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1. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 10

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
10 Ii. Heimatkunde der Provinz Dstpreußen. Ebene übergeht. Sein Name deutet wohl darauf hin, daß er in alter Zeit als Signalberg diente. Der Galtgarben ist nur I l0 in hoch. Da er sich aber steil aus dem umgebenden Flachlands erhebt, so ist er weithin im ganze Samlande sichtbar. Er ist mit dichtem Walde bestanden. Kuf seinem Wipfel weist er gewaltige Wälle und Gräben auf. Sie stammen noch aus der Heidenzeit her. Damals soll der sagenhafte König Widowud dort seinen Wohnsitz gehabt haben, vielleicht auch hielten die heidnischen Preußen hier oben Gottesdienste ab. heute steht auf ihm das Land- wehrkreuz, welches der Königsberger Kriegsrat S ch e f f n e r zur Erinnerung an die Befreiungskriege errichten ließ. Sein schlichtes Grab liegt unweit davon unter einer Lirke. fluch erhebt sich auf dem Gipfel des Lerges ein steinerner Kbb. Ii. Landrvehrkreuz auf dem Galtgarben. Lismarckturm inmitten einer Säulenanlage, auf welchem alljährlich am Ge- burtstage des ersten Reichskanzlers, am l. flpril, ein Ehrenfeuer entzündet wird. Ersteigt man den Turm, so genießt man von dort eine herrliche Zernsicht. Im Norden erblickt man den Silbersaum der Ostsee, im Südwesten das schlängelnde Land des pregels und den Wasserspiegel des Haffes. fluch die Türme Königs- bergs werden dem Auge sichtbar. Ringsum breitet sich das Hügelland des fllk- gebirges mit seinen fruchtbaren Feldern und schattigen Waldungen aus. So bildet der Galtgarben mit dem benachbarten Hegeberg einen der schönsten Punkte des ganzen Samlandes. In früherer Zeit zogen alljährlich die Königs- berger Studenten zweimal zu ihm hinaus. flm Zuße des Landwehrkreuzes brannten sie dann Zreudenfeuer ab, hielten festliche Reden und sangen be- geisterte Lieder zu Ehren des Vaterlandes. Seit dem Jahre 1847 ist diese

2. Alte Geschichte - S. 61

1879 - Dillenburg : Seel
— 61 — dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles übertragen, welcher den reichbegabten Jüngling in die Tiefen griechischer Weisheit einführte. Besonders war Alexander für Homer begeistert, dessen Jlliade er in einer Abschrift stets unter seinem Kopfkissen hatte. Er bewunderte hauptsächlich den Achilles, den er sich Zum Vorbilde nahm, und wie jener wählte er sich einen Freund, Hephästion, den er seinen Patroklus nannte und bis an's Ende treu liebte. Ein unauslöschlicher Thatendurst beseelte ihn, Als einst seinem Vater eine gewonnene Schlacht gemeldet wurde und alle in der Nähe des Königs sich befindenden Personen darüber freudig bewegt waren, war allein Alexander stumm und traurig. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Traurigkeit antwortete er: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Wiewohl es ihm in körperlichen Uebungen keiner zuvor that, betheiligte sich Alexander an den öffentlichen Wettkämpfen nicht, da er dort, wie er sagte, nicht mit Königsföhnen kämpfen könne. Als achtzehnjähriger Jüngling betheiligte er sich an der Schlacht bei Chäronea und soll durch seine Unerschrockenheit als Befehlshaber einer Reiterabtheilung nicht wenig zum Siege beigetragen haben. Als einst seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bueephalus, zum Kaufe angeboten wurde und selbst die besten Reiter das Pferd nicht besteigen und reiten konnten, bat Alexander seinen Vater, der das Pferd eben abführen lassen wollte, ihm auch einen Versuch zu gestatten. Er hatte bemerkt, daß das Pferd sich vor feinem Schatten fürchtete und führte es deshalb gegen die Sonne. Dann streichelte er es ein wenig, und plötzlich faß er ihm auf dem Rücken. Das erschreckte Thier flog pfeilschnell mit ihm davon, so daß man für fein Leben fürchtete. Bald aber kehrte er zurück und lenkte das Roß bald rechts, bald links. Alle staunten, und König Philipp rief aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist für dich zu klein." c. Alexanders erste Thaten. Alexander war 20 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Nachdem er sich in Macedonien Geltung verschafft hatte, ließ er sich auf einer Staaten-Verfamm-lung in Korinth zum unbeschränkten Oberfeldherru der Griechen ernennen. Dann wandte er sich mit feinem Heere in den nördlichen Theil Macedoniens, um dessen empörte Völkerschaften zum Gehorsam zurückzuführen. Während dieses siegreichen Feldzuges verbreitete sich in Griechenland die Nachricht von seinem Tode.

