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1. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 33

1902 - Berlin : Schultze
— 33 — Hieran reihen sich die lepontischen Alpen; sie laufen vom Simplon-Passe zunächst gegen No. bis zum St. Gotthard, von hier östlich bis zum Splügen-Passe. Der St. Gotthard wird durch vier*) Flüsse entwässert: Rhone, Reuß, Rhein, Tessin. Jeder derselben fließt durch einen See. Gieb die Richtung und Mündung dieser Flüsse an und nenne die Seen, welche sie durchfließen. Der St. Gotthard ist nicht nur ein Gebirgs- und Ouellenzentrum, sondern auch eine Völkerscheide zwischen Germanen und Romanen und ein Hauptverkehrsweg zwischen der Schweiz und Italien. Eine Kunststraße verbindet das Thal der Reuß mit dem Tessin. Durch den Gotthard-Tunnel führt die St. Gotthard-Bahn aus der Schweiz nach Italien. Der St. Gotthard-Tunnel zwischen Airolo und Göschenen, der längste in Europa, mißt fast 15 km, die Fahrt durch denselben dauert etwa 30 Minuten. Westlich vom St. Gotthard werden die Alpen noch von der Simplon-Straße überschritten. Dieselbe verbindet das Thal der Rhone mit dem des Tessin und vereinigt sich hier mit der Gotthard- Straße. Napoleon I. ließ jene von 1801—1806 unter einem Kosten- aufwands von 18 Millionen Francs erbauen. Um die Straße für Lastwagen befahrbar zu machen, hat man viele Wendungen anlegen und Gänge durch die Felsen sprengen müssen. Östlich vom St. Gotthard befinden sich noch die Bernhardin- und Splügenstraße. Erstere führt von Bellinzona am Tessin durch das Thal der Mose« (Messoccothal) bis zum Orte Splügen; letztere, nur 4 km von der Bernhardinstraße entfernt, führt aus dem Rhein- thal ins Addathal. Die nördliche Hälfte zerfällt in folgende Gruppen: a) Die Berner Alpen. Dieselben werden im N. durch die Aar und den Brienzersee begrenzt und Berner Oberland ge- nannt. Dasselbe ist berühmt durch seine gewaltigen Gipfel, die zwischen mächtigen Gletschern und Schneefeldern emporragen: das Finsteraarhorn (4300m), diejungfrau (4170m) und dasschreck- Horn (4080 m). *) Es brausen vier Ströme hinab in die Welt, Ihr Quell, der ist ewig verborgen, Sie fließen nach allen vier Seiten der Welt, Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen. Schulze, Geographie. 3

2. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 96

1902 - Berlin : Schultze
— 96 — Königreich Aayern. 76000 qkm, 6175000 Einwohner. Lage: Bayern ist der größte süddeutsche Staat und nach Preußen der größte Staat des Deutschen Reiches. Er besteht aus zwei ge- trennten Teilen. Das Hauptland liegt zu beiden Seiten der obern Donau, sowie des obern und mittleren Mains, und wird von den Staaten Hessen-Darmstadt, Baden, Württemberg und von Osterreich umgeben. Der kleinere, westliche Teil ist die am linken Rheinufer, zwischen Elsaß-Lothringen, der Nheinprovinz, Hessen- Darmstadt und Baden gelegene Rheinpfalz. Durch welche Länder sind beide Teile geschieden? Gebirge: Die Alpen, der Vöhmer-Wald, das Fichtelgebirge, der fränkische Jura, der Steigerwald, das Rhöngebirge, der Spessart, das Hardtgebirge. (S. 34, 37, 38, 39.) Flüsse: Die Donau mit Iller, Lech, Isar, Inn, Altmühl, Naab, Regen, der Main. (S. 36, 39.) Seen: Der Boden-, Tegern-, Starnberger-, König- und Chiemsee. Erzeugnisse: Die Hauptnahrungsquelle Bayerns ist der Acker- bau. Viehzucht wird vorzüglich in den Alpen, Wein* und Obstbau besonders am Rhein und Main betrieben. Einer der wichtigsten Industriezweige des Landes ist die Bierbrauerei. Im Post- und Telegraphenwesen hat Bayern selbständige, vom Reiche unabhängige Verwaltungen. König: Otto; Regent: Prinz Luitpold. Die Landesfarben sind Blau und Silber. Das bayerische Heer bildet das Xx., Xxi. und Xxii. Armee- korps der deutschen Armee. Die General-Kommandos befinden sich in München, Würzburg und Nürnberg. Das Königreich zerfällt in 8 Kreise: 1. Ober-Bayern im So., zwischen Lech und Salzach. München 499, an der Isar, Haupt- und Universitätsstadt. Durch seine Lage in der Mitte der Hochebene, 520 m hoch, ist München ein bedeutender Verkehrsplatz. Ausgezeichnete Bauwerke und wissenschaftliche Sammlungen machen es zu einer der prächtigsten und an Kunstschätzen reichsten Städte Deutschlands. In der Nähe im W. die königlichen Schlösser Nymphenburg und Schleißheim. Im Sw. der schöne Starnberger See, von anmutigen Ortschaften

3. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 112

1902 - Berlin : Schultze
— 112 — Österreich-Ungarn sind folgende: rechts: Traun, Enns, Leitha, Raab, Drau mit Mur und Sau: links: March. Waag, Gran, Theiß mit Körös, Maros und Samos. Klima. Österreich-Ungarn liegt in der gemäßigten Zone und hat ein mildes Klima, welches jedoch wegen der großen Ausdehnung des Staates und wegen der außerordentlichen Mannigfaltigkeit der Bodengestaltung in den einzelnen Ländern sehr verschieden ist. Ein sehr warmes Klima weist nur das Tiefland von Ungarn auf. Bevölkerung und ihre Kuttur. Bevölkerung. Die Bewohner sind: Deutsche, Slaven, Tschechen, Romanen, Magyaren, Armenier, Juden und Zigeuner. Erwerbsquellen. Der Anbau des Landes steht in Österreich- Ungarn auf hoher Stufe. Getreide wird besonders in den Sudeten- ländern, in Galizien und Niederösterreich gebaut. Südfrüchte, Öl- und Maulbeerbäume gedeihen in Südtirol und im Küstenlande. Die Viehzucht blüht in den Alpenländern. Ungarn ist das Land der Pferde, Bosnien dasjenige der Schweine. Mit Bodenschätzen ist das Land vorzüglich ausgestattet. Alle nutzbaren Metalle sind vorhanden. Böhmen liefert Eisenerze, Roheisen, Silber, Zinn, edle Steine und Kohlen; Galizien Zink, Naphtha und Petroleum; Krain Quecksilber und Zink; Kärnten Blei. Steinsalz findet sich in Galizien, Kochsalz in Salzburg und Oberösterreich, und Seesalz wird an den Küsten gewonnen. Auf Grund dieser Bodenschätze blüht eine bedeutende Industrie. Die größten Jndustriebezirke, besonders für Metall- und Wollwaren, sind die Sudetenländer, Ober- und Niederösterreich und Vorarlberg. Schiffswerften besitzen Trieft und Pola. Der Handel Österreich-Ungarns ist vor allem ein Durchfuhrhandel für die Waren der Nachbarstaaten. Der Außenhandel beschränkt sich auf den Aus- tausch der Produkte mit den Nachbarländern, daher ist die Zahl der Seeschiffe gering. Die Ausfuhr übersteigt bedeutend die Einfuhr. Überaus rege ist der Handelsverkehr mit Deutschland, welches Getreide, Obst, Braunkohlen, Metall- und Glaswaren, Bauholz und Holzwaren empfängt, und Steinkohlen und Maschinen liefert. Verkehr. Das Eisenbahnnetz ist in der westlichen Hälfte der Monarchie mehr ausgebildet als in der östlichen und zählt 36785 km. Bedeutsam sind die Alpenbahnen Österreichs. Es lassen sich dabei Ouer- und Längsbahnen unterscheiden. Die Ouerbahnen sind: die Semmeringbahn, die Rudolfsbahn und die Brennerbahn. Von den Längsbahnen läuft die nördliche Linie von Bregenz über

