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1. Theil 3 - S. 2

1827 - Leipzig : Brockhaus
zu Stande; kaum war aber die Gefahr verschwunden, so hielt der Fürstbischof weder dem Markgrafen, noch Grum- bach das gegebene Wort. Darob ergriff Albrecht wieder das Schwert und verheerte fürchterlich das Würzburger Ge- biet, kam aber dafür als Landfriedensbrecher in die Reichs- acht und mußte nach einer verlornen Schlacht aus dem Lande entfliehen. Der Fürstbischof ließ nun seinem Grimm gegen G rum - bach, der als Dienstmann des Markgrafen Theil an seinem Einfall genommen hatte, freien Lauf, und gab Befehl, ihm alle seine Güter und Hauser, sammt Vieh, Wein, Getreide und allen Gerätschaften wegzunehmen. Grumbach klagte bei dem Reichskammergericht; der Fürst erhielt Befehl, Alles wieder herauszugeben; allein er gehorchte nicht, und folgte auch nicht dem Rath des Kaisers, der wünschte, daß er sich mit dem Ritter vergleichen möchte. Da nun G rum - bach nirgends Hülfe fand, so nahm er sich vor, sich selbst Recht zu verschaffen, oder doch Rache an dem treulosen Bischof zu nehmen. In dieser Absicht miethete er für 2000 Gulden eine Rotte von fünfzehn Reitern und vier Knechten, den Fürst- bischof mitten in seiner Residenzstadt anzufallen und zu ermorden. Zum Anführer gab er ihnen einen vertrauten Diener, Namens Kratzer. Diese Räuberbande kam unter dem Namen reisender Kaufleute nach Würzburg, und hielt an einem Wirthshause, unweit der Mainbrücke, wo sie sich Wein geben ließen und zechend und schreiend den Fürsten, der diesen Weg kommen sollte, erwarteten. — Endlich erschien er und ritt in Begleitung einiger Cavaliere langsam über die Brücke. Einer von den Reitern sprengte hart gegen ihn an, zog schnell eine Büchse unter dem Mantel hervor und setzte sie ihm auf die Brust mit dem Geschrei: Pfaff, du mußt sterben! In demselben Augenblick

2. Theil 1 - S. 43

1827 - Leipzig : Brockhaus
----- 43 -------- den. Odin war aber nicht von Ewigkeit, sondern es hatte mit seiner Entstehung folgende Bewandtniß. Anfangs waren nämlich weder Himmel noch Erde, we- der Götter noch Menschen. Nichts war vorhanden, als eine Nebelwelt, Nifelheim genannt, und in derselben ein Brun- nen, aus dem zwölf Ströme ausgingen, deren Gewässer zu einem schrecklichen Eisklumpen verhärtete. Dieser Nebelwelt gegenüber lag eine andere Welt, die Licht- oder Feuerwelt, das schöne Helle und warme Mis- pelheim. Von der Hitze, die sich von da hinüber zur kalten Nebelwelt verbreitete, sing das Eis an zu schmelzen, die Wassertropfen bekamen Leben und es entstand daraus Berner, der ungeheure Riefe des Eises. Diesem gewalti- gen Riesen wuchsen unter der linken Achsel zwei andere jun- ge Niesen, ein Männlein und ein Fräulein. Durch den warmen Wind, der aus Mispelheim auf das Eis der Nebelwelt herüberwehete, entstand auch die schöne große Kuh Au dum bla, aus deren Euter sich vier Milchströme ergossen, von denen F)emer und seine Kinder tranken und sich nährten. Die Kuh aber leckte zu ihrer Nahrung die salzigen Reifsteine ab. Hierauf wuchs einst, o Wunder! aus einem Felsenblock, den sie so beleckt hatte, ein großer Schopf Menschenhaare hervor. Den zweiten Tag kam zu dem Schopf auch noch der Kopf, und am drit- ten Tage wurde ein ganzer ansehnlicher Mann daraus, der Bure hieß. i Bure bekam in der Folge einen Sohn. Sein Name war Bör und er heirathete die Tochter eines von den jun- gen Riesen, die ihm drei Söhne gebar: Odin, Vile und Ve. Der merkwürdigste unter ihnen war Odin. Die drei Brüder erschlugen mit einander den gewaltigen Riesen des Eises und schufen aus seinem Leichname die Welt. Aus seinem Fleisch wurde Erde, aus seinen Haaren Gras, aus

