TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
10
Erklärende Übersicht über die beigegebenen Zeichnungen.
Zeichn. Vii. Gebiet eines Kreises (Bergheim).
Zur Erleichterung des Entwurfs würden sich die Schüler folgendes zu
merken haben:
Lauf des Flusses nach Nordosten.
Höhenzug auf dem rechten Ufer in gleicher Richtung.
Von den Ortschaften liegen die weitesten fast alle 12 km (in der Zeichn. 6 cm)
von der Kreisstadt entfernt, während mehrere andere ziemlich genau in der
halben Entfernung liegen.
Zeichn. Viii. Gebiet eines Regierungsbezirks (Köln).
Stützpunkte für den Entwurf:
Rheiulauf iu nordwestlicher Richtung.
Von Köln nach Südosten bis Königswinter am Fuße des Drachenfels
und nach Nordwesten bis zur Erstmüudung gleich 35 km (in der Zeichn.
gleich 5 cm). Auch noch einige andere Städte liegen in der gleichen Entfernung.
Wieder andere Städte liegen in einer geraden Linie, was die Schüler
sich ebenfalls merken.
In der Zeichnung sind die beiden Rheinbiegungen bei Köln, entgegen
dem Grundsatze des Generalisierens, dargestellt, was aus dem Grunde
geschehen ist, daß die an denselben liegenden Orte ihre richtige Lage erhalten.
Zeichn. Ix. Teil einer Provinz (Oberschlesien).
Stützpunkte für den Entwurf:
Mährisches Gesenke und Glatzer Gebirgskessel in nordwestlicher
Richtung, beide in einer Länge von etwa 100 km (4 cm).
Oderquelle bis zur Mündung der Glatzer Neiße in gerader Richtung
nach Norden gleich 125 km (5 cm).
Von der Mündung der Glatzer Neiße bis zur Nordwestecke des
Glatzer Gebirgskessels ebenfalls 125 km (5 cm).
Von der Mündung der Glatzer Neiße nach Nordwesten bis zur Oder-
bieguug gleich 100 km (4 cm). Mehrere Städte in gerader Linie-
Zeichn. X. Teil einer Provinz (Niederschlesien).
Stützpunkte für den Entwurf:
Glatzer Gebirgskessel in nordwestlicher Richtung, Jser- und Riesen-
gebirge in we st nordwestlicher Richtung; beide Gebirgszüge iu der Länge
von etwa 100 km (4 cm).
Von der Mündung der Glatzer Neiße bis zur Nordwestecke des
Glatzer Gebirgskessels gleich 125 km (5 cm).
Von der Mündung der Glatzer Neiße bis zur ersten Oderkrümmung
gleich 100 km (4 cm).
Von der ersten Oderkrümmung bis zur dritten Oderkrümmung
gleich 150 km (6 cm).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
— 165 —
Höhen zwischen Saale und Weißer Elster als solche ansehen.) — Durch die
reiche Zahl der an ihr liegenden Städte, — wir zählen acht Städte von
20 000 Eime, und darüber, darunter eine Großstadt von 100 000 Eime.,
Halle, — erinnert sie an den gleich langen Neckar mit seinen neun
gröjseren Städten {ß. 91). Sie übertrifft diesen Fluß jedoch noch in der
Bedeutung ihrer Nebenflüsse. Allein an der in nächster Nähe parallel
zur Saale verlaufenden Weifsen Elster zählen wir fünf gröfsere Städte,
darunter am Oberlauf das gewerbreiche Plauen, in der Mitte Gera und am
Unterlauf das mächtige Leipzig mit seinen 350 000 Eime. — Auch in
anderer Beziehung erinnert die Saale an den Neckar. Gleich diesem windet sie
sich meist durch ein eng eingewaschenes Thal, von dessen Rändern zahlreiche
Burgen herabblicken.x) Selbst der Wein fehlt nicht,, wie unser Kärtchen (bei
Abschnitt „Ackerbau") zeigt. Freilich, das Gewächs ist darnach.
„In Jena preßt man Trauben aus
und denkt, es werde Wein daraus"
lautet ein boshafter Vers, und über die Thüriuger Weiue überhaupt fingt
Matthias Claudius in seinem bekannten Lied:
„Thüringens Berge, zum Exempel, bringen
Gewächs, sieht aus wie Wein,
ist's aber nicht, man kanu dabei nicht singen,
dabei nicht fröhlich sein."