3. Hellas - S. 325

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 325 Makedonien und trennten sich hier, immer noch 100,000 Mann stark in 2 Heereshaufen, von denen der eine nach Jllyrien, der andere nach Thra-kien zog. Dieser Theil der Gallier lie sich theils hier nieder, theils zogen sie der den Hellespont nach Kleinasien, wo sie von den hellenischen Fürsten Kleinasiens hufig in ihren Kriegen als Soldknechte benutzt wurden, und sich schlielich in Galatia ein Reich grndeten. Pyrrhos in Epeiros. In dem zerrtteten Makedonien erlangte jetzt des Demetrios fluger Sohn Anngonos Gonats das K'nigthum und suchte die brgerliche Ordnung wieder herzustellen. Der Epeirotenknig Pyrrhos war damals gerade von seinem italischen Feldzuge zurckgekehrt, ans dem er viele Verluste erlitten hatte, und suchte sich durch einen Einfall in Makedonien zu entschdigen. Er brachte dem Antigonos mehrere Niederlagen bei und bemchtigte sich Makedoniens. Pyrrho s war halb Held, halb Abenteuerer: er besa einen krftigen Charakter, Tugend und Sittenreinheit und riss Mit- und Nachwelt zur Bewunderung und Liebe hin. Ihm ward durch seinen Thatendrang das wechselvollste Leben; aber leider besa er nur die Kunst des Erwerbens, nicht die des Erhaltens. Seine streitbaren Epeiroten liebten ihn mit begeisterter Hingebung, sie nannten ihn den Adler. Whrend Antigonos in den Kstenstdten Thrakiens ein neues Heer sammelte, zog Pyrrhos mit einem Heere von 25,000 Mann, 2,000 Reitern und 24 Elephanten vor Sparta, wohin ihn der seine Vaterstadt befehdende König Klenymos rief. Vergebens strmte Pyrrhos gegen das wohlbefestigte Sparta: die Spartaner strengten sich an wie in den Tagen der Vter, (besonders muthig bewiesen sich dabei die Frauen), und Pyrrhos musste den Rckzug antreten. Da zog er nach Argos, wohin sich Antigonos mit seinen Truppen begeben hatte. Schon war der Epeirotenknig in der Nacht in die Stadt eingedrungen, da musste er sich am Morgen vor der Ueberzhl der Feinde wieder zurckziehen. In der Nhe des Stadtthores entstand ein starkes Gedrnge. Da sah eine arme alte Frau von dem Dache ihres Hauses aus ihren Sohn mitten in dem Waffengetmmel mit dem Könige im Kampfe. Sie schleuderte verzweiflungsvoll einen Ziegelstein auf den schon verwundeten König und dieser sank betubt zu Boden. Einer von des Antigonos Leuten schnitt ihm den Kops ab und brachte denselben vor Antigonos. Dieser verhllte sein Antlitz und weinte, denn er gedachte des Schicksals seines Grovaters Antigonos und seines Vaters Demetrios. Bald nach dem Tode des Pyrrhos 'erlosch das akidengeschlecht, und das epeirotische Knigreich zerfiel in einzelne Vlkerschaften. Das Heer des Pyrrhos lste sich auf und der grte Theil desselben trat in die Dienste des Siegers Antigonos. Dieser brachte Makedonien und Thessalien in seinen Besitz und suchte ganz Griechenland an sich zu fesseln. In den meisten Staaten dieses Landes erlangte jetzt die makedonisch-aristokratische Partei die Herrschaft; in vielen Staaten warfen sich Zwing-Herrn auf, welche sich alle unter den Schutz des makedonischen Knigs stellten, und dieser schickte Burgbesatzungen in die wichtigsten Städte. Athen verschwand von dieser Zeit an als politische Macht von der Weltbhne, blieb aber noch viele Menschenalter hindurch der Sitz vielseitiger Bildung und Gelehrsamkeit.

4. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 284

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Festes, beschränkte sich darauf, der Feier ihr einfach religiös- militärisches Gepräge zu wahren und alles fernzuhalten, was ihr das Ansehen des Herausfordernden und Prunkhaften hätte geben können. Einen Thron wollte man ihm bauen, aber das lehnte er ab, nur einen einfachen Feldaltar ließ er zu, der sollte in der Mitte des Saales stehen, hier sollte der Geistliche sein Weihegebet sprechen, hier wollte er selber stehen, „um diese neue schwere Verpflichtung zu übernehmen“. Als ein Gottesdienst war die Feier gedacht, und stattgefunden hat sie als ein Gottesdienst, bei welchem eine Versammlung von 5—600 Offizieren sich um den König, die Fürsten und die Prinzen scharte, als eine große andächtige Gemeinde. Der Gottesdienst begann mit dem Gesang des 66. Psalms: „Jauchzet Gott, alle Lande“, der zu den Lieblingspsalmen Luthers gehörte und den der König selbst für die Feier ausgewählt. Der Soldatensängerchor trug ihn mit Kraft und Wohllaut vor; ihm folgte der gemeinsame Gesang des Chorals: „Sei Lob und Ehr’ dem höchsten Gut, Dem Vater aller Güte, Dem Gott, der große Wunder tut, Dem Gott, der mein Gemüte Mit seinem reichen Trost erfüllt, Dem Gott, der allen Jammer stillt: Gebt unserm Gott die Ehre!“ Während des Gesanges stand der König, den Helm in der Linken, in dem Halbrund gegenüber dem Altar, rechts der Kronprinz, links Graf Bismarck, hinter ihm die Fürsten und die Prinzen. Die Blicke hatte er zu Boden gesenkt und schlug sie auch während der ganzen folgenden Predigt nicht auf. Der Weihepredigt folgte der Choral „Nun danket alle Gott“, in den die ganze Versammlung einstimmte, den insbesondere auch der Kronprinz und Bismarck mit kräftiger Stimme mitsangen, dem Choral folgte der Segen des Geistlichen, das dreifache Amen des Chores schloß die kirchliche Handlung, und nun erst schaute der König auf. Bis dahin war er in demütige Andacht versunken gewesen, und nun erblickte er an der einen Schmalseite des Saales auf die Stufenbühne, auf welcher die Mann- schaften mit den Fahnen und Standarten aufgepflanzt waren, mitten unter diesen auch die Fahnen seines I. Garderegiments zu Fuß, bei dem er in die Armee eingetreten war, die Fahne seines Grenadier-

5. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 460

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
460 mit einem Doppelreifen aus Hellem Felsgestein umzogen, der an klaren Tagen sogar von der Bergstraße aus wahrgenommen werden kann. Diese mächtigen Wälle, die infolge der großen Härte ihres Gesteins der Verwitterung trotzen und keinen pflanzenwuchs auf sich entstehen lassen, haben von jeher den Besucher des Gipfels zum Nachdenken über ihre Herkunft angeregt. Schon die Anhäufung der Steinmengen, die auf eine ungeheure Arbeitsleistung schließen läßt, mußte die Vermutung auf eine große Vergangenheit wachrufen. Über den Zweck dieser ausgedehnten Anlage auf dem Berge konnte man lange keine zutreffende Erklärung finden. Die Meinungen blieben darüber geteilt, ob man in dem mit doppelten Wällen umschlossenen höhenort eine befestigte Zufluchtsstätte für die Bewohner der Ebene in Rriegsnöten, eine Stätte der Götterverehrnng mit Opferfesten, eine um- friedigte Gerichtsstätte an heiligem Ort oder eine stets bewohnte und befestigte Stadtanlage zu erblicken hätte. Erst die neueste Zeit hat sich für die letztere Auffassung entschieden, nachdem es gelungen war, die Neste der alten Wohnungen im Ringwall-Znnern und auf den an- schließenden Bergabhängen zu erkennen. Der Zeitraum, der für die Ansiedlung auf dem Altkönig in Betracht kommt, erstreckt sich vermutlich über die letzten durch Völkerverschiebungen beunruhigten Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung. Mit dem Auftreten der Römer auf unserer Scholle zerfielen die Ringmauern und sind nicht wieder, wie es früher stets geschehen war, erneuert worden. Der Schutz, der heute den einzelnen Menschen und den Gemeinden durch die Zugehörigkeit zu einem mächtigen Staatswesen gewährt wird, fehlte vor 2000 Jahren noch ganz. Rur in der Möglichkeit der Selbst- verteidigung lag die Sicherheit der Bevölkerung. Auf diese durch kriegerische Ereignisse oft gefährdete Sicherheit bedacht, mußte sie ge- schützt liegende Wohnplätze bevorzugen; sie verstand es auch, dieselben zu starken Wehrbauten auszugestalten. Der Ringwall des Altkönigs besteht aus einer innern ehemals 6,80 Meter und einer äußern einst 4 Meter starken, fast völlig zerfallenen Ringmauer. An diese schließt sich an der Westseite ein dreieckiger Vorhof an, dessen Mauer die gleiche Stärke besaß wie die äußere Ringmauer. Alle zusammen umschließen eine Fläche von etwa 26 Hektar. Die alten Toröfinungen sind bis auf eine noch erhalten. Ihre Anzahl beschränkte sich auf die notwendigsten Einfahrten, weil mit jeder Toranlage die Widerstandsfähigkeit des Ring- walles geschwächt wurde. Sn der südlichen Ecke des Vorhofs ist eine besondere Rundschanze eingebaut, die den Fuß eines Holzturmes um- schlossen haben dürfte. Ouellen befinden sich nicht in der weiten mauer-

6. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 434

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
— 434 in Frankfurt statt, und Kaiser Karl Iv. bestimmte durch Gesetz, daß hier des Reiches Oberhaupt gewählt werden solle. Die Bürger Frankfurts verstanden es, aus dieser bevorzugten Stellung Nutzen zu ziehen. Sie suchten sich stets mit den deutschen Königen gut zu stellen und erlangten dadurch für ihren Handel mancherlei Rechte und Vorteile. Von der größten Bedeutung für das Aufblühen Frankfurts als Handelsstadt waren seine Messen, die großen Märkte der früheren Jahr» hunderte. Sie wurden mit Vorliebe zur Zeit der Kirchenfeste abgehalten, weil dann das Volk von fern und nah zusammenströmte. Die Frühjahrs- messe fiel in die Osterzeit, und die Herbstmesse richtete sich nach dem Tage Bartholomäi, des Schutzheiligen der Stadt. Von der kirchlichen Feier rührt auch die Bezeichnung „Messe" für diese Märkte her. Die Messen stellten der Stadtregierung sechs Jahrhunderte hindurch große Aufgaben. Es galt nicht nur, den Vorrechten der Kaiser zu entsprechen, die Zölle und Meßabgaben festzusetzen, sondern auch Verträge mit den Fürsten, Herren und Reichsstädten zu schließen und Streitigkeiten zwischen feindlichen Nachbarn zu schlichten. Tausende von Pergamenten wurden verschrieben, und immer wieder gab es neue Schwierigkeiten. Besondere Sorgfalt war den Kaufleuten zu widmen, die mit ihren Waren zur Messe kamen und unterwegs von den Raubrittern, von Fürsten und Grafen, ja selbst von Kirchenfürsten bedroht waren. Schon im 12. Jahrhundert rich- tete die Stadt ein „Geleit" ein. Bewaffnete Söldner erwarteten die Meßfremden an der Grenze des Stadtgebiets und geleiteten sie bis zu den Toren. Zur Belohnung erhielten sie Geld und Speise, und die „Geleitsbrezeln" haben sich bis auf unsere Tage erhalten. Die Blütezeit der Messen fällt in das 16. und 17. Jahrhundert. Tausende von Kaufleuten boten ihre neuesten Warensorten seil, und von nah und fern kamen die Käufer und Schaulustigen. Die Messen halten für die damalige Welt fast dieselbe Bedeutung, wie sie die großen Weltausstellungen der Neuzeit haben. Nicht nur in der Nähe des Domes und an dem Mainufer, wie ursprünglich, sondern auch auf dem Römer- berg, in den angrenzenden Straßen und auf dem Liebsrauenberg waren Meßbuden aufgeschlagen. Der Straßenname „Neue Kräme" deutet noch heute auf die dort gelegenen Kramläden hin. Die ganze Gegend vom Main bis zur Töngesgasse mit allen Läden, Gewölben und Zimmern war von Meßfremden vollauf besetzt. Durch die Schnurgasse konnte man kaum kommen, da dort die Tuchballen vor den Gewölben bis an die Straße aufgestapelt waren. Die hauptsächlichsten Handelsartikel waren Bücher, Tuch, Leinwand, Pferde, Wein und Geld. Der Name „Buchgaffe" erinnert an den ausge-

7. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 89

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
- 89 — 3. Es schauen vom Wappenschilde die Löwen so traulich mich an; ich grüße die alten Bekannten und eile den Burghof Hinang 4. Dort liegt die Sphinx am Brunnen, dort grünt der Feigenbaum, dort hinter diesen Fenstern verträumt ich den ersten Traum. 5. Ich tret in die Vurgkapelle und suche des Bhnherrn Grab; dort ist's, dort hängt vom Pfeiler das alte Gewaffen herab. 6. Noch lesen umflort die Bugen die Züge der Inschrift nicht, wie hell durch die bunten Icheiben das Licht darüber auch bricht. 7. So stehst du, o Schloß meiner Väter, mir treu und fest in dem Sinn, und bist von der Erde verschwunden; der Pflug geht über dich hin. 8. Sei fruchtbar, o teurer Boden, ich segne dich mild und gerührt und segne ihn zwiefach, wer immer den Pflug nun über dich führt. 9. Ich aber will auf mich raffen, mein Saitenspiel in der Hand, die weiten der Erde durchschweifen und singen von Land zu Land. 57. Die Auswanderer. Ferdinand Freiligrath. Gedichte. 51. Auflage. Stuttgart 1903. 8. 10. 1 1. Ich kann den Blick nicht von euch wenden, ich muß euch anschaun immerdar; wie reicht ihr mit geschäftigen Händen dem Schiffer eure Habe dar!

8. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 264

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
264 überall galt es für eine Stufe hohen Erdenglücks, wenn es jemand vergönnt war, für den Wettkampf mit Viergespannen aufziehen zu können. Nur die Reichsten traten hier in die Schranken; die Könige von Syrakus und Kyrene sandten ihre Wagenlenker; hochfahrenden Jünglingen, wie dem Alkibiades, erschien nur der Sieg im Hippodrom als ein begehrens- würdiges Ziel. Zu diesem herrlichsten der Schauspiele füllten sich am vierten Festtage die langen Stufenreihen zu den Seiten der Rennbahn. Die Wagenstände wurden verlost; vor jedem Wagenstand war ein Seil gezogen, hinter dem die Renner ungeduldig den Boden stampften. In der Nähe saß auf einem Altar ein eherner Adler, der, in die Luft steigend, den ersehnten Anfang des Spieles verkündete. Gleich- zeitig senkte sich ein Delphin, der auf einem Querbalken lag, ein Sinnbild des Meergottes. Dies war das Zeichen für die Reiter und Wagenlenker; denn unmittelbar darauf wurden die Seile vor den Wagenständen fortgezogen. Nun tauchten die Gespanne paarweise vom Hintergrund her vor den Angen des Volkes hervor und bildeten beim Beginn der Bahn eine prächtige, unaufhaltsam stürmende Wagenreihe. Es kam auf der breiten Bahn, die ein Viergespann mit ausgewach- senen Rossen zwölfmal dnrchmessen mußte, alles darauf an, einerseits die kürzesten Fahrten zu machen und möglichst nahe an der Zielsäule mit dem linkslaufenden Pferde herumzulenken, anderseits aber dem auf dieser Linie sich zusammenschiebenden Wagengedränge vorsichtig auszu- weichen. Die Zuschauer verfolgten mit Angst und Jubel die rasch sich vollendenden Ereignisse des ergreifenden Schauspiels, bis sie mit lautem Beifallssturm den Glücklichen begrüßen konnten, den des Herolds Stimme ausrief. Der Sieger wurde von seinen Angehörigen und Landsleuten umringt, von den anwesenden Hellenen begleitet; der festliche Zug be- wegte sich vom Hippodrom und Stadium nach dem Eingangstor und zum Tempel des Zeus; denn hier zu den Füßen des Gottes standen die Sessel der Kampfrichter; hier stand der heilige Tisch, auf dem die frischgefchnittenen Kränze des Ölbaumes lagen; vor den Augen des Zeus wurde des Siegers Haupt geschmückt, wurde die Palme in seine Hand gegeben, während die Versammlung in den Hallen und auf den Galerien heilige Lieder anstimmte. Dann brachte der Sieger sein Dankopfer am Altar des Zeus dar und wurde mit feinen Sieges- genossen als Gast des olympischen Gottes am Herde des Heiligtums bewirtet. Die Masse des Volkes aber lagerte sich vor der Altis zwischen wohlversorgten Meßbuden im Freien oder unter Zelten, und beim Lichte des Mondes erschallte die ganze Flur von Siegesgesüngen. Hier schlossen sich neue Freundschaften, hier begegneten sich alte Gastfreunde,

9. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 265

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
265 hier erzählte jeder von den Wundern seines Landes und seiner Stadt; alle griechischen Mundarten tönten durcheinander; es war das bunteste Treiben eines südlichen Jahrmarktes. Damit die Gestalt der Sieger nicht nach flüchtigem Eindrücke wieder aus dem Gedächtnis der Hellenen verschwinden möchte, wurden sie im Erzgusse dargestellt, kommenden Geschlechtern zur Erinnerung und zur Nacheiferung; wer dreimal ge- siegt hatte, durfte in ganzer Größe dargestellt werden. Diese Bild- säulen wurden wohl häufig vervielfältigt, um auch in des Siegers Vaterstadt aufgestellt zu werden, sowie sich auch an die Festfreude Olympias noch eine Nachfeier bei des Siegers Heimkehr anschloß. Man riß die Stadtmauern ein, um seinem Wagen Bahn zu machen; ein un- absehbarer Zug schloß sich an, in dem der Sieger im Purpurgewand voranfuhr und die Festgenossen durch die Hauptstraßen zu dem Tempel der stadthütenden Gottheit führte; ihr wurde das Opfer des Dankes dargebracht, und der schönste Schmuck des Tages war das Lied eines gefeierten Sängers, das den Zug begleitete, oder beim Mahle ge- sungen wurde. Das war den Griechen Olympia. Darum saßen sie hier in heiterer Feststimmung, während Leonidas den Opfertod starb; denn sie fühlten beim Anblick ihrer olympischen Sieger die freudigste Siegeshoffnung. Von Olympia zogen sie nach Salamis und Platää. J59* Die Araniche des Ibykus. Friedrich von Schiller. Sämtliche Merke, Säkularausgabe. Stuttgart und Berlin. 1. Band. S. 62. 1. 3um Kampf der Wagen und Gesänge, der auf Korinthus' Landesenge der Griechen Stämme froh vereint, zog Ibykus, der Götterfreund. Ihm schenkte des Gesanges Gabe, der Lieder süßen Mund, Apoll; so wandert' er an leichtem Stabe aus Bhegium, des Gottes voll. 2. Schon winkt auf hohem Bergesrücken Akrokorinth des Wandrers Blicken, und in Poseidons Fichtenhain tritt er mit frommem Schauder ein.

10. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 193

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
193 Auf den Gängen hinter den Rücken der Zuschauer beginnt die Tätigkeit verschiedener seltsamen Gewerbe, die teils die Unsitte der großen Stadt geschaffen, teils Aberglaube und Langeweile. Am tätigsten sind die Zeichendeuter, die den Harrenden für einen kleinen Lohn die Zeit mit Wahrsagereien zu verkürzen suchen. Zwischen ihnen drängen sich die Knaben, die mit einfachen Gerichten einen schwunghaften Handel treiben. Der eine hält Nüsse feil, der andere geröstete Feigen, der dritte hat einen Kessel voll Wasser, das er zum Trinken anbietet. Endlich verkündet ein Tubastoß die Ankunft des Kaisers, und gleich darauf erscheint die Spitze eines schier endlosen Zuges, gebildet von den Liktoren und der kaiserlichen Leibwache zu Fuß und zu Pferd; darauf der Kaiser selbst in den Farben der grünen Partei auf einem elfenbeinernen Wagen, gezogen von sechs neben- einander gespannten Pferden, die er eigenhändig lenkt; neben ihm als Diener ein Mann, namens Vitellins, von dem man es damals nicht ahnte, daß er einst selbst den Kaiserpurpur tragen sollte. Beim Erscheinen des Kaisers erheben sich die Senatoren, das Volk aber bricht in endlosen Jubel aus und begrüßt den Kaiser mit schmeichelnden Zurufen. Er dankt durch Neigen der Peitsche, indem er langsam um den Zirkus herumfährt. Ein langer Zug von hundert vierspännigen Wagen folgt ihm; den Schluß bilden ein Wagen, mit vier Kamelen, und ein anderer, mit vier Elefanten bespannt. Nachdem der Zug die Arena durch das entgegengesetzte Tor verlassen hat, beginnt endlich das Rennen. Da der Kaiser es für unwürdig hält, mit Sklaven um den Preis zu ringen, hat er sich drei Senatoren zu Wettbewerbern ausgesucht, die in die Farben der drei andern Parteien gekleidet sind. Siebenmal müssen die Wagen die Runde umkreisen: endlich ist — was sicherlich niemand überrascht — Kaligula Sieger. Das Volk warf nach der wunderlichen Sitte des Zirkus jubelnd an Kleidern in die Höhe, was irgend entbehrlich erschien, manchmal, nach einer Bemerkung Tertullians, aber im Rausche des Beifalls auch Unentbehrliches, so daß einzelne am Schlüsse der Vorstellung völlig unbekleidet den Zirkus verlassen mußten. Dem nun beginnenden eigentlichen Wagenrennen sah Kaligula aus der kaiserlichen Loge zu. Es war unterdessen durch das Los entschieden worden, welche vier Wagenlenker, von jeder Partei Brcid«Utein, Mittelschulles.'buch Iii. x-essi-n-Na'sau. 18
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