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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 111

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— Iii — bürg heißt deshalb die Streusandbüchse des Deutschen Reiches. Nur die Hälfte des Bodens kann bebaut werden. Große Strecken tragen Kiesernwaldungen und Heide. An Steinkohlen und Eisen ist das Gebiet arm. Braunkohlen kommen jedoch in Menge vor. Auch an Gips, Steinsalz und Kalk ist kein Mangel. Bekannt sind die Kalksteinbrüche bei Rüdersdorf in der Nähe von Berlin, und die Steinsalzlager von Hohen salz a in Posen. 3. Berkehr. Die Tieflandsmulde hat eine sehr günstige Verkehrs- läge. Sie verbindet die Ackerbaugebiete des Ostens mit den Industrie- gebieten des Westens. Hier kreuzen sich die Hauptverkehrslinien von Westen nach Osten (von London und Paris nach Petersburg) mit den Hauptlinien von Norden nach Süden (von Kopenhagen und Stock- Abb. 78. Die Wasserstraßen der Ostdeutschen Tieflandsmulde. Holm nach Wien, Rom und Konstantinopel). — Der flache Boden und die von der Natur geschaffenen Rinnen begünstigten die Anlage von Kanälen. Das Ostdeutsche Tiefland ist unter sämtlichen deutschen Landschaften am reichsten mit Kanälen versehen. Die wichtigsten sind: der Bromberger, der Friedrich-Wilhelm-, der Finow- und der Plauensche Kanal. 4. Bevölkerung. Im Osten der Tieflandsmulde machen die Polen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Um in diesen Gebieten das Deutschtum zu stärken, kauft die Regierung Güter auf und siedelt deutsche Bauern darauf an. In den letzten Jahrzehnten ist dort schon eine Reihe schmucker Dörfer entstanden, deren Bewohner Deutsche sind. Als Wahrzeichen der deutschen Herrschaft in der Ostmark ist vor einigen Jahren in Posen ein Königliches Schloß gebaut worden.

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 54

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 54 - schwalbach, Tode», (5'ms. An der Lahn find Weilburg und Limburg zil nennen, letzteres besitzt einen schönen Dom. Von dem Limburger Becken gehen sechs Eisen- bahnlinien aus, die nach dem Rhein, über den Westerwald und über den Taunus führen. Wichtig sind ferner durch ihre chemische Industrie Hechcillicim, Höchst und (Griesheim am Main und Biebrich am Rhein. Die größte Stadt der Provinz ist Frankfurt a. M., 423000 Einw. § 41. Frankfurt a. M. a) Lage. Es dürfte in Deutschland wohl wenig Städte geben, die eine so günstige Lage haben wie Frankfurt. Inmitten einer weiten, fruchtbaren Ebene breitet es sich auf beiden Ufern des Mains aus. Vier gesegnete Auen oder Gaue umgeben es: die Wetterau, der Rheingau, der Maingau und die Gerau, die mit ihren mannigfachen Bodenerzeugnissen gleichsam eine reiche Vorrats- kammer für die Stadt bilden. Dazu kommt uoch, daß von hier zahlreiche wichtige Straßen wie von einem Mittelpunkte ausgehen. Im Norden führt die Hessische Senke zum Wesergebiete und dem Norddeutschen Tieflande. Im Nord- osten stellen Kinzig- und Fuldatal und die niedrigen Einsattelungen zwischen Vogelsberg, Rhöu und Spessart eine Verbindung mit Thüringen und Sachsen her. Den Main aufwärts zieht die Straße nach Franken. Im Süden eröffnet sich der Zugang zum Oberrhein und im Westen derjenige zum Niederrhein. So kreuzen sich hier Main-, Weser-, Elbe-, Ober- und Niederrheinstraßen. Den alten Naturstraßen folgen heute wichtige Eisenbahnlinien. Nicht weniger als acht Hauptverkehrslinien strahlen von Frankfurt aus und setzen es mit den bedeutendsten Städten des In- und Auslandes in Verbindung. Endlich ist auch die Lage an dem Main für die Entwicklung der Stadt von großer Wichtigkeit. Der Main ist hier so breit und tief, daß er größere Schiffe zu tragen vermag. In früheren Zeiten war die Schiffahrt durch den meist niedrigen Wasserstand im Sommer gehindert. Rheinschiffe konnten nur selten mainanswärts bis Frankfurt gelangen; die stromaufwärts kommenden Güter mußten daher in Mainz umgeladen werden. Um diesen Mißstand zu beseitigen und einen durch- gehenden Schiffsverkehr vom Rhein nach Frankfurt zu ermöglichen, wurde der Fluß auf der Strecke von Mainz bis Frankfurt kanalisiert. d) Handel. Infolge dieser günstigen Lage hat sich Frankfurt zu eiuem Verkehrsmittelpunkte entwickelt. Schon im Mittelalter war sein Handel von großer Bedeutung. Damals gehörten seine Messen zu den Hauptmärkten Europas. Sie waren so stark besucht, daß die Zahl der anwesenden Fremden oft 40000 betrug. In unserer Zeit haben die Messen jedoch, mit Ausnahme der Ledermesse, ihre Wichtig- keit verloren. Dagegen hat sich der Geld Handel zu besonderer Höhe emporgeschwungen. Die Börse Frankfurts ist nach derjenigen Berlins die bedeutendste Deutschlands. Auch eine Reihe großer Bankgeschäfte und Versicherungsgesellschaften haben hier ihren Sitz. Wie sehr Frank-