Für den landschaftlichen Charakter ist die Weinbelaubuug der Saaleufer
jedoch von Bedeutung. Zusammen mit den übrigen oben erörterten Thatsachen
berechtigt sie zu dem Satz: die Saale ist der thüringische Neckar. — Wir
betrachten nun in Kürze die Saale-Städte. — Hof A, wie das benachbarte
Plauen an der Weifsen Elster eine Industriestadt, gehört noch dem Vogt-
lande an. — An der scharfen Biegung, ziemlich mitten im Gebiet
der thüringischen Staaten, liegt in reizender Gegend Rudolstadt mit zioei
Schlössern. Die Stadt von O weiter stromabwärts, ist Jena, berühmt durch
seine Universität. Hier fand am 14. Oktober 1806 die folgenschwere Nieder-
lage der preüfsischen Armee statt. — An dem kleinen, unterhalb Jena ein-
mündenden Nebenßufs (Ilm) liegt Weimar A- Diese Stadt hat den hohen
Ruhm, Deutschlands „Dichterstadt" zu sein. Am Hofe des kunstliebenden Herzogs
Karl August lebten nämlich gleichzeitig Goethe, Schiller, Herder und Wieland,
so daß Weimar in jener Zeit der geistige Mittelpunkt Deutschlands war. Schöne
Standbilder, u. a. die bekannte Doppel-Statue Goethe-Schiller, erinnern noch
heute an die großen Geisteshelden und bilden einen schönen Schmuck der Stadt.
- Die nächste Stadt an der Saale ist Naumburg A, der Unstrutmündung
x) „An der Saale Hellem*) Strande
stehen Burgen stolz und kühn.
Ihre Mauern sind zerfallen,
und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin."
*) Anmerkuug: Der Saale Strand ist thatsächlich hell. Der Muschelkalk, in
dem das Bett eingewaschen, ist an seinen Abhängen trocken und läßt kaum einen Busch-
bestand aufkommen. Nach einigen Autoren soll man die Berghänge bei Jena, nur um
sie mit Grün zu schmücken, mit Wein bepflanzt haben.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_Claudius Karl_August Karl August Goethe Schiller Doppel-Statue_Goethe-Schiller
— 167 —
Unterhalb Halles treffen wir noch zwei kleine Mittelstädte; diejenige von
A ist Bernburg in Anhalt, die andere von 0 Kalbe in der Provinz Sachsen.
e) Bodenschätze. Rückblick auf die Siedelungen.
a) Schon beim Schwäbischen Stufenland erfuhren wir, daß sich gerade
in der Triaszeit große Salzlager gebildet haben). Dieser Umstand ist
auch Thüringen günstig gewesen. Namentlich in der Erfurter Gegend finden
sich sehr ergiebige Steinsalzlager (f. Erfurt S. 164). Noch viel reicher an
Salzlagern als die Trias ist die Nach-Kohlenzeit (Dyas, und zwar die Zech-
steinformation). Ihr gehören die großartigen Lager nördlich und östlich vom
Harz an (z. B. Staßfnrt) und an ihnen hat Thüringen in den Halleschen
Salinen gleichfalls feinen Anteil und zwar in Form von Solsalzen. — Als
fernerer Bodenreichtum sind schon die Braunkohlenlager der Saalegegend
genannt, die besonders reichlich bei Halle ausgenutzt werden. — Endlich sind
noch die Schiefer und das Eisen des Thüringer Waldes zu uennen
(s. dort S.__ 171).
b) Überblicken wir zum Schluj's die Siedelungen in ihrer Gesamtheit,
so finden wir eine auffällige Regelmäßigkeit. Alle gröfseren Ortschaften
fliehen nicht blo/'s die umqebenden
r< i - 7 7 7' At* E 8 #9 • 10
(jrebirge, sondern auch die Jsie-
derungen. Wir finden sie im all-
gemeinen immer da, ico die Gebirge
sich bis zur 200 m-Schicht (weiß) a_________________* __b
herabgesenkt haben, so da/s sie •6
ringförmig die (Unstrut- Helme-) *5 • 41 • 3 | «2 • 1
Niederung umgeben. Geschlossen
wird der Kreis im Osten durch die Saale-Städte. In unserem Schema be-
deutet 1 Jena, 2 Weimar, 3 Erfurt, 4 Gotha, 5 Eisenach, 6 Langensalza,
7 Mühlhausen, 8 Nordhausen, 9 Mansfekl, 10 Halle, 11 Merseburg, 12
Weifsenfeis, 13 Naumburg.
