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1. Geschichte des Mittelalters - S. 104

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
104 „Eile , habe er gesprochen, „eile in deine Heimat nnb wecke die ©laubigen zur Reinigung der heiligen Orte; ihnen allen, die bei gehorchen, sollen die Pforten des Parabieses offen stehen." Da sei er aufgesprungen, noch in der Morgenbämmeruug aus Jerusalem geeilt, und stehe hier als ein Geweihter des Herrn. „Auf, ihr Christen!" rief er dann mit funkelnben Augen, „auf, der Heilattb ruft euch! Wie, ihr wolltet nicht folgen? Er hat euch selbst die Sore des Parabieses geöffnet und ihr wolltet nicht hineingehen? £a§ heilige Grab, der Ölberg, die Höhle zu Bethlehem und alle die andern geheiligten Stätten, sie rufen euch zu: Kommt und er-rettet uns aus den Hauben der Barbaren! Ihr feib erkoren vom Heilande selbst, seine heilige Stadt zu befreien. Ich selbst habe oft gehört, wie die geweihten Orte tief erfeufzten, wie aus allen Ecken der Weheruf erscholl: Errettet, ach, errettet uns! Und ihr wollt noch säumen, ihr, die erkorenen Werkzeuge des Herrn?" Di'es und ähnliches, mtt funkelnben Augen gesprochen und mit den lebhaftesten Gebärden begleitet, machte auf die Menge einen unbeschreiblichen Eindruck. Stundenlang horchten sie mit offenem Munde ihm zu, wenn er ihnen von den Schauern heiliger Andacht in der Grabes-kirche dev Erlösers und von den Drangsalen frommer Christen erzählte. Kaum wagten die Zuhörer, Atem zu fchöpfen. Zuweilen strömten ilim -tränen aus den Augen und erstickten feine Worte, oder gepreßte Seufzer wanden sich dröhnend aus seiner Brust. Auch geißelte er sich oft den Rücken selbst, um die Herzen seiner Zuhörer auf alle Weise zu rühren. Dazu nun feine ganz einzige Persönlichkeit, die ihn wie ein Wesen höherer Art ankündigte, die Ärmlichkeit seiner Kleidung, die Freigebigkeit, mit welcher er alle Gaben, die man ihm von allen Seiten aufdrang, wieder an die Armen ver-teilte: es ist kein Wunder, daß feine Worte in den Gemütern aller toie funken zündeten. Was er sprach, schien ihnen Worte des Himmels. Selbst auf feinen Esel ging ihre Verehrung über; jeder freute sich, der ihn streicheln oder füttern durfte, und wer gar ihm einige Haare ausreisen konnte, verwahrte diese gleich der teuersten Haarlocke. öo zog der heilig geachtete Mann von Dorf zu Dorf, von Stadt zu c:tadt, von Land zu Land. Überall ging fein Ruf vor

2. Geschichte des Mittelalters - S. 179

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
179 und hier erst überdachte sie das Schreckliche ihrer Sage. Mitten in der Nacht erhob sie sich von ihrem schlaflosen Lager und eilte in ein Kloster. Hier sand sie Trost im Gebet und dankte Gott inbrünstig auch für die schweren Leiden, die er ihr zuzuschicken gewiß seine weisen und liebevollen Absichten habe. Am meisten schmerzte sie, daß sie ihren kleinen Kindern keine Bequemlichkeiten verschaffen konnte. Endlich kam die Leiche ihres Gemahls in Bamberg an und wurde hier von seinen Brüdern und allen Edlen des Landes feierlich empfangen. Auch Elisabeth war hingeeilt. Ties benutzte ihr alter Freund Vargila; er stellte dem Landgrafen Heinrich das der frommen Frau zugefügte Unrecht vor, und es gelang ihm, ihn zu rühren, fo daß Heinrich sie wieder mit sich auf die Wartburg nahm. Aber hier, wo sie mit ihrem Gatten so glücklich gelebt hatte, war ihres Bleibens nicht. Sie eilte wieder fort, verteilte das ihr gegebene Geld unter die Armen und begab sich nach der Stadt Marburg, die der Lanbgraf ihr zur Wohnung angewiesen hatte. Noch war sie nicht lange bu, als eine Gesanbtschast aus Ungarn bei ihr eintraf. Ihr Vater, der König Andreas, hatte von ihrer Not gehört und ließ sie zu sich einlaben. Tie Gesanbten trafen sie , wie sie eben am Spinnrabe saß; sie erklärte fest, daß sie in ihrer Niebrigkeit bleiben wolle, und war nicht zu bewegen, mitzuziehen. So blieb sie in Marburg bis an ihren Tod, der 1231 erfolgte, und nährte sich von Wollespinnen. Sie erreichte nur ihr 24. Lebensjahr. Daß von der frommen Frau auch viele Wunbertaten erzählt werben, wirb uus nicht befremden, wenn wir bedenken daß gerade ihre Zeit mit ihrem Hange zum Übernatürlichen und Wunderbaren die Blütezeit der Legende war. Wir wollen einige erzählen, die Wahrheit derselben aber aus sich beruhen lassen. Einst ging sie mit einem Korbe voll Lebensrnittel von der Wartburg den Berg hinab, um Arme und Kranke zu erquicken. Da begegnete ihr der Landgraf. Erfragte sie zornig, was sie in dem Korbe habe. Erschrocken wagte sie nicht, die Wahrheit zu sagen und antwortete: „Rosen!" und als er mißtrauisch den Deckel aushob, waren wirklich Rosen darin; es war 12*

