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1. Aus der Heimat - S. 284

1910 - Nürnberg : Korn
— 284 — — „Das Paket," antwortete Palm, „wurde mir von unbekannter Hand zugesendet, wie das öfter im Buchhandel der Fall ist. Und ich habe es an die Adresse weitergeschickt, die darauf stand." Allein die Franzosen glaubten ihm nicht. Sie hatten sich erkundigt und erfahren, Palm sei bekannt als einer der ärgsten Franzosenhasser. „Monsieur," sagte der General, „Sie haben solange Hausarrest, bis Sie sagen, woher Sie die Schrift erhalten haben." Er ließ Palm wieder in seine Wohnung zurückführen; die französischen Gensdarmen bewachten ihn dort. Ein französischer Offizier kam und untersuchte die Räume des Palmschen Hauses. Er sagte, sie seien zu wenig sicher, der Arrestant müsse auf das Rathaus gebracht werden. Um vier Uhr nachmittags führten ihn die Gensdarmen dort hin in das Arrestlokal. Es war ein Gewölbe im Erdgeschoß, gegen das Rathansgäßchen zu. oeirtc 'Frau schickte ihm ein Bett nach. Alle im Hause waren erschrocken. Am andern Morgen gegen sieben Uhr brachten die Gensdarmen ihn wieder heim, damit er Abschied nehme. Der Reisewagen stand vor dem Hause. Während die drei kleinen Kinder den guten Vater weinend 'und heulend umklammerten, fiel die Frau dem Manne um den Hals und bat ihn weinend, ihr den Verfasser zu sagen. „Ich kann ihn dir nicht nennen," antwortete er immer wieder. „Er ist Familienvater wie ich und es kostet ihn sein Leben, wenn ich ihn verrate. Wenn er sich aber für mich selbst stellen würde, dann wäre es gut. Allein stellt er sich nicht, so mag er es jenseits verantworten." Die Frau fiel vom tiefen Schmerz in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich kam, waren die Gensdarmen mit dem Gatten fort. Auf Palms Bitten setzte sich der Rechtsanwalt Freiherr von Holzschuher zu ihm in die Kutsche und fuhr mit nach Ansbach. Dort erfuhren sie, aus Paris sei der Befehl gekommen, Palm nach Braunau zu bringen, wo er erschossen wurde. Die Österreicher in Oberammergau (iso9). Wie auch nach Oberammergau die Botschaft kam, die Österreicher feien geschlagen worden bei Abensberg und bei Eggmühl und bei Landshut und die bayerischen Truppen seien wieder in München, da dachte der Bauer Andreas Hett: „Nun ist auch bei uns die Luft rein!" Und er ging am nächsten Sonntag nach Ettal und freute sich über seinen Verbündeten, den Kaiser Napoleon. Aber wie er noch aus der Straße war, da begegneten ihm 2 Chevauxlegers, und

