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1. Die Geographie in der Volksschule - S. 32

1897 - Gera : Hofmann
32 Iv. Physische und politische Geographie oder Länderkunde? Teil in der Hauptstadt Stockholm zur industriellen Verarbeitung oder zur Aussuhr gelangen. Die Stadt Stockholm ist demnach Schwedens bedeutendste Industrie- und Handelsstadt. Es wäre noch hinzuzufügen, daß sie eine schöne Lage am Mälarsee hat und Skandinaviens größte Stadt ist. Aus der Er- wähnung der beiden Bevölkerungsstämme, der Norweger und Schweden, ergiebt sich leicht die Teilung Skandinaviens in Norwegen und Schweden. Man fügt hier hinzu, daß diese beiden Königreiche zwar von einem Könige regiert werden, sonst aber ihre gesonderten Gesetze haben. — Bei der Betrachtung der inneren Teile der Halbinsel ergiebt sich aus der Natur des Bodens, daß Skandinavien im Innern im allgemeinen nur schwach bevölkert sein kann. Bedeutende Städte sind hier nicht anzutreffen, sondern die Leute wohnen meistens in zerstreuten Dorfschaften und einzelnen Gehöften. Somit hätte man für die einfachen Verhältnisse der Volksschule genug „politische Geographie" von Skandinavien, und es ist durchaus kein Grund abzusehen, weshalb dieselbe als besonderer Teil bis zum Schluß aufgespart werden soll, wenn sie sich bei der Betrachtung des Landes natürlich und in Beziehung zu demselben ergiebt. Die Städte prägen sich auch besser dem Gedächtnis ein, wenn sie in organischem Zusammenhange mit der Natur des Landes gemerkt werden. — Die großartigen Kohlenlager in England veranlassen außer Kohlen- ausfuhr eine rege Fabrikthätigkeit der betreffenden Gegenden, weshalb wir hier die größten Fabrikstädte Englands zu suchen haben. Die südlichsten Ausläufer des Peakgebirges sind außerdem reich an Eifen, und was ist natürlicher, als daß Kohlenreichtum und Eisen eine rege Eisen- und Stahl- industrie hervorrufen müssen! Hier liegt also ein großer Jndustriebezirk, dessen hervorragendste Städte Birmingham und Sheffield sind. In den nördlichen Kohlendistrikten fehlt der Eisenreichtum, und bei der vorherrschenden Un- fruchtbarkeit des dortigen Bodens müssen die nötigen Rohstoffe von ander- wärts beschafft werden. Dies übernehmen die nahen großen Seehandels- städte neben ihrer Bedeutung für Handel und Ausfuhr der Produkte. Liverpool führt viel Rohmaterial, und zwar Baumwolle aus Westindien, für einen großen Jndustriebezirk ein, dessen hervorragendste Stadt Manchester ist (Manchesterzeuge). Das Rohmaterial an Wolle und Flachs, welches die Seehandelsstadt Hull einführt, findet in einem dritten Jndustriebezirk um Leeds Verarbeitung. — Die maritime Lage Englands nötigt dasselbe zu Welt- und Seehandel, und bei Betrachtung der Küste werden wir an den günstigen Häfen außer den schon genannten noch andere große Seehandels- städte antreffen. Wenn der Unterricht in dieser Weise fortschreitet, so werden auch die nötigen topographischen Begriffe vorgekommen sein, wenn man die Betrachtung

