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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 93

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xx. Das Niersgebiet und die linksrheinischen Ztädte. 93 man nicht genau zu deuten- man vermutet, daß er von dem vor Zeiten hier üppig wachsenden Ried (im Volksmunde „Reet") herrührt. Dichtes Schilf überwuchert auch heute noch den Schloßgraben der noch gut erhaltenen Burg und flüstert leise im Winde, als wollte es uns von den Rittern und Kriegern erzählen, die einst auf diesem jetzt so stillen Ileckchen gewandelt sind. Eine Brücke führt überden Graben zum Tore. Schietzlöcher und zwei rechts am oberen Bogen eingemauerte Steinkugeln zeugen von wildem Kriegs- getümmel, das einst um diese Mauern getost. Durch das Tor gelangt man in den Vorhof, alsdann tritt man in den inneren Vorhof und das Herrnhaus, dessen hoher, offener Säulengang durch Inschriften und Steinsiguren geschmückt ist. Im Rheridter Schloß erblicken wir eine der so unendlich malerischen Wasserburgen des ähren- wogenden Niederlandes, wie sie auch Odenkirchen und Wickrath besitzen. „Oer großen Masse des Volkes sind sie meist unbekannt, weil selten Touristenpfade vor ihre Tore und ihr wasserumzogenes Baum- versteck führen." Wandern wir die Niers abwärts, so erreichen wir das altertüm- liche, aus der Geschichte bekannte Geldern. Oer noch weiter abwärts ge- legene, besuchteste Wallfahrtsort des Niederrheins, K e o e l a i, zieht alljährlich weit über hunderttausend fromme Beter in Prozessionen oder einzeln an sich. Ein altes Papierbildchen der Jungfrau Maria, das man mit der Hand zudecken kann, ist die Veranlassung zum Bau großer Kirchen und anderer Bauten geworden und gewährt Tausenden den Lebensunterhalt. Nahe der holländischen Grenzen liegt Goch, die Station der Schnellzüge Berlin—vlissingen. 2. Lrefeld und seine Seidenindustrie. Zwischen Rhein und Niers flbb. 45. Das Niersgebiet und der Niederrhein.

2. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 87

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 87 100 m stolz über die Ebene erhebt. Er war früher eine feste Lurg, jetzt ist er eine Ruine, vie Lurgräume sind in den Kelsen hineingehauen worden, selbst die Grippen im Pferdestalle. In der Nähe des Regensteins lag einst die Heimburg. Vie geraubte Jungfrau von der Heimburg. Auf der Heimburg wohnte nach der Sage ein Graf, der mit dem Regensteiner in ständiger Fehde lebte. Er hatte ein gar liebliches, holdes Töchterlein, Viele Edelleute zogen auf die Burg, um der schönen Jungfrau ritterlich zu huldigen. Nur der Regensteiner Graf, ein jähzorniger, wilder Geselle, durfte sich nicht der Feste nahen. Dennoch gelobte er, das schöne Burgfräulein als sein Ehegemahl heimzuführen, sei es mit List oder Gewalt. Unablässig bewachte er die Heimburg — und sein Plan gelang. Beim Blumenpflücken überraschte er die Wehrlose, nahm sie auf sein Rotz und jagte nach seinem sicheren Selsen- neste. Die Geraubte wollte aber lieber den Tod erleiden, als ihm angehören. Ergrimmt liesz er sie in das Verließ werfen, um sie zu zwingen. Aber ihr Wille blieb unbeugsam. Da entdeckte sie eine schwache Stelle in der Felswand ihres Gefängnisses. Mit ihrem Diamantring kratzte sie dort eine Vertiefung heraus. Der Fels zerbröckelte, endlich war er durchbrochen. Die Jungfrau erweiterte den Spalt, bis sie sich hindurchzwängen konnte. Nun entfloh sie nach ihrer väterlichen Burg. Dort wurde die Totgeglaubte mit lautem Jubel empfangen. Jetzt sollte der Regensteiner Frevler seine Strafe empfangen. Mit einem starken Heere zog der Heimburger Graf gegen die feindliche Feste. Doch das Felsennest erwies sich als uneinnehmbar. Da wollte man es aushungern lassen, aber die Belagerten waren reichlich mit Nahrungsmitteln versehen. Nun griff man zu einer List. Die Heimburger zogen ab, als wären sie der Belagerung müde. Der Regen- steiner schickte schleunigst Boten in seine Dörfer nach Mundvorrat. Darauf hatten die Heimburger gewartet. Sie steckten ihre Knechte in Weiberkleider, die Ritter verbargen sich in die Wagen, die mit Nahrungsmitteln beladen schienen. So gelangten sie in die Burg. Die Besatzung war schnell überwältigt, und über den Regensteiner wurde strenges Gericht gehalten. Z) In der Nähe von Halberstadt liegen die Spiegelsberge mit einem sechseckigen Aussichtsturm. Sie sind nach dem Domherrn von Spiegel benannt, der sie mit prächtigen lvald- und Gartenanlagen geschmückt hat. 4) Der hoppel- oder Sargberg südlich von Halberstadt hat Ähnlichkeit mit einem Sarge. Er gewährt eine prächtige Fernsicht. 5) Oer Jjuy, d. i. Hochwald, ist ein langgestreckter Höhenzug mit schönem Luchenwalde. Oer obere Teil besteht aus Muschelkalk, die Abhänge aus Bunt- sandstein. Darin befindet sich die Oaneilshöhle. vie Daueilshöhle. Der Sage nach hauste hier in alter Zeit der Räuber Daneil. Er beraubte und er- mordete alle Leute, die durch den Wald kamen. Unter dem Grase hatte er Drähte durch den ganzen Wald gelegt. Die liefen alle in der höhle zusammen und waren mit Glöckchen verbunden. Das Läuten der Glöckchen zeigte ihm den Wanderer an, der den Wald be- trat. Sogar seine fünf Rinder hatte er gleich nach ihrer Geburt getötet, damit sie durch ihr Schreien seinen Schlupfwinkel nicht verraten konnten. Da gelang es seinem un- glücklichen Weibe, der höhle zu entfliehen. Sie verriet seinen Aufenthalt. Die Häscher kamen, den Räuber zu fangen. Aber der hatte seine höhle fest verrammelt. Da tötete man ihn durch heißen Mehlbrei, den man durch ein Luftloch oben in die höhle füllte. Oer wilde Jäger. Im Hakelwalde lebte in altersgrauer Jeit der wilde Ritter Hakelberg. Er war ein gewalttätiger, roher, wüster Gesell. Wild, Pferde,

3. Alte Geschichte - S. 61

1879 - Dillenburg : Seel
— 61 — dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles übertragen, welcher den reichbegabten Jüngling in die Tiefen griechischer Weisheit einführte. Besonders war Alexander für Homer begeistert, dessen Jlliade er in einer Abschrift stets unter seinem Kopfkissen hatte. Er bewunderte hauptsächlich den Achilles, den er sich Zum Vorbilde nahm, und wie jener wählte er sich einen Freund, Hephästion, den er seinen Patroklus nannte und bis an's Ende treu liebte. Ein unauslöschlicher Thatendurst beseelte ihn, Als einst seinem Vater eine gewonnene Schlacht gemeldet wurde und alle in der Nähe des Königs sich befindenden Personen darüber freudig bewegt waren, war allein Alexander stumm und traurig. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Traurigkeit antwortete er: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Wiewohl es ihm in körperlichen Uebungen keiner zuvor that, betheiligte sich Alexander an den öffentlichen Wettkämpfen nicht, da er dort, wie er sagte, nicht mit Königsföhnen kämpfen könne. Als achtzehnjähriger Jüngling betheiligte er sich an der Schlacht bei Chäronea und soll durch seine Unerschrockenheit als Befehlshaber einer Reiterabtheilung nicht wenig zum Siege beigetragen haben. Als einst seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bueephalus, zum Kaufe angeboten wurde und selbst die besten Reiter das Pferd nicht besteigen und reiten konnten, bat Alexander seinen Vater, der das Pferd eben abführen lassen wollte, ihm auch einen Versuch zu gestatten. Er hatte bemerkt, daß das Pferd sich vor feinem Schatten fürchtete und führte es deshalb gegen die Sonne. Dann streichelte er es ein wenig, und plötzlich faß er ihm auf dem Rücken. Das erschreckte Thier flog pfeilschnell mit ihm davon, so daß man für fein Leben fürchtete. Bald aber kehrte er zurück und lenkte das Roß bald rechts, bald links. Alle staunten, und König Philipp rief aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist für dich zu klein." c. Alexanders erste Thaten. Alexander war 20 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Nachdem er sich in Macedonien Geltung verschafft hatte, ließ er sich auf einer Staaten-Verfamm-lung in Korinth zum unbeschränkten Oberfeldherru der Griechen ernennen. Dann wandte er sich mit feinem Heere in den nördlichen Theil Macedoniens, um dessen empörte Völkerschaften zum Gehorsam zurückzuführen. Während dieses siegreichen Feldzuges verbreitete sich in Griechenland die Nachricht von seinem Tode.

