Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Alte Geschichte - S. 61

1879 - Dillenburg : Seel
— 61 — dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles übertragen, welcher den reichbegabten Jüngling in die Tiefen griechischer Weisheit einführte. Besonders war Alexander für Homer begeistert, dessen Jlliade er in einer Abschrift stets unter seinem Kopfkissen hatte. Er bewunderte hauptsächlich den Achilles, den er sich Zum Vorbilde nahm, und wie jener wählte er sich einen Freund, Hephästion, den er seinen Patroklus nannte und bis an's Ende treu liebte. Ein unauslöschlicher Thatendurst beseelte ihn, Als einst seinem Vater eine gewonnene Schlacht gemeldet wurde und alle in der Nähe des Königs sich befindenden Personen darüber freudig bewegt waren, war allein Alexander stumm und traurig. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Traurigkeit antwortete er: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Wiewohl es ihm in körperlichen Uebungen keiner zuvor that, betheiligte sich Alexander an den öffentlichen Wettkämpfen nicht, da er dort, wie er sagte, nicht mit Königsföhnen kämpfen könne. Als achtzehnjähriger Jüngling betheiligte er sich an der Schlacht bei Chäronea und soll durch seine Unerschrockenheit als Befehlshaber einer Reiterabtheilung nicht wenig zum Siege beigetragen haben. Als einst seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bueephalus, zum Kaufe angeboten wurde und selbst die besten Reiter das Pferd nicht besteigen und reiten konnten, bat Alexander seinen Vater, der das Pferd eben abführen lassen wollte, ihm auch einen Versuch zu gestatten. Er hatte bemerkt, daß das Pferd sich vor feinem Schatten fürchtete und führte es deshalb gegen die Sonne. Dann streichelte er es ein wenig, und plötzlich faß er ihm auf dem Rücken. Das erschreckte Thier flog pfeilschnell mit ihm davon, so daß man für fein Leben fürchtete. Bald aber kehrte er zurück und lenkte das Roß bald rechts, bald links. Alle staunten, und König Philipp rief aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist für dich zu klein." c. Alexanders erste Thaten. Alexander war 20 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Nachdem er sich in Macedonien Geltung verschafft hatte, ließ er sich auf einer Staaten-Verfamm-lung in Korinth zum unbeschränkten Oberfeldherru der Griechen ernennen. Dann wandte er sich mit feinem Heere in den nördlichen Theil Macedoniens, um dessen empörte Völkerschaften zum Gehorsam zurückzuführen. Während dieses siegreichen Feldzuges verbreitete sich in Griechenland die Nachricht von seinem Tode.

