Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.

4. Geschichte der neuesten Revolution - S. 24

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
24 lebe die Reform! Nieder mit Guizot!" Da erschien Nach- mittags um 3 Uhr in der ebenfalls stürmisch aufgeregten Kammer Guizot mit der Botschaft, daß der König den Gra- fen Mols habe rufen lassen, um ihn mit der Bildung ei- nes neuen Kabinets zu beauftragen. Die Wahlreform sollte gewährt sein. Adjutanten des Königs flogen nach allen Seiten hin, um diese Nachricht weiter zu verbreiten, welche dem lebhafter und blutiger werdenden Aufstande Ein- halt thun sollte. Sie wurde überall mit Jubel aufgenom- nen, aus den Fenstern und von den Balkons wehten Tü- cher, das Feuern zwischen den Linientruppen und den Auf- ständischen ruhte, die meisten Barrikaden witrden verlassen. Nachmittags um 5 Uhr gewährten die Boulevards den nämlichen Anblick, wie an großen Volksfesttagen, so ruhig wogten Massen neugieriger Spaziergänger auf und ab, und als der Abend zu grauen anfing, bot die fast überall festlich erleuchtete Stadt einen zauberischen Anblick dar. Da trat ein Ereigniß ein, welches plötzlich die Scene veränderte. Es mochte gegen 10 Uhr sein, als unter don- nerndem Gesang der Marseillaise, unter Trommelwirbel, wehenden Fahnen und Fackelschein ein Volkshaufen von etwa 2000 Mann, der hauptsächlich aus Arbeitern der Vor- städte bestand, in guter Ordnung auf dem Boulevard der Jtaliäncr erschien, durch neuen Zuwachs immer mehr an- schwoll und zuletzt mit einer Kolonne sich vereinigte, welche dem Justizminister Hebert ein Pereat (Nieder mit ihm!) gebracht hatte. Diese Kolonne war die Bande des Repu- blikaners Lag ränge aus Lyon, die auf den Barrikaden des Quartiers St. Martin einen Theil des Tages über gekämpft batte. Sie bestand aus lauter Blousenmännern mit aufgekrämptcn Hemdärmeln und entblößten Brüsten, Gesicht und Hände von Pulver geschwärzt, durchweg mit Flinten, Säbeln oder Piken bewaffnet. Fackeln und eine rothe Fahne wurden voraus getragen. Vor dem Hotel der aus- wärtigen Angelegenheiten, Guizot's Wohnung, stieß die vorderste Kolonne des Zugs auf ein Bataillon des 14. Regiments, welches, im Viereck ausgestellt, den Durchzug verwehrte. Der Mann mic der rothen Fahne und einige Fackelträger gingen trotzig auf das Bataillon los, schwenk- ten die Fahne und die Fackeln hin und her, und das Pferd des kommandirenden Offiziers fing an sich zu bäumen. Die vorderste Reihe der Truppen gerieth in Unordnung, das Viereck that sich auf und der Offizier nahm mitten da-

