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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 5

1910 - Düsseldorf : Schwann
\. Aus der Römerzeit. Beschaffenheit des Landes. Wo heute bic Stadt Düsselbors mit ihren vielen Sausenden uoit Gciuivcchnei'u, i()vcit breiten Straßen und prächtigen Einlagen (ich ausdehnt, bet lucir uor etwa 2000 ^jobicn ein mit Wäldern und Sümpfen bebccftcs, fast menschenleeres Semb. Der Rhein, noch nicht von Dämmen und Ufermauern eingeengt, floß in mehreren Armen bnrch unsere (Äegenb. Der Hauptarm stojz damals, vom „Alten Rhein" bei llrbenbcich Herkommenb imb die Bogen des heutigen Laufes mehrmals fchneibenb, die Himmelgeister Wiesen und das Dorf Volmerswerth links lafsenb, iibei ^ylehe, dann beut gleichnamigen Wasserlaufe solgenb, bicht am Südwestsriedhofe und den südliche,, Häusern von Hamm vorbei, in westlicher Richtung quer bnrch das jetzige Bett bis au bic Mauern von Neuß (noch 1377); alsdann dem Bogen des Erftkanals folgend, qtter bnrch bic Lauswarth und Unterbilk; barauf in östlicher Richtung dem Laufe des süblicheu Düsselarmcs solgenb, in einem Bogen zwischen Oberbilk und Lierenselb durch; bauu in nör blick er Richtung durch das Fliuger Bruch bis Zoppcnbrück; endlich in nordwestlicher Richülug, dem Lause des Kittelbaches folgend, um die Rheininsel Kaiserswerth bis znm „Alten Rhein" bei Wittlaer. (Siehe umstehenbe Skizze.) Noch heute beuten bic Namen Volmerswerth, Möuchcnwcrth und Lanswarth baraiis hin, daß bort früher Inseln geivcscn Und. Der Hittelbach, bcr süblichc Düsselarm, bic Flehe imb bcr Erftkanal siub Teile der alten Flußläufe, und bic feuchten Wiesen bei Mörsenbroich, Düsseltal, Licrcufclb, Stoffclu und Torfbrnch Überreste jener ausgedehnten Sümpfe. Von den großen Walbungen sinb nur der ©rctsoibcrger und der 9laper Walb, sowie bcr Eller Forlt übrig geblieben. Bilker und Flinger Busch verschwanden erst in neuerer Zeit, letzterer bis aus einen kleinen Rest, den Königsbnsch. Aber manche Flurbezeichnungcu und Ortsnamen1 wie Lohansen, Derendorf, Rath und Stockum erinnern daran, daß auch dort in früheren Zeiten ein Wald gewesen und ausgerodet worden ist. Die ersten Kämpfe mit den Römern. Am rechten User des Niederrheins wohnten zu jener Zeit neben anderen germanischen Stämmen die Sigambrcr, Ubier, Usipeter und Tenftercr. Auf bcr linken Seite hatten sich teils germanische, teils gallische Völkerschaften niebergelast’cn. Das Gebiet der einzelnen Stämme läßt sich i Vgl. das Verzeichnis geschichtlicher Straßen- und Ortsnamen Seite 75.