(Aurze Charakteristik.) Eine nach Osten offene Mulde, durch
parallel angeordnete waldige, oft mit Burgen und Ruinen ge-
schmückte (Muschelkalk-)Höhen in viele fruchtbare Eiuzel-Mulden ge-
gliedert. Ringförmig angeordnete Städte. Salz, Braunkohlen.
Weinban an der Saale.
Ii.
Der Thüringer Wald.
a) Allgemeines.
(1, Aagt.) Wie der Teutoburger Wald als ein langer Arm in das
Tiefland Norddeutschlands, so greift der Thüringer Wald in gleicher Rich-
tung und gleicher Weise in das mitteldeutsche Berglancl aus. Er erstreckt
xich vom Fichtelgebirge bis zum Werraknie und bildet die Grenze zwischen
Thüringen und, Franken. Am Süd- (genauer Südwest-)abhang sagt man:
„Drinnen in Umringen", am Nord- (Nordost-)abhang: „Drauj'sen in Franken".
Mit seinem breiten Fufs (grau) und seinen iveiten Ausläufern füllt er fast
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Heinrich_I. Heinrich_I. Freiberg Freiberg
— 207 —
Iv.
Das schlesische Flachland.
(1. Auge, fntdjütnrknt) Das schlesische Flachland ist eine lang-
gestreckte Mulde, deren Mittellinie der Oderlauf bildet. (Karte „Weizenbau":)
Die ganze Südwesthälfte ist von grofser Fruchtbarkeit. Es legt sich nämlich
an den Fufs der Sudeten in ihrer ganzen Ausdehnung ein ausgedehnter Löjs-
saurn an (S. 95), der ineist bis nahe an die Oder reicht, einzeln sogar über
dieselbe hinübergreift. Weniger günstig ist die Hälfte rechts von der Oder.
Iiier kommen wir bald in das sandige Gebiet des Südlichen Höhenzuges, der
durch seine Unfruchtbarkeit bekannt ist. Er überschreitet übrigens scmiefslich
(etwa bei Glogau und Grünberg) die Oder und nimmt auch die Ostecke
Schlesiens (das Gebiet des Bobers und der Görlitzer Jseifse) ein, die ebenso
unfruchtbar ist xcie die benachbarte Nieder-Lausitz (S. 200). Iiier befindet
steh ein Hauptwaldgebiet (Kiefern) Deutschlands (s. Waldkarte). Ein anderes
Waldgebiet Schlesiens, gleichfalls dem Südlichen Höhenzug angehörig, befindet
sich auf der Oberschlesischen Platte.
(2. Oder und Die Oder hat einen nordwestlichen Lauf.
Unterhalb Breslau macht sie auffällige, treppenförmige Biegungen, wodurch
drei rechte Kniee und drei linke Kniee entstehen. Von beiden Seiten, be-
sonders aber von den Sudeten her, fliefsen ihr zahlreiche Nebenflüsse zu.
Dieselben haben unterhalb der Oder-Biegungen meist nur kurzen Lauf; erst
später, nachdem die Oder sich weiter von den Sudeten entfernt hat, werden
sie länger (Bober, Görlitzer Neifse). Unter den Flüssen der ersten Strecke
ist die Glatzer Neifse am längsten. Sie kommt aus dem Glatzer Kessel,
fliefst im Kessel an Glatz und iveiterhin an Neifse vorbei. Beim ersten
linken Knie mündet die Katzbach, die durch die Blücherschlacht 1813 all-
bekannt geworden ist. An ihr liegt in besonders fruchtbarer Gegend Liegnitz,
die drittgröfste Stadt Schlesiens. — Am dritten linken Knie mündet die
Görlitzer Neifse, die aus dem Lausitzer Gebirge kommt und an Zittau,
Görlitz (Guben und Forst S. 201) vorbeißiefst. Eben vor ihr mündet der
Bober. Er kommt vom Riesengebirge, fliefst an Hirsehberg (S. 203) und
an Bunzlau vorüber. (Man kann den Bober die Mulde, die Görlitzer
Jseifse die Saale der Oder nennen; ivie das?)
(3. Dresilm.) An der Oder selbst liegt Breslau. Sie ist der natür-
liche Mittelpunkt der Landschaft und liegt an zwei wichtigen Naturbahnen.
Die eine verknüpft mittelst der Mährischen Pforte Österreich und den Orient
mit Schlesien und dem ganzen östlichen Deutschland, die andere läuft am
Fu/se des Gebirges entlang (vergl. auch Dresden S. 196) und sucht den
& lavischen Osten. In diesen Umständen ist in erster Linie ihr Anwachsen zur
Centrale Ostdeutschlands begründet.
