Zuwachs — brauchen wir ihn nicht, so brauchen wir ihn auch nicht zu rufen, dann können wir ihn zu Haufe lassen; haben wir ihn aber zur Verfügung, haben wir die Waffen für ihn — und das ist ja durchaus notwendig; ich erinnere mich der von England 1813 für unsere Landwehr gelieferten Karabiner, mit denen ich noch als Jäger ausexerziert worden bin; das war kein Kriegsgewehr. . . das können wir ja nicht plötzlich anschaffen — haben wir aber die Waffen dafür, so bildet dieses neue Gesetz eine Verstärkung der Friedensbürgschaften und eine Verstärkung der Friedensliga, die gerade so stark ist, als wenn eine vierte Großmacht mit 700000 Mann Truppen — was ja früher die höchste Stärke war, die es gab — dem Bunde beigetreten wäre. Diese gewaltige Verstärkung wird, wie ich glaube, auch beruhigend auf unsere eigenen Landsleute wirken und wird die Nervosität unserer öffentlichen Meinung,

2. Bismarcks Reden und Briefe in Auswahl - S. 95

1910 - Leipzig : Ehlermann
— 95 — Feder geführt hat, um diesen Artikel in die Welt zu schicken. Gegenüber den Stimmen der russischen Presse habe ich das unmittelbare Zeugnis des Kaisers Alexander selbst, nachdem ich seit mehreren Jahren vor einigen Monaten wieder die Ehre gehabt habe, von dem Zaren in Audienz empfangen zu werden. Ich habe mich auch da wiederum überzeugt, daß der Kaiser von Rußland keine kriegerischen Tendenzen gegen uns hegt. Ich komme zu der andern Frage, der Frage deri^^H Truppenaufstellungen. Sie haben früher in aus ge-' dehntem Maße stattgefunden, sie sind in der jetzigen, bedrohlich erscheinenden Form namentlich seit 1879, nach Beendigung des türkischen Krieges, aufgetreten. Es hat ja sehr leicht den Anschein, als ob die Anhäufung russischer Truppen, die in der Nähe der deutschen und österreichischen Grenzen stattfindet, nur von der Absicht eingegeben werden könnte, eines der Nachbarländer unvorbereitet zu überfallen und anzugreifen. Nun, das glaube ich nicht. Rußland kann keine Absicht haben, preußische Landesteile zu erobern; ich glaube auch nicht, österreichische. Ich gehe soweit in meinem Vertrauen, daß ich überzeugt bin, selbst dann, wenn wir durch irgend eine explosive Erscheinung in Frankreich, die niemand vorher berechnen kann und die von der heutigen Regierung in Frankreich sicher nicht beabsichtigt wird — wenn wir uns durch deren Eintreten in einen französischen Krieg verwickelt fänden, daß daraus der russische Krieg nicht unmittelbar folgen würde. Umgekehrt, werden wir in einen russischen Krieg verwickelt, so würde der französische ganz sicher sein. Keine französische Regierung würde stark genug sein, ihn zu hindern, auch wenn sie den guten Willen dazu hätte. Aber Rußland gegenüber erkläre ich noch heute, daß ich keines Überfalls gewärtig bin, und nehme von dem, was ich im vorigen Jahre gesagt habe, nichts zurück. Sie werden fragen, wozu dann die russischen Truppenaufstellungen in dieser kostspieligen Form? Ja, das sind