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 30

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 30 — Blüte steht. „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land". Seit Jahrhunderten ist Nürnberg die erste Fabrikstadt Bayerns. Es besitzt zahlreiche Maschinenfabriken! seine Spielwaren, Lebkuchen und Bleistifte haben Weltruf. Dank seiner günstigen Lage ist auch sein Handel bedeutend. Es liegt im Schnittpunkt der von jeher wichtigen Verkehrsstraßen Augsburg—leipzig und Würzburg—regensburg. Heute ist es ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, von dem Eisenbahnen strahlenförmig nach allen Seiten ausgehen. Von dem früheren Wohlstand der Stadt zeugen viele herrliche Bauten, die das altertümliche Gepräge treu bewahrt haben. Knnft- volles Schnitzwerk und zierliche Erker schmücken die Giebel der Häuser. Schon im Mittelalter war die Stadt ein Hauptsitz der Kunst und Wissenschaft. Hier wurden die Taschenuhren erfunden, und Deutschlands größter Maler, Albrecht Abb. 17. Württemberg und Bayern. Dürer, sowie sein größter Meistersänger, Haus Sachs, sind hier geboren. Das Germanische Museum enthält eine reichhaltige Sammlung der Kunstschätze der deutschen Vergangenheit. Die Fabrikstadt Fürth (Spiegelglas) ist jetzt mit Nürn- berg sast verschmolzen. Zwischen beiden Städten ging die erste deutsche Eisenbahn. Andere größere Städte des Regnitzbeckens sind (fvlmtflcn, Universität, mit großen Bierbrauereien, und Ansbach. Am Main liegen: Balirellth mit Wagnertheater, Kttlmbach mit großen Bierbrauereien. Tchwcittfmt mit chemischer Industrie, Bamberg' an der Mündnng der Regnitz, in einem fruchtbaren geschützten Talkessel, wo Gemüse- und Obstbau getrieben wird, mit schönem Dom. Abwärts folgt Würzburg, 84000 Einw., die größte Stadt des Mainbeckens, mit bedeutendem Weinbau, besuchte Universitätsstadt; am Austritt des Maines in die Tiefebene liegt Aschaffcttburg, das zahlreiche Papierfabriken hat. Im Tal der Fränkischen Saale ist .Lissingen, ein berühmter Badeort, zu erwähnen.

