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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 111

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— Iii — bürg heißt deshalb die Streusandbüchse des Deutschen Reiches. Nur die Hälfte des Bodens kann bebaut werden. Große Strecken tragen Kiesernwaldungen und Heide. An Steinkohlen und Eisen ist das Gebiet arm. Braunkohlen kommen jedoch in Menge vor. Auch an Gips, Steinsalz und Kalk ist kein Mangel. Bekannt sind die Kalksteinbrüche bei Rüdersdorf in der Nähe von Berlin, und die Steinsalzlager von Hohen salz a in Posen. 3. Berkehr. Die Tieflandsmulde hat eine sehr günstige Verkehrs- läge. Sie verbindet die Ackerbaugebiete des Ostens mit den Industrie- gebieten des Westens. Hier kreuzen sich die Hauptverkehrslinien von Westen nach Osten (von London und Paris nach Petersburg) mit den Hauptlinien von Norden nach Süden (von Kopenhagen und Stock- Abb. 78. Die Wasserstraßen der Ostdeutschen Tieflandsmulde. Holm nach Wien, Rom und Konstantinopel). — Der flache Boden und die von der Natur geschaffenen Rinnen begünstigten die Anlage von Kanälen. Das Ostdeutsche Tiefland ist unter sämtlichen deutschen Landschaften am reichsten mit Kanälen versehen. Die wichtigsten sind: der Bromberger, der Friedrich-Wilhelm-, der Finow- und der Plauensche Kanal. 4. Bevölkerung. Im Osten der Tieflandsmulde machen die Polen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Um in diesen Gebieten das Deutschtum zu stärken, kauft die Regierung Güter auf und siedelt deutsche Bauern darauf an. In den letzten Jahrzehnten ist dort schon eine Reihe schmucker Dörfer entstanden, deren Bewohner Deutsche sind. Als Wahrzeichen der deutschen Herrschaft in der Ostmark ist vor einigen Jahren in Posen ein Königliches Schloß gebaut worden.

2. Europa ohne Deutschland - S. 21

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
sich ihr Tal bei der Stadt Linz zu einer fruchtbaren Landschaft er- weitert. Nach einer abermaligen Einengung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, nimmt dann die wasserreiche March auf und tritt bei Preßburg in das Tiefland ein. Das Wiener Becken ist die einzige größere Ebene Österreichs. Durch die schiffbare Donau steht sie mit Süddeutschland und Ungarn, durch das Tal der March mit den Sudetenländern und durch die Semmeringbahn mit dem Alpengebiet, dem Adriatischen Meer und Italien in Verbindung. Sie bildet den Schnitt- punkt der Hauptverkehrs- wege zwischen den Alpen-, Sudeten- und Karpathen- ländern. Dieser Umstand hat mit dazu beigetragen, daß sich Wien zur größten Stadt des Donauge- biets entwickeln konnte. 2 065 000 Einw. Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Bauten (Ringstraße, Stephans- kirche), durch seinen Handel und Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle andern Städte der Monarchie. «^Belagerung durch die Türken 1529 und 1683.) Auf einer Donauinsel liegt der Prater, ein vielbe- besuchter Lustgarten. In der Nähe von Wien liegen Astern und Wagram, wo 1809 die Österreicher mit Napoleon I. kämpften. Ii. Die Sudetenländer. 1. Böhmen, a) Das Land und seine Erzeugnisse. Böhmen § bildet ein viereckiges Becken, das vom Böhmerwald und Erzgebirge, den Sudeten und der Mährischen Höhe umrandet wird. Durch seine hüge- ligen Landschaften eilen wasserreiche Flüsse zur Elbe hinab, rechts die Jser, links Moldau und Eger. — Böhmen gehört zu den reichsten Abb. 18. Die Stephanskirche in Wien.

3. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 43

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
E. Das Ermland. 43 f) Natürliche verkehrsstrahen sind im Ermlande nicht vorhanden, da die kleinen Zlüsse bis auf den Unterlauf der passarge für die Schiffahrt keine Bedeutung haben. fluch der Hauptfluß, die Alle, ist in ihrem Mittellauf nur flößbar. Oer an die Hüfte des Irischen Haffes reichende Teil der Landschaft benutzt dieses als bequeme Handelsstraße. g) Siegelungen. flllenftein ist die bedeutendste Stadt des Ermlandes. Sie liegt an der Alle und besitzt ein altes Schloß aus der Ritterzeit. Sie ist Knotenpunkt wichtiger Lahnstrecken und der Sitz einer Regierung. Die Stadt ist während der letzten Jahrzehnte sehr emporgeblüht. Westlich von flllenstein in der Nähe der passarge liegt der Wallfahrtsort vietrichswalde. Nicht weit von der Stadt liegt die Irrenanstalt ttortau. Wartenburg besitzt eine Strafanstalt. Abb. Zz. Heilsberg. Guttstadt ist ein kleines Städtchen an der Alle. Heilsberg ist an demselben §luß im schönen Simsertale gelegen. Oas alte Lischofsschloß stammt noch aus der Nitterzeit und ist der in ganz Ostpreußen am besten erhaltene Lau aus jenen Tagen. In der Nähe der Stadt fand im Unglücklichen Kriege zwischen Franzosen und Preußen ein Gefecht statt, das für die letzteren unglücklich verlief. Rössel ist ein gewerbereiches Städtchen mit einer Taubstummenanstalt. In schöner Waldgegend liegt der berühmte Wallfahrtsort heiligelinde. Auf der rechten Seite der Alle liegen die Landstädtchen Bischofstein, Bischofsburg und Seeburg. Braunsberg liegt unweit der Passargemündung und war früher die Haupt- stadt des Ermlandes. Sie hat ein Lehrer- und Priesterseminar und eine be- deutende Lrauerei. Sie treibt auch nicht unbedeutenden Handel, grauen-

4. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 49

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
F. Natangen und das Lartenerland. Stelle der weißen Lohne und bildet ein besonderes Lieblingsgericht der Le- wohner. k) Natürliche Verkehrswege. Oer pregel und die Alle, welche von Kllen- bürg ab schiffbar wird, bilden die bequemsten natürlichen Verkehrsstraßen. Vas Haff kann seiner geringen Tiefe wegen nur für sehr wenige Ortschaften als Wasserverbindung in Zrage kommen, von besonderer Bedeutung wird der Masurische Schiffahrts- kanal für das Gebiet werden. g) Siedelungen. Heiligenbeil besitzt eine Maschinenfabrik und eine landwirtschaftliche Schule. Nördlich davon liegen auf hohem Ufer- oorsprung des Haffes die bedeutendenruinender alten Preußen- und Ordensburg Balga. Kn der Mündung des Zri- schings ins Haff liegt der Marktflecken Branden- bürg. Zinten ist ein kleines, aufstrebendes Landstädtchen, „imkus- lande" gelegen. Es hat einen schönen Stadt- wald. pr. Lylau besitzt ein Lehrerseminar. Km 7. und 8. Februar 1807 fand hier eine unent- schiedene Schlacht zwi- schen Russen und Zran- zosen statt. Zur Er- innerung hieran erhebt sich in der Umgebung der Stadt ein schönes Denkmal. Creuzburg ist ein kleines Ackerstädtchen am Paßmar gelegen, der in den Frisching fließt. In der Nähe befindet sich das anmutige Keystertal, das dem Walschtale ähnlich ist. Schön sind auch die am Stradik, einem weiteren Neben- fluß des Zrischings gelegenen Silberberge. Creuzburg ist der Geburtsort des plattdeutschen Dichters Wilhelm Neichermann. Landsberg ist eine kleine Stadt in der Nähe des Stablacks. Sie besitzt einen schönen Stadtwald. Sriedland an der Hlle ist ein kleines Landstädtchen, das noch im Besitze eines erheblichen Teiles seiner Stadtmauer ist. gm 14. Juni 1807 schlug hier Napoleon die Russen vollständig. Hartenstein liegt an der Alle. Die Stadt Lahm, Heimatkunde von Ostpreußen, 4 Kbb. 39. 5riedland. Stadtkirche.

5. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 22

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
22 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. V. Das Moseltal. 1. Fluhlauf. Die Mosel, der größte Nebenfluß des Rheins, entfließt den wilden vogesen in Frankreich. Auch der Oberlauf des Flusses gehört ftanzö- sischem Gebiete an. Sie strömt an der großen deutschen Festung Metz in Lothringen vorbei. Lei dem Eintritt in die Rheinprovinz wendet sich der Kluß, der bis dahin nördliche Richtung hatte, nach Nordosten und schlängelt sich in zahllosen Krümmungen zwischen hunsrück- und Eifelbergen dahin. Dank dieser zahl- losen Krümmungen durchflutet die Mosel nicht verheerend das Tal. Lei Loblenz ergießen sich ihre dunkeln Fluten in den Rhein. Ihr bedeutendster Nebenfluß, die Saar, mündet auf der rechten Seite, während ihr links aus der Eifel die Kyll zueilt. 2. Moselfahrt. In etwa zwei Stunden durchsaust der Schnellzug das Herr- liche Moseltal von Eoblenz nach Trier. Auf einer Eisenbahnfahrt vermag man jedoch die Naturschönheiten nur wenig zu bewundern, Art vielen Stellen geht es durch Tunnels. Lei Cochem durchfährt die Eisenbahn den fast eine Stunde langen Naiser-Wilhelm-Tunnel, den längsten Tunnel Deutschlands. Um voll und ganz die Schönheiten des vielgepriesenen Moseltals zu genießen, benutzen wir den Dampfer, der myrgens 6 Uhr von Eoblenz abfährt. Erst am anderen Tage 4 Uhr nachmittags erreichen wir Trier. Gern aber unterziehen wir uns dieser langen Fahrt, da es ja an abwechslungsreichen Lildern nicht mangelt. Woran liegt es nun, daß eine Moselfahrt so lange Zeit in Anspruch nimmt? Das Schiff muß nämlich ungefähr einen noch einmal so langen Weg zurück- legen wie die Eisenbahn. Die vielen Lerge zwingen den Fluß zu häufigen Krümmungen. Zuweilen ist man ganz von Bergen umschlossen, man blickt talauf, talab, ohne die Fortsetzung des Flußlaufes zu erspähen, bis endlich bei einer neuen Wendung das silberne Flußband wieder auftaucht. Gewaltig braust der Kluß an der inneren Seite der Krümmungen gegen die schroff auf- steigenden, finstern Felsen. Tief ausgehöhlt ist hier sein Lett. In steilen Wänden erheben sich die Talgehänge zu bedeutender höhe, Dem gegenüberliegenden Gestade hingegen verleihen grüne Wiesen mit weidendem Vieh, fruchtbare Acker, schwerbeladene Obstbäume und rebenumkränzte Hügel ein gar liebliches Gepräge. Niedriges Eichengestrüpp deckt die gen Norden gewandten Berg- wände, während auf den der Sonne zugekehrten hängen das Blut der edlen Reben kocht. Kühne Bürgert und sagenumwobene Ruinen vervollständigen das reizvolle Bild. Der erste größere Ort, den wir auf unserer Fahrt berühren, ist das altersgraue N o ch e m. Seine verfallenen Häuser mit moosbewachsenen Schieferdächern ziehen sich, zwischen Wasser und Felsen eingeklemmt, an der Mosel dahin. Ein ehrwürdiges Kloster schaut ernst auf sie herab, während auf der Bergkuppe im Hintergrund die gewaltigen Mauern, Zinnen und Türme einer Burg allen Stürmen Trotz bieten. In A l f legt unser Dampfer wiederum an- einige Reisende verlassen mit uns das Schiff und fahren mit dem Wagen ein Seitental hinauf nach dem vielbesuchten Bad Bertrich. Wir hingegen

6. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 84

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
84 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. Räder sich im Erftgebiet gar flink und fleißig drehen müssen, mahlen die Börner zu Mehl. Oas meiste Getreide wanderte früher auf den Neußer Fruchtmarkt, vie Neußer Fruchtpreise waren für den ganzen Niederrhein matzgebend. Nock heute stellt Neutz die Fruchtpreise fest, die alsdann durch die Zeitungen bekannt gegeben werden. Dank der Fruchtbarkeit ihres Bodens haben die Bewohner dieses Landstriches es zu bedeutendem Wohlstände gebracht. Stattliche Gehöfte ruhen inmitten wogender Ahrenfelder, deren Besitzer sich auch eines wertvollen Viehbestandes rühmen dürfen. „Still reich" nennt der niederrheinische Bauer einen Mann, der es klug vermeidet, von seinem Reichtum nach außen hin mehr zur Schau zu tragen, als es gut bürgerliches Auftreten erfordert. Still reich in diesem Sinne möchte ich die durch die Kreise Euskirchen, Bergheim und Grevenbroich hinziehende Landschaft an der Erst nennen. Blank und reinlich, wie sich's in diesem Lande von selbst versteht, sind alle Gebäude, die kleinen und die großen Ziegelhäuser, die neuen Gebäude wie die stattlichen Bauten aus verflossenen Jahrhunderten. Die zahlreichen Schlösser des Landes verstecken sich hinter Baumgruppen und auf buschigen Inseln der endlos scheinenden Feldbreiten." Einer der ältesten Nittersitze des an adligen Schlössern reichen Erftgebietes ist Schloß Bedburg. „Gleich einem Herrscher aus uraltem Hause reckt sich mit gewaltigen Gliedern sein roter Schloßbau im Nahmen seiner Weiher über dem kleinen Flecken gleichen Namens auf." In seinen Näumen sind jetzt die Klassen und das Internat der rheinischen Nitterakademie untergebracht. Xvi ll. vie Niederrheinische Tiefebene. 1. Lage und Entstehung. Die breite niederrheinische Tiefebene bildet die nordwestliche Fortsetzung der Eölner Bucht. Wie über diese, so wälzte auch über sie in grauer Vorzeit das Meer seine brausenden Fluten. Als es zurück- trat, lag der Boden der niederrheinischen Tiefebene etwas höher als jetzt. Oer Nhein aber, der damals hier wie in der L ö l n e r B u ch t ein bedeutendes Gefälle besaß, schwemmte die lockeren Erdschichten teilweise fort, und so verflachte sich der Boden allmählich. 3e mehr der Strom aber von den Erdmassen hinweg- führte, um so geringer wurde sein Gefälle. Ja, schließlich verlor er gänzlich die Kraft, sein Bett zu vertiefen, und Schlamm- und Sandmassen lagerten sich in ihm ab. Bei Überschwemmungen fand das Gleiche auf dem angrenzenden Ufer statt. 5luch in der niederrheinischen Bucht wechselte der Nhein seinen Lauf häusig. Manche Orte, die heute vom Strome entfernt liegen, z. B. Neutz und Xanten, wurden früher von seinen Fluten bespült, über andere strömt er heute hinweg,- so lag das römische Uerdingen mitten im Strome. Wie in der Eölner Bucht, entsandte der Nhein auch hier gleichfalls einen linken und rechten Nebenarm. Durch Seitenarme stand er mit Niers und Maas in Ver- bindung. heute sind diese Nebenarme längst versandet, nur einige Sümpfe und Brüche finden sich noch als Überreste jener Flußläufe vor. Nohr und schilf-

7. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xiii. Die Lergischen höhen. 63 bezeichnet der alte Remscheider seine Heimatstadt, angelangt. Aus wohl- gepflegten Gärten lugen uns auch hier die mit Schiefer belegten, echt bergischen Häuser entgegen. Ein freundliches Gasthaus bietet uns nach der genutzreichen, aber doch anstrengenden Wanderung die ersehnte Erfrischung und Ruhe. 6. Die Talsperre bei Remscheid. Nach erquickendem Schlummer erheben wir uns frühzeitig, um die großartige Talsperre, die die Stadt Remscheid im Tale des Eschbaches erbaut hat, zu besichtigen. Ein an Naturschönheiten reiches Tal, in dem ein klarer, dem Eschbache zueilendes Gebirgswässerlein murmelt, nimmt uns zunächst auf. Msdann führt unser Weg durch das Haupttal, Kbb. 34. Nemscheider Talsperre. (Nach: „Albuin vom Bergischen Land". Globus-Verlag, Berlin W.) und nach etwa einstündiger Wanderung erblicken wir die gewaltige Sperrmauer von 25 m höhe und 160 m Länge. Einem Bergfee gleich erglänzt das riesige Sammelbecken, das eine Itcillion Kubikmeter Wasser zu fassen vermag, in dem Waldesdunkel. Keine Kosten hat Remscheid gescheut, um diese ungeheure Talsperre zu schaffen, die selbst bei anhaltender Dürre die Bewohner mit gutem Trinkwasser versieht und den Fabriken die notwendige Wasserkraft liefert. Kein Kahn darf den See befahren, überhaupt muß jede Verunreinigung des Wassers sorgfältig gemieden werden. Neben der Nlauer erhebt sich ein Ziltrierturm. In ihm sickert das Wasser durch Kiesschichten und wird auf diese Weise gereinigt. Große Druckpumpen treiben das gereinigte Wasser in die beiden Wassertürme der Stadt, hat das Sammelbecken sich gefüllt, so ergießt sich das überflüssige Wasser durch einen Seitengraben in den Eschbach, der viele Hammer-

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 25

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 9. Vstholstein. 25 prnfo^er Bucht. Bis Lübeck ist ihr Bett durch Baggerungen so vertieft, daß auch große 5ee- schiffe bei der Stadt anlegen können. Die Trave ist durch den Elb-Trave-Nanal mit der Elbe verbunden. Schönheit der Landschaft. Ostholstein wird wegen seiner Schönheit viel von Fremden besucht. Oer schönste Teil wird als holsteinische Schweiz bezeichnet. Dom Lungsberg hat man einen wundervollen Ausblick über das schöne Land. Zu unsern Füßen breiten sich wohlbestellte Acker aus, die durch die knicke ein gartenähnliches Aussehen zeigen. Noch Westen bin blinkt eine ununterbrochene Seenkette, umrandet von waldgekrönten Mügeln. Und nach Norden reicht unser Gesichtsfeld bei klarem Wetter bis zur blauen Ostsee und den dänischen Inseln. Anbau, Das Land ist durchweg sehr fruchtbar. Es gedeihen alle Nornarten: lveizen, Gerste, Hafer, Roggen. Oer Ackerbau ist haupterwerbs- quelle,- die Vieh- zucht ist von ge- ringerer Bedeu- tung. Dies kommt zum Teil daher, daß das Land nicht so reich an Wiesen ist wie andere Teile hol- steins- zum Teil kommt es aber auch daher, daß das Land größtenteils in den Händen von Großgrund- besitzern ist. Auf den Bauernhöfen wird das Vieh besser gepflegt. In der probstei und auf Fehmarn, wo das Land in den Händen von Bauern ist, hat die Viehzucht stark zugenommen, Die Güterdistrikte im Seengebiet haben viele prächtige, schloßähnliche Edelsitze mit großen Parkanlagen aufzuweisen. Daneben finden sich aber auch armselige Tagelöhnerdörfer. Die Bauerndörfer der probstei und Fehmarns bilden dazu durch ihre Sauberkeit einen schroffen Gegensatz. Besiedlung. Ostholstein ist trotz seiner Fruchtbarkeit nicht dicht be- wohnt. Dies hat seine Ursache in der Vorherrschaft der großen Güter. Auf Fehmarn und in Land Oldenburg gibt es aber auch fast keine landwirt- schaftlichen Arbeiter. Zur Erntezeit strömen fremde Arbeiterscharen ins Land Kbb. Ig. Gstholstein.