2. Führer bei dem Unterrichte in der Heimatkunde - S. 10

1897 - Breslau : Hirt
10 Erklärende Übersicht über die beigegebenen Zeichnungen. Zeichn. Vii. Gebiet eines Kreises (Bergheim). Zur Erleichterung des Entwurfs würden sich die Schüler folgendes zu merken haben: Lauf des Flusses nach Nordosten. Höhenzug auf dem rechten Ufer in gleicher Richtung. Von den Ortschaften liegen die weitesten fast alle 12 km (in der Zeichn. 6 cm) von der Kreisstadt entfernt, während mehrere andere ziemlich genau in der halben Entfernung liegen. Zeichn. Viii. Gebiet eines Regierungsbezirks (Köln). Stützpunkte für den Entwurf: Rheiulauf iu nordwestlicher Richtung. Von Köln nach Südosten bis Königswinter am Fuße des Drachenfels und nach Nordwesten bis zur Erstmüudung gleich 35 km (in der Zeichn. gleich 5 cm). Auch noch einige andere Städte liegen in der gleichen Entfernung. Wieder andere Städte liegen in einer geraden Linie, was die Schüler sich ebenfalls merken. In der Zeichnung sind die beiden Rheinbiegungen bei Köln, entgegen dem Grundsatze des Generalisierens, dargestellt, was aus dem Grunde geschehen ist, daß die an denselben liegenden Orte ihre richtige Lage erhalten. Zeichn. Ix. Teil einer Provinz (Oberschlesien). Stützpunkte für den Entwurf: Mährisches Gesenke und Glatzer Gebirgskessel in nordwestlicher Richtung, beide in einer Länge von etwa 100 km (4 cm). Oderquelle bis zur Mündung der Glatzer Neiße in gerader Richtung nach Norden gleich 125 km (5 cm). Von der Mündung der Glatzer Neiße bis zur Nordwestecke des Glatzer Gebirgskessels ebenfalls 125 km (5 cm). Von der Mündung der Glatzer Neiße nach Nordwesten bis zur Oder- bieguug gleich 100 km (4 cm). Mehrere Städte in gerader Linie- Zeichn. X. Teil einer Provinz (Niederschlesien). Stützpunkte für den Entwurf: Glatzer Gebirgskessel in nordwestlicher Richtung, Jser- und Riesen- gebirge in we st nordwestlicher Richtung; beide Gebirgszüge iu der Länge von etwa 100 km (4 cm). Von der Mündung der Glatzer Neiße bis zur Nordwestecke des Glatzer Gebirgskessels gleich 125 km (5 cm). Von der Mündung der Glatzer Neiße bis zur ersten Oderkrümmung gleich 100 km (4 cm). Von der ersten Oderkrümmung bis zur dritten Oderkrümmung gleich 150 km (6 cm).

3. Vaterländische Erdkunde - S. 165

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 165 — Höhen zwischen Saale und Weißer Elster als solche ansehen.) — Durch die reiche Zahl der an ihr liegenden Städte, — wir zählen acht Städte von 20 000 Eime, und darüber, darunter eine Großstadt von 100 000 Eime., Halle, — erinnert sie an den gleich langen Neckar mit seinen neun gröjseren Städten {ß. 91). Sie übertrifft diesen Fluß jedoch noch in der Bedeutung ihrer Nebenflüsse. Allein an der in nächster Nähe parallel zur Saale verlaufenden Weifsen Elster zählen wir fünf gröfsere Städte, darunter am Oberlauf das gewerbreiche Plauen, in der Mitte Gera und am Unterlauf das mächtige Leipzig mit seinen 350 000 Eime. — Auch in anderer Beziehung erinnert die Saale an den Neckar. Gleich diesem windet sie sich meist durch ein eng eingewaschenes Thal, von dessen Rändern zahlreiche Burgen herabblicken.x) Selbst der Wein fehlt nicht,, wie unser Kärtchen (bei Abschnitt „Ackerbau") zeigt. Freilich, das Gewächs ist darnach. „In Jena preßt man Trauben aus und denkt, es werde Wein daraus" lautet ein boshafter Vers, und über die Thüriuger Weiue überhaupt fingt Matthias Claudius in seinem bekannten Lied: „Thüringens Berge, zum Exempel, bringen Gewächs, sieht aus wie Wein, ist's aber nicht, man kanu dabei nicht singen, dabei nicht fröhlich sein." Für den landschaftlichen Charakter ist die Weinbelaubuug der Saaleufer jedoch von Bedeutung. Zusammen mit den übrigen oben erörterten Thatsachen berechtigt sie zu dem Satz: die Saale ist der thüringische Neckar. — Wir betrachten nun in Kürze die Saale-Städte. — Hof A, wie das benachbarte Plauen an der Weifsen Elster eine Industriestadt, gehört noch dem Vogt- lande an. — An der scharfen Biegung, ziemlich mitten im Gebiet der thüringischen Staaten, liegt in reizender Gegend Rudolstadt mit zioei Schlössern. Die Stadt von O weiter stromabwärts, ist Jena, berühmt durch seine Universität. Hier fand am 14. Oktober 1806 die folgenschwere Nieder- lage der preüfsischen Armee statt. — An dem kleinen, unterhalb Jena ein- mündenden Nebenßufs (Ilm) liegt Weimar A- Diese Stadt hat den hohen Ruhm, Deutschlands „Dichterstadt" zu sein. Am Hofe des kunstliebenden Herzogs Karl August lebten nämlich gleichzeitig Goethe, Schiller, Herder und Wieland, so daß Weimar in jener Zeit der geistige Mittelpunkt Deutschlands war. Schöne Standbilder, u. a. die bekannte Doppel-Statue Goethe-Schiller, erinnern noch heute an die großen Geisteshelden und bilden einen schönen Schmuck der Stadt. - Die nächste Stadt an der Saale ist Naumburg A, der Unstrutmündung x) „An der Saale Hellem*) Strande stehen Burgen stolz und kühn. Ihre Mauern sind zerfallen, und der Wind streicht durch die Hallen, Wolken ziehen drüber hin." *) Anmerkuug: Der Saale Strand ist thatsächlich hell. Der Muschelkalk, in dem das Bett eingewaschen, ist an seinen Abhängen trocken und läßt kaum einen Busch- bestand aufkommen. Nach einigen Autoren soll man die Berghänge bei Jena, nur um sie mit Grün zu schmücken, mit Wein bepflanzt haben.