2. Hellas - S. 298

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
298 Die historische Zeit. W/ Ar itnfb-r m (*cn. ^hr frhe einen hochstrebenden Sinn- So oft die Nachricht kam, sein Vater habe eine Stadt erobert, freute er sich Sfonbem Wii mir^Ats r" l"? Tn: "^nder, mein Vater wird Alles vorwegnehmen und 5?)p v Glanzendes mit euch zu unternehmen mehr ubria lassen "_ ffļ Erdrsh* " s fo isesrws ?k. Schatten nicht sehen konnte, denn er hatte bemerkt, dass es bei dem Anblick p& -e? r?r gewandt war in allen gymnastischen bungen verschmhte er M.r ** iu roerbm' " ia fi'st Doch waren auch gefhrliche Menschen unter der Umgebung des jungen Alexanders, deren schlimme Einwirkung sich spter fters geltend machte Dtes waren der Schmeichler Lysi mchos, ein Akaruane und der Sophist em Better des Aristoteles, welchen dieser berschtzte und 1 rfvt .Ss als er sich selbst von ihm trennte. Lysimachos baf fer M nicht allein den Helden Homers ?Zcs \ ~&der" ba^ er ^ch sich selbst fr Achilleus und setnen Freund Hephastwn fr Patroklos ansah. 3w 9ralfr?Ilivatt,e Alexandros bei seinem Dolche unter dem Kopfkissen liegen, wk okl er Nicht genugsam glcklich preisen, dass er einen Freund Silr * i und einen Sanger wie Homer gesunden. Den Freund fand Alerander wohl auch, aber den lnger wnschte er sich vergebens. rander Alexanders Thronbesteigung, Unterdrckung der Emprungen. vws i ar Ef? ^^Mndros den Thron bestieg, hatte er gleich mit mancher-v. Chr. le: Aufstanden zu kmpfen. Die Mrder seines Vaters lie er sofort hin- ?2r\5 Utls bh ^^ebuugen nach dem Throne unterdrckte er mit uner-btttlrcher Grausamkeit. <Bhttcht1serias ^ Nebengemahlin Kleop.'tra mit ihrem kleinen Aber auch die auermakedonischen Vlkerschaften, welche Philipps Schwert unterworfen hatte, glaubten sich leicht der Obergewalt des jungen Knigs entziehen zu knnen; namentlich hofften die Griechen nach Philipps gewaltsamem Ende die Freiheit wieder zu erlangen. Alexandras aberzog mtt fernem Heere sogleich nach Botien, und schlug damit alle Kriegs-gedanken der Griechen nieder. Die Athener unterwarfen sich und Alexander versammelte die Abgeordneten aller griechischen Staaten in Korinth, wo :hm die Wrde des Oberfeldherrn fr den schon von seinem Vater geplan-ten persischen Feldzug bertragen wurde. Alle Staaten Griechenlands hatten Abgeordnete nach Korinth geschickt, nur Vertaner mriht tnhom fio r. ...__li ufhren nicht "lexandros v- ,-----... vuucu ^vycutuiicit: imiy orirap g !L J Uicht, indem sie trotzig sagten, sie seien gewohnt anzu Ze2 ?udern zu folgen Bei seiner Anwesenheit in Korinth hatte Aiexanoros auch em Zwiegesprch mit dem berhmten Philosophen Diogenes (s. 79), welcher einer der Vorstdte tn einer Tonne lebte. Er lag gerade in der Sonne vor seinem gaste alv Alexander mit seinem Gefolge zu ihm kam und nachdem sich dieser lngere erm*e? ^tte, forderte er ihn auf, sich eine Gnade zu erbitten. -^)a bitte ich dich, dass du mir aus der Sonne gehest" antwortete ihm der Philosoph, all1 <L m? dass er keiner kniglichen Gnadenbezeugungen bedrfe, k? x Alexand^, wenn ich nicht Alexander wre, mchte ich Diogenes wn, denn fem stolzer Geist begriff, dass die Kraft Alles entbehren zu knnen ein ebenso stolzes Gefhl verleihe, als die Macht Alles zu erreichen.