3. Bismarcks Reden und Briefe in Auswahl - S. 101

1910 - Leipzig : Ehlermann
— 101 — russischen und eine ziemlich drohende Sprache uns gegenüber führten; ant Mittag desselben Tages hatte ich nachher die Annehmlichkeit, im preußischen Landtage ungefähr dieselben Argumente und Angriffe zu hören, die die beiden fremden Botschafter am Morgen auf mich gemacht hatten (Heiterkeit). Ich hatte das rufig ausgehalten, aber dem Kaiser Alexander riß die Geduld, und er wollte den Degen ziehen gegenüber den Schikanen von feiten der West-mächte. Sie werden sich erinnern, daß die französische Kriegsmacht damals schon mit amerikanischen Projekten und in Mexiko engagiert war, so daß sie nicht mit der vollen Macht auftreten konnte. Ter Kaiser von Rußland wollte sich die polnischen Intrigen von seiten der anderen Machte nicht mehr gefallen lassen und war bereit, mit uns im Bunde den Ereignissen die Stirn zu bieten und zu schlagen. Sie werden sich erinnern, daß damals Preußen in seinem Innern in einer schwierigen Lage war, daß in Deutschland die Gemüter bereits gärten und der Frankfurter Fürstentag sich in der Vorbereitung befand. Man kann also zugeben, daß die Versuchung für meinen allergnädigsten Herrn, die schwierige innere Lage durch Eingehen auf ein kriegerisches Unternehmen im größten Stile abzuschneiden, daß die wohl vorhanden war, und es wäre damals ganz zweifellos zum Kriege gekommen von Preußen und Rußland im Bunde gegen diejenigen, welche den polnischen Ausstand uns gegenüber beschützten, wenn Se. Majestät nicht zurückgeschreckt wäre vor dem Gedanken, innere Schwierigkeiten, preußische wie deutsche, mit fremder Hilfe zu lösen (Bravo!), und wir haben damals, ohne die Gründe unseres Verfahrens gegenüber den uns feindlichen Projekten anderer deutscher Regierungen geltend zu machen, stillschweigend abgelehnt. Der Tod des Königs von Dänemark hat nachher alle Beteiligten auf andere Gedanken gebracht. Aber es bedurfte nur eines Ja statt eines Nein aus Gastein von Sr. Majestät dem König, und der große Krieg, der Koalitionskrieg, war

4. Bismarcks Reden und Briefe in Auswahl - S. 103

1910 - Leipzig : Ehlermann
— 103 — vor den Verabredungen geblieben, die zur Zeit des Herrn von Beust in Salzburg und anderen Orten zwischen Frankreich, Italien und Österreich getroffen wurden, und von denen man besorgte, daß sie auf unsere Kosten geschehen waren. Es war damals die Befürchtung vor dem Kriege so groß, daß ich in dieser Zeit als Ministerpräsident den Besuch von Kaufleuten und Industriellen erhalten habe, die mir sagten: „Diese Unsicherheit ist ja ganz unerträglich; schlagen Sie doch lieber los! Lieber Krieg, als länger in diesem Truck auf allen Geschäften zu verharren!" Wir haben ruhig abgewartet, bis auf uns losgeschlagen wurde, und ich glaube, wir haben wohl daran getan, uns so einzurichten, daß wir die Angegriffenen blieben und nicht die Angreifer waren. Nun, nachdem dieser große Krieg von 1870 geschlagen war, frage ich Sie: Ist irgend ein Jahr ohne Kriegsgefahr gewesen? Anfangs der 70er Jahre — schon gleich, wie wir nach Hanse kamen, hieß es: „Wann ist der nächste Krieg? Wann wird die nächste Revanche geschlagen werden? In fünf Jahren doch spätestens?" Man sagte uns damals: „Die Frage, ob wir Krieg führen sollen und mit welchem Erfolg, hängt doch heutzutage nur von Rußland ab; Rußland allein hat das Heft in den Händen." — Auf diese Frage komme ich vielleicht später zurück. — Ich will einstweilen nur noch das_ vierzigjährige Bild durchführen, indem ich erwähne, daß im Jahre 1876 schon wieder die Kriegsunwetter im Süden sich zusammenzogen, im Jahre 1877 der Balkankrieg geführt wurde, der doch nur durch den in Berlin abgehaltenen Kongreß verhindert wurde, eine Konflagration von ganz Europa herbeizuführen, und daß nach dem Kongresse sich plötzlich ein ganz neues Bild uns im Ausblick nach Osten eröffnete, da Rußland uns unser Verhalten auf dem Kongreß übelgenommen hatte. — Ich komme vielleicht auch darauf später zurück, wenn meine Kräfte mir das erlauben. Es trat dann eine gewisse Rückwirkung der intimen