4. Vaterländische Erdkunde - S. 167

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 167 — Unterhalb Halles treffen wir noch zwei kleine Mittelstädte; diejenige von A ist Bernburg in Anhalt, die andere von 0 Kalbe in der Provinz Sachsen. e) Bodenschätze. Rückblick auf die Siedelungen. a) Schon beim Schwäbischen Stufenland erfuhren wir, daß sich gerade in der Triaszeit große Salzlager gebildet haben). Dieser Umstand ist auch Thüringen günstig gewesen. Namentlich in der Erfurter Gegend finden sich sehr ergiebige Steinsalzlager (f. Erfurt S. 164). Noch viel reicher an Salzlagern als die Trias ist die Nach-Kohlenzeit (Dyas, und zwar die Zech- steinformation). Ihr gehören die großartigen Lager nördlich und östlich vom Harz an (z. B. Staßfnrt) und an ihnen hat Thüringen in den Halleschen Salinen gleichfalls feinen Anteil und zwar in Form von Solsalzen. — Als fernerer Bodenreichtum sind schon die Braunkohlenlager der Saalegegend genannt, die besonders reichlich bei Halle ausgenutzt werden. — Endlich sind noch die Schiefer und das Eisen des Thüringer Waldes zu uennen (s. dort S.__ 171). b) Überblicken wir zum Schluj's die Siedelungen in ihrer Gesamtheit, so finden wir eine auffällige Regelmäßigkeit. Alle gröfseren Ortschaften fliehen nicht blo/'s die umqebenden r< i - 7 7 7' At* E 8 #9 • 10 (jrebirge, sondern auch die Jsie- derungen. Wir finden sie im all- gemeinen immer da, ico die Gebirge sich bis zur 200 m-Schicht (weiß) a_________________* __b herabgesenkt haben, so da/s sie •6 ringförmig die (Unstrut- Helme-) *5 • 41 • 3 | «2 • 1 Niederung umgeben. Geschlossen wird der Kreis im Osten durch die Saale-Städte. In unserem Schema be- deutet 1 Jena, 2 Weimar, 3 Erfurt, 4 Gotha, 5 Eisenach, 6 Langensalza, 7 Mühlhausen, 8 Nordhausen, 9 Mansfekl, 10 Halle, 11 Merseburg, 12 Weifsenfeis, 13 Naumburg. (Aurze Charakteristik.) Eine nach Osten offene Mulde, durch parallel angeordnete waldige, oft mit Burgen und Ruinen ge- schmückte (Muschelkalk-)Höhen in viele fruchtbare Eiuzel-Mulden ge- gliedert. Ringförmig angeordnete Städte. Salz, Braunkohlen. Weinban an der Saale. Ii. Der Thüringer Wald. a) Allgemeines. (1, Aagt.) Wie der Teutoburger Wald als ein langer Arm in das Tiefland Norddeutschlands, so greift der Thüringer Wald in gleicher Rich- tung und gleicher Weise in das mitteldeutsche Berglancl aus. Er erstreckt xich vom Fichtelgebirge bis zum Werraknie und bildet die Grenze zwischen Thüringen und, Franken. Am Süd- (genauer Südwest-)abhang sagt man: „Drinnen in Umringen", am Nord- (Nordost-)abhang: „Drauj'sen in Franken". Mit seinem breiten Fufs (grau) und seinen iveiten Ausläufern füllt er fast