5. Geschichte der neuesten Revolution - S. 69

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
69 leicht zu revolutionären Krawallen und Putschen mißbrau- chen. Was in Paris vorgekommen war, wollte man auch in Berlin nachäffcn. So tauchte überall die blaue und grüne Bluse als Demokratentracht auf. Später galt der lange Kinnbart, der graue runde, an der Seite aufgeklappte Hut oder auch der schwarze Kalabreserhut als Hauptabzci- chen eines demokratischen Parteigenossen. Die unterste Schicht der berliner Demokratie bildeten die Erdarbeiter, unter welchen wiederum die s. g. Rebberg er eine beson- dere Rolle spielten. Diese Leute, welche bei der Abtragung der Rehberge eine Meile von Berlin auf Kosten des berli- ner Magistrats für einen sehr guten Tagelohn beschäftigt wurden, trugen runde gelbe Strohhüte, an welchen eine rothe oder gelbe Hahnenfeder prangte, und hatten ein ver- wegenes und abentheuerliches Ansehen. Draußen auf den Rehbergen führten sie ein wahres Schlaraffenleben und ver- zehrten ihr Tagelohn mit Prassen und unter politischen Geschwätzen. Von Zeit zu Zeit erschienen unter ihnen de- mokratische Emissäre aus der Hauptstadt, die sie bald zu dieser bald zu jener Demonstration, wozu man ihres dro- henden Erscheinens in der Stadt bedurfte, zu bewegen such- ten. Dann sah man diese „Rehberger" in geordneten Ko- lonnen, einen Fahnenträger voran, in die Stadt einmar- schiren; einige Mal brachten sie auch, um Schrecken zu er- regen, ihre Aerte mit. Kommunistische Wühler brachten ihnen auch Geschmack an fremdem Eigenthum bei. An die Rehberger reihten sich d.ie Maschinenbauer und Eisenarbeiter, die sich mit stolzem Sclbstbewußtsein in einem Maueranschlage als die „Säulen der Demokratie" bezeichneten. Inzwischen war, fast gleichzeitig mit dem deutschen Na- tionalparlament zu Frankfurt a. M., in Berlin die Ver- sammlung zur Vereinbarung einer neuen Verfassung zwi- schen dem König und dem Volke, die sich auch bald den Namen „preußische Nationalversammlung beilegte", zusam- mengetreten. Aber auch diese Versammlung entsprach kei- neswegs den Hoffnungen, welche man auf sie gesetzt hatte, und zerfiel in mehrere feindselige Parteien, welche sich ge- genseitig hinderten und das Vorschrciten zu einem gedeih- lichen Ziele unmöglich machten. Dieselbe Uneinigkeit zeigte sich unter den verschiedenen Schichten der Bevölkerung in der Hauptstadt und anderwärts. So stürmten die Arbeiter, weil ihnen die Bewaffnung in der Bürgcrwehr bis jetzt noch versagt war, kurz nach dem Zusammentritt der National

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 514

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
514 Aeußerstes Südland. Hottentotten, im O. die Koffern. Beide bestehen aus mehreren Völkerschaften, die sich viel bekriegen. Die Hottentotten sind weniger blutdürstig, aber auch viel ver- kommener, sie gehen nordwärts in die Na magna über, (hinter welchen die Owaherero wohnen, § 564), und in die Koranna, in der Mitte. Ein Hauptstamm der Raffern sind die Betschuanen, deren Zweige in großer Breite rechts und links bis tief ins Innere nordwärts sich ausdehnen. Es ist jedoch viel Wandern unter diesen Stämmen. Diese Völker alle haben keine Fetische, noch Götzen, aber Zauberer, manche auch Opfer; sie glau- den auch ein Leben nach dem Tode, und die Raffern verehren ihre Ahnen. Ihre äußere Erscheinung ist roh und wild, auch sind sie gegen ihre Kranken und Alten grausamer als die Neger; und tiefer im Innern hat man selbst Menschenfresser gefunden. Im Kalahari-Lande lebt ein armes verkümmertes Volk, meist von der Jagd, Buschmänner genannt. — Auf dem öden, menschenleeren Tafellande zu der Westküste hin wohnen die Namaguas (Qua, Stamm) ebenfalls Jäger und Viehzüchter mit ganz kleinen Rindern, ein friedlicher gutmüthiger Stamm unter vielen Häuptlingen, fast ohne Religion. Sie sind von hohem Wüchse, aber mager; Kopf etwas breit. Augenlider nach Ehinesenart geschlitzt, Backenknochen sehr vorstehend, Nase platt, an- statt der Haare warzenähnliche Kräuselchen; sie kleiden sich hauptsächlich in weiche rohe Felle. Manche verdingen sich an die europäischen Kolonisten im Kaplande, andere sind schon christianisirt. Im Osten von Kalahari bewohnen die bergigen Hochebenen der Westabhänge des 9000' hohen Maluti- Gebirges, besonders um den Malopofluß und um die Quellen Des Oranje-Stroms, die Betschua na, ein den Kaffern verwandter Nomadenstamm, stolz und kühn, doch weniger als die Kaffern selbst, mit Wurfspießen be- waffnet, und in festeren Wohnungen lebend, mit großer geistiger Gewandtheit und Geschmeidigkeit begabt. Auch