4. Europa ohne Deutschland - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — bringen reichliche Niederschläge und starke Nebel. Der milde Winter stellt sich spät ein. Schnee und Eis bleiben nur auf den schottischen Bergen längere Zeit liegen. An der Südküste können sogar Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten. Wein und Südfrüchte kommen dagegen nicht zur Reife. I. England. (36,5 rai. Eww,> A. Landschaftsgebiete. 1. Das englische Flach- und Hügelland. a) Bodengeftalt und Bebauung. Den Südosten Englands § 28. nimmt ein Flachland ein, das von mehreren Hügelketten durchzogen wird. Es erstreckt sich vom Kanal im Süden bis zur trichterförmigen Mündung des Humber im Norden. Zur Eiszeit war es mit Gletschern bedeckt, die in den tiefer gelegenen Gegenden eine aus -Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird noch durch die reichen Nieder- schlüge und die feuchte Luft dieser Gegend erhöht. Hier kann deshalb Landwirtschaft und Viehzucht in mustergültiger Weise getrieben werden. Da sich zwischen den Feldern und Wiesen hier und da zerstreute Baum- gruppen befinden, macht die Gegend oft den Eindruck einer Parkland- schast. Auf deu Hügeln und Hochflächen fehlt dagegen fast jeder Baum- schmuck. Sie sind wasserarm. Auf ihnen weiden große Schafherden. An Wald ist England arm. — Der bedeutendste Fluß dieses Flach- laudes, die Themse, mündet etwa 30 km unterhalb der Stadt London in einen trichterförmigen Meerbusen. Sie ist so wasserreich, daß die Seeschiffe zur Flutzeit bis nach London herauffahren können. b) Städte. Die Hauptstadt London, 7 250000 Einw., hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage. Sie ist nicht nur der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig gelegener Hafenort. London konnte deshalb die größte Handelsstadt der Welt werden. In der Innen- stadt befinden sich mächtige Lagerhäuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, da es der Engländer liebt, mit seiner Familie ein Haus allein zu bewohnen. Deshalb nimmt London einen ver- hältnismäßig großen Flächenraum ein, etwa 300 qkm. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen und Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die sogar an mehreren Stellen

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
»>., 18 Schleswig-Holstein. Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver- tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters- Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie ein Netz die Stadt durchziehen. Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit. Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un- geheuren Last trägt. Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek- irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der Menschenstrom dahin. Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe. Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine. Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le- wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel. Altona. vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr schnelles Anwachsen. Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham- burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 55

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 16. Gstschleswig. 55 Ernte geben. Schon vor Jahrzehnten wurden Wiesenbauer aus Angeln nach andern Gegenden berufen, um den Stand der wiesen zu verbessern, Außer Wiesenheu wird aber auch viel Kleeheu gewonnen. So kommt es, daß die Zahl der Rinder im vergleich zur Zläche sehr groß ist. Die Rinder sind alle von dunkelroter Zarbe- sie sind nur klein und sehr genügsam und doch milchergiebig, wegen dieser Eigenschaften wird viel Vieh aus Angeln als Zuchtvieh nach solchen Gegenden ausgeführt, die an wiesen und weiden Mangel leiden. In jedem Vorf ist eine Meierei, in der vorzügliche Butter gewonnen wird. In Angeln steht auch die Schweinezucht in höchster Blüte,- deswegen wird trotz der reichen Kornerträge noch viel Kutterkorn eingeführt. Besiedlung. In Angeln gibt es zwar auch einige große Güter- doch ist der größte Teil des Lodens in den Händen von freien Lauern. — Trotzdem sich die Lewohner ausschließlich von Ackerbau und Viehzucht nähren, ist das Land doch dicht bewohnt. Die Städte der Landschaft liegen alle an den Randgewässern- an der Schlei liegen Schleswig, Kappeln und Krnis, an der Klensburger Förde Flensburg und Glücksburg. Schleswig. Schleswig liegt am Westende der Schlei und hat von dieser seinen Namen erhalten (Schleswig — Schleibucht). Die Stadt umklammert die Schlei in einem langen Logen. Eine Hauptstraße von einer Stunde Länge durchzieht die Stadt- kurze Seitenstraßen zweigen sich ab. Schleswig war in alter Zeit ein wichtiger Seehandelsplatz. $ür die größeren Schiffe der Gegenwart ist die Schlei nicht tief genug- darum ist der Handel nur von geringer Bedeutung. Lange Zeit haben in Schleswig herzöge regiert. Die herzogliche Residenz Schloß Gottorp dient jetzt als Kaserne. Schleswig ist die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein, denn dort ist der Sitz der königlichen Regierung. In Schleswig wohnt der Oberpräsident der Provinz, ebenso der Regierungspräsident. Vie übrigen preußischen Pro- vinzen zerfallen in zwei bis sechs Regierungsbezirke- Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungsbezirk, der nach dem Regierungssitz Schleswig benannt ist. Die provinzialverwaltung hat in Schleswig wichtige Anstalten errichtet: eine Taubstummen-, Irren- und Idiotenanstalt. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der vom mit dem unvergleichlich schönen Altarblatt von Hans Brüggemann, schönen Gemälden und den Grabkapellen mehrerer herzöge und vieler Adligen. An der Schlei liegen auch Kappeln und Arnis. In beiden Orten wohnen viele Seeleute und Zischer. Flensburg. Am westende der Zlensburger Körde liegt die wichtige Handelsstadt Zlens- bürg. Es ist die größte Stadt im früheren Herzogtum Schleswig. (1910: 61000 Einwohner). Oer Zlensburger Hafen ist tief und geschützt- selbst die größten Seeschiffe können bis dicht an die Stadt herankommen. Flensburg steht be- sonders mit den nordischen Staaten und mit England in regem Handelsverkehr. Die Stadt hat auch eine bedeutende Industrie. Auf einer werft werden 4000 Arbeiter beschäftigt. Außerdem sind Eisengießereien, Maschinenfabriken, eine Reismühle und Brauereien zu nennen. — Die schönsten Stadtteile liegen auf den höhen, die den Hafen von allen Seiten einschließen. An beiden Seiten