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 62

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
62 Schleswig-Holstein. Der Kanal verbindet die Nordsee mit der Dstsee,- er geht von der Elbmündung (Brunsbüttel) nach dem Kieler Hafen (Holtenau), vom Zlemhuder See bis Rendsburg benutzt er zum Teil das alte Bett der Eider. Er ist 98,5 km lang, oben 102 m, unten 44 m breit und 11 m tief. Bei Levensau wurde die hauptwasserscheide, bei Grünental der Mittelholsteinische Höhenzug durchschnitten. An beiden Stellen wurden gewaltige Brücken über den Kanal geführt, die gleichzeitig dem Eisenbahn- und Zuhrwerksverkehr dienen. Zetzt entstehen neue Hochbrücken für die Eisenbahnen in hochdonn, bei Holtenau und bei Rendsburg. Die letztere wird nach ihrer Vollendung das größte Eisenbauwerk Europas sein. Die Umgebung von Rendsburg liegt nur wenige Meter höher als der Wasserspiegel des Kanals. Es mußte deswegen ein 5 km langer Eisenbahndamm gebaut werden, auf dem die Eisenbahn allmählich bis zu 42 m höhe ansteigt. Um von dieser höhe nach dem Bahnhof Rendsburg herab zu gelangen, mußte eine 5 km lange Schleife gebaut werden, auf der die Eisenbahn sich herabsenkt. Diese Schleife ruht auf einem gewaltigen Eisengerüst (siehe Bild S. 25). Bei Rendsburg wird gleichzeitig eine neue eiserne Drehbrücke für den Wagenverkehr erbaut. An andern Stellen sind Zähren für den Verkehr Zwischen beiden Ufern eingerichtet. An den Endpunkten des Kanals befinden sich gewaltige Schleusen, die im Kanal einen gleichmäßigen Wasserstand halten,- Ebbe und Zlut haben keinen Einfluß auf die höhe des Wasserstandes. Huf zwei Stunden werden täglich die Schleusentore geöffnet. Dann entsteht eine Strömung, die alle Senkstoffe hinwegspült. Wenn die Schleusentore in Holtenau geöffnet sind, strömt salziges Ostseewasser in den Kanal. Das Kanalwasser ist darum brackig. Da das Brackwasser nicht so leicht gefriert, hält man dadurch das Wasser leichter eisfrei. Der K-anal war bisher nur selten und immer nur auf kurze Zeit zugefroren. Der Kanal kann auch zur Nachtzeit befahren werden,- denn an jedem Abend flammt an ihm entlang elektrisches Licht auf. Lotsen steuern mit sicherer Hand die Schiffe durch das Wasser. In jedem Frühjahr stellen sich im Kanal ungeheure Schwärme Heringe ein, die hier ihren Laich absetzen. Im Kanal darf nicht mit Netzen gefischt werden,- er ist ein Schutzgebiet für die Heringe. 3m Sommer ziehen Milliarden junger Zische durch die Schleusen in die See. Sie werden wiederkommen, wenn sie groß geworden sind,- dann werden die Zischer der Gstseeküste sie mit ihren- Netzen erwarten. Der erste Lau des Kanals hat 156 Millionen Mark gekostet,- der Erweiterungsbau ist auf 221 Millionen Mark veranschlagt. Wir Deutschen können auf dieses Bauwerk stolz sein,- wo man ähnliche Lauten ausführen will, da dient der Bau des Kaiser- Wilhelm-Kanals als Muster. § 24. Der Llb-Trave-ttanal. Durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal sah Lübeck seinen Handel bedroht. Hamburg und Kiel hatten den größten vorteil von seinem Bau. Um den eigenen Handel zu schützen, suchten die Lübecker deswegen einen guten Verbindungsweg zwischen Erave und Elbe herzustellen. Preußen und Lübeck zusammen ließen den Elbe-Erave-Kanal bauen. Er verläßt die Elbe bei Lauenburg, durchschneidet den Kreis Lauenburg in Nordsüdrichtung und mündet bei Lübeck in die Trave. Er hat nur reichlich Z m Wasser- tiefe und ist im Wasserspiegel 27 m breit. Seine Länge beträgt zwei Drittel der Länge des Kaiser-Wilhelm-Kanals. Um die höhe in der Mitte Lauenburgs zu überwinden, sind sieben Kastenschleusen eingebaut, die das Wasser von beiden Enden her aufstauen. Über den Kanal führen 29 Brücken, darunter 6 Eisenbahnbrücken, hier waren aber nicht so stolze Bauten erforderlich wie beim Kaiser-Wilhelm Kanal,- denn hier handelt es sich um ganz andere Schiffsarten, denen die gewaltigen Masten und Haus- hohen Schornsteine fehlen. Den Hauptanteil am Schiffsverkehr haben die großen Elb- kähne. — Auch auf diesem Wasserwege herrscht ein großer Schiffsverkehr.

10. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 33

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mttelholstein. 33 Stadtmauer sind noch erhalten. — In Vüdelsdorf, einem großen Vorort von Rendsburg, befindet sich die älteste Eisengießerei der Provinz, die Karlshütte,- sie beschäftigt 800 Arbeiter. Bisher führten in Rendsburg drei eiserne Drehbrücken über den Kanal. Ietzt ist eine große Hochbrücke erbaut, die in 42 m höhe den Kanal überspannt. Diese ist für den Eisenbahnverkehr bestimmt, von Süden her führt ein 5 km langer Damm auf die erforderliche höhe. An der Nordseite muß die Lahn auf einer 5 Km langen Schleife zur Ebene herabgeführt werden. Die Schleife ruht auf einem gewaltigen Eisengerüst. Oer fertige Lau wird die größte eiserne Brücke Europas sein. Zür den lvagenoerkehr wird eine neue Drehbrücke erbaut. — Rendsburg hat fast 20 000 Einwohner. Die nähere Umgebung von Rendsburg ist einförmig und öde,- das Stadtgebiet ist reich an hübschen Anlagen. Itzehoe (20 000 Einwohner) liegt an der Stör, hier gründete Karl der Große die Essesveldoburg, aus der die Stadt hervorgegangen ist. Bis hierher besteht auf der Stör ein lebhafter Schiffsverkehr,- bis Keuinghusen können nur flbb. 16. Rendsburger Hochbrücke, (phot. 3. Leschen, Rendsburg.) noch kleinere Fahrzeuge vordringen. In Itzehoe ist recht viel Industrie- zu nennen sind eine Zuckerraffinerie, Tabak-, Zement- und Netzfabriken. Im herbst wird hier seit alten Zeiten ein berühmter Gchsenmarkt abgehalten. Nördlich von Itzehoe liegen schön bewaldete höhen. Zwischen Itzehoe und Kellinghusen, auf der Lockstedter Heide, ist der Truppen- Übungsplatz für das Ix. Armeekorps. Am Zusammenfluß von Lramau und Stör liegt ttellinghusen. Dort ist etwas Industrie, z. B. eine große Gerberei. Neumünster (35 000 Einwohner) liegt in der mitte Holsteins, an der Schwale. hier kreuzten sich von jeher die wichtigsten Verkehrsstraßen Holsteins. Darum ist Neumünster der wichtigste Eisenbahnknoten unsers Landes geworden, lvegen seiner günstigen Verkehrslage ist Neumünster nächst Altona die wichtigste In- dustriestadt der Provinz geworden, hier sind viele Tuch- und Kattunwebereien, Färbereien, Gerbereien, Eisengießereien, Maschinenfabriken usw. Die Umgebung von Neumünster ist eben, sandig und unfruchtbar. Auf der Grenze von Nüttel- und Gstholstein liegt Segeberg (Trave). hier ragt ein 90 m hoher Gipsfelsen aus der Ebene empor. Auf ihm erbauten die Sievers, Heimatkunde von Schleswig-Holstein. Z
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