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 523

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Kaplcmd. 523 Geistesanlagen die andern weit überragend, aber über- müthig und oft sehr verdorben. Am schwierigsten ist die Misstonsarbeit unter den Buschmännern. Sie ziehen die Gesellschaft der Raubthiere der Nachbarschaft des Wei- ßen vor, der sie so schrecklich zu Grunde gerichtet hat. Schon körperlich sind sie die armseligsten aller Wilden, von ganz kleiner verkümmerter Gestalt, thierisch stumpfen, wildscheuen und unheimlichen, oder boshaften und gieri- gen Zügen. Ihre Augen sind, wie bei den Affen, in be- ständiger Bewegung, sammt Augenbrauen, Nasenflügeln, Mundwinkeln und Öhren. Doch haben sie ein sehr scharfes Gesicht und Gehör, sind aber sonst völlig roh, stumpf und faul, bis der Hunger sie aufjagt. Sie durchbohren die Ohren, und oft auch die Nase, mit Knochen. Federn re., hängen aber nur ein Stück Fell um die Schultern, in das sie sich in ihrem Nest einkugeln. Um den Hals tra- gen sie kleine Schildkrötenschaalen als Talismane gegen wilde Thiere. Hasen, Rehe, Vögel rc. tödtet der B. mit einer kleinen Keule, die er mit ungemeiner Sicherheit schleudert, größere Thiere mit dem Giftpfeil. Er ißt alles auf, verzehrt Würmer, Ameisen, Schlangen und die ekelhaftesten Dinge mit der gleichen Gier. Sie leben nun meist in der nörd- lichen Wüste des Kaplandes, machen sich Nester in Bü- schen (daher ihr Name, sie nennen sich Saab), oft in bloßen Ameisenbauen, in Felsenspalten u. dgl., und sind nur in einzelnen Familien beisammen, ohne Stämme, ohne Band zwischen Aeltern und Kindern, ohne Unterschied zwischen Jungfrau und Weib. Sie haben nicht einmal Namen, und sind listige und beharrliche, aber feige Räu- der, welche niederzuschießen der Boer noch heute kaum Bedenken trägt. §571. Das Kapland, 9300 Q.m. groß, ist von den Hochländern der Groß-Namaquas, der Wüste Ka- lahari, und der Betschuanen, durch den Oranje oder Gariep geschieden, den einzigen großen Strom Süd- afrikas. Aber er ist nur eine enge tiefe Rinne im Tafel- land, durch reißende Strömungen und häufige Strom-

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 714

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
714 Australien. Schwere gefunden hat*); dann im Bathurst-Distrikte. Aber auch im festen Gebirge fand man die reichsten Gold- lager, im Granit rc. Einwanderer aus aller Welt ström- ten sofort nach Melbourne, und ein wahrer Mcuscbeusturz jagte von da nach den Goldfeldern. Hans und Hos ließ man im Stich, Hirten und Diener liefen, die Polizei rannte fort, die ehemaligen Convicts stürzten massenhaft herbei; Lebensmittel, Werkzeuge, Kleider und Wäsche stie- gen auf unerschwingliche Preise, und nun wurden die furchtbarsten Berbrechen ohne Scheu verübt, bis allen Con- victs der Zugang zu den Goldfeldern verboten, und ein Aufstand derselben 1854 durch Waffengewalt unterdrückt wurde. Seitdem haben sich die Zustände gebessert, die Regierung, die das Gold für Krongut erklärte und von den Goldsuchern Vj2 Pf. St. monatlich nahm, bat das Goldgraben unter geordnete Aufsicht genommen, und anch der Meuschenstrom hat nachgelassen, da man bei den Hand- arbeiten und Gewerben in Melbourne eine reichlichere und gemächlichere Goldgrube fand, als beim Wühlen in den Wüsten. Im Jahr 1868 führte man noch für 7 Mill. Pf. St. Gold nach England ans. — Noch ist alle Hand- arbeit in Australien sehr theuer und geachtet. Der reichste Mann trägt, vielleicht in zerrissenem Kittel (doch immer — nach englischer Sitte — mit schneeweißem Hemd) ohne Scheu den Waarensack, oder schiebt mit Geschäfts- stolz den beladenen Karren, während seine feingebildete Frau im Seidekleide nebenher geht, ohne sich ihres im Schweiße gebadeten Mannes irgend zu schämen. Abge- getragene oder halbzerrissene Röcke und Stiefel liegen auf *) Die Entdeckung geschah durch einen Australier, der nach Ka- lifornien reiste und dort die goldführende Erde ganz der australischen gleich fand, daher sofort (1851) nach A. zurückkehrte, und bei Ba- thurst die reichsten Goldlager fand 3 Monate darauf wurden die Goldlager bei Melbourne entdeckt, so daß man schon im Mai 1852 1274 Mill. sl. Gold nach England senden konnte. 1852 lan- deten in Victoria über 104,000 Menschen.