(4. Wemlmu.) (Weinbaukarte:) Wie die Elbe (S. 196) und die
Sacde (S. 165), so hat auch die Oder ihr Weinbaugebiet. Dasselbe liegt
da, wo sie den letzten Treppensatz beschreibt, bei der Stadt Grünberg.
Hier erreicht der Wein nicht bloß für Deutschland, sondern für die ganze Erde
sein nördlichstes Gebiet. Eine günstige Gegend ist das natürlich nicht mehr
für ihn, aber die Grünberger Weine sind doch besser als ihr Ruf. Es werden
die besseren Marken eben unter fremden Namen getrunken, und nur die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 209 —
Anleitung:
Um die mitteldeutschen den man das halbe Maß a von der b) Das Doppelmaß b leitet uns
suddeutschen Landschaften anreihen Mainspitze bis zur Fulda- vondazurthüringisch-Sächsischen
zu können, hat man die drei mit quelle. Damit hat man die Bucht <s. Skizze S. 199).
a,b, L bezeichneten Hilfen zu merken. Weser-Berglandschaft erreicht (s. o) Das Maß c (Doppelmaß) führt
a) Nachdem Süddeutschland gezeich- Skizze S. 158). (Zur Probe: uns von der Elbe zur Oder (von
net ist (s. Skizze S. 112) zeichne x—y 2 Maß.) Magdeburg zur Neißenmünduug?
Skizze s. oben.)
Harms, Vaterländische Erdkunde.
14
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 217 —
10mal so groß als Deutschland und von einer Mächtigkeit von mehreren
190 mi) — rauschten zu Thal. Wo sollten sie bleiben? Südwärts versperrte das
mitteldeutsche Bergland, nördltch das Gletschereis ihnen den Weg. So blieb ihnen
nichts anderes übrig, als parallel zum Gletscherfuß nach Westen zu fließen und
die Nordsee zu suchen. Sie wühlten und spülten sich ein mächtiges Bett, in dem sie
in gewaltiger Wasserfülle dahinranschten, — Deutschlands, oder doch Nord-
deutschlands Urstrom, ein Strom, gegen den alle unsere heutigen Flüsse
Zwerge sind. Als sich dann später das Eis zurückzog und seinen Fuß weiter
nördlich hatte, vollzog sich in gleicher Weise die Bildung eines zweiten und
noch später eines dritten Urstromes. Unschwer erkennen wir auf der Karte
zahlreiche Teilstrecken dieser Strombetten. Zunächst fällt uns auf, daß fast alle
deutschen Flüsse an gewissen Stellen plötzlich nach Westen umbiegen und eine
Strecke diese Richtung beibehalten. (Elbstrecke Schwarze Elster-Magdebnrg, die
Fig. 61. Die Urströme Norddeutschlands.
drei Treppenstufen der Oder, die großen Weststrecken der Warthe, die Weststrecke
der Havel). Sie geraten dort für eine Zeit lang in das Bett eines Urstromes,
dessem Einfluß sie sich nicht entziehen können. Gewisse Nebenflüsse halten sich
fast in ihrem ganzen Verlauf in westlicher Richtung, z. B. Netze, Obra, Bartsch,
Schwarze Elster, Aller. Bezeichnend ist auch der Verlauf der Kanäle, für die
man bekanntlich gerne die Senkungen zwischen den einzelnen Strömen benutzt.
Der Bromberger, Obra-, Friedrich-Wilhelm-, Finow- und Rhinkanal haben alle
westöstliche Richtung, und bei den meisten erkennen wir an dem dunkleren Grün
oder an der Sumps-Signatur, daß sie Thaluugen benutzen. Am leichtesten läßt
sich der nördliche Urstrom (nach Karte 6/7) konstruieren. Zunächst fällt die
ausgeprägte Tlialfurche zwischen Weichsel und Oder in die Augen, die vom
Bromberger Kanal, von der Netze und von cler letzten Treppenbiegung der
Warthe benutzt wird. Die Oderbruchstrecke der Oder, der Finow- und der
Ixhin-Kanal fähren uns dann zur Elbe, in dessen Unterlaufbett der Urstrom
sich zur Nordsee bewegen mochte. {Uber den etwaigen Verlauf der beiden
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Obra Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Norddeutschlands
— 324 —
Hohenzollern. Wie Berlin viel gedeutet und wenig aufgeklärt. Hoher Berg? Bergfeste?