2. Aus der Heimat - S. 310

1910 - Nürnberg : Korn
— 310 — nach allen Weltgegenden verschickt wurden. Zuletzt arbeiteten sie an einem Riesensernrohr; es war 160 Zoll lang und das Glas an der Öffnung hatte 9 Zoll im Durchmesser. Erst in den letzten Jahren hatten die Glasschmelzen dazu taugliche Gläser geliefert. Alle im Geschäft arbeiteten an diesem Fernrohr, das nach Göttingen kommen sollte. Ein Uhrwerk drehte das Rohr, so daß es von selber dem Lauf der Sterne folgte. Endlich war es fertig. Anfangs August (1824) wurde das Riesenfernrohr in der griechischen Kirche, in der Nähe des optischen Instituts, ausgestellt. Alle bewunderten dieses Kunstwerk der Optik. Auch König Max lobte die Leistungen Fraunhofers und verlieh dem bescheidenen Meister das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone. Die Stadt gab ihm das Bürgerrecht. Denn alle waren stolz darauf, daß nun sogar das Ausland die optischen Instrumente von München bezog. Nun kamen bald größere Bestellungen. Allein Fraunhofer selber konnte die neuen Arbeiten nicht mehr vollenden. Schon im nächsten Jahre litt er an einer Brustkrankheit und lag acht Monate lang im Bette. Von seiner elenden Jugendzeit, seinen Sorgen und Entbehrungen, von dem Schrecken beim Einsturz des Hauses war ihm eine körperliche Schwäche geblieben. Er hatte die Hitze und die Dünste des Glasofens ertragen und dazu als Professor in der Akademie öffentliche Vorträge gehalten. Nun wollte er in ein milderes Klima reisen; er hoffte er werde dort wieder gesund werden. Schon war alles zur Reise vorbereitet. Aber es war zu spät. An einem Junimorgen um 103/4 Uhr starb er, erst 40 Jahre alt. Wenige Tage vor ihm war Reichenbach gestorben und man hatte ihm dessen Tod ängstlich verheimlicht. Einige Tage vor seinem Tode traf noch aus Kopenhagen die Urkunde ein, die ihn zum Ritter des dänischen Dane-brogordens machte. Seine Krankheit und sein Tod fanden in München allgemeine Teilnahme. Denn er war ein liebenswürdiger Mensch, einfach und mäßig. Die schweren Leiden seiner Krankheit hatte er mit Geduld ertragen und bis zu seinem Tode gehofft, die Reise machen zu können. Er wurde im südlichen alten Friedhose an der Seite Reichenbachs begraben. Unter den alten Arkaden des Münchener Friedhofs ist ein einfacher Stein an der Stelle, wo der Tote ruht. Da sieht mau Fraunhofers Büste und ein Reliefbild von dem Riesenfernrohr in Dorpat. Darunter stehen die Worte: „Er näherte uns die Sterne."

3. Aus der Heimat - S. 193

1910 - Nürnberg : Korn
— 193 — mit Gesträuch bedeckte Wolfsgrube und so auf einen hervorstehenden Pfahl, daß dieser ihm durch die Brust drang und er elend zu- grunde ging. Heute Nacht gegen acht Uhr meldete plötzlich die Glocke mit wiederholten Schlägen, daß etwas vom Feinde drohe. Alles er- schrak und eilte aus den Häusern. Während alles in den Gassen herumrennt und jeder nach dem Grunde dieses Schreckensrufes fragt, gingen ich und Pater Ulrich bei finsterer Nacht durch die Wachen und verließen das Städtchen. Auf Abwegen und über Felder näherten wir uns dem Regenflusse und dem Schnitzhofe, dessen Besitzer unser Untertan war. Gegen zehn Uhr langten wir da an und verbrachten die Nacht auf den Bänken. Doch schickten wir einen Boten ab um auszuforschen, was denn an obigem Tumulte schuld war. Als dieser nach zwölf Uhr zurückkehrte, meldete er, daß wieder alles ruhig sei; es habe der Wächter auf dem Turm nächtliche Feuer gesehen, den Feind vermutet und so in zu großem Eifer die Glocken angeschlagen. 29. November. Heute gingen wir wieder nach Viechtach zurück und nachmittags zum Pfarrer in Geiserstall. Wir trafen ihn aber nicht zu Hause. Er war selbst zum Pfarrer von Böbrach geflüchtet. Und wie wir auf ein Wirtshaus am Regen zugehen, treffen wir diesen, werden sehr freundlich aufgenommen und finden da zwei unserer Mitbrüder, welche der Pfarrer von Geierstall dahin vorausgesandt hatte. Dort blieben wir diese Nacht. Die Schweden in Kötzting (i6$3). 30. November. Da sich für uns keine Hoffnung auf Besserung unserer Lage zeigte, nahmen wir unseren Plan gegen Passau zu wandern wieder auf und traten beizeiten die Reife an. Noch waren wir nicht weit gekommen, da begegneten uns Leute, die erzählten uns, der ^-eind sei von Cham ausziehend in Kötzting eingefallen und habe es angezündet. Sie hätten, setzten sie bei, die Brand- schatzung verweigert und den Feind einigemal abgeschlagen. Der Brand war, wie wir später erfuhren, ein schrecklicher. Unversehens brach eine Reiterschar hervor, umgab ganz Kötzting und zündete es an verschiedenen Plätzen an. Vor Schrecken blind und ohne auf Widerstand oder an das Löschen des Brandes zu denken liefen die Einwohner aus den Häusern aus die mit Rauch gefüllten Gassen. Hier Scheiblhuber, Aus der Heimat. 13