3. Geschichte des Mittelalters - S. 139

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
139 Der Zug setzte sich von Regensburg aus tu Bewegung. Bis nach Konstantinopel kam man glücklich; aber der griechische Kaiser Manuel Comnenus glaubte, man sei nur gekommen, um ihm sein Reich zu nehmen, und darum gab er den Kreuzfahrern Wegweiser mit, die sie in Kleinasien den Seldschucken gerade in die Hände führen mußten. Die Folge davon war, daß fast alle erschlagen wurden und Konrad kaum mit dem zehnten Teile sich retten konnte. Auf dem Rückwege traf er mit dem Könige Ludwig Vii. und dessen Heer zusammen. Konrad erzählte, wie es ihm ergangen sei, und weinend sanken sich die beiden Könige in die Arme. Die Franzosen zogen weiter und hatten in Kleinasien säst dasselbe Schicksal. Ludwig gelangte nur mit einem kleinen Heere nach Akkon in Palästina. Indessen hatte sich Konrad in Konftantinopel von feiner Erschöpfung etwas erholt und eilte zu Schiffe Ludwig nach. Aber auch hier wollte ihnen nichts gelingen, und nachdem sie eine Zeitlang vergebens vor Damaskus gelegen hatten, kehrten beide mißmutig nach Europa zurück. Als sie nun hier Bernhard vorwarfen, er hätte ihnen einen glücklichen Ausgang geweisfagt, antwortete er: „Ja seht, auch die Widerwärtigkeiten kommen von Gott, und die Übereilungen der Fürsten und die schlechten Sitten der Kreuzfahrer haben den Zorn des Himmels herbeigeführt." Dagegen ließ sich freilich nichts sagen. 18. Friedrich Barbarossa, 1152—90. Der dritte Kreuzzug, 1189—9*2. Konrad hinterließ zwar einen Sohn; da dieser aber erst sieben Jahre alt war, so wählten die Fürsten seinen Reffen, den Sohn Friedrichs von Hohenstaufen, Friedrich!., Barbarossa oder Rotbart, zum Kaiser (1152—90). Er war ein edelgesinnter, mutvoller, kräftiger und frommer Mann, dessen freundliches und doch edles Aussehen schon die Herzen gewann. Bon ihm erhoffte man besonders auch die Beendigung des aufs neue aufgebrochenen Streites der beiden feindlichen Fürstenhäuser, da feine Mutter Indith selbst eine Welfin war. Eine feiner ersten Handlungen war denn auch, das welsifche Haus mit dem ghibeslinifchen dadurch zu versöhnen,

4. Geschichte des Mittelalters - S. 153

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
153 sich mit dem Papste wegen eines Kreuzzuges. Friedrich hatte versprochen, nach Palästina zu ziehen, schob aber die Sache von einem Jahre zum andern aus, weil er Wichtigeres zu tun hatte. Das nahm der Papst sehr übel; denn das Heilige Grab war immer noch in den Händen der Ungläubigen, weil die bisher dahin geführten Hausen nicht geeignet waren, es mit den tapfern Mohammedanern auszunehmen. Unter andern waren furz vorher 7000 Knaben nach dem Morgenlande aufgebrochen und bald darauf gar 30000 Knaben und Mädchen ebendeshalb zu Schiffe gegangen; aber jene hatten sich fchon in Italien zerstreut, und diese waren durch einen Sturm nach der afrikanischen Küste geworfen worden, wo die Sarazenen sie teils niederhieben, teils zu Sklaven machten. Da nun der Papst Gregor Ix., ein mehr als achtzigjähriger Greis von unbezwingbarer Hartnäckigkeit, immer aufs neue auf den Kreuzzug drang, so ging der Kaiser endlich zu Schisse; doch schon nach drei Tagen stieg er bei Ctranto wieder ans Land, weil eine Seuche auf der Flotte ausgebrochen war. Der Papst war darüber sehr entrüstet, schrie, das sei ein bloßer Vorwand, und tat den Kaiser in den Bann. Dieser ging, um Gregor seinen guten Willen zu zeigen, im folgenden Jahre (1228) wieder zu Schiffe, landete glücklich in Palästina und verband sich mit den Templern, den Johannitern und den Deutschen Rittern, um Jerusalem anzugreifen.*) Da erschienen plötzlich zwei Franziskaner, die den Befehl Gregors brachten, daß die Ritter sich von Friedrich trennen sollten, weil dieser im Banne sei und sich dennoch unterstanden habe, ohne des Papstes Erlaubnis einen Kreuzzug zu unternehmen. Nur die Deutschen Ritter blieben daraus dem Kaiser treu. Trotzdem gelang es ihm, Jerusalem durch ein gütliches Übereinkommen mit dem Sultan zu erwerben, und nun hatte er die große Freude, das Heilige Grab besuchen und sich vor dem Altare der darüber erbauten Kirche die Krone des Königreichs *) Der Zug Friedrichs Ii. nach Palästina wird in der Geschichte als der fünfte Kreuzzug bezeichnet. Der vierte Kreuzzug war im Jahre 1202 von französischen und italienischen Rittern unternommen worden. Sie hatten die Ltadt Konstantinopel erobert und dort das lateinische Kaisertum errichtet, das aber nur kurzeu Bestand hatte.
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