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1. Bd. 4 - S. 231

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 21. Neues aus Afrika. 231 lich im Voraus, sich auf keine Eroberung einzulassen. Während Theodoros in toller Wuth um sich her eine völlige Wüste schuf, landete ein angloindisches Heer in Massowa Okt. 67, bahnte sich einen Weg aufs Gebirgs-plateau und zog Berg auf, Berg ab gegen die Felsenburg Magdala. Am 8. Apr. 68 erhielt Theodoros den ersten Brief des Generals Napier, am Karfreitag 10. Apr. den zweiten. Aber er wollte keine Versöhnung. Wie er die fremden Truppen aus dem Tiefthal heraufsteigen sah, schickte er ihnen sein Heer entgegen, gewiß mit den schwarzen Sipahis bald fertig zu werden. Aber feine 7000 Abessinier erlagen schon vor den 700 Pand-schabis, die den Vortrab bildeten, ohne daß sie nur zum Handgemenge kamen. Am Ostermorgen entließ er die gefangenen Weißen, wollte sich aber nicht ergeben. Die Engländer drangen 13. Apr. in die Festung ein und fanden Theodoros durch eigene Hand erschossen. Napier verbrannte die Amba Magdala, nahm den Kronprinzen Alamayu mit und räumte sofort das Land, dessen Anarchie ungeheilt blieb. Vor den Nationen des Morgenlands war Englands Ehre mit Glanz gerettet, aber das einzige Neue war, daß ein anderer Tyrann, Kaiser Johannes, bis 1873 die Herrschaft über den großem Theil des Landes gewann und die vorwitzig eingedrungenen Aegypter 1875 mit harten Schlägen hinaustrieb. Daß jedoch auch dieser gliederlose, unbehilfliche Welttheil trotz alles Widerstrebens in's europäische Völkerleben hineingezogen wird, zeigt sich auf mehr als einem Punkte. Muhammed Ali's Enkel, Ismail Pascha, in Paris er-zogen, suchte nicht nur sein tief geknechtetes Aegypten mit französischem Firniß zu vergolden; er ließ auch durch den genialen Lesseps, einen Verwandten der französischen Kaiserin, mit ungeheurem Aufwand einen Schiffskanal graben, der Afrika zur Insel umgestaltete und den Dampfschiffen Europa's das Rothe Meer zugänglich machte. Ein Süßwasserkanal leitet nun einen Theil des Nils nach der neuen Stadt Jsmailia; an beiden Enden des 42 Stunden

2. Bd. 4 - S. 232

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
232 Ii- Die Zeit neuer Staatenbildungen. langen Durchschnitts wurden die neuen Häfen Port Said und Suez geschaffen. Die zehnjährige Arbeit war 1869 so weit vollendet, daß 16. Nov. der Chedive (Vicekönig) sie einweihen konnte. Dazu fanden sich die Kaiserin Eugenie, Kaiser Franz Joseph und der Kronprinz von Preußen ein, sie wurden in Port Said vom Vicekönig glänzend empfangen. Der katholische Bischof von Alexandrien vollzog die Einsegnung in französischer und arabischer Sprache. Dann fuhren die Schiffe aller Nationen mit ihren Vertretern, darunter auch niederländischen und schwedischen Prinzen, unter dem Hurrahrufen der Fellahs nach Jsmailia, wo ein prächtiger Ball gehalten wurde, und gelangten am dritten Tage nach Suez. Der Chedive hatte sich's 8 Mill. Thlr. kosten lassen, seine Gäste kaiserlich zu bewirthen; dem Sultan aber sich zu entziehen, wobei er wohl von ihnen unterstützt zu werden gehofft hatte, gelang ihm nicht. Die 380 Mill. M., die das Unternehmen gekostet, verzinsen sich zwar spärlich; doch haben die Engländer 1875 es für der Mühe werth erachtet dem Chedive die Hälfte der Aktien abzukaufen. Noch 1858 nannte ihr Lord Palmerston den Kanal den größten Schwindel aller Zeiten; jetzt ist er ihnen der liebste Weg nach Indien geworden. — Der Chedive suchte auch seinen Einfluß nach Süden auszubreiten. Erst sandte er den Engländer S. Baker, einen Entdecker der oberen Ntlfeeen, mit einer ägyptischen Flotille 1870—73 den Nil hinauf, dem bisher dort allein betriebenen Negerfang ein Ende zu machen und in diesen durch ägyptische Schuld verödeten Strecken geordnetere Zustände herzustellen. Sein Nachfolger, der Oberst Gordon, hat dann bis an den Aequator hin den Menschenraub (im Großen) unterdrückt, während zugleich Darfur von den Aegyptern erobert wurde. Am sichersten rückt europäische Gesittung und die Christianisirung der Heiden vom Süden her in's Innere vor durch die Ausdehnung, welche die Kolonialstaaten Englands erfahren, namentlich feit die Auffindung von