5. Vaterländische Erdkunde - S. 199

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 199 — z. B. der ganze österreichische Staat! (an 709 Firmen.) Die Zahl der Buch- druckereien beträgt über 200. (Vergl. Stuttgart S. 93). Zur Zeit der Oster- messe halten deshalb auch hier die deutschen Buchhändler ihren „Reichstag" (die Buchhändlerbörse) ab, auf dem u. a. die gegenseitigen Jahres-Rechnungen aus- geglichen werden. (4. Kchlachtörter.) Die Leipziger Ebene (f. S. 197) ist Deutschlands, ja wir dürfen sagen, Europas großes Schlachtfeld. 1813 wurde hier die Volkerschlacht geschlagen; bei Groß-Görfchen fand die Eröfsnungsschlacht der Freiheitskriege statt; bei Roßbach jagte der große Friedrich die Franzosen in die Flucht; bei Breitenfeld traf Gustav Adolf mit Tilly zusammen; bei Lützen rang er mit Wallenstein; bei Merseburg besiegte Heinrich I. die Magyaren — wahrlich, der „Leipziger Plan", das Centralbecken unseres Vater- landes, ist überreich mit Blut getränkt worden! Zusammenstellung der Namen (für Sa Erzgebirge Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz) Keilberg 1240 !Fichtelberg 1210 Annaberg © >Iarkneukirch Schneeberg Plauen |j Zwickau | Chemnitz 0 Freiberg A Dresden A Königstein Lilienstein Bastei Prebischthor Kuhstall Schandau Pirna Q Dresden A Elbe Pirna Q Dresden A Meifsen © Torgau © Wittenberg © chfen) und Skizze. Mulde (Zwickauer M.) Zwickau ß (Freiberger M.) Freiberg A (Chemnitzbach) Chemnitz 0 (Zschoppau) Dessau □ Weilse Elster Vogtland Plauen ß Greiz © Gera □ Leipzig Pleifse Fig. 57. Die Thüringisch-Sächsische Bucht. Anleitung: 1. Zeichne ein gleicharmiges Kreuz; jeder Arm —l Maß. 2. Um das senkrechte Doppelmaß schlängelt sich die Saale. (Mitte bei Unstrutmündung.) 3. Der linke Arm giebt die Un- strut an. 4. Der rechte Arm bezeichnet die Entfernung bis zur Elbe. Ferner: Merke für die zweite Strecke der Saale die Flammenlinie.