4. Freiburger Lesebuch - S. 84

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 84 — 37. Die Mimstervolballe. £)ie Kirche ist das Haus Gottes. Wenn die Menschen in dasselbe hineingehen, so sollen sie vorher sich in Ordnung bringen, damit sie vor Gott hin treten können. Die Mutter zieht deshalb den Kindern am Feiertag schone Kleider au, bevor sie zur Kirche gehen. Aber auch die Seele soll sich vor dem Eintritt in das Gotteshaus schon machen. Und darum haben die Künstler, die das Münster gebaut und geschmückt haben, vor seiner Türe eilte Vorhalle angelegt mit gar ernsten, zum Nachdenken anregenden Bildern. In dieser Vorhalle soll der Mensch vor dein Eintritt ins Gotteshaus ein wenig sich sammeln und so seine Seele schon machen. Zuerst, meint wir eintreten, sehen wir uns gegenüber das Christkind auf dem Arm seiner heiligen Mutter. Dahinter in den kleineren Figuren und Bildern über deu Türen findest du die Geschichte seines Lebens dargestellt: die Gebnrt des Kindes, die Verkündigung an die Hirten, das Leiden und die Kreuzigung des Herrn, endlich seine Wiederkunft zum Gerichte und das Gericht selber mit der Auferstehung der Toten. Rechts und links von den Türen sind außerdem die Verkündigung des Engels an die hl. Jungfrau, ihr Besuch bei Elisabeth und die Anbetung der Drei Könige abgebildet. Es gibt viele Leute, welche oft unter diesen Figuren vorüber gehen, ohne nach ihnen zu sehen. Wer aber sein Münster kennen und lieb haben will, der geht manchesmal eigens hinüber in die Vorhalle unter dem Turnt und sieht sich alle diese Bilder genau an. Dabei gibts manche L>onderlichkeit zu beobachten: so den Auferstehenden, der sich eben die Stiefel anzieht, dann auch den betenden Teufel, von dem in einem anderen Lesestück die Rede ist, endlich den Judas, der im Baum hängt und dein der Leib aufplatzt. Außerdem aber fallen ganz besonders in die Augen rechts und links an den Wänden die schonen Figuren der klugen und törichten Jungfrauen. Die klugen heben goldene Lämpchen in die Höhe und folgen ihrem Heiland, der in rotem Gewände dasteht und ihnen winkt. Die törichten aber haben geschlafen, ihre Lampen sind leer gebrannt, darum halten sie dieselben abwärts, und ihre ganze Stellung zeigt, daß sie eben erst aufwachen. Neben den törichten Jungfrauen sind sieben andere Jungfrauen abgebildet, von denen eine eben Schule hält; zwei Kinder befinden sich zu ihren Füßen; das eine lernt eifrig in einem Buche, das andere steht traurig da, weil es jetzt gleich die Rute bekommen soll. Diese sieben Jungfrauen bedeuten die sieben Künste, die man in der Schule lernt: die Sprachlehre, die Lehre vom kunstvollen Reden, die Beweiskunst, das Rechnen, das Zeichnen und Messen, die Sternkunde und die Musik. Gauz besonders aber soll man in der Vorhalle des Münsters acht geben auf den Monn, der gleich links neben der Gittertüre steht. Er ist von vorne schön gekleidet; aber sein Rücken ist voll Würmer und eklem Getier. Das ist ein Bild des Sünders, der zwar vor der Welt sich schön und fein gepntzt zeigen kann, dessen schmutzige und kranke Seele aber vor dem Auge Gottes nicht verborgen ist.