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 509

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Karagwe, Balonda. 509 6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira). Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. — Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun- gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio- dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c ) ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren. Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß- zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba- londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi- ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor. Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais, und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind- vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel- farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor- zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit *) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z. B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan- zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen. Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und Kaffee.

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 663

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neubritannien. 663 Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro- päische Bevölkerung aufzunehmen. Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri- sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei- bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan- des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai- rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei- chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne, rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären, Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz- thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere, Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt- speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch- und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller Art. Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri- tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus 240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer, Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han- delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört, und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be- trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De- partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan- des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es, eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 345

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Arabien. 345 ner Südküste, ist Arabien 280 Ml. breit, wird jedoch weiterhin gebirgige Felsküste. Auf seiner Ostseite dringt wieder der Indische Ozean 120 Ml. lang im Persischen Meerbusen in das Festland Asiens bis an Babylonien ein. Zwischen diesen drei Meeren nun streckt sich von der Syrisch-Arabischen Wüste an, die — 48,000 Om. große (einem l/i von Europa gleiche) Halbinsel, in Ge- stalt eines nach S. breiter werdenden Bierecks, zwischen Oftafrika und Indien i» die heiße Zone aus, mit glühend heißen (bis 43° R.) und meist schroffen, schwer zugänglichen Küsten, ohne Ströme, die sein Inneres auf- schlößen, ohne Halbinseln, beinahe aus allen Seiten von der übrigen Welt abgeschlossen. So bildet dieses große Erdgebiet, zwischen Aegypten, Kanaan, Persien und Indien, eine Well für sich — das Land des „Aufgangs," später das „Mittagslaud;" so verschlossen, daß noch kein Eroberer es betreten hat, daß sein Inneres und die meisten Küstenländer uns noch wenig bekannt. Am besten noch die Westküste, wo die meisten Hafenplätze und landeinwärts die heiligsten Städte der Muhammedaner liegen, Medina und Mekka. Das Innere des weiten Länderraumes ist ein Hoch- plateau, umgeben von einem Wüsteuring, der nur im N. steinig, sonst sandig und besonders in dem heißesten süd- lichen Viertheil des Landes ein Sandozean ist. Dieser Wüstenring ist durch Berge eingefaßt, die meist kahl, aber in Jemen und Oman hoch und breit, ja fruchtbar sind; au sie lehnt sich dann ein schmaler, regenloser Küsteusaum. Das mittlere Hochland, Nedsckd, nimmt die Hälfte der Halbinsel ein, die Sandwüste t/3; Saudströme, die von ihr ausgehen, z. Th. gewaltige mit Triebsand bedeckte Ebenen, Nosud genannt, zertheilen das Hochland, außer- halb dessen doch auch noch manche fruchtbare Strecken liegen, so daß das Land zu 2/3 bebaubar heißen mag. Meere gesichert. Es hat nun etwa 50,000 E. ans fast allen Natio- nalitäten, Farben und Religionen.