6. Vaterländische Erdkunde - S. 207

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 207 — Iv. Das schlesische Flachland. (1. Auge, fntdjütnrknt) Das schlesische Flachland ist eine lang- gestreckte Mulde, deren Mittellinie der Oderlauf bildet. (Karte „Weizenbau":) Die ganze Südwesthälfte ist von grofser Fruchtbarkeit. Es legt sich nämlich an den Fufs der Sudeten in ihrer ganzen Ausdehnung ein ausgedehnter Löjs- saurn an (S. 95), der ineist bis nahe an die Oder reicht, einzeln sogar über dieselbe hinübergreift. Weniger günstig ist die Hälfte rechts von der Oder. Iiier kommen wir bald in das sandige Gebiet des Südlichen Höhenzuges, der durch seine Unfruchtbarkeit bekannt ist. Er überschreitet übrigens scmiefslich (etwa bei Glogau und Grünberg) die Oder und nimmt auch die Ostecke Schlesiens (das Gebiet des Bobers und der Görlitzer Jseifse) ein, die ebenso unfruchtbar ist xcie die benachbarte Nieder-Lausitz (S. 200). Iiier befindet steh ein Hauptwaldgebiet (Kiefern) Deutschlands (s. Waldkarte). Ein anderes Waldgebiet Schlesiens, gleichfalls dem Südlichen Höhenzug angehörig, befindet sich auf der Oberschlesischen Platte. (2. Oder und Die Oder hat einen nordwestlichen Lauf. Unterhalb Breslau macht sie auffällige, treppenförmige Biegungen, wodurch drei rechte Kniee und drei linke Kniee entstehen. Von beiden Seiten, be- sonders aber von den Sudeten her, fliefsen ihr zahlreiche Nebenflüsse zu. Dieselben haben unterhalb der Oder-Biegungen meist nur kurzen Lauf; erst später, nachdem die Oder sich weiter von den Sudeten entfernt hat, werden sie länger (Bober, Görlitzer Neifse). Unter den Flüssen der ersten Strecke ist die Glatzer Neifse am längsten. Sie kommt aus dem Glatzer Kessel, fliefst im Kessel an Glatz und iveiterhin an Neifse vorbei. Beim ersten linken Knie mündet die Katzbach, die durch die Blücherschlacht 1813 all- bekannt geworden ist. An ihr liegt in besonders fruchtbarer Gegend Liegnitz, die drittgröfste Stadt Schlesiens. — Am dritten linken Knie mündet die Görlitzer Neifse, die aus dem Lausitzer Gebirge kommt und an Zittau, Görlitz (Guben und Forst S. 201) vorbeißiefst. Eben vor ihr mündet der Bober. Er kommt vom Riesengebirge, fliefst an Hirsehberg (S. 203) und an Bunzlau vorüber. (Man kann den Bober die Mulde, die Görlitzer Jseifse die Saale der Oder nennen; ivie das?) (3. Dresilm.) An der Oder selbst liegt Breslau. Sie ist der natür- liche Mittelpunkt der Landschaft und liegt an zwei wichtigen Naturbahnen. Die eine verknüpft mittelst der Mährischen Pforte Österreich und den Orient mit Schlesien und dem ganzen östlichen Deutschland, die andere läuft am Fu/se des Gebirges entlang (vergl. auch Dresden S. 196) und sucht den & lavischen Osten. In diesen Umständen ist in erster Linie ihr Anwachsen zur Centrale Ostdeutschlands begründet. (4. Wemlmu.) (Weinbaukarte:) Wie die Elbe (S. 196) und die Sacde (S. 165), so hat auch die Oder ihr Weinbaugebiet. Dasselbe liegt da, wo sie den letzten Treppensatz beschreibt, bei der Stadt Grünberg. Hier erreicht der Wein nicht bloß für Deutschland, sondern für die ganze Erde sein nördlichstes Gebiet. Eine günstige Gegend ist das natürlich nicht mehr für ihn, aber die Grünberger Weine sind doch besser als ihr Ruf. Es werden die besseren Marken eben unter fremden Namen getrunken, und nur die

7. Vaterländische Erdkunde - S. 208

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 208 — schlechteren gehen als Grünberger :c. in den Handel. Für diese ist freilich der Vers keine Beleidigung: „Denn länger zu trinken solch sauren Wein, „Müßt ich ein geborner Schlesier sein." (5. Schlachtfeld») Blicken wir zurück, so ergiebt sich, daß Schlesien ein reich gesegnetes Gebiet ist. Es hat überwiegend einen ausgezeichneten Acker-(Löß-)boden, es birgt im Erdiunern reiche mineralische Schätze, hat großen Waldreichtum und betreibt eine bedeutende Industrie. Deshalb war es durch die Jahrhunderte ein Zankapfel der benachbarten Reiche Polen, Böhmen, Ungarn, Osterreich und Preußen, so daß es eins der Hauptschlachtfelder Deutschlands wurde (Schlachlwörter nennen.) (Zusammenstellung der charakteristischen Merkmale!"« Lausitz Lausitzer Geb. Zittau /\ Spree Bautzen Q Kottbus □ Spreewald Görlitzer Neifse Zittau Görlitz ^ Porst Guben Zusammenstellung der Namen. 5udeten Oder Isergebirge Riesengebirge Schneekoppe 1601 Hohe Rad Schneegruben Hirschberg O Warmbrunn -j- Waldenburger Bgld. Waldenburg O Schweidnitz /\ Görbersdorf Glatzer Gebirge Heuscheuer Adersbacherfelsenlabyrinth Altvatergebirge Altvater 1490 Skizze. Eatibor Q Oppeln © Glatzer Neifse Glatz O Neifse A Brieg © Breslau A Katzbach. Liegnitz |j Glogau Q Grünberg G Bober Hirschberg G Görlitzerneirse(s.oben) Anleitung: 1. Lege 4 Maß in nordwestlicher Richtung (Oderlinie), Breslau liegt in der Mitte: von da nord- östlich das 1. Maß bis zum 2. Links-Knie, das 2. Maß bis Frank- furt. 2. Durchschnittliche Breite reich- lich 1 Maß. (Anfänglichmaß, links 1i2 Maß rechts; später Ver- schiebung, so daß das ganze Maß links von der Oder, rechts nur ein schmaler Streifen liegt.) . Glatzer Neiße Mdg. im 2. Maß, Katzbach— „ beim 1. Links- Knie, Fig. 53. Schlesien. Görlitzer Neißemdg. beim3.Links- Knie.