2. Die Geographie in der Volksschule - S. 35

1897 - Gera : Hofmann
1. Die Kulturgeographie. 35 von Einfluß gewesen ist. Sie befaßt sich demnach mit den Staatsformen und Staatseinrichtungen der Völker, prüft ihre Hilfsquellen und ihre Machtstellung, beschäftigt sich mit ihrem wirtschaftlichen Leben, weist nach, was auf dem Gebiete des Bodenbaues und Handfleißes geleistet wird, und wie dieser sich unter Aus- beutung der mineralischen Bodenschätze, Verwertung und Vermehrung der Roh- Produkte und Anwendung neuer Erfindungen auf dem Gebiete der Technik zur Großindustrie erweitert hat, die nun ihrerseits wieder von bedeutendem Einfluß auf Handel und Verkehr im eigenen Lande und in den Nachbarländern ge- worden ist. Sie weist ferner nach, in welchem Maße sich der Blick der Völker auf ferne überseeische Gebiete gerichtet hat, um deren Gaben den heimischen Bedürfnissen dienstbar zu machen, welche Rolle also das einzelne Volk im Welthandel und Weltverkehr spielt, ob es drüben sichere Stützpunkte seines Handels hat, und inwieweit seine Kolonialbestrebungen durch Gründung und Entwickelung von Kolonien von Ersolg gewesen sind, endlich ob und in welchem Umfang diese oder andere überseeische Länder von Einfluß auf die Aus- Wanderung sind, und welche Bedeutung diese für den betreffenden Staat hat. So läßt erst die Kulturgeographie die Erde so recht als „Erziehungs- Haus des Menschengeschlechts" erscheinen, in dem unter dem Einfluß der heimatlichen Natur die Kulturanlagen des Menschen entwickelt, seine Kräfte im Kampfe mit Widerwärtigkeiten der heimatlichen Scholle gestärkt, sein Geist zu angespannter Thätigkeit genötigt wird. „Aber das sind doch Forderungen, die eine Volksschule unmöglich er- füllen kann!" wird der Leser sagen, und von seinem Standpunkt aus mit Recht, wenn man bedenkt, wie wenig bis heute manche Lehrerbildungsanstalten auf derartige Fragen Rücksicht nehmen. Auch wäre es thöricht, die voran- geschickte Charakteristik der Kulturgeographie in vollem Umfange auf die Volksschule beziehen und hier in die Praxis umsetzen zu wollen. Die Forderung ist vielmehr dahin zu ermäßigen, daß die Volksschule naheliegende kulturgeographische Stoffe berücksichtigen soll. Sie kann sich dieser Zeitforderung nicht verschließen, wenn andererseits der pädagogische Grundsatz: „Unterrichte kulturgemäß!" nicht ganz beiseite geschoben werden soll. Oder ist etwa das zwecklose Memorieren bedeutungsloser Städtenamen, Nebenflüsse, Höhenziffern und topographischer Sonderbarkeiten wichtiger für die Bildung des Schülers, als eine zweckentsprechende Berücksichtigung der Verhältnisse der Bedürfnisse des praktischen Lebens? Was ein Volk ist, was es erstrebt und bis jetzt erreicht hat, das ist neben dem praktischen Nutzen der Erdkunde ins Auge zu fassen. Der Name „Kulturgeographie" klingt uns uoch fremd; die Sache selbst ist nicht so schwierig, wenn der Lehrer nur über die nötige Einsicht und Kenntnis verfügt. Man stelle den bisherigen 3*

