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1. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 206

1917 - Hannover : Helwing
1821 — 206 — Iii. Dom Wiener Kongreß bis ?ur Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums. Die Zeit der Ciniguugs- und Verfassungskämpfe. 1815 — 1871. Nach den Befreiungskriegen machen sich im Politischen Leben der Völker zwei Bestrebungen bemerkbar, die als eine Folge der großen französischen Revolution zu bezeichnen sind: 1. das noch n at ionaler Einheit (die politischen Grenzen der Länder sollen'hl der Sprachgrenze möglichst zusammenfallen); 2. das Verlangen des Mittelstandes nach Anteilnahme an der Gesc^gebnng und Verwaltuug des Staates auf Grund einer Konstitution (Verfassung). 1. Die Zeit bis zum Jahre 1871 in den ausserdentschen Ländern. a) Die Zeit der Heiligen Allianz bis zur französischen J u 1 i r e v o 1 u t i o n. Die nationalen und konstitutionellen Bewegungen erfahren zunächst den heftigsten Widerstand durch die Heilige Allianz (S. 205), die der leitende Minister in Österreich, Fürst Metternich, dazu benutzt, jede selbständige freiere Regung unter den Völkern als eine Neigung zu revolutionärem Wesen zu verfolgen und zu unterdrücken. In Italien erregt die Rückkehr der zumeist unfähigen früheren Herrscher grosse Unzufriedenheit. Es bilden sich geheime Verbindungen, welche die absolute Fürstengewalt beseitigen und die Errichtung eines einigen und freien Italiens gewaltsam durchführen wollen. Der einflussreichste Geheimbund sind die Karbonari' (Köhler). Als nun in Neapel (S. 165) der grausame König Ferdinand I. durch eine von den Karbonari vorbereitete Militärverschwörung (1820) zur Annahme einer freisinnigen Verfassung genötigt wurde, stellte Österreich unter Zustimmung der übrigen Allianzmächte durch Waffengewalt die alte Ordnung wieder her. In Spanien kommt es durch die Misswirtschaft des zurückgekehrten Königs Ferdinand Vii., der die Inquisition und die Folter wieder einführt, zu einer Militärrevolution, die durch Metternichs Einwirken (1823) durch französische Truppen unterdrückt wird. Unterdessen hat Spanien seine amerikanischen Kolonien (Mexiko, Kolumbia, Peru) verloren, die sich für Republiken erklären, ebenfalls löst sich Brasilien (Dom Pedro) von seinem Vaterlande Portugal. 1829 Der Freiheitskampf der Griechen. Bildung einer geheimen Verbindung zur Abschüttelung der türkischen Herrschaft (Hetärie). 1821 Der Aufstand in der Moldau und Wallachei unter dem Fürten Alexander Ypsilanti wird niedergeworfen. (Ypsilanti wird von den Österreichern 6 Jahre in Munkacs im nordöstlichen Ungarn gefangen gehalten.) Aufstand in Morea und auf den Inseln; Wüten der Türken gegen die Griechen in Konstantinopel, in Chios u. s. w. Teilnahme für die Griechen in ganz Europa. Die deutschen Philhellenen

2. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 96

1917 - Hannover : Helwing
— 96 — 1152-1190 . 1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg. Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser. Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten. a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse. 4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156). Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt. Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158. b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186. Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht. Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause. Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.
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