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 91

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Staat. 91 7 hatte: Essex, Ostangeln, Kent, Snssex, Wcssex, Mercia und Northumberland. Jetzt sind alle in Grafschaften, Shires oder Counties, eingetheilt: England in 40, Wales in 12, Schottland in 33, Irland in 32. — Die Na- tionalfarben sind: roth, blau und weiß; die Unionsflagge besteht nämlich aus dem englischen rothen Georgskreuze, dem schottischen weißen Andreaskreuze auf blauem Felde, und dem irischen Patrikskreuze auf weißem Felde. Die Hauptfarbe E.s ist roth. Das Wappen des Reiches besteht aus den 3 Leoparden von E-, dem schottischen Löwen mit Lilien, der irländischen Harfe und dem Herz- schilde von Hannover; die Wappenhalter sind ein Löwe und ein Einhorn; umgeben ist der Schild von dem engl, blauen Hosenbandorden mit der Umschrift: Hony soit qui mal y pense (Hohn sei dem, der Arges dabei denkt)! unten verschlingen sich die englische Rose, die schottische Distel und der irische Klee mit der Inschrift der Krone: vieu et mon äroit (Gott und mein Recht). § 408. E. hat seit seinem riesenhaften Aufschwünge sich in allen Meeren seewichtige Punkte zu erwerben ge- wußt, und besonders in allen fremden Welttheilen zu Er- weiterung seiner Macht und seines Handels große Kolo- nieen gegründet, während freilich englisches Kapital und Geschicklichkeit viel weiter verbreitet sind und bestimmen- den Einfluß auf sonst unabhängige Staaten ausüben. E.s weitere europäische Besitzungen sind, außer den normannischen Inseln: 1) Helgoland in der Nordsee, ein kleines Felsen- eiland 6 Ml. vor den Mündungen der Elbe, der Weser und der Eider, mit zwei Häfen am Vorlande und einem Städtchen von 2400 E. und Seebädern; wichtig durch seine Lage an der Einfahrt zu Deutschlands zwei größten Seestädten, Hamburg und Bremen, und durch seine bis 160' reichende Höhe in dem bewegten Meere mit Leucht- thurm, sowie durch seine kühnen Lootsen — es sind feste treue Friesen mit ihrer alten Sprache und Verfassung, unter einem englischen Gouverneur. Vor Jahrhunderten