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 114

1902 - Berlin : Schultze
— 114 — Welch ein Menschenstrom durchflutet die Straßen, welch bunte Pracht bietet das Wiener Straßenleben! Die Vorstädte sind ruhiger und die Straßen breiter. Im Osten liegt Wiens großer Garten, der „Prater", er bietet Wiese und Wald, Schau- und Tummelplätze, ruhige Einsamkeit, lärmendes Wirtshausleben, schattige Parkwege, belebte Verkehrswege mit reichen Karossen und eleganten Reitern, stille Er- holung, rauschende Vergnügungen; er ist das tägliche Wanderziel von Tausenden. — Universität. Lebhafter Handel. Sitz der größten Binnenschiffahrtsgesellschaft Europas. Die österreichische Donau- dampfschiffahrtsgesellschaft befährt die Donau von Regensburg bis zur Mündung und die größten Nebenflüsse. Bahnen nach Dresden- Berlin, München-Paris, nach Vregenz, Trieft, nach Budapest- Konstantinopel, nach Kiew-Moskau. Türkenbelagerungen 1529 und 1693. Kongreß 1814—1815. In der Umgebung Wiens liegen die Schlösser Schönbrunn und Laxenburg, Hietzing. Im Süden liegen der Badeort Baden mit Schwefelquellen und Wiener-Neustadt 25, von hier aus führt die Semmeringbahn. Diese Bahn ist unter vielen Schwierigkeiten in einem Zeitraum von 10 Jahren erbaut und 1854 vollendet worden. Sie führt ausden grünen Thälern empor in die klippenreiche Felsenwelt, durch- bricht in langen Tunnels die Bergriesen, schmiegt sich in schmaler, eingesprengter Bahn an steilen Wänden und schauerlichen Abgründen hin und windet sich in Bogenlinien empor bis zu einer Meereshöhe von 900 in, um in eben solchen Schlangenwindungen wieder hinab zu steigen in das Thal der Mnr. Bald blickt der Reisende tief hinab in das grünende Thal, bald hinein in zerrissene Klüfte', schroffe Felszacken und wolkenumschleierte Gebirgsspitzen werden sichtbar, links liegen drüben altersgraue Burg- ruinen, dann steigt der Zug über einen tosenden Gebirgsbach, um im nächsten Augenblickein die tiefe Nacht eines Tunnels hineinzubrausen; dann dämmert's, immer lichter wird es, und im Sonnenscheine drunten liegt vor uns das grüne, wasserdurchrauschte Thal mit den malerischen Häusern der grünen Steiermark. An der Donau liegen Kloster Neuburg, Melk, Krems, (Richard Löwenherz), Jps. Nördlich der Donau das Marchfeld: Kampf Karls des Großen gegen die Avaren 791, der Deutschen gegen die Ungarn 907, Rudolfs von Habsburg mit Ottokar von Böhmen 1278, und Napoleons mit den Österreichern bei Aspern und Wagram 1809. 2. Das Erzherzogtum Österreich ob der Enns oder Ober- Österreich — 12000 qkrn, 0,8 Millionen Einwohner — liegt zu beiden Seiten der Donau von der Inn- bis zur Ennsmündung.

5. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 125

1902 - Berlin : Schultze
— 125 — von Trieft nach Budapest, welchen Weg schlägt er ein? 14. Wo liegen folgende Städte: Graz — Brünn — Krakau — Szegedin — Maria Therefiopel — Debreczin — Linz — Preßburg — Czer- nowitz — Kecskemet — Pilsen — Temesvar — Agram — Groß- wardein — Klausenburg — Reichenberg — Budweis — Laibach — Olmütz — Salzburg — Troppau — Tarnopol — Brody — Erlau — Eger — Fiume — Görz — Innsbruck — Klagenfurt — Mar- burg — Spalato — Trient? Das Fürstentum Liechtenstein. 160 qkm, 9434 Einwohner. Fürst: Johann Ii. Es liegt aus der rechten Seite des Rheines zwischen Tirol und der Schweiz. Seit 1866 ist es ein unabhängiger Staat, aber im Zollverband mit Österreich, Hauptort ist Vaduz. Die Kepnblik Schweiz. 41350 qkm, gegen 3,3 Millionen Einwohner. Grenzen: Die Schweiz ist ein vollständiges Binnenland und wird von 4 Großmächten: Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich-Ungarn umgeben. Lage: Die Schweiz ist das höchste Gebirgsland Europas; Tief- land fehlt. Die Gebirge gehören den Mütelalpen an. Sie zerfallen in: die Walliser-, lepontischen- und rhätifchen Alpen. Vorge- lagert sind: die Verner-, Vierwaldstätter-, Glarner-, Schwyzer- und Thur-Alpen. Vom Genfer See bis zum Bodensee breitet sich der Schweizer Jura aus. (S. 32—34.) An Flüssen finden wir vor: Rhein mit Aar. Reuß und Limmat, Rhone, Ticino (Titfchino) und Inn. (S. 35.) Von Seen sind zu merken: Boden-, Brienzer-, Thuner-, Vierwaldstätter-, Züricher-, Genfer-, Neuchs-teler- und Vieler-See, endlich der Lago Maggiore. Das Klima zeigt die schroffsten Gegensätze; im untern Wallis herrscht eine Temperatur, welche der süditalienischen gleichkommt, während auf den höchsten Alpen die mittlere Sommertemperatur nur 6° 0. beträgt.

6. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 126

1902 - Berlin : Schultze
— 126 — Erwerbsquellen: Neben dem Ackerbau auf der Hochebene ist die Almwirtschaft in den Alpen die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Die Industrie ist besonders im Jura sehr entwickelt und liefert Fabrikate in Seide und Baumwolle, vor allem aber Taschenuhren. Der Handel ist ein reger. Zur Ausfuhr gelangen: Produkte der Industrie und Viehzucht. Eingeführt werden: Nahrungsmittel, Steinkohlen und Rohstoffe für die Industrie. Deutschland liefert nach der Schweiz besonders Steinkohlen, Metalle und Eisenwaren, Getreide und Schlachtvieh. Verkehr. Trotz der Lage der Schweiz, tief im Innern des Erd- teils, ist der Verkehr ein reger, er wird durch gute Straßen, zahlreiche Eisenbahnen und Telegraphen bestens unterstützt. Unter den Bahnen ist besonders die Gotthardbahn merkwürdig. Maße, Münzen und Gewichte sind die französischen. Das Vundesheer zählt auf dem Kriegsfuße 239365 Mann. Flagge; In rotem Felde ein silbernes Kreuz. Verfassung. Die schweizerische Eidgenossenschaft bildet einen Bundesstaat mit 25 Kantonen. Die gesetzgebende Gewalt besitzt die Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat), die vollziehende der Bundesrat, welcher aus einem auf ein Jahr eingesetzten Präsi- denten und sieben auf drei Jahre gewählten Mitgliedern besteht. Die Bewohner sind 3/4 Deutsche, der Rest kommt auf Franzosen und Italiener. Die größere Hälfte bekennt sich zur reformierten, die kleinere zur katholischen Kirche. Are 18 deutschen Kantone. I. Die 7 inneren Kantone. 1. ttrt, im S. des Vierwaldstätter-Sees. Altdorf an der Gotthardbahn, nahe bei Bürglen, Tells Heimat. Hafenplatz Flüelen am? — Göschenen, Station am Nordeingange des Gotthardtunnels. 2. Schwyz, östlich vom Vierwaldstätter-See. Schwyz — Küß- nacht, am Fuße des Rigi, aus den zwei Eisenbahnen führen. (Die hohle Gasse.) Einsiedeln, berühmtester Wallfahrtsort in Europa. 3. Glarns mit gleichnamiger Hauptstadt, östlich von Schwyz. 4. Zug mit gleichnamiger Hauptstadt. Sieg der Schweizer bei Morgarten über Herzog Leopold von Österreich 1315. 5. Lnzern im N.w. des Vierwaldstätter-Sees mit gleichnamiger Hauptstadt 29, Hauptstation der Dampfschiffahrt auf dem Vierwald-

