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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 30

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 30 — Blüte steht. „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land". Seit Jahrhunderten ist Nürnberg die erste Fabrikstadt Bayerns. Es besitzt zahlreiche Maschinenfabriken! seine Spielwaren, Lebkuchen und Bleistifte haben Weltruf. Dank seiner günstigen Lage ist auch sein Handel bedeutend. Es liegt im Schnittpunkt der von jeher wichtigen Verkehrsstraßen Augsburg—leipzig und Würzburg—regensburg. Heute ist es ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, von dem Eisenbahnen strahlenförmig nach allen Seiten ausgehen. Von dem früheren Wohlstand der Stadt zeugen viele herrliche Bauten, die das altertümliche Gepräge treu bewahrt haben. Knnft- volles Schnitzwerk und zierliche Erker schmücken die Giebel der Häuser. Schon im Mittelalter war die Stadt ein Hauptsitz der Kunst und Wissenschaft. Hier wurden die Taschenuhren erfunden, und Deutschlands größter Maler, Albrecht Abb. 17. Württemberg und Bayern. Dürer, sowie sein größter Meistersänger, Haus Sachs, sind hier geboren. Das Germanische Museum enthält eine reichhaltige Sammlung der Kunstschätze der deutschen Vergangenheit. Die Fabrikstadt Fürth (Spiegelglas) ist jetzt mit Nürn- berg sast verschmolzen. Zwischen beiden Städten ging die erste deutsche Eisenbahn. Andere größere Städte des Regnitzbeckens sind (fvlmtflcn, Universität, mit großen Bierbrauereien, und Ansbach. Am Main liegen: Balirellth mit Wagnertheater, Kttlmbach mit großen Bierbrauereien. Tchwcittfmt mit chemischer Industrie, Bamberg' an der Mündnng der Regnitz, in einem fruchtbaren geschützten Talkessel, wo Gemüse- und Obstbau getrieben wird, mit schönem Dom. Abwärts folgt Würzburg, 84000 Einw., die größte Stadt des Mainbeckens, mit bedeutendem Weinbau, besuchte Universitätsstadt; am Austritt des Maines in die Tiefebene liegt Aschaffcttburg, das zahlreiche Papierfabriken hat. Im Tal der Fränkischen Saale ist .Lissingen, ein berühmter Badeort, zu erwähnen.

2. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 17

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Samlartö. 17 Sie hat 266 000 Einwohner. 1255 gegründet, war sie zur Grdenszeit eine starke Burg, später Sitz der letzten Hochmeister sowie der herzöge von Preußen. Sie bestand einst aus den drei Städten Kltstadt, Löbenicht und der von den pregelarmen eingeschlossenen Inselstadt Nneiphof. vie Vereinigung zu einer Stadt erfolgte im 18. Jahrhundet. Sie ist eine bedeutsame Zestung mit starken üußenwerken (Zorts), während die innere Umwallung gegenwärtig abgetragen wird. Die Stadt besitzt auch eine von Herzog Wibrecht 1544 gegründete Uni- versität, die nach ihm den Namen Klberting führt, sowie eine Kunstakademie, außer- dem zahlreiche höhere und elf Mittelschulen, ein blühendes Volksschulwesen, ein Königliches und ein Städtisches Waisenhaus, ein Taubstummen-, ein Llindeninstitut und viele Wohltätigkeitsanstalten. Besonders sehenswert sind das prussiamuseum, die Gemäldegalerie, das Lernsteinmuseum und der Tiergarten mit dem neu- flbb. 18. Der Hafen. errichteten Heimatmuseum. Sehenswerte Gebäude sind das Königliche Schloß, das Regierungsgebäude, die Börse und der Dom. Zu besonderem Schmucke gereicht der Stadt der von schönen Gärten und einer Uferpromenade umgebene Schloß- teich. In der Umgebung der Stadt sind in den letzten Jahren mehrere schmucke Villenkolonien entstanden, so Maraunenhof, Ratshof und Kmalienau im Norden der Stadt, während ponarth und Schönbusch im Süden mit ihren großen Brauereien jetzt ebenfalls zum Stadtgebiete hinzugezogen sind. Königsberg ver- dankt seine Bedeutung der Lage an dem schiffbaren pregel. 5luch ist sie Knotenpunkt eines bedeutenden Eisenbahnnetzes, vie Stadt ist von besonderer Bedeutung für den Zwischenhandel, Aus Rußland werden über Königsberg Getreide, holz, Zlachs und Hanf zur See ausgeführt. Zur Einfuhr gelangen Kohlen, Eisen, Heringe, Kolonialwaren, Tee und Salz. 5luch als Industriestadt Sa hm, Heimatkunde von Ostpreußen. 2

3. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 44

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
44 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. „Gleich einem Ritter aus alter Zeit, Im Felsenharnisch, wie kampfbereit, Oer Orachenfels kühn in die Wolken ragt, Das kaum man ihn zu besteigen wagt, Doch wer erklommen sein stolzes Haupt, Gleich in den Himmel versetzt sich glaubt!" Will man bequem den Gipfel des Berges erreichen, so benutzt man einen Wagen, deren viele am Landungsplatze bereit stehen, oder die billigere Zahn- radbahn. Wer Lust hat, kann auch auf einem rotgesattelten Eselchen oderklei- nen Pferde stolz hinaufreiten. Wir aber, als rüstige Wanderer, lassen es uns nicht neh- men, auf dem kurzen Eselswege, der gleich hinter der Stadt bergan führt, emporzu- klimmen. Durch Weinberge, Wälder und an zackigem Zels- gestern vorüber steigt der Pfad schnell hinan. Rönigswinter, der funkelnde Strom und sein herrliches Tal sinken tiefer und tiefer unter uns. Schon sind wir an dem neuen, prächtigen Schloß Orachenburg, dessen Zinnen und Türme weit ins Land hinausstrahlen, angelangt. Noch ein letzter Aufstieg, und die platte des Lerges ist erreicht. Ein freundliches Gast- Haus lädt zur wohlverdienten Haft und Erquickung. hei, wie mundet jetzt nach der Anstrengung der köstliche, rote Rebensaft, „Orachenblut" genannt! Kbb. 26. Ruine vrachenfels. (Nach: „Der Rhein". Verlag der Uunstanstalt Gerhard Blümlein & To., Frankfurt a. Tr.)

4. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 90

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
90 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. I») Garten- und Kunststadt. Düsseldorf war ehemals durch Mauern, Gräben und Wälle geschützt, vor mehr als 100 Jahren ließ Napoleon I., der auch von dieser Stadt Besitz ergriff, die Kestungsmauern schleifen. Ein Teil des dadurch ge- wonnenen Geländes wurde in Anlagen umgewandelt. So entstand der schöne Hof- garten, der sich vom Rheine bis zum Malkasten, dem Versammlungsorte der Düsseldorfer Maler, erstreckt. Keine Stadt am Rhein kann sich solch herrlicher park- anlage rühmen. Unvergleichlich schön ist der hofgarten im Wonnemonat, wenn die alten Bäume im frischen Llätterschmucke prangen, und die blütenreichen Lüsche ihre balsamischen Düfte aushauchen. Über wohlgepflegte, blumenüberstreute Rasenteppiche hüpfen zahllose Starmätze dahin, geschäftig nach Nahrung suchend. Die lustigen Zlötentöne der Amseln mischen sich mit dem heiteren Geschmetter der zutraulichen Zinklein. Ja, aus lauschigem Zliedergebüsch dringt süßer Nachtigallen- schlag an unser Ohr. Auf glitzernden Teichen ziehen stolze Schwäne ihre Lahn. Inmitten kunstvoll angelegter Llumenbeete spielen die Wasser plätschernder Springbrunnen, und aus dem zarten Laubgrün schimmert das blendende Weise prächtiger Marmordenkmäler. Wie gern rastet der Spaziergänger ein Weilchen auf einer der hier zahlreichen Ruhebänke, um so recht die Schönheit der ihn umgebenden Anlagen auf sich einwirken zu lassen. Außer seiner größten Zierde, dem hofgarten, hat Düsseldorf auch noch andere herrliche Anlagen aufzuweisen und kann sich daher mit Recht den Namen „Gartenstadt" beilegen. Nicht minder gebührt ihr der Name „Kunststadt",- denn gerade die hier heimische Kunst trug mit zu dem raschen Emporblühen Düsseldorfs bei. Als es 1815 unter preußische Herrschaft kam, besaß es nur 14 000 Einwohner, augenblicklich zählt es 400 000. An seiner berühmten Malerschule, Kunstakademie genannt, haben die berühmtesten Meister gewirkt, unter ihnen Peter von Eornelius und Wilhelm von Schadow, deren Denkmäler zwei nach ihnen benannte Plätze schmücken. Die herrliche Kunsthalle und der seit der großen Ausstellung 1902 neu ein- gerichtete Kunstpalast bergen die schönsten Gemälde von Künstlern alter und neuer Zeit. Durch seine günstige Lage am Rhein hat sich Düsseldorf in den letzten Jahrzehnten auch zu einem bedeutsamen Handel emporgeschwungen. e) Handels- und Industriestadt. Nähern wir uns von Süden her mit dem Dampfer der Stadt, so gewahren wir die neuen großen hafenanlagen, viele Schiffe werden hier entladen oder nehmen neue Ladung auf. Die Städte des Wuppertales Lärmen, Elberfeld, Solingen und Remscheid senden ihre Erzeugnisse nach Düsseldorf, damit sie mittels der Schiffe stromauf- oder stromabwärts befördert werden. Ein äußerst reger Verkehr spielt sich eben- falls auf dem Hauptbahnhofe ab- hier fahren fortgesetzt Züge ein und aus. Sieben verschiedene Linien laufen von Düsseldorf aus durch die rechts- rheinischen Gebiete. Zwei andere Verkehrsstrecken, die bei dem Dorfe Hamm, wo zwei Eisenbahnbrücken errichtet sind, über den Strom führen, unter- halten die Verbindung mit den linksseitigen Gebieten. Eine dritte zweibogige Lrücke, in deren Mitte ein steinerner Löwe, Düsseldorfs Wappen, Wacht hält, verbindet Alt-Düsseldorf mit den neuen linksrheinischen Stadtteilen. Personen-