3. Theil 1 - S. 54

1827 - Leipzig : Brockhaus
— bl — fei, nicht in seine Tiefe aufzunehmen, sondern ihn, zum Zei- chen seiner begangenen Sünde, vor den Augen aller Anwe- senden wieder auszustoßen. — Es ist nicht zu zweifeln, daß durch diese religiösen Feierlichkeiten das Gewissen manches Sünders erschüttert wurde, und daß er durch ein freiwilli- ges Gestandniß die Probe abzuwenden suchte. Viele an- dere bestanden sie aber herzhaft und wurden, wenn sie un- tersanken, was doch in der Regel geschah, freigesprochen. Mancher arme Unschuldige war aber auch leichter als das Wasser, das sein Körper beim Untersinken aus seiner Stelle drücken sollte; er schwamm oben und starb den Tod der Missethater. Bei der Probe mit heißem Wasser mußte der Ange- klagte mit entblös'tem Arm einen geweiheten Ring aus dem Grunde eines Kessels voll siedenden Wassers herauslangen. Das Wasser wurde vorher eingesegnet und besprochen, wie gewöhnlich. War die Aufgabe vollbracht, so wurde ein Sack über den Arm gezogen und wohl versiegelt, daß keine Sal- den aufgelegt werden konnten. Nach drei Tagen besichtigte man den Arm vor Zeugen. War er nur leicht, oder gar nicht verletzt, so wurde der Beklagte losgesprochen, im an- dern Fall aber als überwiesen verurtheilt. Eben so wurde bei der Probe mit, glühendem Eisen verfahren. 4. Der geweihete Bissen und die Ztbendmahlsprobe. Nicht geringere Gefahr war bei dem Genuß des ge- weiheten Bissens. Ein Geistlicher sprach erst den Se- gen darüber und schob ihn sodann dem Angeklagten in den Mund unter den heftigsten Verwünschungen, z. B. daß ihn Gott strafen, daß er an diesem Bissen ersticken, daß ihn Krankheiten, Schmerzen und Tod treffen sollten, wenn er die That, deren man ihn bezüchtigte, wirklich begangen habe. Ging der Bissen glücklich hinunter, so lag die Unschuld des

4. Theil 1 - S. 183

1827 - Leipzig : Brockhaus
tan Ga lad in von Aegypten hatte aber inzwischen Jeru- salem und die meisten Besitzungen der Christen in Palästina erobert. Dies verursachte großen Schmerz in der ganzen Christenheit, und Papst Clemens Iii. Hielt es für nöthig, einen neuen Kreuzzug predigen zu lassen, um das heilige Grab und das Vaterland des Welterlösers den Händen der Ungläubigen wieder zu entwinden. So ließ sich denn auch Kaiser Friedrich I., der doch schon einen Kreuzzug unter seinem Vorfahr, Konrad Hl., mitgemacht hatte, bereden, zum zweitenmale das Kreuz an- zunehmen. i Er brachte ein Heer von 150,000 Mann zu- sammen, übertrug seinem Sohne, dem nachherigen Kaiser Heinrich Vi., die Negierung des Reichs, und ließ sich von dessen Bruder Friedrich auf dem gefahrvollen Zuge be- gleiten. Alles ging ihm nach Wunsch. Er setzte von Konstan- tinopel aus nach Asien hinüber, drang unaufhaltsam mit seinem Heere nach Cilicien und Armenien vor, schlug die Saracenen, und brach mit der Heftigkeit eines Waldstroms in Syrien ein. Schon ließ er sein Lager bei Seleucia auf- fchlagen, als ein hartes Verhängniß diesen großen Regen- ten .der Welt entriß. Friedrich gewohnt, sich in heißen Tagen im Wasser zu erfrischen, vergaß, daß er kurz vorher Fieberanfalle ge- habt hatte, und badete sich in dem eiskalten Flusse Se- le.ph, oder wie Andere sagen, im Cydrus., in welchem auch Alexander der Große beinah den Tod gefunden hatte. Durch die allzuschnelle Abkühlung gerieth sein Blut in Stockung; er sank unter, und nur mit der äußersten Anstrengung zog man ihn aus dem Wasser hervor. Zwei Grafen und drei und sechzig andre Personen, die ihn zu retten suchten, ertranken selbst, ehe es Einem, gelang, ihn zu finden. Bewußtlos wurde er endlich ans Ufer und von da