8. Vaterländische Erdkunde - S. 209

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 209 — Anleitung: Um die mitteldeutschen den man das halbe Maß a von der b) Das Doppelmaß b leitet uns suddeutschen Landschaften anreihen Mainspitze bis zur Fulda- vondazurthüringisch-Sächsischen zu können, hat man die drei mit quelle. Damit hat man die Bucht <s. Skizze S. 199). a,b, L bezeichneten Hilfen zu merken. Weser-Berglandschaft erreicht (s. o) Das Maß c (Doppelmaß) führt a) Nachdem Süddeutschland gezeich- Skizze S. 158). (Zur Probe: uns von der Elbe zur Oder (von net ist (s. Skizze S. 112) zeichne x—y 2 Maß.) Magdeburg zur Neißenmünduug? Skizze s. oben.) Harms, Vaterländische Erdkunde. 14

9. Vaterländische Erdkunde - S. 217

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 217 — 10mal so groß als Deutschland und von einer Mächtigkeit von mehreren 190 mi) — rauschten zu Thal. Wo sollten sie bleiben? Südwärts versperrte das mitteldeutsche Bergland, nördltch das Gletschereis ihnen den Weg. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als parallel zum Gletscherfuß nach Westen zu fließen und die Nordsee zu suchen. Sie wühlten und spülten sich ein mächtiges Bett, in dem sie in gewaltiger Wasserfülle dahinranschten, — Deutschlands, oder doch Nord- deutschlands Urstrom, ein Strom, gegen den alle unsere heutigen Flüsse Zwerge sind. Als sich dann später das Eis zurückzog und seinen Fuß weiter nördlich hatte, vollzog sich in gleicher Weise die Bildung eines zweiten und noch später eines dritten Urstromes. Unschwer erkennen wir auf der Karte zahlreiche Teilstrecken dieser Strombetten. Zunächst fällt uns auf, daß fast alle deutschen Flüsse an gewissen Stellen plötzlich nach Westen umbiegen und eine Strecke diese Richtung beibehalten. (Elbstrecke Schwarze Elster-Magdebnrg, die Fig. 61. Die Urströme Norddeutschlands. drei Treppenstufen der Oder, die großen Weststrecken der Warthe, die Weststrecke der Havel). Sie geraten dort für eine Zeit lang in das Bett eines Urstromes, dessem Einfluß sie sich nicht entziehen können. Gewisse Nebenflüsse halten sich fast in ihrem ganzen Verlauf in westlicher Richtung, z. B. Netze, Obra, Bartsch, Schwarze Elster, Aller. Bezeichnend ist auch der Verlauf der Kanäle, für die man bekanntlich gerne die Senkungen zwischen den einzelnen Strömen benutzt. Der Bromberger, Obra-, Friedrich-Wilhelm-, Finow- und Rhinkanal haben alle westöstliche Richtung, und bei den meisten erkennen wir an dem dunkleren Grün oder an der Sumps-Signatur, daß sie Thaluugen benutzen. Am leichtesten läßt sich der nördliche Urstrom (nach Karte 6/7) konstruieren. Zunächst fällt die ausgeprägte Tlialfurche zwischen Weichsel und Oder in die Augen, die vom Bromberger Kanal, von der Netze und von cler letzten Treppenbiegung der Warthe benutzt wird. Die Oderbruchstrecke der Oder, der Finow- und der Ixhin-Kanal fähren uns dann zur Elbe, in dessen Unterlaufbett der Urstrom sich zur Nordsee bewegen mochte. {Uber den etwaigen Verlauf der beiden