3. Hellas - S. 325

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 325 Makedonien und trennten sich hier, immer noch 100,000 Mann stark in 2 Heereshaufen, von denen der eine nach Jllyrien, der andere nach Thra-kien zog. Dieser Theil der Gallier lie sich theils hier nieder, theils zogen sie der den Hellespont nach Kleinasien, wo sie von den hellenischen Fürsten Kleinasiens hufig in ihren Kriegen als Soldknechte benutzt wurden, und sich schlielich in Galatia ein Reich grndeten. Pyrrhos in Epeiros. In dem zerrtteten Makedonien erlangte jetzt des Demetrios fluger Sohn Anngonos Gonats das K'nigthum und suchte die brgerliche Ordnung wieder herzustellen. Der Epeirotenknig Pyrrhos war damals gerade von seinem italischen Feldzuge zurckgekehrt, ans dem er viele Verluste erlitten hatte, und suchte sich durch einen Einfall in Makedonien zu entschdigen. Er brachte dem Antigonos mehrere Niederlagen bei und bemchtigte sich Makedoniens. Pyrrho s war halb Held, halb Abenteuerer: er besa einen krftigen Charakter, Tugend und Sittenreinheit und riss Mit- und Nachwelt zur Bewunderung und Liebe hin. Ihm ward durch seinen Thatendrang das wechselvollste Leben; aber leider besa er nur die Kunst des Erwerbens, nicht die des Erhaltens. Seine streitbaren Epeiroten liebten ihn mit begeisterter Hingebung, sie nannten ihn den Adler. Whrend Antigonos in den Kstenstdten Thrakiens ein neues Heer sammelte, zog Pyrrhos mit einem Heere von 25,000 Mann, 2,000 Reitern und 24 Elephanten vor Sparta, wohin ihn der seine Vaterstadt befehdende König Klenymos rief. Vergebens strmte Pyrrhos gegen das wohlbefestigte Sparta: die Spartaner strengten sich an wie in den Tagen der Vter, (besonders muthig bewiesen sich dabei die Frauen), und Pyrrhos musste den Rckzug antreten. Da zog er nach Argos, wohin sich Antigonos mit seinen Truppen begeben hatte. Schon war der Epeirotenknig in der Nacht in die Stadt eingedrungen, da musste er sich am Morgen vor der Ueberzhl der Feinde wieder zurckziehen. In der Nhe des Stadtthores entstand ein starkes Gedrnge. Da sah eine arme alte Frau von dem Dache ihres Hauses aus ihren Sohn mitten in dem Waffengetmmel mit dem Könige im Kampfe. Sie schleuderte verzweiflungsvoll einen Ziegelstein auf den schon verwundeten König und dieser sank betubt zu Boden. Einer von des Antigonos Leuten schnitt ihm den Kops ab und brachte denselben vor Antigonos. Dieser verhllte sein Antlitz und weinte, denn er gedachte des Schicksals seines Grovaters Antigonos und seines Vaters Demetrios. Bald nach dem Tode des Pyrrhos 'erlosch das akidengeschlecht, und das epeirotische Knigreich zerfiel in einzelne Vlkerschaften. Das Heer des Pyrrhos lste sich auf und der grte Theil desselben trat in die Dienste des Siegers Antigonos. Dieser brachte Makedonien und Thessalien in seinen Besitz und suchte ganz Griechenland an sich zu fesseln. In den meisten Staaten dieses Landes erlangte jetzt die makedonisch-aristokratische Partei die Herrschaft; in vielen Staaten warfen sich Zwing-Herrn auf, welche sich alle unter den Schutz des makedonischen Knigs stellten, und dieser schickte Burgbesatzungen in die wichtigsten Städte. Athen verschwand von dieser Zeit an als politische Macht von der Weltbhne, blieb aber noch viele Menschenalter hindurch der Sitz vielseitiger Bildung und Gelehrsamkeit.

4. Hellas - S. 255

