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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 282

1868 - Mainz : Kunze
282 Dritte Periode der neueren Geschichte. Der Krieg der venetianische Königreich von Oestreich abgefallen und hatte die Truppen derlombardet unter ^er Führung des greisen Feldniarschalls Radetzky zurückgedrängt. Sardinische, römische und toskanische Freischaaren strömten den Lom- barden zu, und der König Karl Albert von Sardinien, welcher zum Herrscher des einigen freien Italiens ausersehen war, rückte ebenfalls mit 100,000 Mann heran. Inzwischen hatte Radetzky bedeutende Verstärkungen an sich gezogen, und durch seinen Sieg bei Mortara und Novara lieferte er nicht nur Mailand wieder in die Hände des Kaisers, sondern nöthigte auch den König von Sardinien zum Rückzüge in sein Land. Nach der Eroberung von Brescia wurde der Aufstand in der Lombardei von Haynau mit blutiger Strenge unterdrückt; Ve- nedig, welches die Republik proklamirt hatte, wurde eng eingeschlossen und mußte sich nach einer schwierigen Belagerung endlich ergeben. Auch in Mittel- und Süditalien gab es Unruhen. Pius Ix., seit 1846 Papst, mußte in: November 1848 nach Gaeta fliehen, und Rom ward für eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Oudinot eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 zurückkehren. Tos- cana hatte sich für eine Republik erklärt, aber der geflüchtete Groß- herzog kehrte in Folge einer Gegenrevolution zurück. Auch Sicilien, und:» das sich von Neapel losgerissen, ward wieder unterjocht. In Böh- Ungarn. men unk ¡n uit£arn waren gefährliche Unruhen ausgebrochen. Die ersteren hatte Fürst Windifchgrätz bald gedämpft, die letzteren nahmen einen so großartigen Charakter an, daß Oestreich allein sich außer Stand sah, die Ruhe wieder herzustellen. Hier war nämlich der Gedanke an- geregt worden, den Ungarn die alten Privilegien wieder zu erzwingen, deren sie sich von je her zu erfreuen hatten, und darum verlangten die Stände eine selbständige Natioualregierung unter dem Erzherzog Palatin, eine Reforn: ihrer Verfassung, Minderung der Steuern und für das ungarische Militär das Vorrecht, nicht außerhalb ihres Königreichs dienen zu müssen. Kaiser Ferdinand I. hatte diese Forderungen nicht alle unbedingt gewähren können, aber die Einsetzung eines besonderen ver- antwortlichen ungarischen Ministeriums bewilligt, dessen Seele der Finanzminister Ludwig Kossuth wurde. Zwischen den Magyaren und Slavoniern und Kroaten bestand schon längst Uneinigkeit, und den Augenblick, wo die Ungarn dem Kaiser jene Vorrechte im Drange der Zeitverhältnisse abgenölhigt hatten, benutzte der Banus Iellachich von Kroatien, um sich von Ungarn loszureißen und das kaiserliche An- sehen wieder auszurichten. Zwar mußte der Kaiser die Absetzung des ungehorsamen Banus verhängen, allein derselbe reiste nach Innsbruck, wo Ferdinand weilte, und fand daselbst freundliche Aufnahme. Iellachich