3. Die Geographie in der Volksschule - S. 89

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. I. Skandinavien. 89 Schneefelder aus; weite Gebirgsebenen sind kahl oder nur mit Moos oder Gras bedeckt, und kein Baum, höchstens ein Wacholderstrauch unterbricht die Einöde. Fruchtbare Gebirgsthäler sind selten. — Aber die Gebirgsabhänge Norwegens sind mit großen Wäldern bestanden, haben gute Viehweiden und lassen auch Getreidebau zu. Welche Gegend scheint für den Getreidebau am günstigsten zu sein? — Das südliche Küstentiefland. Es zeichnet sich durch Fruchtbarkeit aus. Weizen und selbst Rübsen liefern erträgliche Ernten, und die Buche bildet nebst andern Waldbäumen große Waldungen. Auch die Westküste hat schön bewaldete und fruchtbare Thäler, welche oft sehr geschützt liegen, und der Getreidebau reicht selbst über den Polarkreis. (Abfragen.) Zusammenfassung: Schildere Klima und Fruchtbarkeit Norwegens! Norwegen müßte wegen seiner nördlichen Lage und Gebirgsnatur ein sehr kaltes Klima haben. Dieses wird aber durch den warmen Golfstrom, der die Küsten des Landes bespült, sehr gemildert. Das Meer schickt viel Feuchtigkeit und viele Niederschläge; das Land hat Seeklima u. f. w. b) Die Bewohner. Welches werden die bewohntesten Landstriche sein? — Die Küstengegenden. Welche Gegenden werden sehr dünn bevölkert sein? — Das Innere des Landes. Hier finden wir in den Gebirgsthälern nur einzelne Dörfer und Gehöfte, die oft manchmal meilenweit getrennt liegen. Weshalb? Welche Nahrungsquellen der Bewohner lernten wir kennen? — Ackerbau, Viehzucht und Holzreichtum. Wie beeinflußt das Meer ihre Beschäftigung? — Es fordert sie zu Fischerei und Handel auf. Welcher bekannte Fisch wird in großer Menge an der Küste gefangen? — Der Hering. Nenne einen andern Ausfuhrartikel! — Holz. Was muß indes eingeführt werden? — Getreide. Die norwegische Handelsflotte gehört zu den größten der Erde. Zeige und nenne die zwei bedeutendsten Handelsstädte! — Ehristiania und Bergen. Die Norweger sind an Arbeit und Entbehrungen gewöhnt. Ihre Sitten und Lebensbedürfnisse sind einfach. Sie sind Germanen und bekennen sich zur evangelischen Kirche. Zusammenfassung: Erzähle von Norwegens Bewohnern!

4. Die Geographie in der Volksschule - S. 103

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 103 von Bristol (bristl) trennt Wales von Cornwall. — Weshalb kann man diesen Kanal einen „falschen" nennen? — Er verbindet nicht zwei ver- schiedene Gewässer. — Was lehrt die Karte über die Küstenbildung beiver Halbinseln? — Die Küsten sind größtenteils Steilküsten; denn die Gebirge dachen sich steil zum Meere ab. — Besonders zeichnet sich die Südküste von Cornwall durch ihre schroffen Steilküsten aus. Was ist von der Gliederung der Küsten zu sagen? — Sie sind reich gegliedert. — Inwiefern ist diese Natur der Küsten für die Schiffahrt günstig? — Sie eignen sich gut zur Anlage von Seehäfen. — Welche beiden Küsten der Halbinseln haben nach der Kartenzeichnung die meisten Seehäfen? — Die beiden Südküsten der Halbinsel. — Zeigt und nennt den nach der Kartenzeichnung bedeutendsten Seehafen der Südküste von Cornwall? — Plymouth (plimm'ß). — Diese Stadt hat den wichtigsten Kriegshafen Englands, der durch große Schutzbauten den Schiffen Schutz vor den Süd- Westwinden gewährt. Vor dem Hafeneingang steht ein berühmter Leuchtturm. Zusammenfassung: Sprich über Englands Bodengestaltung und die Küstenentwicklung der beiden westlichen Halbinseln. d) Vergleiche die Höhe der Gebirge von Cornwall mit derjenigen der deutschen Mittelgebirge nach der Kartenzeichnung! — Sie sind niedriger. — Zu welchen Gebirgsformen gestaltet sich vielfach das Bergland? — Es zeigt viel Plateaubildung. — Wo hat es die höchsten Erhebungen? — Im Süden, in der Nähe der Küsten. Das ganze Bergland hat wenig fruchtbaren Boden. Die breiten Hoch- flächen sind mit Granitblöcken übersäet, und besonders im Süden sind hohe Granitfelsen anzutreffen. An fruchtbaren Thälern und auch an Wäldern ist das Land arm. Wozu ist dieser Boden also wohl nicht geeignet? — Zur Ackerwirtschaft. Aber im Innern birgt das Bergland große Schätze, nämlich unerschöps- liche Zinn- und Kupferlager. Welches wird daher die Hauptnahrungsquelle der Bewohner sein? — Der Bergbau und Hüttenbetrieb. Zusammenfassung: Schildere Cornwall! c) Wie unterscheidet sich das Gebirge von Wales hinsichtlich der Höhe vom kornischen Bergland? — Es ist viel höher und hat seine höchsten Er- Hebungen im Norden; der südliche Teil ist niedriger. — Welches ist die höchste Erhebung des Gebirgslandes? — Der Berg Snowdon (ßnodn). — Diese Gebirgsgruppe erreicht fast die Höhe des Brockens. Welche Überein- stimmung mit dem kornischen Berglande zeigt die Gestaltung des Gebirges von Wales? — Es ist ebenfalls ein Mafsengebirge mit vielen Hochflächen. — Wie wird diese Natur des Landes auf den Wärmezustand wirken? — Auf den Hochflächen muß es durchschnittlich kälter sein als in der östlichen