7. Mitteleuropa - S. 36

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — bildet verschiedene Wasserfälle. Zuletzt springt es als ein mächtiger Springbrunnen turmhoch in die Susi An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Ge- beine des Bonifatius. An der Lahn liegt Marburg, Universität. Hanau, am Main, ist eine bedeutende Fabrikstadt in Goldwaren. — Wiesbaden, 100000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein vielbesuchter Badeort. Berühmt sind seine warmen Quellen, deren es 29 hat. Das Wasser des Kochbrunnens hat eine Wärme von 70°. Es kommt sprudelnd aus der Erde und schlägt Wellen, als ob es koche. Alljährlich finden sich ungefähr 80000 Fremde zur Kur ein. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Langenschwalbach, Soden, Ems. An der Lahn liegen Weilburg und Limburg, letzteres mit einem schönen Dom. Von Abb. 27. Provinz Hessen-Nassau. des Großen war es ein bedeu- Herrscher hier einen Palast baute und öfters Hof darin hielt. An ihn erinnert ein Denkmal, das auf der alten Mainbrücke stand. Später wurde die Stadt zum Wahl- und Krönungsort der deutschen Kaiser bestimmt. In dem alten Rathause, dem Römer, fand die Wahl statt in dem Dome erfolgte die Krönung, und in dem Kaisersaal wurde das Krönungsmahl abgehalten. Die Wände dieses Saales sind mit den lebensgroßen Bildern der deutschen Kaiser geschmückt. Am 10. Mai 1871 wurde in Frankfurt der Friede zwischen Deutschland und Frankreich abgeschlossen. Die alte freie Reichsstadt ist auch der Geburtsort Goethes, dessen Denkmal die Stadt schmückt. — Frankfurt war schon im Mittelalter eine wichtige Handelsstadt; seine Messen zählten damals zu den Haupt- Märkten Europas. Nicht minder ist sein Handel in der Neuzeit mächtig emporgeblüht. Der Grund dafür ist vor allem in der günstigen Lage dem Limburger Becken gehen sechs Eisenbahnlinien aus; sie führen nach dem Rhein, über den Westerwald und über den Taunus. Die größte Stadt der Provinz ist Frankfurt a. M., 433000 Einw. Es verdankt seine Entstehung einerfurt, die früher hier durch den Main führte und viel benutzt wurde. Daher kommt auch der Name Frank- furt (— Furt im Franken- lande). Schon zur Zeit Karls tender Ort, weshalb sich dieser

8. Mitteleuropa - S. 127

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 127 — kleinen fruchtbaren Ebene erweitert. Nach einer abermaligen Ein- engung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, die einzige größere Ebene Österreichs. Hier kreuzen sich die Handelsstraßen von Süddeutschland nach Ungarn und von Mittel- und Ostdeutschland nach Italien und dem Adriatischen Meere (Semmering- bahn). Diese günstige Lage hat mit dazu beigetragen, daß sich hier die Hauptstadt Wien (über 2 Mih. Einw.) zur größten Stadt des Donau- gebietes entwickeln konnte. Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Gebäude (Ringstraße, Stephansdom), durch seinen Handel und Abb. 90. Die Stephanskirche in Wien. Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle andern Städte Deutschösterreichs. Universität. Auf einer Donaninsel liegt der P rat er, ein vielbesuchter Lustgarten. 2. An Oberösterreich schließt sich im Süden die Provinz Salzburg an, die durch die Schönheit ihrer Alpenwelt besonders berühmt ist. Das Gebiet der Salz ach hat große Salzlager. Die Hauptstadt Salzburg wird von einer stattlichen Burg überragt. 3. Das durchweg gebirgige Tirol erstreckt sich von der Salzach bis zur Ostgrenze der Schweiz. Es besteht aus 2 Landschaftsgebieten,