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 283

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 283 eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Dubinot eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 wieber einziehen. Toscana hatte sich ebenfalls für eine Republik erklärt, aber der geflüchtete Großherzog kehrte in Folge einer Gegenrevolution zurück. Auch Sicilien, das sich von Neapel losgerissen, warb wieber unterjocht. In Böhmen und in Ungarn waren gefährliche Unruhen ausgebrochen. Die ^”b l”n ersteren hatte Fürst Winbischgrätz balb gebämpst, die letzteren nahmen einen so großartigen Charakter an, daß Oesterreich allein sich außer Stanbe sah die Ruhe wieber herzustellen. Hier war nämlich der Gebanke angeregt worben, den Ungarn die alten Privilegien wieber zu erzwingen, bereit sie sich von jeher zu erfreuen hatten, und barum verlangten die Stänbe eine selbstänbige Nationalregierung unter einem Erzherzog (Palatin), eine Reform ihrer Verfassung, Minberung der Steuern und für das ungarische Militär das Vorrecht, nicht außerhalb des Königreiches bienen zu müssen. Kaiser Ferbinanb I. hatte diese Forberungen nicht alle unbebingt gewähren können, aber die Einsetzung eines befonberett verantwortlichen ungarischen Ministeriums bewilligt, besten Seele der Finanzminister Ludwig Kossuth würde. Zwischen den Magyaren und Slavoniern und Kroaten bestanb schon längst Uneinigkeit, und den Augenblick, wo die Ungarn dem Kaiser jene Vorrechte im Drange der Zeitverhältnisse abgenöthigt hatten, benutzte der Banus Jellachich von Kroatien, um sich von Ungarn loszureißen und das kaiserliche Ansehen wieber auszurichten. Zwar mußte der Kaiser die Absetzung des ungehorsamen Banus verhängen, allein berselbe reiste nach Innsbruck, wo Ferbinanb weilte, und fanb baselbstsreunbliche Aufnahme. Jellachich überschritt alsbalb die ungarische Grenze, mußte sich aber wieber zurückziehen. Kurz baraus ernannte der Kaiser, nachdem er die ungarische Nationalversammlung aufgehoben hatte, den Banus zu feinem Stell- ^tiotutiontn Vertreter in Ungarn und bekleibete ihn mit unumschränkter Gewalt. 2bien 1848-Die Wiener «übersetzten sich sofort dem Abmärsche der österreichischen Truppen, welche zu Jellachichs Armee nach Ungarn aufzubrechen Befehl erhalten hatten, und das gefammte Proletariat der Kaiserstabt bewaffnete sich- Der Kriegsminister Latour würde vom Volke grausam ermorbet. Da verhängte der Kaiser den Belagerungszustanb über Wien, schloß die Stadt ein und ließ sie durch den Fürsten Winbischgrätz beschießen, den Reichstag aber nach Kremster in Mähren verlegen. Wien konnte sich nicht lange halten und fiel bett Truppen in die Hänbe. Ein blutiges Strafgericht warb über die Räbelsführer „der Wiener Oktoberrevolution" verhängt. Robert Blum, ein Mitglieb des Frankfurter Parlaments, welcher auf die Kunbe von biefen Vorgängen nach Wien geeilt war,