5. Die Geographie in der Volksschule - S. 109

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 109 ä) Weshalb ist die Natur der beschriebenen englischen Ostküste dem Seehandel wenig günstig? — Sie eignet sich nicht zu bedeutenden Hafen- anlagen. In der That findet man von der Humber- bis zur Themsemündung keinen bedeutenden Seehafen. Und welchem Umstände ist es nur zuzu- schreiben, daß an den genannten beiden Küstenpunkten bedeutende Seehäfen liegen? — Ihre Anlage wurde durch die breiten und tiefen Flußmündungen ermöglicht. — Welche dieser beiden Seehandelsstädte haben wir noch nicht näher betrachtet? — Die Hauptstadt London am untern Lauf der Themse. — Sie ist die Residenzstadt der englischen Königin. Das Königtum ist nämlich in England anch in weiblicher Linie erblich. Es wird durch das Parlament, welches die Rechte der verschiedenen Stünde des Volkes vertritt, sehr be- schränkt. (Wiederholen!) Obwohl die Stadt über 75 km vom Meere liegt, dringt die Flut in dem breiten tiefen Strombett doch bis London, so daß die größten Seeschiffe dahin gelangen können. London ist die volkreichste Stadt der Erde. Sie hat fast 4^/2 Millionen Bewohner, (der Polizeibezirk sogar 51/2) fast 1h vom ganzen Jnselreich. Wieviel mal so groß ist sie wohl als Berlin? — Über dreimal. — Sie hat mehr Bewohner als manches Königreich. — So haben z. B. Dänemark und Württemberg noch nicht 1/2 so viel Bewohner als London, Sachsen hat nur 31/2 Millionen, und Holland und Schweden haben nur so viel Einwohner als das eigentliche London. London ist die größte Seehandelsstadt und bedeutendste Fabrik- und Industrie- stadt des Jnselreichs und der ganzen Erde. Suchen wir einzelne Gründe für diese Größe Londons! Aus welchem einfachen Grunde schon nimmt London unter allen Städten Englands die erste Stelle ein? — Es ist die Hauptstadt des ganzen Reiches. — In der Hauptstadt eines Landes vereinigen sich aber vielerlei Kulturbestrebungen des Volkes. (Denkt an Berlin!) Außerdem hat London eine äußerst günstige Lage. Nennt andere englische Städte, deren geographische Lage mit der von London Ähnlichkeit hat? — Hüll, Liverpool, Bristol; denn sie liegen auch im Mündungsgebiet von Flüssen, welche bis zu den Städten sür große Seeschiffe fahrbar sind. — Was aber hat London in dieser Be- ziehung voraus? — Es liegt am größten Flusse des Landes, in einer weiten Tiefebene. — Weshalb ist diese Lage für den Binnenverkehr von großem Vorteil? — Auf der Themse gelangen die Flußschiffe ins Innere des Landes, und durch Kanäle, die leicht anzulegen waren, steht ganz Mittel-England mit London in Verbindung. — Welche andere für den Verkehr wichtigen Kunst- straßen waren dort ohne Schwierigkeiten anzulegen? — Viele Eisenbahnen. — Aber auch für auswärtigen Seehandel hat London eine sehr günstige