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 127

1902 - Berlin : Schultze
— 127 — stätter-See und Stapelplatz der Gotthardbahn. — Sempach, ist durch den Sieg der Schweizer über die Österreicher 1386 bekannt. 6. u. 7. Unterwalden im S.w. des Vierwaldstätter-Sees; in zwei Halbkantone geschieden: nid dem Wald mit Stanz und ob dem Wald mit Tarnen. Ii. Die 4 Bodensee-Kantone. 6. St. Gallen mit gleichnamiger Hauptstadt 33, (der Abt von St. Gallen). Rorschach, Hasenort am Vodensee. An der Tamina das berühmte Bad Ragatz und Bad Pfeifers. 9. n. 10. Appenzell Jnner-Nhoden und Anßer-Rhoden mit Appenzell und Herisau 16. Von welchem Kanton wird Appenzell eingeschlossen? 11. Thurgau mit Frauenfeld, Hafen Romanshorn. Iii. Die 7 Rhein und Aar Kantone. 12. Schaffhausen mit gleichnamiger Hauptstadt 15, der einzige der Schweizer Kantone nördlich des Rheins, unweit Schaffhausen der Rheinfall bei Laufen. 13. Zürich mit gleicher Hauptstadt 150, am? größte Stadt der Schweiz, Hauptsitz der schweizerischen Seidenfabrikation, Universität. Nordöstlich Winterthur 23. 14. Aargan, um die Mündung der Aar, Reuß und Limmat. Aarau an? An der Limmat der Badeort Baden. Südwestlich davon, nahe der Aar: die Trümmer der Habsburg. Nicht weit davon die Stelle, wo 1303 Kaiser Albrecht I. ermordet wurde. 15. u. 16. Lasel-Stadt und Basel-Land mit Basel 107, Uni- versität, Eisenbahnknotenpunkt. 17. Solothnrn mit gleichnamiger Hauptstadt an? Ölten, wichtigster Knotenpunkt der Schweizer-Eisenbahn mit dm Strecken nach Basel — Bern — Luzern — Aarau. 18. Bern erstreckt sich von den Berner-Alpen über die Aar bis Mm Juralande. Bern 64, an? Bundeshauptstadt, Universität. — Burgdorf. — Im sogenannten Berner Oberlande die von den Schweizerreisenden viel besuchten Orte: Jnterlaken, Hauptausgangs- punkt der Wanderungen in das Oberland, Grindelwald (Gletscher), Lauterbrunnen (Staubbachfall, fast 300 in hoch). Biel 21, am?

8. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 170

1902 - Berlin : Schultze
— 170 — Ms dessen Basis läßt sich die Linie: Turin, Mailand, Verona, Venedig ansehen, von welcher die meisten Zweige gegen Norden und Süden laufen. Von hier aus führen die Bahnen über den Mont Cenis nach Frankreich, über den Gotthard nach der Schweiz, über den Brenner nach Deutschland und über den Semmering nach Österreich. Zu beiden Seiten des Apennin laufen die Bahnen nach Süden. Die wichtigste Linie im Weltverkehr bildet die Strecke vom Mont Cenis über Turin und Bologna bis Brindisi als Trägerin des englisch-ostindischen Postverkehrs. Das Heer zählt 2073481 Mann, die Flotte 327 Fahrzeuge. Münze, Maße und Gewichte wie in Frankreich. Flagge: Rot, Weiß, Grün. Das Königreich umfaßt seit 1870 die ganze Halbinsel und zer- fällt in 69 Provinzen oder in 16 Landesteile. König: Viktor Emanuel Iii. Die Monarchie ist ein konstitu- tionelles Erbkönigreich und hat zwei Kammern (Senat und Depu- tiertenkammer). Kberitalien umfaßt die Poebene und den Küstenstrich am Meerbusen von Genua. Die Landschaft Piemont nimmt die Ostabdachung der Alpen ein. Turin 356, am Po. Universität, Akademie, Fabriken in Seide, Samt und Fayence; Eisenbahn über Susa durch den Mont Cenis; sie liegt an jener wichtigen Stelle, wo die Alpenstraßen aus Frankreich und der südwestlichen Schweiz zusammen laufen. — Pine- rolo (pinjerolo), in der Umgegend die Reste der Waldenser. Im N. Aosta, Straße über den großen und kleinen St. Bernhard. — Südlich davon Vercelli 29, an? — Allessandria 78, am? sehr starke Festung. Nahe dabei Marengo, Sieg der Österreicher über die Franzosen 1800. — Castle am Po. Südlich das Bad Acqui. Die Landschaft Liguricn umfaßt das Küstengebiet des Golfes von Genua, die vielgepriesene Riviera. Sie erfreut sich bei seiner geschützten Lage eines sehr milden Klimas und prangt in der ganzen Fülle südlicher Vegetation. An der Riviera: Genua 233, früher eine der mächtigsten Handelsrepubliken, ist noch jetzt die wichtigste Handelsstadt des Königreichs. Hauptort für Korallenwaren. — Savona 20, befestigter Hafen. — Spezia 50, vorzüglicher Kriegs- haftn. — San Nemo gehört zu den besuchtesten Luftkurorten. Friedrich Iii. Die milde Luft und der fruchtbare Boden rufen eine wunderbar schöne Vegetation hervor.

9. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 31

1902 - Berlin : Schultze
— 31 — 1. Fußpfade, meist nicht ohne Gefahr über Eisfelder oder Gletscher führend' 2. Saumpfade, auf denen man mit Lasttieren die Alpen überschreitet; 3. Fahrstraßen, Meisterwerke der neuen Baukunst, für den Verkehr zu Wagen eingerichtet. Außerdem gehen Eisenbahnen teils über, teils in langen Tunneln durch die Alpen. In den Thälern und an den niederen Berghängen der Alpen sind Gärten und Felder (Feldregion), dann folgt aufwärts der Wald (Waldregion), dann Hochwiesen, Hochweiden (Weideregion), weiter ungeheure Schnee- und Eisfelder (Gletscherregion) und zuletzt Schnee, unten körniger und fester, nach oben immer staubartiger (Schnee- region). Der in den oberen Gebirgsmulden liegende, grobkörnige Schnee heißt Firn, d. h. vorjähriger Schnee; er rutscht allmählig in tiefere Regionen, die oberen Schichten schmelzen unter der Einwirkung der Sonnenstrahlen, das Wasser durchdringt die unteren Schichten, ge- friert hier wieder und bildet so die Gletscher. Durch ihre immer mehr anwachsende Schwere rutschen die Gletscher langsam abwärts und schieben Erde, Steine und ganze Wälder vor sich her. Die wild durcheinander liegenden Schuttmasfen nennt man Moränen. Löst sich hoch oben an den Bergen eine Schneemasse los und kommt ins Rollen, so wächst sie binnen wenig Minuten zu einem ungeheuren Balle, einer Lawine, an. Donnernd, alles vor sich her hinwegfegend oder in sich begrabend, rollt sie in die Tiefe, staut die Bäche an und verwandelt das Thal in einen See, der, endlich die Schneemauer durchbrechend, seine verheerenden Gewässer in die tieferen Thal- regionen ergießt. Der Wasserreichtum der Alpen ist ein sehr großer; zahlreiche Flüsse durchfurchen die tiefen Thäler („Hier ist des Stromes Mutter- haus") und ein Kranz helläugiger Seen umzieht den Fuß der Riesen- berge. Die Alpenbewohner beschäftigen sich mit Viehzucht, Holzsällerei und Flösserei, Holzschnitzerei und Bergbau. Die Produkte der Alpen- länder bestehen in Vieh, Häuten, Talg, Käse, Holz, Eis, Eisen, Blei, Kupfer, Quecksilber, Marmor, Kalk und Salz. Die Städte und Dörfer sind meist klein und liegen mit wenig Ausnahmen in den Thälern. Die Häuser sind von Holz gebaut, die Dächer zum Schutz gegen den Sturm mit Steinen beschwert. Hoch oben auf den Alpenweiden liegen die Sennhütten; hier wohnt während des Sommers der Hirt (Senn) oder die Hirtin (Sennerin), besorgt das Vieh und bereitet den berühmten Schweizer-

10. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 32

1902 - Berlin : Schultze
— 32 — käse. So malerisch die Lage der Sennhütte oft ist, so unschön ist das Innere und meist schmutzig ist die Umgebung. In einem Winkel der Blockhütte ist der Feuerherd, darüber hängt an einem eisernen Arme der Milchkessel', ein Klappbrett ist der Tisch, Holzklötze sind die Stühle, eine Heupritsche im Hintergrunde vertritt das Bett. Gefäße, eine Kiste mit Lebensmitteln und klein gespaltenes Holz füllen den sonstigen, schwarzgeräucherten Raum. — Leicht ist das Leben des Sennen im Hochgebirge droben nicht, es giebt viel saure und harte Arbeit; wochenlang sieht er oft keinen anderen Menschen' das Echo der Berge, welches seine Juchzer wecken, ist in süller Berg- einsamkeit sein Freund und sein Gesell. Man teilt die Alpen in West-, Mittel- und Ostalpen ein, die so miteinander verbunden sind, daß wir es vorziehen, die Alpen im Zusammenhange zu betrachten, obwohl die Westalpen das deutsche Gebiet gar nicht berühren. A. Die Westalpen reichen vom mittelländischen Meere bis zum Montblanc (weißer Berg), höchster Berg Europas, 4800 m. Sie bilden die Grenze zwischen Frankreich und Italien. Der West- abhang fällt allmählig und der Ostabhang steil ab. Man unter- scheidet darin: die See- oder Meeralpen, die cottischen und die grafischen Alpen. In den cottischen Alpen erheben sich der Monte Biso (wiso) und der Mont Cenis (mongßeni). In der Nähe des letzteren führt durch die Westalpen die Eisenbahn von Macon nach Turin; sie verbindet Frankreich mit Italien und heißt Mont Cenis- Bahn. In den grajischen Alpen erheben sich der große und kleine St. Bernhard. An Flüssen senden die Westalpen nach O. den Po und dessen linke Nebenflüsse Dora Riparia und Dora Baltea; nach W. gehen zur Rhone (rsn) die Dürance (Dürangs) und die Jsöre (ißär). B. Die Mittelalpen nehmen eine östliche Richtung an und erfüllen die Schweiz. Sie find durch viele Alpenseen besonders aus- gezeichnet und werden am meisten von den Reisenden aufgesucht. Ein Längsthal scheidet sie in zwei Hälften. Dasselbe beginnt beim Rhoneknie, übersteigt den St. Gotthard und setzt sich an dein Rhein bis Chur fort. Die südliche Hälfte beginnt im Westen mit den Walliser Alpen', sie ziehen vom Montblanc bis zum Simplon (sängplong). Im Westen führt von Martigny (martinji) aus ein Weg über den Paß des großen St. Bernhard, auf dessen Höhe ein berühmtes Hospiz liegt, nach Aosta in das Thal der Dora Baltea. Im Osten liegt der Monte Rosa, der zweithöchste Berg unseres Erdteils.
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