5. Geschichte der zweiten Hälfte des Mittelalters - S. 34

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
3/f i. Europäische Staate n. d) F r a n k r e i ch. X §. 5o. Geographische Bestimmung. ®ic Gränzen Frankreichs waren zu Anfang der Periode bcr schrankter gegen Osten und Süden. Nach und nach verleibte es sich mehrere Länder, die zu dem Pnrgrmdischcn Reiche und zu Arragonien gehörten, ein. In der Geschichte wird diese Vergrößerung nach der Zeitfolge mit der Benennung der Lander bemerkt. — §. 5,. P, o l i t i s ch e s V e r h a l t n i ß. Die Könige von Frankreich hatten Anfangs noch viel mit unmittelbaren Reichsständen zu kämpfen, aber sie kämpften , mit Glücke, und stärkten dadurch ihre Macht. Die Besitzungen der Engländer kamen stach und nach in ihre Hände. — Doch brachten cs ungeschickte Regenten und innere Verwirrungen auch so weit, daß beinahe ganz Frankreich sich England hatte unterwerfen müssen. Ein Glück für Frankreich, daß England von ähnlichen inneren Verwirrungen zerrüttet, und dadurch gehindert wurde, im Auslande mit Kraft thätig zu seyn. Karl Vii. eroberte alle seine Länder wieder; und von ietzr an wird Frankreich ein mächtiger Staat. Die Könige strebten nach vollkommener Souverainität. §. 62. Staatöverfassuug. Durch die Kreuzzüge fanden die französischen Könige Gele.' genheit das königliche Ansehen wieder zu heben; und dahin strebte schon Ludwig Vi. 1108. — Philipp Ii. verband die den Engländern entrissenen Länder in Frankreich mit seinen Hausländern, und hatte nun keinen Nebenbuhler feiner Krone V„

6. Der neuern Geschichte erste Hälfte - S. 34

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
Gestiftete hohe Schulen: Genf, 1621, — Lausanne, i55cj. — n , Geschichte der Schweiz, von det Entdeckung Amerika's bis zu dem west- ph a!ischen Frieden, von 1492 bis 1648, ■xöü Jahr e. § 61. Die Anspruchlosigkeit, in welcher die Schweizer lebten, verhinderte solche historische Fakta, welche in einer allgemei- nen Weltgeschichte einer besondern Anführung verdienen. Das Leben der Schweizer war einfach, ohne Geräusch; — ihre Berge, und vielleicht auch die Armuth des Landes, mit etwas Politik, schüzte sie gegen mächtige Nachbarn, und erhielt ihre Unverlezlichkeit. — Sie dienten um Sold, und vernach- lässigten, aus Liebe zu Fabrikarbeiten, den Ackerbau, welcher ohnehin hier nicht hoch steigen konnte. — ' §. 62. Die Schweizer verbinden sich mit der heil. Ligue gegen Frankreich, und zeigen sich tapfer. — Niederlage der Schwei- zer in Italien bei Marignano, i5i5, doch vortheilhafter Frieden zu Freiburg. (Vier mailandische Aemter, Veltlin, und Kleve, bleiben den Schweizern) ,5,9. Die Einführung der zwingtischen und kalvinischen Refor- men bringt innere Kriege hervor, daher erster Land- ftiede, jedoch von kurzer Dauer. Die innern Unruhen brache» von neuem aus; (Zwingli t in denselben); zweiter Landfriede, in welchem das Verhältnis' der katholischen und protestantischen Kantone bestimmt wird, i53i. — Doch konnte kein Landfrieden die innere Zwietracht ganz heben, obgleich diese irr keinen förmlichen Krieg ausbrach. — §. 63. Bern, Freiburg und Wallis ervberw von Savoyen das Pays de Vaud, i556; — 1l66 helvetische Konfession

7. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 115

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
ll'j H. 214. Als Fried r ich r?5i starb, kam die Dynastie Hollste im G 0 t t 0 r p mit A d o l f F r i e d r i ch auf den Thron. Adolf Friedrich (regieretvon 1761 bis 1771) bcschäft tigte sich sehr mit der innern Verbesserung des gesunkenen Reiches: daher Ackerbau, Handlung, Schiffahrt, Künste und Wissenschaften in Aufnahme gebracht. Krieg gegen Preußen 1762 , sehr schwach geführet, und durch den Frieden zu Hamr bürg geendigt. Schade, daß die Gewalt dieses Regenten so sehr beschränkt war. §. 2l5. Gustav Iii. (regieret von 1771 bis 1792) ein unterneh- mender, talentvoller Fürst,fand bei dem Antritte seinerregiernng Alles zu einer Revolution vorbereitet, welche er ^72 benützte, um die Reichsverfassnng wieder auf den Fuß zu setzen, wie sie zu Zeiten Gustav Adolfs war- — Als Bundesgenosse der Türken, Krieg gegen Rußland »788, und dabei Ungehorsam der schwedischen Offiziere, Niederlage bei Wyburg, und doch rühmlicher Friede zu Werelñ 1790. Der thätige König erschoss sen von Anker ström (den -6ten März 1792.) §. 216. Gustav Iv. reg. von 1792 bis 1796 unter der Vormund- schaft seines Oheimes, des Herzogesvon Südermannland; zeigte als Regent viele Energie, aber auch eigensinnige Standhaftigkeit auf Unternehmungen, die dem Reiche schädlich werden mußten. Der Reichstag zu Norköping 1l00 vermehret die Gewalt des Königes. Allianz mit England gegen Frankreich, und daraus zuerst ein Krieg mit Preußen und dann mit Frankreich selbst. — Der Krieg mit Rußland kostete Schweden Finnland *8o8. —• Gustav Iv. der Negierung für verlustig erklärt »809, und sein Oheim Karl, König. Karl Xiii. schließt sich an Frankreich an, und ernennt den Prinzen von Hollstem, Sonderburg zu seinem Nachfolger, H 2

8. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 127

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
12? Peter Hi- (Herzog von Holstein Gottorp) regieret keine 6 Monate. Friede mir Preußen weit der Kaiser der größte Bewunderer Friedrich Ii. war, und Verbindung mit diesem gegen Oesireich Neuerungen wegen vertiehrt er Thron und Leben durch seine Gemahlin Katharina, Prinzessin von Anhalt-Zerbst. H. 245. Katharina n. (regieret von 1762 bis 1796) mit Rer gentenfählgkeitcn, setzt die Kultur des Reiches iu jeder Hinsicht fort: — Günstlinge: Orlow , Pan in, Potemkiu. — Eingriffe in die polnische Königswahl, daher Poniatowski König von Polen 1764 — Krieg mit den Türken durch Ro- manzow geführet und durch den Frieden zu Kutschuck-Kai' nardge »774 geenbiget; Rußland gewinnt Afow, Distrikte zwischen dem Bog nnbdneper; die Krimm wird Unabhängig. Gestillte Empörung deskofacken Pngatschew Erste Thei- lung Polens. Besitznahme derkrimm. Der Czar Herakljus von Georgien unterwirft sich Rußland. §. 246. ^ Zweiter Krieg gegen die Türken , mit welchen die Schwe- den sich verbinden 1767. Joseph Ií. unterstützt seine Ver- bündete. (Snwarow, Ko bürg, Laudon.) In dem Frieden zu Jassy '791, der Dniéster, die südliche Gränze. — Zweite Tbeilung Polens ,795, und zwei Jahre darauf die dritte. — Kathari n a ll. starb 1796. §. 247. Pauli, (regieret von 1796 bis 1801.) Große Verände- rungen in Rußland aus Besorgmß vor Frankreich's Beispiel. >797 nimmt Rußland thütigen Antheil an dem Kriege gegen Frankreich; — Snwarow in Italien und in der Schweiz. »796 Paul l., Großmeister von Malta , verläßt die Allianz mit Oestreich und verbindet sich mit Frankreich. Gewaltsamer Tod des launenhaften Kaisers itícu, §. 248. ' v Alexander I. (regieret von 1801 —) mild und men- schenfreundlich ; die Kultur des Reiches wieder befördert.. Ver- bindung mitoestreich gegen Frankreich i8oö, die.schlacht der drei Kaiser bei Austerlitz '— Verbindung mit Preußen gegen Frank- reich, ebenso unglücklich, wiedievorige 1806. — Schlacht bei Friedland; doch vvrtheilhafter Friede für Rußland zu Tilsit. (Ein District von Neu - Ostpreußen kömmt zu Rußland). Der Krieg gegen Schweden 1808 gewinnt Finnland; und die neue Verbindung mit Frankreich gegen Oestreich einen Theil Gali- ziens 1809. — Der Krieg gegen die Pforte wird mit Glücke noch forrgeführer.