6. Die Geographie in der Volksschule - S. 112

1897 - Gera : Hofmann
112 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. Den Spaniern und Niederländern. — Heute ist es die erste Seemacht der Erde und hat seine Kolonien in allen Erdteilen. Schon in Europa hat es wichtige Handelsstationen in seinen Besitz gebracht. Welche wichtigen Stationen besitzt es im Mittelmeer? — Gibraltar und Malta. (Zeigen!) — Beide Stationen sind stark befestigt, und Gibraltar gilt für eine uneinnehmbare Felsenfeste. Diese Besitzungen sichern Englands Handel im Gebiet des Mittelländischen Meeres. Nun sollt ihr mir noch die wichtigsten außereuropäischen Besitzungen Englands nennen. Schlagt die Karte von Asien auf! Nennt die wichtigste englische Besitzung! — Das britische Indien. — Es ist zu einem Kaiserreich erhoben, und die Königin von England führt den Titel: „Kaiserin von Indien". Nenne englische Stationen in Vorderasien! Zeigt und nennt die wichtigsten Besitzungen in den anderen Erdteilen! Zusammenfassung: Zeige, daß die Engländer das erste Handelsvolk und die größte Seemacht der Erde sind! C. Schottland. 1. Vodengestaltung und Küstenentwickelung. Was lehrt die Karte über Schottlands Bodengestaltung im allgemeinen? — Schottland ist größtenteils Gebirgsland. — Welche Übereinstimmung herrscht in der Richtung seiner Gebirgszüge? — Sie durchziehen fast alle das Land in der Richtung von Südwesten nach Nordwesten. — Sie erreichen die Höhe der deutschen Mittelgebirge. An welche Küste treten sie hart heran? — An die Westküste. — Welche Küstenform entsteht hierdurch? — Steil- küste. — Inwiefern hat das Meer auch auf die Gestaltung der Küste ein- gewirkt? — Es dringt in tiefen Einschnitten ins Land und bringt eine reichhaltige Gliederung der steilen Küste hervor? — Wie können wir sie nunmehr nennen? — Sie ist eine vielgegliederte Steil- und Klippenküste. — Mit welcher Küste hat sie große Ähnlichkeit? — Mit der norwegischen. — Wie man dort die Meereseinschnitte Fjorde nennt, so hat man dafür auch hier einen gemeinsamen Namen. Ein Meereseinschnitt der schottischen Küste heißt Firth (förß), und die einzelnen werden meistenteils noch nach den Flüssen, welche in sie münden, benannt, z. B. Firth os Elyde (kleid'), d. h. Meereseinschnitt des Flußes Elyde. (Zeigen!) — Inwiefern wird die buchtenreiche Küste dem Schiffsverkehr günstig sein? — Sie gestattet die Anlage schöner, sturmsicherer Häfen. — Vergleicht die Lage dieser Häfen mit der Lage der großen englischen Seehäfen in Bezug auf die großen Seehandelsstraßen nach fremden Ländern und Erdteilen! Weshalb werden da die schottischen Häfen im allgemeinen wohl in der Bedeutung den großen