Sonnenberg?
^Holstein, von Holtsati — Holz-Sassen.
^Hunsrück, bisher immer als „Hochrücken", „Hünenrücken" gedeutet. Egli will dagegen
in der „Nomina geographica" haben „Hundsrück".
^Jller — der Eilende.
Isar ^ Eisfluß (?).
Jura, von juria — Wald.
^Kaiserslautern hieß ursprünglich (nach dem Flusse) „Lautern", zubenannt uach Barbarossa,
der hier 1152 ein Schloß erbaute.
^Kaiserstuhl. Auf seinem Gipfel soll „Kaiser" Rudolf zu Gericht gesessen haben.
^Karlsruhe. Markgraf Karl Wilhelm, „ein Verehrer origineller Einsamkeit", erbaute hier
„erzürnt auf seine bisherige Residenz Durlach" ein Jagdschloß.
^Kassel, jedenfalls vom lat. castellum = Sbitrg.
Miel. „Im Mittelniederdeutschen ist keel = Meeresbucht, im Norwegischen kil eine
schmale, tief ins Land einschneidende Bucht."
Kölln (in Berlin) vom slav. kolne — Pfahlhütten.
*Kölrt, aus der römischen Benennung Colonia Agrippina.
^Königshütte, als staatliches (königliches) Hüttenwerk entstanden.
*Kösliu — Kessel.
"Kurisches Haff und
Kurische Nehruug sind benannt nach der russischen Ostseeprovinz.
Kurland = Land der Kureu.
*Kyffhäuser, wohl von Kopf (Kuppe), also Haus (Burg) auf der Kuppe. (Im Plattdeutschen
[Holstein] nennt man die Mütze, also die Kopsbedeckung, hiu und wieder „Kips".)
Laacher See, von Lacus — See, also Tautologie.
^Landsberg — Landesburg.
*Lanenburg — Burg an der Labe. .(Labe, Umkehrung vou Leba, ist der slav. Name für
Elbe.)
Lausitz, vom slav. luza — Snmps, also Sumpfland.
"'Lauter hat die Bedeutung des Eigenschaftswortes lauter.
^Leipzig, von iipa — Linde, also Lindenstadt.
^Lorelei s. S. 136. (Coordes-Weigelt: „jedenfalls von Lurlen, elbischen Wesen". — Opper-
mann nach Kirchhoff: Lauerfels.)
^Lothringen ^ Lotharingen, nach Lothar Ii., der das Land 855 erhielt.
Luckenwalde — Sumpfwald, s. Lausitz.
Lübeck. Der Slavenkönig Liüby baute hier eine Burg. (Auf den Trümmern errichtete
Heinrich der Löwe das neue Lübeck — Leu-beke, Löwenstadt?)
Lüneburg, von Lüne — Lehne, Hügel, Abhang, also Burg an der Lehne.
^Magdeburg — Jungfrauenburg. (Es ist wohl an die Jungfrau Maria zu denken.)
Mannheim, hieß zu Pipins Zeit Mauninheim. (Vielleicht liegt ein bestimmter Personen-
namen zu Grunde.)
Mecklenburg, vom althd. raicbil = groß^, also große Burg. Ursprünglich (als Wiligrad)
Name für eine Burg bei Wismar, erst später Landesname.
^Meißner, ursprünglich Weißner, Wißner, weil er lange Schnee trägt.
Memel, aus der slav. Form Njemen entstanden. Njemitz (— „der nicht mit einem reden
kann") nennen die Russen die Deutschen.
Merseburg, von slav. mezi = zwischen und bor = Wald, also Mittenwalde.
Metz, abgekürzt aus Mediomatrica, Hauptstadt der Matrici = Lanzenwerfer. .
Mosel, früher Mosella = kleine Maas (weil kleiner als dieser Fluß). Die Maas hieß
früher Mosa, von mos —Sumpf.
^Mühlhaufen und
^Mülhausen von Mühle.
""München — zu den Mönchen. (Hier stand zunächst ein Kloster.)
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Holtsati_—_Holz-Sassen Barbarossa Barbarossa Rudolf Rudolf Karl_Wilhelm Karl Wilhelm Kirchhoff Lothar_Ii Slavenkönig_Liüby Heinrich_der_Löwe Heinrich Maria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Sonnenberg Berlin Kurische_Nehruug Kurland Landesburg Luckenwalde Sumpfwald Löwenstadt Lüneburg Jungfrauenburg Mannheim Mauninheim Wismar Merseburg Mediomatrica