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 353

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Iran. 353 sowie der feurigsten Pferde?) Die Landschaft Jema- mah gilt für den Garten A.'s, und el Kasim für seine fruchtbarste Provinz durch viele Brunnen. Die Hanptst. war Derrayeh (vor der Zerstörung durch die Aegypter, 1817, mit 60,000 E.), zwischen kahlen hohen Bergen in einem Wady voll prächtiger Dattel- und Edelfruchtgärten. Jetzt ist unweit davon Riadh im Gebirg Dschebel Tu- weik (244/2 ii. Br.) die Residenz des Emirs der Waha- biten (50,000 E.), die noch immer den größten Staat auf der Halbinsel bilden, mit 11/2 Mill. E. und 1 Mill. fl. Einkünfte (Telal ist ein Unterkönigthum). Im N. davon ist Wüste (el Hamad), die in die syrische Wüste übergeht, darin aber das Bergland Schemmer, das durch Brunnen bewässert mit der neuen Hauptstadt Hayel (20,000 E.) sich die nächsten Oasen, wie Djauf, (einst Duma), unterworfen, das Wahabitenjoch abgeschüt- telt und ziemlichen Wohlstand erreicht hat. X. Persien, Iran. 8 503. Das innerste Land Vorderasiens (übrigens noch nicht östlicher gelegen, als die Osthälfte des europäi- schen Rußland), beginnt hinter Armenien und Kurdistan auf den gewaltigen Ketten des Zagroü, und reicht als großes, hohes, von Gebirgen durckzogenes Tafelland ost- wärts bis an den Indus, und südwärts zum Persischen Meere. Anfallen vier Seiten durch Randgebirge geschlossen, im N. noch zudem durch den Kaspi und die Turkmauische Wüste, in S. durch das schwer erreichbare Persische Meer umgrenzt, ist es, sowohl von der westlichen als indischen Welt getrennt, ein Ländergebiet von wohl 45,000 Q.m. *) *) Die „Vollblutpferde" tragen am Halse in einem Säckchen ihr Geschlechtsregister auf einem Stück Gazellenhant. Die Stuten gelten für die werthvolleren Thiere. Uebrigens ist das Pferd in Arabien erst später eingeführt worden. 15**

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 480

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
480 No rdafrika. Markt des Schelifthals. Tlemsen, 22,000 E. — Tief im Innern in fruchtbarer Gegend die Araberstadt Le- be ssa, und in So. der Strafplatz Lamb essa unweit einer alten Römerstadt; überhaupt hat Algerien eine Menge Reste der Römer und noch ältere, den keltischen Dolmen ähnliche Grabmäler. — In den Oasen der Sahara, die nun durch artesische Brunnen erweitert werden, Ghardaja mit 14,000 E., Wargla re. Die Franzosen suchen ihre Kolonie mit den Besitzungen von Senegal in Verbindung zu bringen, was aber nicht in der Eile gelingen wird. § 554. Das westlichste Reich Marokko (Maghreb el Aksa, äußerster Abend), von den höchsten Gebirgsketten des Atlas durchzogen, umfaßt wohl 12,200 Q.m. Der grauitne Atlas, tief im Innern von S.w.—N.o. zu 10,000' h. Schncegipfeln gegenüber der Sierra Nevada anfgethürmt (dermiltsin unter 30 ° Br. erreicht 10,700'), scheidet das Land in die gebirgige N.w.-Hälfte, und in das Steppen- und Wüstenlaud in S.o. Vom Hohen Atlas durch fruchtbare Hochebenen getrennt, in denen die größten Städte liegen, erstreckt sich ein gewaltiges Berg- dreieck, erfüllt von den Ketten des Rif, die höchste Kette zuletzt, mit einem prachtvollen Steilabfall zur 64 Ml. langen Küste des Mittelmeers, und Häfen zwischen den großartigen Klippen des festen krystallinischen Schieferge- steins. (Anna 7220' h.) — Ans der ozeanischen Seite dagegen verlaufen zahlreiche Flußthäler des Atlas in ein ausgedehntes Hügelland, dann in weite Ebenen, die durch einen raschen Terrassenabfall zum 116 Ml. langen, flach- sandigen, an Vorgebirgen und Häfen armen, und gefürch- teten Strande niedersteigen. Die Region dieser Niede- rungen wetteifert an Fruchtbarkeit mit der lombardischen Ebene. — Die vielen Berg fl risse jedoch, Winters wasser- reich, Sommers fast versiegend, sind an ihren Mündungen mit Sandbänken versperrt und unschiffbar, wiewohl für die Bewässerung des Landes sehr wichtig. Das Klima ist gesund, aber äußerst schroff; der Atlas, vor den Glnthwinden der Sahara geschützt, trägt unermeßliche