7. Die Geographie in der Volksschule - S. 114

1897 - Gera : Hofmann
114 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. wird der Boden fruchtbarer und hat schöne Weideplätze und auch Ackerboden. Die fruchtbarste Gegend ist aber das schottische Niederland, welches durchweg wohl angebaut ist. Welche Nahrungsquelle eröffnet demnach die Landes- natur den Bewohnern? — Sie treiben Schafzucht, Viehzucht und, wo es angeht, Ackerbau. — Große Schätze birgt aber das Gebirgsland in seinem Erdinnern. Hier finden sich große Steinkohlenlager, Eisen, Blei und Reiß- blei. Besonders die nördlichen Teile des Gebirges am Niederlande sind reich an Steinkohlen. Welche andere Nahrungsquelle bietet sich so den Be- wohnern dar? — Bergbau. — Und welche weiteren Nahrungszweige werden durch Metall- und Kohlenreichtum hervorgerufen und belebt? — Fabrik- wesen, Industrie und Handel. — In welchem Landesteil werden wohl Ge- werbfleiß und Handel in großer Blüte stehen? — Im nahen Niederlande. — Hier finden sich daher auch die volkreichsten Städte. Welche Seehandels- stadt merkten wir schon? — Greenock. Den Clyde-Fluß hinauf liegt die Stadt Glasgow (gläsgo). Sie ist die vornehmste Fabrik- und Handelsstadt Schottlands, für große Seeschiffe erreichbar. Sie ist zugleich Schottlands volkreichste Stadt. Liverpool und Glasgow sind nach London die volkreichsten Städte des ganzen Jnfelreichs und haben je über eine halbe Million Einwohner. Zeigt und nennt Schottlands Hauptstadt! Beschreibe ihre Lage! Edin- bürg ist mit einer Hafenstadt verbunden und hat rege Gewerbethätigkeit und bedeutenden Handel. Sie ist aber nicht halb so volkreich als Glasgow. Die Bevölkerung Südschottlands besteht aus den Niederschotten, welche in ihrem Wesen und ihrer Sprache viel mit den Engländern gemein haben. Sie bilden den Übergang von den Engländern zu den keltischen Bergschotten. In den Städten leben sehr viele Engländer. (Wiederholen.) Zusammenfassung: Schildere Südschottland! 3. Mittelschottland. Wie unterscheidet sich Mittelschottland in der Bodengestaltung von Südschottland? — Die Gebirgsnatur tritt noch deutlicher hervor, und die Gebirge sind höher. — Welchen Namen führt das Gebirge? — Grampian- (grämpjän-)Gebirge. — Inwiefern trifft die schon früher beschriebene Gebirgs- natur Schottlands besonders auf dieses Gebirge zu? — Es verbreitet sich in mehreren Ketten nach Nordosten, tritt hart an die Westküste und bildet dort eine vielgeliederte Steilküste, wird nach Nordosten allmählich niedriger und erreicht nur an einzelnen Punkten die Ostküste, an welcher sich ein Streifen Küstenslachland dahinzieht. — Obwohl das Gebirge nur die Höhe der deutschen Mittelgebirge erreicht, macht es doch den Eindruck einer groß- artigen, erhabenen Gebirgsnatur. Seine felsigen Thalspaltungen gehen fast