4. Hellas - S. 325

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 325 Makedonien und trennten sich hier, immer noch 100,000 Mann stark in 2 Heereshaufen, von denen der eine nach Jllyrien, der andere nach Thra-kien zog. Dieser Theil der Gallier lie sich theils hier nieder, theils zogen sie der den Hellespont nach Kleinasien, wo sie von den hellenischen Fürsten Kleinasiens hufig in ihren Kriegen als Soldknechte benutzt wurden, und sich schlielich in Galatia ein Reich grndeten. Pyrrhos in Epeiros. In dem zerrtteten Makedonien erlangte jetzt des Demetrios fluger Sohn Anngonos Gonats das K'nigthum und suchte die brgerliche Ordnung wieder herzustellen. Der Epeirotenknig Pyrrhos war damals gerade von seinem italischen Feldzuge zurckgekehrt, ans dem er viele Verluste erlitten hatte, und suchte sich durch einen Einfall in Makedonien zu entschdigen. Er brachte dem Antigonos mehrere Niederlagen bei und bemchtigte sich Makedoniens. Pyrrho s war halb Held, halb Abenteuerer: er besa einen krftigen Charakter, Tugend und Sittenreinheit und riss Mit- und Nachwelt zur Bewunderung und Liebe hin. Ihm ward durch seinen Thatendrang das wechselvollste Leben; aber leider besa er nur die Kunst des Erwerbens, nicht die des Erhaltens. Seine streitbaren Epeiroten liebten ihn mit begeisterter Hingebung, sie nannten ihn den Adler. Whrend Antigonos in den Kstenstdten Thrakiens ein neues Heer sammelte, zog Pyrrhos mit einem Heere von 25,000 Mann, 2,000 Reitern und 24 Elephanten vor Sparta, wohin ihn der seine Vaterstadt befehdende König Klenymos rief. Vergebens strmte Pyrrhos gegen das wohlbefestigte Sparta: die Spartaner strengten sich an wie in den Tagen der Vter, (besonders muthig bewiesen sich dabei die Frauen), und Pyrrhos musste den Rckzug antreten. Da zog er nach Argos, wohin sich Antigonos mit seinen Truppen begeben hatte. Schon war der Epeirotenknig in der Nacht in die Stadt eingedrungen, da musste er sich am Morgen vor der Ueberzhl der Feinde wieder zurckziehen. In der Nhe des Stadtthores entstand ein starkes Gedrnge. Da sah eine arme alte Frau von dem Dache ihres Hauses aus ihren Sohn mitten in dem Waffengetmmel mit dem Könige im Kampfe. Sie schleuderte verzweiflungsvoll einen Ziegelstein auf den schon verwundeten König und dieser sank betubt zu Boden. Einer von des Antigonos Leuten schnitt ihm den Kops ab und brachte denselben vor Antigonos. Dieser verhllte sein Antlitz und weinte, denn er gedachte des Schicksals seines Grovaters Antigonos und seines Vaters Demetrios. Bald nach dem Tode des Pyrrhos 'erlosch das akidengeschlecht, und das epeirotische Knigreich zerfiel in einzelne Vlkerschaften. Das Heer des Pyrrhos lste sich auf und der grte Theil desselben trat in die Dienste des Siegers Antigonos. Dieser brachte Makedonien und Thessalien in seinen Besitz und suchte ganz Griechenland an sich zu fesseln. In den meisten Staaten dieses Landes erlangte jetzt die makedonisch-aristokratische Partei die Herrschaft; in vielen Staaten warfen sich Zwing-Herrn auf, welche sich alle unter den Schutz des makedonischen Knigs stellten, und dieser schickte Burgbesatzungen in die wichtigsten Städte. Athen verschwand von dieser Zeit an als politische Macht von der Weltbhne, blieb aber noch viele Menschenalter hindurch der Sitz vielseitiger Bildung und Gelehrsamkeit.

5. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 219

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
werden auch Hohlkehlen und Karniese von verschiedenen Profilen für Truhen und Türverkleidungen gehobelt. Die Anwendung des Zirkels befördert die Genauigkeit der Arbeit. Drechslerarbeiten werden aus hartem Holze, daneben auch aus Knochen und Hirsch- geweihen hergestellt. Die Frauen benutzen, nachdem sie für die Küche und für die Kinder gesorgt haben, die freibleibende Zeit, um Kleidungsstücke zu nähen, Wolle zu spinnen, mit einer Filetnadel Netze zu stricken — wohl nicht zum Fange von Fischen, sondern von Vögeln — oder um aus Weidenruten Körbe zu flechten. Zu dem großen Kaufhause auf der Ostseite des Kastells steigen, aus der Lahngegend kommend, bärtige Chatten empor, treten unter die offene Halle und versuchen, das erlegte Wild, die Felle von Wölfen und Auerochsen oder lebendes Vieh zu verkaufen oder gegen Erzeugnisse römischer Kunstfertigkeit, Glasgefäße, Metallspiegel oder Gemmen, zu vertauschen. Auch werden kräftige Jünglinge, die im Kriege mit einem Nachbarstamme gefangengenommen worden sind, als Sklaven feilgeboten. An manchen Stellen des Gebirges steigen bläuliche Rauchwolken empor. Dort sind die Riesen des Urwaldes durch kräftige Axthiebe gefällt worden. Die Holzstücke sind kunstgerecht aufeinandergelegt, mit einer Schicht von Erde bedeckt und mittelst einer in den Boden gegrabenen Zündgasse von unten angezündet worden. Ruß- geschwärzte Gesellen halten an den dampfenden Meilern Wache, bis das Holz durch die langsam wirkende Glut in Kohle verwandelt worden ist. Westlich vom Feldberg, am „Glaskopf", dicht am Grenzwall, waren alte Glasöfen. Es haben sich unter vielen Schlacken Stücke römischen Natronglases gefunden. Hier sind wohl die Fenster- scheiben entstanden, die im Kastell Saalburg verwendet wurden. Die gewöhnlich 30 Zentimeter im Quadrat messenden Scheiben wurden nicht geblasen, sondern die zähflüssige Masse wurde auf eine Unterlage von feinem Sand gegossen und erhielt ihre Form durch einen eisernen Rahmen, in dessen Ecken sie hineingedrückt wurde. Außerordentlich lebhaft war der Wagenverkehr am Kastell. Getreide zum Lebensunterhalt der Soldaten und der Bewohner des

6. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 154

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
154 '•-S'*.s~~®A-4s4s^4s ~~Ssis 4s 4s"4s "*.v Der König war Herr von allem Land in Mitternacht bis Trachis, sie dagegen beherrschten alles, was gen Mittag liegt auf diesem Festlande. Die Hellenen, die die Perser an selbiger Stätte erwarteten, waren zusammen ungefähr fünftausend. Der Oberste des gesamten Heerhaufens war Leonidas, König von Sparta. Er hatte sich seine dreihundert Begleiter besonders ausgewählt, alle von gesetztem Alter, die schon Kinder hatten. Diese waren denn auch die Tapfersten der ganzen Schar; die Thebaner aber waren die Schlechtesten, denn sie waren nicht mit willigem Herzen mitgezogen, sondern Leonidas hatte sie mitgenommen, weil man sie sehr im Verdacht hatte, daß sie persisch gesinnt wären. Dies war die gesamte Schar derer, die sich den Persern bei Thermopylä entgegenstellten; es waren ihrer aber nicht mehr, weil gerade ein Fest bevorstand. Das wollten die Hellenen erst feiern und dann mit ihrer gesamten Macht ins Feld ziehen; denn sie glaubten gar nicht, daß der Kampf in Thermopylä so schnell würde entschieden werden; darum schickten sie jene nur einstweilen voran. 2. Als nun das ungeheure Perserheer dem Paß sich näherte, fürchteten doch die Hellenen, sie seien zu schwach, die Feinde abzuwehren, und hielten Rat, ob sie nicht abziehen sollten. Die Peloponnesier wollten nach dem Peloponnes gehen und den Isthmus besetzen; Leonidas aber, als die Phoker und Lokrer sich dieser Meinung heftig widersetzten, stimmte dahin, zu bleiben und Boten in die Städte zu senden, die um Verstärkung bitten sollten. Wie sie so beratschlagten, sandte Xerxes einen Späher zu Pferde ab, um zu sehen, wie stark sie wären, und was sie vornähmen. Und als der Reiter an das Lager heranritt, überschaute er zwar nicht das ganze Lager, — denn die, die jenseits der Mauer standen, konnte er nicht sehen, —- sondern er bemerkte nur die, die außerhalb vor dem Eingang lagerten. Es hatten aber gerade zu derselbigen Zeit die Lakedämonier draußen die Wache, und er sah, wie einige Männer turnten, andere aber ihre Haare kämmten. Als er das erblickte, verwunderte er sich und merkte sich ihre Zahl. Dann ritt er ganz ruhig wieder zurück, — denn keiner verfolgte ihn, sie kümmerten sich gar nicht um ihn, — und er berichtete Xerxes

7. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 239

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Flächen von Buchen-, Eschen-, Linden- und Birkenholz, sondern es werden auch Hohlkehlen und Karniese von verschiedenen Profilen für Truhen und Türverkleidungen gehobelt. Die Anwendung des Zirkels befördert die Genauigkeit der Arbeit. Drechslerarbeiten werden aus hartem Holze, daneben auch aus Knochen und Hirsch- geweihen hergestellt. Die Frauen benutzen, nachdem sie für die Küche und für die Kinder gesorgt haben, die freibleibende Zeit, um Kleidungsstücke zu nähen, Wolle zu spinnen, mit einer Filetnadel Netze zu stricken — wohl nicht zum Fange von Fischen, sondern von Vögeln — oder um aus Weidenruten Körbe zu flechten. Zu dem großen Kaufhause auf der Ostseite des Kastells steigen, aus der Lahngegend kommend, bärtige Chatten empor, treten unter die offene Halle und versuchen, das erlegte Wild, die Felle von Wölfen und Auerochsen oder lebendes Vieh zu verkaufen oder gegen Erzeugnisse römischer Kunstfertigkeit, Glasgefäße, Metallspiegel oder Gemmen, zu vertauschen. Auch werden kräftige Jünglinge, die im Kriege mit einem Nachbarstamme gefangengenommen worden sind, als Sklaven feilgeboten. An manchen Stellen des Gebirges steigen bläuliche Rauchwolken empor. Dort sind die Riesen des Urwaldes durch kräftige Axthiebe gefällt worden. Die Holzstücke sind kunstgerecht aufeinandergelegt, mit einer Schicht von Erde bedeckt und mittelst einer in den Boden gegrabenen Zündgasse von unten angezündet worden. Ruß- geschwärzte Gesellen halten an den dampfenden Meilern Wache, bis das Holz durch die langsam wirkende Glut in Kohle verwandelt worden ist. Westlich vom Feldberg, am „Glaskopf", dicht am Grenzwall, waren alte Glasöfen. Es haben sich unter vielen Schlacken Stücke römischen Natronglases gefunden. Hier sind wohl die Fenster- scheiben entstanden, die im Kastell Saalburg verwendet wurden. Die gewöhnlich 30 Zentimeter im Quadrat messenden Scheiben wurden nicht geblasen, sondern die zähflüssige Masse wurde auf eine Unterlage von feinem Sand gegossen und erhielt ihre Form durch einen eisernen Rahmen, in dessen Ecken sie hineingedrückt wurde. Außerordentlich lebhaft war der Wagenverkehr am Kastell.

8. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 371

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
371 bloß auflauert und sie etwa von den Sulzen wegschießt, sondern wo er das weidende Tier aus höchst schwierigen Wegen umgeht, oder wo er es förmlich jagt und verfolgt. In gewissen steilen Gebirgen ist ein solcher Gang immer ein Gang auf der schmalen Grenze zwischen Tod und Leben. Ein augenblickliches Niedersehen in die Tiefe vom schmalen Felsengesimse, ein fallender Stein, ein loses Strauchwerk, an das der Kletternde sich hält, alles wird zur Todesursache, und nur die unbedingteste Geistesgegenwart rettet vielleicht noch den Bedrohten. Oft aber verleitet das hitzig verfolgte Wild den Jäger zu Unbesonnenheiten und lockt ihn auf Felsen hinauf, wo er nicht mehr vorwärts noch rückwärts kann. 3. Außer diesen Mühsalen bietet dem Eemsenjäger die Beschaffenheit seines Jagdreviers unter Umständen noch zahllose andere, so daß der oft ausgesprochene Satz: ,,Es sterben mehr Gemsenjäger gewaltsam im Gebirge als eines natürlichen Todes im Bette" — nur zu wahr ist. Bald überrascht den müden Weidmann ein bitterer Frost und faßt lähmend seine erschlafften Glieder. Folgt er einer ihn fast überwältigenden Neigung zum Niedersitzen, so schläft er alsbald ein, — um nicht wieder aufzuwachen. Bald schlägt ihn herabrollendes morsches Gestein, das der Sturm, der Tau oder die kletternde Gemse abgelöst hat, in den Abgrund oder verwundet ihn, oder er hört von fern über sich den rauschenden Gang der Lawine, und ehe er sich umgesehen und hart an den Felsen gedrückt hat, hüllt ihn die Bergfee donnernd in ihren flatternden Schneemantel und begrübt ihn vielleicht eine Stunde tiefer mit zerschmetterten Gliedern im Talkessel. Vielleicht der gefährlichste Feind ist aber der Nebel, wenn er den Jäger viele Stunden hoch über den letzten Wohnungen der Menschen in dem grauenvollen Labyrinth der zerrissenen Felsenfirste überrascht. Er fällt dann oft so dicht ein, daß der verlorene Mann nicht sechs Fuß weit vor sich sieht, und nur die größte Kaltblütigkeit, genaue Kenntnis des Terrains und ausdauernde Körperkraft retten ihn, daß er nicht in eine Gletscherspalte fällt, über eine Felsengalerie stürzt oder auf den feuchten Steinplatten ausgleitet, besonders da dem Nebel oft ein dichtes Schneegestöber mit Sturm folgt, das die Sicherheit des Pfades nicht mehr berechnen läßt. Der eigentliche Jagdgewinn steht heutzutage in keinem Verhältnis mehr zu all den Gefahren, Mühen und der verlorenen Zeit, die feine Erlangung fordert, und doch sind die Jäger so leidenschaftlich aus die 24*
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