3. Theil 3 - S. 13

1834 - Königsberg : Bornträger
Das europäische Rußland. 13 aus Baumbast geflochten, Talg, Seife und Lichte, Pelz- werk, Potasche und lebendiges Vieh. Rußland treibt einen starken und ausgebreiteten Handel, am meisten zur See, und zwar besonders über Archangel am wei- ßen Meere, Petersburg und Riga an der Ostsee, und Odessa am schwarzen Meere, wobei es bedeutende Summen ge- winnt, indem mehr ausgeführt als eingeführt wird. Für den Landhandel ist Moskau der Mittelpunkt. Er wird durch die vielen schiffbaren Flüsse, durch die Kanäle und durch gute Land- straßen sehr befördert. Die Russen verführen ihre Waaren auf kleinen Wagen, Kibitken, die zum Theil nur mit einem Pferde bespannt sind. Man reist in Rußland leicht und schnell. Kunst- straßen sind hier zwar nicht gewöhnlich; aber die Landstraßen sind gut, und werden fleißig ausgebessert. Dazu kommt, daß die Pferde sehr dauerhaft sind, und das Futter sehr wohlfeil ist. Am meisten wird aber im Winter gereist; dann ist auch der Transport der Waaren am bequemsten. Im Winter werden daher die Sachen, die zur See verführt werden sollen, zu Schlit- ten nach den Seestädten gebracht. Auf den Flüssen pflegen sich die Russen statt der Schiffe platter Fahrzeuge zu bedienen, die statt des Ruders mit langen Bäumen gelenkt werden, und nur aus Balken und Brettern bestehen, die man am Orte der Be- stimmung auseinander nimmt und verkauft, so daß jedes solches Fahrzeug nur eine Reise macht. Die gewöhnlichsten Münzen in Rußland sind Rubel und Kopeken. Ein Rubel ist entwe- der ein Silber- oder ein Papierrubel. Der erstere gilt ungefähr 1 Thlr., ein Papierrubel aber kaum den 4ien Theil. 366 Ku- pfer-Kopeken gehen auf einen Silberrubel. Doch sicht man in Rußland wenig Silbergeld; es ist fast ganz durch Papier- und Kupfergeld verdrängt, das wenig Werth hat. Die Entfernungen werden durch Werste bestimmt, deren fast 7 auf eine deutsche Meile gehen. Erst seit etwas über 100 Jahren hat die russische Eultur begonnen. Peter der Große hat sich dies Verdienst erworben. Indessen war das nur der erste Anfang, und ist auch in diesen hundert Jahren recht viel dafür gethan worden, so sind doch die Russen noch immer in der wahren Geistesbildung hinter den andern europäischen Nationen zurück. In allen Zweigen des menschlichen Wissens haben die Russen Schriftsteller, aber ihre Zahl ist nur gering, und unter ihnen sind wenige sehr ausgezeich- nete. Doch ist besonders zu rühmen, daß viele der reichsten Gro- erstere wird stark gepreßt, und an der Sonne getrocknet, der fließende aber ohne Vorbereitung versendet. Uebriaens nimmt man zum Caviar auch wohl den Rogen anderer großer Fische, z. B.'des Hausen. '

4. Theil 3 - S. 47

1834 - Königsberg : Bornträger
Das europäische Rußland. 47 tit diesen entfernten Gegenden etwas einsam fühlen, und sich über sich selbst wundern, daß sie hier sind. 5. Weftrußland. Das sind die Provinzen, die westlich von den eben beschrie- benen, also südlich von Kurland und östlich von Polen liegen. Den nördlichen Theil derselben, der an Kurland und Preußen stößt, nannte man sonst Litt hauen, und den südlichen, neben Gallizien, Wolhynien; der südliche, zwischen Gallizicn und Kiew, heißt Podolien, und ist seines trefflichen Rindviehes wegen berühmt. Das Land bietet eine weite, große Fläche dar, die zum Theil noch mit dichtem Walde bedeckt ist, der, für Menschen fast undurchdringlich, nur von wilden Thieren bewohnt wird. In andern Gegenden sind weite Strecken so sumpfig, daß man in der nassen Jahreszeit weit und breit nichts als Wasser sieht, und nur auf schmalen Dämmen von einem Ort zum andern kommen kann. Dennoch ist das Land recht reich an Getreide. Die Wälder liefern eine Menge Balken, Bretter, hölzernes Gerath, Theer u. s. w., und die großen Viehherden Talg, Haute, Borsten u. dergl. Die kleinen litthauischen Pferde sind bekannt. Den Handel treiben fast bloß die Juden, die sich hier in alle Städte eingenistelt haben. Es geht nichts über den Schmutz, die Habgier und Unwissenheit dieser (polnischen) Juden, die den Landmann ganz in ihrer Gewalt haben, und allen Ge- winn, den er von seinem Fleiße haben sollte, gierig an sich reißen. Witebsk, an der Düna, treibt lebhaft Handel. Eine der größ- ten Städte ist Wilna, an der Wilia, einem Nebenflüsse des Niemens. Sie ist ziemlich groß (50,000 Einwohner), die ehemalige Hauptstadt Litthauens. Im Ganzen ist sie winklig gebaut, doch hat sie auch einige Pallüste; denn der litthauische Adel pflegt sich im Winter hier aufzuhalten. Unter den Einwohnern sind 12,000 Juden. Süd- westlich liegt am Niemen Grodno, jetzt eine kleine verfallene Stadt, einst groß und an- sehnlich, sonst der Wohnsitz reicher litthauifcher Familien, deren Pal- laste verfallen dastehen. Die Messen von Grodno, die vorzüglich durch Juden belebt werden, sind recht bedeutend. Beide Städte liegen in Litthauen. In Wolhynien liegt Dubno, an der Gränze Gattiziens, eine polnische, d. i. sehr elend gebaute Stadt, mit engen, krummen, ungepflasterten Straßen, und mit unbedeutenden hölzernen Häusern. Dennoch ist die ziem- lich kleine Stadt berühmt, nämlich durch thue sogenannten Conr tracte. So heißen die großen Messen, die yier gehalten, und von fremden Kaufleuten, manchmal an 30,000, stark besucht werden.

5. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 24

1857 - Königsberg : Bornträger
24 Der österreichische Staat. Spielwaaren werden in Nürnberg, im Erzgebirge und Thüringer- walde, und im Grödncrthale in Tyrol in großer Menge verfertigt. Große Verdienste Preußens durch Errichtung des Zollverbandes 1833. Die vorzüglichsten Handelsplätze im Innern sind: Leipzig, Cöln, die beiden Frankfurt, Breslau, Braunschweig, Magdeburg, Naumburg an der Saale, Botzen. Seestädte für die Ostsee: Stettin, Rostock, Wismar und Lübeck; für die Nordsee: Hamburg, Bremen, Emden; für das adriatische Meer: Triest. Der ^österreichische Staat. In Deutschland besitzt der österreichische Kaiser: 1) das Erz- herzogtum Oesterreich; 2) das Herzogthum Steiermark; 3) das König- reich Illyrien; 4) die gefürstete Grafschaft Tvrol mit Vorarlberg; 5) das Königreich Böhmen; 6) die Markgrafschaft Mähren mit Oesterreichisch - Schlesien. Außer Deutschland: 7) das Königreich Gallizien und Lodomi- rien mit der Bukowina und dem frühern Freistaat Krakau; 8) das Königreich Ungarn mit Croatien und Slavonien; 9) das Groß- fürstenthum Siebenbürgen; 10) das Königreich Dalmatien; 11) das lombardisch - venetianische Königreich. Gebirge: 1) die norischen Alpen; 2) die karnischcn und julischcn Alpen; 3) die nördlichen Alpen; 4) die Sudeten; 5) das Erzge- birge; 6) der Böhmerwald; 7) das mährische Gebirge. Flüsse: 1) Jsonzo. 2) Etsck mit Eisack (links). 3) Donau, rechts mit Jnn (Salza oder Salzach), Traun, Ens, Raab, Drau (Muhr) und Sau(Kulpa); links mit March oder Morava. 4) Elbe, rechts mit Jser; links mit Moldau und Eger. 5) Oder mit Oppa. 6) Weichsel. Die österreichische Monarchie ist ein sehr gesegnetes Land. In Böhmen gedeiht die Castanie und der Wein, im .Donauthal ist die Luft noch milder, und südlich von den julischen Alpen ist schon italieni- sches Klima. Kaiser Franz Joseph I. regiert seit 1849 den Kaiser- staat als constitutionelle Monarchie. I. Lrzher^ogthum Vcgerrcich. Nördlich von der Donau hügelig; südöstliche Fortsetzungen des Böhmerwaldes, in der Mitte der Mannhartsberg. Im Süden ist Alpenland (der Schneeberg an der steierschen Grenze). Die Gletscher heißen hier Tauern. Der Groß-Glöckner 11,800 Fuß hoch. Im westlichen Theile des Landes viele Seen, z. B. Traun-, Alter- und Abersee. Längs der Marcb ist das Marchfeld, wo die Schlachten bei Cisterdorf (4278), bei Aspern und Deutsch- Wagcam(1809) geliefert wurden. Die Donau strömt mittendurch das Land, von Passau bis hinter Wien. (Der Wirbel und Strudel. Die Abteien und Klöster St. Florian, Maria Taferl,^Mölk, Gött- wcih, Kloster Neuburg. Die schönste^. Ufergegend zwilchen Grein und Krems. Schloß Dürrenstein).

6. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 29

1857 - Königsberg : Bornträger
29 Der österreichische Staat. und Schützeninsel. Kettenbrücke. Auf dem H rad sch in steht das von Maria Theresia erneuerte kaiserliche Schloß und die Metropolitankirche. In ihr die kostbare Wenzelskapelle (der heilige Wenzel wurde im 10. Jahrhundert von Boleslaus dem Bösen ermordet), die Zunge (!) und der Sarg des heiligen Nepomuk, das Grab Ottokar's Iii. (gestorben 1278). Hinter dem Schloßgarten die Sternwarte Tych o's de Brahe (gestorben 1603, begraben in der Theinerkirche). Im Schlosse sehen wir die Fenster, aus denen 1618 Slawata, Martinitz und Fabricius gestürzt wurden. Am Lorenzoberge liegt die Hasenburg, ein Lustort. Wallensteins Pallast. In der Altstadt ist das Universitätsgebäude, und am Ende der Neustadt der Wischerad, der alte Schloßberg. Die Schlacht aus dem weißen Berge 1620 und bei Prag 1757. Längs dem Erzgebirge liegen die Bade - und Brunnenörter: Tep litz mit Dorf Schönau, in dessen Nähe Culm, wo am 30. August 1813 General Vandamme geschlagen wurde. Bilin, Sedlitz und Seid- schütz mit Bittersalz. C.a r l s b a d. Cg er, wo 1634 Wallenstein er- mordet wurde. In der Nähe Franzensbrunnen und Marienbad Joachimsthal mit vielen Bergwerken. Pilsen, aus dem Husstten- und 30jährigen Kriege bekannt. —- Oestlich von der Moldau liegen: N um bürg, mit Leinweberei. Reich enberg, eine große Fabrikstadt, wo Tuch und andere Wol- lenzeuge, auch Strümpfe und Leinwand gemacht werden. Friedland, durch Wallenstein berühmt. Dabei Liebwerda, ein Badeort. Adersbach, ein Dorf mit merkwürdigen Sandsteinfelsen. Kollin, wo Friedrich der Große 1757 geschlagen wurde. Tabor, mit Schloß Alt-Tabor. Vi. Markgrafschaft Mähren mit Vcstcrreichisch-Schlesien. Im Nordostm die mährischen Sudeten mit dem Altvater; nordwestlich das mährische Gebirge, südöstlich Fortsetzungen des karpathischen Gebirges. Hügelig und waldig, fast überall fruchtbar und gut angebaut, (besonders in der Hanna zwischen Brünn nndolmütz), die Luft gemäßigt und gesund. Die Macocha. Die Oder und Weichsel entspringen hier. Die Morüva oder March entspringt auf dem glatzer Schneeberge. Hauptrcichthum: Getreide, Obst, Wein und Vieh. Die Einwohner meist Slaven, wenige Deuyche. Slawaken und Hanaken. Landbau und Viehzucht Hauptbeschäftigung. Brünn, die Hauptstadt, groß und schön, mit 50,000 Einw. Der Franzensberg: Daneben das Bergschloß Spielberg (800'), Ge- fängniß für Verbrecher. Austerlitz, wo die Schlacht am 2. und 3. Dezember 1805, Schloß Eis grub mit Park. Olmütz, eine Festung, hübsch gebaut, aber todt. Jglau, Tuchfabrikalion.

7. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 31

1857 - Königsberg : Bornträger
31 Der österreichische Staat. Gewässer: Der Neusi edler- und Plattensee, mit Wein- hügeln, freundlichen Städten und Dörfern umgeben. Von jenem ost- wärts die morastige Gegend H ansag. Die Donau nimmt links auf: 1) die March oder Morüwa, 2j die Waag, 3) die Theiß mit der Maros; rechts: 1) die Raab, 2) die Drau, 3) die Sau. Produkte: Getreide in Ueberfluß. Wein und Weintrauben (Tokayer, Menescher, Erlauer, Oedenburger, Rüster, Ofener). Obst: Pflaumen, Aepfel, Birnen, Kastanien, Nüsse, Mandeln, Taback. Rindvieh und Schweine. Die räuberischen Kanaß und die Gulyas im Bakonycr-Wald. Einwohner: Meist Ungarn (oder Magyaren), vor fast 1000 Jahren vom Kaukasus her eingewandert, treuherzig, bieder und theilweise gebildet, voll Selbstgefühl und Nationalstolz, schön gewachsen, schlank, kräftig, Freunde des Singens, Rauchens, Trinkens und Tanzcns, nicht aber der Arbeit, bewohnen nur die Mitte des Landes, theils Katholiken, theils evangelisch, reden ihre eigene Sprache, die Vornehmen auch deutsch. Hauptbeschäftigungen: Ackerbau, Weinbau und Viehwirthschast. Ein zahlreicher und zum Theil reicher Adel (Magnaten). Wenig Fabriken. Wissenschaften werden geschätzt. Slowaken im nördlichen Theil, Deutsche im westlichen, Eroaten, Slavonier und Serben im südlichen, Wallachen im östlichen, Zigeuner hier und da. 1) Niederungarn: Oedenburg und Ruft, am Neusiedlersee, in weinreicher Gegend. Raab, an der Naab. Ofen, an der Donau, Hauptstadt und Residenz des Palatins (Statthalters), 50,000 Cinw., in reizender Gegend. Prächtiges königl. Schloß mit großem Garten. Auf einem Felsen die Festung mit herrlicher Aussicht. Die meisten Straßen sind schmal, und die Häuser weder präch- tig noch zierlich, aber viele Paläste. Badeanstalt. Gegenüber Pesth, durch eine Kettenbrücke verbunden, noch einmal so groß, sehr schön gebaut, mit 107,000 Cinw. Universität. Große Verwüstung durch die Donau 1838. Handel und Schifffahrt auf der Donau. Herrliche Gegend. Anmuthige Donauinsel. Zwischen Pesth und der Theiß die wüsten Puszten. Neusatz, Handelsstadt; gegenüber die Festung Peterwardein, an der Donau. Preß bürg, an der Donau. Schiffbrücke. Schloßberg mit dem Schloßthurm. Krönungsstadt. Dom. Reichstagpalast. Der Stadt gegen- über der Park mit einer Arena. Friede 1805. Kremnitz und Schemnitz, am Fuße der Karpathen, Bergstädte mit reichen Gold- und Silbergruben. Kremnitzer Dueaten. 2) Oberungarn: Munkats, Felsenfestung, Gefängnißort für Staatsgefangene. Tokay, Berühmter Wein.

8. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 145

1857 - Königsberg : Bornträger
145 Das europäische Rußland. einer Weide für das Kameel und daß breitgeschwänzte Schaf. Im Südosten hohe Gebirge und felsige Küsten, herrliche, malerische Ge- genden, bewachsene Berge und blumenreiche Thaler. Mildes Klima. Die Einwohner fleißige, treue Tataren, meist Muhamedancr. Nördlich von Perekop die nogaische Stepp e; meist sandig undunfruchtbar, auch von einzelnen Tataren bewohnt. Simpheropol, Hauptstadt, Sewastopol, klein, mit dem besten Seehafen (Kriegshafen) der Halbinsel, und Handel. Regelmäßige, aufwärtslaufende Straßen. Kaffa, jetzt Feodosia, einst eine bedeutende genuesische See- stadt; jetzt klein. Taganrog, unweit der Donmündung, hoch auf dem Felsenufer. Guter Hafen. Stärkster Handel auf dem asowschen Meere. Tod Ale- randers l. 1825. Gegenüber ' Asow, an der Donmündung, mit seichtem Hafen, im Verfall. Das Land der do nischen Ko sacken. Eine ebene Steppe, herrliches Weideland für Schafe und Pferde. Reichthum der Ko- sacken an Pferden und Silber. Now o i- (Neu-) Tscherkask, am Don, regelmäßig, wenig aus- gebaut, Residenz des Ataman oder Hetman. Staro- (Alt.) Tscherkask. auf einer niedrigen Doninsel, auf Pfählen gebaut. Das Land der tschernomorskischen Kosacken. 7) Kaspische Provinzen. Zwei große, sandige und salzige Steppen auf beiden Seiten der Wolga, ohne Baum. Nur fruchtbar längs der Wolga. — Kalmücken, Tataren, Kirgisen und finnische Völker ziehen als No- maden umher. Astrakhan, auf einer Wolgainscl, 7 Meilen von der Mündung. Breite, ungepflasterte Straßen, hölzerne Häuser, groß und weitläufig, starker Verkehr europäischer und asiatischer Völker. Ueber das kaspifche Meer Handel nach Persien und Ostindien. Wichtiger Fischfang: Störe, Hausen, Sander, Welse, Karpfen; Seehunde; Caviar und Fischleim. Uralsk. Festung im Uralgebirge; von fischenden Kosacken be- wohnt. Caviar und Fischleim. 8) Kaukasische Länder. Die höchsten Gipfel des Kaukasus sind der Elbrus oder Elborus (17,000') und der Kasbcck (14,000'). Wilde Berg- völker, unter andern: 1) Tscherkessen (Cirkassier) im westlichen Gebirge, schön, gewandt und stolz, immer bewaffnet. Krieg mit denrusscn. 2)Georgicr, auch schön, freiheitsliebend, edelmüthig, rachsüchtig, bestehen nur aus Adel und Leibeigenen. 3) Lesghier im östlichen Gebirge, auch schön, aber wild, roh und räuberisch. 4) Osseten im Mittelgebirge, immer bewaffnet, stolz, Jäger und Nöfftlk's kleine Geographie. 10

9. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 30

1857 - Königsberg : Bornträger
30 Der österreichische Staat. In Oesterreichisch-Schlesien. Troppau, schön gebaut. Jägerndorfund Teschen. Grafen- berg mit Wassercuranstalt, bei Freiwalde. Außer seinen deutschen Ländern besitzt der österreichische Kaiser noch: Vif. Gallizien und Lodomerien mit der Bukowina und Krakau. V!??. Ungarn mit Croatien und Slavonien. Ix. Siebenbürgen. X. Dalmatien. Xi. Das lombardisch -venetianische Königreich. Vii. Das Königreich Gallizien und Lodomerien mit der Bukowina und Krakau. Boden: Die rauhen, romantischen, unten bewaldeten Kar- pathen auf der ungarischen Grenze. Nördlich eben, wie Polen. Klima: wie im nördlichen Deutschland. Flüsse: Die Weichsel an der polnischen Grenze. Der Dnjstr. Der Sereth und Pruth. Produkte: wie in Polen, außerdem Steinsalz. Einwohner: Meist Polen, mit polnischer Sprache und ka- tholischem Glauben. Auch Deutsche und Juden. Die Sitten wie in Polen. Die Bukowina ist der südöstliche Theil. Lemberg, Hauptstadt, 70,000 Einw. Universität. Biele Juden. Handel nach Rußland, Polen und der Türkei. Krakau, ehemalige Hauptstadt des polnischen Reiches, ziemlich groß, aber todt, mit 50,000 Einw. Das alte Resivenzschloß der pol- nischen Könige und die Domkirche mit den Königsgräbern. Grab des heiligen Stanislaus, des Sobieski, Kosciusko, Poniatowski. — Früher ein Freistaat, kam es 1846 an Oesterreich. Brody, elende Stadt, aber großer Handel nach Rußland. Wieliczka, unbedeutende Stadt, mit sehr reichen Sreinsalzgruben, seit länger als ßqq Jahren schon bearbeitet, und doch unerschöpflich,' obgleich 900 Arbeiter thätig sind. vill. Das Königreich Ungarn. 3) Das eigen ttichc Ungarn. Boden: Die Karpathen auf der Nordgrenze bestehen auö mehreren Bergzügen. Der höchste Theil ist die Tatra, wo die lomnitzer Spitze und der hohe Crivan (über 8000'). Die Karpathen gehen südlich in eine weite, fruchtbare Ebene über, die nicht überall gut angebaut ist. Klima: Auf den Bergen rauh; an den Abhängen mild. Noch wärmer im Süden. In den morastigen Gegenden schwül und ungesund.

10. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 32

1857 - Königsberg : Bornträger
32 Der österreichische Staat- Debreczin, in weiter Ebene, die größte Stadt nach Pesth. Gro- ßer Viehhandel. Berühmte Seife (aus Natron). Das Bannat ist der südöstlichste Theil von Ungarn, b) L r o a t i t n. Zwischen der Drau und dem adriatischen Meere von der Sau durchflossen. Die aus Jllyrien herüberstreichenden julischen Alpen heißen hier die d in arischen Alpen, oder besser das Welle bit (im Süden) und das große und kleine Capella-Gebirg e (im Norden). Die Kroaten sind Slaven und sprechen eine dem .Böhmischen verwandte Sprache. Sie sind kräftig, lebhaft, jähzornig, ungebildet, ohne Cultur und ohne Neigung für Fabriken und Hand- werke. Der kaiserliche Statthalter wird Ban genannt. Agram, Hauptstadt und Residenz des Ban. Obere und untere Stadt. Carlsstadt. Von hier fuhrt die Louisenstraße nach Buccari und Fiume, und die Josephinerstraße nach Zengh. Fiume, am adrialischen Meere, einst lebhafte Handelsstadt, c) ß l a v o n t e n. Zwischen der Drau und Sau, von der Fruschka-Gora durch- zogen, an deren Abhängen herrliche Pflaumen und Wein wachsen. Weinlese. Die Einwohner i Illyrier) sind Slaven mit slavischer Mundart, ohne Bildung, schön, kräftig, blühend. Csssek, Hauptort an der Donau, gut gebaut. Die Militairgrenze längs Kroatien, Slavonien, Sieben- bürgen und der türkischen Grenze wird von Einwohnern bewohnt, die halb Soldaten halb Bauern sind. Hier liegt Semlin, am Zusammenflüsse der Sau und Donau, Belgrad ge- genüber; großer Verkehr nach Wien und Constantinopel. Contumaz-An- ftalt. Schlecht gebaut, schmutzig und todt. Ix. Das Grssrfürftenthum Siebenbürgen Durch die Karpathen sehr bergig, besonders an der türki- schen Grenze. Liebliche Gegenden. Die Luft rauh und abwechselnd. Gold, anch Waschgold, Steinsalz. Obst: Kirschen, Aepfel, Birnen, Pflaumen, Mandeln, Nüsse, Kastanien im Ueberfluß. Pferde; Bienen. Das eiserne Thor. Die Einwohner sind reformirte oder katholische Ungarn und Szekler, lutherische Sachsen und griechische Wlachen. Klausenburg, Hauptstadt, in einem schönen Thale, daneben das Felsenschloß. Zlatna, Bergstadt, durch Opitz (von Boberfeld, gest. 1639) bekannt. Hermannstadt und Kronstadt, beide am Fuße des Gebirges. Das letztere vom deutschen Orden angelegt, in herrlicher Gegend. Die heißen (Herkules-) Bäder bei Mahadia an der türkischen Grenze.
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