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1. Europa ohne Deutschland - S. 43

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 43 — 93000 Einw., und Lille, 218000 Einw. Die Küstenstädte Calais und Boulogne haben bedeutenden Verkehr nach England. Le Havre, 136 000 Einw., ist der Haupthafen für die Einfuhr von Baumwolle, Cherbourg ein stark befestigter Kriegshafen. In der Norman die wird bedeutende Viehzucht getrieben. Abb. 32. Der Eiffelturm auf dem Marsfeld. Er ist 300 m hoch und soniit das höchste Bauwerk der Welt. B. Die Bewohner und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Die Bewohner. Aus der Vermischung der Gallier, Römer § 26. und Franken, die nacheinander das Land eroberten, bildete sich das Volk der Franzosen. Es zeigt'zwar nach den einzelnen Landschaften

2. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 109

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilder aus der Geschichte. 109 die Wachtposten weit in die Lande, um rechtzeitig vor dem anrückenden Zeinde zu warnen. Römische Bürger siedelten sich in den linksrheinischen Landen an und verbreiteten hier ihre Sitten und Gebräuche, ihre Gesetze und Sprache. — Trier, wo sogar längere Zeit ein römischer Kaiser residierte, blühte bald zu einer stolzen Stadt empor und zählte damals mehr Einwohner als jetzt. Glänzende Bauten schmückten die Stadt gar herrlich. Ein Amphitheater, in dem kühne Kechtspiele und blutige Tierkämpfe abgehalten wurden, diente zur Unterhaltung und Belustigung des vergnügungssüchtigen Volkes. In einem herrlichen palaste mit geräumigen Kestsälen und prächtig ausgestatteten Zimmern hielten die Kaiser Hof. vie gewaltigen Trümmer dieses Raiserpalastes gehören noch heute zu den schönsten und am besten erhaltenen Ruinen aus der Römerzeit. Oer großartige, prunkvoll mit Marmor geschmückte Ladepalast befriedigte der Römer Vorliebe für Läder und Leibesübungen. Unter den übrigen Römerbauten verdient ferner der mächtige Lau der Porta Nigra (schwarzes Tor) unsere höchste Bewunderung (Bild siehe S. 24). von dem Glanz und Reichtum jener Zeit zeugen auch die Häuser der vornehmen Römer, prächtige Malereien zierten die Wände, und selbst den Kußboden schmückten schöne Gemälde, die aus kleinen buntfarbigen Steinchen hergestellt waren. Lustig plätscherte im Lichthof, der sich im Innern des Hauses befand, ein Springbrunnen. Figuren aus weißem Marmor wechselten hier mit dem üppigen Grün seltener Gewächse, heiz- und Badeeinrichtungen fehlten in keinem Hause. Vurch großartige Wasserleitungen wurden Rastelle und Städte mit vorzüglichem Trinkwasser versorgt. Liebliche Landhäuser belebten die sonnigen Ufergehänge des Rheins und der Mosel, selbst die entlegenen Teile der Eifel. In diesen Landhäusern gaben sich die römischen Großgrundbesitzer einem sorgenlosen, üppigen Leben hin. vie Le- wirtschaftung ihrer Ländereien kümmerte sie wenig- diese lag ganz und gar in den Händen ihrer Sklaven und Pächter. An der Mosel wurde der Weinbau sehr früh durch die Römer zu hoher Blüte gebracht. Keine Obstsorten, wie Pfirsiche und Aprikosen, bessere Kirfchen, Pflaumen, Apfel und Birnen, auch wohlschmeckende Gemüse führten sie im Lande ein. Sorgsame Pflege ließen sie der Viehzucht angedeihen- zahlreiche Schaf- Herden lieferten den einheimischen Tuchfabriken den notwendigen Wollbedarf. vas römische Handwerk konnte sich wohl in all seinen Zweigen mit dem heutigen messen. — Über 400 Jahre stand das Rheinland unter römischer Herr- schaft. va vermochten die Römer den über den Rhein stürmenden Germanen nicht mehr Widerstand zu leisten, und das von ihnen so sorglich gehegte Land war bald eine Leute der wilden Larbaren. Nur noch einige Trümmer und viele Kunde an Münzen, Waffen, Grabhügel, Überreste von Verschanzungen usw. künden uns heute von jenen glanzvollen Zeiten. 3. Die Ausbreitung des Christentums im Rheinlande. Unter allen deutschen Ländern kann sich Trier rühmen, das erste zu sein, in welchem die frohe Lotschaft des Evangeliums verkündet wurde. Schon zur