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 450

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 540. Afrika, die Heimat der Schwarzen, ist der am längsten verschlossen gebliebene Welttheil, dessen In- neres nun erst durch muthvolle Reisende nach und nach erforscht wird. Freilich sind wir ihm sehr nahe, auch streckt er im Mittelmeer drei Spitzen gegen Europa vor! Aber keine mit einem Strome, der das Innere erschlösse, der mir Völkerstädten zu Verkehr und Handel einlüde, nur im hintersten Winkel an den Mündungen des Nil treffen wir das, und neuestens hat Frankreich einen Theil des Nordrands durch Vertilgung von Scerauberstaaten zu- gänglich gemacht. Schon an einer Seite der Küste aber fängt die wasserlose Wüste an, die sich dann hinter dem Uferrand in ungeheurer Ausdehnung durch den Welttheil hinzieht. Sie begrenzte unsere Kenntniß des Welttheils, bis die Fahrten der Portugiesen (s. 1445) erst den lang- gedehnten Küstensaum und die Gestalt des Welttheils erschloßen. Engländer besonders machten sich seit 1788 daran, auch das Innere zu ergründen; erst der grausame Sclavenhandel, dann Maßregeln zu seiner Unterdrückung, endlich die Colonisation am Südende und mit ihr die evangelische Mission führten zu ausgedehnterer Forschung. Noch aber ist wohl 7s des Binnenlandes von Europäern unbesucht geblieben. Außer kleinen Küstenkrümmungen, geringen Vorstre- ckuugen und Einbuchtungen und spärlichen Inseln ist die ganze Küstenentwicklung sehr unbedeutend, fast geradlinig,

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 483

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Die Wüste ein Meer. 483 — Ta ruda nt, in paradiesischer Gegend, 20,000; viele Berberstämme hier (im Lande Sus) frei. — In S.o. Oasen von Dattelwäldern, z. B. Tafilelt, eine Gruppe von Dörfern und Festen mit 100,000 E. Iii. Sahara, d. h. die Wüste. § 555. Was sind alle Wüsten Asiens gegen die große Wüste Afrikas, die 115,000 Q.m. des Welttheils bedeckt, und 2/3 von Europa einnehmen würde! Sie ist ein wahres Binnenmeer, wie sie auch der Beduine das Meer ohne Wasser (Bahar billa maa) nennt. Wie der Ozean ohne Ende Wasser ist und Himmel, so die Sa- hara Sand oder Steinboden und Himmel, ja noch ein- förmiger, denn das Meer wirft Wellen und ist von Fischen belebt, der Himmel von Wolken. Der Himmel der Wüste hat fast nie Wolken, auch wenn ihre schreck- lichen Stürme die Luft zur tiefsten Finsterniß verdichten; und die Sandwellen sind von trostloser Oede. Doch ist sie, gleich dem Ozean, unaufhörlich von einer regelmäßigen Schifffahrt durchzogen, durch Karawanen mit Tausenden von Kameelen, den unschätzbaren „Schiffen der Wüste"; wird auch von kühnen Korsaren durchstreift, die mit Windesflug die langsamen Reisezüge überfallen. Ebenso ist sie vieler Orten mit Inseln übersäet, die als weg- weisende und Wasser darreichende Knlturstellen die lauge beichwerdevolle Reise erleichtern. Sie hat auch fürchter- liche Stürme, und Wracken gleich liegen an den Wüften- wegen die bleichenden Gebeine ganzer Karawanen, die in den gräßlichen „Smum" einen entsetzlichen Tod fanden, oder vor Durst verschmachteten. Den strengsten Gegen- satz aber gegen das Meer bildet die unbeschreibliche Trockenheit, selten von Regen oder nur von Thau unter- brochen, die erstickende schattenlose Hitze, die am Ende alles Wasser der Schläuche auftrocknet oder in den ab- scheulichsten Pfuhl, wimmelnd von Leben verwandelt. 21*
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