8. Die Geographie in der Volksschule - S. 115

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 115 zur Meereshöhe hinab, so daß die steilen Gebirgsmauern, malerischen Zacken, die größtenteils schneebedeckten Bergesspitzen, die weiten Hochflächen auf den Beschauer den Eindruck machen, als befände er sich in einer Hochgebirgs- landschaft. Die zahlreichen Gebirgsseen und wilden Bergströme erhöhen noch den eigenartigen Eindruck. Der höchste Berg lst der Ben-Nevis, höher als die höchsten Berge des Erzgebirges. (Abfragen.) — Wie wird diese Ge- birgsnatur auf das Klima einwirken? — Sie trägt dazu bei, das Klima rauh, die feuchte Luft nebelig zu gestalten; die vielen Niederschläge werden vielfach in der Form von Schnee auftreten. Der felsige Boden ist überwiegend unfruchtbar. In Thälern und auf Höhen ziehen sich oft weite Moorflächen hin. Nur in manchen Flußthälern und im östlichen Flachlande finden sich fruchtbare Gegenden. Welche Be- schäftigung werden hier die Bewohner treiben? — Ackerbau. — Die Haupt- getreideart ist Hafer; aber im östlichen Tieflande wird auch viel Roggen und Flachs angebaut. Welcher Handelsartikel wird aus letzterem bereitet? — Die schottische Leinwand. — Nennt die wichtigste Hafenstadt an der Ostküste! — Aberdeen (äbberdin). — Welche Nahrungsquelle außer Seehandel bietet das Meer den Anwohnern? — Sie treiben Fischsang. — Besonders ist an der Nordseeküste der Heringsfang bedeutend, auch an der ganzen Küste der Lachsfang und der Fang des Kabeljaus lohnend. Die Hochschotten treiben auf den weidereichen Gebirgsabhängen Vieh- und Schafzucht. Auch züchten sie die kleinen, ausdauernden Hochlands-Ponies und treiben in den Gebirgsseen Fischfang. Welcher Völkerfamilie gehören sie an? Sie haben in ihren Bergen die Sitten und bunten Trachten der Väter treu bewahrt. Die rauhe Natur ihrer Heimat härtet sie ab, und sie erreichen bei ihrem einfachen Leben ein hohes Alter. Die schönen Sagen ihrer Väter pflanzen sich bei ihnen durch trauliche Erzählungen am häus- lichen Herd von Geschlecht zu Geschlecht fort. (Abfragen!) Zusammenfassung: Schildere Land und Leute in Mittel- schottland! 4. Nordschottland. Welche Übereinstimmung mit Mittelschottland zeigt Nordschottland in Bezug auf seine Bodengestaltung? — Die nordschottischen Gebirge bilden im Westen ebensalls zerklüftete Steilufer und gehen nach Nordosten in ein schmales Küstenslachland über. — Das ganze Gebirge heißt das kaledonische Gebirge. Vergleiche seine Höhe mit dem mittelschottischen Gebirge. — Es ist niedriger. Es hat auch weniger tiefe Thäler, mehr ausgebreitete Hochflächen und ist rauher und unwirtbarer als das Gebirge Mittelschottlands. Anhaltende, kalte Nebel, viele Stürme, lange, naßkalte Winter, kahle Felsen, weite Moor- 8*

9. Die Geographie in der Volksschule - S. 125

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 125 mehrere Küstenländer, von denen die wichtigsten das Baske nland, Asturien und Galizien sind. Das Kettengebirge beginnt am Westrande der Pyrenäen, läuft in geradlinigem Zuge der Küste parallel, erreicht in der Mitte des Zuges seine größte Höhe und löst sich in Galizien in eine große Anzahl einzelner Ge- birgszüge auf. Die ganze Natur dieser Gebirgslandschaften ist wesentlich von der des Hochlandes verschieden. Die Einwirkungen des nahen Meeres mit den reich- lichen Niederschlägen, welche die Nordwestwinde auf den Gebirgsabhängen ablagern, die schneeigen, quellenreichen Gipfel der Berge veranlassen eine reiche Bewässerung des Landes, und diese ruft im Verein mit dem milden Klima einen frischen, üppigen Pflanzenwuchs hervor. Daher sind hier die Gebirgsabhänge mit reicher Laubwaldung und kräuterreichen Tristen bedeckt, die anmutigen Thäler aber zu ausgedehnten Obstanpflanzungen und Getreide- feldern verwertet. Ackerbau, Gartenbau und die einzelnen Zweige der Vieh- zucht sind daher hervorragende Nahrungsquellen der Bewohner. Die Gebirge sind reich an Mineralien. Namentlich sind die Stein- kohlenlager und Eisenlager in Asturien und im Baskenlande hervorzuheben, welche in jenen Ländern eine lebhafte Industrie hervorgerufen haben. Die hafenreiche Küste, welche besonders in Galizien reich gegliedert ist (weshalb wohl?), fordert zu Seehandel und Fischerei auf, und deshalb sind die dortigen Anwohner seetüchtige Leute, aber auch verwegene Schmuggler. Neben bedeutenden Seehandelsplätzen finden wir hier auch 2 bedeutende Kriegshäfen Spaniens, Corüna und Ferrol. Zusammenfassung: 1. Schildere Lage und Natur der nörd- lichen Küstenländer! 2. Sprich über Nahrungsquellen der dortigen Bewohner! b) Die Natur der nördlichen Küstenländer hat bei ihrer durch Gebirge und Meer abgeschlossenen Lage, den schwerzugänglichen, oft zu natürlichen Befestigungswerken gestalteten Gebirgsgruppen den Eroberungen der Römer und Mauren den wirksamsten Widerstand entgegengesetzt. Diese Länder bildeten daher stets den letzten Zufluchtsort besiegter Völkerstämme. Hier haben die alten Iberer erfolgreich gegen die Römer gekämpft, und die Basken singen dort heute noch von ihren Siegen über Augustus. Sie sind der letzte Rest der iberischen Nation und nach ihrer Sprache zu urteilen das älteste Volk Europas. Sie bewohnen das Baskenland und einen kleinen Teil der westlichen Pyrenäen. Ihrem Charakter nach sind sie die stolzesten aller Spanier, stolz auf ihre Abkunft und Sprache, stolz auf ihr Land und auf ihre alten Vorrechte und Einrichtungen. Sie halten zähe an ihren alten Sitten und Gebräuchen und zeigen glühende Vaterlandsliebe und