3. Alte Geschichte - S. 61

1879 - Dillenburg : Seel
— 61 — dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles übertragen, welcher den reichbegabten Jüngling in die Tiefen griechischer Weisheit einführte. Besonders war Alexander für Homer begeistert, dessen Jlliade er in einer Abschrift stets unter seinem Kopfkissen hatte. Er bewunderte hauptsächlich den Achilles, den er sich Zum Vorbilde nahm, und wie jener wählte er sich einen Freund, Hephästion, den er seinen Patroklus nannte und bis an's Ende treu liebte. Ein unauslöschlicher Thatendurst beseelte ihn, Als einst seinem Vater eine gewonnene Schlacht gemeldet wurde und alle in der Nähe des Königs sich befindenden Personen darüber freudig bewegt waren, war allein Alexander stumm und traurig. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Traurigkeit antwortete er: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Wiewohl es ihm in körperlichen Uebungen keiner zuvor that, betheiligte sich Alexander an den öffentlichen Wettkämpfen nicht, da er dort, wie er sagte, nicht mit Königsföhnen kämpfen könne. Als achtzehnjähriger Jüngling betheiligte er sich an der Schlacht bei Chäronea und soll durch seine Unerschrockenheit als Befehlshaber einer Reiterabtheilung nicht wenig zum Siege beigetragen haben. Als einst seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bueephalus, zum Kaufe angeboten wurde und selbst die besten Reiter das Pferd nicht besteigen und reiten konnten, bat Alexander seinen Vater, der das Pferd eben abführen lassen wollte, ihm auch einen Versuch zu gestatten. Er hatte bemerkt, daß das Pferd sich vor feinem Schatten fürchtete und führte es deshalb gegen die Sonne. Dann streichelte er es ein wenig, und plötzlich faß er ihm auf dem Rücken. Das erschreckte Thier flog pfeilschnell mit ihm davon, so daß man für fein Leben fürchtete. Bald aber kehrte er zurück und lenkte das Roß bald rechts, bald links. Alle staunten, und König Philipp rief aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist für dich zu klein." c. Alexanders erste Thaten. Alexander war 20 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Nachdem er sich in Macedonien Geltung verschafft hatte, ließ er sich auf einer Staaten-Verfamm-lung in Korinth zum unbeschränkten Oberfeldherru der Griechen ernennen. Dann wandte er sich mit feinem Heere in den nördlichen Theil Macedoniens, um dessen empörte Völkerschaften zum Gehorsam zurückzuführen. Während dieses siegreichen Feldzuges verbreitete sich in Griechenland die Nachricht von seinem Tode.