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 53

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 53 — Urbarmachung des Oderbruchs, die Friedrich der Große ausführte. Es wurd? zunächst ein tieferes Bett für die Oder gegraben. Hierauf legte man ein Netz von Kanälen an, die das Gebiet entwässerten. Auf diese Weise hat man 67000 ha Sumpsland in fruchtbares Ackerland ver- wandelt. Als Friedrich der Große das vollendete Werk sah, rief er voll Freude aus: „Da habe ich mitteu im Frieden eine Provinz erobert!" In den Flußtälern herrscht Fruchtbarkeit. Die höher gelegenen Striche dagegen sind unfruchtbar, da hier der Boden aus magerem Sand besteht. Brandenburg heißt deshalb die Streusandbüchse des Deutscheu Reiches. Nur die Hälfte des Bodens kann bebaut werdeu. Große Strecken tragen Kieferwaldungen und Heide. § 80. Die Tieflandsmulde verteilt sich ans die beiden Provinzen Brandenburg und Posen. Brandenburg nimmt den westlichen Teil der Tieslandsmulde eiu. Es breitet sich zu beiden Seiten der Havel und der Spree ans und reicht von der Elbe bis über die Oder hinaus. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Laudwirtschast. Die Industrie ist in Berlin großartig entwickelt; außerdem blüht in der Lausitz die Webeiudustrie. Die Provinz zählt 3 Regierungsbezirke: Berlin, Potsdam und Frankfurt a. O. Berlin ist die Hauptstadt Preußens und des Deutschen Reiches. Mit 2 Mill. Einw. ist es die größte Stadt Deutschlands, und die drittgrößte Stadt Europas. Es verdankt seine Bedeutung vor allem seiner Lage immtten der Norddeutschen Tiefebene. Hier kreuzen sich die Hauptverkehrslinien von Westen nach Osten (von London und Paris nach Petersburg) mit den Hauptlinien von Norden nach Süden, (von Kopenhagen und Stockholm nach Wien, Rom und Konstantinopel). Nicht weniger als 11 Eisenbahnlinien gehen von hier nach allen Richtungen aus. Dazu kommen noch die Wasserstraßen, die es mit der Nord- und Ostsee verbinden. So konnte sich Berlin zur ersten Handelsstadt des Binnenlandes entwickeln. Ebenso be- deutend ist seine Industrie, die 60°/o der Bewohner beschäftigt. Alle Jndnstrie- zweige sind vertreten; namentlich in der Herstellung von Maschinen, Instrumenten, Luxus- und Modewaren wird Großartiges geleistet. Einen wesentlichen Anteil an dem raschen Aufblühen Berlins hat anch die Fürsorge der preußischen Könige und die Errichtung des deutschen Reiches. Berlin breitet sich zu beiden Seiten der Spree ans. In der Mitte der Stadt liegt das Königliche Schloß. Es enthält mehr als 600 Säle und Zimmer. Be- merkenswert ist der Weiße Saal, in dein die Eröffnung des Reichstages und des Landtages stattfindet. In der Nähe des Schlosses ist das alte Museum. Dieses ent- hält Gemälde, Bildsäulen und andere Knnstschätze aller Zeiten und Länder. Vom Schlosse aus führt nach Westen die Straße „Unter den Linden", die schönste Straße der Stadt. Sie ist sehr breit imd mit vier Reihen Linden bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufläden. Den Abschluß der Straße im Westen bildet das Brandenburger Tor. Dieses wird von mächtigen Sänken getragen und hat fünf Durchgänge, von denen der mittlere nur für die königlichen Wagen bestimmt ist. Gekrönt wird es von dein Siegeswagen, der mit Nossen bespannt ist und von der Siegesgöttin gelenkt wird. 1807 'hatten die Franzosen dieses Kunstwerk geraubt, 1814 mußten sie es jedoch wieder Heransgeben. Durch das Brandenburger Tor gelangt man in den Tiergarten, einen großen, schattigen Park, der sich über eine Stunde ausdehnt und ein beliebter Vergnüguugsort der Berliner ist. Berlin ist der Sitz der meisten deutschen Reichsbehörden. Durch seine Universität, die die besuchteste in ganz Deutschland ist, sowie durch seiue zahl- reichen sonstigen Bildungsanstalten (Akademien und Museen) ist es eine Haupt- Pflanzstätte der Wissenschast und Kunst geworden. Dicht bei Berlin liegt <5harlottenb«rg, 218000 Einw , mit dem Mausoleum, wo Kaiser Wilhelm I. neben seinen Eltern ruht. An der Havel Spandau, starke