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 35

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mittelholstein. 35 Kiel hat einen lebhaften Schiffs- und Handelsverkehr, besonders mit den nordischen Staaten. Durch den Kaiser-lvilhelm-Kanal ist die Lage der Stadt noch bedeutend günstiger geworden, Mt den größeren Ostseehäfen steht Kiel in regelmäßiger Dampfschiffsverbindung. Kiel gehört zu den wichtigsten Zischereiplätzen der Ostseeküste,- doch ist in dem von Kriegs- und Handelsschiffen belebten Hafen kein Raum mehr für die Beschäftigung der Zischer. Das Zischerdorf Ellerbek hat der Kaiserlichen Werft weichen müssen- seine Bewohner haben sich am Eingang der Zörde neu an- gesiedelt. Oer Zischhandel Kiels blüht aber weiter. Berühmt sind Kieler Sprotten und Bücklinge. Die „echten" Kieler Bücklinge, die irt fremden Städten angeboten werden, stammen meistens aus Eckernförde. In Kiel ist eine Universität, die von über 2000 Studenten besucht wird. Mit der Universität sind wichtige Anstalten verbunden, so ein botanischer Garten, Museen für Altertümer, für Zoologie und Mineralogie und die akademischen Heilanstalten, verunglückte und Schwerkranke der ganzen Provinz eilen hierher, um Heilung zu suchen. In Kiel haben viele wichtige Behörden ihren Sitz,- hier ist das Oberlandes- gericht und ein Landgericht, die Oberpostdirektion, die Landesbrandkasse, das Landesversicherungsamt und das Konsistorium. Die Stadt ist auch reich an Denkmälern und schönen freien Plätzen. Besonders reizend ist Düstern- brook. Die Ortschaften in der Umgegend von Kiel wachsen schnell an. Ein ganzer Kranz früherer Dörfer ist erst vor wenigen Iahren mit Kiel vereinigt worden. Aber immer weiter greift der Einfluß von Kiel, und Dörfer, deren Namen vor wenigen Iahren noch fast unbekannt waren, haben ein städtisches Gewand erhalten, so Dietrichsdorf-Neumühlen, Altheikendorf, Laboe, Holtenau, Friedrichs- ort. Der letztere Ort ist eine wichtige Zestung am Eingang zum Kieler Hafen. Kiel hat einen großen Fremdenverkehr. Arn stärksten ist er in der so- genannten Kieler Woche, wenn hier Iachten aus aller Herren Länder in #n- Wesenheit des Kaisers Wettfahrten abhalten. Zusammenfassung: Mittelholstein liegt zwischen Lider und Stör mit Bramau, zwischen dem Naiser-Wilhelm-Nanal im Westen und der Wasserscheide zwischen Lider und Schwentine im Osten. Weite Gebiete der Landschaft sind eben, sandig und unfruchtbar. An der Lider sind große Sumpf- und Moorgebiete. Doch gibt es auch recht fruchtbare Teile, besonders da, wo Höhenzüge das Land durchziehen, ver nördliche Teil wird nach der Lider, der südliche nach der Stör entwässert. An den zahlreichen Auen und Bächen sind gute Wiesen und weiden. Darum blüht die Viehzucht. Die Landschaft liefert gute Pferde, schwere, milchreiche Rinder, Jungvieh für die Marschen und außerordentlich viele Schweine, ver Nornbau liefert im vergleich zur Bodenfruchtbarkeit zwar reiche Erträge, doch mutz Futter- koru zugekauft werden, vie großen Heiden werden urbar gemacht, vie wichtigsten Orte sind Rendsburg, Itzehoe, Nellinghusen, Neumünster, Segeberg und Kiel. In Neumünster, Niel, Rendsburg und Itzehoe ist viel Industrie. Neumüuster ist der wichtigste Lisenbahnknoten. Niel ist Reichskriegshafen. Dort sind große Schiffswerften und die Landesuniversität. Mittelholstein ist trotz der unfrucht- baren Heide- und Moorflächen schon recht dicht bevölkert. 3*

6. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 79

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 79 Zlußabwärts von Merseburg liegt die Großstadt h a l l e (181). Es verdankt seine Gründung den reichen Salzquellen, die hier sprudeln. Die Arbeit in den Salinen ver- richten jetzt etwa 100 Halloren. Halle ist eine Schulstadt. Es besitzt eine gut besuchte Hochschule und die berühmten Zranckeschen Stiftungen. Die Gebäude der Anstalt bilden einen eigenen Stadtteil mit Gärten und freien Plätzen. Außer dem Waisenhause ent- hält die Anstalt höhere und niedere Schulen. Mehr als 2000 Rinder besuchen täglich die Schulen. Oer Gründer dieser großen Anstalt war der Pfarrer und Professor August Hermann Zrancke. Oas war ein Mann voll Glauben und Liebe. Die Not der Armen hatte ihm schon lange auf der Seele gebrannt. Eines Morgens fand er in der Armen- büchse 7 Gulden. Oas war der Grundstock, mit dem er nach und nach das Hallesche „Waisenhaus" aufbaute. Auf dem Marktplatze liegen das altertümliche Kathaus, die Marienkirche mit vier Türmen und der Rote Turm. Die alte Zwingfeste Moritzburg ist eine prächtige Ruine. Oer lohnende Ackerbau in der Umgebung veranlagte die Gründung von Zucker-, Stärke- und landwirtschaftlichen Maschinenfabriken. Ourch ihre günstige Lage an einem schiffbaren Klusse, in der Mitte Deutschlands und am Knotenpunkte wichtiger Handelsstraßen und Eisenbahnlinien, hat sich die Stadt zu einem der bedeutendsten Handelsplätze Mitteldeutschlands entwickelt. Oas Solbad W i t t e k i n d dicht bei Halle zieht durch seine geschützte Lage und schöne Umgebung viele „Hallenser" und Fremde zum Besuche herbei. Zlußabwärts erheben sich auf einem dicht am Saalufer aufsteigenden Selsen ein Turm und altes Mauerwerk. Es ist das Schloß U) ettin, die Stammburg des sächsischen Königshauses. Zwischen der Saale und Mulde liegt Delitzsch (13) in einer fruchtbaren Um- gebung. Oie Bewohner arbeiten meist in Schuh-, Hut- und Zigarrenfabriken. Bitterfeld (15) ist Eisenbahnknotenpunkt und Station für Luftschiffahrt. Es verdankt seinen aufblühenden Handel dem Reichtum an Braunkohlen und guter Ton- erde. Im Kreise Vitterfeld liegt der geographische Mittelpunkt des Oeutschen Reiches: das Oorf K x i n a. Oie anhaltische Stadt Eöthen (23) hat eine sehr fruchtbare Umgebung. Oie Bewohner treiben deshalb lohnenden Rüben- und Gemüsebau, Zucker- und Maschinen- fabrikation. Es ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt,- daher herrscht lebhafter Handels- verkehr, Welche Bahnlinien kreuzen sich hier? An der unteren Mulde liegt die Hauptstadt des Herzogtums Anhalt: O e s s a u (56) in wunderschöner Gegend mit herrlichen Parkanlagen. Oie Stadt ist Eisenbahnknotenpunkt und treibt lebhaften Handel mit Tuchen, Seifen und Maschinen. Auf dem Markte steht das Standbild des Fürsten Leopold von Oessau, „des alten Oessauers". Er war ein guter Landesvater und ausgezeichneter Feldherr und hat für die preußischen Könige manchen Sieg erfochten. Seine Gemahlin war die schöne Apothekerstochter Anna Luise Föhse, seine „Annaliese". Oer „Oessauer Marsch" war seine Lieblingsmelodie. Eilenburg (17) hat berühmte Kattun- und Tuchfabriken und eine große Zelluloidfabrik, hier werden die bekannten Spielbälle, Griffe und Kämme aus Zelluloid hergestellt. Zelluloid ist eine hornähnliche Masse. In Eilenburg lebte Martin Rinkart, der Oichter des Liedes „Run danket alle Gott". Im Dreißigjährigen Kriege brach der schwedische General Oerfflinger in die Stadt ein. Er wollte sie verbrennen lassen, wenn ihm nicht eine schier unerschwingliche Kriegssteuer bezahlt würde. Oa rettete Martin Rinkart die Stadt durch seine Kürbitte. An die Eilenburg knüpft sich die Sage: Oie Hochzeit der Heinzelmännchen. Oas kleine Volk der Heinzelmännchen wollte einmal auf der Eilen bürg Hochzeit feiern. In der Nacht waren sie durch das Schlüsselloch in den Saal eingedrungen.

7. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 55

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 55 Venn ihre Bewohner beschäftigen sich vorwiegend mit Landwirtschaft. Nur zwei Städte sind durch ihre günstige Lage an wichtigen Handelsstraßen und durch das Großgewerbe mächtig emporgeblüht: Erfurt und Mühlhausen. Z. Siedelungen. Erfurt ( = Erphesfurt = $urt des Wasserflusses) liegt an der Gera Es hat 128000 Einwohner (1913), ist daher Großstadt und ist Hauptstadt des Regierungsbezirks Erfurt. Es war früher eine Festung. Starke Mauern, waffenstarrende Wälle und breite Gräben verwehrten den Feinden den Eintritt. Die festesten Punkte (Zitadellen) waren die dy- riaksburg und der Peters- berg. heute wird die Stadt von den grünen höhen des Steigers, der Eyriaksburg und bunten Blumenfeldern umschlungen. Die Haupt- zierde der Stadt sind der Dom und die Severikirche. Sie sind weithin sichtbar und bieten vom Friedrich Wilhelmsplatze einen un- vergleichlich schönen fln- blick dar. Siebzig breite, steinerne Stufen führen zu beiden katholischen Kirchen hinauf. Auf dem Turme des Domes befindet sich die berühmte große Glocke, die 150 dz wiegt. Das Kat- haus ist ein prächtiger Steinbau mit einem großen Festsaal. Die Treppen- wände zeigen in schönen Gemälden die Tannhäuser- sage und einzelne lvunder- taten des berühmten Zau- berers Dr. Jaust, der in Erfurt im 16. Jahrhundert gewohnt haben soll. Als Lehrer der Hochschule er- klärte er einst den Studen- ten die Gdyssee. Das ist ein berühmtes griechisches Heldengedicht. Es erzählt Abb. 41. Dom mit Zeveri von (Erfurt. (Nach einer Photographie die Irrfahrten des griechi- von sontag, (Erfurt.) schen Helden Gdmeus. Zaust schilderte die Personen mit großer Ausführlichkeit. Da baten ihn die Studenten, sie durch seine Zauberkunst vorzuführen. Und siehe, auf seinen Wink traten alle die berühmten Männer und Frauen des Heldengedichtes ein. fluch Polyphem erschien mit wütendem Gesicht. Das war ein einäugiger Riese und Menschenfresser. In seiner höhle war einst Ddysseus mit zwölf Gefährten eingekehrt. Aber das riesige Ungetüm kümmerte sich nicht um das Gastrecht. Jeden Morgen und Abend fraß er je zwei Griechen mit haut und haaren auf. His Kaust ihn vorführte, kaute er noch an dem Schenkel eines Griechen. Kaum hatte er ihn verzehrt, da streckte er seine ungeheuren

8. Mitteleuropa - S. 86

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 86 — und des Landtages stattfand. Vom Schlosse aus führt nach Westen die Straße „Unter den Linden", die schönste Straße der Stadt. Sie ist sehr breit und mit vier Reihen Linden bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufläden. Den Abschluß der Straße im Westen bildet das Brandenburger Tor. Dieses wird von mächtigen Säulen getragen und hat fünf Durchgänge. Gekrönt wird es fco» dem Siegeswagen, der mit vier Rossen bespannt ist und von der Sieges- göttin gelenkt wird. Berlin ist der Sitz der meisten deutschen Reichs- * Abb. 66. Das Brandenburger Tor. behörden. Endlich ist es ein Mittelpunkt für Kunst und Wissenschaft. Es besitzt zahlreiche Museen, Bibliotheken usw.; seine Universität ist die besuchteste in ganz Deutschland. Dicht bei Berlin liegen Charlottenburg, 305000 Einw., mit dem Mausoleum, wo Kaiser Wilhelm I. ueben seinen Eltern ruht, Neu-Cölln, 237000 Einw., und Schöneberg, 172000 Einw. Span- dau ist eine starke Festung, die die Hauptstadt schützen soll. In dem Juliusturm wurde früher der Kriegsschatz des Deutschen Reiches (120 Mill. Mark) aufbewahrt. Potsdam war zeitweise Residenz der

9. Mitteleuropa - S. 85

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 85 — dem raschen Aufblühen Berlins hat auch die Fürsorge der preußischen Könige und die Errichtung des Deutschen Reiches. &ib. i)4. Die Provinz Brandenburg. Berlin breitet sich zu beiden Seiten der Spree aus. In der Mitte der Stadt liegt das ehemalige Königliche Schloß. Es enthält mehr Abb. 65. Das ehemalige Königliche Schloß zu Berlin. Links der Dom. als 600 Säle und Zimmer. Bemerkenswert ist der Weiße Saal, in dem unter der laiserlichen Regierung die Eröffnung des Reichstages