9. Bd. 2 - S. 114

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
114 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. gen Nord-Westen Britannien vor, das die Nordwest-Stürine abhält. Gegen Norden hat es Holland selbst, das die erste Wuth der Meeres- windc abkühlt. Gegen Osten erstrecken sich längs der Maas die Arme des Ardennenwaldes und weiter hin scheiden die mitteldeutschen Gebirge, die sich im Norden mit dem Harze enden, sowohl das ganze mittlere Rheinland als anch Belgien mehr vom Osten und umfangen es, einen schützenden Wall gegen die slawischen Steppen bildend. Das Scheldeland (Flämisch-Belgien) erscheint ans diese Weise dem allseitig cxponirten Batavien gegenüber lvie in einem schützenden Busen geborgen, und diese Umstände haben einen größeren Contrast zwischen den klimatischen Verhältnissen beider Nachbarländer hervorgebracht, als der geringe Unterschied in der geographischen Breite, der höchstens einen bis zwei Grad betrügt. Schon diese klimatischen Verschiedenheiten spiegeln sich gleich in allen Zuständen des Landes und seiner Bevölke- rung ab, in der Flora, in dem Ackerbau, in dem Charakter der Land- schaft, in der Kleidung und den Sitten und Eigenthümlichkeiten der Bewohner. — Die Flora von Belgien ist viel reicher, nicht nur au Gattungen, sondern auch au Individuen. Der Garten- und Ackerbau hat hier eine Menge von Bäumen und Gewächsen einheimisch gemacht, die das Klima von Holland nicht mehr ertragen. Holland ist unvergleichlich viel „oceanischer" und insularischer, Belgien weit continentaler. Die Strecke Küstenlandes, mit welcher Belgien unmittelbar an das Meer stößt, ist mindestens 12 Mal ge- ringer als die ganze Küsteu-Entwickelung Hollands. Der bäum- und pflanzenlose Landstrich, der sich hier überall in der Nähe des Meeres zeigt, ist daher bei Belgien nur sehr unbedeutend, während er im Nor- den, in Holland, von allen Seiten her eingreift und fast das ganze Land waldlos nmcht. Belgien erscheint daher dem kahlen Holland ge- genüber als ein wahres Baum- und Waldland. Die Flamländer sind freilich vielfach von südlichen (romanischen) Volkselementen durchsetzt, allein vermuthlich haben sie nicht nur in Folge davon, sondern eben anch deswegen, weil sie in einem genießba- reren, minder rauhen und stürmischen Klima wohnen, jenen Anstrich von größerer Heiterkeit, Lebenszufriedenheit, jenes leichtere, gcsanglustigere und mehr poetische, mit Einem Worte: mehr südliche Wesen, welches sie vor ihren Brüdern, den Holländern, auszeichnet. Wie in ganz Europa der Norden jünger ist als der Süden, so ist er es auch in den Nieder- landen, und anch dieser Umstand trügt dazu bei, die ganze Physiognomie von Holland so sehr verschieden zu machen von der von Belgien. Die Cultur ging überall aus dem Süden zum Norden, wo sic langsamer reifte. Eben so wie sie im Süden Italiens oder Deutschlands um eine ganze Reihe von Jahrhunderten älter ist als im Norden dieser Länder, so ist sie auch in Belgien unvergleichlich viel älter als in Holland. Es dauerte sehr lange, bis Herkules alle Augiasställe des Landes Batavien gereinigt hatte, bis die Holländer Meister ivnrden
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