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Der peloponnesische Krieg. 255 Athenern und den Kerkyrern zu verhindern, aber die Athener dachten damals schon an die Mglichkeit eines Krieges mit den dorischen Staaten und wnschten in einem solchen die mchtige Flotte der Kerkyrer aus ihrer Seite zu haben. Sie gingen deshalb zwar aus kein Schutz- und Trutz-Bndniss mit den Kerkyrern ein, was ihrerseits ein Friedensbruch mit Korinth gewesen wre, sie schlssen aber ein Vertheidigungs-Bndniss mit Kerkyra und schickten erst 10 und dann noch 20 Schiffe den Kerkyrern zu Hlfe mit dem Befehle an die Mannschaft, nur dann gegen die Korinther zu kmpfen, wenn dieselben die Stadt angriffen. Dieser athenische Schutz erwies sich den Kerkyrern sehr ntzlich, denn nachdem die Korinther in einem groen Seetreffen schon den Sieg auf ihrer Seite hatten, verfolgten sie denselben nicht weiter, als sie die 20 Schiffe der Athener heransegeln sahen, sondern zogen sich zurck. Potida. Die Handelsstadt Korinth, welche ohne Flotte und ohne Colonieen gar nicht bestehen konnte, mnsste natrlich auf die wachsende Seemacht Athens eiferschtig sein. Die Korinther beschlossen daher anch sogleich nach den Vorfllen auf Kerkyra sich an den Athenern zu rchen. Sie suchten ihre Pflauzstadt Potida an der makedonischen Kste, welche gleich allen griechischen Pflanzstdten daselbst unter die Oberherrschaft der Athener gerathen war, zu befreien. Zu diesem Zwecke verbndeten -sie sich sogar mit dem makedonischen Könige. Die Athener aber belagerten Potida. Jetzt verklagten die Korinther die Athener in Sparta; die smmtlichen peloponnesischen Bundesgenossen versammelten sich daselbst, und von allen Seiten wurden Klagen gegen die Athener laut, namentlich von den gineten und den Megareern. Die Megareer hatten sich nmlich an den peloponnesischen Bund angeschlossen und waren deshalb von den Athenern von allem Markt- und Handelsverkehr ausgeschlossen worden, wodurch sie in groe Roth geriethen, da sie ganz von dem Verkehre mit Attika abhingen. Die Spartaner schickten daraufhin mehrere Gesandtschaften nach Athen und verlangten unter andern die Shne der Klonischen Schuld (s. 42). Sie hofften damit die Verbannung des Per i kl es zu erreichen. Beinahe wre ihnen dies auch gelungen, denn die Feinde des Perikles hatten damals um sein Ansehen zu untergraben, alle seine Freunde verklagt und waren damit auch theilweise bei dem Volke durchgedrungen. Der berhmte Pheidias wurde beschuldigt von dem Golde an der Athene tm Parthenon veruntreut zu haben; da jedoch das Gewand derselben zum Abnehmen gemacht war, konnte er seine Unschuld leicht beweisen. Aber er ward noch weiter wegen Gotteslsterung angeklagt, weil er es gewagt habe, sein und des Perikles -title tn dem Amazonenkampfe aus dem Schilbe der Gttin anzubringen; er warb in den Kerker geworfen und starb baselbst von Alter und Gram gebeugt. Der Philosoph Anaxagras wrbe angeklagt, bass er bte Naturerscheinungen auf eine Weise er-klare, welche den Lehren der Religion wiberstreite und bass er bamit die Götter leugne. Ihm verhalf Perikles noch zur rechten Zeit zur Flucht. Auch seine Aspasia wrbe angeklagt, bass sie einen verberblichen Einfluss auf die Frauen Athens ausbe. Nur mtt Muhe rettete er sie durch seine ffentliche Verteidigung. Des Perikles Ansehen stand jedoch noch zu fest, um dem sparta- mschen Angriffe zu erliegen. Man verwies die Spartaner auf den Tod des Pansanias im Poseidontempel, wodurch auch sie nicht rein von Blut-schuld seien.