10. Vaterländische Erdkunde - S. 324

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 324 — Hohenzollern. Wie Berlin viel gedeutet und wenig aufgeklärt. Hoher Berg? Bergfeste? Sonnenberg? ^Holstein, von Holtsati — Holz-Sassen. ^Hunsrück, bisher immer als „Hochrücken", „Hünenrücken" gedeutet. Egli will dagegen in der „Nomina geographica" haben „Hundsrück". ^Jller — der Eilende. Isar ^ Eisfluß (?). Jura, von juria — Wald. ^Kaiserslautern hieß ursprünglich (nach dem Flusse) „Lautern", zubenannt uach Barbarossa, der hier 1152 ein Schloß erbaute. ^Kaiserstuhl. Auf seinem Gipfel soll „Kaiser" Rudolf zu Gericht gesessen haben. ^Karlsruhe. Markgraf Karl Wilhelm, „ein Verehrer origineller Einsamkeit", erbaute hier „erzürnt auf seine bisherige Residenz Durlach" ein Jagdschloß. ^Kassel, jedenfalls vom lat. castellum = Sbitrg. Miel. „Im Mittelniederdeutschen ist keel = Meeresbucht, im Norwegischen kil eine schmale, tief ins Land einschneidende Bucht." Kölln (in Berlin) vom slav. kolne — Pfahlhütten. *Kölrt, aus der römischen Benennung Colonia Agrippina. ^Königshütte, als staatliches (königliches) Hüttenwerk entstanden. *Kösliu — Kessel. "Kurisches Haff und Kurische Nehruug sind benannt nach der russischen Ostseeprovinz. Kurland = Land der Kureu. *Kyffhäuser, wohl von Kopf (Kuppe), also Haus (Burg) auf der Kuppe. (Im Plattdeutschen [Holstein] nennt man die Mütze, also die Kopsbedeckung, hiu und wieder „Kips".) Laacher See, von Lacus — See, also Tautologie. ^Landsberg — Landesburg. *Lanenburg — Burg an der Labe. .(Labe, Umkehrung vou Leba, ist der slav. Name für Elbe.) Lausitz, vom slav. luza — Snmps, also Sumpfland. "'Lauter hat die Bedeutung des Eigenschaftswortes lauter. ^Leipzig, von iipa — Linde, also Lindenstadt. ^Lorelei s. S. 136. (Coordes-Weigelt: „jedenfalls von Lurlen, elbischen Wesen". — Opper- mann nach Kirchhoff: Lauerfels.) ^Lothringen ^ Lotharingen, nach Lothar Ii., der das Land 855 erhielt. Luckenwalde — Sumpfwald, s. Lausitz. Lübeck. Der Slavenkönig Liüby baute hier eine Burg. (Auf den Trümmern errichtete Heinrich der Löwe das neue Lübeck — Leu-beke, Löwenstadt?) Lüneburg, von Lüne — Lehne, Hügel, Abhang, also Burg an der Lehne. ^Magdeburg — Jungfrauenburg. (Es ist wohl an die Jungfrau Maria zu denken.) Mannheim, hieß zu Pipins Zeit Mauninheim. (Vielleicht liegt ein bestimmter Personen- namen zu Grunde.) Mecklenburg, vom althd. raicbil = groß^, also große Burg. Ursprünglich (als Wiligrad) Name für eine Burg bei Wismar, erst später Landesname. ^Meißner, ursprünglich Weißner, Wißner, weil er lange Schnee trägt. Memel, aus der slav. Form Njemen entstanden. Njemitz (— „der nicht mit einem reden kann") nennen die Russen die Deutschen. Merseburg, von slav. mezi = zwischen und bor = Wald, also Mittenwalde. Metz, abgekürzt aus Mediomatrica, Hauptstadt der Matrici = Lanzenwerfer. . Mosel, früher Mosella = kleine Maas (weil kleiner als dieser Fluß). Die Maas hieß früher Mosa, von mos —Sumpf. ^Mühlhaufen und ^Mülhausen von Mühle. ""München — zu den Mönchen. (Hier stand zunächst ein Kloster.)
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