10. Die Geographie in der Volksschule - S. 127

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 127 an einer Seite dem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben gleichen sie riesigen Amphitheatern. Im Vergleich mit der Natur der Alpen fällt bei den Pyrenäeu besonders die Armut an Längsthälern, Gebirgsseen und, wegen der geringen Feuchtigkeit, auch der grasreichen Triften auf. Ihnen fehlt das schöne Sennerleben der Alpen, der Reichtum an nutzbaren Mineralien, die Größe und Fruchtbarkeit der Alpenthäler. Sie find deshalb auch weniger dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt richtet sich in ihrem Charakter nach der Höhe der Gebirgsabhänge. An Wild ist kein Mangel. Das bedeutendste Raubtier ist der Bär. In einem der wildesten Hochthäler der Ostpyrenäen liegt die kleine Republik Andorra. Zusammenfassung: 1. Beschreibe die Pyrenäen und schildere die Natur derselben! 2. Vergleiche sie mit den Alpen! b) Zwischen den Pyrenäen und dem Ebrobecken liegt eine Reihe bergiger Stufenländer, die von dem eigentlichen Abhang der Pyrenäen deutlich getrennt sind und auch einen andern Charakter tragen. Diese Stufenländer und das Ebrobecken nehmen die Landschaften Navarra, Aragonien und Katalonien ein. Die Terrassenlandschaften von Navarra und Hocharagonien bilden ein wechselreiches, wasser- und waldreiches Bergland, dem es auch nicht an Mineralien fehlt. Es ist zum Anbau wohl geeignet und begünstigt Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht. In den sonnigen Thälern gedeihen bereits Süd- früchte, und der Reichtum an Wild in den höheren Regionen lockt die Berg- bewohner zur Jagd. Im Osten wird das Stufenland von dem katatonischen Kü st enge- birge vom Meer abgeschlossen. Dieses schließt sich an die Ost-Pyrenäen, begleitet die Küste und wird in seinem höchsten Teile von dem Ebro in einem steilen Felsenthal durchbrochen. Dieses Küstengebirge ist sehr reich an Mineralien, besonders an Steinkohlen und Salz. Durch Ausnutzung dieser Schätze ist Katalonien zum ersten Jndustriebezirk Spaniens geworden, und seine Hauptstadt Barcelona ist Spaniens erste Industriestadt und wegen des treff- lichen Hafens auch der Seehandelsplatz der Monarchie. Den Hauptzweig der Fabrikation bilden Baumwollenwaren. Durch unermüdlichen Fleiß der Katalonier ist der Boden des Landes sehr ertragfähig geworden, so daß in jeder Beziehung Katalonien zu den wohlhabendsten Provinzen Spaniens gehört. Zusammenfassung: Sprich über die Stufenlandschaften zwischen den Pyrenäen und dem Ebrotiesland!
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