5. Um der Kinder willen - S. 55

1909 - Nürnberg : Korn
— 55 daß uns der Atem ausging. Zum Glück dauerte es nicht lange und ich muß sagen, auf dem Heiniweg fühlte ich mich viel leichter. Daheim zwickte mich die Mutter mit einem Hölzchen neben meinem Bruder fest, daß uns der Wind ordentlich ausblies! — Später, nachdem wir ganz leicht geworden waren, nabm uns die Frau wieder ab und legte uns abermals in den Korb zu vielen Kameraden. Diese waren jetzt in besserer Laune. Die Hauptsache mußte also überstanden sein. „Was sie wohl wieder vorhaben?" dachte ich, als das Mädchen uns nochmal helfen forttrug. Das erfuhr ich freilich bald genug. Gin (Quieksen und pfeifen und Ächzen war das, als wir zu vielen zugleich in ein Tuch eingeschlagen zwischen zwei großen holzrollen hindurch gezogen wurden. — Endlich kam ich zur Buhe! Aber nicht lange, dann sing die Geschichte von neuem an. Es kam sogar noch schlimmer! — — Der Vater stülpte mich wieder über seinen Fuß und das Drücken und Drängen und Reiben begann, wie damals nach Weihnachten, Aber es dauerte diesmal keine ganze Woche. Als nämlich der Vater am Donnerstag Abend mich auszog, war ein hübsches Stück meiner haut vollständig verschwunden. Die Mutter wunderte sich nicht wenig und sagte: „Was? Zetzt sind die Strümpfe schon durch? Zieh nur morgen frische an!" Dann wanderte ich wieder in den Korb, wo sich nach und nach die gleiche lustige Gesellschaft zusammenfand als vor 3 Wochen. Einige neue Kameraden waren dabei, einige alte Freunde sahen wir nimmer. Viel- leicht waren die unterdessen gestorben! Wir wurden auch wieder eingeweicht, eingeseift, gebrüht, gerieben, gefleiht, gewunden, geschleudert und aufgehängt. Aber dann, ja dann nahm mich die Mutter un etzte mir ein Stück neue haut ein. Dabei stach sie mich mit

6. Um der Kinder willen - S. 133

1909 - Nürnberg : Korn
Freust du dich denn nicht? Du sagtest doch gestern selber, daß wir in ein oder zwei Wochen daheim sind in Aanaan. Oder ist's nicht so?" — „O, es ist zum Weinen! Wenn doch Moses es schon wüßte. Wie wird er sich wieder aus- regen, wenn er es erfährt!" — „Was? Wovon erfährt?" — „Hast du noch nichts davon gehört? b)eute abend haben sie doch wieder Versammlung abgehalten und der Aorah soll wieder so arg gegen den Moses geschimpft haben. Und ausgemacht haben sie, sie wollten noch hier bleiben und erst Männer vorausschicken, die sich das Land Aanaan anschauen sollen, ob es auch wirklich so ist, wie Moses erzählt hat. O, sie trauen und glauben dem Moses nicht und er hat es doch so gut gemeint, immer, immer! — Schau hinüber! Dort sein Zelt ist noch hell, und gewiß ist Aaron noch bei ihm und sie bereden ganz sicher über den Abmarsch. Und derweilen verabreden sie hinter dem Moses, daß sie gar nicht abmarschieren wollen! O es ist arg! — Zaveh mit dir! Ich muß noch hinüber zu Moses und Aaron. Gute Besserung der Mutter Lea! Zch glaube, wir sterben noch alle am Wege wie einst Aahel! Sag ihr noch nichts davon!" — Drüben vor dem Zelt Mosis stehen zwei Männer und betrachten aufmerksam die Sterne. Es ist Moses und Aaron. — „Doch, Aaron, ich habe recht! Der Stern dort steht schon recht hoch. Zn 8 bis \0 Tagen sind die ersten von uns am Zordan. Aaron, du glaubst nicht, wie ich froh bin, wenn wir endlich im Lande sind. Es ist schwer, sehr schwer, eine solch große Menschenmenge zu führen. Wenn sie sich doch nicht immer aufhetzen ließen von meinen Gegnern. Zch fürchte, es muß auch diesen Abend wieder etwas gegeben haben im Lager. Denn als ich nach Sonnenuntergang hinüber Hing zu Zosiia, da begegnete mir Aorah. Er hat zu Boden