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 278

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
278 Ein Nachtrag. bestehen Flottillen. — Die Kriegsflagge ist weiß, durch ein schräges blaues Kreuz getheilt. Die Handelsflagge weiß, blau und roth, wagerecht getheilt. Die russischen Farben sind schwarz, orange und weiß. Staats-Einnahmen im ganzen Reiche 373 Mill. Rubel (davon 185 aus indirekten Steuern, nämlich 37 Zölle, l08getränke, losalzrc.), Ausgaben 482 Mill. (kaiserliche Familie 9, Armee 137, Marine 17, Schuld 69). Staats-Schulden 1734 Mill. R. Es soll ein großer Reichsschatz vorbanden sein, doch besteht sehr viel Papiergeld und Kupfer-Kopeken. Die Glieder des Kaiserhauses heißen Großfürsten Kaisers. Hoheit, und der Thronfolger noch überdieß Ce- sarewitsch. Das Wappen R.'s ist ein schwarzer doppel- köpfiger und dreifach gekrönter Adler mit goldenem Scepter und Reichsapfel, die aus dem Wappen der griechischen Kaiser ausgenommen wurden; auf der Brust der Wappen- schild des Großfüisteulhums Moskau, und auf den Flü- geln je drei Wappen: rechts Nowgorod, Kijew und Astra- chan; links Wladimir, Kasan und Sibirien. Polen hatte einen weißen Adler im rothen Felde. — Der Kaiser aber nennt sich Kaiser und Selbstherrscher, „Samodershez“ aller Reußen, Zar von Polen und Großfürst von Fin- land, und setzt bei der feierlichen Krönung in Moskau sich die Krone selbst auf. Die ganze Nation ist stolz auf ihn und sagt: „Er spricht, und es bewegt sich die halbe Welt!" Ein Nachtrag. § 478. Ehe wir das gesammte Europa überschauen, ist in Folge des deutschen Krieges vom I. 1866 ein kurzer Abriß derjenigen Aenderungen nachzutragen, welche den im I. Band uns vorgeführten Stand der mittel- europäischen Länder betroffen haben.
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 8
3 15
4 46
5 22
6 29
7 76
8 9
9 16
10 147
11 17
12 76
13 11
14 12
15 19
16 22
17 55
18 141
19 5
20 0
21 5
22 55
23 4
24 28
25 54
26 11
27 11
28 67
29 6
30 12
31 15
32 0
33 3
34 66
35 17
36 8
37 111
38 92
39 26
40 11
41 52
42 11
43 4
44 5
45 56
46 14
47 5
48 11
49 34

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 2
12 0
13 1
14 0
15 1
16 2
17 3
18 0
19 3
20 0
21 3
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 1
39 0
40 1
41 0
42 2
43 0
44 0
45 1
46 1
47 2
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 3
62 1
63 1
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 1
72 0
73 0
74 0
75 13
76 1
77 6
78 1
79 0
80 0
81 0
82 7
83 0
84 3
85 0
86 0
87 1
88 0
89 1
90 0
91 1
92 5
93 0
94 3
95 8
96 1
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 8
2 7
3 10
4 0
5 3
6 29
7 2
8 1
9 0
10 2
11 0
12 49
13 17
14 0
15 5
16 0
17 3
18 0
19 2
20 0
21 0
22 1
23 0
24 13
25 13
26 0
27 1
28 11
29 1
30 3
31 5
32 15
33 8
34 18
35 1
36 0
37 3
38 1
39 6
40 1
41 2
42 25
43 47
44 1
45 2
46 23
47 7
48 4
49 1
50 16
51 10
52 2
53 1
54 0
55 2
56 3
57 0
58 1
59 40
60 11
61 0
62 5
63 0
64 1
65 2
66 0
67 0
68 1
69 0
70 1
71 0
72 4
73 8
74 2
75 10
76 10
77 1
78 2
79 0
80 3
81 62
82 12
83 6
84 39
85 11
86 2
87 10
88 1
89 4
90 2
91 4
92 0
93 1
94 0
95 1
96 2
97 0
98 4
99 3
100 8
101 6
102 28
103 1
104 7
105 3
106 1
107 3
108 0
109 14
110 4
111 3
112 68
113 13
114 25
115 6
116 2
117 1
118 2
119 3
120 3
121 39
122 2
123 191
124 9
125 37
126 0
127 30
128 3
129 16
130 0
131 35
132 1
133 5
134 4
135 5
136 32
137 10
138 2
139 1
140 3
141 1
142 13
143 23
144 0
145 8
146 0
147 0
148 1
149 0
150 1
151 0
152 131
153 5
154 4
155 7
156 4
157 2
158 0
159 32
160 6
161 0
162 0
163 0
164 4
165 3
166 29
167 11
168 63
169 17
170 1
171 1
172 3
173 28
174 0
175 103
176 1
177 34
178 11
179 3
180 0
181 0
182 12
183 40
184 37
185 29
186 2
187 5
188 3
189 3
190 1
191 1
192 6
193 7
194 1
195 50
196 26
197 3
198 2
199 2