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 90

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 90 — b) Das Tiefland umfaßt den südöstlichen Teil Englands. Zur Eis- zeit war es mit Gletschern bedeckt, die eine aus Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die Fruchtbarkeit des Landes wird noch durch das milde Seeklima erhöht. Die feuchte Luft fördert den üppigen Graswuchs. Dieser Landstrich ist deshalb der Sitz der Landwirtschaft und der berühmten englischen Viehzucht. Der Stand der Kleinbauern ist jedoch im Laufe der Zeiten fast vollständig verschwunden; an ihre Stelle sind Pächter und an die Stelle der Dörfer stolze Herrenhäuser mit großen Parkanlagen und einzelne Meierhöfe getreten. An Wald ist England arm. c) Die Flüsse Englands wenden sich entweder zur Ost- oder zur Westküste. Nach Osten fließen Themse und Humber (Hömb'r), nach Westen Ssvern und Mersey (mörße). Trotz ihres kurzen Laufes haben sie für die Schiffahrt große Bedeutung; denn sie sind infolge der reich- lichen Niederschläge wasserreich und lassen bei ihrem geringen Gefälle ein weites Heraufsteigen der Flutwelle in ihre trichterförmigen Mün- düngen zu. Die Gesamtlänge der schiffbaren Flüsse beträgt 3400 km. Fast doppelt so lang sind die Kanäle, die die Ost- und Westküste und die Großstädte miteinander verbinden. 6) Klima. England steht unter dem mildernden Einfluß des Meeres überhaupt und des Golfstromes im besonderen. Es hat deshalb See- klima mit reichlichen Niederschlägen, starken Nebeln, kühlen Sommern und milden Wintern. Schnee und Eis bleiben selten längere Zeit liegen, so daß an der Südküste Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten können. Dagegen kommen Wein und Südfrüchte nicht mehr zur Reife. Weizeu, Gerste und Hopfen liefern reiche Ernten. Der üppige Graswuchs begünstigt die Viehzucht. e) Städte. Die Hauptstadt London hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage Sie ist nicht allein der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des fruchtbaren Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig ge- legcner Hafenort für deu Verkehr mit Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland und den fremden Erdteilen. Diese Umstände haben mit dazu beigetragen, daß London die größte Handelsstadt der Welt geworden ist. Auf einem Flächenraum von 300 qkm hat es über 61'* Mill. Einw. Paris könnte in ihm 3 mal, Berlin 5 mal, Hainburg sogar über 30 mal Platz finden. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen, Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die im Stadtgebiet eine Länge von ungefähr 300 Km haben und an zwei Stellen sogar unter der Themse hinführen. In der Innenstadt befinden sich mächtige Lager- Häuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, zwischen deueu sich schöne Plätze und große Parks ausdehnen. Das großartigste Bild gewährt der Hafen mit seinen Docks und Lagerhäusern; in ihm lausen jähr- lich 5ö000—60(Jü0 Schiffe eiu und aus. — Berühmte Gebäude siud: die West- minsterabtei, das Britische M u s e u in und die P a u l s k i r ch e. Die Themse abwärts Greenwich (griuuitsch) mit seiner berühmten Sternwarte. Die Themse aufwärts: die Sommerresidenz Windsor luinds'r) und die alte Ilm- versitätsstadt Oxford. An der buchtenreichen Südküste liege» die Hafenstädte: Tover (dow'r), Ubersahrtsort nach dem Festland; Sonthampton (ßaiißämt'n), Ausgangspunkt vieler Postdampferlinien; Portsmonth (pörlsm'ß), der größte Kriegshafen Englands. " f) Der gebirgige Norden Englands hat unerschöpfliche Reichtümer au Kohle und Eisen. Deshalb ist das Land mit Hämmern, Hochöfen und Fabriken ime übersät. Alles dient hier der Industrie und dein Handel. Die Metallverarbeitung
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