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 53

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 53 — Urbarmachung des Oderbruchs, die Friedrich der Große ausführte. Es wurd? zunächst ein tieferes Bett für die Oder gegraben. Hierauf legte man ein Netz von Kanälen an, die das Gebiet entwässerten. Auf diese Weise hat man 67000 ha Sumpsland in fruchtbares Ackerland ver- wandelt. Als Friedrich der Große das vollendete Werk sah, rief er voll Freude aus: „Da habe ich mitteu im Frieden eine Provinz erobert!" In den Flußtälern herrscht Fruchtbarkeit. Die höher gelegenen Striche dagegen sind unfruchtbar, da hier der Boden aus magerem Sand besteht. Brandenburg heißt deshalb die Streusandbüchse des Deutscheu Reiches. Nur die Hälfte des Bodens kann bebaut werdeu. Große Strecken tragen Kieferwaldungen und Heide. § 80. Die Tieflandsmulde verteilt sich ans die beiden Provinzen Brandenburg und Posen. Brandenburg nimmt den westlichen Teil der Tieslandsmulde eiu. Es breitet sich zu beiden Seiten der Havel und der Spree ans und reicht von der Elbe bis über die Oder hinaus. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Laudwirtschast. Die Industrie ist in Berlin großartig entwickelt; außerdem blüht in der Lausitz die Webeiudustrie. Die Provinz zählt 3 Regierungsbezirke: Berlin, Potsdam und Frankfurt a. O. Berlin ist die Hauptstadt Preußens und des Deutschen Reiches. Mit 2 Mill. Einw. ist es die größte Stadt Deutschlands, und die drittgrößte Stadt Europas. Es verdankt seine Bedeutung vor allem seiner Lage immtten der Norddeutschen Tiefebene. Hier kreuzen sich die Hauptverkehrslinien von Westen nach Osten (von London und Paris nach Petersburg) mit den Hauptlinien von Norden nach Süden, (von Kopenhagen und Stockholm nach Wien, Rom und Konstantinopel). Nicht weniger als 11 Eisenbahnlinien gehen von hier nach allen Richtungen aus. Dazu kommen noch die Wasserstraßen, die es mit der Nord- und Ostsee verbinden. So konnte sich Berlin zur ersten Handelsstadt des Binnenlandes entwickeln. Ebenso be- deutend ist seine Industrie, die 60°/o der Bewohner beschäftigt. Alle Jndnstrie- zweige sind vertreten; namentlich in der Herstellung von Maschinen, Instrumenten, Luxus- und Modewaren wird Großartiges geleistet. Einen wesentlichen Anteil an dem raschen Aufblühen Berlins hat anch die Fürsorge der preußischen Könige und die Errichtung des deutschen Reiches. Berlin breitet sich zu beiden Seiten der Spree ans. In der Mitte der Stadt liegt das Königliche Schloß. Es enthält mehr als 600 Säle und Zimmer. Be- merkenswert ist der Weiße Saal, in dein die Eröffnung des Reichstages und des Landtages stattfindet. In der Nähe des Schlosses ist das alte Museum. Dieses ent- hält Gemälde, Bildsäulen und andere Knnstschätze aller Zeiten und Länder. Vom Schlosse aus führt nach Westen die Straße „Unter den Linden", die schönste Straße der Stadt. Sie ist sehr breit imd mit vier Reihen Linden bepflanzt. Zu beiden Seiten stehen prächtige Paläste und Kaufläden. Den Abschluß der Straße im Westen bildet das Brandenburger Tor. Dieses wird von mächtigen Sänken getragen und hat fünf Durchgänge, von denen der mittlere nur für die königlichen Wagen bestimmt ist. Gekrönt wird es von dein Siegeswagen, der mit Nossen bespannt ist und von der Siegesgöttin gelenkt wird. 1807 'hatten die Franzosen dieses Kunstwerk geraubt, 1814 mußten sie es jedoch wieder Heransgeben. Durch das Brandenburger Tor gelangt man in den Tiergarten, einen großen, schattigen Park, der sich über eine Stunde ausdehnt und ein beliebter Vergnüguugsort der Berliner ist. Berlin ist der Sitz der meisten deutschen Reichsbehörden. Durch seine Universität, die die besuchteste in ganz Deutschland ist, sowie durch seiue zahl- reichen sonstigen Bildungsanstalten (Akademien und Museen) ist es eine Haupt- Pflanzstätte der Wissenschast und Kunst geworden. Dicht bei Berlin liegt <5harlottenb«rg, 218000 Einw , mit dem Mausoleum, wo Kaiser Wilhelm I. neben seinen Eltern ruht. An der Havel Spandau, starke
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