7. Um der Kinder willen - S. 160

1909 - Nürnberg : Korn
— \60 — suchen einander in das Wasser zu schieben. Dort steht einer- unter der Brause und hier läßt sich einer von der Sonne bescheinen. — Aber da weint gar einer, als ob es hier nicht schon so genug Wasser gebe. Er ist unterm Anziehen und merkt, daß ihm ein Strümps fehlt. Gb er ihn wohl wieder bekommt? —

8. Um der Kinder willen - S. 174

1909 - Nürnberg : Korn
„Nicht unser Nächster, Vater? Nichtunseres Geschlechtes?" sagte er und richtete die großen Augen zu dem Vater und drängte diesen, stehen zu bleiben. „Macht nicht der gleiche Gott über ihm als über uns? Nicht unser Nächster? Meil er kein s)ude ist, deshalb sollen wir ihn liegen lassen! And wenn er hier stirbt? Nein Vater, das ist Dein Ernst nicht, das kann Dein Ernst nicht sein! — Doch Du sagst es und ich habe noch nie Dein Gebot verlassen!" So setzte er sinnend hinzu. Und schweigend, abgewandten Angesichts wie die Pharisäer vor ihnen, gingen auch sie an dem Unglücklichen vorüber. Der hatte aber gar nicht aus ihre kchlse gerechnet, er kannte ja die Satzungen der Juden. Nein Mort mehr sprach Jesus auf dem ganzen Wege. Und wie der alte Vater Joseph aus die Megewarte deutete, die mit ihren großen blauen Augen nach der untergehenden Sonne schaute, da nickte j)esus nur, aber er blieb nicht stehen wie sonst, er freute sich nicht an den Blumensternen wie sonst. Mar es ihm doch, als ob all die blauen Augen sich auf ihn und den Vater richteten mit der Frage: Nicht euer Nächster? — Und als am Heimweg die Megewarten ihre Augen schon geschlossen hatten, da meinte er, sie hielten vor ihm und den: Vater die Augen geschlossen, wie er es schon getan, wenn Esau, der Nachbar, manchmal seinen Hund schlug. — „Er ist nicht unser Nächster!" — Dies Mort wollte Jesus nicht mehr aus dem Sinn aus dem ganzen Meg. Und daheim, nachdem sie die Abendsuppe gegessen hatten und sich Joseph und Marie noch etwas vor das Haus auf die Steinbank setzten wie sonst, da ging Jesus hinaus in sein Stübchen. Und da saß er lange, lange. Der Mond leuchtete ins Fenster und die Sterne nickten herein. Aber Jesus sah nicht den Mond und nicht die Sterne. Er

9. Um der Kinder willen - S. 139

1909 - Nürnberg : Korn
- 139 - in meiner gegenwärtigen "Klaffe ist mir Ins jetzt ein solcher Fall nicht bekannt geworden, aber immerhin: Von den Mädchen haben nur ca. ^O°/0 ihr eigenes Bett, die übrigen 60 o/0 schlafen teils mit älteren, teils mit jüngeren Geschwistern, teils des nämlichen Geschlechts, teils des anderen zusammen und bei den Anaben stellt sich das Verhältnis noch ungünstiger: Nur 30 o/o haben ihre 5chlasstätte für sich, 70 °/0 der zehn- jährigen Anaben schlafen teilweise bei \2 — s7 jährigen Schwestern in einem Bett. — Genügt hier die Bitte: „Und führe uns nicht in Versuchung?" ♦

10. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 29

1835 - Nürnberg : Campe
21) Dann erst wurde dem Patroklus ein herrliches Leichenfest gefeiert, und auch dem alten Priamos der Leichnam seines Solms, als er selbst nächtlich als Flehender zu Achilles kam, zurückgegeben. Dieser furchtbare Gegner, der auch die Amazonenkönigin Penthe- silea, und den Aethiopischen König Memnon, Sohn der Aurora, er- legte, fand endlich von des Paris Hand seinen Tod, als er, um die Polyxena, des Priamus Tochter, zu heirathen, sich zu den Trojanern begab. 3ln seine Stelle trat nun jein Solm Pyrrbus, auch Neoptole- mus genannt und Paris wurde von Philoctetes mit den Pfeilen des Herkules auf den Tod verwundet. Die Waffen Achill's erhielt durch den Ausspruch der Griechen Ulysses, und Ajar, der sich dadurch zurückgesetzt glaubte, brachte sich in einem Anfall von Raserei selbst um das Leben. Indessen rückten die Griechen durch alle diese Ereignisse in ihrem ei- gentlichen Plan nicht weiter. Sie griffen daher aus den Rath Mi- nerva's zu einer List, erbauten ein ungeheures hölzernes Roß, das sie angeblich als ein Andenken zurückließen, und schifften zum Scheine ab. Ihre Fahrt ging aber nicht weiter als bis Tenedos. In dem Lager war nur ein gewisser Sinvn zurückgeblieben, welcher sich den Trojanern als einen von der Feindschaft des Ulysses Verfolgten kund tbat, und ihnen als Beweis wie gut er es meine verrieth, daß der Götteraus- spruch Troja für unbezwinglich erklärt habe, wenn das Roß innerhalb der Mauern sich befände. Das wurde von der Menge sogleich aufge- griffen und das Roß durch einen Theil der dazu eingerissenen Mauer, in die Stadt gezogen. Vergebens widerriet!) es Laokoon; Schlangen aus dem Meere gestiegen erdrosselten ihn mit seinen Söhnen, und das Volk wurde nur noch mehr in seinem Walm bestätigt, Alles überließ sich jubelnd und schwärmend der Freude des geendigten Kriegs. Aber in der Mitte der Nacht eröffnete Sinon den Bauch des innen hohlen Rosses, und heraus stiegen fünfzig der tapfersten Helden, die nun mitten in der Stadt sich befanden. Eine Fackel gab der bei Tenedos liegenden Flotte das Zeichen, wie Alles glücklich gegangen sey, und eine Mord- nacht brach nun über Troja aus, die dem lange genährten Haß der Griechen volle Befriedigung gewährte. Priamus und sein Geschlecht fiel oder wurde in die Sklaverei abgeführt, Troja ganz zerstört, und nur wenige Trojaner erhielten Erlaubniß zu freiem Abzug. Unter ih- nen ist besonders Aeneas, Sobn des Anchises und der Venus, ein naher Verwandter des Priamus, der sich schon in dem Kriege selbst ausge- zeichnet hatte, durch die Zärtlichkeit für seinen alten Vater berühmt ge- worden, den er aus der brennenden Stadt auf seinen Schultern her- austrug, seinen kleinen Ascanius an der Hand führend. Mancherlei Geschicke führten ihn endlich mit der kleinen Schaar Trojaner, die ihm folgten, nach Italien, in die Landschaft Latium, wo seine Nachkommen Könige waren, die von den Römern als ihre Gründer und Vorfahren angesehen wurden.
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