5. Theil 1 - S. 163

1827 - Leipzig : Brockhaus
163 zahlreichen Besatzung muthig vertheidigt wurde, zu erstür- men. Die Aufgabe war schwer, denn es fehlte ihnen an Belagerungsmaschinen, und sie waren rings von Feinden umgeben, die ihnen hinter den Hügeln, den Bergen und Höhlen, besonders in der Gegend der Quellen auflauerten, so daß sie öfters um einen Trunk Wasser blutige Kampfe bestehen mußten. Der Mangel daran war unter dem glü- henden Himmel in der heißen Jahreszeit so groß, daß die Kreuzfahrer selbst sich oft an den Brunnen darum schlugen, und das wenige Wasser mit ihrem Blute verunreinigten. Erst vier Wochen nach der Berennung der Stadt wur- den sie mit dem Bau ihrer Sturmmaschinen und Belage- rungswerkzeuge fertig. Auf Veranstaltung Gottfrieds von Bouillon und des Grafen Raimund von Tou- louse waren zwei hölzerne Thürme, jeder sieben Ellen hö- her als die Hauptmauer Jerusalems, errichtet worden. Sie bestanden aus drei Stockwerken, und sollten zur Zeit der Bestürmung, der Stadt ganz nahe gebracht und mit Strei- tern stark besetzt werden. Am zweiten Stockwerke befand sich eine große Zugbrücke, welche aufgezogen, die äußere Bekleidung des Thurms auszumachen schien, wenn man sie aber niederließ, zum Uebergang von dem Thurm auf die Stadtmauer diente, so daß die Stürmenden auf einmal in Haufen hinüberlaufen konnten. Die Wände dieser Thürme waren mit Kameel- und Ochsenhauten überzogen, damit sie von den Belagerten, die mit flammenden Pfeilen darnach schossen und Feuertöpse darauf warfen, nicht in Brand ge- steckt werden konnten. Vor dem Angriffe wurden feierliche Processionen um die Stadt angestellt. Die Geistlichkeit ging weiß gekleidet, Kreuze, Reliquien und Bilder vor sich her tragend, voran. Die Anführer des Heeres und die meisten streitbaren Män- ner folgten ihr zwar bewaffnet, aber mit bloßen Füßen nach. 11 *

6. Theil 1 - S. 53

1827 - Leipzig : Brockhaus
ter der Unschuld d!e Ehre und legt mit Eurer unsträflichen Hand das glühende Eisen in die weinige, so will ich es mit Zuversicht tragen, wohin Ihr wollt." — Der fromme Erzbischof wagte es aber nicht, Gott in Versuchung zu füh- ren, und die Feuerprobe unterblieb. Wollte man Jemand durch das glühende Eisen probi^ ren, so mußte es immer erst vorher durch einige Gebete zu diesem Zweck geweihet worden seyn. 8. D i e Wasserprobe. Auch durch kaltes und siedendes Wasser wurde die Un- schuld geprüft. Mit kaltem Wasser war aber die Probe nicht so gefährlich als mit siedendem, denn wer in kaltem Wasser untersank, der wurde für unschuldig erklärt, und wer sich im siedenden Hand und Arm verbrühete, den sah man für schuldig an. Galt es die Probe mit kaltem Wasser, so wurde der Angeklagte entkleidet und an Händen und Füßen gebunden in einen Teich geworfen. Vorher aber ließ man eine feier- liche Messe über ihn lesen und ihm das Abendmahl reichen. Der Priester ermahnte ihn im Namen der heiligen Dreifal- tigkeit, sein Gewissen wohl zu prüfen und sich nicht frevent- lich dem Altar zu nähern, wenn er sich schuldig fühlte. Hatte der Mensch Muth dazu, so trat er hin, und der Geistliche bot ihm das Sacrament mit den Worten: Der Leib und das Blut Jesu Christi gereiche dir zur Probe, Gott zur Ehre und seiner Kirche zur Er- bauung. Nach dem Abendmahl wurde auch Weihwasser eingesegnet und ihm zu trinken gegeben. Jetzt führte man ihn in Procession zu dem Teiche, ließ ihm die Kleider aus- ziehen, das Evangelium küssen, Hände und Füße binden und ins Wasser werfen. Vorher aber wurde dasselbe von dem Priester beschworen, den Beklagten, wenn er schuldig
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