5. Hellas - S. 438

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
43 B Die Cultur der Griechen. er nicht persnlich Herz und Gemth der Hrer zu bewegen hatte: nicht begeistert zu Begeisterung zwang. 5. Jsos, Lehrer des Demosthenes. 11 Reden von ihm sind erhalten. 6. Ly kur gos 408325 v. Chr. Er war ein guter Brger voll Recht-schasfenheit und Sittenstrenge. 15 ^ahre hindurch bekleidete er das Amt des Schatz-Meisters (nach unseren Begriffen Finanzministers) der Republik. Die Niederlegung der Werke der 3 Tragiker im Staatsarchiv wurde von ihm veranlasst. 7. Demosthenes von Athen 385322 v. Chr., der grte Redner des Alter-thums. Er war 7 ^ahre alt, als er seinen Vater verlor. Dieser, welcher Waffen-schmied war, hatte ihm ein Vermgen von 15 Talenten hinterlassen, um das ihn aber seine betrgerischen Pormnder brachten. Als er mndig war, klagte er sie darber an, und gewann auch seinen Prozess, konnte aber nichts zurckerlangen. Dies war die erste bung seiner Rednerknste und von dieser Zeit an ftubirte er unablssig, um das Vollkommenste in dem Rednerberufe, welcher zugleich der des Staatsmannes war und dem er sich mit Eifer hingab, zu erreichen. Mit unendlicher Anstrengung berwand er alle die Schwierigkeiten, die ihm die Natur selbst geschaffen hatte und besiegte sie alle durch die geniale Kraft feines Geistes. Das ihm natr-liehe Anstoen der Zunge gewhnte er sich ab, indem er kleine Steine in den Mund nahm bei seinen Sprechbungen; seine schwache Stimme krftigte er, indem er am Meeresstrande das Tosen der Wellen zu bertnen suchte, und seine Brust strkte er durch hersagen von Versen beim Bergsteigen- Trotz alledem scheiterte er aber, als er zum ersten Male in Staatsangelegenheiten vor dem Volke sprach. Und auch das 2. Mal wurde er ausgezischt, so dass er mit verhlltem Angesicht nach Hause ging. Da folgte ihm der Schauspieler S'tyros, welcher mit ihm befreundet war, und gegen diesen beklagte sich Demosthenes, wie er, der doch von allen Rednern am angestrengtesten arbeite, bei dem Volke keinen Beifall finde. Satyros nthigte ihn, eine Stelle aus dem Eunp:'des vorzutragen, und wiederholte dann dieselb Stelle; aber durch die Empfindung, mit der er dies that, erschien sie dem Demosthene wie eine ganz andere. Dieser verstand den Wink und legte fortan auf Ausdruck und Empfindung beim Vortrag einen Hauptwerth. Er lie sich ein Zimmer unter der Erde bauen, wo er seine bungen vornahm, und ftubirte seine Bewegungen vor einem groen Spiegel ein. Als er spter einmal gefragt wurde, was die Hauptfache fr den Redner sei? antwortete et, die Aktion (Handlung). Was dann? die Aktion, war wieder seine Antwort; und was ist das Dritte? die Aktion. Und kein Redner verstand wie Demosthenes Leben und Bewegung in seinen Vortrag zu bringen. Mit burchaus ungeknsteltem Pathos (Leidenschaft) und mit wahrhaft feelen-vollem Feuer wei er die Herzen seiner Zuhrer zu bewegen und zu erschttern. Er verstaub es daher, die erschlafften Athener mit neuem Patriotismus zu erfllen (s. 55). Mitten in die Ereignisse versetzte er stets seine Zuhrer. Dadurch dass er die Urkunden aus dem Staatsarchive als Belege seiner Aussagen verwendete, brachte er den reichsten Wechsel in seine Darstellung. Oft hielt er nach einer eindringlichen Auseinandersetzung der Verhltnisse pltzlich ein und rief dem Staatsschreiber das kurze Wort zu jetzt lies!" und dieser trat vor und theilte das Aktenstck mit. Erstaunenswerth fr uns ist aber in den Werken des Demosthenes die groe Derbheit in die er oft verfllt, eine Derbheit wie sie auch in der Kombie der Alten vorkommt. Es beweist biefelbe, wie sehr man in der athenischen Republik der Natur-unb der Seibenschaft freien Lauf lassen brste, um wie viel leichter man aber auch seinen Zweck auf dem geraben Weg erreichen konnte. 61 Reben, gerichtliche und politische, bar unter die 12 gegen Philippos von Makebonien gehaltenen, sinb uns von Demosthenes erhalten. Auch sein Meisterwerk die Rebe um die Krone" ist dabei (f. 55). 8. schines 389317 v. Chr. Er war in Armuth und Niedrigkeit geboren, und war zuerst Schauspieler, dann Schreiber bei einigen Staatsmnnern. In feinen reiferen Jahren wurde er einer der berhmtesten Rebner, Gegner des Demosthenes und Haupt der makebonifchen Partei in Athen. Er war nchst Demosthenes der grte Rebner des Alterthums. Obgleich er nicht dessen geniale Kraftflle befa, fehlte es ihm doch nicht an Gewalt des Ausdruckes. Seine Beredsamkeit zeichnet sich aus durch eine glckliche Wahl der Worte, durch Gedankenreichtum und Klarheit und bitrch eine unenbliche Leichtigkeit der Rede, die bei ihm eine Gabe der Natur mar. Wie Demosthenes kannte auch er genau die Art seiner Begabung und hielt stch innerhalb der Grenzen derselben. Seine Meisterschaft bestand in der Schilderung von Charakteren, während Demosthenes biefetben klugerweise vertnieb, ba er wohl wusste, dass bieselben unter seiner Hand zu Caricaturen (Zerrbubern) wrben. Dagegen haschte fchines nie nach Witz, whrenb Demosthenes ebenso witzig als scharf-

6. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 155

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
155 alles, was er gesehen hatte. Als Xerxes das hörte, begriff er nicht, daß sie sich zum Tode oder zum Siege vorbereiteten, sondern ihr Tun kam ihm lächerlich vor. Darum ließ er den Demaratus zu sich rufen, der früher König von Sparta gewesen und nachher, aus seinem Vaterlande vertrieben, zu den Persern gegangen war. Wie der nun kam, fragte ihn Xerxes nach allem, denn er wollte gern wissen, was die Lakedämonier täten. Der aber sprach: „Schon zuvor, als wir aufbrachen nach Hellas, hab’ ich mit dir, o König, über die Männer geredet, und du hast mich ausgelacht, als ich dir sagte, wie diese Sache nach meiner Ansicht kommen würde; denn es ist für mich ein gefährliches Amt, Herr, die Wahrheit zu reden vor dir; jedoch vernimm sie auch jetzt. Diese Männer sind gekommen, um uns den Paß streitig zu machen, und dazu bereiten sie sich. Denn das ist Sitte bei ihnen: wenn sie ihr Leben aufs Spiel setzen wollen, dann schmücken sie ihr Haupt. Wisse aber, wenn du diese, und was in Sparta geblieben, bezwingest, so ist kein Volk auf der Erde mehr, das es wagt, wider dich, o König, den Arm aufzuheben; denn jetzt hast du es mit den tapfersten Männern zu tun." Das deuchte aber dem Xerxes ganz unglaublich, und er fragte, auf welche Art ein so kleiner Haufe sein Heer sollte bekämpfen können. Jener aber sprach: „Herr, du sollst mich für einen Lügner ansehen, wenn es nicht so kommt, wie ich sage." 3. Xerxes aber glaubte ihm dennoch nicht. Er ließ nun vier Tage vorbeigehen; denn er hoffte immer, sie würden davonlaufen. Um diese Zeit, als ein Trachinier zu dem Spartaner Dianakas sagte, wenn die Feinde ihre Geschosse abschössen, würde die Sonne ver- dunkelt sein, so groß wäre ihre Menge, da antwortete dieser ganz unerschrocken und unbekümmert um ihre Menge, das wäre ja recht schön für sie; wenn die Perser die Sonne verdunkelten, so würde man mit ihnen im Schatten fechten. Und das war derselbe Spartaner, der nachher vor allen den Preis der Tapferkeit erhielt. Am fünften Tage endlich, als Xerxes deutlich einsah, die Hellenen wären unverschämt und unklug genug, stehen zu bleiben, schickte er, von Wut entbrannt, aus seinem Heere die Meder und Kissier gegen sie ab und befahl ihnen, sie lebendig zu fangen und vor sein An-

7. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 154

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
154 '•-S'*.s~~®A-4s4s^4s ~~Ssis 4s 4s"4s "*.v Der König war Herr von allem Land in Mitternacht bis Trachis, sie dagegen beherrschten alles, was gen Mittag liegt auf diesem Festlande. Die Hellenen, die die Perser an selbiger Stätte erwarteten, waren zusammen ungefähr fünftausend. Der Oberste des gesamten Heerhaufens war Leonidas, König von Sparta. Er hatte sich seine dreihundert Begleiter besonders ausgewählt, alle von gesetztem Alter, die schon Kinder hatten. Diese waren denn auch die Tapfersten der ganzen Schar; die Thebaner aber waren die Schlechtesten, denn sie waren nicht mit willigem Herzen mitgezogen, sondern Leonidas hatte sie mitgenommen, weil man sie sehr im Verdacht hatte, daß sie persisch gesinnt wären. Dies war die gesamte Schar derer, die sich den Persern bei Thermopylä entgegenstellten; es waren ihrer aber nicht mehr, weil gerade ein Fest bevorstand. Das wollten die Hellenen erst feiern und dann mit ihrer gesamten Macht ins Feld ziehen; denn sie glaubten gar nicht, daß der Kampf in Thermopylä so schnell würde entschieden werden; darum schickten sie jene nur einstweilen voran. 2. Als nun das ungeheure Perserheer dem Paß sich näherte, fürchteten doch die Hellenen, sie seien zu schwach, die Feinde abzuwehren, und hielten Rat, ob sie nicht abziehen sollten. Die Peloponnesier wollten nach dem Peloponnes gehen und den Isthmus besetzen; Leonidas aber, als die Phoker und Lokrer sich dieser Meinung heftig widersetzten, stimmte dahin, zu bleiben und Boten in die Städte zu senden, die um Verstärkung bitten sollten. Wie sie so beratschlagten, sandte Xerxes einen Späher zu Pferde ab, um zu sehen, wie stark sie wären, und was sie vornähmen. Und als der Reiter an das Lager heranritt, überschaute er zwar nicht das ganze Lager, — denn die, die jenseits der Mauer standen, konnte er nicht sehen, —- sondern er bemerkte nur die, die außerhalb vor dem Eingang lagerten. Es hatten aber gerade zu derselbigen Zeit die Lakedämonier draußen die Wache, und er sah, wie einige Männer turnten, andere aber ihre Haare kämmten. Als er das erblickte, verwunderte er sich und merkte sich ihre Zahl. Dann ritt er ganz ruhig wieder zurück, — denn keiner verfolgte ihn, sie kümmerten sich gar nicht um ihn, — und er berichtete Xerxes

8. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 169

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
war er monatelang an sein unterirdisches Zimmer gefesselt, in dem er sich unablässig mit Übung und Nachdenken über seine Nuust beschäftigte, und aus dem er endlich als ein vollendeter Redner hervorging, um eben das Volk, das ihn bisher verlacht hatte, hinzureißen und nach Gefallen zu lenken. Derselbe Ernst, mit dem Demosthenes die Erlernung seiner Runsk betrieben hatte, beseelte ihn auch in deren Ausübung als Staatsredner. Während einer von seinen Hauptgegnern, Demades, oft trunken und aus lustigen Gesellschaften kommend, aus dem Stegreif, aber nicht ohne großes Geschick redete, trat Demosthenes dagegen mit seltener Nüchternheit und, wie ehemals Perikles, niemals unvorbereitet auf, so daß man ihm auch vorwarf, es röchen seine Reden nach der nächtlichen Lampe. Aber man konnte eher sagen, daß sie aus der Nacht hervor- gingen, wie die Sonne auch nur nach der Nacht langsam in die Höhe steigt, um alles zu erleuchten und zu erwärmen. Der große, kräftige und durchdringende Geist seiner Reden, die tiesschauende Staatsklugheit und die erhabene Gesinnung, die aus ihnen hervorleuchten, haben die Bewunderung aller Zeiten erregt. Alle großen Redner nach Demosthenes haben ihm nachgestrebt, aber keiner hat ihn erreicht. >28. Alexander der Große. Karl Schwartz. Alexander, der Sohn Philipps und der Olympias, wurde 356 in der mazedonischen Residenz Pella geboren, in derselben Nacht, in der Herostratus, um seinen Namen auf die Nachwelt zu bringen, den prachtvollen Tempel der Diana zu Ephesus in Ionien anzündete. Als Philipp zugleich mit der Nachricht von der Geburt seines Thron- erben noch zwei andere Freudenbotschaften erhielt, daß Parmenio einen Sieg erfochten und sein Viergespann zu Olympia den Preis gewonnen hätte, rief er aus: „Sendet mir doch auch ein Unglück, ihr Götter; denn zu viel des Glückes habt ihr mir gegeben!“ Bald nachher schrieb er dem Aristoteles, einem Schüler Platos, dem größten Philosophen Griechenlands: „Ich danke den Göttern für diesen Sohn; aber noch mehr danke ich ihnen dafür, daß sie mir ihn zu einer Zeit geschenkt haben, wo ich ihm einen Lehrer geben kann wie Aristoteles.“ — Dieser übernahm die Erziehung des dreizehnjährigen Knaben und bildete alle Keime des Edlen und Schönen, mit denen

9. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 183

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
183 einem großen Spiegel in dem Geberden- und Mienenspiel übte. Ja Plutarch erzählt, Demosthenes habe, um sich das Ausgehen eine Zeitlang unmöglich zu machen, sich auf einer Seite den Kopf kahl geschoren. So war er monatelang an sein unterirdisches Zimmer gefesselt, in dem er sich unablässig mit Übung und Nachdenken über seine Kunst beschäftigte, und aus dem er endlich als ein vollendeter Redner hervorging, um eben das Volk, das ihn bisher verlacht hatte, hinzureißen und nach Gefallen zu lenken. Derselbe Ernst, mit dem Demosthenes die Erlernung seiner Kunst betrieben hatte, beseelte ihn auch in deren Ausübung als Staatsredner. Während einer von seinen Hauptgegnern, Demades, oft trunken und aus lustigen Gesellschaften kommend, aus dem Stegreif, aber nicht ohne großes Geschick redete, trat Demosthenes dagegen mit seltener Nüchternheit und, wie ehemals Perikles, niemals unvorbereitet auf, so daß man ihm auch vorwarf, es röchen seine Reden nach der nächtlichen Lampe. Aber man konnte eher sagen, daß sie aus der Nacht hervor- gingen, wie die Sonne auch nur nach der Nacht langsam in die Höhe steigt, um alles zu erleuchten und zu erwärmen. Der große, kräftige und durchdringende Geist seiner Reden, die tiefschauende Staatsklugheil und die erhabene Gesinnung, die aus ihnen hervorleuchten, haben die Bewunderung aller Zeiten erregt. Alle großen Redner nach Demosthenes haben ihm nachgestrebt, aber keiner hat ihn erreicht. 128. Alexander der Große. Karl Schwartz. Alexander, der Sohn Philipps und der Olympias, wurde 356 in der mazedonischen Residenz Pella geboren, in derselben Nacht, in der Herostratus, um seinen Namen auf die Nachwelt zu bringen, den prachtvollen Tempel der Diana zu Ephesus in Ionien anzündete. Als Philipp zugleich mit der Nachricht von der Geburt seines Thron- erben noch zwei andere Freudenbotschaften erhielt, daß Parmenio einen Sieg erfochten und sein Viergespann zu Olympia den Preis gewonnen hätte, rief er aus: „Sendet mir doch auch ein Unglück, ihr Götter; denn zu viel des Glückes habt ihr mir gegeben!" Bald nachher schrieb er dem Aristoteles, einem Schüler Platos, dem größten Philosophen Griechenlands: „Ich danke den Göttern für diesen Sohn; aber noch mehr danke ich ihnen dafür, daß sie mir ihn zu einer
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 2
8 0
9 0
10 4
11 0
12 0
13 0
14 8
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 50
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 5
10 0
11 0
12 1
13 2
14 33
15 1
16 18
17 36
18 0
19 3
20 0
21 0
22 16
23 19
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 73
32 0
33 0
34 0
35 2
36 1
37 0
38 0
39 3
40 1
41 1
42 0
43 6
44 0
45 4
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 6
53 0
54 0
55 6
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 3
64 0
65 1
66 0
67 0
68 4
69 0
70 0
71 26
72 2
73 0
74 0
75 1
76 0
77 4
78 0
79 0
80 0
81 1
82 14
83 0
84 0
85 0
86 0
87 4
88 15
89 1
90 0
91 1
92 9
93 0
94 7
95 0
96 0
97 0
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 131
1 14
2 30
3 20
4 1
5 7
6 73
7 3
8 1
9 4
10 2
11 22
12 113
13 34
14 9
15 9
16 1
17 33
18 3
19 10
20 0
21 15
22 13
23 3
24 13
25 131
26 8
27 0
28 13
29 1
30 5
31 0
32 16
33 76
34 30
35 21
36 38
37 10
38 0
39 11
40 0
41 4
42 29
43 67
44 5
45 2
46 5
47 16
48 6
49 1
50 101
51 120
52 19
53 4
54 5
55 3
56 2
57 14
58 4
59 74
60 10
61 21
62 2
63 0
64 4
65 51
66 22
67 4
68 1
69 0
70 3
71 6
72 8
73 4
74 15
75 13
76 9
77 2
78 7
79 2
80 4
81 294
82 28
83 10
84 9
85 7
86 7
87 0
88 0
89 14
90 0
91 4
92 0
93 3
94 5
95 11
96 16
97 11
98 0
99 6
100 65
101 2
102 115
103 0
104 3
105 22
106 13
107 4
108 5
109 0
110 23
111 25
112 17
113 3
114 19
115 39
116 23
117 11
118 3
119 25
120 6
121 86
122 31
123 44
124 23
125 44
126 2
127 17
128 1
129 46
130 8
131 59
132 1
133 23
134 5
135 19
136 85
137 10
138 7
139 9
140 18
141 10
142 133
143 41
144 1
145 10
146 1
147 1
148 1
149 3
150 1
151 25
152 58
153 3
154 20
155 20
156 33
157 17
158 0
159 7
160 5
161 3
162 1
163 3
164 5
165 7
166 17
167 14
168 14
169 13
170 16
171 4
172 13
173 20
174 3
175 57
176 2
177 19
178 0
179 14
180 1
181 3
182 16
183 76
184 0
185 6
186 2
187 6
188 26
189 2
190 9
191 0
192 0
193 3
194 4
195 7
196 105
197 4
198 9
199 23