4. Hellas - S. 325

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 325 Makedonien und trennten sich hier, immer noch 100,000 Mann stark in 2 Heereshaufen, von denen der eine nach Jllyrien, der andere nach Thra-kien zog. Dieser Theil der Gallier lie sich theils hier nieder, theils zogen sie der den Hellespont nach Kleinasien, wo sie von den hellenischen Fürsten Kleinasiens hufig in ihren Kriegen als Soldknechte benutzt wurden, und sich schlielich in Galatia ein Reich grndeten. Pyrrhos in Epeiros. In dem zerrtteten Makedonien erlangte jetzt des Demetrios fluger Sohn Anngonos Gonats das K'nigthum und suchte die brgerliche Ordnung wieder herzustellen. Der Epeirotenknig Pyrrhos war damals gerade von seinem italischen Feldzuge zurckgekehrt, ans dem er viele Verluste erlitten hatte, und suchte sich durch einen Einfall in Makedonien zu entschdigen. Er brachte dem Antigonos mehrere Niederlagen bei und bemchtigte sich Makedoniens. Pyrrho s war halb Held, halb Abenteuerer: er besa einen krftigen Charakter, Tugend und Sittenreinheit und riss Mit- und Nachwelt zur Bewunderung und Liebe hin. Ihm ward durch seinen Thatendrang das wechselvollste Leben; aber leider besa er nur die Kunst des Erwerbens, nicht die des Erhaltens. Seine streitbaren Epeiroten liebten ihn mit begeisterter Hingebung, sie nannten ihn den Adler. Whrend Antigonos in den Kstenstdten Thrakiens ein neues Heer sammelte, zog Pyrrhos mit einem Heere von 25,000 Mann, 2,000 Reitern und 24 Elephanten vor Sparta, wohin ihn der seine Vaterstadt befehdende König Klenymos rief. Vergebens strmte Pyrrhos gegen das wohlbefestigte Sparta: die Spartaner strengten sich an wie in den Tagen der Vter, (besonders muthig bewiesen sich dabei die Frauen), und Pyrrhos musste den Rckzug antreten. Da zog er nach Argos, wohin sich Antigonos mit seinen Truppen begeben hatte. Schon war der Epeirotenknig in der Nacht in die Stadt eingedrungen, da musste er sich am Morgen vor der Ueberzhl der Feinde wieder zurckziehen. In der Nhe des Stadtthores entstand ein starkes Gedrnge. Da sah eine arme alte Frau von dem Dache ihres Hauses aus ihren Sohn mitten in dem Waffengetmmel mit dem Könige im Kampfe. Sie schleuderte verzweiflungsvoll einen Ziegelstein auf den schon verwundeten König und dieser sank betubt zu Boden. Einer von des Antigonos Leuten schnitt ihm den Kops ab und brachte denselben vor Antigonos. Dieser verhllte sein Antlitz und weinte, denn er gedachte des Schicksals seines Grovaters Antigonos und seines Vaters Demetrios. Bald nach dem Tode des Pyrrhos 'erlosch das akidengeschlecht, und das epeirotische Knigreich zerfiel in einzelne Vlkerschaften. Das Heer des Pyrrhos lste sich auf und der grte Theil desselben trat in die Dienste des Siegers Antigonos. Dieser brachte Makedonien und Thessalien in seinen Besitz und suchte ganz Griechenland an sich zu fesseln. In den meisten Staaten dieses Landes erlangte jetzt die makedonisch-aristokratische Partei die Herrschaft; in vielen Staaten warfen sich Zwing-Herrn auf, welche sich alle unter den Schutz des makedonischen Knigs stellten, und dieser schickte Burgbesatzungen in die wichtigsten Städte. Athen verschwand von dieser Zeit an als politische Macht von der Weltbhne, blieb aber noch viele Menschenalter hindurch der Sitz vielseitiger Bildung und Gelehrsamkeit.

5. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 328

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
328 14v. Chicago. Ernst von Hesse-Wartegg. Chicago ist vielleicht die gewaltigste der menschlichen Schöpfungen aller Zeiten. Erst vor fünfundsiebzig Jahren auf kahlem Prärieboden gegründet, zweimal verbrannt, zweimal aus rauchenden Trümmern neu erstanden, ist es heute schon eine Stadt, deren Pulsschlag in Neuyork ebenso verspürt wird wie in den großen Zentren Europas oder an den Lüsten des Stillen Ozeans. Anfangs ein unbedeutendes Land- städtchen, war es bereits in den siebziger Jahren des verflossenen Jahr- hunderts in mancher Hinsicht der größte Markt Amerikas, das Nishnij Nowgorod eines ganzen Erteils, und wetteifert heute selbst mit Neuyork. Und in jedem Jahre entstehen aus den grünen Weideflächen Tausende von Häusern, neue Straßen, neue Stadtteile. Andere Großstädte Amerikas sind längst ,,fertig" und entwickeln sich auf einer natürlichen Grundlage; in Chicago sieht man überall den Wechsel vom Alten zum Neuen, von Armut zu Reichtum, von unstetem Wanderleben zum bleibenden Aufenthalt. Das zeigt sich nicht nur im Aussehen der Stadt, in ihrem Geschäfts- und Verkehrsleben, sondern auch in ihrer Bevölkerung, dem seltsamsten Gemisch aller Nationen der Alten und Neuen Welt, wo es mehr Zugewanderte als Eingeborene, mehr Deutsche als Amerikaner, mehr Angehörige anderer Nationen als Deutsche gibt. Die nationalen Eigentümlichkeiten sind noch nicht verwischt, die Sprachen sind noch nicht in dem alles verschlingenden Pankee-Englisch untergegangen. Die einzelnen Nationen halten noch immer zusammen und haben ihre mit Vorliebe gewählten Stadtviertel mit ihren Schulen, Kirchen, Zeitungen. Nur in dem Geschäftsviertel treffen sie aufeinander, nur dieses hat allmählich ein einheitliches Gepräge angenommen, welches der Pankee-Amerikaner ihm aufdrückte. Müßiggang hat in der großen Geschäftsstadt keinen Platz. Nirgends bin ich einem größeren, lebhafteren Straßenverkehr begegnet als in der das Eeschäftsviertel von Chicago enthaltenden Quadratmeile. In ihr konzentriert sich nicht nur das Geschäftsleben der über zwei Millionen Chicagoer, sondern auch indirekt des ganzen nahe eine Million Quadrat- kilometer umfassenden nördlichen Mississippibeckens, das bis hinauf an die kanadische Grenze von Chicago abhängig ist. Ein anderer Umstand, der diese vielen Tausende auf den breiten Trottoirs und selbst in den

6. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 339

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
339 als die bleichen Gesichter der matten Binder der Europäer, die in dem verderblichen, heißen Klima dahinwelken. Zu den merkwürdigsten Gebräuchen gehört die Totenbestattung der Parsi. Hoch oben auf dem Felsenrücken von Malabar-Hill, dem Vor- gebirge oder der Landzunge, auf der die herrliche Villenstadt von Bombay erbaut ist, und zwar auf einem der höchsten und schönsten Punkte, wo das prächtige Panorama von Bombay zu Füßen des staunenden Beschauers sich ausbreitet, besitzt die Parsigemeinde einen herrlichen, mit hohen Palmen und blütenreichen Bäumen gezierten Garten. Auf diesem Friedhofe erheben sich die ,,Türme des Schweigens". Das sind weiße zylindrische Türme von 30—40 Fuß Durchmesser und ungefähr ebenso- viel Höhe. Das Innere ist amphitheatralisch in drei konzentrische Ringe abgeteilt, die durch Scheidewände in zahlreiche offene Kammern geschieden werden. Jede Kammer nimmt eine Leiche auf, und zwar kommen in den innern Kreis die Kinder, in den mittlern die Weiber, in den äußern die Männer. Sobald die weißgekleideten Totenwürter die von den Angehörigen zum Friedhofe geführte Leiche diesen abgenommen haben, bringen sie den Toten unter Begleitung singender Priester in eine der offenen Grabkammern und entfernen sich dann. Alsbald erscheinen zahlreich die heiligen Vögel des Ormuzd, die stattlichen braunen Geier, die bis dahin in dichten Gruppen auf den benachbarten Palmen saßen. Sie stürzen sich auf die Leiche im Innern des offenen Turmes und haben in wenig Augenblicken deren Fleisch verzehrt. Scharen schwarzer Raben vertilgen die kleinen Überbleibsel des Mahles. Die zurück- bleibenden Gebeine werden später im Mittelraume des Turmes gesammelt. Die meisten Europäer finden diese Totenbestattung der Parsi entsetzlich, wie es denn auch im Altertum für eine besondere Beschimpfung galt, eine Leiche den Geiern zum Fraße hinzuwerfen. 144. Bei den Söhnen der Sonne. Hugo Weber. Japans Volk ist ein Kulturvolk, aber seine Sitten und Gebräuche weichen sehr von den unserigen ab und erscheinen teilweise höchst sonderbar. Die Japaner hingegen finden wiederum vieles an uns auffallend und seltsam. Gleichwohl sind sie das gesittetste Volk Asiens. Jahrhundertelang blieb es den Völkern Europas unbekannt, weil es sich streng gegen jede ausländische Berührung abschloß. 22*

7. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 203

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
203 schafft hatte, niederlegte. In wenigen Jahren brachte er es dahin, daß er einen Landfrieden verkünden konnte, nach dem ein jeder, der sein oder der Seinen Feind sei, als der Feind aller betrachtet und verfolgt werden sollte. Doch würde alles nur vorübergehend gewesen sein, hätte nicht der Kaiser, der selbst ohne Sohn war, nach so trefflichen Proben von Tatkraft und durch neue Dienst- leistungen gewonnen, dem Burggrafen das Kurfürstentum erblich überlassen. Für die Mark und die Zollern ist der wichtigste Tag ihrer älteren Geschichte der 18. April 1417, wo Kaiser Siegmund auf dem Markt von Konstanz den Burggrafen feierlich belehnte, ihm die Fahne mit dem Wappen der Mark in die Hand gab und seine Huldigung als Kurfürst empfing. Dem Lande entsprang daher die Aussicht, sich wieder auf- zunehmen und in Zukunft wieder einmal etwas zu bedeuten. Dem Hause der Zollern ward ein Schauplatz der Tätigkeit und des Ruhmes eröffnet, der ihrer Kräfte würdig war und diese selbst hervorrufen mußte Kurfürst Friedrich 1. und seine beiden Söhne Friedrich Ii. und Albrecht, genannt Achilles, gemahnen an die sagenhaften Heroen des Altertums, die, aus der Ferne in fremde Lande kommend, den eingeborenen Stämmen Ordnung und Zucht bringen und dadurch ihre Macht begründen. Wie oft hat Friedrich I. noch das Schwert ziehen müssen, um den Frieden zu behaupten, den er gestiftet! Er hielt für erlaubt, zu diesem Zwecke die Glocken der Kirchen in Kanonen umgießen zu lassen. Die Mannhaftigkeit seines Wesens schloß eine Be- schäftigung mit der Literatur nicht aus. Man weiß, daß er Petrarca kannte und liebte; seine deutschen Lesebücher hat er wert genug gehalten, um ihrer in seinem Testamente zu gedenken, ln den kirchlichen und rechtlichen Angelegenheiten bewies niemand mehr Einsicht und Mäßigung als Friedrich I.; in seinem Hause zu Basel ist den Hussiten der erste Friedensgruß geboten worden. 101. Der Grotze Kurfürst ein Vorbild. Kaiser Wilhelm Ii. Meiner treuen Stadt Bielefeld und Meinen Ravensbergern habe Ich beschlossen zum Dank für ihre Aufnahme und zur Erinnerung an die jahrhundertelangen Bande, die sie mit Meinem Hause verbinden, und

8. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 194

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
einer, den Wettlauf beginnen sollten. Es öffneten sich vier kleinere Tore, und die vier Viergespanne fuhren einige Schritte vor bis an die Kette, die von zwei kleinen Bildsäulen des Merkur gehalten wurde. Die vier Pferde waren stets in einer Reihe angespannt, zwei an der Deichsel, zwei liefen, wie wir sagen, auf der Wildbahn. Das beste Pferd mußte das sein, das dem Lenker zur Linken war; denn es hatte beim Umbiegen um die Meta die kürzeste und schwierigste Wendung zu machen. Daher ist auch in den vielen Inschriften, in denen der Wagenlenker und seine siegreichen Pferde genannt werden, immer nur der Name dieses einen Pferdes erwähnt. Die glühende Augustsonne Roms war allmählich über die Mauern des Zirkus emporgestiegen: da befahl der Kaiser, die ungeheure Decke von Seide, die prachtvolle Stickereien in Gold zierten, über den Zirkus zu spannen. Als aber die Sonne gerade im Mittag stand, ließ er sie plötzlich zurückziehen, daß die Strahlen ungehindert auf die Köpfe der Zuschauer herabbrannten, und verbot jedermann, den Zirkus zu verlassen. Eine Zeitlang weidete er sich an dem Erfolg seiner launischen Anordnung, dann gab er ein neues Zeichen: sofort hüllte sich der ganze Zuschauerraum in einen feuchten, wohl- riechenden Nebel. Gewaltige Druckwerke unter der Arena und in der höchsten Galerie des Zirkus übersprengten den weiten Raum mit einem staubartigen Regen wohlriechender Wasser. Gleichzeitig floß durch die kleinen Rinnen vor den Sitzen duftende Krokusessenz, und die schattenspendende Prachtdecke zog sich langsam wieder über den Zirkus. Um Mittag war auch das Rennen vorüber, die schweißtriefenden Pferde waren abgerieben und die Preise verteilt. Wer einen ersten Preis gewonnen hatte, erhielt eine Krone von Gold und ungefähr 5000 Mark unseres Geldes bar; der zweite und der dritte Preis waren entsprechend geringer. 137. Der Einfluß der Römer auf die germanischen Sitten. Eugen Mögt. Römische Kaufleute durchzogen vom Rhein und von der Donau aus die Lande und brachten neue Lebensmittel, andere Kleidung, Waffen, Schmucksachen und mit all diesen Dingen andere Auffassungen zu dem unverdorbenen Volke. Friedlicher Verkehr wurde mit ihm bei Märkten

9. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 304

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
304 139. Chicago. Ernst von Hesse-Wartegg. Chicago ist vielleicht die gewaltigste der menschlichen Schöpfungen aller Zeiten. Erst vor fünfundsiebzig Jahren auf kahlem Prärieboden gegründet, zweimal verbrannt, zweimal aus rauchenden Trümmern neu erstanden, ist es heute schon eine Stadt, deren Pulsschlag in Neuyork ebenso verspürt wird wie in den großen Zentren Europas oder an den Küsten des Stillen Ozeans. Anfangs ein unbedeutendes Land- städtchen, war es bereits in den siebziger Jahren des verflossenen Jahr- hunderts in mancher Hinsicht der größte Markt Amerikas, das Nishnij Nowgorod eines ganzen Erteils, und wetteifert heute selbst mit Neuyork. Und in jedem Jahre entstehen auf den grünen Weideflächen Tausende von Häusern, neue Straßen, neue Stadtteile. Andere Großstädte Amerikas sind längst ,,fertig" und entwickeln sich auf einer natürlichen Grundlage; in Chicago sieht man überall den Wechsel vom Alten zum Neuen, von Armut zu Reichtum, von unstetem Wanderleben zum bleibenden Aufenthalt. Das zeigt sich nicht nur im Aussehen der Stadt, in ihrem Geschäfts- und Verkehrsleben, sondern auch in ihrer Bevölkerung, dem seltsamsten Gemisch aller Nationen der Alten und Neuen Welt, wo es mehr Zugewanderte als Eingeborene, mehr Deutsche als Amerikaner, mehr Angehörige anderer Nationen als Deutsche gibt. Die nationalen Eigentümlichkeiten sind noch nicht verwischt, die Sprachen sind noch nicht in dem alles verschlingenden Pankee-Englisch untergegangen. Die einzelnen Nationen halten noch immer zusammen und haben ihre mit Vorliebe gewählten Stadtviertel mit ihren Schulen, Kirchen, Zeitungen. Nur in dem Geschäftsviertel treffen sie auseinander, nur dieses hat allmählich ein einheitliches Gepräge angenommen, welches der Pankee-Amerikaner ihm aufdrückte. Müßiggang hat in der großen Geschäftsstadt keinen Platz. Nirgends bin ich einem größeren, lebhafteren Straßenverkehr begegnet als in der das Geschäftsviertel von Chicago enthaltenden Quadratmeile. In ihr konzentriert sich nicht nur das Eeschäftsleben der über zwei Millionen Chicagoer, sondern auch indirekt des ganzen nahe eine Million Quadrat- kilometer umfassenden nördlichen Mississippibeckens, das bis hinauf an die kanadische Grenze von Chicago abhängig ist. Ein anderer Umstand, der diese vielen Tausende auf den breiten Trottoirs und selbst in den

10. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 315

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
als die bleichen Gesichter der matten Binder der Europäer, die in dem verderblichen, heißen Klima dahinwelken. Zu den merkwürdigsten Gebräuchen gehört die Totenbestattung der Parsi. Hoch oben auf dem Felsenrücken von Malabar-Hill, dem Vor- gebirge oder der Landzunge, auf der die herrliche Villenstadt von Bombay erbaut ist, und zwar auf einem der höchsten und schönsten Punkte, wo das prächtige Panorama von Bombay zu Füßen des staunenden Beschauers sich ausbreitet, besitzt die Parsigemeinde einen herrlichen, mit hohen Palmen und blütenreichen Bäumen gezierten Garten. Auf diesem Friedhofe erheben sich die „Türme des Schweigens". Das sind weiße zylindrische Türme von 30—40 Fuß Durchmesser und ungefähr ebenso- viel Höhe. Das Innere ist amphitheatralisch in drei konzentrische Ringe abgeteilt, die durch Scheidewände in zahlreiche offene Kammern geschieden werden. Jede Kammer nimmt eine Leiche auf, und zwar kommen in den innern Kreis die Kinder, in den mittlern die Weiber, in den äußern die Männer. Sobald die weißgekleideten Totenwärter die von den Angehörigen zum Friedhofe geführte Leiche diesen abgenommen haben, bringen sie den Toten unter Begleitung singender Priester in eine der offenen Grabkammern und entfernen sich dann. Alsbald erscheinen zahlreich die heiligen Vögel des Ormuzd, die stattlichen braunen Geier, die bis dahin in dichten Gruppen auf den benachbarten Palmen saßen. Sie stürzen sich auf die Leiche im Innern des offenen Turmes und haben in wenig Augenblicken deren Fleisch verzehrt. Scharen schwarzer Raben vertilgen die kleinen Überbleibsel des Mahles. Die zurück- bleibenden Gebeine werden später im Mittelraume des Turmes gesammelt. Die meisten Europäer finden diese Totenbestattung der Parsi entsetzlich, wie es denn auch im Altertum für eine besondere Beschimpfung galt, eine Leiche den Geiern zum Fraße hinzuwerfen. 143. Bei den Söhnen der Sonne. Hugo Weber. Japans Volk ist ein Kulturvolk, aber seine Sitten und Gebräuche weichen sehr von den unserigen ab und erscheinen teilweise höchst sonderbar. Die Japaner hingegen finden wiederum vieles an uns auffallend und seltsam. Gleichwohl sind sie das gesittetste Volk Asiens. Jahrhundertelang blieb es den Völkern Europas unbekannt, weil es sich streng gegen jede ausländische Berührung abschloß.
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